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Dresdner Nachrichten : 27.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190912275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-27
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1909
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A»rfch,»»»Sr»is<»»«. Der itaUentlch« Generalkonsul tu Hob et-a tele graphiert« Len» Ministers«»» de» Leußern, daß ein D « ut. scher namens Burckharb und ein Italiener namen- Ven» o «t ans einer Reise von Gaua nach Ta'iS von Aus rührern ermordet worden si»rd. Tie beide» Reisenden batte» eine Expedition unternommen» ohne vorher da- italienische Konsulat zu befragen, sie hatten sich aber vom Äöali militärische Bedeckung geben lassen. Der Wal» hat. da die Deutschen in Hodeida unter dem Schutze deS italieni- Ichen Konsulat- stehen, dem italienischen General- kowsul sein lebhaftes Bedauern über den Bor- iall ausgesprochen. Der italienische Minister des Aeußern hat den italienischen Botjche.ster in Konstant!- noprl beauftragt, aus die Ermittln»« der Mörder Burck hards und Benzvnis und deren exeknplarische Bestrafung tZn-zuwirken. Frankreich und Marokko. Minister Pichou einpsing am Heilige»» Abend die ma r o k l a n i sch e L o n d e r g c s a » d t s ch a f t und lmttc mit ihr eine Stundri» ivährende Unterredung. Die bis aus einen Punkt zum Abschluß gelangten Berhairdluugen werden von den Mitglieder» der Sliidergesandtschas» iu einem amtlichen Schreiben bestätigt werden, das der fran zösischen Regierung am 2ü. Dczeinücr übermittelt werden tollte. Der noch zu erledigende Punkt betrisst die für die Anleihe von Marokko geforderten finanziellen Garan tien und bietet erheblich« Schwierigkeiten, die noch nicht vollständig beigelegt si»»d. Arankreich. Tie französische Deputierte n- kämm er nahm mit lri? gegen M Stimmen die Ergün- zungSkredite für das Elatsjahr lltlstl in» ganzen an. V»n diesen entfallen :it> Milliviren auf das Heer und 16 Millio nen aus die Marine. England. In einem von Lord Avcbur » veröffent lichten Brief wird erklär!, das englisch-deutsche ,v r e u n d sch a f»s l o m i t e e habe mit großem Bedauern einige kürzlich in einem Teile der englischen Presse ver breite!« Artikel gelesen, welche dis Mißtrauen zwischen Deutschland und England vergrößern und scner seiner Meinung nach geringen Minderheit von Deutschen das ikückgrat stärken miißie», die einen Krieg zwischen beide» Ländern für unvermeidlich und sogar für vorteilhaft für Deutschland hielten. Ei» .Krieg zwischen Deutschland und England würde für beide Teile verhängnisvoll sei», und diejenigen, dir sich bemühten. Unheil zwischen den beiden Ländern zu stifte», lodcicn eine furchtbare Verantwortung aus sich. Belgien. Am Heiligen Abend »and in der St. Gubulc- Kirche in Brüssel aus Anlaß der Thronbesteigung K önig Alberts eiu feierliches Tedeirm statt. Der König und die Königin wohnten mit der ganzen königliche,, Familie der Feier bei. — Das Ministerium stellte dem König die Portefeuilles zur Bersügung. König Albert bat die Minister, im Amte zu bleiben. Rumänien. Tie rumänische D e p u t i e r t e n k a u» - mer hat mit Ke» gegen 8 Stimmen den Handelsvertrag mit TesterreiäpUugaril angenommen. Nicaragua. Rach einem Telegramm aus San Juan del Sur hat 'ich Zela na an Bord des mexikanischen Kanonenbootes „General Guerrero begeben, das jetzt nach Salina Eruz in Mexiko unterwegs iß. Australien, Ter St r c i k l o n g r c ß i» Sidnry hat «eine Delegierte» ermächtigt, an die Bergwerksbesitzer zum Zwecke der Herbeiführung cincr Verständigung her treten. eanzu- Isunrt una ülirrenrcbsN. s tlöuigl. Hosthcater. In» Königl. O ver >» hause »vird „Der fliegende Holländer" gegeben. Im Künigl. Lchau-- «ptelhauke gebt »iachmittags „Dornröschen" und abends „Der Raub der Sabinerin»en" in Szene. f Residcuztheatcr. i>!ack> mittags: „Die Eisvrinzessin": eöendS: „Berlin bleibt Berlin". s Ccntral-Tbeater. Rachmittags: „Christkerzenschein": abends: „Tie geschiedene Iran". 7 Königl. Schauspielhaus. Reu c i n st u d i e rt: „Dorn röschen" von C. A. Körne r. Allzuviel Kopfzerbrechen hat sich der Weihnachtsmann des Neustädler Theaters bei der Auswahl seiner diesmaligen Christgabe für Dresdens Kinderwelt nicht ge macht. Aus seinem wohlgefiillten Weihnachtsmärchensackc griff er ein gleich obenauf liegendes Stücklcin heraus, das schon ost, sehr ost und erst vor wenig Jahre», den lteden Kleinen viel Weihnachtsfreude gemacht hat: Körners altes, braves, liebes „Dornröschen". Sein ehrwürdiges Alter konnte allerdings das Körnerschc Märchenspiel bei seinem vorgestrigen Wiedercrscheinen »roß mancher kleinen Auffrischung nicht verleugnen, weder in seiner ost banalen Sprache, noch in seinen dekorativen Aeußerlich- keite» Dennoch braucht inan kein enragierter Liebhaber von Antiquitäten zu sein, um gerade an diesen antiken Lhristgeschenk der Aasbühiie sein Wohlgefallen zu haben. Man dankt es dem alten Körner, daß er mit seiner ..Dornröschen" Bearbeitung nicht allzuviel vom Schmetterliiigsstaubc der ursprünglichen Märchenpoesic abgestreift hat. sicher aber in durchaus kindlich »ainer Weise die schlichten Borgängc des Märchens — ohne die scnft üblichen verballhornende» Zutaten — aus die jugendliche Zujchauerwelt mirkcn läßt. Die wenigen Einstreuungen l Tanze und Kesängel erscheinen nicht bloß als äußerlich angeklebter Aufputz, sondern wachsen aus dem Fee» und Königspalasi- Milicü sinnvoll heraus. Daß gerade diese choreographi schen und nrusikalischcn Einlagen vorgestern Auge und Ohr voll befriedigten, dafür sorgten die Damen uno Herren des Balletts unler Führung ihres Meisters Berger, sowie ein Teil der Königlichen Kapelle und des Hofopernchoreg aufs beste. Auch Herr Rene sHosnarrs offenbarte mit seinem ourch nagelneue, kindlich gehaltene Strophendichtungen modcrni sierten Couplctvortragc „Großmütterlein Hot ne Kcschichtc er zählt" recht erfreuliche niusikalische Qualitäten. Von den übrigen Darstellern traten besonders verdienstlich Herr Mischer ldcr auch als Regisseur der Vorstellung fungiertes mit seiner wunder voll gemäßigten und gerade deshalb nutzt nur erträglich, sondern löschen der letzte» Aufführung vor drei Jahre», Frl. Verden, war zu der gesetzteren Rolle der «nächtigen, seacnspendenden Fee Dornrosa übcrgcgange». die sic ebenso mit "Würde und Hoheit, als mit Anmut und Herzensgute ausstattcte. Ihr kohl- rabenschwarzes Gegenstück. die btttervöse Fee Belladonna, fand in Frau Bunger die ihrem Wesen entsprechende Vertreterin. Lichtoollcr uird oayer den zuschauendc» Blondköpschen ungleich sympathischere (bestallen hatten Herr Wierth als bildschöner Märchenprciiz. Herr Knnz als dessen hascnsüjziger Knappe und Frt. Klein als Dornrojas drollig übermütiger Diener Urian zu verkörpern. Ramenttich die letztgenannte Darstellerin errang sich bei den kleine» wie großen Kritikern die wärmste Aner kennung. Aber auch die vielen, vielen anderen Mitwirkenden. die man aus dem Theaterzettel Nachlesen kann, waren mit sicht licher Lust und Liebe bei der Sache und dürfen partizipieren un dem lauten Jubel und reichen Beifall, in de» das übervolle Haus nach jedem Niedergehen des Vorhangs ausbroch. Darum. Kommt herbei, ihr Kindersltzaren. — Freut euch deutscher Märchenpracht! — Schaut wie einst noch hundert Jahren — Dornröschen von» Schlaf erwacht! —ckt. s- Rcsidcnzthcater. Die Zeiten, in denen sich ein be scheidenes Publikum bis zur Ausgelassenheit an einer Posse amüsierte, wenn der Komiker „Schwalbenschwanz" und der bürgerliche Vater „Kickelbusch" hießen, sind lange nvrüber. Und die NuSstattiliigsmiindcr beschränkten sich aus ergiebige Gasbeleuchtung, essektvoll abgebranntes „Ben galisches Licht" und auf srflchc Mnllsähnchen sitr die Damen des Chores. T's Theaterleiter von ehedem wußten gar nicht, »te l«tcht sie «» hatten — et« leiblich anier Lokal- komiter, eine fesche «Soubrette, nnb die «Lache war gemacht. Heute ist ei», Riesenapparat nötig, wenn ein« Posse auf das große Publikum die nötige Anziehungskraft auüüben soll. „Was glänzt, tst für den Augenblick geboren", aber den Augenblick liebt die Menge mehr denn se. und der Wunsch des Direktor» iin Vorspiel zum „Faust": „Besonders aber laßt genug geschehen", lst ebenso lebeuüia als ehedem, und sei», Rat „Die ivlaise könnt Ihr nur durch Maile zwingen" »vird allerorten befolg». So kann man Goethe zitteren, wenn ma» ein paar Worte über die große Aus- stattungSposse „Berlin bleibt Berlin" oder „Ein schwarzer tKentlcman" von Julius Freund mit der Musil von Erik Meyer-Hello» und sagen will. Julius Freund ist der Urheber vieler Posten. Ausüaltungsstückr und Revuen, die in Hunderten von Aniiühruiiae» das viel- löpstge Publikum einer Großstadt, wie Berlin, anlvcken und durch Aiisstattnngspracht, szenische Effekte und UU er- götze«. Dresden ist schließlich eine hübsche Strecke von Berlin weg. aber doch nicht >o weit, als das, die Schilde- ruirg der Berliner Welt, in der mau siö> »ickii lnugiveUt. etwa i» ihrer Wirtuna versagen könnte. Mau dar» uaiür- lich nicht mit küttsilerüchen Voraussetzungen a» so ein Werl, da« mit Utk, Börscnwitzcn und totale» Anipieluugc» gespickt ist, Herangehen, man muß es nts bunte, lustige Unterbattuna für ein paar Abendstunde» nehmen, und als solche erfüllt der „schivarze Gentleman" völlig seinen Zweck, j Das Publikum »vird durch Feste der Berliner Lcbemelt ^ geführt, in nächtliches Hotellcüen eingewe»ht. muß große Radrennen mitmncheu. Gartenfeste und Grokliadtbälle »n allen Variationen. Daß der „dunkle Punkt" der Posse, der! schwarze Gentlemin«. ein Radrennfahrer und als solcher! erstklassiger T»p überlistet und vn» seiner Otbcllo Eifersucht ^ geheilt wird, ist das Wesentliche der „Handlung". Sie ist! ja in einer nwdcriien Pvsic auch Rebeniache — wichtig sind > ein »mar mehr ««der minder gut vorbereitete Witze, eine Schar hübscher Mädels, die sich für jeden Ali in ei» anderes Phaniasiekostüin werfen müssen, «arbcinrobe Ausstattung und ein paar musikalische Schlager. Für diese hat Erct M e ii e » - H c l l m u n d jn ansprechender Form gesorgt. Seine Musik is» lnrisch, pikant instrumcniirri. könnte nur zuiveilen fescher im Tempo gchaltr» sein. Ter von Direktor Earl Witt inszenierten Aussührnna kann man gern das Epithctvn glänzend" geben. Tic Tekorativnen waren neu und prächtig, an lostümlickre Aussiattnng stellt die Posse große Ansordernngen, die mit Gclöimack und Ver wendung reifer Mitiel erfüllt werden. Zur seitliche»» Zeit sühlt das Publikum dvvvc.lt das Bedürfnis, sich an farbigen und monnigfaltiacn Bildern zu ergötzen — cs dürste durch aus ans V'ine Kosten kommen. Bruno Brenner leitete den musikalischen Teil mit Temperament und seiner Her- eusarbcituna der ptkant-retzoollen Rote, die Ple»ier-Hell- mund eigentümlich ist. Von den darstellenden und singen den Kräften sind in erster Linie der elegante, liebens würdige Herr Sulfüll (Muckt Obermenerl, Herr Hell- »v ig recht charakteristisch als „dunkler Punkt" des Ensem bles. Herr Friese als ehemaliger Börsenmakler Isidor Dufedanz zu nennen. Von den Tome» war cS vor allem der liebenswürdige Gast Fräulein Martin», dann auch die Damen Simon und Menzel, die in feschen Sou brettenrollen das possenhafte Element wirksam heraus- arbettrten. Fräulein Katt n e r liatte hen Stil des ganzen Genres am anSgcsprochensteii. sowohl in Erscheinung, als in Darstellung und Gesang. Das Hans war an beiden Feiertagen vollständig ausverLanst. Tic großen Leute treiben cs wie die kleinen, sie besehen auch gern Bilder. Das Publikum schien sich gut zu amüsieren, das „Mäuschensest", das „Rennen", das „Gas-oifcst" und das mit aller Bühncnpracht ausgesiattcte Fest der Großstadlbälle, das eine Reihe von Evolutionen und durch Ballettmeister Rothe «instudierte glänzende Charaktertänze brachte, ge- sielen besonders. Lebhafter Betsall lohnte die Mühe», die inan aus eine vergnüglicher Nnterhaltung gewidmete Aus gabe wandte. . st«?. v Central-Thcater Am >. WcihiiachtSseiertagc zog „Die geschiedene Kran" (Literarischer Vater: Victor Lev», musikalischer: Leo Falls im Central-Theater ein. Sie kau», wurde gesehen und siegte. Man würde sich nicht ge wundert haben, wenn das Publikum aus seicrtäglicher Stimmung heraus mitzumalzen begonnen hätte. Anders wo Hai überängstlichen Skadrvätern die -Haut über die Vor gänge in dieser Operette geschaudert — den» Dresdner Publikum hat sie nicht geschaudert, nicht, »veil es etwa eine abgebrühtere Haut besäße, sondern »veil cs sich harmlos über die Tallbeiten, die aus den Bretter» in liebenswürdi ger «Form serviert werden, zu amüsieren vermochte. Neben bei bemerkt ^geschieht" in der Operette nichts» es »vird nur ein bissel darum herumgeredet. Der erste Akt bringt eine Gerichtsszene, letzter Termin der Schelduirgsklage Jona »»an Lysseweghe gegen ihren Gatten Karcl. Kare! hat — das sieht nnbgstreitbar fest — die Rciic von Nizza nach Amsterdam tri einem Schlafwagen-Coupe mit Gon da van der Loo, der Redaktrlcc der Zeitschrift „Freie Liebe" gemacht. Passiert ist qarnrchtS, niwt das Mindeste, aber nun erscheint als Zeugin Gvirda van der Lvv. so ver führerisch. so pikant und seich, daß niemand mehr glaubt, es wäre nichts passiert. T-»c Ehe wird geschieden trotz Oppo sition der Beklagten uird «Frau Jana ist nun eine ge schiedene Fran. Tieler (Kerichtsakt mit dem pgrodtsiischen Grundzng. den zahlreichen kecke» Einfälle» (die manchmal allerdings etwas kräftig sinöj, ist der wirkungsvollste drs Werks und für Stimmung uird Eriotg eiiiicheidend. Was die beiden anderen Attc bringen, ist stosslich nicht über mäßig fesselnd, nach allerlei ?in wenig gewaltsam sterbet- gezogcilcu Verwicklungen kommt Kare! wieder zu seiner Jana und die kecke Gouda schwört die freie Liebe ab und heiratet den Gerichtspräsidenten r»an Tcesielbviick. der als Vorsitzender im Eheicheidungsprozeß alcich lichterloh brannte, als die gefährliche Zeugin erschien. Ungemein reizvoll ist die Musil Leo Falls, de»», sa die neue Ope- rcttruliteratur einige besonders zugkrästß»« Werke ver dankt. Eine längere, sein gearbeitete und an melodiösen Eilifälleil reiche Ouvertüre, die richtige Lustspiel-Ouvertüre, gebt der „Geschiedenen" voran. Sie verrät die Arbeit eines Künstlers, der geschmackvoll uird pikant z» instrumentieren weiß und statt einer ..Nu»»meru-Opcreite" sicher auch im stande wäre, ein geschloffenes Werk in seiner, künstleri scher Form zu schassen. Tie Gesang, und Tanzninnmern. Kokte Wal;erweise» von pikantem RhnthmuS und leicht flüssigen, sinnfälligen Melodien schlugen fast alle ein — rm ersten Alt namentlich das Oiiartctt von den Süßig keiten des Ehestands, das den Gerichtshof, die .Zeugen und die Zuschauer aus der Bühne zu ives»»n»svvllen Tränen rührte, dann das Couplet der übermütigen Gouda: „O Schlajeoupv". Ter «veile Att brachte mehrere Schlager, ein Gesang und Tänzdnett zwilchen dem Ehe § mann und seiner Geschiedenen, dann das seiche Abzähl- aninteit „Ich und du, Müllers Kuh" — der letzte Att aber überraschte außer durch den lebendigen, seich ckmrakterisierte» Hvlzschnhlanz mit Gelang durch die „Perle", das stürmisch bejubelte Anbuminel- und Nächstem Duett — eine Nummer vv» io entzückend pikantem Reiz, io originell in der Fassung, daß man die Beilallsäußernnge» verständlich finden lonnte. Das Werk batte also einen Erfolg, der wohl nicht die Timensioiren von der „Lustigen Wirme" und „Walzertraum" anncbme». aber io »lachhaltig sein wird, daß das Central Theater der Repcrtoircsorgen vor läufig enthoben sein dürste. Tie Aufsübrung war gut. stcllcniveisc glänzend. Direktor Heinz Gordon hatte »nit der Inszenierung seine erste Tat getan und gezeigt, daß man mit einigem Auswand von Mitteln tm Central-Thcater geschlossene, geschmackvolle Bühnenbilder, die mit dem Rahmen zusamlncnqehen. schassen kann. Tie Beherrschung dcS Raums, die Verwendung plastischer Dekorationen er gaben viel Reizvolles. Vielleicht könnte im zweiten Akt etwas mehr Platz iür die tanzenden Paare geschaffen wer den. Im letzten Bild störten die verwaschenen blanen Losttten und der Hintergrund, der nicht bildmäßi« ml» den reizenden plastischen Häuiern deS Fleckens Matkum zulammeuging. Den musidalischen Teil iiatie Herr Kapell Meister Pittrich mit Verve einstudiert. Der Abend be deutete ferne» einen Triumph der Soubrette vom Ioliaun Stranst-Theale» in Wie» Mizzi F » «ihardi. In ihr ist Gallmenerblu» lebendig. Sie «st iemperanienivoll. et»> reizende Tänzerin, ichick, »eich, »»tan» und iveiß daS Ge irmgle in»» liebenswürdigem Läckzel» und absoluter Harn« loste,teil zu lagen. Wenn sie aujtiiti, iü Vas Publikum elettrisiert — die Männer namentlich. Das Nachsteig duckt »vird durch sie zu einer Glanznummer — es nun ein vollkommener Sieg ihres tniislleriichcn Temperomeiiis Auch der zweite üürsl, Paula Li »> da vom ikärtnervlatz Theater in München gefiel «ehr. sowohl durch geschinae! volle Tiugekunst, als auch durch Vornehmheit Ses Spiels, lchvne Cricheinung und gewählte Toiletten. Von dcn Damen des seilen Personalbestandes verdien, Frl. Wort!« als Manie lobend hervvrgehoben zu werden. Tie Herren Partie» und nicht jo reich bedacht. Herrn Aigners echles Biihnenblui, sei» fesches Tanze», hübsches Singen und ge Iva»dies Spiel statteten die Partie des geichiedenen Man »es reich aus. Hans Marlow gab den Schlaiwagen konüiikteur, der zugleich Doktor der Philosophie ist und an« eine Professur stoffi — übrigens eine rech« törichte Figur — frisch und mit lebhaftein Anteil am Nachsteigduet». Fü Humor und sröhliche Stimmung folgten die Herren Sieg m und und K üppek Herr B e n d e » gab den verliebten Gcrichtspräsidcnlcn- Fi» Chor siel, wie «chon tu häufig. Frl. Johanna Ewald duich eine ja mos zurecsti gemachte und echte Gestalt aus. Die Flottheit des Zu«ain menioiels ließ wenig Wünsche offen. Das Haus war wob- aiisnerlaufl — das Publikum ivendei« verschwenderilch Bei fäll. l»g. ! Weihnachtsabendseier in der Reformierten Kirch, Wie jedes Jahr, nera» statt eie. auch diesmal Herr Kirche« musikdirekiv» Uso Seifert am Heiligen Abend eine musika lifche Weihiiachlsandachi, die in allen, welche an istr teil nahmen, eine reine und liefe Feststimmung hinterlieiz In der Mitte der inniitalüchen Dardieiunge» itand eine Improvifaiion lljo Leise»is aus der Orgel, ö'xniz lene, »vlc ans »nettester Ferne, meldele sich im Äiuängc die Me lndie des alten Werhnachtschorales „Vom Hitnmel hoch", die sich zum Hauvtthrma entivickeli-, dem bald ein zlvcites, durch seine Terzenichrilte energuch charalicrisieries gegcn- iiberirai. Ii» der iolgenden Durchsührung rang sich das erste in immer breiter werdender Steigerung ourch, bis cs im »ollen Werke vielstimmig die Gewißheit nerkündcie: „Euch ist ein Kindlein hcui' gebor'n". Tann verloren sich die Themen nach und nach und die Improvisation klang im leisesten Pianissimo aus. Äußer dem Genannte» wirti tcn innstkali'ch noch mit die Damen Julie »». Stumme» uns Hanna Schulze. Erstere bewies mit der Wiedergaoe von Bachs wnndcrvollem Adagio aus dem G-Moll-Violin konzert und einer Hänbelschen Sonate, daß sic Geschmack und Sinn «iir die Sttleigentiimlicstkeiirn diejer Musil be sitzt und letztere iang Wcihnachtslicder von llso Scisc»' und Peter Cornelius. Eine besondere Erwähnung ver dienen die Orgelvvrspiele .z» den ikemeindcgelängen und die geschmaelvollc». modulierenden Uebcrleitungcn zu den Solovorträgen durch Herrn Seifert. —or. v Frau Hoirai Hedwig Zeiß-Gaony, die seit ihrem Weg gang von der Dresdner Hoibühne als Vvrtraaskünsklerin mit glänzendem Erfolge ausgetreten ist. »vird am 24. Januar im Künstlekhairsc einen Gustav Wied-Abend geben. Die Künstlerin, die von dein geistreichen Verfasser von „Zweimal zwei ist »uns" Material erhalten bat. wird ein sehr amii'anres Programm, das verschiedenen Seiten der Vegabuna Wieds Rechnung trägt, bieten. e Ten« hervorragende» kiniltlerücken Ereignis der letzten Woche, der Eimveibung des neuen Meininger Hosthcater», ist ein nicht unbeirächllicher Teil der ioebcn erichiencnen Nummer ätlck der bekannten „Leipziger Flluftriercen Zeituug" geiordme». Auf dem Raum von r» Letten gib» dieses Heft der beliebten Wochen schrift i» Wori und Bild einen fesselnden llebeyblict über die Geichichte des Meininger Hosthcalcrs in Bergangenhett und Ge- geuwart. Herzog oteorg I I., der geniale Dheaterleiler, hat eine Reihe eigenhändiger Zeichnungen beigeueuert, die ihn ttr seiner Tätigkeil als Registern zeigen und ebcnio wie die von dem Ber liner Porträtmaler Fiilin» Kran« im Auiirage der „Iltttstrierten Zeitung" geichastcneu groben Bildniste des Herzogs u»d seiner Gemahlin der Pubükarion eine» besonderen Wen verleihen. Aus dem »vettere» Inhalt des reichhaltige» Heftes seien die doppel seitige Zeichnung von der Graiulaiiouscour tti der Burg Tank marderodc zu Brannichiveig anläblich der Älermählungsieier des Herzogrcgcnlcn. ferner das Porirätiavlcau „Zum Thronwechsel in Belgien" und der iimiangreichc illustrierie Austaiz Professor Buvles über Wirüchaii und Lechnil der Mastenbefördcrnng gc- »raniii. Der kiinstlerischc Teil bringt «ine umsangrciche Wür digung Waller Firles, denen siulin durch farbige Reprodukcionen seiner bedeutendsten Bilder dein Leser näher gebrach» wiob. Mit dieser Nummer bcsthlicßt die „Illustrierie Zeitung" Kren IN. Band. vemirellter. Cooks Verdammung. De» Erplorer Club in Ncivliort bat einstimmig beschlossen, Cook aus dem Klub aikszustoßen, da das Komitee, das de» Bericht Cooks übe» feine angeblich»« Besteiguna des Me. Ktnley prüfen sollte, ein abfälliges Urteil gefällt har. s» Hochwasser iu Portugal. Dev Duero ist von w aui l2Mcter gestiegen, beginnt aber in «ein Bett ziirückzurrc tc». Die F luten sind in Opvrio in die Speicher elngedrungeu und haben Vaiinuvvllballen und Weiniäsier sortgcichwcmmi. Alle in der Mündung liegenden Schisse haben sich von den Ankern losgerisscn und sind auf den Sandbänken gestra» det. Die Man »«chatten haben sich an Land gerettet. Von der Bemannung des deutsche» Dampfers „Li n t r o" sind nur sechs gerettet. Der zweite Offizier, der zweite Maschinist »nd ein Matrv'c haben das Schliss in Rcttungs booten verlassen, der erste Offizier und zwei Mann sind an Bord zurückgeblieben. A» '" der deutsche Dampfer „Nestor" ist vor der Flußmündung aittgclausen. ** Schisssnnsall bei Boruholw. Ter Gotlände, Dampfer „Erik" ist am Heiligen Abend in der Nähe von Haslc iBornholutt gestrandet. Vier Mann der Be satzung sind ertrunken, der Kapitän und fünf Mann sind gerettet. »* Ei« Unteroffizier im Streit erstochen. In der Nach, zum ersten Weihiiachtsseiertag gegen l'» Uhr geriet der Unterassizier Hermann Speckt von, t. Garde Fcldartillerie Regiment vor dem -nauie Stromstraße. in Berlin in Streit mit »nehrcren Passanten. Specht er hielt dabei einen Messerstich und wurde in schwerverlctz . ie»n Zustande »ach dem K ranteuhaitte Moabit gebracht "Tori ist er bald darauf verstorben. Die Leiche wurde »ach dein Gariiisvnlazarcti üoergefikhrt. Das Regiment wurde sviort benachrichtig«. Vo» den Tätern ist eine An zahl bereits seslgenvininrn. darnnier befinde» sich auch der Hanottater, der am l I. Ianiiar 18W geborene Arbeiter Eicklcr. 5psn-NscI>ricbte«. Renue» zu Marfrllle, -'s. Tezeinster. 1 Rennen. ». Tonne Mobile «Me. Gongst«. 2. Pttnpiinic, n. Äsicrnoon. Lol.: in : in Play t.", 17 : IN. - 2. Rennen, i. Codriolc II «Parircwcnc«. 2. Grom. 3. Laphiaü. Toi.: 17 : >a. Plast II. 12 : IN. — 8. Ren uc». t. Trittdelsc iPaefrementt, 2. Monlavalle. 8. Samiam. Toi.' 28 : IN. Play 18, IN. IN : »a. — t. Rennen, l. Our BM <F. srardn« 2. Furie, !l. Kreuze. Toi.: 17, : tv, Platz IN, tl : lä. Reuneu z>» Pau, 28. Tezcinbcr. I. Renne», l. Mo» Po«e «T. Kallev«, 2. Peaucno, 8. Fuscc Vi. Tot.: 27 ; »0, Pla>» 1p. -bk 41 : ia. — 2. Rennen. I. On tüe Grccn tBroaucrcl. 2. Elrmbn. 8. Khasnadar. Tot: 84 : 10, Play tk. in : 18. — Rcirnrn. 1 Garde Malad« II «Broaucref. 2. Roi dn Ähkdoc, 8. Ba Bon Train II. Tot.: 130 : lv, Play 2.,. 34, 22 : 18. — 4. Rennrn. l. Bonstre <Larbcp>. 2. Appendüite, ». 4»a««tta. Tot.: b« : N». «N«I Lrr '«»ruokL ^ fqvr: '.'kc>
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