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Wtz «»harrest. Test als er RrkoiwokeSzeat war und fir SktOrr ka» Ml» ihr» «it DE»« ,n Ken Augen duftige Blumen in die Hanke legte, konnte er ihren Anblick « u ««- , - . «tragen. Aber der Entschluß reine immer fester in feiner Brus», die Helgen au» dem ziehe«, was sie ihm damals gesagt hatte. — sich auf eigene Hüde zu stellen, die Geschei ^urnckzumeiien, die ihm die Güte anderer bot. Der Onkel hatte nur mit dem Kopfe i nickt, als Johannes ihm den Kries vorgclesen lmtte, durch den er dem Grasen von Inge» rode in Worten aufrichtigsten Dankes mugeteilt hatte, das, er in Zukunft versuche« wollte, durch eigene Arbeit seinen Lebensunterhalt auf der Universität -u verdienen, um niemandem zur Last zu fallen, auch wen», wie er ivohl wisse, diese Last gern und in großer Güte getragen worden sei. Doktor Schildkraut hatte nach den Gründen für de« Entfchluß seines Neffen gefragt. Vielleicht hotte er davon genug aus den Hieberrede» des Kranken herausgehörl. Aber er batte gutmütig gelacht, als Johannes freundlich, aber entschieden auch jede Untersuchung aus des Onkels Hand zurückgewiesen hatte. Do hatte er ihm vorgestellt, das, es doch keine Schanke sei. in der Heit des LernenS zu empfangen, was man ja später durch stete Anhänglichkeit und Treue zurückerstatten könne. Aber Johannes war fest geblieben. Er sei zu der Ueberzeugung gekommen, da» nur der die Achtung anderer und vor allem die eigene Achtung recht genießen könne, der ineuiand mehr zu verdanken bestrebt sei. als was er aus eigener Kraft wirklich nicht leisten könne. Und der Onkel hatte nachgegeben. Nur das eine hatte er durchgeictzt. dag Johannes jetzt für das erste Semester nach seiner Krankheit einen Zuschuß vom Onkel annehme, um seine Kräfte für den Anfang noch zu -schonen. Dagegen hatte Johannes sich nicht gesträubt. — Berlin! Er kam siA ganz anders vor in der groben Stadt, in der sich der einzelne verlor unter dem '-ströme der vielen. Aber das gerade hatte er gewollt. In Halle k-atle er einen große» Bekanntenkreis gehabt. — die Freunde des Grasen Hans waren zum teil auch die seinen gewesen, und das Leben in diesem .Kreise hatte von vorn herein einen Zuschnitt erhalten, an den er jetzt bei seinen beschränkten Geldmitteln gar nicht mehr denken durfte. Die irische, fröhliche Studcntenlrist hatte er genossen. Er bereute cs n»cht. Aber damit sollte es nun vorbei sein. Die letzten anderthalb Jahre bis zum Examen sollten »inz der Arbeit gehöre». In folchen Gedanken itaiid Johannes am He n st er und sah über das Dächermeer. das ibn umgab. Schön sah es nicht aus. das verhehlte er sich nicht. Der Ruß hatte lich überall dick niedergeschlagen^ ein muffiger Dunst stieg aus dem Hofe empor, und der blaue Himmel, der sich droben spannte, war in bräunliche Schleier gehüllt vom Kohlen- raml, der zahlreichen Schornsteine ringsum. Und dock, war es lvcnigstenL blauer Himmel, «nü die heiße Mittagssonne lag brütend aus den Dächern. Unwillkürlich flogen des jungen Studenten Gedanke» in die Herne zu den sck«ltiaen Bcrgwäidern des Harzes. Wie Heimweh überkam es ihn. Und mit einem Male stand Adas Bild vor seiner Seele. Ob sie ihm zürnte, weil er sie damals ge kränkt, als er sie allein im Schlitten gelassen halte'? Er lächelte. Eigentlich hätte er mehr Grund gehabt, ihr zu zürnen. Und doch — wie dankbar war er ihr. daß sie ihn zur Selbstbesinnung gebracht halte! Was mochte sie jetzt von ihm denken? Er hatte ihrem Vater nicht mit einem Worte anaedeulct. was ihn zu seinem Verzicht aus die gräfliche Unterstützung veranlaßt hatte. Aber Ada mußte es erraten haben: ja, sie ver stand ihn. Und so sinnend, schrieb er. ohne cs zu merken, mit dem Hanger den Name» Ada an die blinden Fensterscheiben. In diese Beschäftigung versunken, ließ er es unter der Schwelle seines Bewußt- seins dohingleiten, als es erst lecke, dann etwas kräftiger und schließlich recht energiich an die Tür pochte. Iolscmnes drehte sich erstaunt um. als er eine Stimme hörte, die »n echt Berliner Sprechweise sagte: „Wenn Se vielleicht winschen. det ick mir Widder dricke, denn sagen 'Se^s man jleich. Ilooben Se nur »ich, det ick ussdringlich bin." Und als der Student «ich umiah und den Besucher überrasch! anstaunte, fuhr dieser unbeirrt fort: „Iestatlcn Se. det ick mir vorstelle: Hliege, — Fritz Hliege, und wenn Se etwa noch meinem Namen jlooben. det ick'n sogenannten Luftibuä bin, denn war n Se schon mitten uss'n Holzwege." Johannes Schubert mußte lächeln, als er in das breite Gesicht mit dem pfifsigen Schlaumeier-Zwinkern in den kleinen graubraunen Äugen sah. „Uni womit kann ich dienern Herr Fritz Hliege?" fragte er freundlich. „Dienen! Is janz jut jesagt. Aber sehn Sie vielleicht aus. als ob wenn Sie für mir 'n Dienstmann ipielen wollen? Nee. Mäiiticcken. is nich! Und dadruni: Schwamm drieber. sagt Hliege! Un warum, det ick komme? Bloß um Ihnen als Zimmernachbar zu bejrießen un jute Kameradschaft zu München. Ick wohne hier nu schon zwei Jahre bei die Witwe Zipoenbrink und war janze acht Tage verreist. Nu, wie ick NU beite widderkommc. dhut Mutter Hippenbrink janz leheimnisvoll un will mich wat oorguasscln von'n neicn Himmerberrn re. pp. Iibl's »ich, sag *7ck. Selbst anulken macht fett. Det machen imr unter uns Männer sanz alleene ab. Nu. wie Sc mir da jeh'n. so bin ick: Fritz Hliege." Johannes war au' den redseligen Berliner zugegangen und hatte die ihm dar- gch-oiene Hand ergriffen, indem er seinen Namen nannte. Einen Moment schien eine Verlegenheit über das Gesicht des sun^n Hünen zu gleiten, aber nur einen Moment. Sann jagte er auch schon: „Wat Se da sagen, Student! Na, dann wer'k mir man jleich -chncben. 2« brauchen nur 'n Ton zu sagen. Nich? Na, dann desto besser! Ick bin A7 M - darf, um a vernünstnet Wort zu quasseln von't Wetter un von de Polletik. dann sollst Hab >ck Ibven sier heite genug bejrunzt — meine MiddagSvanl« i« usi n Bau fleich hier um de Ecke, det jroße HauS mit de Villen »Wand«. Wun,che irsegnete Mahlzeit!" * schon moleftiere». ca, wenn ick mal' 'n Abenk ritckommu» mir freien. Na.^nn üb' «N- "» von de Polletik. da«l°ll. NM — und NN muß ics Aenfter un de binnen Er war , «ine klein« rund, ober dem Kleide .. brink." sagt, Jvhan-^. ""rn an. Seien Sie man nur nicht zu böle, Herr Schubart. Ich weiß. Sw haben ausdrücklich gesagt. St« tvollen ne ruhige Wohnung, und nun mutz der Mensch, der Hliege. sie gleich am «rslen Tag«, wo er von der Reise zurück ist. Rehme» Sieh man nicht übel. ^ Muck, der andere ist immer Sonst tut er aber nicht- Bös .. . kann, dem tut er, waS er einen von den Augen abseb'n kann . . . Wie n verliebtes Meechen. Aber wissen Sie. was er zu mir gesagt hat. als er die Treppe 'runter ging? .Arm in Arm mit Dir" — entschuldigen Sie man, er hat wirklich gesagt „mit Dir" — o ford're ich mein Jahrhundert in die Schranken." „Und damit hat er mich gemeint?* .ragt« Johannes lachend. „Leider. Herr «schubart." sagte Mutter Hippenbrink beschämt. „Aer. er meint'S nicht böse." 11. Kapitel. . Gras Hans kam Arm in Arm mit Johannes Schubart durch den Vorgarten brS Universitätsgebäudes geschlendert und beide bogen rechts in die breite Straße Tllnter den Linden" ein. „Na. alter Junge, war's recht, daß ich Dich mitgeschleppt habe?" fragte Hans und sah den neben ihm schreitenden erwartungsvoll an. Der nickte ernst. „Ja. Hans, und ich danke Dir." „Und wie besteht die theologische Weisheit vor all den Olsenbarungen der Naturwissenschaften? Wenn das unser Freund. der Herr Aonsistorial- rat wüßte." „Er würde sich damit abfinden müssen, wie mit manchem anderen. Warum soll der Theologe nicht in die Hörsäle der modernen Wissenschaftler gehen? Beide streben s führten, das wir vielleicht nie finden und erreichen, das zu suchen aber allein schon herr lich genug ist. Tu weißt ja. tvas Lesung darüber sagt . . ." „Nein, alter Freund, Deine theologische Weisheit traut mir zu viel zu." unter brach ihn Hans lachend. „Also, schieße los." „Wenn s Dich nicht langweilt, schaden kann's nie, wenn man sich gelegentlich ins Gedächtnis ruft, was ein wirklich feiner Denker vor uns gefunden und gesagt hat. Und Lefsing meinte: „Wenn Gott in feiner Rechten alle Wahrheit, und in seiner Linkenden einzigen immer regen Trieb nach Wahr- heit, obschon mit dem Zusätze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte, und spräche zu mir: wähle. Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und tagte: Vater, ver- gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für Dich allein." „Bravo, famoser Kerl, der Lefsing," meinte Gras Hans ganz ernsthaft. Dann fuhr er nach einer kleinen Weile fort: „Eigentlich sonderbar, wie wir beide zu einander passen. Du und ich. Wir find doch zwei jo ganz verschiedene Menschen. Aber weißt Du, das ist's. was der alte Lessing sagt: Der Trieb nach Wahrheit. Den haben w«r " f, daß man das hier io feierlich feststellt. Und daß über Darwins Entwicklung der Arten „ ist der beste Beweis, wie gut Natur wissenschaftler und Theologe sich vertragen können, wenn sie nur ausnahmsweise «in» mal wollen." Sie gingen schweigend die Linden entlang, wie sie das schon mehr als einmal ge tan hatten, wenn sie aus dem Kolleg kamen, zu dessen regelmäßigem Besuche Graf HartS den Hreund veranlaßt hatte. Beide spannen das Gehörte weiter aus in ihren Gedanken, und besonders für den jungen Theologen eröfsnetc sich eine neue weite Ideenwelt. Tie beiden Freunde waren in den Tiergarten gelangt, dessen Bäume in leuchten dem Grün, von Sonnengold durchichicnen. die jungen Menschen umfingen. In volle» Zügen atmeten sic die frische Morgenluft, indem sie sich die einsameren Wege aus suchten. Durch das Braun der Stämme leuchtete das Weiß einer Statue, die die Göttin der Blumen darstellte. Die dustenden Kinder der Flora grüßten lieblich von einem Rondel herüber, um das in weitem Kreise die sandige Reitbahn führte, aus der «in roter Husar neben einer in ein enganliegendes schwarzes Kostüm gekleideten Dame fein Rotz tummelte. «Fortsetzung Dienstag.) ki» siisinei'lizsmei' geobselitei' wird finden, daß die Firma IDoi-nckon»'in Fußbekleidung sin die Sommer-Saison ganz unerreicht dafteht. vlk NRMk IMW UM Sm M MM Herren- und Taincusticfe! in den Preislagen «. 11.50, «. ir.SI. «. 1510. «. 11,11. Dcttttis-Schllhe, sowie Schnbe für alle Slwrtzweige in größiec Auswahl. Kintlpi in neuen, bequemen Soblensormen. 8c1iu!imr6li!iali8 "«> ' Eenkeal-Tsi kleganie vanieuftiite - Arten-Mt, 8e 8vlt«,oI»-I»Iaii«»n. vvttsüeltS» I*ker«Iv-Konii»»o« ,l«;vitvu fabriziert billigst TreSden-A., Nltinarkt H. 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