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- W - Allerlei für die Frauenwelt. Werks»»»»! NM immer »I SUt, mit S. tst veeetnt Und Geist nicht immer mit Güte. Doch da, wo de,»et ,»lammen er scheint — De« Menschentums edelst« Blüte! Adelaide v«n «o»tberg-Herzog. Am Hochzeitstage. Skizze von Martha Grund ni an n. Strahlend steigt die Sonne am blauen Friihl'iilgs- Himmel empor. Goldig überflutet ibr Schein das kleine Provinzsiävtchcn S. Die Gärten prangen im frischen Grün und die Obst- Iwum« darinnen sind überschüttet mit weißen und rosa Blüten. Äinseln und Stare pfeifen ihr« alten, lieben Weisen, und unzählige kleine Vogelkehlen singen ein jubelndes Lied. — Aus der Tür einer hüb schen Billa tritt in den letztere umgeben den Garten ein junges, ausaatrySmäßig an gekleidetes Mädchen. Eng schmiegt sich das hellgraue Kleid um ihre schlanke Figur, und der mit Anemonen und Veilchen garnierte Ssrohhut entzückend zu dem welligen Blondhaar,, das ein feines, rosiges Gesicht- chen umrahmt, dessen blaue Augensterne mit der Farbe deS Maihimmels wetteifern. Nanni Fröhlich ist des reichen Großkaus- manns Fröhlich Einzige. Ein wirkliches Sonnenktndl Der Sonnenschein ibrer Eltern — und von allen, die sie kennen, verchrt und geliebt. Besonders einer liebt sie über alles. Und ihm, an dem auch sie in schwärmerischer Liebe hängt, will sie sich kiaen, aus der fernen Großstadt D^ wo er als Direktor ein großes Eisenwerk leitet. Wie strahlen Nannis Augen, wenn sie sich den Geliebten vergegenwärtigt, — sein liebes Gesicht mit dem dunklen Spitzbart und den klugen, grauen Augen. Sie freut sich, ihm folgen zu dürfen. Freilich, die liebe» Eltern — die Heimat, das Vaterhaus wird sie sehr vermissen. — Die Hochzeit wird ganz schlicht und einfach werden. Die Eltern wünschen es so, well sic die Unbeguemftch. keilen, die die Veranstaltung eines größeren Festes mit sich bringen, scheuen. Und dem lunaeil Paare ist cs auch am liebsten so. Noch am heutigen Abend wird Hermann Hohenfels mit seinem Weibchen die Hock,- zeitsrcise antrcten, — die Reise nach Tirol. — — Sinnend steht Nanni unter dem großen Apfelbaume, der an der Garten pforte steht und seine Zweige tief herab hängen läßt, io lies, dost sie chen in Konflikt geraten. Lächelnd befreit sie die Tülftchle»e ocs vutev oou Dann zieht sie die letzteren weiter herab. Ihre iveichcn Finger streichen liebkosend über die rosigen Bluten. Ein Zweiglein bricht sie ab und befestigt es ani Gürtel ihres Kleides. Dan» verläßt sie den Garten und schlägt den Weg zum Bahnhose ein. Fünf Minuten vor Ankunft des Zuges kommt sie dort an. Bekannte gesellen sich zu ihr. Man wünscht ihr Glü/. man v«> sucht, mit ihr zu plaudern. Doch Nanni bat beute für letzteres keinen Sinn. Sie lost sich rasch eine Bahnsteigkarte und geht dann durch die Sperr« hinan» aus oen Steig. Schon hört sie das Brausen des Zuge» in der Fern«. Eine seltsam« Unruhe bemächtigt sich ihrer ganz plötzlich. Viel zu langsam schwinde» ihr di« Minuten. Endlich, endlich sieht sie di« Lokomotive durch die Brücke kommen, und eine Minute später hält der Zug mit schrillem Pfiff. Ihre Blicke gleiten suchend an den Coupä- fenslern entlang. Doch daS lieb«, bekannte Gesicht sieht sie nicht. ES sind nur wenig Reisende, die aussteigen. Eine Tante NanniS befindet sich unter diesen. Dos junge Mädchen achtet ihrer nicht. Mit großen, erschrockenen Augen blickt sie unauL. gesetzt nach den geöffneten Türm der Eoupüs. Was st« beherrscht, ist nur daS eine: „Er ist nicht mitgekommm, — er ist nicht mitgekommm!" Da fühlt st« ihren Arm von Hinten berührt. Sie fährt herum, und statt einer Begrüßung für di« Tante, stößt sie nur hervor: „Er ist nicht gekommen, — mein Verlobter ist nicht gekommen!^ Umstehende werden ausmerstam. Dieses be merkend, wendet Nanni sich hastig ab und geht dem AuSgange zu. Die Tante folgt eiligst, nachdem sie eine« Hoteldiener heran- gewinkt und diesem ihrm Gepäckschein ge- geben hat. Doch so viele Fragen «sie Nanni auch unterwegs stellen mag, diese antwortet nicht. Wie eine Träumende geht sie neben der alten Dame. Sie erwidert auch nicht die Grüße der ihnen Begegnenden — nichts vermag ihr Schweigen zu brechen, gar nichts! — Der Ausdruck ihres vor einer Stunde noch so strahlenden Gesichtchens ist ein trostloser. — Jetzt sind sie daheim. Nannis Äugen streifen mit keinem Blick dm blühenden Apfelbaum am Gartemore. Die Eltern treten aus der Haustür, um di« Ankommenden zu begrüßen. Bestürzung malt sich auf den Gesichtern beider beim Anblick NanniS. „Wo, — wo ist Hermann geblieben, Nanni? fragt die Mutter. „Er ist nicht gekommen!" antwortet die Tante an Stelle des Mädchens. (Schluß folgt.» Frühlingsgebet. Ich schaue deine Herrlichkeit. Gott, in der schönen Welt; Sic schmückt die Fluren weit und breit. Sie strahlt am Himmelszelt! Dein Frieden ruht auf Berg und Flur, lind was mein Ohr erlauscht, Dein Odem ist's, der leise nur Durch Tonnenwipsel rauscht! Herr, deinen Frieden senke du Auch mir ins Herz hinein! O, schenk' mir deine sel'ge Ruh' Und laß mich stille sein! ^ G. Haase. MsMtz Witt «-scheint täglich M«. IVl- Sonntag, den tS. Mai. Der Geist der Pfingsten. Original-Noman von Bruno Wage »er. <s. Fortletzung.» (Nachdruck verboten.» lotzlich fiel der Schein einer Laterne grell in sein Gesicht. Er hatte nur eine mpsinbung davon. Aber er fühlte, daß ihn jemand an seinen Schultern rüttelte, te die Augen. Wie im Traum sah er ein wildes Gesicht mit struppigem, rotem " ^ - — ----- ^---- r - - uno ' motte Emp Er öffnete Vollbarl. Und nun hörte er aus einer rauhen Kehle einen derben Fluch und die Auf forderung. aufzuslehen. Mechanisch versuchte er, sich zu erheben. Aber tue Glieder ver sagten ihren Dienst. Da ließ der Unbekannte den Rucksack, den er aus den Schulter» trug, und aus dem man höchst verdächtig die Umrisse eines Rehes erkannte, in den ina es mit dom Verirrten voran. Niemand sprach ein Wort. Nur ^er Fremde hatte röstend gesagt: „Nur noch hundert Schritte, dann sind wir unter Dach." Endlich tauchte ein niedriges Häuschen aus dem Schnee aus. Hinter einem enster schimmerte Licht. Der Fremde wies ermunternd darauf hin. Aber nur lang- am kam man dem Hause näher. Der Retter stieß einen scharfen Pfiff aus. Ein »unkler Schalten erschien am Fenster. Der Mann stutzte. „Wer ist denn da?" brummte er vor sich bin. „Die Alte liegt doch im Bette." — Dann rief er laut: „Halloh! Hier- her zur Hilfe!" Eine mittelgroße, eher kleine Gestalt trat aus der Tür. „Wer ruft da?" fragte er. „Ist da Klaus Brennicke?" „Ja, Herr Doktor!" antwortete der, ^Kommen Sie man her. Hier Hab' ich was im Wolde gesunden." ,LLas wird« sein? Ein Rehbock, vermut' ich, Spitzbube!" knurrte der Mann vor der Haustür. Die Stimme kam Johannes >o seltsam bekannt vor. Und nun faßten ihn vier Arme und schleppten ihn über den Schnee. Als Jo hannes nach langer Weile zu sich kam, lag er auf alten Fellen und unter Decken, und rieben ihm saß Doktor Schildkraut aul einem wackligen Stuhl. Aus der andern Ecke aber horte er seltsame Laute, wie wildes Schluchzen. Aber er konnte sich nicht er- klären, woher sie kamen. Er sah nicht, daß ein starker Mann am Bette der alten Holz- leferin aus den Knien lag, den Kops in das schmutzige und zerlumpte Kisten gedrückt, uud wie ein Rasender sich die Haare rauste und wie ein angeschostener Eoer stöhnte. Klaus Brennicke weinte an der Leiche seiner Mutter In uro > 10. Kapitel. einer Dachstube, fünf Treppen hoch, mit dem Blick hinunter in den düster» . und weit über zahllose Nachbardächer hauste Johannes Schubart. Er hatte im orden Berlins nach langem Suchen das geräumige Zimmer in einem ordentlich aus- sehenden Hause und, was ihm die Hauptsache gewesen war, für billigen Preis gesunden. Seit den Osterferien wohnte er hier. Den Nest des Wintersemesters hatte er nicht mehr zur Universität zurück gekonnt. Denn jene unüberlegte Irrfahrt durch de» Schnee hatte ihn aufs Krankenlager geworfen. Wochenlang hatte er erst in hitzigem Fieber, dann mit Schmerzen in allen Gelenken zu Bett gelegen. Der Fittich des Todesengels hatte ihn dicht gestreift, aber die kräftige Natur des jungen Mannes hatte die Krank heit überwunden, und unter der sorasältiaen Behandlung des erfahrenen Arzte- und der zarten Pflege Lisbets, der die alte Ricke treu zur Seite gestanden, hatte sich Jo hannes vollkommen erholt. Nun war er seit acht Tagen in Berlin. Wie hatte sich alles geändert in seinem Leben! Ausgcrüttclt war er aus der Dumpfheit des ruhigen Dahinglei'kens aus der Oberfläche. Und das hatte eine zarte Mädchenhand fertig gebracht — Komtesse Ado. Als er in feinen Fieberphantasien gelegen hatte, da war ihr Bild immer vor seiner Seele gewesen. Kalte Augen mit unheimlichem Nixcnausdruck batten ihn feindlich an- gcsiarrt. Aber als dann die Wahnbilder gewichen waren, da war ihm jene Schlitten- «ährt wieder deutlich vo-r die Seele getreten. Alles, was Ada ihm gesagt halte, wieder- holte er sich, und ein bitteres Lächeln umspielte seinen Mund, wenn er sich sagen mußte: „Sie hat ja recht mit ihrem Vorwursc. Was bin ich denn? Einer, der von der Gnade anderer lebt!" Sie war gekommev, als er krank lag. Aber ihr Anblick batte »r Metall« u. Kautschukstenipelfabr. und Pngi»irrma>chinen, Reparaturen, vorz. Hektogr. Blätter u -Messe, Typendruckereieu. Siegel»,arten. Schabt., elast. Sig. 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