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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260512012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926051201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-12
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1926
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»Mivoch. 12. Mat 1»2V Dresdner Nachrichten Nr. 220 Sette v Forsten und Technische Hochschule im Landing. Die Heide soll al» Wal- «ad Ualursch«tzpark erhallen bieiden. — Ausschluh des Adg. Menke von der Sitzung. — Errichtung einer Professur für Ardetiarechl. inr. Sitzung. ^ ^ Dresden, den 11. Mat IVSa. Vor Eintritt tn die Tagesordnung nimmt der Landtag eine Erklär««- de» AVg. Dr. Lchmincke (Komm.) entgegen. Diese wendet sich gegen eine Veröffentlich»«- de» verbände» der höheren Beamten Dachsen», ln der die Be- letdiaungen eine» OberreglerungSrate» durch Dr. Schmincke tn der letzten LandtagSsitzung zurllckgewtesen werben. Le. Schmincke bestreitet die Nichtigkeit dieser Veröffentlichung »nd behauptet abermal» unter lärmendem Widerspruch de» Hause», der betresfenbe ReglerungSvertreter habe durch höh« Nische» Lachen seiner Schadenfreude darüber Ausdruck ge- geben, bah der Landtag die Strafverfolgung von kom. «nntstischen Abgeordneten genehmigt habe. Besonder» sei die» geschehen bet der Siebe de» Abg. Siewert. Er iNedneri habe ln berechtigter Abwehr gehandelt. (Zuruf: Nein, nein!) Die Darstellung de» Berbande» der höheren Beamten sei ein seitig. E» handele sich um «ine Hetze gegen die Kommunistische Partei. Gegenüber Beleidigungen durch deutschnationale Ab» geordnete habe sich der Verband keineswegs so empfindlich ge zeigt. Dl« höheren Beamten seien arbeiterfeindlich eingestellt Der Kampf müsse mit allen Mitteln grsührt werden. Präsident Winkler bemerkt, der LanbtagSvorstand habe den Erklärungen de» RegierungSvrrtreter». daß er nicht gelacht habe. Glauben geschenkt. Da», wa» tn der Erklärung de» «bg. Dr. Schmincke stehe, sei nicht die Auffassung de» Landtag». Vorstände», sondern besten persönliche Auffassung. Dr. Schmincke «t ersucht worben» die» klar zum Ausdruck zu bringen. Da» ,t aber trotz der Korrekturen de» Vorstände» nicht geschehen. Hört, hört!» Die ersten vier Punkt« der umfangreichen Tagesordnung »erben gemeinsam behandelt. Sie betreffen die Anlegung eines Waldfriedhose» tu der Jungen Seide» bk« veräutzerung von Sroßstadtwaldgelänbe »nd Kap. (Forsten) de» Etat». Abg. Schembor (NechtSsoz.) erstattet den Bericht de» Hau». baltauSschusse» b und beantragt, dt« Einnahmen au» den Hölzern der Forsten von lö Millionen aus 14 Millionen Mark berabzusetzen, im übrigen aber die Einstellungen nach der Bor- läge zu genehmigen. Von der Abg. Frau vültmau« (D.-N.) und dem Abg. Dr. Kaß«er (Dem.) liegen Anfragen vor. die sich gegen die An legung de» WaldfriedhofeS tn der Jungen Heide richten. Frau vültmann hat außerdem einen Antrag eingebracht, bi« Ne gierung zu ersuchen, eine Gesetzesvorlage zu erlasse^ die 1. jede Veräußerung oder Beseitigung von Wald und grünen Flächen in einer Entfernung bis zu acht Kilometer von de» Großstädten verbietet und die 2. bestimmt, daß die Dresdner Heide in ihrem setzigen Be- Rand dauernd al» Wald oder als Naturschutzgebiet zu er halten ist. Abg. Schembor (NechtSsoz.) beantragt im Namen de» HauShaltauSschusscS o, den ersten Absatz de» Anträge» Bült, «an» im Hinblick aus die beabsichtigte Neugestaltung de» Bau- aesetze» abzulehnen» dem zweiten Absätze jedoch grundsätzlich Rechnung zu tragen. Bet Anforderung von Gelände au» dem Gebiete der Dresdner Heide sei nach den Bestimmungen de» neu zu formulierenden Baugesetzes zu verfahren. Ferner soll die Negierung ersucht werden, vor einem Verkauf von Ge lände der Dresdner Heide an die Stabt Dresden dieser aus- znaeben» durch geeignete unparteiisch« Sachverständige und ein- gehende Geländeuntcrsuchungen sestzustellen, ob nicht ander- wart» geeignetere Flächen für einen Waldfriedhof al» die zu nächst tu Aussicht genommenen gesunden werden könnten. Nach der Verlesung der kurzen Anfrage durch die Abg. Frau vültmann (D-N.) begründet Abg. Dr. Kästner lDem.) 'eine Anfrage zu demselben Gegenstand. Deine Fraktion Order« den Gedanken der Anlegung eine» Waldfriebhose», e» rag« sich aber, ob daS in Aussicht genommene Gelände hierfür «eignet sei. Der Redner hält namentlich die Eingaben der Sdtischen Körperschaften von Nadebeul gegen den Plan und e» Landesvereins Sächsischer Heimatschutz gegen den Verkauf von Terrain der Dresdner Heide für beachtlich. Landesforstmeister Roth erklärt, daß die Verhandlungen »it der Stabt Dresden wegen de» Verkaufs der Jungen Heide zur Anlegung eines WaldfriedhofeS über die Vorbesprechungen nicht hinausgegangen seien. Da es sich um wertvolle» Gelände bandle» würde der Abschluß de» Kaufvertrages nicht ohne vor- hertge Zustimmung beS Landtages erfolgen können. Bet allen anderen in Aussicht genommenen Plätzen hätten sich Schwierig keiten ergeben, so daß schließlich immer wieder aus die Junge Heide zurückgegrisfe« worben sei. Hygienische vedenken lägen nach dem Sachverständigengutachten nicht vor. Diese Wald- frtebhvs« würden von oer Bevölkerung gern tn großer Zahl ausgesucht. Sie seien al» Grünflächen zu betrachten. Die Abg. Frau vültmann (D-N.) äußert, baß der erste Absatz ihre» Anträge» nur in Verbindung mit dem vangeletz behandelt werben könnte, den zweiten Absatz hält die Rednertn jedoch grundsätzlich aufrecht. Die Umwohner der Jungen Heide würben der Regierung dankbar sein sür eine Erklärung, daß die Junge Heide ein für allemal für einen Friedhof nicht in Betracht käme. Abg. vlüher (D.-N.) betont, daß der erste Absatz de» An- trage» Bültmann von der Landwirtschaft al» untragbar empfunden werbe. ES handle sich nicht allein um den Wald- friebhof, sondern auch um die Errichtung eine» »weite« Krematorium» für Groß-DreSden. Da» jetzige Krematorium würbe bald nicht mehr auSreichen. Da» zweite Krematorium müsse selbst verständlich auf dem rechten Elbuser errichtet werden. Den be rechtigten Interessen einer Bevölkerung von 400 MO Kövlen stünden gegenüber die Sonderinteresten beS kleinen Kreises von 20 000 Einwohnern in der Umgebung. Da» betresfenbe Gelände sei aus Grund jahrelanger Untersuchungen da» ge eignetste für den Walbsriedhof. Der Platz, der innerhalb der Jungen Heide in Frage komme, heiße Im BolkSmunde Dürre Heide, weil dort nicht» wachse. Die «bg. Frau Dr. Hertwia-Bünge« (D. v.) ist der Meinung, daß Dresden einen Waldfriedhof brauche, sie glaube aber mit einem Teil ihrer politischen Freunde, daß noch ein- gehend« Untersuchungen stattfinden müßten, ob nicht andere Flächen für den Friedhof gesunden werden könnten. Abg. Dr. Sach» (LinkSsoz.) äußert, daß der Wald erhalten werden müsse, aber e» sei anderseits Rücksicht zu nehmen aus die Bedürfnisse der Großstadt hinsichtlich der Anlegung von Friedhöfen. Der Redner stimmt einem Antrag Schnrig zu. die Eingaben auf sich beruhen zu lassen, während der Ausschuß vorschlägt, sie teil» der Regierung zur Berücksichtigung und Er- wägnng zu überweisen. LandcSsorstmeiNer Roth erklärt auf «ine Anfrage -eS Abg. Börner (D-N), die Negierung denke nicht daran, die mittleren Forstbeamten auSsterben zu lassen. Jetzt habe man aber «inen Ueberfluß an Anwärtern. Vielleicht würden IS Försterstellen eingezogen. DaS sei alles. DaS Kapitel Forsten wird nach den Anträgen de» HanS- haltauSschustc» v verabschiedet. Zu dem Anträge Vültmann wird nach dem Vorschläge deS AnSschustrS beschlossen, dem Ab sätze grundsätzlich Rechnung zu tragen, der bestimmt, daß die Dresdner Heide in ihrem jetzigen Bestand banernd als Wald »der Naturschutzpark z« erhalten ist. Im übrigen werden die Ausschußvorschläge zu dem An- trage Bültmann in der Hauptsache abgelehnt und der Antrag Schurig angenommen. Abg. vlüher (D. vp.) berichtet über Kap. öS de» Etats Technische Sochfchuie. Sr beantragt, die Einstellungen mit zwei kleinen Ab- weichungen nach der Vorlage zu genehmigen und die Regte» rung zu ersuchen, spätesten» Im HauShaltplan 1027 eine ordentliche Professur für Arbeitsrecht zu errichten. Abg. Weckel (LinkSsoz.) hält unter wiederholtem Wider spruch der Rechten eine lange Schmährebe gegen die nationalen Studentenverbindungen. Er beantragt, schlagenden und farbentragenden Verbindungen keine Unterstützungen zu geben. Der Redner wendet sich auch gegen die Form der RektoratSübergabe. Alle linksgerichteten Studenten seien dem Rektor und der Profestorenschaft nicht angenehm. Abg. Menke (LinkSsoz.) stört die Sitzung wiederholt durch Zurufe gegen rechts. Er sagt u. a.: «Eie können ruhig weiter- saufen!" Präsident Winkler verwarnt den Abg. Menke wieder, holt. Da dies nicht« nützt, wird AVg. Menke von der Sitzung anSgeschloffen. Präsident Winkler fordert Menke auf, den Saal zu verlassen. Dieser protestiert heftig mit Ausrufen wie »Unerhört", geht aber schließlich hinaus. Dolksbll-urrgsmlnlNer Dr. Kaiser empfiehlt, den Antrag Weckel abznlehncn. ES sei nicht mög lich, diese Verbindungen tn einem Atem zu nennen. Man hätte in den farbentragenden Verbindungen Angehörige der einfachsten Kreise, die nicht über erhebliche Mittel verfügten. Er sei gegen die Errichtung einer Professur für ArbettSrecht. Man besitze bereit» tn Leipzig eine Autorität hierfür und ei« Institut für ArbettSrecht. S» sei auch an »er Technischen Hochschule bereit» dakür gesorgt, baß die Studenten sich mit dem ArbettSrecht vertraut machen könnten, insbesondere durch die Vorlesungen von Prokesior Holldack. Auch werde et» Privatbozent sich auf diesem Gebiete betätigen. Abg. Liebman« lLtnkvloz) wendet sich gegen den AuSschlnß de» Abg. Menke von der Sitzung E» sei «in Zwischenspiel, durch da» die Würde de« Landtage» in unerhörter Weise ver« letzt worben sei. Der Abg. Menke habe mit der Rechten ei» Zwiegespräch geführt ohne jede Beleidigung. Präsident Winkler Hab« den Ausschluß versügt. ohne Menke zur Ord nung zu rufen. So behandele man politische Kinder. So ver fahr« man auf dem Kasernenhof. Der Landtag müsie sich diese NnterossizierSmethode ganz entschieden verbitten. Der Präsi dent lei in unerhört provokatorischer Weise vorgeganaen. Präsident Winkler ruft den Abg. vtebmann zur Ordnung und gibt Ihm und Menke anheim. Beschwerde einzulege». Lr werbe sich aus weitere« nicht einlasten. Abg. Siewert (Komm.) protestiert ebenfalls gegen da» ver- halten de» Präsidenten. Präsident Winkler weist daraus hin. daß er de« Abg. Menke dreimal ermahnt habe, die Ordnung de» Hause» «« wahren. Menke sei mit erhobener Hand gegen die Rechte vor gegangen. Zu den Linkssozialdemokraten sagt er: In Ihrer Presse sind über mich schon Lügen über Lügen geschrieben wor den. Ich sehe den neuen entgegen. Abg. Dr. Schmincke (Komm.) behan '-t, baß die Technische Hochschule mittelalterlich und reaktionär eingestellt sei. Sie sei keineswegs fortschrittlich aus dem Gebiete der Technik. Abg. Dr. Seyfert (Dem.) mißbilligt e«, baß der Vorredner die wissenschaftliche Bedeutung der Technischen Hochschule herabgesetzt habe. Diese Angriffe seien völlig abwegig. In politischer Hinsicht seien an der Technischen Hochschule dieselbe» Gegensätze vorhanden wie anderwärts. Man müsse sich aber gegenseitig ertragen und vertragen. Auch gegen die AuS- sührungen des Abg. Weckel wendet sich der Redner. Die Hoch schule habe e» mit der Wissenschaft zu tu» ohne jede politisch« Einstellung. Abg. NammelSberg (D-N.) weist die Angriffe ans di« korporativen Studenten zurück. Sie seien unsachlich und klein lich gewesen. Gewiß sei manche» abänderungsbedürftig, aber daS meiste, wa» sie auf ihr Panier geschrieben hätten, sei wert- voll. Seine Fraktion stelle sich hinter diese Studenten und lehne den Ton WeckelS gegen die studentische Freiheit ab. Die Professur für Arbeitörecht sei nicht gerechtfertigt. "«bg. Franz (NechtSsoz.) vertritt den Antrag de» An», schussc», eine besondere Professur für ArbettSrecht an der Technischen Hochschule zu errichte». ES bestehe bet de» Gewerkschaften und den Betriebsführern ein große« Interesse sür diese Professur. Die Ausführungen de» Minister» hätte« ihn nickt überzengt. «zr-Sk Hs L; "vsL-r/ , svr c//gvr Xbc/ts/r o-s Zs/? 4,/n/ ler Burghöfe auf einem Berg« de» Saaltale» spielt, hat da» Werk erworben und wird eS am Pfingstsonntag unter Leitung de» Verfassers zum ersten Male aufführen. DaS Burgensplel wird von La ab den Sommer über jeden Sonntag zur Aufführung kommen. f vtne Oper von Fra«, LehLr. Franz Lehtr arbeitet enwärtlg an einer Oper, deren Libretto einem Melodrama A Amerikaner» Shcldvn, „Romanze", entnommen ist. f Sin «cncS Werk von Arthur Schnitzler. Arthur Schnltz- hat «in neue» Versdrama, „Der Weg zum Weiher", ge- schasse», das von den Berliner Barnowski-Bühnen zur Ur- aussührung erworben worden ist. s Die Deutfche Orient,Gesellschaft betreibt setzt mit Hoch, druck die Veröffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse aus ihren von 1807 VIS 1017 betriebenen Ausgrabungen. In aller- nächster Zeit erscheint ein hochbedeutsames Werk von dem ordentlichen Professor an der Dresdner Technischen Hochschule Dr. OSkar Reuther über die Innenstadt von Babylon Er berichtet über da» Wohnwesen der Bewohner dieser alten Weltstadt, über da» man bisher so gut wie nichts wußte, von den tiesstcn, im Grunbwasser eben noch erreichbaren Schichten ans der Zelt beS Königs Hammurabi bis zu den seleukidlschen «nd parthischen Schichten, d. h. von rund 2000 vor Christi bis »00 nach Christi. Auch für die Bcstattungvformen in ihrem Wechsel während dieses langen Zeitraumes hat die genaue Schlchtenbeobachtung viele neue Erkenntnisse gebracht. Einen Auszug auS dem ersten Teil diese» Werkes bringt ein Aussatz de» Verfassers in dem soeben ausgegebenen Heft 04 der „Mit teilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft", tn welchem er von dem Straßennetz und den Häuseranlagcn de» alten Baby- lonS eine durch Grundrisse und WiederherstellunaSzelchnungen belebte Darstellung gibt. — Sin Aufsatz von Dr. Walter Andrae beschäftigt sich mit bildlichen Darstellungen, die sich ln assyrischen und balylontschen Reliefs von den al» Ziklurate bekannten altmesopotamischen „Turmbauten" finden. Er weist nach, daß man mit Unrecht versucht Hot. aus solchen Abbildnn- rn einen Gegenbeweis herauszulesen gegen die Form, in der er leider zu früh verstorbene Robert Koldewey den Tnrm von Babel aus Grund de» Befunde» der Ruine und der Angaben aus einer babnlonischen Tontafcl rekonstruiert bat. Bekanntlich Ist ein große» Modell diese» genialen Wieder- herstellnngSvcrsilckeS Im früheren Kunstgewerbemuseum in Berlin ausgestellt. — Durch einige große Porträlstatnen AmenophI» de» Vierten, die vor kurzem in da« Museum tn Kairo gelangt sind, wird aus» neue und besonder» «Indring'Ich bestäligt, daß die neue Kunstrichtung, die wir un» gewöhnt haben nach der neuen Residenz diese» König» Amarna-Knnst -» nennen, schon vor der Uebersieblung dorthin »nr Geltnng -«kommen ist, zu einer Zeit, al» der König noch tv der alten. 8! dem Amon heiligen Hauptstadt Theben residierte und seinen Namen, der nach diesem von ihm später so leidenschaftlich ge haßten Gotte gebildet war, noch nicht in Echnaton umgewandelt hatte. Diese Tatsachen nimmt der Direktor des Berliner Aegyptischen Museum», Professor Dr. Heinrich Schäfer, zum Anlaß, in dem letzten der drei Aussätze dieses reich illu strierten Hefte» da» Wesen dieser neuen Kunst zu kennzeichnen. Mit bewußter Abkehr von der „schönen" Linie der vorauf, liegenden Zeit gehen die Künstler der neuen Richtung daraus au», die Formen al» Ausdruck hcS inneren Wesens und Lebens zu gestalten, anfangs oft unter brutaler Verzerrung. Die Aehnlichkeit dieser Entwicklung mit den Vorgängen in der bildenden Kunst, die wir tn den letzten zwanzig Jahren erlebt haben, liegt auf der Hand. s Nachsvlaer von 0. Girgensoh«. Al» Professor der syste- malischen Theologie in Leipzig, hat nunmehr Professor Stephan au» Halle seine Vorlesungen ausgenommen. Er ist 1878 in Sayba im Erzgebirge geboren und tn Meißen ans. gewachsen «nd erzogen. Nach dem Besuch der Universität Leipzig trat er tn den Schuldienst In Zittau und Leipzig und habilitierte sich dort im Gommer 1000 fltr Klrchengeschichte. In Marburg, wohin er einige Jahre später übersiedelte, ging er allmählich von der Kirchengeschichte zu der systematischen Theo- logie über und wurde 1022 nach Halle berufen. Er kettet die neubegrünbete Zeitschrift für Theologie und Kirche sowie die systematisch« Abteilung der zweiten Auslage von „Religion tn Geschichte und Gegenwart". * Richard Strauß treibt Helena-Stnble«. Richard Strauß ist nach Griechenland abgereist, wo er für «ine Reihe von Konzerten in Athen verpflichtet wurde. Richard Strauß wird seinen Aufenthalt in Griechenland auch zu Studien für ein« neue Helena-Oper benutzen, die Anfang nächsten Jahres voll- endet sein wird. Ihr« Uraufführung soll wieder ln der Dresdner StaatSoper stattftnden. f Sine Ausstellung italienischer Musik. Eine Au», stcllun«. die die italienische Musik der Gegenwart zum Genen- stand hat, soll demnächst in Mailand eröffnet werden. Dem Komitee gehören die hervorragendsten Komponisten de« modernen Italien an und man will durch diese Vorstellung zeige-n. welche große Bedeutung die musikalischen S^nsungen für die Kultur und die Wirtschaft de» Sandes besitzen. s* Urheberschntz in Amerika. Etwa hundert amerikanische Verleger. Schriftsteller und Künstler haben einen Drinalich- keitSanirag an den Kviigreß-AiiSichuß gerichtet, den Schutz Ihrer Eigentumsrecht« durch Erlaß eine» geharnischten Ge- setze», da» den Beitritt der Bereinigten Staaten zur Internationale» Union zum Schutz« de» Nr- heberrecht» (Berner Ueberei»kirnst) vvrsieht, »u gewährleisten. k* Ein Oldcnbnrger Bild in Detrvit. Die jüngste amerikanische Millionenstadt Detroit, die ihren Auf schwung nicht »um wenigsten den dort befindlichen Ford- Werken verdankt, hat jetzt für ihr riesige» Museum ein Ge mälde au» der Galerie de» früheren Grobherzog» von Oldenburg erworben. Das Bild, da» wie viele andere nach der Umwälzung au» dem Oldenburger Museum ent fernt und al» „Prtvatbesitz" nach Holland gebracht wurde, ent stammt der berühmten Galerie der Grafe« Gchönborn t» PommerSfeldon, die 1870 in Part» verkauft wurde. Al» e» nach Amerika kam. wurde e» gründlich gereinigt, und bavet kam auf der Rückseite der alten Leinwand eine Inschrift ,» tage: diese zeichnet die drei Figuren de» Gemälde» al» Arbeiten der drei Maler Giorgtone, Tizian und Sebastians de! Ptombo. Die Inschrift ist alt, zeigt i« den Namen den venezianischen Dialekt und stimmt vor allem überein mit dem sehr verschiedenen Stil der drei Figuren. Das Halbftgurenbild zeigt nämlich von link» eine strahlende Blondine tn weißer Seide (von Tizian), rechts eine brünette Schönheit tn dunklem Gewände (von Sebastians), tn der Mitte aber einen edlen Mann tn der Pelzschaube, mit senti mentaler Neigung de» Kopfe» (von Gtorgtonei. Was bte drei Figuren darstellcn sollen, die Szene «ine» Dichter» oder dergl., bleibt unklar. Offenbar aber haben die drei Künst ler. die fast gleichaltrig waren und noch 1VOO zusammen in der Werkstatt des alten Belltnt arbotteten, hier gemeinsam etwa» geschaffen. Nach der „Anttquttäten-Rundschau" jst Dr. Balenttner in Neuyork geneigt, der Inschrift Glauben z« schenken und das aus der Wiederherstellung schön hervor- gegangen« Btl» den drei Künstlern znzuwetsen: Gtorgione ist dann früh gestorben. Sebastians ging nach Rom und wurde der Maler des Papstes. Tizian blieb tn Venedig. Schon früher ist daS Bild immer wieder einem der drei Maler zw- gewicsen worden; und das Vorhandensein mehrerer alte« Kopten nach dem Werke spricht dafür, baß schon tn alter Zeit das Gemälde berühmt war — auch die Berliner Museen be sitzen eine derartige Kopie. Zu bedauern aber bleibt, daß diese» Bild au» der Glanzzeit der Kunst Venedig« erst tu Amerika zu Ehren kommt, nachdem er so lang« zum deutschen Kunstbesttz gehörte. Biirkier un» ^eiNckriNea. V Bln«»rnckkrn,kh«It ,n» «rtersenperknlk»». Aon Tr «kt» vnlen'in Vehr. Lvezialarzt »ür inner» Krankheiten. ». >n4» «r-rüd " lag». (Verlag »m rüder Memminger jveN»er: Lhoma» Mrminliiarrl t« Würzt'nrs.t X »«ltnrknnde. Hrranegrgebrn »on rchalrnt K. «ckßarht. ».Auflage. Mit IM A»dll»nngen »ns G rnfel». ISrela-»»» v. G. Lendner t» Leipzig nn» verlink
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