Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187402185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-18
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L«» L». LSV«. statt Auf deri der Verein darauf defiMichen Kattun» verlaren gegangen find. Geständlich hat Landhausstraße im Harmoniesaal wird zur Beschaffung »an Nähmaschinen an Unbemittelte, ein Wettarbei »en sämmtlicher verschiedener System» veranstalten, das Lewiß äußerst intereflant werden dürfte. — Nächsten Freitag wird vor Gericht gegen eine fremde Schöne, Namen« Metzger aus Mederweiler bei Colmar, die in einem hier nicht unbekannten Hause an der Mauer in Untermietb« wohnt, verhandelt werden. Dieselbe hat, vermuthlich als Revanche für die Annexion ihres Vaterlandes Elsaß, eine Brieftasche mit IffOTHlrn., einem Herrn K. gehörig, annectirt Die Sitzung findet geheim statt. — Vor mehreren Tagen erschien in Loschwisi bei einer Frau, in Abwesenheit ihres Mannes, der Berufsgeschäfte hier in Dresden hatte, ein unbekannter Mensch im Alter von 85—27 Jahren, von mitteler Statur, mit blassem Hagem Gesicht und einem dunklen Backenbart, brachte einen Gruß von ihre». Manne und bat sich im vorgeblichen Aufträge desselben dessen guten schwarzen Anzug nebst Cylinderhut aus, weil jener angeblich hier in der Stadt an einem Begräbniß theilnehmen wolle. Die Frau war klug genug, dem Un bekannten die Sachen nicht au-zuhändigcn und- hatte dafür bei der Heimkehr ihres Manne» die Genugthuung zu vernehmen, daß der selbe Niemanden mit jenem Aufträge an sie geschickt habe. — Gestern Vormittag gegen 10 Uhr hat sich ein bedauerlicher Unfall in der Pillnitzerstraße unweit der großen Ziegclstraße ereig net. Der Gutsbesitzer Ernst Lehmann aus GroßröhrSdorf bei Wee senstein fuhr in einem leichten Wagen, an den ein Pferd gespannt, ein zweites aber nur vorn angehangt war, die Pillnitzerstraße hin aus, als der Kutscher eines entgegen kommenden Pferde Eisenbahn wagens plötzlich seine Pfeife ertönen ließ. Dadurch wurden die ^ Lchmann'schen Pferde scheu, drehten kurz mit dem Wagen herum ^ früher bft Kngttn der Nftiralllcüie.' Noch eine Zweite »Bombcsoil und veranlaßtcn dadurch, daß schleudert wurde und eine so man ihn nach dem Kranlenhause schassen mußte. Die beiden Pferde wurden bald wieder beruhigt, ohne daß ein weiterer Schaden geschah. Infolge fehlerhafter LuslheizungSanla-ze war vor einigen . ,angen s sonst in gutem Rufe stehende, seit Jahren aber an Geiste« gcstörtheit leidend« tzchefrau Wünsch« das Unglück tzerbeigeführt, in dem fi« kurz »ach dem Aufstrhen «inen unbewachtenMoment benutzt und die auf dem Oberboden liegenden Dachschauben in Brand ge steckt hat. Bei dem Versuche, das Feuer auszuschlagen, hat sich der Ehemann die Hände dermaßen verbrannt, daß er längere Jett nicht» wird verrichten können. Dem auf den Dächern liegenden Schnee und der lobenSwerthen Anstrengung der Feuerwehr ist eS hauptsäch lich zu verdanken, daß das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb. (B. N.) — Bei dem Bauergutsbesitzer Hürnig in GroßröhrSdorf ist dieser Tage ein der Tvllwuth verdächtiger Hund getödtet worden. Leider hat die spätere gerichtliche Section die Vermuthung bestätigt. Sehr zu bedauern ist jedoch, daß der Hund »och vor der Tödtung einen Knaben, sowie ein Pferd, eine Gans und noch andere Thicre gebissen hat. (B. R.) - OeffentlI Der Verl Baum w funken. — Moritz Tharandt ln Rakebcrg subr auf der basiaen BalmtzofSstraße bahl», einen Wagen führend, der hoch hinauf be lastet mit Dem war, waö daö Herz einer guten Hausfrau an Grünzeug erfreuen konnte. Frau Amalie Auguste Steinsch tritt a» de» Wagen und sucht daran herum. „Warum soll ich mir mit der ihre» dreckigen Fingern in meinen Krauthäuptcrn herum- krapschen lassen, IS nich!" denkt Tharandt, ob deS StclnschcnGe- daprenS äußerst erzürnt, nno bricht dabei In ein antedilnvIanischeS Gefluche aus: Du gottvcrv- altes L— re. re. Den Schlußstein bildet die Abfeuerung einer mächtigen Staute auf den Rücken der Steinsch, haß die Blätter eben so zahllos umhcrschwlrrten, alö Ao, ' OeffentlIche Gerichtssitzung am 1«. Februar. rbandlungStcrmIn In Prlvatklagsache» Dorothee vcrehel. vlbcr Johann Christoph Raab hatte seine Erledigung ge- pcßmann von einem Sitze herabqe er avgemndt baden und dabet auch mit der Hand in unmittelbare stoiisvorl-,-.mm erlitt da« Berührung des Körpers der Frau Steinsch gekommen sein. Da» "b ulende , z svc Etzuii^eriUl, vap s allein war zweifelhaft und war dies wohl auch der Grund. weshalb der heute erkeunenbe Gerichtshof hie Sitzung behulö neuer Beweisaufnahme vertagte. In erster Instanz war ber wutblge Bombarbenr Tharandt zu iTagenGefaiignlß verurthklft worden. - Der siüber hier auf der Schcffclgaffe domiclllrcnde Kaufmann Lvpitre war von einem seiner Gläubiger aut Wechsel Tagen in einem Logis auf der Hohestraßc ein Balken angebrannt.i lW THIr. verflogt worden; da er nicht zahlen konnte, wurde Um das Feuer zu löschen, mußte ein Kamin weggenouimcn und ein gegen ihn die Hilfe vollstreckt und Ihm außer anderen Sachen eine im aus »-hoben werden ' >v oße Quantität (ca. 1 5,000) Cigarren abgepsänket. rcsp. unter Theil der Dielung aufgehoben — Am Montag wurdeaus dem allgemeinen Schlachthofe ein hie siger Schänkwirth dabei betroffen, wie er sich von einem frisch auS- geschlachteten fremden Schweine ein Stück im Gewichte von zwei Pfunden heimlich abgeschnilten hatte. cn Ausführungen de» Fürsten Vicß, Grasen Schulen bürg, Rctzow und de» Handelomlniftcr» iand sich stets der Ge- wieder, daß für Wehrkraft deö Landes und Laudwirthschait geordnete. Der Name „Deutsch" an der Spitze diese» Antrag«« Ist ein komischer Zufall. Der eigentliche Text de» Antrag« ist nveräntert geblieben. Das Herrenhaus bracht« am in. d. hie Et>tt»verci»huna zu Ende. Bel den Koste« f»r die Localpolizei Verwaltung von Berlin wollte Senfs» v. Pllsach dieser rclcl-eg Stabt etnc solch« Staats - Unterstützung nicht gewähren, zumal da trotz vieler >,2vo,«Mi Tbl», dir Sicherheit nirgends geringer wäre, als gerade hier. Den größten Tbril der Beraihungcn nahmen Indessen tie vom Abgeordnetenhaufc aestrlchcnen öl.cxxi Thlr. ktir P'ercc- renne» in Slnspruch. Grat Landtbrrg-Vcien wollte wegen dieser „Schädigung der La»dwirtiM,aft" den ganzen Etat verwetten. In den Russühningen de» Fü ' " ' - - - - Kleist- - - - tanke Halbblut, für Halbblut Vollblut, für Vollblut Nennen, für Rennen StaatS-Präniien nothweudlg seien. Die Eenttuintsractiv» bat temAbgrorkneten v. Mallinckrodt, ber kürzlich in München getraut wurde, aiS HochzeitSgelchenk einen antiken, frisch auigearbeitete», reich vergoldete» Pokal verehrt, woraui die Namen der Centruiilsmliglftdec und über einem rö mische» Soldaten in Wasfrnrüsirmg die Worte: „Für Wahrheit. Freiheit und Recht" eingeäraben sind. Dem Erzbischof Ledochowski sind heute 8 neue, wider thu er hobene Anklagen wegen Vergehen gegen die Kirchrngesetze von» II. Mai v. I. znacstellt worden. Die Barone Eduard und JamcS v. Rothschild, vertretertzbeS Welthausce in Paris und London, waren kürzlich ans derDurch- reise von Petersburg in Berlin. Ihre Reise stand mit der Au», sübrung eines großartigen UntcrnchmenS in Verbindung. ES bandelte sich nämlich um Anschaffung der Mittel sür daö LeffepS- sckie centtalaslatische Eiscnbahnprolek». Der Ettolg wirb abzu- warten sein. Deutschland hat zu trübe Ertahruuaen mit Len amerlkanlschcn Eisenbahnen gemacht, um sein Geld snr die„Frnk- tlficirung" der centralasiattschen Steppen hcrzuaevcn. Frankreich. Dav Proiekt eines dem Mattckiall Mac-Mavon darzubrlngrnben RIesenballcS nimmt nun festere Formen an. An der Spitze steht Hr. Hubert DebrouffeS. Eiaenthümer der „Presse", ein bckaniitcr Millionär, ZeitungonaA und Ortenöfäaer. Dieser Mann will au« seinem eigenen Beutel 6-7tX1,000 Franks kür die Kosten einsetzen und alle übrigen Anordnungen einem Komttee von konservativen Notabliltäten überlassen. Der Ball soll im einem er zu diesem Behuf erst eigens in io,<M Metern gedielt und mit den erforderlichen Bckcuchtungo - Apparaten versehen werden muß, amtlichcn Verschluß gelegt. Da soll nun eines TageS während der Verschließung der Kaufmann August Hermann Wallrath als Vertreter einer Eigarrensabrik, welcher Lvpitre circa 500 Thlr. sä uldetc, gekommen sein und, weil ec ebenfalls kein Gelb bekom men konnte, wenigsten« einen Theil der gelieferten Maaren zurück- vcriangt haben. Obgleich ihm nun Lvpitre von ber Vcrsiriäung Poigcfieui Übend Ist abermals cm Lmbnichsdievstahl bci HavaiiNlüS, AmbalemcHS, Cubasrc. lnKcnntniß gesetzt haben einem hiesigen Bäckermeister, zum Nachlheii von dessen zwei Gesellen will, auch der Lehrling Fischer auf die Frage tcS die GcrichtS- verübt worden und hat der Dieb nicht allein eine nicht unerhebliche ^ - - Beute von Kleidungsstücken gcnicicht, sondern auch gegen 7 Thal-r baareS Geld mit sorlgenommen. — An dem Terraffendurchbruche wurde vorgestern Nachmittag ein Mann in total bewußtlosem, übrigens, was seine Kleidung an langt, in so desolatem Zustande cnisgefunden. daß nicht einmal eine Droschke ihn aufnahin und deshalb eine Dienstmannskarre requirirt iverden mußte, in welcher sein Transport hinter die Frauenkirche zum großen Jubel der versammelten Straßenjugend zur Ausführung gebracht wurde. — In diesen Tagen trat eine ärmlich gekleidete, noch junge Frauensperson, einen Korb auf dem Nucken tragend, in einen Flei scherladen der hiesigcn Altstadt und sprach die Bitte aus. sich ihres im Korbe befindlichen Kindes anzunehmen, da ihre Eltern gestorben und ihr Geliebter, der Pater des Kindes, sich erhängt hätte und sie in Folge dessen ganz allein stände. Der Bitte wurde kein Gehör ge schenkt, und ging dieselbe, welche den Eindruck einer Tiefsinnigen machte, wieder fort, und dürfte die Vermuthung nicht ungerechtfer tigt sein, daß die Aermste eine KindcSaussehung in Absicht hatte. — Ein frecher Bettler klopfte vorgostern in der Mittagstundc ein HauS auf der Moritzstraße ab. Da, wo er abgewicsen wurde und nichts erhielt, erging er sich noch in Schimpsredcn gegen die dortigen Bewohner und cxcedirte dabei in einer Überalls erheblichen Weise. Ein GcnSd'arm, der dazu kam, nahm den Menschen mit sich fort. — Gestern früh ist in einem Victualiengeschäft der Eamenzer Straße ein 14 jähriger Schulknabe festgenommen worden, als er hinter dem Rücken der Geschäftsinhaberin einen Griff in die Ge schäftskaffe riskirt und eine Summe von 20 Ngr. annectirt hatte. — .Gestern Vormittag fanden zwei Knaben auf der Wettiner straße hinter einem Breterstoß einen in zwei Tücher cingehüllten Gegenstand, in welchem sie beim Enthüllen nicht ohne Schrecken ein Kd,-, n,ug,b°„« Kmd fand,». D»Md. ist ÄLL Hegel ansichtig wertentcn Wallrath, was kaS bedeute? geant wortet hat: Rn, das werden Sie doch wissen! bat W. trotzdem die ! Cigarre» per Dlciistnicinn fottschaffen lassen. Daraus bin würbe > Wallrath in erster Instanz zu :t Tagen Gefängnis! vcriirthcilt, was beute, nachdem sowohl die k. Staatsanwaltschaft (1)r. Hart enau») als auch der Vcrtheldiger <Abv. Fränzcl) für Freisprech ung gesprochen, in solche verwandelt würbe, da cS durchaus nicht erwiesen war, daß Wallrath die Cigarren zur Zeit als sie ver- ! strickt waren, an sich genommen hat. - Der Bierschröter Carl August Becker, jetzt in Pirna, war von seinem früheren Prinzipal, dem Brauhcrrn Georg August Rühle In Nickern, angeklagt wor den. ihm zu 3 Malen Geldsummen, welche Becker clnzukassiren hatte, unterschlagen und in einem Falle, um die Unterschlagung zu verdecken, die Rechnung gefälscht zu haben. Zuerst hantelt es sich um l>7 Thlr. für 75 Tonnen Bier, geliefert an ten Hokgärt ncr Micth; diese hat B. cinkassirt. aber erst später ln d«e Quit tung eingetragen, als Rühle schon seinen Namen unter das bc- ^ treffende Conto gesetzt halte. Ebenso sollen die Data geändert .worden sei». Zwei andere kleinere Pollen von «Thlr. und etwas über 10 Thlr. soll Becker ebenfalls unterschlagen haben. Becker leugne! entschieden, sich einer Unredlichkeit gegen Rühle schuldig gemacht zu haben. Auch der erstinstanzliche Richter nahm nur Fahrlässigkeit Becker» an und sprach ihn straffrei. Dieö wurde heute vom Bezirksgericht bestätigt. — Oeficntliche Sitzung der Stadtverordue- nctcn Mittwoch de» 18. Februar 1874, Abends 0 Uhr. Tages-Oidnimg: Drifter Bericht deS Finanzausschusses über de» dieölährigen HanShaltpIan und war über Pos. 5, t>», Vb der Ausgaben und über Pos. 13, 14. 15, 10, 20. 23. 24 ber Ein nahmen; über die Herstellung von Gelänberabschlüssen zwischen der Ostvahnstraße und dcr StaatLci enbahn; über die Einführung einer neuen Kopsbebeckung sür daö stättllche Executivpersonal; des VerwaltungoauvschuffeS über die Wieberveräußerung tcö DaminmüblengrunbstückS; über die Wetterführung bcö Waffcr- rvhrnetzeö; des Rechte-auSschusseS über baö Einguartlcrungs- Regulatlv; über den Almosenkastcn ber hiesigen Kreuzkirche; tes Rechts- und Verwaltiingsailsschusse« über ren Bebauungsplan des Terrain« westlich der Ukklsiraize; über den Arcalankaus sür eine neue Ardeitsanslalt. (Geheime Sitzung.) Angekündig 1 e G e r i chtöv c rhan d l nn Flächeninhalt von cllchcn Bekcnchtui» Ausgabe», die sich allerdings schon allein aus Hundcrttausrude belauft». 40,000 Personen aus Paris sollen zu diesem Felle Un geladen werden, welche« den Titel: „Ball zur Feier der Wieder geburt Frankreichs" und die Devise: „Frankreich tanzt noch immer an der Spitze der Civilisatkon" führen wird. Rntzland. In St. Peter-burg beslchtlgte am 16. Februar der Kaiser von Oesterreich unter Anderem dle Jnacnftnrakadrmft, .> örte einen halbstündigen Vortrag de« Generals rotleben über die Belagerung von Sebastopol an und dankte demselben aui'ö Wärmste. Nachmittags fand der Empfang des diplomatischen CorpS statt: die Botschafter wurden einzeln, die Gesandten im Cercle vorgrstellt. Sodann fand ein Famlliendiner beim Groß fürsten Komtantln statt. Der Kaiser Alexander leibet an einem leictsie» Bronchialkatarrh. England. Eine Feucrsbrnnst, wie wir sie seit Jahren icvyn nickst so surckitbar und verhängmßvoll gehabt, legte In London d.iS sogenannte Pantechnikum ln Asche, ein Gebäude mit einer Front von 500 Fuß. das hauptsächlich dazu dient, daS wcrthvolle Mobiliar der reichen Bewohner in ber Nachvarsckxift, wie Ge mäldesammlungen, Tafelgeschirre, Sgulpagen u. tcrgl. m. zett- ,weise aufzunchmen. Da dergleichen Materialien leicht und lichterloh brennen, so stand ln kurzer Zeit schon daö ganze Rlesenacbäude ln hellen Flammen, die man von beinahe allen Stabttheileu au« sehen konnte. Schnell waren Feuerspritzen, Feuerwehr. Polizei und Tausende und abermals Tausenre In dem aristokratischen Bclgravlci. daS gar nnangenehm an» seiner vornehmen Ruh« aiifgeschrrckt wurde. Wie schnell auch Hilft auch da war. Rettung, iah man bald, war unmöglich. Man mußte sich damit begnügen so viel als möglich von den Kostbarkeiten zu retten und die be nachbarten Häuler gegen die gierigen Flammen zu schützen. Letz tere« gelang, erstereS aber nur ln geringem Grade. Etwa 100 Eaulpagen wurden ln Sicherheit gebracht, aber gegen 400-SVO würben vernichtet. Unersetzbar ist der Verlust der Gemälde sammlungen. Sv sollen Sir Rickzard Wallace'S Gemälde im Wccthc von 150,00« Plb. St., Herrn Ainn ElllS' im Wertbe von 200,00« Psd. St. verbrannt sein. Auch Sir S. Fttzgcrcild hatte seine Gemäldesammlung, die einen Werth von 200,000 Psd. St. repräsentirte, in dein Pantechnikum und Porträt» von Sir Joshua Reynolds, bekannte Gemälde von Turner, die ln der Sammlung enthalten waren, sollen den Flammen zum Opfer gefallen scln. ES ist unnütz mit weiteren Auszählungen Zelt zu verlieren, es sei nur erwähnt, daß die kostbarste Remise de» reichen London in wenigen Stunden zu Grunde gegangen ist. Da» Gebäude selbst war sür die Summe von 200,000 Psd. St. versichert. gen. Ernst gehoben worden. — Laut Bekanntmachung deö Dircctorimns deS Pension ö- oer eins sür Wiltwcn und Waise» Sächsischer Beamten ist die erste Hälike der Jahresbeiträge für 1874 in ber Zeit vom l. lsiS 15. März an kic Verciiiskaffe nnftr der Adresse des scsigen Vcrcinskasstrcro,Herr» Bez.-Gcr.-Glund-und Hvpolhckeiibuclsiührcr Hcinsins in Drcsbe» - Neustadt, einzu- zahle». iVcrgl. das bctr. Inserat.) — Meißen, das wcingeicgnctc und lustige, daö sich schon einige Tage mitten im Winker 'ahrcnkcr Dampf- und Segel schiffe am der Eibe zu erfreue» batte, weift wicbcr schnell bas Schicksal terGcbirgoitäctc, bcr Strom neibt wicbcr seine greßcn Schollen durch die Brücken allem Pcigängiichcn zu, dafür hält :S aber doppelt seinen Mummenschanz imb leiert in tollen Sprin gen und Gesäuge» seine Fastnacht, denn durch die Berggaffen von Spaar, Cölln und Niebcriährc geht es fabelnd und singend: „Waö ist des Lebens höchste Lust, Die Liebe und der Wein ic." denn im Winzerhausc ist der „Heurige" angesteckt und der muß schnell getrunken sein, damit man weift, wie der „neue 73er" ge schmeckt hat. Aber auch, wen» sonst andre Jahre alles tobt darnieder lag, erfreut sich Meißen noch einer regsamen Thätigkeil im Bauen, der nie rastende Herr Geißler versäumt nichts, um dem Rathsberg seine ihm gebührende Stellung zu verschaffen und den herrlichen Aussichtspunkt in schönster Mitte zu einem Gemeingut dev Volks ZU machen und die Perle in der Bergkette von Seuslitz bis Hcrrns- xretschen bcrauszuputzcn und zu vervollständige». Ebenso weiß der geniale Herr Fccer durch Bauen schöner Häuser und Villen den Anforderungen der Zeit Rechnung zu tragen, wobei er sich immer burch schnelle Verkauft belohnt sicht. Daß hier weder Zeit noch Winter die Bauiust unterbricht, zeigen auch die groß artigen Bestellungen in der Meißner Ehamvtte Ofensabrik, welche durch Aufträge last auf dav ganze Jahr schon beschäftigt sein soll, wie auch die E. Tcichert'sche Fabrik immer größere Dimensionen annimmt, was um so rentabler ist, ba Meißen außer Wein, auch »och ein thongcicgneteö Laub ist und die Kunst Böttchers „aus Thon Gold zu mache»" hier in Wahrheit begründet ist. Liegt auch die Meißner Ilttcspinncrcr wie ein tyrklschcr Sultanpalast verschlossen da, so erstem sich die Felscnkellcrbraucrci um so größeren Besuchs und das edle Getränk wlid nicht verfehlen, sich de» guten rentabcln NuicS der Meißner Chamottc-Ofcnmbrik einst anzuschiicßcn. Nimmt auch der neue Ltäbltheil lm Triebischthal nicht so schnelle» Aufschwung, so wirb, da die Straße bis zu Jakobt'ö Eisengießerei schon mit Gas beleuchtet wirb, sich auch ra noch Baulult zeigen, wie auch vielfache Bauten sür nächsten Sommer schon in Anschlag liegen und ein gutes Baujahr erwar ten lassen. — Am 14. d. früh ^7 Uhr ward daS hölzerne, mit Strö -ach versehen« Wohnhaus des Webers Franz Joseph Wünsche s die Sohl« durch Feuer zerstört, ?insch und Friedlich August Gebrüder LIßke auSBurkau, wegen Wider standes gegen die Staatögcwatt und ruhestörcndc» LärmenS. — Morgen den 18. Februar: Einsprüche wider Johann Friedrich Ebrcgott Domke ciuö Kottmarödorf wegen Diebstahls. — 8'/-Uhr wider Wilhclmlnc Ernestine Vetters auö Nanntori wegen Dieb stahls. — 10 Uhr wiker Carl August Hilbert au« Hintcrftsftn, wegen nnbcrcchtigten Jagens. — 10>e Ubr i» Privatklagsachen Ernst Edmund Wiegand Schlotters in Rakcberg wider de» Lebn- richlcr Philipp und Gen. aus Kleinwolmsdorf. — Witterungs-Beobachtung am 17. Februar, AbdS. 5 U Barometerstand nach Otto L Bcösoit hier: 27 Paris. Zoll 8 L. (seit gestern gefallen 2s, L.s. — Thermometer nach Reaumur: 3 Grab über Null. — Die Schloßthurnnahne zeigte Siwost- Wind. Himmel: hell. — Elbhöhe tu Dr«»deu, 17. Februar, Mittags: 2" 7" ode^ l Met. 30 Cent, unter 0. L Settendorf bis auf die Sohl« durch Feuer zerstört, wobei dieser Fa milie sämmtliche Mobilien mit Einschluß der Webeslühle und de« rageSftkschtchte. Deutsche» Retch. Der Elntrftt her Elsaß - Lothringer in den Reichstag bildete nach der „N. Z." den Gegenstand ailseiti- ger Aufmerksamkeit. Die Herren traten zusammen in daö Hauö und blieben ImFover beieinander; hon hier hielten sie paarweise, tie beiten Bischöfe von Straßbnrg und Metz voran, ihren Ein zug in ten Saal. Sie haben ihre Plätze rechts vom Präsiden ten hinter denen der Alt-Conservativcn eingenommen. Tie bei te» Bischöie in den geistlichen Trachten mit allen Zeichen Ihrer geistlichen Würde «Kette, Kreuz und Ring, letzteren trugen ge üb r drn vlolct - seiden«» Handschuhen, welche sie nicht ablegten) waren eine in diesem Saale immerhin seltene Erscheinung. Bi schof Freiherr v. Ketteler, welcher dem Reichstage früher anae- hörte, erschien nicht In vielem sogen. HauSornat. Einzelne Mit glieder deS Ccntrumö, die Abgeordneten »August Meichensperger und Monsiing und Andere begrüßte» die neuen College», Herr Mousang küßte den Bischöfen die Hand und überreichte dem einen bas „Mainzer Journal". Fast alle Elsaß-Lothringer Abgeord neten, auch die Geistlichen, trugen baö »Band der Ehrenlegion. Elc schienen an ren Verhandlungen lebhaften Anthcil zu neh men. Ihre ursprüngliche Absicht bezüglich der Einbringung eines »Antrages »m Gewährung einer clsaß-lothringischen Landcöver- trelung haben sie auigcgcben und einen »Antrag cingcbracht, ber i» seiner ursprünglichen Fassung also lautere: ..»Antrag ber De putation Elsaß-Lothringen: Der Reichstag wolle beschließen, baß die »Bevölkerung Elsaß - Lothringens, die, ohne darüber betragt worden zu sein, durch den FriedcnSschluß von Franksurt dem deutschen Reiche elnvcrleibt worden ist. sich speclell über diese Ein verleibung auezusprechcn, berufen werte. Unterzeichnet: vr.Raeß, Bischof von Straßburg. Du Pont des Loses, Ev. (EVHiue) de Metz, Teutsch re. Nach Einvernehmen mtt anderen Reichstag»« mltgltedern Ist indessen die Ueberschrilt nebst den Unterschriften geändert worden. Erstere lautet jetzt: „Antrag Teutsch und Ge nossen". Unterzeichnet sind sämmtliche 15 Eltaß-Vöthrmger Feuilleton. drn 16. Februar zum mar zi Orkave Rcper isch oder eu mu^ gl. Hoftheatcr. Montag ersten Male: „Eine vornehme Ehe" von Feuillet. Schauspiel in 4 Acten. Daö Drama ist tvirslück deS Wiener Burgthratcr- und so eminent franzosi vielmehr parisisch. daß inan cs äußerst vorsichtig beiirthell will man ander» ihm gerecht werben. Stimmt man eine Handvc vornehm blaslrter, grfallsüchtlger, aber senNmeatallslrenver Frauen und eln halb Dutzend Herren Iockeyeluvlsten, Pfrrbekenurr und Salvnlöwcn - so sind die »Vorbedingungen de» Stückes erfüllt. Die Beziehungen der Personen zu einander sind sehr lose, äußer lich und wen» nicht tlc französischeCauserle etwa wie clnewohi- »„indenbe Dance einen laden, ausgekochten Braten verbirgt, da» Ganze täuschend abertünchte, so würde man schwerlich vier Acte lang bei» Spiel zuhören mögen. Jene Vorgänge von vororbm trivialem Gepräge, wie sie ernster angeleM Menschen am liebsten trivialem Gepräge, wie sie ernster angelegi stiebe». lene seichten Unterhaltungen über dle wichtigsten Dinge ohne sittlichen Ernst, jene UntersteUnng, baß eine ronsegueute Tugend nicht möglich sei, daß an ihre Stelle ei» Compromiß zwischen Tugend und Lasier treten müsse, dle man am beste» als Wahrung de» äußeren Scheines bezeichnet, davon ist da« Stück voll. Bühnenexaet ist der Roman deshalb nicht, well der Dialog, welcher die Handlungen erklären müßte, auf da« Aeußerstt be schränkt ist. und Irgend welche Handlnugen, die a» sich sür eine Person eine starke Sympathie ergäben, nicht Vorkommen. Aber wie bemerkt, daö Stück iprlckit sich flüssig, ohne freilich dle rheto rischen Finessen zu haben, welche manches schlechtere Stück Fcuil- let's, Sardou'S ic. pikant machen. Besehen wir die Hauptpersonen — natürlich Eheleute, Gras und Gräfin »hartes. Er: Sportoman, gutmülhlg, reih, lebens froh: sie: schön. 31 lährlg, milbthätlg, valbftvmm. stets gereizt, unbefriedigt. Die Leutchen treiben einen, Tonflicl zu, Ihre vor nehme Ehe ist ein unbeschriebene« welkes Blatt. Er füllt allrr- ting« sein Tbell lm Club, l» ber italienischen Oper, al» flüchtiger Courmacher betriebsam auö. »Aber um so schlimmer: er belustigt sich und sie krankt einsam (wie wkr erfahren, seit IfffährigcrEhe» an Berkanntseln tahln. Gern beschriebe auch sic da» weiße Blatt in Ihrem Ehebuche — aber sie weiß noch nicht womit. Nicht etwa aus Tugend ober well sie bestimmt Dies ober Jenes erwartet - sic lavirt und öfters weint sie unbestimmte Thranen. So hat tie »Arme wohl keine Familie? Keine eigene »Pcrinögensversügung, keinen Lebenökrcis, tn den sie elngreifen könnte? Kein Kind? Hm — la; daö »Alles hat sic. Aber sic soll im dritten Stete tra gisch leiten, folglich darf sic diese Dinge nicht beachten oder be nütze», um ihre „Leere" cmszusüUen. De»» die „Leere" ist die Hauptsache I»'einer vornehmen Ehe. So vorbereitet, tritt ein Mann auf. Er wird von einem Vetter, dem Hanssactotl»», an den sich »Alles wendet ivcr aber beileibe nicht so amüsant ist, wie Bencbix' „Vetter",, signalisirt. Thcure Cousine - Ich weiß einen Mann (es Ist ein Glück, baß er i» Peru wellt!) " " gefährlich werden. <SIc lächelt sck mich schaudert, wenn ich an ihn er hat ein Kinderherz und alle Frauen (Ungläubige« Kopischüt teln) nimmt er im Sturme, (sie gehen ab« — Hier erscheint Herr ' an stein, der in der Nähe mit dem Schiff aus Peru gelandet Hintergrund. Hübsche Gegend, hübscher Park; bin, ein rbritSkörl'chm? Wie wär'». wenn ich an die Be« :r i» Peru weilt!), der könnte Ihnen ! schmerzlich.) - O!a, liebe Consine, ihn denke (Schmerzliches Lächeln), 'Pli-?' „t, Im Tisch hier' Ari
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)