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Dresdner Nachrichten : 11.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-11
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.03.1881
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Vreden 1881. kn »s»->>i»>>n: M,rl«,»,n>»k I». -»oiiii-ui-nitprel« >»:«>» d« P,n„. du,», di-Pos, .'»loil'dPl«,'. Uin««I„, Huimn. w V,.,. , 38000 »uft««« > tzür d!,«ü»qat« eliia-IanLter Via- lu'nlple ninchl tick dir Retaclto» 1,i<> i drrdindlich. 2>i!cu>Ikii Aniuilime oudiuärtd, ».al»»si«t>> u. !v»,I«r in Ham- ,rq. i!it,lin. Wien, tirivjig.Basel, „.lomu. zr-nti„n a. M. - MB». Noll« i» Bc,ii». Lcidisil, Wie», ,^,d»>a. granliittt a.M.. MUn- r'u. r«ud«L«». ttts>,anlni,t , A, Burronx d „A«,»«»»,,,. a»l»>»«», V»Itt»,I»uIU«r t tu. in Pari». Tageblatt für Uolitik, Anttrhaltiing,Gtsch8stsl>krktI>k. Börsenbericht,Fremdenliste. 8«. LkdrELvs. SMcrUt »er»'« N t>» Ldd». » UI,r »aarnininirn. «-o,>ntL,«d««P>itIa»»»SUi,r. 2» ?lcusiabt»ac a» Wochenla,«»:»>„ N>o,ler,alseilr,ddi»P,chal.4Ut,i. — Der Raum «iner ci,ldalti»rtt Vlt»tet^roN»Ud^l»^.ain,rs»n»I Line Bar.niie für da» nächst ragi,« Srichnnen der Lnieralr wird nicht ,«i,eden. Aulwiirligc Annonce»- „>»ffr »r von uni »niickanul,l>,,„me» unu Peeioneu insenren wir nur aea,» durch Briejniorlen oder Poste,,>,ad>»»» Ächl Liidrn losten P>ä«. 2» serrle ,ur die Moulo». siummi. oder nach einem ^estlajc dlc Pc»i Mc -'st Psge. Ilststt. dagegen Sattel, dican Berlin. Einerltesolntlo»,wurde inheu- antwortet, eö tel eine Petition an den Reichstag anSgearbcltct! B rüsieI. wurde wegen tiger Stadtverordneten,ltzung nicht denn- worden, weiche In der nwrgigen ».'Naglstratssitzung zur Vcr- einer die Dlsz»pl>n der ^r>»ec angretteudcn »2lcußerung von bei» .... tnterpelltrte der Vorsttzende der Serviskonimtssion. Handlung gelange, deren Petitum dabin gehe. das Gesetz über die, Präsidenten ^uilleiNauiaeiorderr.seincAci^ anwcienden »lstagistratSvcrtreter. darunter Forckcnbeck, Besteuerung der Dienstwohnungen der stteichsbeamte» ab- men. Weette nah»», lk>>wAtu^rn,ig zurück ui,d G»»iUery erachtete . >--- ' deo znlcbnc». In der »Begründung der Petition sei aui ei» den Z»vi»chcnfall als erledigt. Der Minister Frerecrhau beantragte der, zahlreiche,» äktenmäßiges Material Bezug genommen, welches aber unter dem »Bestall der Malorltät e>ncn Ort»»ung0lu' gegen 'iildeche» sprach über die Einschätzung der Dienstwobnung „cUiokanzlerc, Fürst Bismarck zur Mlethsteuer. terner ob 'tcicbökanzier reklamtrl. ob eine Nevision ttattgeiundcn babc. moic was der Magistrat gegenüber den Beschuldigungen des lkict Skanzlero im Reichstage zu tbun gedenke, Slöltechen ant- Etcie. die LLohnung des NelchSkanzlerS sei nach Maßgabe ,ir gesetzlichen Bestimmungen nicht zu »och cingeschätzt, cil NetchSkanzicr babe nicht reklamirt. zabltr virlmebr seit An Sipril >870 iür 20,380 SNark Mietbösteuer, Forckenbcck j geihan, zurückzuweisen. zugleich ergebe, bah die Beschnltlgungen des stlcichSkaiizlerS t»> Nrlchvtag gegen die städtische Bcrwaltung unbegründet seien. Be husS der Ervallung des Vertrauens für de» Magistrat. die Statte verorknetcn und die zahlreichen Stadtbeamtcii. »rclchc Ebre» ämter betleidcle». würden alle vertan »ngSlnätzlgeu Schritte gc- tban werken, um die Beschuldigungen, wie sie der Reichskanzler „mg I»» l Dille,st«!vom 10. Miir,: Baromelcr ro» Ollar BiisoN,, WaUstrake I«. iAvdS.stU.» I w I i.i» MM., iett.iesxrii I Ml».,,«Ilikgcii. Tdkrmomctolir. II. Rcoilm.: 7",„ W., „icör. ! »V» j Lemv. l» W.. höchste T'M<>. >»" W. stiord-AcsstWino. stic,,r,i. Wceste. Der Präsident weigerte sich den 'Antrag zur 'Abstimmung zu bringen und gab «eine Demission ein. Belgrad. Der Eisenbahnauölchuß der Eklipschtina verwar- nach '»tägiger Generaldebatte mit 7 gegen «'»Ltiniuien die Bon tour Pcrträge. stiächsten Montag gelangt die E>se»bab»lonvcn- tion vor ras Plenum. Daü Gesammtminisicriuni droi t mit der Demission, falls die Sknpschtiiia die Vorlage ablclmt. Aussichten für den tl.März: Bieist trübe. Niederschläge, Milt. 1 Freitag, 11. Mär;. rsttchMvorllichcr Nebactcu, siir Phllt^chkö vc. Emil Bicretz i» Tlird.'n Der Huinor stirbt doch nicht aus In der Weltgeschichte. Da strömen die Abgg. Bennigsen. Laster, Hänel u. s. w. über von crgrei<c»den Schilderungen der Bedeutung des 'Reichstags; wie noli'weiidig derselbe sei gegenüber dem PartikulariömuS; wie eine nicht alljährliche Berufung des Reichstags Bersassung nnb Vaterland in unabsehbare Gesahren stürzen würde — nnb als ctz dann zum 'Abitimnicn über eine „so hochbedeutsame" Borlage kommen soll, da findet sich, das, der Reichstag nicht beschlich- i.chig iü. Eine beschämendere Seibsitritik hatten die Liberalen nicht üben können! Die in Berlin wohnhaften 'Abgeordneten, '.ist Altes Liberale, as;en lieber bei Mutter» zu Hause Erbsen und Iauerkobl. als im Reichstage brav abzuslimmcn. Wenn sie leibst aber so wenig Werth auf die Dyättgkelt des Reichstags legen, wer will cs Bismarck und den Regierungen verarge», lrcmi auch sie sich nicht für alljährtge Berufung desselben zu de geiiickn vermögen? Was hat denn der bisherige Reichstag selbst geleistet? Einigen Eifer bewiesen nur die .Eommissioneii. Das 'chcnmii selbst vcrtröbelte seinerzeit »fit der 'Ausknetung herzlich lmdedeMcnde Dinge, wie bie wcltcrschütternte -zrage nach der Höbe der Blöiiiarek'ichen MiethzlnSgrbschcn in drin Büuioncn- t'Aark.Rctchokanzlcrpalatö. 'An die Ltcuervoriagen har der üieiä'o- lng noch gar nicht gerührt und doch liegt hier die Sache einfach (finiger»,aiieii zur Entschuldigung bient cS allerdings, dah taS AuStragcn der persönlichen 'Aiigklcgcnhciten des Fürsten ViSi»ar,k tm Parlamente ungewöhnlich viel Jett vomispruel Vian mull sich hlcrdci stets vergegenwärtigen, das; nicht alle 'Acusicrungen, welche Fürst BiSmarck ln seinen langen Reden ein- streut, sich an oder gegen Relchötagvabgeordncie richten sollen. Sie zielen nicht selten höher hinaus. So, als ec neulich seine rreue als „Brandenburgischcr Vasall" gegen das Hohcnzollcrn- haus betonte und dabei hcrvorbob, ball der König von Preußen keinen cfrigeren und auch keinen treueren Diener habe alö ihn, io atecisirte er diese Worte an die allerhöchste Stelle» bei welcher soeben der Minister Gras Eulcnburg cbcnsaUS seine unverbrüch liche Treue versichert hatte. Ferner, alö Bismarck dem Dber- külgclmcister Berlins, Herrn v. Forckcnbeck, mit de», Justine „dieser sinke neben seinen vielen Amtogeschästen noch .seit, sich mit der hohe» Politik zu beschäftigen", einen Hieb vcrseNtc, so spielte er damit hauptsächlich aus den intimen Verkehr des Ber liner Ltadtodcrhanptes mit dem deutschen Kronprilizc» an. Das kronprinziiche Paar rcvanchlrtc sich damit, daß es Tags daraus in tenionstrativer Weise Herrn v. Forckcnbeck zu Tische lud. Hieraus biicb natürlich Bismarck auch nicht die Antwort schuldig, bei», kaum hatte sich Herr v. Forckcnbeck aus dem kronprinz lichcii Pa als verabschiedet, jo bekam er in der „Norddeutschen" m leien, daß, wenn er. Richter nnb Rickcrt den Reichskanzler los sein wollten, cs nur ein Mittel gäbe: sie mühten de» Kaiser bestimmen, Bismarck die unerbetcne Entlassung zu gc wahren, da dieser sonst sest enschlosscn sei, aus seinem Posten zu rerharren. Sl» dieser Blume sollte nicht bloö Forckenbcck rieche». Der Kaiser trennt sich jetzt ui» so weniger von seinem Kanzler, aiS er der Ucbcrzeuguiig ist, Bismarcks Verbleiben im Amte sei gerade jetzt iiiientbchrlich, weil vi'ne die Autorität seines mäch tige» Wortes Frankreich viel leichter Allianzen gegen Deutsch icmb finden könnte. Bismarck als Friedcnsbürgschast, als Ab- ichrcckcr der Großmächte, sich mit Frankreich zu verbünden Das lässt sich hören. Bezüglich der liberalisirenken Neigungen des Thronerben und seinen Verkehr mit Forckcnbeck wird man gut thun. sich vielfacher ähnlicher Vorgänge an Fürstciihösen zu cnlsinnen. Käme heute der Kronprinz ans Regiment, er würde bezüglich der Wahl zwischen Bismarck nnb Forckenbcck keinen Augenblick schwanken. Schon wegen der auswärtigen Politik Deutschlands. Und wenn wir den liberalen Oberbürgermeister VcrlinS Arm in Arm mit LaSker, Bamberger. Richter und an dere» Freihändlern samint deren semitischen Genossen sehen, dann sagen auch wir: wehe, wen» ihren Händen anvcrtraut würde, was in de» nächste» Jahren die dringendste» volköwirthschaitlichci, Auf- gaden lm Reiche slnd — eine soziale Reform in großem Stvic, die Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle und Invalidität, die Reiorm der Akttengesetzgebung. die Besserung des Jnnungs- weienS, der Armen- nnb Fretzügigkeltsgesetze, die Abschaffung des Unterstützungswohnsltzco wie der Goldwährung, die Begrün düng von Kolonien u. s.w. u.s. w.! El» knrloscr Vorgang ereignete sich im Wiener RcichSrath Bekanntlich entsenden jetzt die Bewohner der Alpenkronländer Baucrnbeputallonen über Bauerndcputationen nach Wien, um Einsprache gegen die drohende Grundsteuer-Erhöhung zu thun. Die wackeren Landleute kommen bald beim Kaiser, bald nur dclm Ministerpräsidenten Grasen Taaffc zur Audienz. Sic bringen von letzterem allerhand Vertröstungen mit nach Hause, inzwischen geht das Grundsteuergcsetz, das namentlich Galizien und die Magnaten Böhmens ent-, die Alpenländer aber wesentlich belasten soll, ruhig seinen Weg durch das Parlament. Nun weilte dieser Tage eine hochansehnlichc Bauernschaar aus tem allezeit getreuen und glaubensstarke» Tirol in Wien, die sich auch die Verhandlungen des RclchsratbeS anhörte. Ihre Gegen wart gcnirte nun die klerikalen Abgeordneten aus Tirol ganz gehörig, weil sie ganz genau wissen, daß ihre Zustimmung zu der Grundsteuer-Erhöhung in Tirol ihnen daö nächste Mal die Parlamentssitze kosten würde. Gleichwohl mochten sie sich auch nicht von der Regierung trennen. Sie schwankten. Um ihnen >,rit zur Ueberlcgung z» lassen, verihürtc ans einmal der slovenischc Abg. BoSnjak einen angeblichen Kohlengeruch i», LltznngSsaale: er beantragte deshalb Abbruch der Sidnng und nachdem dies mit zwei Stimmen Mehrheit beschlossen war, beraumte der Präsident die nächste Sitzung erst zwei Tage später an. Mitticrwclle werden die Tiroler Vaucrn wohl zu ihren heiinathlichc» Psarrcr» abgcrcist sein. Während t» Deutschland wenige Tage nach der Volks zählung selbst aus den größte» Städten das Rciuitai vorlag und man nicht lauge daraus das Gesammtrcsultat aus ganz Deutsch land erfuhr, kennt man von der vier Woche» später vorgenom- meuc» Volkszählung in Oesterreich erst wenige Theilzistcrn. Etwas flotter sind die Ungarn. Soeben erfährt man, daß Ungarn von lü.uth-z.lW Serien bewohnt ist. Diese Ziffer hat die Magyaren wie rin Donncrschlag gerührt. In 1<> Jahren hat sich also die Bevölkerung nur »m I'.tI,:!R» Personen ver mehrt. Eine schwerere 'Anklage gegen die Magharenwlrtbschait läßt sich kann, denken. Als Ungarn noch von Wien aus regiert wnrdc, vermehrte sich die Bevölkerung doch wenigstens um "/wProc., jetzt, da der Maghar frei waltet und schaltet nur nm - , 'Proc. Ja, in den rein magyarischen Distrikten zeigt die Bevölkerung sogar eine Abnahme und ohne die kinderreichen Familie» der iiebenbürgiichen Wallache», der Slot'akcn, Serben, Kroaten. Molzen und Juten würde Ungarn den größten Bevöl kerungsrückgang >» Europa aniweiie». Der Dämon des Brannt. weins, die Unrcinlichkeit, diese Ursache von Epidemien, noch mehr aber bie Mthwirthschast der Magyaren, die Unerschwinglichkeit der Stenern, die Verarmung des Landes bewirken zusammen jene geringe Bevölteningszunahnic. 'Ais die Machthaber In Pest den ziffernmälligcn Nachweis ihrer Millbcrwaltnng erfuhren, ordneten sie sofort eineNachrcvliio» derVoslszählungslistcn an der „Globus von Ungarn" soll unter allen Umständen dichter bevölkert sein! Wie mag man cha erst mit der Zuzählung zu den 'Nationalitäten umspriligen. Willkürlich rechnen inagvarische Ortsobrigtciten Deutsche und Slaven als Magyaren, um die abstcrbcndcn Nachlommen der Hunnen zahlreicher erscheinen zu lasse», alö sie es sind. Gleichem Zwecke dient auch ein ganz empörender Seclen- schachcr, gegen den sich bas siebenbürgisch-drutsche „Tagebl." in Herrmaunsiabt mannhaft wehrt. Daö Pcstcr Abg.-Hauö hat beschlossen, für Umwandlung der Familiennamen In magvarischc Name» die Steuer von ä Gld. aus Kt kr. zu ermähigcn und elne Gesellschaft in Pest bezahlt diese Silberlinge Denen, die ihrer Nationalität untre» werken wollen. An der Spitze dieses Sceieniangcö steht leider der in Deutschland so geleierte Schrift steller Moritz Ioctai, der seinen Dichtcrruhm durch diesen erbärm lichen Schacher zu bestecke», sich nicht scheut. Es Ist hauptsäch lich aus massciihaile Namciismagvarlst'cuiig der Deutschen und Jude» abgesehen. Daö Auigebcn dcö angeborenen Familien- namcnö und die Anlegung eines funkelnagelneuen magyarischen soll die Magyarisirnng von Generation zu Generation gewähr leisten. Den Juden macht »lan dieses unsaubere Geschäft damit verlockend, daß man iime» sagt: sie könnten ja schachern nnd wuchern uach Herzenslust, aber nur alö Magyaren. Neueste Telearinnme vcr „LreSvner Nachr." v. 10. Mär;. Berlin. Reichstag. Bcrathung über die Dentschrlst betreffs der »Ausführung der M ünzgesetzgeb ung. Bür bach spricht sich gegen weitere Durckffnhruiig rclncr Goldwährung ans. Bainberger tritt für letztere ein. hofft mit Rücksicht aus die bisherigen günstigen Resultate, daß die Sccichlange des Blmctalliomutz balb ganz verschwinde. Die Regierung habe den Standpunkt der Münzgesetzgebung von l87> nicht verlassen, er sehe der Pariser Münzkomercnz vertrauensvoll entgegen. Lenthe erklärt, er habe zwar seinerzeit für dtc Goldwäh rung gestimmt, in den damaligen Voraussetzungen aber geirrt und sel jetzt Gegner der monomctallischen Schule. Avg. Delbrück sicht, nach der vorjährigen Erklärung tevBundeSraths, an bcn Grundlagen der jetzige» Münzpolitik leilhalten zu wolle», der Parlier Münzkonscrcnz vertrauensvoll entgegen. Ec dcvucirt unter längerem geschichtlichem Rückblick aus bie Entwickelung keS deuischen Münzwcscnö die Nothwendigkeit. aul der vom Reiche betretenen Bahn mik Umsicht und Energie wcltcrzugehcn. Staatssekretär Scholz erklärt: Die verbündeten Regierungen hielten lest daran, von der gegebenen Basis der Münzreiorm nicht abznwclchcii. Die Sistirung der Silbcrvcrkäuse ln Deutschland bade auch keine btmetalltsche Tendenz. Der Reichskanzler sel persönlich entschieden Iür die Aulrcchthallung des Status guo. Die Münzreform werde nur im vollsten Ein vernehmen mit dem Reichstage burchgetührt werden. Die Pariser Mltnzkonserenz solle nicht ein Experiment bitten, wobei Einer gewinnen, Einer verlieren müsse, sondern eine gemeinsame Ver ständigung gegen die Gefahren der Zukunft. Stach weiteren Er klärungen v. Karrorff'v iür die Doppelwährung, Sonnemann'ö iür die Goldwährung wurde die Debatte geschloffen. Nächste Sitzung morgen. - Der RelLStag verwies die Vorlage über die zwclläbrige Etatsperiode und die vierjährige Legislaturperiode mit 127 gegen IN Stimmen an elne Eommission. Kopenhagen. Die Könlgln-Wittwe Karoline Amalie (Gemahlin Ehristtan VIII.) Ist gestern Abend gestorben. Berliner Börse. Die Signatur der heutigen Börse dürste wieder einmal „große GeschätlSsttlle' lauten. ES konnte demnach von einer Eouröentwlckclung nicht die Rebe sein. Die Beibring ung des Prlvatpublikninö ist keine vcrartlge, bie Vörie anlmlrter zu stimmen und daö Geschält etwas lcbhalter zu gestalten. Anlagewertbe fortdauernd lest. Von Bahnen waren namentlich Dürer offerier und ca. 2 Proc. nlcdriger, »Nordwest und Elbelbai ziemlich test. Banken hatten sämmtllch Rückgänge zu verzeichnen. Der Weltstand lit unverändert flüssig und stellte sich Prlvat- dlökont auch bente wieder aul 2 Proc. Devisen waren lämmt- llch. ln Folge des Bedarf- tl>r Einzahlungen aut die neue fran zösische Rente, döher. Vokales und TüchfischrS. - Wegen erfolgten Ablebens Idrer Durch!, der verw. Fürstin FranMa de Paula von und zu Liechtenstein ist am König!. Hote aut drei Tage dis mit morgen fdrn 12 dtrs > Traverj angelegt worden. ! Hochwasser der Elbe. Leitmeritz: Mittags 12 Uhr Wasserstand :ü.«i Em. über Null und 0 Uhr AbendS 312 Em. über Null. Kleine Elbe, Isrr und Sazawa im langsame» Stet' gc». Moldau im Fallen. Dresden: 8 Uhr Abends Waffcr- stand -U8 Ein. über Null. — Die Hochsluth, die in einer Höhe von nahezu ä Meier über dem Nullpunkt brausend durch die Elbbrückcn stürzt und weit und breit bie User überichwemmt hat. lockt nicht nur von icüh bitz spät Nachts Tausenke von Neugierigen an die Fiuffuier. sondern verursacht auch in den niederen Stadttbellcn Trcöbci- sehr mühsame Rcttungs- und Bcrgnngö-Arbeiten und rnit die Behörden zu gesteigerter Thätigkeit aut. Das Wasser steht am der kleine» Ziegelgaffe und füllt die Keller der benachbarten Straßen; es hat den Zwingerteich so geiüllt. daß er übergelaulen ist und die benachbarten Promenaden bis hart an die Osiraallce überschwemmt; t» dieser selbst, in der Gerber- und Feigengas,c und der 'Nachbarschalt wllb es wenige Häuser geben, die daö Wasser nicht im Keller haben. Die Kohicnbav» unterhalb der Marlcnbrücke ist tief unter Wasser gesetzt, das kleine und dos große Gehege bilden einen einzigen großen Lee, nutz dem sich die Lindcnbäume erhebe»; die Weißerik ist weit über ihre Uicc getreten und bespült die benachbart: Straße: viele Häuser der Friedrichstadt habe» das Wasser in Gärten, Keller» und in der Hausflur. Vorsichtshalber ließ in der vorgestrige» Nacht Herr Ober-Bürgermeister l)r. Stübcl, der bis zum frühen Morgen aut den Füßen war, bchniS Herstellung einer Passage Bocke und Stege bereitstellcn, die am Mar-PalaiS und an der Friedrtchstraße aufgestellt sind. In gleicher Lage sind In Neustadt die an der Eibe gelegenen Straßen. Große Sorge verursachte die Bergung der Vorräthe tm Pactvoie unb in der ZollvcreinSnieterlagc. Es war sehr bald zu ersehen, baß die F-Inth die Wacirenspcicher erreichen würde, in denen enorme Massen von Eoloniaiwaarcn und namentlich auch Rohzucker lagerten. Aus Ersuchen des Herrn Oberbürgermeisters bewilligte der Herr Stadtkommandant GcneraUeutnant v. Funke vor gestern Nachts die Hllieleistnng von Pionnicren und anderen Mtlstcirablheilungcn. Nach Mitternacht rückte eine Abgeltung Ptonnlerc unter Füi rung des Hauptmann Pienltz und ceS Leuln. Grahl mit einer entsprechenden Anzahl Pontons aus dem Arien Ic, »in aus dem Packho e sofort tn energische Thätigkeit zu treten. Eö wurden zunächst von diesen wackeren Truppen mittelst der Pontons breite ZugangSbrückc» zu vcu vollständig umftuthetcn Speichern geschlagen und nun begann die Bergung der Zuckcr- säcke, die bis gestern Abend trotz zahlreicher Hilfeleistung von Grenadieren und Schützen nicht beendet war. In den Speichern lagerten gegen 20,00t» Säcke österreichischen Zuckers transtto, die nach England zum Rassinircu geben. Sie repräsentircn einen Werth von über 2 MIU. Mark. Tag und Stacht wurden diese Säcke, icdcr 2 Ccntiicr schwer, von Soldaten aus den imprc- vlsirtc» Brücken ans Iller getragen und aut Tralnwagcn land einwärts trausportlrt, sonst hätte es dort ei» arges Zuckerwasiec gegeben. Ankere Eoloniaiwaarcn wurden aui Klötzer höher und sicher vor der Fluth gelegt, doch fehlte es bald an Unterholz in den Schneidemühlen. Gestern besichtigten sowohl der Herr Stadtkommandant, wie der Herr KricgSminister v. Fabrice und der Gencraldireetor b. Tschirschky die Thätigkeit der Bergungs- inannschattcn. Der stürmische Regen, der gestern den ganzen Tag anhielt, hat im Gebirge vicie Schneeinaffen zum raschen Schmelzen gebracht. Eine große Anzahl leerer Pctroleuintässer, die ani Packbof lagerten, find gestern stromabwärts geschwommen. Vom Krcuzthurnie aus genießt mau ein sehr malerisches Bild de- Ucberschweinmimnigsgchictcß. — Nach den im Laufe des Tages und gestern Abend über das Hochwasser der Elbe eingclroffenen Nachrichten von Prag. Leltmeritz und weiter unten gelegenen Stationen ist das Sinken des Elbwasseiö allgemein und tür jetzt auch hier ein Steigen nicht nicbr zu fürchten. Der höchste Wasserstand »rar hier gestern Mittag l Uhr 420 Elm. über Null. - ES ist die Hobe Verehrung bekannt, welche der König von Sachsen dem Gcncral-Feldmarschalt Grasen v. Moltke widmet. Einen Beweis hiervon gab der König auch bei der am 27. v. Mts. im Schlosse stattgeiunbenen Defllir-Kour. Nachdem das diplomatische Korps die letztere beendet hatte, batten sich die Allerhöchsten Herrschasten unb deren Gäste gesetzt. AIS jedoch der König de» Felbinarschall gewahrte, welcher sich anichickte, zu dcfiiiren. erhob er »Ich wieder; die anderen Fürsten unb Fürstinnen folgten seinem Beispiele und blieben stehe», während der greise Feldmarschall vorbeischrltt. — In der vorgestrigen 0 sscntltchcn Stadlvcroeb nete »sitz,ing kam n. A. auch die stadträthilche Antwort aist die bereits erwähnte Anfrage des St.-V. Schröer bezüglich der Im Lokale des städtischen Marktamteö eingerichteten Verkaufs stelle von Längen- und Hohlmaße» zuin Vortrag. Dle Einrich tung ist nicht neu. Vor hundert Jahre» und noch »veiter zurück geholte zu den Funktionen dcö städtischen Marttmeislcrö dlc An- sertlgung der Gemäße und der Erlös datür gehörte mit zu seinen amtlichen Einnahmen; später wurde diese Einnahme adgelöst und das Marttamt, bcz. der Rath, nahm den Verkauf der Ge mäße In eigene Rechnung; die kleine Einnahme ist der Stadt stets zu Gute gekommen. Auf diese Antwort hin hat St.-V. Schröer nun beantragt: den Stadtrath z» ersuchen, diesen VerkaußalS nicht»ncdr zettgemäß, auizugeben. Der »Antrag ward dem VerwaltungS- AuSschuß überwiesen. — Wie bekannt, waren beide städtische Kollegien über die von ihnen gemeinsam geschaffene „Gottirled Semper-Stistung", wegen de- Mitgenusses auch deS könlgl. Polytechnikums neben der Akademie der bildenden Künste, bie der Rath allein bedacht »rissen will, hart aneinander geratben und die letzte diesbezügliche Verhandlung gewann sogar eine außergewöhnlich auiregcnbe Gestaltung; ja, der Oderbürger- nictsicr drohte init FaUeiilaffen der ganzcii Stiftung re. Jetzt weht ein anderer Wind! DaS Kollegium ist iiizwiscpc» der Meinung geworden, daß inan doch mit tem Rath »regen einer solche» Ange legenheit e- nicht zum Bruche kominen lassen dürfe, und baß bas längere Beharre» bei der Aufnahme auch des Polvtechnikumö, wie wenigstens St.-V. Meyer tagt, weder formell noch materiell länger berechtigt sei. Man versöhnt sich also mit der Stiftung Im Sinne des RatheS, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß. wie dies der Ratb frühe» selbst beschienen hat. die Stittungs- urkunke dahin lautet, daß daö Polytechnikum oder richtiger dessen Hochbau-Abtheilung ganz in den Sttstungsgenuß tritt, wenn aus irgend welchem Grunde einmal die Adtbclinng iür Architekten aut derAkakemie der bildenden Künsteautgchoben würde. Damit wird sich »u» wobl auch der Stadtrath beruhigen unb der Stif tung ein weiteres Unwetter nicht mebr droben. Mit so vielem Vergnüge» die Bewohner der Ammon-, Berg , Plauenlchea-. der Annen- und all der ankeren da herum gelegenen Straffen lasen, daß »her tcn allen Anncnsricdhoi von» «rcuiplar nach rer Poltcrgaffe zu cl» »Weg gelahrt werden solle, mit so wrnig Ver gnügen werden sie nun leien, das die Stadtverordnetrn t« »e«.
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