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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.12.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031219016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903121901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903121901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-19
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.12.1903
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verugrgebW: Wert. ntUrrlt»»»' ött UtaN« Letm»lt«er «u'nui-n, d»r» untere 8°ie>, »»«»»« und an K«MI unt Monia«« mir etmnav »jitt aoH> . 8ur<ban»«ärti»eLom- mrlllorcLrr » MI de.» «k »0 V. P«I kinmalizer Zutlelluna durch die goiraMt lohnevrs«llu«lii. tmSu»- I»nd mit «nlwrechendem üulchlage. ?! ochdruckaller «rtikel u. Ongmal- Uitteilunaen nur mit deutlicher k u«l > e n a n, ad« l.Dredd. Nachr.-) uitäili». Siachiritalich« Lonorar- ainvrüche bleiden unberückNchtiat; unverlanat« Manutkrivt« werden nicht autdewadrt. r»le,ramm-»dr«s«e: «ach»«»,,, »»««de» 1s -r-riilldel 1856. M v«. LoNialoiitn««, 8k. re->j^,,»t a«, LülUa« «Oll 8l»oi,»-ll. 8tvI»«lLvI»Ä«n, KLiLlx»«», IZv»8vr1». LwrolvsrlrLuk -Utmarkt 2. LmiptgeschLst-IieNe: Martenstr. 38/40. ^nreigen-carlk. Nnnaltm, von klnkünbt,unzen bis nachmiiiaor 8 Ulir. Sonn- und keleitao» nur Maiienstrabc ss von U bis Ubr. Die i lvaltioc Änmd- eeiie <ca, s Silben« « Pt,. An- nindlaunaen aui der Privaireitc geile ttb Lla : die rivaltiae gelle als „Eiu- aeiandt" oder aul Terrieile so Pf,. In Nummer» nach Sonn- und lleicr- taaen I- de». Livalüae Grundjeileu so, 40 bc». M und so Pl, »ach de- londcieui Tarif. Auswärtige Auf- iräoe nur gegen Lorauädttadt»»,. Belegblätter werden mit roPf,. berechnet. VernlvrcchanlLIud: Ami l Nr. 11 und Nr. LOlX). Farbenkasten. «qnarell, und Oelfarben tu Tuben. Carl Lledemaim, Kql. Hoflitfeiant. Altstadt: Marirnstrafte IV und Ainalienstrasir 18. Neustadt: Heinrtchstrahe (Stadl GSrlitzi. Mt» Otto SucWolr 9L ^nnrulstraslsv Docker Modellier Zcdmuck Lernkarä Lckäker ^ INtrk,r- 8t» am»« V llr. Ürteflsg' von vielen lirrt lieben Lutori tüten snr- pkotrlenv >i. ven>rä„eto Oriuliral-I.elvhlncke WDvl ist ist« l-c-gnenikite »nck ckn- bsi rvir Ic>irrr,8to i^ibbiirckv. äll«-inv«rlc:r»f yoj vanrlngiut un'I Ortlioplitl IV!.». Nmkelilicli 8sn.. tjonntaga von 14—12 tlir. Nr. SSO. Ami: Hairdclsvcträae. VersassungSändemnge». La-rdtagsverhandlimae». Wohnungs- vechcrliiirffe. Landw. Kreisveiein. Bezirksausschuß. Wcihriachtsschan. Mutmaß!. Msttemrig: Trübe, kälter. LvnnnbcnV, 1U. De;eu»lrer Die Kündigung der Handelsverträge. Graf Bülow wird sich der Erfolge, die ihm seine rednerische Geschicklichkeit im Reichstage gegenüber der Sozialdemokratie ein getragen hat. nicht allzu lange ungestört erfreuen dürfen, da ihm der Winter deS handelspolitischen Mißvergnügens allerlei Un- bequemlichkeiten zu bringen droht, sodaß selbst ein so ausgesucht heiteres Temperament, wie es der gegenwärtige Reichskanzler besitzt, angesichts deS überaus langsamen und schleppenden Ver laufs der Handelsvertragsverhandlungen schließlich doch einmal die angeborene Farbe der Entschließung verlieren und das sonst un erschütterliche Gleichgewicht einbüßen könnte. Die Lage, in der sich Graf Bülow augenblicklich auf zollpolitischcm Gebiete befindet, gleicht derjenigen, die Altmeister Goethe mit den Worten ver ewigt hat: „Prophete rechts, Prophete links — Das Weltkind in der Mitten". Am rechten Handgelenk hat nämlich den Reichs kanzler mit festem Griffe die agrarische Partei gepackt und hält ihm ihre Interpellation über die Kündigung der Handelsverträge vor die Augen, in der an den obersten verantwortlichen Beamten des Reiches die inhaltsschwere Frage gerichtet wird: „Warum ist die im Interesse der deutschen Landwirtschaft gebotene und auch von den verbündeten Regierungen wiederholt als dringlich an erkannte Kündigung der in den Jahren 1891 bis 1894 mit mehre ren anderen Staaten abgeschlossenen Tarifverträge noch nicht er folgt?" Zur linken Hand aber hoben sich die Vertreter der kommerziellen, gewerblichen und industriellen Interessen auf- gcpflanzt und forschen und fragen, wann denn nun eigentlich die neuen Handelsverträge zum Abschluß gelangen, wann die jetzige Unsicherheit » »» gefeWtsichut Gebarung ein Ende erreicht, und ob auf kdeu Fall «ine si» LderauS schädliche Vertragslose Zeit ver- mieden Nwcden wird. Dt« eine Partei will also gerade das Gegen teil Vau Dem. was die andere erstrebt. Dem landwirtschaftlichen Aarteil fall noch der in der Interpellation vertretenen Auffassung eine bakdmögliche Inkraftsetzung deS neuen Zolltarifs mit seinen für die landwirtschaftlich« Erzeugung im Vergleich mit den be stehenden Verhältnissen wesentlich günstigeren Zollsätzen dienen, eventuell selbst auf die Gefahr deS einstweiligen Nichtabschlusses neuer Verträge hin. Dabei wird allerdings nicht genug ge würdigt, welch« schweren Wunden unserer Industrie notwendig geschlagen werden müßten, wenn wir noch Kündigung der alten und vor dem gesicherten Zustandekommen neuer Handelsverträge einseitig unseren Zolltarif in Geltung setzten. Der dann sich er gebende zollkriegartige Züstand würde den deutschen Handels verkehr derartig beeinträchtigen, daß schließlich auch die Land wirtschaft durch die unvermeidliche Schwächung der industriellen Kaufkraft davon nicht unberührt bleiben könnte. Deshalb erscheint es durchaus begreiflich und sachlich Wohl begründet, wenn die deutsche Hattdels- und industrielle Welt sich auf den gegenteiligen Standpunkt stellt und fordert, daß die lausenden Verträge nicht eher gekündigt werden, als bis man die künftigen sicher in der Hand hat. und daß der neu« Zolltarif, statt auf einmal gegen die giwzd WÄt bei einem der Regel nach vertragSlosen Zustande in KVllft gesetzt zu werden, nur ausnahmsweise als Notwaffc gegen solch« Staaten Wirksamkeit erlange, die sich hartnäckig gegen alle und jede handelspolitischen Zugeständnisse im Vertragswcgc sperren. Zur Beleuchtung der einander widerstrebenden und sich viel fach durchkreuzenden Anschauungen und Interessen auf zoll- potitischM Gttiete, die auch heute noch nach der Vollendung des Tarifs selbst mit einer wenn auch äußerlich abgemilderten, so doch sachlich kaum verminderten Schärfe hcrvortreten, dienen die Aus- lässungemzweier Blätter, die auf beiden Seiten den prononcierteren Stanvpunkt vertreten. Die »Deutsche TageSztg." spricht namens des nicht b in «h entschWWt«. die DaS agt> wort»« der Landwirte der konservativen Partei für die Etn- AMavellatlon Dank und A»e>kennung auS: die ! dachst, daß sie »in gonvernementalen Rücksichten h.kei*i Die konservative Partei habe sich seinerzeit ^ ' nur deshalb zu dem Eintreten für den Zolltarif West ihr »in sichere Aussicht gestellt woiden sei. daß so bald wie möglich gekündigt werden tollten". Bshkt fordert dann ziemlich kategorisch «ine Beant, d<r Anrerpellatlon durch den Reichskanzler und fügt dir Drohung'bsirzd. daß dt» Ablehnung einer Antwort »eine Brüstterung nicht mir der konservativen Partei, sondern auch der gesamten LanVÄrÜchaft bedeuten würde, die geradezu verbtttemd wirken müßte".. ' Mi der entgegengesetzten Seite schildert die »Franks Ztg." > Kreile. Ja,den., Han al» falich Blatt übereilt, schluß-d tarif, d«r> heute altz, Politik Politik Trrunh vorhandenen Pessimismus der geschäftliche» s jeder llnterurbrnnn-Siust. in den düstersten über Erfolge, die bei den erzielt sei» sollen, werden e stimmten mit den Tatsachen, dir das erfahren haben will, in keiner Welle k AreibandetSoigan küdkt dann Im An- glich kein Mütchen an dem neuen Zoll» Udgllstk schnld!t«i« soll und sich bereit« üntangiichtS Jnstnrment der HandelS- hließlich wird unsere ganze HandelS- ftftoge" bezeichnet, .die man sich wir »Mit allen Ansttengungen, mit allen Ir« Ovtcrn ganzer Volkellassen. mit aller Arbeit und allem Schaitsinn auch im bellen Falle nichts erreichten, als eine tmmcnse Ver schlechterung der internativnalen WettbcwerbsverlMtnisie". Das sei keine Handels-, sondern eine „Mißdandelsvolitik". Und Graf Bülow? Er wlid wahr,chcinlich im stillen Kämmer lein die Dränger von rechls und links glelchmäß'g dahin wünschen, wo der Pfeffer wächst, im übr'gen aber bei der Beantwortung der konservativen Interpellation seine gewohnte Haltung bewahren und mit fein süuderlich zurechtgcitutzten Motten ein Loblied der goldenen Mittelstraße singen. Es ist auch wirtlich nicht einzulehen, wie der Reichskanzler im Bewußtsein seiner Veraniwoittichkeit anders handeln sollte. Leicht ist es bekanntermaßen für den un verantwortlichen Politiker und Partelmann. ein großes Wvtt gelassen aiiszusprechcn, aber in wesentlich anderem Lichte erscheinen die Dinge, wenn man sie durch di« Lupe des stoatsmännischen Amtes betrachtet. Daß der Reichskanzler heute mit einem Schlage auf Knall und Fall sämtliche Handelsverträge kündigen und dadurch ei» handelspolitlsches Tohuwabohu heraufbeichwörcn sollte, ist in der praktischen Politik einfach undenkbar; ja, es ist sogar zehn gegen eins zu wetten, daß diejenigen, die als Partelvolitrker so etwas befürworten, selbst eine derartige Maßregel von der Hand weilen würden, wenn sie als veranlwottlichc Ratgeber inner halb der Negierung säßen. Auf der anderen Seite kann aber Gras Bülow beim besten Willen auch nicht neue Handels verträge mit faustischem Zauberwort über Nacht aus dem Nichts Hervorrufen, londem muß langsam und vorsichtig sich durch die verschlungenen Pfade der divlomatticben BertmgS- verhandlungen hindurchwinden. Daß es mit diesen Verhand lungen zur Zeit nicht gerade zum besten bestellt ist, darf wohl »^sicher angenommen werden. Mit Rußland und der Schweiz ist man: noch nicht viA über daS -Stadium das gegenseitigen „Bc- riechenO", wie ein russischer Unterhändler sich geschmackvoll aus- drückte, hinausgckommen. mit Italien befinden w>r uns Notk auf dem Punkte der erste» einleitenden Schritte und mit Belgien soll »dmmrächst" die Suche i» Gang gebracht werde«: das ist alle«. w«O man bisher weiß. Da begreift es sich denn freilich, daß die Thronrede zur Eröffnung des neuen Reichstages über die ganze Frage der Handelsverträge nur verstohlen hinweg huschte uud das große wirtschaftliche Problem der nächsten Zu kunft lediglich mit der lakonischen Bemerkung abtat: „Aus Grund deS im Vorjahre ausgestellten neuen Zolltarifs sind mit mehreren Staaten des europäischen Kontinents Unterhandlungen wegen Neugestaltung der bestehenden Handels- und Tarifverträge ein geleitet worden." Daß die Regierung unter solchen Umständen nicht an eine vorzeitige Kündigung der alten Handelsverträge denkt, hat Graf Posadowsly bei den jüngsten Etaidebatten mit Nachdruck betont. Der Staatssekretär des Innern lehnte eine daraus htnzielende Anregung des Grafen Kanitz ziemlich unwirsch rundweg ab, mit der Begründung, daß die agrarische Auffassung über diesen Gegen stand in der Praxis für uns Zollkriege mit aller Welt zur Folge haben wüAie; so etwas aber könnten wir doch nicht machen. Ueberdies hat Graf Bülow bereits früher seinen Standpunkt i« der Frage dahin präzisiert, daß die alten Handelsverträge all mählich in d'e neuen übcrgelcitct werden sollen, so daß es wo möglich zu einer Kündigung überhaupt nicht kommt, indem die laufenden Verträge einfach mit dem Anfangstermin der neu ab- geschlossenen außer Kraft treten auf Grund einer besonders zu vereinbarenden Klausel. Die unverminderten Sätze des neuen Zolltarifs sollen nur ausnahmsweise als eine Art von Kamps zölle. gegenüber solchen Staaten Anwendung finden, die durch starre Verweigerung jedes vertragsmäßigen Entgegenkommens den Beweis einer feindseligen handelspolitischen Gesinnung gegenüber dem DeutsHm Reiche liefern. Vorläufig erscheint von dem, was die handelSstälitische Zukunft für uns im Schoße birgt, uur soviel einigermaßen sicher, daß die alten Verhältnisse noch bis zum Beginn des Jahre» 1906 Bestand haben werden. Auf jeden Fall rechtfertigt kA-hkMh die jetzigen verwickelte» handelspolitischen Zustände die frühere Haltung der Regierung in der Frage, ob in das neue Zolltarifgesetz ein bestimmt« Termin für das In krafttreten de» HsrifS aufzunehmen sei oder nicht. Die Regie rung hatte sich Wer Zeit mit voller Entschiedenheit gegen jede verartige Vorßlhtfft und insbesondere gegen den Antrag, daß der neue Zolltarif vo» 1. Januar 1S06 an in Geltung zu setzen sei, ausgesprochen. MWllkdessen wurde schließlich der Termin in da« Belieben ittr HMierung gestellt, »nd das hat nun die gute Wirkung, daß «« Men Verträge nicht, wie eS sonst hätte ge- schehen müssen, »« ß. Januar 1901 »kündigt zu werden brauchen und daß daher tz» WMkgsweise Eiutritt der von der Gescl-äfts- Welt mit Recht s» sehr gefürchteten Vertrags!oscn Zeit vermieden wird. Neueste Drchdtnieldunqen vom 18. Dezember. iSr««k«tS eingehend« Devekebe» beff»d«> Net» Gelte 4.» Berlin. tPtlv-TelK Ter B » »de«rat hat von deribm in dem Gesetze brrchssend Kinderarbeit in gewerbliche» Betrieben erteilten Ermächtigung, für eine Nebergaiiaszeit von 2 Jatneu »ach dem Jrrkmillrete» deS Gesetze« den 1. Januar ISOt hinsicht lich der Beschäftigung eigener Kinder >n gewissen Werkstätten Aus nahmen von den gesetzlichen Einschränkungen der Stndeearbett zu zulassen, Gebrauch gemacht. Die erlassenen Bestimmungen be' ichränte» sich aber damitt. für die nächucn beide» Jahre die Bc ichä'tigring von eigenen Kindern bereits vom vollendeten 8. Jahr? an zu gestalte», und zwar soll sich d-ele Erlaubnis lediglich ans die am 1. Januar 19«>1 bereits über 8 Jahre allen Kinder erstrecken. Auch gestatte» die Vorschcrslcn die arrsnaliinsweise Beschciflignng dieser Kinder nnler 10 Jahre» nur mit denjenigen Arbeite» und in denrenigen Bezirken, für welche eine solche Brschäsiignirg narb öen angestrllten Ermittlungen bergebracht ist. Endlich ist Sorge dafür zu tragen, daß die Kinder nur zu solchen Arbeiten ver des Gesetzes über den Ausschluß der Nachlarbeit und der Arbeir vor dem Vormittagsunterricht, sowie über die Gewährung von Ruhepausen gesondert worden ist. — Nachdem die Maul- und Klauenseuche, die seit Jahrzehnten die deutsche Landwirtschaft schwer hcimgcsttcht hat, in Preußen so gut wie erloschen ist, hat der preußische Minister für Landwirtschaft den Departements-Tier ärzten und einigen Tierärzten, wie allen sonst beteiligten Beamten seinen wärmsten Dank für die unermüdliche, verständnisvolle Arbeit durch Rundschreiben ausgesprochen, die sie in den letzten Jahren bei der Bekämpfung der -Seuche geleistet haben. — Zum 7. Male hatte sich heute ein Kriegsgericht des Gardekorps mit dem Fall Breidenoach zu beschäftigen. Hauptmann v. Groß mau, der Kompagnieches VrcidenbachS, der von dem Kriegsgericht der 1. Garde-Jnfanterie-Division zu 4 Wochen Stubenarrest verurteilt worden war, weil er in schuldhast, fahrlässiger Weise Mißhandlungen zugelassen hat, hatte dagegen Berufung beim Obcrkrieasgericht des Gardckorps eingelegt, das heute den Fall verhandelte. Merlin. Dem Kaiser hat der Vorsitzende des preußsschen Landeskrieaerverbandcs eine vom Professor Dr. West- phal verfaßte Schrift „Das deutsche Kriegervereinswesen, feine Ziele und seine Bedeutung für den Staat" unterbreitet. ^ Die Schrift wendet sich vorzugsweise an die mittleren und höheren Stände, sucht diese für eine stärkere Beteiligung am Kriegerver einswesen zu gewinnen, und schildert zu diesem Zweck die Ziele und Ausgavcn der Kwregervererne, als deren -wichtigste hervvt> gehoben werden die Pflege und Betätigung monarchischer, vater ländischer Gesinnung und der Kampf gegen die antimonarchffche und antinationale Sozialdemokratie. Der Kaiser hat vo« ver Schrift mit Interesse Kenntnis genommen und dem Vorstande de« preußischen Landeskriegerverbandes eröffnen lassen, er habe dar-- aus mit Befriedigung ersehen, daß die Kriegervereme an der patriotischen Aufgabe, die alten Soldaten um die Fahne der Köiiigsttcue und Vaterlandsliebe zu sammeln, feschalten, und er würde sich freuen, zu hören, daß auch die höheren Stände, so weit sie der Armee anaehört haben, der Erfüllung dieser Auf gabe ein lebendiges und tatkräftiges Interesse entgegenbringen. Mohrungen. lPriv.Tcl.j Aus Anlaß der 100. Wieder kehr des Todestages Herders fanden heute hier in seiner Ge burtsstadt feierliche Akte in den Schulen, am Denkmal und im Rathaussaale statt. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Großherzog von Mecklen burg-Schwerin bat die Fabrt zunächst in Berlin unter brochen, wo er heute abend die Vorstellung von Beherleins „Zapfenstreich" im Lesstngtdeater zu be> -che» gedenkt, um moigen weiter zu reiien. Gelegentlich der Silberhochzeit des Herzogs und der Herzogin von Enmberland am 21. d M. wirb in Gmilnden die Bettvvnilg des Großherzogs mit der Prinzessin Alexandra von Cum Verla »d gefeiert werden. Die offizielle Mitteilung hiervon wird l> Schwerin >m Lause des morgende» Tages erfolgen Von Gmundeu fährt der Großherzog nach Cannes» um doit bci seiner Mutter, der Großherzog», Anastasia, das Wechnacht-sest zu verlrbc». — Tie Meldung, daß sich der rufsitche Flnanzminister Plcske. der an einer Entzündung der Knochenhaut des Rück grats leidet, nach Berlin bringe» lassen würde, um den Gebcstiuai Pros. Tr. v. Bergmann zu koniultleren. bestätigt sich nicht: der Minister, dessen Zuiland hoffnungslos ist. ist gar nicht transportfähig. Göhrde. sPriv.-Tcl.s Der Kaiser kehrte mit^dcr Jagd gesellschaft lEH Nhr nach dem Schlosse zurück. Die Strecke des Kauers beträgt 20 Sauen. Darmstadt. lPriv.Tel.) Die Erste hessische Kammer stimmte heute ebenfalls dem Gesetzentwürfe betreffend die Garantie über die Obligationen der Hessischen Landeshauptbank seitens des hessischen Staates zu. wodurch die Obligationen Mündelsichcr- heit für ganz Deutschland erlangen. München. Die in der letzten Hauptversammlung der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller in Aussicht gestellte Erweiterung der Anstalt durch Änglicderung einer Witwen- und Waisenkasse geht nunmehr ihrer Vollendung entgegen, nachdem die bayrische Slaatsregierung -Würdigung des Humanitären Zweckes die Genehmigung zur rung einer großen Geldlotterie erteilt hat. — Der Ge- zum m» ck ueralbirektor der Staatscrscnbahncn Eber mayer ist Staatsrat im Verkehrsministerium ernannt worden. München. lPriv.-Tel.j Die sozialdemokratische Fraktion der Abgeordnetenkammer hat folgenden Antrag gestellt: „Die Kammer wolle beschließen, es sei die königliche Staatsregierung zu ersticken, dem geacnwärtig versammelten Landtage einen Ge- sttzentwurs zur Verstaatlichping des Kaminfeger- gewerbes vorzulegcn. Wien. sPrrv.-Tel.l Die österreichisch-ungarischen Delc- gierten für die Handelsvertragsverhandlungen Itali ens sind gestern nach Rom abgereist, wo die Konferenzen wieder ausgenommen werden. Wien. Die »Polst. Korr." veröffentlicht einen Bericht über dt« Darlegung des Verhältnisses Bulgariens z» dem make donischen Problem durch den bulgarischen Miiiisteipräsiden- ten Pr-ttvw. Dieser erklärt, das Mürzsteger Refvimprogramni. falls eS rasch und ernsthaft In Anwendung gebracht würde, wäre ein zweifelloser Fortschritt und der Beginn der Vernhiguna und allmählichen Normalisierung. ES gäbe wollt trotzdem vereinzelte ltniuben, aber die werbende Krast des revolutionären Gedankens sei gebrochen. Allerdtntül mütie der Sultan Amnestie gewähren, »nd es müßte slir eine seiner Absicht besser entsprechende Ans- sützning Fürsorge getroffen werden, da bei der FinhinhrSamnestte manches du ch die Ereknttvorqcme in eine Farce verwandelt wor ben iet. Bulgarien sei zusttedengestellt. wenn das Leben, das Eigentum und die Ehre der Makedonier sichergrstellt seien und die
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