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Dresdner Nachrichten : 03.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-03
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.12.1887
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Nacht-Telegramme. «Nur >» einem Tlicile »cr A«kla»e> Pari«. 2. Ter. «re»»'» it8it- iänili a» dir «nnimtr» mülivirt St» RlickNili mit St» »citttne» Rbsiim- n„m»cii. lusinui »,m sic Liimiiie s»r »l»»in'it »»» ücs -Poirislism,,« »citiUicn. zueilikzullelc». Tob L»»i> iccivc innen. vcr PrniiSciit hnbe >i,ni toniaenO irine, nr>,»,öi,einen Slmls- ininnn,, ,5nede». ^>S»»»s mid «Iltti- i,eil »eiicherl, er loste cs inmitten Scs »ertittele» tiiirvlm zntlich. i»k sei 8),5»i,chlett. iiliee ni,a»iechtzu^ berUieiSioe». ros Lnn» isrrde in»e,'. ool; cr Sic Revnbiik out vc»i >>0e»e See Nin»itttt celiniien und^ soi; ins» iim zum Lank oaiiir von! leine»! Policn eniierme, o„s Sr» so» 'Penenn,'» Scr Rülisn tim »e- 32. Jahrgang. Aufl. 46,000 Excinpl. HT Ä«Ol»« ^rL liesest moislerliart mä «II^ ^«Inls Hol IN, Loks Mnmi'kl, uuä 8oIir6i1l6IM88g 1. Dresden. 1887. »eilt. Indem er aus dem »slltlschei, Veden jiieiiiNrttt. wünsche er. »a>> sle Rebnbiik dnrch Sen »c»c» ib» qeiichtrleu Lchin» keinen 2choSen crleiSe. Tie L>st>chnlt ivnrve ichwe, oeiiü onaclsütl. Die naiumcrn »er ln»te» sich bis Ticnftn». rer lion »res, worü nns ,iior»e„ »iachinittn» 2 »lir noch VertotUc» Serntcn. Poris, 2. Lee. :>i« »eviibli- kouililse LcSultilF »nd Lciioksreii machten eine Probe r'ibslimmiino: ) I. Waiil»»»»: giennei INI. ,>re» einet UI. Prtsssn tili. 2oSi vornot kl», gvrr» l!t. 2. Wai>i»n„»: ,v> > > ! eine« I'.n». Brisso» ->i. tiornol 27. !-loonct 2«l. geera l l. Lic Mn niscitotioncn b>» dem Poloia Bom i bvn »»S ans dem !i!ollil>o»»bloi,e ^wurden dnrch Sie Polin» nnteldniai. OS komc» noch - leunow.se »o>. ?srä. SsrlLelt Mclrk. ^ ^VainIlrtNlllnnF mit I'rokioi'Ktuklrn üüoritratr. 4. k'vrnZpreeliüisIlo 321. ? Auslillirlicllo krsisliüten varuondo frei. Uervälrr sllr reine U A dkalurrve-ina. A 17 > HI Ir H aus dar von krok..I '»ror eonv. h'itbrilc, i. K I^ävr^riÄrvn-8p(;( iuUtri1! ß M Sevaata» 8ort>m»nt in »llsn I'r«i»Ia»«n. « >»» MescinnartzvoUr fNeni,eilen. —— « ^ kZ«» Iiliri L <1 , ^ ^ ^ >V1Isdr»Ner8ti. 2, /.uiiäe-Iuck dem Fttinurlck, L tjlüilitilt Vt vrvsso 15k »205 ein LIK. 13.- ^ernspvecli^ells 111V. I. ^nnonren-^xprlUtlon Mr »Ile ^oitun^on. II. ttUlet-Verlcnaf Mr »lio 1)r6«6nor lliontor. III. ^17t'i'ten-<^»nlro1a nutor <iar«ti,tis. IV. ^'«»Uevtloll 6er I.un4«''i1«i1ter1e. v lV I5i0M'> 15>>/2>Vi 17.50 20.- (Mlitiit III Orüsse 150/205 ein All». 22.50 ., II „ 150.205 ,. „ 20.- 1 .. 150/205 „ „ 20.- Nriissen 175 225 ü»<1 200/250 in» VerklUtniss. Versandt per Mollnskme. Nr.337. Ki>ics,cl: «-->d°°"u-»° im JieichStnnc, Präsidciitschostösiind in ^rmikrritls. Londtnn ldirl'lmioücscvsic^iina). Sladtvrvvldnctciisilniiirl. Bvlk-ichiilrn im stiidliichen Hnuelinii. RirriuS-Jiibiliimn. Nst^lsr, IN<^6<;n, Vllmrulit. ^^'"'''"/'Toi>l!al>c>,v,3.Tkc»^^^^ tsjkronlwortliltier !>!cdokie»r tür Pl»1itislh'5ö ve. Emtl Biere» in Dresden. 2l» der Annahme der Gclreidezollvorlane im Reichstage ist nicht mehr zu Liveisrl»: inan rechnet sogar ans eine sehr starke Mehrheit daiür. 0!c>vis;he>t wird man darüber Hallen, sobald Man das Endergebnis; der zweiliigigrn Bemthmig darüber keniit. Schlicht dieselbe nämlich damit, das; die Vorlage nickt an einen Ansichus; verwiesen, sondern zur zweiten L.'csn»g im Vollreichstag gestellt wird, so heisch das so viel als: unbcränderlc Annahme mit den vorgcichlngenen erhöhten Zollsätzen, sowie einschlietzlich des Sperr- gcsctzcs. Beliebt der Reichstag jedoch die Verweisung an einen Ausschuss, so werden Versuche gemacht werden, erstens dic ZvllMe Hand in Hand mit diesem schmachvollen iOcsianungswechsel geht eine unerhörte Hetze gegen <srrr». Man schimpft ihn den „Aiislmngcrcr von Paris", weil cr bei der Belagerung von Paris die Verproviaiitirung der Hauptstadt mit »nwr sich halte, den Tvnkincwn sremi, besonders aber den „Bisiiiarchsknecht". Was an Schmutz ansjulesen ist, wird aus Nerrn geschlendert. Tie Radi- ralen drohen mir einem Vulksanssranv, Bnrukavenban nnä T»na- mit. In Paris und Berinillrs Hilden sich Sicher!,efts-, 2önchiam- keits- und Wohlsnhrts-Ausschüsse, um zu veichindeni, das; Ferrh Präsident wird. 2A'an deschlwsch, (.tzrevtz anizniordcr» die 2ld- danlungsbolschast nicht nbznschicken, und, wenn cr doch nlidankt, ihn soiort wieder z» ivälilen. R'vchesvrt, dcnr man einhält, die öffentliche Meinung liehe sich nicht so rasch uinkrcmpcln, antwortet mit dem frechste» Ennismns: „dich was, ivir wissen, wie die öfsent- eiitiesselt, wir werden .... ... liche Meinung gemacht wird: wir haben sie ei , mir maiiig zu erhöhen, fodanir die drnkoimchen Alahregeln des i sic wieder in Fessel» legen." Ein töstlichcS «^csländnih dieses Spcrrgcsctzcs zu mildern. Unser eigener Drahtbcricht bcrkündel braven Mannes! 2lbcr auch eine Selbsttäuschung, ziem Reval»- aus einer späteren Seite des Blattes den Bcschlnh des Reichstags. Auch bei einer 2. Lesung der Vorlage im Vollreichstage werden Versuche nach beiden cbcnerwühnten Richtungen hin nicht aus- bleibcn / sie haben weit weniger 2luss!chtcn ans Erfolg, als wenn sie ni der Ansichnhberalhnng iiiftcrnommcn Ivcrdcn. (Seitens des irciconservativen Avg. Lohre» ist ein Antrag augekündigt worden, die Zölle ans Roggen und Weizen nicht zu verdoppeln lvon tz aus «> Mk.h sondern nur um 50 Pro;, zu erhöhen (ans 4'>->Mk.). Abg. Windthvrst wiederum will beantragen, de» Wcizenzoll nur ans 5, den Roggcnzoll nur ans 4 Ml. zu erhöhen. Diesen Versuchen wünschen wir besten Erfolg, ohne nns zu verhehlen, das; dies nur srvmmc Wnnschc sind. Eine starke Strömung geht, nahezu unwider stehlich, im Reichstage aus die emsachc Verdoppelung der Norn- zölle. Man setzt sich über die wirlhichastlichen und sozialen Be denken hinweg, die sich ans einer so »amhaften Steigerung der ftoriizöllc für die Vollscriiähinng doch im Lauft der Zeit cinslcllen müsl'eii. Mau will vor Allem die Rücklage der Laiidwirlhichaft mildern und die landwirlhschastliche Bevölkerung Deutschlands wieder kaufkräftiger machen. Vor diesem Gesichtspunkte sollen alle Einwände die Segel streichen. Wenn auch ein kleiner PreiSans- lchlag des NrodcS cinlrätc, so würde, damit tröffet man sich, darin ein Antrieb zur Steigerung der Aibeitslöbnc liegen. Ilebrigcns behauptet man, das; selbst nach der Zollerhöhnng die Getreide- prcisc noch erheblich hinter der Höhe zncnckblcibcn, welche sie früher üahrzchntc hindurch hatte». Man hat nur zu hoffen, das; diese Rechnung stimmt und das; das Sprnchwort „Hat der Bauer Geld, bft's die ganze Welt" sich bestätigt. Tic Blicke aller Politiker Europas richten sich — diesmal ist dicic abgenutzte Redensart zutreffend — ans Frankreich. Paris oder richtiger Versailles ist augenblicklich das Ecntrnm der Politik. Paris srcilich eine Lichtstadt oder das .Hirn und Herz der Welt zu nennen, würde angcsichls der jetzigen Vorgänge dort wohl selbst Victor Hugo nickt mehr wagen, cs sei denn, man hielte es ftir ein Glück, ein krankes Herz und ein tolle? Hirn zu besitzen. Tie Zu schauer der unglaublich'-» Ereignisse, die sich dort abspielcn, ge winnen den Eindruck, als befände inan sich in einem Jrrenhause. »ni das jüngst Erlebte und dnS Bevorstehende cinigermaßen zu versiehe», ist ein kurzer Rückblick am Platze. Als bei der ftupplerin Limousin gerichtliche Hanssuchnng nach Brieten cmgc- siellt wurde, die üsier de» eniigcr Generale Aiiilchlnb geben sollte, ries das bernchugte Weib ans: „Lasft's sein, Ihr wisst nicht, welches Unheil Ihr anrichtet'" Liese Prophezeiung hat sich rasch erfüllt, ans Lust am Scandal, thcils um sich de» Huker der Gerechtigkeit zu empschlcu, noch mehr aber, um größere» Anlheil an den Staatsgcschäftcii, d. h. au der großen Beute fetter Staatsämtcr zu erwischen, gingen daraus aus. „den Schwiegersohn der Republik" zu beseitigen. Herr Wilson war ihnen verhaßt nicht als Stellenschachcrce, sondern weil er als gemäßigter Re publikaner die Berufung eines rem radicalcn Ministeriums bisher hiiftcrtliebcn Halle. Tie Radikalen aber lechzten immer gieriger nach dem Besitz aller einträglichen Aemtcr. Bald ergab sich, daß der Präsident Grebr» nicht gewillt war, seine» Schwiegersohn zu opfern. Er halte dazu ante Gründe: außer anderen besonders den, daß er den schlechten Streichen seines Tochlermanns nickt fremd war, sondern sie begünstigt, ver tuscht und wohl gar von ihnen Vorlheile gezogen hafte. Nim ging die Hetze gegen Grrvh los. Rochciort sagte den Untergang lionär wird die Geister, die cr ries, wieder los. Ter ertrinkende Grevp, der sich an alle Strohhalme klannnerck wird wieder schwankend. Am Donnerstag früh versammeln sich Senat und Depntirlcn- k-immer. "Alles erwartet daß die Minister die Abdanlv»gSeiklä- rnng Grevns ans der Tasche Vorgehen weroen, ua:r dessen er klären sie: sic hätten Niehls mstzntlieilen. Allgemeines Staunen. Die Depnlirlenkammcr beschließt, sich bis Nachmittags 4 Uhr zu vertagen. Um Ohi- Uhr erfolgt endlich eine "Art von Erklärung, Grcvi, hat sich's, so scheint cs, wieder anders überlegt: irüh wollte er noch bleiben, Nachmittags rüstet er sich zinn Äbdauke». "Am Freitag tritt nun um 2 Uhr der Eongrcß in Versailles zu sammen, »m endlich die Abdankung csitgegenzunehincn. Sonn abend ist Präsidentenwahl. Wer wird gewählt ? Man wettet ans die einzelnen Präsidcntcn- Anwärter wie ans Rennpicrdc. "Ans Ferrn wird »och 100 gegen 100 gehalten, aus Jrcsieinet vorgestern 200:100 ; daneben lause» aber noch die Pferde Floanet. Briffon. Sadi Earnot und zu gntcrlctzt der lahme Gaul Grcvp. Giebt cs einen jämmerlichere» "Anblick einer Regicruiigsmaschine, als den der!!. Republik? "Alles ist znm frivolsten Spiel der gemeinsten Selbstsucht hinabgeffinten und aus der Stätte, wo am allgemeine» Wvble eines großen Reicks daS Staatsoberhaupt, die Minister, die Notlspcrtrctcr, die Parteien wie die einzelne» Abgeordneten weltelscrnd mit patriotischem Eiter arbeiten sollten, stellst ein krabbelnder Amciserckariscn crbärinlrchcr. nach ihrem schnöden Vortheil trachtender, sich an» Konen des Landes mäslender Gcschästspolstikcr sein Wesen. Wie wird dieses Possempiet enden? Renrste Trlearamwc der „LreSSner Na«i,r." vom L.Decbr. Reichstag. Die erste Bcrathnng der Gctrcidezoll- Vorlage wird fortgesetzt. "Abg. Lecmann (natlib.) bcinrwortet die Vorlage unter Widerlegung der Behauptung, daß Süddeutschland an der Erböhnng der Gctreidezöllc tein Interesse habe bczw. gar dadurch benachttwiligt werde. Tic Erfahrung boweiie, daß Zvll- crhöhungcn in de» Brodpn'isen keineswegs zum vollen Ausdruck gelangen. Durch den jetzigen Rückgang der Gctceidepreff'e würde» "Taillcnde von landwirthichastlichcn Arbeitern schwer betroffen. "Abg. Singer (Soz.): Die durch diese Vorlage in Aussicht genommene Vcr- thencruiigder Lebensmittel müsse von agitatorischer Wirkung sein. Die Vorlageiei cm Angriff am die wahrcMchrheit desVolks. "Abg. Gehlert, der einen der ärmsten Wahlkreise vertrete, habe es über sich ge wonnen, für diese Verlheuerung zu spreche». Durch die Erhöhung werde die Industrie aus das "Acußcrstc geschädigt; nicht nur würden durch die Steigerung der Lcbcnsmitielpreise die "Arbeitskräfte ver- thenert, es werde auch das "Ausland zu Aggrcssivmaßregcln ver anlaßt. Die Erfüllung der agrarischen Begehrlichkeiten sei eine i iiiiheiwotte Politik: aber die Siundc der Vergeltung werde komme», l "Abg. Tr. v. Frege ,'ennn): Die Erhebung der progressiven Ein- rdensickackn-i imd .indeie <-ckm,!ii'ei'eieii ^ lvmmcnsteinr III Sachsen habe den "Nachweis ergeben, daß die racnslchamer nnv andere ^ckmntzcrcirn c,ich,eckender Weift in chren EülloumrcnSvcrliäck nisscn zurückgegangen. Er könne nur wünschen, daß auch andere , Lander zu diesem Stcnerihsteni übergeben möchte»: es werde sich Tic Radieale», thcils! dann der Rückgang mich Mermaßig seilslellen lassen. ES handle ni.-!s"l> bei dieser Vorlage um die Erhaltung des initiieren Grlinbbcsitzcs, ft.-mmien an on l ^ Erhastung der landivirlhschastlichen "Arsieiter mW nm die nationale Landwirlhschast überhaupt. In England sind im Vor jahre allein 110,000 landwirlhichastliche "Arbeiter entlassen worden linier der Wirkung der überseeischen Coilcinrcnz. die fortgesetzt steigt. Redner vergleicht dann die Productivnslosicn in Deutschland mit denen in Amerika und Rußland mW kommt daraus zu dem Schlüsse, daß unter solchen Umständen Deutschland unmöglich coiicilrrircn könne, die deutsche Lmwwiethschaft mitergchcn müsse, wenn ihr nicht ein ausreichender Schutz zu Dhcil werde, den diese Vorlage jetzt, in letzter Stunde bringe. Rußland sei fast ausschließlich ans den deutsche» Markt angewiesen; nm sich denselben zu erhalten, müsse es seine Preise nm den Betrag des Zolles hcrabsetze». Düngend wünscheiiswcrtl, wäre eine ernstere Form snr die Prodnc- tendörse, um dem herrschenden Unsng der Spcenlation ein Ende zu machen. Er bitte, die Vorlage nicht erst an eine Commission zu überweisen, wodurch die "Angelegenheit nur verschleppt werde. Redner widerspricht der Behauptung, das; der kleinere Lmwivirkh keinen "Nutzen von den lmwwirthschastliche» Zöllen habe, nnter Anziehung eines Bciipiels ans dem practischen Lebe», bei welchem der Besitzer eines Giftes von 5 Hektare», das er allein mit seiner Familie beivirlh'chastet. infolge der Preisrückgänge mit einem Minus von 210 Mark im Jahre gegen srnhcr abschließt. Unsere nationale Unabhängigkeit erfordere, daß der Laiwwitthschaft in dieser Stunde bcigcspruiigen werde. Bei der jetzigen Lage zögen die besten landwirthschaitlichen "Arbeiter nach der Stadt, wo sic versiertsten; mW was kommt dafür aus der Stadt? Gefährliche Existenzen als Güterschlächtcr rc. Besonders schädlich sei der Tcrinliihandel. Mit der "Ablehnung dieser Vorlage werde eine furchtbare Verantworinng übernommen. Der Vater aller Schutz zölle in Deutschland sei eigentlich Dr. Bambcrger, denn seil wir Goldwährung haben, sei die Nothwendigkcit der Schutzzölle ge bieterisch an uns herangctrcten. «Bestallst Barth streis.): Selbst wenn ich einenNothstnnd derLaiwlvirthschaftaneikenncil könnte, würde ich mich nicht stir berechtigt halten, eine Abstellung des Nothstair- dcs aut Kosten "Anderer zn fordern. Ein "Nachweis für den Noth- slcmd ist alrer nicht erbracht. Prodnkstvnskostcn sind gar nicht >est- der landwirth- der Republik voraus, wenn ein io anrüchiger Gnano-Advocat noch tanger ll» Präsident bleibe: Elemencean führte in der .Kammer Le» Geiiickstvß gegen das Minister»»» Rvnvier, das den Präsi denten Grcvh nach Möglichkeit zu decken suchte. Die rocke Presse schilderst das Ecksee als den Zufluchtsort der öffentliche» Diebe mW den Präsidenten als .Hehler derselben. Diese "Anllagen ent behrst», cs ist lewer so, nicht eines Kerns von Wahrheil. Soviel »ebcrtreibnngc» auch mit nntcrlicscn. io viele schmachvvllc Verdäch tigungen auch ersichtlich ans der Gosse ansgclescn waren — cs blieb genug übrig, um vom Standpunkte der öffentlichen Sitten den Rücktütt Grchh's von der Leitung der Staalsgescbäste als un umgänglich erscheinen zu lassen. Das öffentliche ValkSgewissen forderte den Rücktritt Grcvys mit Fug und Recht. Aber welche Sorte von Mcmchcn hatte sich als Worlsnhrer der öffentlichen Meinung ansgeivorstn! Grcvff sträubte sich gegen seinen Rück tritt. cr fand immer neue Gründe zum Hjiiauslchicbcii seines Ent schlusses; erst als seine besten Freunde sich als sali'ch »nd scig er wiesen. beschloß er abzrwanken. Wer soll sein Nachwlger sei» ? "Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Jules Ferrff die meiste "Aussicht uns der Wulst des Eoiigrcsses hervorzugehe». Nnu aber ereignete sich das Unerhörle! Die Radicalcn kamen dahinter, daß unter Ferry ihnen die Beute, die sie sicher zn haben glaubten, erst recht krochen dien stellbar, und damit fällt auch die Behauptung, das; schastlichc Betrieb nicht mehr die Produktionskosten deckt. Eine Zollerhölnittg wird nur zur Erhöhung der Grniwslücksprcise »ihren. Die einfache Formel aller Aussickrnnneii zn Giinstcn der Vorlage entgehen würde mW ans Furcht vor Ferch krochen diese tilgend ^ > - stolzen rothei, Republikaner zitternd zu Grcvh, ihn anznsstheii, ist, daß cm Thcil der Bevölkerung umsonst arbeite, damit ein an- mchl abzrwanstn. Deisclbe Grevy, den die Nochesorts mW Cle^ derer Theil, der lei» Kapital in ländlichen Gniiwffiicken angelegt iiicnccaus gestern noch mit Koch bewarft», ist ihnen heute der, hat, davon eine höhere Rente brzicht. Ter "Arbeiter soll 10 „elnwürdige Greis, der der Republik unschätzbare Dienste ge- lcistek hat." ländlichen Grund und Bodens einflußlos. Pächter nnd Landwirthe. die sich nnkamen mochlcii, können nur niedrigere Grnndstncksvreise wünsche». Wenn, was nnvermeidlich is>, die Getrcwezvlle einmal wieder aiisgchvbcu werden, würde ein surehlbarcr Zniammenstur; des landwirlhiehastlichen Grundbesitzes die Folge fein. Barst, knüpfte 'chließlieh an die graste freisinnige Agilalion gegen die Ge- trewczölle an. v. Kardorff (RcichsparteO: Die von Barth ange- snhrte» Argumente habe man schon 1870 und 1885 gehört. Tic Hinsülligkeit derselben sei erwiesen. Tie Landwirlhscluiik habe dnrch Preisrückgänge in den letzten Jahren .Hunderte von Millionen ver loren — welchen "Nachweis verlange man noch angesichts dieser Thatsache für die Nolhlagc? Wenn wir bezüglich der Brodvcr- iorgnng vom AuSlaudc abhängig werden, können wir auch unsere politische Selbstständigkeit nicht behaupten. Die Freisinnigen dringe» ans den Besitzwechsel ländlicher Güter. Finden sich aber nur dieselben Käufer wie in England, Grvßtäpstalistcti, welche den landwirthichastlichcn Boden in Iagdgründc uinwaiidcln, wo solle da unsere Wehrkraft bleiben? Tie Hauptschuld an der Nothlagc trage das Währnugsshskem. Von größerer Wichtigkeit als die Er höhung der Zölle wäre die Aushebung des Identitäts-Nachweises. — Minister Lucius rcchtscrtigt die voigeschlcigenen Zollsätze. Die selben entbräche» den unswärls bestehenden Schutzzöllen,^nnd es sei besser, die Zölle später herabznietzen, als zn niedrige Satze zn wählen, nm dann abermals zu erhöhen. Dadurch werde eine Be unruhigung gc,chaffen. Er bitte, die Angelegenheit nicht durch Erörterungen über die Währnnezsirage und der Awhcbung des Identitäts-Nachweises in der Entscheidung amznhcrltcn. Grub lnallib.) ist mit Rücksicht ans die zn erwartenden Repressalien des Auslandes aus industriellem Gebiet gegen, Frhr. Landsberg iCeii- trumi im Interesse der Erhaltung des westlichen Banernslarwcs snr Erhöhung. Die Debatte wurde geschlossen. Böckel (Antisemit) erklärt sich dahin, snr die Vorlage zu stimmen, sei über durch den Dkbatlenscblnsj verhindert, nachziiweisen, durch welche Leute die Snbbastationen mcisiens herbeigeiührt würden. — Tagesordnung sür Montag: Unterstützung der Familien der zu den Hebungen herangezogenen Reservisten:c.: WeinWchnngs-Gcfttz. Berlin. Tic „Nordd. Allgcm." bezeichnet den Bericht des Pariser „Tiines"-Korre!pondcnlcn über die Unterredung zwischen dcnr russischen Kaiser mW Bismarck als vom "Anfang bis Ende er funden und erlogen. — Die Verhandlungen des deutsch-österreichi schen Handelsvertrages sind so weit vorgeschritten, daß die Unter zeichnung dieser Tage erfolgt. Die Verlängerung ist ans unbc- sttmmle Zeit festgesetzt, bis eine Knndigung von einer oder anderer Seile erfolgt. — Die "Nachricht von der Erncnnnng des Reichstags- Präsidenten v. Wedelt zum Obcrpräsidentcii der Provinz Sachsen entbehrt der Begründung. Paris. Die heute in der Depntirtciikammcr verlesene B o t- schaktdes Präsidenten Grevn bezeichnet die gestrigen Kaiumcrbcschliisse als eine entscheidende Kniidnebung, welche seinen Rncklrstt zur Pflicht mache. Die Botschaft erinnert an die Ver dienste Grevst's um die Erhaltung der inneren Ruhe des Landes mW dc-s äußeren Friedens. Er trete trauernden Herzens zurück mW lehne jede Verantwortung stir kommende Ereignisse ab. Paris. Infolge der "Abdankungsbotichaft Grevst's ist die Lage Hierselbst ernst. Tie Ansammlungen beginnen vor der Kam mer. mW es werden umfassende Sicherheits-Maßregeln getroffen. TaS Militär ist in den Kasernen konsigmrt. Die Berliner Börse setzte mit höheren Kursen ein, die sich indes; nicht behaupten konnten. Das Geschäft war belebt. Svätcr traten mehrfache Schwankungen ein. Spetutalive Bauten gingen bald unter den gestrigen Schirrst - Kurs zurück mW wurden fpäter still. Bon deutschen Bahnen erholten sich »nr Ostpreußen und Marienburgcr. Ocsterreichischc Bahnen waren meist schwach. Dnxcr wurden stark angebotcii. Später waren Lombarden am Wien steigend. In Schweizer Bahnen entwickelte sich ein wildes Spiel, namentlich war "Nardoslbahn stark schwankend. Bergwerke gaben ans nicdrigere-s Glasgow nach. Von srenwen Reiste» blieben Russen seit, andere wenig beachtet. Im Kässaveefthr wurden Bahnen schwächer. Banken blieben ruhig, Indnstrien lest, öster reichische "Prioritäten wurden ctivas abgeschwächt. Prwatdi-slont 2'/» Prozent. isranklvrt ->. »I., Lcccmbcr. fclrrdtl 22.'!' ,. StaalSbillin i77c,. Lom barden Galizier MI,:!7, »inpn-r 71,ro. «vroc. Unaae. Goldrcnte 80,u>. Diotonta IiiO.Se. 80cr Russen —. Handel»». —, -. Laura gcsl. Wien, 2. Deceinliee. Seedit 278,:!!». Staai-daim 22l,!>i). Lombarden 87,Sil, Nordwcslb. 158,25. Marklinien 81,80. Nn». i-ecoit 281,00. ge st. Pari«. 2. Decbr. sSchins,., Rente 82.15. rinletve l07,:i2. Iialirnec S7.85, Staatddadn >66,25. Lombarden 188,75, do. ivriorltälcn —. Svanirr 67'/,, «»ypter 073,75. cetomanen 501,68. Reue Aiileidr —. Türken —. Slki»c>.d. London, 2. Tecember, itiorui. N »dr 10 Mt». NonsolS 102. 1873er Ruikra S3'„ Iialicnrr 06'/,. Lombarden 7'/,^ lkonn. Türke» 11. Idroc. snndirtc Raierikaner irO'/,. «droc. Un»ar. Soldernle 80>-,. Ocfterr. cSoid- renlc 89. vrcuh. ikonsold 106. Geübter 73»,. Rene Geübter 98st„ Tarant, i-eüdicr 100'/,. vltonianbank 9"/,«. Sncz-Artic» 69. Spanier 66'/„ — Stim- mnn»: gcst. — Wetter: Mild. A »I ii c r d a IN . '2. Teccitiber. Vroditktc» sSchiit-f. Wrizrn brr März >90, prr Mai 192. Weichend. Roa«e» brr März 107, per Mai Io7. grst. ivart» <Produkie»>. 2. Dcecmter. sSLluO.i Wei-e» verDceemder22.60. ver März-tzmii 23.ao. iesi. TbirituS rer Teccml'ce «s.rs. oer Mai-Augull ->7,so, bcliOtwict. Riibüi »er Dccemder 57.00. ver A!är;-Imii ss.so. belianvtcl London. 2. Teer,»brr. i'vrndnkicni Schlui). Weizen rudi», enallsche» Weizen ftrii», fremder srsi, Mehl, Gerste nnd Hafer r»d>», fest, Mais »»jieiicnd. — 'Wetter: Milde. vokales nnk> Lltchsisives. — Gestern früh trasen Se. Mas. der König und Se. Kgl. ssoheit Prinz Georg mit Gefolge in Leipzig ein. Ein Em pfang war abgelehist. Es criolgte sogleich die Fahrt in das Ehren bcrgcr fficvicr zur Jagd. Um 5 Uh» wnrde daS T»ic>: ans dem Dresdner Bahnhof eingenommen. Die Rückfahrt nach Strehlen erfolgte mit EArazng gegen 8 Uhr. — Dem Scliloßverwaltcr Hemma» Moritz Kegel zn Dres den wurde das Ackrechtskrenz verliehen. — Die Räche des Oberlaiwcsgcrichls Balthasar .Hüvier, Gustav W e n d s ck> u ch, Hugo Seyfert, "Alfred Thierbach mW Dr. Eduard "N o a ek sind in de» Rang eines Obeljustizraths in der " "" " ' ' ' ' ' ' "8 <r» 2. o s es Z r/r 2 o. s LR <D § —2 Hoheit ihrer stalozzististcs in Mcinholds Sälen veranstaltete Verkaiissausstcllnng mit ihr-ein Besuche und machten in .hochersrenlicher Weift reiche Eln- käufc daselbst. — Landtag. Tic im Worilantc bereits nistgethcilte Inter pellation des Abg. Bramich stand gestern an erster Stelle aus der Tagesordnung der 2. Kammer. TicIistcrpcllation gipftlte inder Tage. Frage: ftst die Rcgicriing in der Lage und gewillt, beim Bundesrcrthe ' dernng des Rcblausgcsetzcs vor' bemerkt Abg. im Jahre unisonst arbeitcri, damit der ländliche Grnndbesitzcr einen! »m eiiir "A cnderirng des Rcblausgcsetzcs vorstellia zu höheren Zmsgcnnß erhält, stir den Getreidebau ist der Preis des Hvcrdcn? Zm Begriindnng der Jnterpcllntion bemerkt Aba.
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