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Dresdner Nachrichten : 21.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750521
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-21
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1875
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«»»Int fr«» > Ujr I» drr arprdltion «-rtrnkratr rr. Ab,». >,»m«ni»pr«i» vinlelldkr- us> ^.'Mark ^Z Pfae., durch dir Volt ° Mai! L0P,«c. tiiij<l.S!umu>r>,'n Ntvlltk. «ufla^r: 2700Osrpl. Istlr Ll, Silickzab» ringe» iondtrr Ml>nulcri»le *°0» sich di, »!«d,clt„ »ich, »rrdindlich. Jnskrotrn-Annodmr,u». wdrt«^ »»< Vogl« in Homburg, vrr. Un, Wien. Leipgig, voiel, >re«lau, gronNurt o. w. — li»ch dl««, in »erlin, «eipjtg. wir». Hamburg, lironkfurl w!., Mu». chen. — 0»»i>» ch c». in Nrorlfurt a. M. — kr. Voigt >u ilbemni». — ll». vulii,. » c». in Pari». ongenoxMA» ldr, Sonntw- »»rubr. 8» Tageblatt für Politik, UntahalMg n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: lirpsch ör Nkichardt in Dresden. znirroie werden > v-rradc IS on> »,» Ab » Udr, di» Mittag» >it - . «euliadl: gro»e Kl»-»« gosir k di» ritachw. »lUtT. - Der Raum einer ei»> ioalttaei, velilgetl« k»lt«t I- Lsg^ -Anaclandt «» Zeile SS Ps,^ Uwe charaniir fit» d»> »achiiiagige »rtch-t. »rn der Jnleral« was nicht grge»«» «uiwiirtigr Ilnnine«,' »nilritge von un» und— lannirn Firmen und Per ionen iniertrrn wir nur »egenvranumerando» jja klung dlirch vrie' marke» oder vostei iung. »!cun Tilden i . Id P'ge. Jnieraie lür die üllouiag» - Rümmer »der nach einem ifeltlag- dre PelUgkile ra vlgr. >ndo» «rie«. ingab- k o^ei, > Nr. 141. Zwanzigster Jahrgang. Politisches. „Immer waü Großes ist stets geschehen, wenn dieses Männlein ward gesehen!" Ein schlichtes, kleines Männchen ohne amtliche Stellung war es, das vor einigen Wochen in Pari» im Salon des russischen Gesandten mit diesem sich über die Lage Europas unterhielt. An den Verfasser der Geschichte des kon- sulateS und de» Kaiserreiches, an Adolph ThierS, hatte sich Graf Orloff gewendet, um scincn Besorgnissen über ein neues Zerwürfniß zwischen Frankreich und Deutschland Ausdruck zu geben. Der un scheinbare kleine Mann, der in jedem entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte Frankreichs seit fast einem halben Jahrhundert eine bedeutungsvolle Nolle gespielt, besaß das ganze Vertrauen der Nation. Als Frankreichs LooS nach der Schlacht von Sedan sich immer trauriger gestaltete, das arme Land in sich zerrüttet, ohne Bundesgenossen dastand, reiste ThierS von einem europäischen Souverän zum andern und errang außer Vortheilcn für sein Vater land, sich die persönliche Hochachtung, welche ihm von den russischen, italienischen und deutschen Kabinetten noch heute unverändert gezollt vird. Gestürzt durch eine adlig-klerikale Partei, der leider der dama lige deutsche Botschafter Graf Arnim seine Hilfe lieh, zog sich Thiers eine kurze Zeit grollend in das Privatleben zurück. Die französischen Republikaner von gemäßigter Farbe sind ihm aber dankbar ergeben geblieben und sind fest entschlossen, ihn nicht nur in den Senat zu wählen, sondern auch seine Wahl zum Präsidenten dcS Senates durchzusetzen. An diesen Mann der Vergangenheit und der Zu kunft wendete sich das russische Cabinet, weil es dem wackeren Soldaten Mac-Mahon und seinem Herzog von DecazeS nicht das rechte Verständniß für die politische Lage zulraute. Das französische Earresgesetz vom l3. März, die Art und Weise, wie Frankreich nicht bloS eine kriegstüchtige Armee zu schaffen sich bestrebte, sondern dieses Maß weit überschritt, halte in Berlin ernste Besorgnisse her vorgerufen. Sollten die Heißsporne der Militär-Partei dort nicht dtn Sieg über die besonneneren Mitgtiedcr des EabinetS davon tragen, so mußte rasch und zart gehandelt werden, um weder in Paris noch in Berlin die kaum verglimmten Funken zu einer Flamin« anzufachen. Vom Grafen Orloff fuhr Thiers zum Herzog von Decazes und forderte von dem erstaunten Minister Aufklärun gen über die Militär-Reorganisation in Frankreich und die nöthigen Unterlagen. Mit Diesen eilte er zu dem deutschen Botschafter »fürsten Hohenlohe, welcher auf die Verständigung um so freund licher einging, weil er au» dem Arnim'schen Fall gelernt, wie hoch Fürst Bismarck den kleinen ThierS schätzt. DaS Weitere würden bekannte Dinge sein, die nicht bloS ganz Moskau, sondern die ganze Welt kennt. Der Frieden ist doch ein köstliches Ding und Jeder bemüht sich nun, sein persönliches Verdienst um die Erhaltung desselben möglichst laut zu verkünden. Rußland ist stolz auf den persönlichen Einfluß des Kaisers Alexander und die diplomatischen Verhandlungen Gortschakoffs und OrloffZ. In England verkündet Disraeli den Erfolg seiner Politik, die sich glücklich von dem Nichtinterventious- p.incip loSgesagt habe. In Oesterreich meint Graf Andrassy: „Ohne mich hätte es keinen Krieg geben können." Diese Aeußcrung, die eigenthümlich genug berührt, ist vielleicht nicht ohne Zusaimnen- ,ang mit der Befürchtung, sich des Minister-Portefeuilles bald ent rissen zu sehen. Die Handelspolitik Oesterreichs steht vvr einer Krisis. Die junge Industrie kann die Koncurrenz des AuSlan des nicht aus- halten und eines kräftigen Schutzes nicht entbehren. Intelligenz und Capital suchen andere Länder auf, um Beschäftigung zu finden. Die bloßgelegte Korruption in den Eisenbahn-Verwaltungen wirst scharfe Schlagschatten auf traurige Verhältnisse. Die Eisenindustrie ist völlig gebrochen und kann sich nicht zu dem Entschluß aufraffen, den die Stahl und Eisen-Fabrikanten in Berg und Mark angesichts der wirklichen Rothlage gefaßt haben. Diese haben an den deutschen Kaiser sich mit der Bitte gewandt, daß dem nächsten Reichstage nicht nur eine Vorlage behufs Erhaltung, sondern auch einer anderwei tigen Regulirung der Zölle für alle Arten Eisen- und Stahlwaaren derartig vorgelegt werde, daß die Herstellungskosten und Preise mehr wie bisher, zur Berücksichtigung ge langen und daß bis dahin durch kaiserliche Verordnung ein Zollsatz von 5 Mark pro Zollcentner für alle unter einem Kilo wiegenden Cisenwaaren und für feinere Werkzeuge ein Zollsatz von > 0 Mark eingeführt werde. Andernfalls behaupten sie, würde ihre Gewerbthätigkeit täglich weiter geschädigt werden und durch lange Verhandlungen und verfassungsmäßige Formalitäten dem Auslands die Zeit verbleiben, große Masten seiner Fabrikate vor der Zoll- crhöhung nach Deutschland zu werfen. Ein so ernster Schritt, wie ein Zurückgehen auf das alte Schutzzoll-System sein würde, so will es uns doch scheinen, als ob die Erfahrungen, die wir bisher in Deutschland mit dem Freihandel gemacht haben, keine günstigen sind. Ter unvermittelte Sprung vom Zunftzwang zur Zügellosigkeit, von enormen Schutzzöllen zu kühnen Handelsverträgen, der plötzliche Wechsel unseres Maß- und MünzsystemS, der schroffe Eingriff in das Bankwesen will un-, so gut die Dinge im Princip auSgeschen haben, sobald sie schnelle Wirklichkeit geworden, nicht gedeihlich scheinen. Oestreich besitzt im Grafen Andraffy einen tüchtigen Leiter sei ner auswärtigen Politik. Großartiger stehen die Erfolge des Deut schen Reichskanzlers auf diesem Felde da. Beide Reiche aber be dürfen, um die Früchte des Friedens cinzuernten, hochbegabter Leiter ihrer Finanz- und Handelsministerien. Frankreich scheint in dieser Beziehung glückliche Wahlen zu treffen, denn was Pouyer>Quertier geleistet hat und Leon Say noch leistet, ist der Bewunderung werth. Eine derartige Behauptung wird von den Theoretikern mit Zahlen widerlegt, die im Grunde Nichts beweisen. Freilich besitzt Frank reich mehr Schulden und weniger Eisenbahnen als Deutschland. Aber nicht der Staat ist reich, wo die StaatÄasse gefüllt und die Tasche der Steuerzahler leer ist, sondern der Wohlstand des Einzelnen macht den reichen Staat. Die bedeutende U ebevzvichmmg der Panier > Mitrebacteur: Für das Feuilleton: vr. Lmtl »t«ie«5. I1r»rtn»r»»n. WWMUMWSMWIIWW Dresden, Freitag, 21. Mai 187S Anleihe, verglichen mit der Zeichnung der Anleihe irgend einer noch so gut verwalteten Stadt inDeutschland, dient als Illustration. Die Abzahlung der ungeheuren Kriegsschuld kgt dieFrage unSDeutschen nahe, ob Wohlstand und OpferwilligkeHÄn» etwas Aehnliches mög lich machen würde- ' Als einen erheiternden Schluß erwähnen wir einer Ver sammlung des kathol. patriotischen Volksvereins, welcher am 18. Mai in Wien tagte. Die östreichische höchsteAristo- kratie suchte auf Kosten der Liberalen sich als die Freundin der Ar beiterpartei hinzustellen und besonders beschäftigte sich Fürst AloyS Liechtenstein mit der Lösung der socialen Frag« im ultramontanen Sinne. Baron Reyher, früher östreichischerMinisterresident in Rio de Janeiro, erging sich in Anklagen gegen den Freimaurerbund, der alle Uebel der Jetztzeit verschuldet hätte u. s. w. So etwas läßt sich nur heiter auffassen und ist um so belustigender, als Baron Reyher lange am Hof des brasilianischen Kaisers Don Pedro accreditirt war, welcher diesem Bunde angehört. Locale- und Sächsisches. — In Berlin fand gestern zu Ehren Sr. Maj. des Königs von Sachsen Diner bei dem commandirenden General des Garde- corpS, Prinzen August vvn Württemberg, statt, an welchem Se. M. der Kaiser, die Prinzen deü königl. Hauses, Prinz Wilhelm von Württemberg, der k. sächsische Gesandte v.Nostitz-Wallwitz, der Felv- marschall Frhr. v. Manteuffrl, der Kriegsminister v. Kameke und die Generalität Theil nahmen. Die Mchmse Sr. Maj. des Königs Albert erfolgt heule Nachmittag. — Der König und die Königin von Schweden werden am 28 Mai Morgens 8 Uhr in Kiel und an demselben Tage Abends in Berlin eintreffen. Am 31. Mai wird sodann die Königin von Berlin nach Tharandt und am 2. Juni der König nach Dresden abreisen. -- In Gegenwart königlich preußischer und königlich säch- sischer Regierungs-Eommissare hat vorgestern Vormittag die ofsicielle Prüfung der Eisenbahnbrücke bei Niederwartha stattgefundcn. Die selbe wurde von .Herrn Ober-Ingenieur Neumann von hier geleitet und ergab, wie die „RchSztg." hört, ein höchst günstiges Resultat, indem die Senkungen der Eisenspannungen nur verhältuißmäßig geringe waren. Die kleineren Nebenbogen wurden durch Belastuu- mit je 3Locomotiven und 4 beladenen SandlomxyS, die große» Mittelbogen durch 4 Locomotive» und 8 LowryS geprüft, während die Fußwege an der Seite der Schienengeleise gleichfalls belastet wurden und sich für jeden zu erwartenden Verkehr als ausreichend erwiesen. — Das Wetter war leider nicht sehr günstig, denn die Anwesenden wurden wiederholt durch kleine Regenschauer belästigt. — Mr. Henry Stern aus Newyork 21 Bcarer Street), einer der Wenigen, welche dem Schiffbruch des „Schiller" glücklich entronnen sind, hält sich augenblicklich in Dresden auf. Er erbietet sich sreundlichst zu specielleren Mittheilungen an Solche, deren Angehörige mit ihm die traurige Fahrt gemacht haben, und wird die Redaction dieses Blattes Anfragen gern vermitteln. - - Zwei weitere sächsische Staatsangehörige, welche bei der schrecklichen Katastrophe dcS „Schiller" betheiligt waren, sind, der gerettete vierteSchiffsossizrerRichardKuntzc, ein geborener Zwickauee, Sohn des verstorbenen Advokat Kuntze, der Andere, Eduard Kncch aus Ehemnitz, welcher sich aus der Heimreise von Chicago befand, hat seinen Tod in dm Wellen gesunden und ist aus der Scilly-Jnsel St. Mary beerdigt worden. — Ein Besuch in den Raumen der bevorstchendenGewerbe- und Industrie-Ausstellung zeigt die bedeutenden Fortschritte, welche mit sämmtlichen Baulichkeiten m den letzten acht Tagen ge macht worden sind. Die Maschinenhalle ist vollständig fertig, die einzelnen Plätze abgezeichnet, der Gang durch den Logengarten, wel cher vom Gcwerbehaussaol in die Ausstellungsräume führt, vollen det und in diescrWoche schon werden sämmtlichc halbbedccktc Räume hergestellt sein. Da nun die Bäume, welche im Winter ihr Quar tier im LrangeriehauS haben, jetzt im Zwinger ausgestellt werden, so beginnt man, wenn dieses Haus geräumt sein wird, sofoA mit der Fußböoenlcgung u. s. w. Die Eisenbahn ist ebenfalls gelegt, und ist mit Bestimmtheit daraus zu rechnen, daß am 29., spätestens Ultimo dieses Monats von Seiten des Dircctorium der Ausstellung Alles so hergestellt ist, daß die AuSstellungsobjecte cingeliesert wer den können. Am 13. Juni Abends muß alles Eingelieferte zur Eröffnung fertig sein, der 14. Juni soll zur Reinigung, respective Instandsetzung der verschiedenen Räume verwendet werden und die Eröffnung findet definitiv am 15. Juni Vormittag 11 Uhr statt. Die Anlagen sind für unsere Verhältnisse großartig zu nennen, und werden alle Besucher ihre Freude haben über das vorzügliche Arrangement. Möge jeder der Betheiligten das Directorium, wel che« mit Aufbietung aller Kräfte die Ausstellung förderte, unter stützen, damit am Eröffnungstage nicht Stückwerk, sondem ein voll ständig entwickeltes, harmonisches Bild sich vor dem prüfenden Auge entrolle. — Wie man uns schreibt, wären zwei englische Konsortien, darunter eine Eiscnindustricgesellschaft, in Unterhandlungen einge- trcten, die vielberufenc Blascwitz-Loschwitzer Brücke — aber natür lich nicht am Ende der Welt, sondern in Mitte der Ortschaften — völlig fest in Bau zu übernehmen, wobei der Kostenpreis der Expro priationen, Pfeilerbauten, eiserne Oberlage und adjazirende ZugangS- straßen auf 600,000 Thlr. veranschlagt ist. Auf 30 Jahre würde der Gesellschaft der Brückenzoll belassen, dann eine Art Rückkaufsbe- rechtigung contrahirt werden. — Die Pflasterung an der Appareille dürste noch diesen Mo nat )i> Ende geführt, und der dort neugewonnen« sehr schöne und endlich der Residenz würdige Landeplatz wird dann im Wesentlichen dem Publikum fertig übergehen. Nur der Streifen zwischen dem neuen Trottoir und dem Fuße der Terräffenmauer bleibt alsdann berzustelldn noch übrig, wodurch der Verkichr nicht belästigt wird. --- Der Feuerschein, dessen wir gestern Erwähnung gethar und der von hier aus am Abend des 19. d. in der Gegend nack Dippoldiswalde bemerkt ward, hat nicht getäuscht; Dippoldis walde selbst ist von einem nicht unbedeutenden Feuer Heimgesuch worden, welches 19 arme Familien obdachlos machte In Zeit vor zwei Stunden äscherte das Feuer, welches ein heftiger Südwini schnell verbreitete, 8 Wohnhäuser, 2 Scheunen und mehrere Schup pengebäude ein. Das Feuer kam in dem in der Vorstadt gelegener Hausgrundstücke des Schuhmachers Hornufs aus und vermuthe man als Ursache einen Effenbrand. — Pfingsteisenbahnscherze könnte man die Menge erzählen - originell aber ist folgender: Eine Frau aus der wenoischen Türke von beneidenSwerther Unerfahrenheit tritt zum Eisenbahnschalter un' verlangt „Dreitagbillet" - - wobei sie sagen wollte ein Retour Billet mit dreitägiger Giltigkeit. Der Billeteur giebt ihr wie ver langt, „drei Tagcbillets" und damit steigt sie ein. Als nun de coupirende Schaffner von ihr 3 statt 1 Billet vorgcwiesen erhall sagt sie ganz unmuthig: „Natürlich, ich will ja drei Tage weg bleiben und also hier sein die Billets dazu." — Einer außerordentlichen Pfingstfest-Frequenz erfreute sich auch die junge Muldenthalbahn auf ihrer eben erössnetcn Theil- strecke Glauchau-Penig. Es wurden zwischen Glauchau-Remse, Wolkenburg, Waldinburg und Penig an den zwei Festtagen nicht weniger als 11,800 Personen in 26 Zügen mit 1050'Personen achsen befördert. Trotz dieses, jede Erwartung übersteigenden, colossalcn Andranges der Vergniigungszügler gelang es den unaus gesetzten Bemühungen des BetricbSversonalS, den Anforderungen deS Publikums in jeder Weise gerecht zu werden. — Ein Ueberzieherdieb giebt wieder Lebenszeichen von sich. Am vorigen Dienstag sind beim koneert im Linckeschcn Bade und vorgestern Nachmittag im Restaurant des Hotels zum goldnen Ring dort anwesenden Gästen die Ueberzieher gestohlen worden. — Jene Frau, welche nach unserer gestrigen Mittheilung her dem am Dienstag Abend an der Ecke der Elias und Blasewttzer- straße stattgefundcnen Zusammenstoß eines Laiigholzwagens mit einem Pferdebahnwagen zu Schaden gekommen ist, hat doch kein» erheblichen Verletzungen, namentlich Rippenbrüche, wie es anfangs hieß, erlitten, sondern ist nur stark eontusionirt worden. — In der vorvorigen 'Nacht excedirtc ein Soldat der hiesigen Garnison in einer Gastwirthschaft der'Münzgasse so arg, daß er fest- genommen und an die Militärhauptwack'e abgegeben werden mußte. Derselbe hatte Streit mit einigen andern Soldaten gehabt und als er von dem Wirthe zur Ruhe verwiesen wurde, sein Seitengewehr gezogen und nach dem Wirth gehauen. — Eines gefährlichen Subjekts, das schon verschiedene Frei heitsstrafen zu verbüßen gehabt hat, versicherte sich gestern die hiesige Polizei. Es ist ein Handarbeiter aus Plauen i. V., welcher trotz dem, daß er verhcirathct und seine Ehe mit Kindern gesegnet ist, sich in das Vertrauen der Familie eines Mädchens cinzuschleichen ver standen, dem Mädchen selbst die Ehe versprochen und alsdann nicht unerhebliche Summen Geldes von ihr herauszuschwindeln gewußt hat. Sein Zögern, die Ehe mit dem 'Mädchen endlich cinzugehen, entschuldigte er deren Angehörigen gegenüber damit, daß er Frei maurer sei, daß diese bei Eingehung von Ehen besonderen Erfor dernissen auch in Betreff der Persönlichkeit der Braut Genüge leisten müßten, und daß zur Beseitigung der vorliegenden Schwierig keiten Zeit gehöre. Als er nach Erlangung des Geldes sich von dem Mädchen zurückgezogen hatte, kam diese durch eingczogene Er kundigungen hinter seine Schliche und zeigte ihn an. - Oeikent liebe Sitzung der Stadtverordne ten. den l'.i. d. Mts., unter Mitanireiendeit des Herrn Ltadt- rail) Kunze. Es ist nicht unbekannt, datz die Ralboportechaiien- träger sich mit Händen und Fuücn Mauden, aus dein viel« besungenen kb-use»dauö herauszuzicden. auch nicht, datz sie ln allen ihren processualc» Kämpicn gegen die Stadtgcmcir.de ge schlagen wurde» und daß man schon Ente vorige» Jahres boftcu durste, dao kbaiscnbauö in kürzester Zeit tauen zu >chcii. Das selbe hat aber ein lächerlich langes Leben, dum, wie beute Stativ. Adoocat Grüner, kcr Actor her Stadt in tieier Larve, mit- thcilt, hat der Vertreter der kbaisenträger «och eine Klag- schritt gegen die Stadtgemeinde eingercicht, die zwar nach deS Abvocat Gru»er'ö juristischer llcbcr.zcugmig resrsttatlos bleiben »ruß. aber jetzt die Sache doch wieker hinzogerl und den zer störenden Hammer fcrnbält. DaS Resultat der S tattratbS - wabl tür die vierte besoldete Rathsstelle lpciltcn wir schon gestern mit. Nach dieser Wahl machte sich nun auch noch die wahlweise Besetzung der 6., 7. und Ist. RatvsitcUe nölbig; Mciellc Bewerbungen um eine derselben waren nicht ciugegan- gcn. In die süni'le Nathöstclle «städlt'che GasanilaUcn. Hoch bauwesen u. s. ro.s ward Herr Stadtratb T eucher, welcher biolang die sechste Ratbosteste elnnahm, mit -io von ä^Ltimmen erwählt; In die sechste Rathtstelle «Stadtsteucr-Einiiabme, Feuerlöschwesen, Fcucrvolizei und Elnguartirungs mit .'»l voiiöo Stimmen Herr Stattrath l)r. Stübcl. bisber Inhaber der 7. RatbSsteltc, berufen. Hiernach rücke» nun nach slati>tarii»er Bestimmung die bis zur 10. Stelle folgende» Herren Räthc ohne besondere Wahl einfach aus, sodaß die 7. Nathöstclle «Stabtban- amt) Herr Stadtratb Hcnbnrr. die 8. sKirchcn- und Schul sachen) Herr Stadtratb Bönisck' und die«BaupolizeO Herr Stadtrath Kunze eiiizunchmcn habe». Für die 10. Natbsstelle lSlrmcnbchörte) ward wieder neu gewählt. ES ward in dieselbe der blsberige Inhaber der II., letzten besoldeten Natböstclle sStadtkrankcnhauS und Waisenhaus>. Herr Stadtratb Advoeat Hendel, mit 44 von etlichen 5>0 Stimmen berufen. Hinsiebt- Itch der nunmehr sreigkwordctien I I. Natbsstelle wirb östentliche Ausschreibung erlassen. — Ein 'Antrag des Stadtv. IM. Wvhl - rab, die Stellvertretung erkrankter Lehrer am Kreuz-Gymua- siiun und an den beiden Realschulen betreffend. wird dem FI- nanzauSschuß überwiesen. Darüber, daß eine neue städtische A rb e t t S - A n st a l t auf dem ehemals Noßberg'schen, jetzt städtischen Area " haben wir an d der Staotrath ! Summe von lloo.ooo Mark von der neuen 4'/iprocent1gcn An leihe gefordert hat. bewilligten die Stadtverordneten in der Ple narsitzung vom 17. März v. I. nur 600,000 Mark. Die Geld srage läßt der Ratb vor der Hand fallen, da zunächst erst noch Baupläne inisgrarbene» werden: es wirb mit ihr auch so aeb-n, an der KönigSbrückerstraße errichtet werden soll, eser Stelle schon nrehriach gesprochen. Während rüber für die Errichtung der neue» Anstalt eine
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