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Dresdner Nachrichten : 21.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-21
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1881
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I-r. PIgueur", von KowalSkI «Manchen»; historisches Genrebild von Puteant (München); »DaS Codtcill", Genrebild von v.L»ul«en- borff; „Transport sranzbstscher Geianaener", von SeU (Dtlssel dort»; „An der Küste" und ..Aus dem Adtroiidarkgedirge-, Sanb- scbaiten von Sommer lAitona): ..Schleichender Huchs-, Thier- stück von Tägrr; „Romeo und Julie- und „Kampf der Lapetben und Centauren-, von Trübnrr »Münchens; zwei Jagdlrrncu von «eiten lMünchen»; Bilvniß von Minna Wttting.— 2) Aquarelle ..Die St. Airakirche in Melßen-, von Wedle. Sott« , - blonta«. lta, »L. XlLr, 13S1 — Pariser Modenbri»s vom i». Wlilr». Meine lieb« Bei ständnißvollel Wie wirst Du Dich mit de« Ansprüchen der Halbsaison abfiubeu? Die Moden lchweben zwischen Winter und Frühling. Wen» der letztere auch — unbekümmert darum. daß der rauhe Bruder noch drohend am Kamine sitzt — in den »üchste» Lagen seinen üblichen Ein zug Halle», ein paar frühe Blütheu und manch' warmen Srnneaftrahl mitbriiigeu wird, rllckhalislo» zu trauen ist ihm nicht, schon deswegen nicht, weil er ein „Ma«eulimun" ist. Ich gebe nicht viel darum, da wir im April nochmal» Wialer-Reminirceozen empfangen und deshalb ineine ich, wüsten wir mit der Ausnahme neuer Mode» vorfichttg sein Nichts steht unfeiner au», al» wenn man der wirklichen Saison voraus eilt , unreife Modell« zur Schau trägt. Die Leute, die sür die Ostertage gleichviel ob sie warm »der kalt find, duichau» den Frühjahr»hut, da» leichtere »leid zeigen wollen, gehSre» sicher nicht zur eleganten Gesell Ichasl. Ich gebe zu, daß an einem selten schönen MLrzlage der Winler palelol mit einem Mal« unbequem, ja sogar veraltet erscheint. Der Mensch äfft der Natur jede wechselnde Empfindung gern nach. Wie der Herbst Melancholie, Slerbegedanken, TestamenlScntwürse (namentlich bei unzusriedenen jungen Damen, die mit Weltschmerz kämpfen, ohne über den Grund im Klaren zu sein) erzeugt, so rust der Lenz erneute» Streben, neue Hcfsnungeu wach. Der luuele Mensch will sich verwao» dein und der äußere ball zum mindesten gleiche» Schritt, wenn er nichl ein Stück vorangehl. Die Hülle ihut ja so viel, mehr als der Kern fick zugesteheu mag, will er nicht als ihr Sklave gellen. Das Bewußtsein gut gekleidet zu sein, gwbt Sicherheit, Wohlbehagen und zwingt den Leuten eine gewisse Artigkeit ab, die sie nolerw voleiw erweisen müssen Im Grunde genommen kann e» mir gleich sein, ob der Gruß eine» sür mich interesselosen Menschen meinem Kleide oder mir selbst dargebrachl wird, genug, wenn er meinem Conto bei der öffentlichen Meinung einen angemessenen Tribut zolll. Ich habe oft gesehen, daß man hochgebildeten und geachteten Personen, namentlich Gelehrten, ängstlich aus der Straß, auswich, weil sie im abgetragenen HauSrcck. zerdrückten Manschetten re -inheigingen. zum llebeisluß vielleicht noch von einem großen bunten Taschentuch« den ausgiebigsten Gebrauch machten, überhaupt weil ihnen die Aufmerksamkeit für conventionelle Formen und folgerichtig die Aus, rechtethallnng derselben fehlte. Im Salon kann ein Formfehler, ein Mangel der Teilet!« durch anregende Unterhaltung, Belehrung, durch eSprilreiche» Feuerwerk eachirl werden. Zudem weiß ein Jeder, mit wem er spricht, obschon auch hier nicht immer der wahre Werth des Menschen aus seinen Worten zu erkennen ist, Nichl umsonst sagt ein großer Denker „Manch Liner, der den Preis — Oftmals errungen mit der Feder Scheint, wenn er sprechen soll, ein Mann, der weder — DaS eine noch das andere weiß." — Au:- 'Allem Alles zu machen, ist eine Kunst der Conrerialion, sür die ur l sigeS Talent vorhanden sein muß. Cicero sagt, daß Jedermann in Le. , was sein Wisse» alllangt, Rednergabe be sitzt; Plularch ergeht sich in weitläufigen Abhandlungen über da» Geschick, die Antwort durch die Frage zu erleichtern und so die Unterhaltung fesselnd und angenehm zugleich zu gestalten, aber alle Theorien sehen ja bekanntlich rn der Präzis ander» aus. — DaS Bewußtsein, einem geist reichen, außergewöhnlichen Menschen zu begegnen, mit ihm zu sprechen kaun nicht Uber die fatale Situation hinweghelsen, in die uu» seine Toi lett« zu bringen im Stande ist. Der historisch gewordene grau« Rock Napoleon'», der immer gleich schadhafte Hut Philipp'«, der Talma Manrel rc. würden jetzt nicht mehr als das gelten, wa» sie einst lvaren: die Zeugen conieguenler Einfachheit, einsacher Lonsequenz. Man steht in der Vernachlässigung seiner eigenen Person eine Beleidigung der menschlichen Gesellschaft, Eine Weltstadt wie Paris kennt ihre „großen Geister" nicht dem Aeußern nach sie müßten denn aus dem Throne ge sessen oder auf der Barrikade gestanden haben. NobeSpierrr hätte sicher niemals gedacht, daß mall dereinst den Schnitt seine» Kragen» zur imuts uouverrrrtv für elegante Frauen machen würde. Dasselbe Geschick wieder- sährt dem großen Gilet Louis XV,, das jetzt zur modernsten Stadtrobe unerläßlich ist: Zu diesem Gilei, das inan von etwas zarterer Farbe als das Kleid wählt, wird eine mit Plissövolant ringsum garnirie Halb schleppe — etwa von blauem Sammet getragen. lDie Halbichleppen sind leiser für die Straße wiederum in Aussicht genommen.) Die Vorder, bahn ist mit PlissevolanlS bedeckt, über die wiederum zwei breite offene Volants mit dem Gilet zu beiden Seite» verbunden eine Art Bordüre bilden. Die Taille wird durch einen Schärpengürtel von Satiu breche oder Batavia margnirt. Das Iaquet ist vorn so weit ausgeschnitten, als es da» Gilet gestattet und wird durch eine seine goldene Kette mit Schloß zusammengeballe»; rückwärts nimmt es Tunika-Schnitt an und besteht aus zwei gefältelten, dem Gürtel entsprechend abgesütterlin Thülen die den Fond des SammetrockeS fast ganz bedecken und hierin von einer breitet!, in der Milte des Rückens beginnenden ArlaSschrefle unterstützt werden, Leu oberen Ausschnitt der Taille umschließt ein kleine» FichuS von Lalili mit echten Spitzen lollfaltenartig besetzt, Spitzenärmel stehen ziemlich weit über den »nr goldenen Knöpfen versehenen Jaquetärmeln vor, Lin Hut „l.!in8Fuenet", an der linken Seile doch allsgeschlagen und mit doitbliner Lammetrüche bordirt, die rechte Seile mit einem Tnss goldgelver Federn geschmückr, gehört zu diesem prachtvollen Lcslünie, goldgelle seidene Strümps« zu ausgeschnittenen Schuhen mit kleinen goldenen Schnallen sind gestaltet. — Wenn ich schon sagte daß mich die vernachlässigte Toilette eines mir bekannten Manne» aus der Promenade in peinlichste Unruhe versetzen würde, so will ich auch gestehen, daß mich der Anblick einer Dame, die den Anforderungen ihre» Standes, sowie den umgebenden Verhältnissen nicht Rechnung trägt zur Flucht veranlasse» könnte. Degoutant sind geradezu die Personen, die bei tc» unzweifelhaft gemischten Tönen de« jetzt sich so sehr an- 'chmi-geiiden Erdboden» Helle, zarte Farben tragen. Vor dem Monat Mai ist e« durchaus nicht odio hellgraue oder ähnlich delikate Nüancen iür die Slraßen-Toilelten zu wählen. Dieses Gesetz gilt übrigens auch sür den Piedestal der Männer. Die Dame behilft sich in der Halb-Saison mit Braun. Tunkelgrau und Myrihengrün am besten. Namentlich letztere Farbe mir 'chottiichcin Atta» garnirt, sieht sehr vornehm aus. Rur muß die Trägerin eine» solchen Kostüme» frische» Kolorit, seinen matte» Teint haben und nicht Blondine sein. Dieselben Bedingungen stellt der clivensarbige Caekemiro ckos Inckes. den man gern für Disiten- Toiletten verwendet und mit sa^ounirtem Velour oder Sarpolette (zopf- artig gewebter neuer, sehr reicher Stoffs besetzt. Ein Anzug au» diesen Stessen zusammengesetzt, hatte einen durch schmale, über einander gesetzte Plissee» gebildeten Rock, eine vorn mit Quasten ausgerassre Tunika, die sich an beiden Seiten mit zwei längeren gepufften Bahnen verband Rückwärts siel die Tunika in zwei Zacken aus den Rock, die wie ringsum und aus den Seuennäthen einen breiten Streifen von Sarpolettr zeigten Die vorn gerade geknöpfte Taille bildete Lchnebbensorm, rückwärts endete sie in langen, zugespitzleu und durch Schleifen verbundenen Schößen. Die Mitte de» Rückens zierte ein Plissee-Einsatz An diesem begann ein breiter Kragen von Sarpolette. der hinken viereckig, vorn in zwei blättcrsörmigen Enden herabfiel. Der Aermel hatte einen hohen Aufschlag von Sarpolette mit reicher Bandschleife. Der hierzu gehörend« Hut war von glatter Seive, um den Kops lag eia dicker geflochtener Zopf von olivensarbiger Chenille, die auswärts gebogene, diadrmartige Passe von gefältelter Faille hatte link« einen Tuff zarter Theerosen — Für Theater, Soireen, Theegesellsch«s,en hat man jetzt eine hübsche Nouveautü, eine große Schooß-Taille, zu der ein beliebiger eleganter Schlepprock genommen werden darf, nur muß derselbe mir dem Arla«- ausputz der Taille harmoniren Dieselbe besteht au» Neingemustertem, cilelirtcn Sammet mit brochirtem AtlaSgrund ist Uder rin Helle», ge faltetes AtlaSgilet durch Patten zusammengehalten und hat an den »«rn viereckig abgeschnittenen Schößen eine reiche Verzierung von Fransen und Perlenickmüren. Den Hals umschließt ein über gefälteltem Latztheil herzförmig geöffnete« Fichu« von Akla« und Spitzen, Der innere Rand hält eine MdiciS-Kranle. Dir sehr bequemen GesellschastS-Taillen, die sofort der Toilette eine für die Orffentlichkeit nothwendige Eleganz verleihen, sind auch au» schwarzem Sammet mtt buntem A:la«, oder au» weißem Tuch und Seidendamast her zustellen. Zu letzterem Genre verwendet man Goldknöpse und Schnüre. Ein 'ehr ge'chmackvvlle« und dabei billige« Arrangement ist au» weißem Cachemire mit ausgeschnittenem Bb'rtchrnbesatz (Blumen in natürlicher Farbe > z» erzielen Anstatt de» «tla« würde zu Gilet und Fichu, ge sattelter Mull mit kleinen Bergißmeiunichtzweigen oder Roseu garnirt, zu nehmen sein. Der Aermel bleibt bei jedem Stofs lang und Ziemlich anliegend und trägt «inen dem Gilet ähnlichen Aufschlag bis zum Ellen bogen reichend. Dort ist derselbe mit einer Spitz« abgeschlossen. Zu Diner« ist die hell« seidene Lasagne über dunklem Rock und mit dunklen Aermel» wieder sehr in Ausnahme, Sie muß in der Taille fest an- schließen; von den Schultern über die Büste bi» zu den langen, ab« gefchtziiM« Schößen wird »twed« Aue schöne breit, Spitze, oder «in, elegante Gtickeret in Renaiffnoeeßtzl aufgesetzt. Den Schluß de« Nein«», eckigen HAOausschuüte» de« «in «tum,Musi. Such die priureßsörmi- geschui,««»». rllckwsiit« knatzv ,ut«nme»geftche«,. »«r» offene Polonaise wird pch «uf dem Vkotze-Repertolr« Hallen, Aulchmieaend, Stoff« wir LlovtseUv äv 1'lnlis, l-owouiiu«, H»u sollen hierzu besou. der» bevorzugt welchen. — Der Ittmeso-svl IRiiigkraaeu) au» Sold. Silber, Stahl »c. ist «lue Neuigkeit, die schwerlich voi» langer veliebthelt lein wird, namentlich »e«, me« den sichelförmigen Schmuck am End« der Taille wiederholt, auch auf dem Aermel eine Rausche«« desselben Genre» anbringt. Biel Perle«, viel Spitzen, reiche Phantafiebesätz«I So heißt die Parole der künftigen Saison. — Hiesige vornehme Frauen Freundinnen de» russischen Reiches, tragen al« Zeichen der Theitnahme für den verblichene» Kaiser «in« Schärpe von schtvarzem Lrspe, die vorn aus der Brust geknüpft und durch ein Miniturdtld de» Zaren, in Bronc« au«gesührt, geschmückt »ird. Diese Mod« soll künftig auch für Personen die der leidtragenden Familie nicht nahe Pehen, Angeführt werden Sie erscheint um kaum augeoehmer und charakteristischer al« die in dei Schweiz übliche Sitte, vor dem Hause eine« Verstorbenen einen kleinen schwarzbedeckten Tisch mit einer Urne aufzusielle». i» die Borübergehend« als Beweis ihres Mitgefühl», die Visitenkarte Wersen. — Zum wenigsten ist diese Art Beiteidrbezeigulig nicht mit besonderen Losten verkuüzsl und die Hinterbliebenen haben den tröstlichen Zeitvertreib, all« Freunde und Bekannten kontroliren zu können. Auch hierin liegt eine Beruht, gung. ein — Glück. — Monsieur Balzac sagt zwar: jl vst si kseUo cko aonuor un doutwur qui uo oünto rion! gleichviel, wenn es nu> gegeben wird. Für heut« verlasse ich Dich unter de» zärtlichsten Grüßen al» Deine l». v. L. Briefkasten Großindustrielle. „Wann wird man In Dresden baS jetzt so vielfach besprochene 2elepvo»netz anlegen?" — Die erste Telephon-Leitung ist seit 8 Tagen zwischen dem alten unk dem neuen Postgebäube gelegt. Das wäre also ein Anfang Vivat Sügnoiis! Geduld, das Weitere wird schon kommen. «.*. Besorgter Vater. Voraussichtlich werden Otter» b. I. alle Lehramtö-Kandlbaten Stellen ervaltrn. wie das auch im vorigen Jahre kurz nach Oster» der Fall war, nachdem beim Abgänge vor Ostern einige Schwache zunächst nicht sofort Ver- wendung gesunden Patten, worüber damals rin unnöthigcv Ge schrei ervoven wurde. Später haben sie alle »och Stellen er halten. Ebenso werben auch in den nächsten Javren noch alle abgevrnbcn tüchtigen SeminarzSgltnge Stellen erhalten, da nock lange nicht die gesetzliche Bestimmung eriüllt ist. bast aus eine Lehrkraft nur 60 Kinder kommen sollen. Au» Vorsicht nimmt man aber jetzt auf den Lrminarle». wovin sich gegenwärtig Alles drängt, einige Zöglinge weniger aiö früher aus, um einem viel leicht nach Javren eintretenden Ilebcrflusse an Lehrern vorzu beugen. Von einer Au'hcbung ver besiegenden Seminare kann aber durchaus nicht die Rede sei», da, wie gesagt, der eigentliche Bevari an Lehrern noch lange nicht gedeckt ist. .. Senta, Ebersbach. Last Sie Ihr bkonomischer Herr Bräutigam in den Stall führte und Ihnen seinen Vleh- itaob zeigte, ist ja ganz lodcnSwcrtb. das, er aber gleich sein Photographie-Album mit dahin brachte, um Ihnen die zukünftige Verwandtschaft zu zeigen, ist gelinv gesagt, etwas - tölrtich. »*. K., M üg e l n b. Pi r n a. „Wo must ich mich direck llnwenten um aus ein Possogier Dampfer als Stcwardt zu gehen?" — In ble Bürgerschule, um erst schreiben zu lernen. Geschäftsinhaber. „Da jetzt baldigst mehrere Strahn «nt Pserdebavngeleisen bebaut werben sollen, unter Anderen auch die Linie Postplav-Löbtau, io erlauben wir uns Herrn Schnörke darauf aufmerksam zu machen, dast die Kanal gasse wegen ihrer architektonischen Bauart, ihrer Breite und ihres gcschäktlichcn Verkehrs wegen wohl geeignet wäre, dabei berück stchtigt zu werden. Uebcrhaupt würde dadurch der Wassersall an der Hoimühlc bedeutend mehr zur Geltung kommen." Alter Läpv'sch. Marte. „Schnörke! AUerweltöprachtkerl, Ideal aller ehrbaren Junglrauen, sage mir nur, wenn Du Dich einmal pho- rographiren lasst. Habe mir bald vor allen Kunsthandlungen bcn Halo nach Dir ausgerenkr." - Ja, meine Marie, kaufe Dir voch die Brieckastenpolka von Reh, da ist mein Bild daraus. Kommst Du persönlich zu mir. schenke ich Dir ein apartes Bild. Anon. „Mathen Sie mir zur Hclrakh eines Mädchens, mit dem verkehre, welche» aber früher auch in inklmstcm Um gänge mit einem andelen junge» Maunc gestanden hat und von diesem sitzen gelassen worden ist? Würde unsere Ehe eine glück- che werben, nachdem mir alle Einzelheiten des ersten Verhält nisses. khcilo ans eigenem Gestänbnlst beruhend, bekannt sind?" — Warum nicht? Offenes Bekenntmst Ist ehrenvoller, als sich selb» beschönigende Lüge. Wollen Sie sich dem Schurkenstreiche eines anderen Menschen amchliesten? Ein ehrenhafter Mann ur- hellt selbstständig und hantelt, wie es seine Pflicht gebietet. Golbner Hahn, Leipzig. „Singt wohl der Kammer sänger Herr Miese den Banditen in Stradclla?" — Ja wohl; es ist sogar entschieden seine beste Molle. K. K.. Miesa. Du würbest mir einen großen Gefallen erweisen, wenn Du Dein Meichsmeter nehmen wolltest, um die Höhe der Rciterilatue August deö Starken zu messen, vom Straßen- pflastcr bis zur äußersten Spitze, Mein Gegner, tcr lange -leck Dresden war. behauptet, cö sei nur ca. 4 Meter doch, ich und mehrere Ankere aber sagen, eö sei ziemlich 8 Meter »och. Wer hat nun Mecht?" — Vorgestern Macht ist Schnörke mit der Meterschiniege hlnausgekletterk (was «Hut ma» nicht AueS iür seine Abonnenten!» und hat genau gemessen. DaS Ocnkmal hat eine Gcsammthöhe von s.58 Meter vom Pflaster aus gerechnet und kommen hiervon aut die Mciterstatue 3,25, aus de» Sanv stkinsockel 4.43 und aut die Treppenstufen o.iff) Meter. Ein Ab. „Kann ei»Gemeinbevorstandrcsp.Gemeinke- rathSmitglied ohne Vorwiffen der Gemeinde einen Theil einer kommunlichen Parzelle verlausen?" — Der Gemeinderath kann als solcher allerdings einen derartigen Beschluß lassen. Der Gemeindevorstand ist auü eigener Machtvollkommenheit dazu nicht berechtigt. Otto. Nadebeul. ..Höre einmal. Onkel! Deine Ignoranz verbitte ich mir in Zukunft! Antworte: Ist eS vor- thrilhast. iür meine ersparten ca. 1000 Mark Staatspapiere zu kaufen, und welche? Ober Ist eS besser, die Summe in der Sparkasse liegen zu lasten, welche nur 3'/» > bezahlt?" - Hast Du eine Noch mit Deinen paar Niepchen: willst Du sie einmal umbetten, na, so kaufe Dir P-andbriefe der Allgem. Deutschen Kredit -Anstalt, ober Sächsisch - Erblänvilche Ptantbriese, ober Sächsische 4proz. lantw>nhschastllche verioodbare Kredik-Psanb- brteie. Nun halte aber Ruhe, ungezogener Neffe: Bahnhof Flöha. Dem Anirager zur Antwort, daß die Mestauratlons-Prelie von der Kal. Oberinspektion zu Ebemnitz genehmigt sind und zwar iür eine Suppe e»tra. d. b. ovne andere Speisen 25 Ps. und iür eine Taste Kaffee mit Ge bäck rbentallS 25 Ps.. dieselben hängen auch an dem Büffet, mit Genehmigungsvermerk der genannten Obcrinspektion versehen, zu Jedermanns Ansicht auS. Die Suppe geht gerade bei den Mittag»- und Abenbzügen sehr stark ab unv hat sich noch kein Reisender über den Preis von 25 Ps. beschwert. Waö den Preis von 5 Ps. sür drei Eckchen Semmel anbelangt, so ist auch dieser für ble baslgen Verhältnisse vollständig gerechtfertigt, da der Herr Restaurateur gcnöthigt ist, einen großen Tbeil seines allerdings unregelmäßigen BebariS an weißer Bäckerwaare von auswärts zu beziehen. ES ist häufig vorgekommen, daß im Orte Nachmittags 2 Uhr nicht für einen Pfennig Semmel zu be kommen war und ein Ertra-Bote nach Chemnitz gesanvt werben mußte, der irische Semmel besorgte, was außer dem Botenlobn noch vaS Fahrgeld von 70 Pf. kostete. Die Meinung, daß aus dem Dorie Speisen und Getränke billiger abzugeben seien alö in den großen Stabten, ist eine vollständig irrlge. ba man aut dem Lande gezwungen ist, die hierzu nbthigen Waaren von auSwärt» zu dezlebcn, waS ja allemal mit Kosten verknüpft ist. die in einer größeren Stadt, wo Alles am Orte selbst zu bekommen ist, weg. fallen. Nicht einmal hie lanvwirtbschaitlichen Produkte sind In Flöha billiger alö ln den Städten, da ble wenigen dort noch an sässigen Oekonomen ihre Erzeugnisse lieber an Großhändler nach Chemnitz verknusen, al» an einzelne Konsumenten tm One abgcben. Bi erbruber Spund. -Woher kommt wohl der Name „Polnisches vraubau»", große Melßncrstraße?" — Untei Unlg August dem Starken hatte die Brauerei einen polnischen Elgentbümer. ging aber durch eine Wette des Königs >n den Besitz eine» Schmiede» über, der tm Paragraph H noch mehr zu leisten verstand alß der «ole. «lter « b'. Chemuitz. „Wo bleibt denn vie jüngst In Euerem Blatte, prophezeit« große hundertlährige Kälte? War da» leine Spekulation zu Gunsten der diesmal io schwer ge- prüitcn Pelzwaarenhändler. ober habt Ihr Deutsch-Alorenzer Groß-Mesidenzler für Euer sonnig gewöhntes Centruin zur Au- sammlung größerer El-mastcn die ganze Kälte selbst verbraucht? So laßt wenigsten» der Grvßsiabt Chemnitz da»Euch zuftießenbe böhmisch« Ei» zugeben. damit eine Stadt der Arbeit und Groß stadt bei konatg-drückcnter Zeit sich die wenigen Stunden der Muße avkühlen kann." — Leute von Eurem Schlage haben ge sund« Beine, lauien der Arbeit aus dein Wege und kommen da her schon gar nicht in Schweiß. Höchstens braucht Ihr Ei» zur Abkühlung ans be» Kops. Anon. „Werden die btzzantinischen (oströmischen, griechi schem Kaiser auch römische Kaiser genannt ? unv mit welchem Rechte?" - Den Titel „römische Kaiser- süvrten die byzantini schen Regenten von Julian an, der bekanntlich durch Vernichtung cer Golden beide römische Reiche wieder vereinigte. Troppe. Buttel. „Welchen Dalum hatte der Fast- nachtömoutag I8lk?" Der Fastnachts-Dienstag fiel am 2U, Februar, folglich der Montag am 25. Februar. - Jubilar. ..Wann ftel Ostern l«5i'.?" Am 23. März. — I. E. ..Aus wrlchcn Datum fiel der zweite Oster!eiertag 185«? ES hantelt sich um die silberne Hochzeit meiner Eltern." 24. März. — M, P. „Aus welchen Tag fiel 1843 der l». Februar?" Don nerstag. — Wißbegieriger. „Was waren der 0. Decrmber >847, der II. Februar >850, der 4. Oktober >850 und der !4. Juli 1858 für Wochentage?" — Donnerstag, Freitag, Sonnabend und Mittwoch. »*. D. O. „Ick' habe einen Astermiether, welcher monatliche nündigung und MirtbzinSzablung hat. Diesem habe ich Anlang Deccmdcr v. I. gekündigt, welche derselbe »jedoch ohne Zeugen) annahm. Nu» hat derselbe ein Quartier nicht bekommen, setzt behauptet er, nicht auszieben zu müssen, weil die Kündigung am letzte» Tage jede» Monatö oder Quartals geschehen müsse. Nu» wollte ich am 3l. Januar kündigen, leider war schon frühzeitig der Vogel auvgeflogcn und kam erst in der Nacht zurück; den Grund errathcnd, gab ich sofort in einem eingeschriebenen Briefe der Post die Kündigung aus; auck> vier wurde die Annahme ver weigert. Wad ist nun zu thnn, diesen Menschen, welcher mich nebenbei aus lebe Weise ärgert, los zu werben ? Und ist eö rich tig, daß die Kündigung nur aus diesen Tag (wie bereits erwähnt und behauptet wird) bcschränkt ist ? In diesem Falle könnte ma» Miether, welche cs daran! anfangen, gar nicht los werden. Wie hat sich mein Hanöwirlh mir und dein Aitclinlether gegen über zu verhalte», wen» ich jetzt auoziehe und der Llstermiethcc nicht mit?" — Auf die von Ihnen erwähnten Tage ist die Kün digung nickst beschränkt, sondern dieselbe» gelte» nur alö äußerste Termine der KündignngSstisten. Am besten Ist eö, wenn Sie dem Miether durch das kgl. Amtsgericht kündigen lassen. Zum letzte» Absatz: Lolchen Falls wird tcr Hauewlrth selbstredend den Astermiether herauSsctzcn lasse». Mehnert, Schönerstädt. „Meine Frau hat mir bei unserer Verbeirathung 3000 Mark und hübsche Ausstattung eingebracht. Da wir aber durch außerordentlich ichwcre unv langwierige Krankheit gezwungen wurde», laü Kapital anzu- greiicn und gegen 100O Mark verwendet haben, frage ich ganz ergebenst an, ob (wir sind kinderlos» ich eventuell beim Tode meiner Frau nun auch noch die Halste, also 1500 Mark an Gelb an die Verwandten meiner Frau zu zahlen hätte." - Gegenstand der Erbschait kann nur dasjenige sei», waö bei dein Tode de» Betreffenden sich noch in dessen Vermögen faktisch befindet. Lind also bei dem Tode Ihrer Frau nur noch 2000 Mark vor handen. so »heilen Sie sich in diesen Betrag nach dem Rang. vcrhältnisse mit den Verwandten der Verstorbenen. M. M. in L. Ledr-Pcnsion kür Kindergärtnerinnen de- flndet sich in Dresden, Fcldgasse 14. bei Frau Weiß. l. und 2. Klasse jährlich 80 Mark, 3. Klasse 30 Mark. Unter UmNäiibea finden auch Preisermäßigungen statt. Nähere Auskunil bei Herrn Ur. Wünsche, Dresden, Albrechtstraßc. Neuortogra > ische AbschlevSbymne deö I> r „Ach, an der lieben Heimat muß lch geben, Wo meln man dacht init icdcm Atemzug. - Wo ich dir winkte wohl anö jeder Blüte. - Wo jedes Tlcrlcin mcineit Skair.cn trug; — Aus jedem Eigentum bin ich vernoßen, — Im kleinsten Türmchen tari ich weilen nicht, — An lcinem Teile soll ich Teil mehr haben, - Die Armut leistet gern aus mich Verzicht. — Selbst in den Wasser fluten mich zu baden, — Zu warme» mich in roter Fcucroglul— Ist mir verboten in den deutsche» Staaten; — Ja, darf darov nicht murren, geraten nicht in Wut. - Zur Miete dar! ich nimmer jetzt noch ziehen, — Ein jeder Wirt sagt: „Brauche dich nicht mehr". — Im hoben Rate daif ich nicht mehr welle», - Im Wert bin ich gesunken ach so sehr; — Anö jedem Rätsel hier in diesem Blatte — Grüßt ick, so gern dich stets mein liebes nind. — AlS Rätsel bring Ick, dir die letzten Grüße, — Eh' ich vergebe wie ein Hauch im Wind! Anon,, Chemnitz. „Ich habe daö Glück gehabt, nach meinen Verhältnissen eine große Erbjchast von gegen 3000 Mark zu machen. Ich möchte nun gern daö Geld ganz sick'er, womöglich in Wcrthpapicren anlegcn, um im Alter eine» Spar- psennig zu habe» und dazu erbitte ich Ihren guten Rath." — Nur 3proc. iachsische Rente! E.K., Zwickau. „Wieviel Pierbe enthält gegenwärtig der Kgl. Marstall in Dresden ?" — 120 Stück, alö lO Meitpierde und loi Wagenhierkc. Abonnent auS St. „Anläßlich eines TotcsialleS des Ehegatten ist wünschenswert» zu wissen, in welche Linie der überlebende Ehegatte als Erbe Antritt, bez. ob der überlebende Ehegatte ldle Ehe lst kinderlos) nur die Hällte deö Vermögens erbt, welches Helm Ableben drS Ehegatten verbanden, oder od er auch noch ein Anrecht aui Vic Hälste hat. welcher Theil dem gestorbenen G ttcn später nvch zugcialleii wäre, rcsp. ob tcr überlebende Ehegatte Erbe seiner Schwiegereltern rc. bleibt? Und in welchem 8 wird dirieö bestimmt auogedrückt?" — Da der betr. überlebende Ehegatte Schmiegerclten zu haben scheint, so erbt er mit diele» ie die Hälste beö Nachlasses tK 2052 teü Bürgerl. Gesetzbuchs). Die beiden 88 widersprechen sich keines wegs, da der Pfllck,tthell an einer Erblck ast nach 8 2500 stets die Hälfte des gesetzlichen ErbthrilS anömackit. Da nun der Ehegatte nach 82053 in Konkurrenz mir Verwandten der vierten Klasse ad intostato die ganze Erb'cbast erhält, so erbt er in diesem Falle, sollte er aus den Pflichlthcil gesetzt sein, hie Hälste des ganzen Nachlasses. I. Michael, Hartha. „Wir haben uns ein wenig gekampelt, Jeder will Recht haben wegen Erbrecht. Sch. be hauptet. wenn ein Ehepaar ohne Kinder, und der Gatte stirbt l»nd es Ist ein Sobn aus erster Ehe ba), baß dann VaS größte Vermögen der Gattin zuiällt. Wer hat da Recht ?" - Stammt ver Sobn anö der ersten Ehe der überlebenden Frau und sinv keine anderen PstichttheiiSbe>echtigten deö verstorbenen Eheman nes vorhanden, so erbt seine Wittwe dessen ganzen Nachlaß und Ihr Sobn anö erster Ehe nicht». Stammt der Sohn auS der ersten Ehe des gestorbene» Ehemannes unv bat dieser kein Testa ment aemacht, so erbt ver Sohn'/« unv die Frau'/a deö Nachlasses. I. B.. Cbemn I tz. „Der Name Bassenge lst allerdings ein französischer unv kann ich durch ein Dokument der Bassenge- chen Familie Nachweisen, baß sie auS Frankreich stammt, und zwar weist da» Dokument nach, daß der Stammvater der Familie, Herr JaqueS Bassenge, Handelsmann und Oelmüller, In Seban in Jahre 1052 geboren Ist." — Zu aller Zufriedenheit nun erledigt. M. M. „Würden Sie die Güte haben und mir sagen, wo man da» Namrnsticken gründlich erlernt?" — BetA.Eichler, große Ziegelstraße 3 und 5. Alte Soldaten, Schneider a. Das aller höchste leivlicheLängenmaß ist genau 173 Centlmetrr. Das geistige? Unermeßlich! «,"» N. N., Ries a. „Ist eS gesetzlich erlaubt, daß man seine Cousine beiratden kann?" — Jawohl, der Neffe darf sogar eine Tante helratven. A. I. Die Anmeldungen zu Auszeichnungen kür landw. Dienstboten geschehen beim nächstgelegenen landwirtbsch. Ver ein. Bei anderen Dienstboten geschieht die Anmeldung In Städten bei dem Stabtrathe, auf dem Lande beim Ortsvorstand, von wo auS VaS Weitere rrsolgt. . E. P. und A. M. „Kannst Du mir nicht eine diesige Leibblbliothek angrben, die auch italienische und spanische Literatur umfaßt?" - Eine Anzahl alter Bücher in diesen Sprachen hatte früher die hiesige ehemalige Pochmann'sche Leihbibliothek.
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