Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-16
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r »»V — 8«tto » - cingeliesert. tNach Hunderten zählend. I,atte sich das Publilum schon lange vor Ankunft des fraglichen Zuges nach dem Bai,»I,ose begeben, um dieses Scheusal i» Menschengegalt in Augenschein »edinm zu tonne». Doch eine allgemeine Enttäuschung gab sich kund, als man, nnslatt eine robuste, kräftige Berbrcchergeftalt zu erblicken, eine kleine, lau,» überinittelgroße. nichtssagend« Phimoanoniie zu Gesicht bekam, weiche mit scheuen, niedergeschlagenen Blicken durch die Kopf an Kopf siebende Menge passirte. Worte des Absch ueö gaben sich kn»S und es war nur eine Stimme, welche hier vorbenschend war, und zwar die: „Keine Gnade für ihn!" - Der in der Milliardenzeit ernstlich geplante Durchbruch der Moritzstiaße nach dem Fobannesplatze ist leider unmöglich geworden; durch die Pferdebahn noch engeren) Abhilfe geschehen winde. - Zudem in letzter Sonntags - Nummer gebrachten Artikel über die n e u e n Deichanlagen im Kgl. Groben Garten können wir beute nnsiigen, das, dieselben seil dem 13. d, M. dem Publikum! Zugänglich sind, nachdem seit erfolgter Zertigslellung die Füllung der 3 Becken mit Wasser bis zu einer Höbe von 1,30 Mtr. stattgc- sunden bat; die noch zu erreichende Hübe dcü Wasserspiegels wrrd um 5,0 Ein. mehr betragen. F» dem von den Teichen umgebenen T steile der Anlagen, auf dem auch die Restauration erbaut wird, werden Kinderwagen und Fahrstühle nicht verkehren dürfen, da die Paisirung der ziemlich steilen, in der Mitte übrigens mit Stufen versehenen Brücken bei unvorsichtigem Fahren manche Unbeguem- lichkeit für die Spaziergänger mit sich dringen würde, auch der Raum ziemlich beschränkt ist. ES kann nur nochmals wiederholt werden, dnsi Herr Gartendireetor Bouchn hier wieder ein landschaft liches Meisterstück geschaffen bat. — Heute Abend gegen 7 Uhr steigt vom Feldsckköhcheni aus der bereits mebrlach rühmlich genannte deutsche Lustlchisfer Richard Spitz mit seinem großen Ballon „Victoria" auf. Tic ^ Füllung beginnt bereits um 2 Ubr. — Beinahe 30 Fahre ist eS her, daß der hiesige Männer- g e s angv e r e i n „ G e rmania " sein Vereins - Banner besitzt.! Wie Alles in der Well durch die Zeit altert, so auch dieses Banner;' es in schadhaft und unscheinbar geworden und der Verein beschloß ein neues anzinchanen. Dieser Beictzlnß ist ausgefülirt worden und! das neue Vereinsbanner nahezu vollendet. Die übliche Weibe soll morgen Montag im „Lincte'sclen Bade" slattfinden. Herr Musik direktor Werner wird mit der Kapelle des K. S. Schützenregiments! den instrumentalen Tlieil des Eoncertes und die Äallmustk aus- führen. Das klebrige besagen die Fnserate. FedensallS betliciligen sich verschiedene hiesige Gesangvereine an der Feier. — Geucke bat in diesem Fahre mit seinem Nute „ F n die Alpen" besonders viel Anhänger gesunden, wovon die Fregucnz der gestern abgelassenen Erkrazüge Zeugnis; nblegte. Von Dresden aus betheiligten sich an der Fahrt einschließlich einiger Personen aus der Brunn. >',73 Penonen, wovon 102 mit Billcts nach Mün chen, 211 mit Brllels nach Salzburg Kufstein, 232 mit Billcts nach rinsau versehen waren. Der Zug dampfte mit 30Wagen pünktlich ' >11 Uhr Vorm, aus der Halle des Böhmischen Balmhoses ab, die .Klänge einer auf dem Perron anwesenden Musikkapelle, sowie laute-S Hurrabrusen und Dücherschwenken begleiteten Um, bis er hinter der Bergsiraßenbrücke verschwand. Verwandte und Freunde batten in großer Zahl die Abreisendcn bis zum Bahnhose begleitet. Die Absahrl des Zuges von Leipzig erfolgte Mittags 1 Ubr-10 Min. und werden beide Zuge zusammen nach Ausnahme der Dheilnehmer von den Stationen Freiberg, Fiöba, Ebemnitz, Glauchau, Zwickau, > Reichcnbaeb. Plauen i. V.. Ailenburg, Gößnitz, Erimmilschau:c. , ,7! Persorreu der bäurischen Staatsbalm zur Äciterbesördcrung! uhergehen. Sie Ncehrzabl und zwar 030 Personen fuhren iiS 1l. Wagenklane. Gesiern ')cachmittag ' > ! Ustr crsolgle die Abfahrt des! E r ira ; u g e s, ivelcher die Dresdner Turner dem Platze des dies-' »ihrigen Kreisturneiic. Ebemnitz, zmüstrle. Schon von 2 Ustr an! landen »ich zahlreiche Tlieilnebmer mit Fahnen au» dem Böhmischen i 'Kabiihose ein, die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges mit einem! thhien Traute ausUillend. Eine flotte Turnermmit zog oußcrdcm - ahlreicheo Publikum an, welches die Abfahrt des Zuges abwartete, j Tic; hiesige Verkaufsstelle der Straßburger Tabaks bier wieder einmal Spielen« mitO dürste e< deso der Stock »c. Reue und daö einer der so vor. AnL «ch in solch lg in Thätig mmrr des hlreichen Fälle de« unvorsichtigen Ile der gewübnkchc» Bestrafungen Fälle,» »echt detlsam sein, wenn ;it gesetzt würde. Was nützt di« "terS, eine» 84 -Lüsährigen Men- Sooot««^ ck« §nU l«> Icken, dem Schmerze des Familienvaters gegenüber, den er aus Monate arbeit-unfähig gemacht bat. . — Leivzig.14. Juli. EineZabluna-einstellung, wie sie wohl selten Vorkommen wird, bildet seit ein paar Tagen da- Stadtgespräch: der Scharsrichter Gebhard, welcher eine große Guauofabril betrieb, ist eü, der die Zahlungen eingestellt bat. An Passiven, denen allerdings ein ansehnlicher Grundbesitz und ein Gesellschast bctrossen werden» von welcher cs daher auch hieß. daß sie intervemren würde. Man fürchtet, daß d:r Sturz Gebhard s, der in der Geschäftswelt ein großes Vertrauen genoß und fick deshalb vieler „Gefälligkeiten" erfreut haben »mg, manchen kleineren Geschäfts mann nach sich ziehen wird. - Morgen beginnen liier die großen Schulferien, die nickt blos für die höheren Lehranstalten» sondern diesmal auch für alle Volksschulen 4 Wochen dauern werden. Früher genoß von dei» Volksschulen nur die erste Bürgerschule den Vorzug vierwöchentlicher Ferien; Heuer sind diese auch allen anderen Schulen zugestanden worden, gegen daü Erbieten, die vierte Woche durch . . 13.180M,.; runbstück daselbst. 1R500 M.: — am IS. d. M.r ich Siebcrt'ü Grundstück tu Meinitz, 2700 Ms.: N«uinann3S Grundstück in Penna, 19M) M.r Grundstück in Schwarzenberg. Grundstück in Gohlis, einer einfachen Tatet mit der noch einfacheren Fm'chrstt: „Ausver- in»!". Ter 2-erubergeiiendc liest sie und inurmell düster: „'Wegen Ausgabe des Geschäfts:" Mn» beabsichtigt eine Eisenbabiwerbiiidung Hamburgs mit dem liükeek! eichen Freihafen-Gebiete unter Anlegung ' eines Tun-, n e t s unter dev! Etbcsirome herzusteücu. Heute 'Nachmittags tiäit der Ncilitärverein Saronia-s Tr es den im Parte des Skating-Mink ein Sommervergnügen und j Kinderfest ab. - Bei einem Besuch des freundlichen Städtchens Schellen-, bcrg mit A ii g ll Ü u s b u r g cinpsieblt sieb folgende Tagestonr: 'ch-narr von Tresden Böbmiicher Bahnbo» trüb 0 Ubr nach Erd- ui.n nsdor' ;0, -a hcc. Floi'a 18,3-3), Fußvurtie von Floha nach' 'Sli'gvüuc-c urg St.'». oder vo» Erdiiiannsdors dahin z'l.St.)! ans Straße, durch den Waid odcr über den Galgcnberg mit Wald 1'imnenade, Besuch der Schloßkirche, Schloß- und Kirclivromeiiaden. m-t Aussichtspunkten, Schloßpavillon oder Stadttirctzengalcrie; 7Nac!>- > mittags 2 oder 3 Ubr Fußvartie noch Onkel Tom in Hennersdors ^ l! gute Stunde), Waldvartie, 3 Ulir zurück durch den tiefen Groben! nach dem Kunnersiein (I StA, herrliche LL-aidvartie, 7 Uhr von da j >:ack- Erdmamisdors > I" Min.-, Waldpartie, Abfahrt nach Dresden 7 37, 'Animnsl 10,33 Minuten. (neuern Nachmittag halb 7 Uhr ha! der hiesige Gewerbe-! ..rein die Erkursion zur Besichtigung der bäuerischen Landes-! An-.-;>el!ung in sltürnberg angetreten. Schon vor 3 Ubr herrschte ! g.'S Lei'»'!' ans dem böbmischen 'Bahnlioie. Der frenndliche Wiltb.. . . in .Hör tzicb, batte eine Musittapelle gestellt, welche lustige Weisen : . . -um Al >;ang des Zuges erklingen ließ. Das berrlickite Wetter; ..cnüigte die Folirl und wird hoffentlich den nabe an 4oO Tbeil i uc.'mern Iren ! leiben. - P o l i - e i b e r i ck't. Der Diemstlneckt Friedrich Hermann 'F i aas au . Mallroko l at ei» vorgestern früh in der Ankl'nslsbalte i tiiesigen Baimbofcs gefundenes Goldstück an die Behörde ab- > nie ie». Ter Fiilirer der Droschke 'Nr. 22l. Frdr. Einst ,Koei>, bai vorgestern 'Abend von einem unbekannten Fahrgast statt einer ...lilermün e An Goldstück erhallen und dasselbe beule früh abge linert. .Kr der 'Nabe des groben Deiches im kgl. großen Garte» . vor,;.'-.er» spül, ein 3l ,Fahre alter Arbeiter an eincui Baum ».o»'i!'tt -1 ..-.zii-nde». Nack> 'Angabe der Angehörigen ist der Mann > o längerer Zeit bereits in Schwermut!' verfallen gewesen. Am > :. d. Mb-. Abends schwamm an einem Elbbo.d der Buck-mim eines äu'i'nen »n. Tie mililärgerichtüchc 2lushebung erfolgte vorgestern >>:;>> in der l. Stunde. Ein Aufenthalt unter den schattigen Alleen eines Linden» g a i i c a s geliört im Fuli, zur Zeit der Lindenbliitbe, zu den g> o'tten 'Am'.ehmlichteiten. Ein solcher (ckenuß bietet »ich aus dem Bergreuaiiraul zu Eo"ebande, woselbst der Blüthenstor 'eine bal- »oniiicheu Düne cnjchivend.nisch darbietet. Tie t'chrecliichc Tliat 2lvih.'ck>'s in der Strafanstalt Nossen ; trauriges Nachspiel gehabt, ig sich den ersten Tag noch iü .a m der Hai am I!. d. liech ein recht inan annahm, daß dcr^Stlästmg >ich den ergen Tag noch m nn miHelharer Nähe der Ttadl ausbielk. io befürchtete n:an, daß der «erbe druck einen E:n>'n>ck> odcr '.unr aus gewaltsame 'Weise sich in den Besitz einer bürgerlichen Kleidumi. olnie die doch eine wirkliche Feucht nicht denkbar, setzen würde. Dies batte auch einen Wirth-j ichaitshentzet und Fabriiichmicd in der dortigen Fabrik von Wagner j i>. Saline, dessen (Zrundstiick etwas iiolirt liegt, veranlaßt, ein ciltes j .'Neiterpistol, ivelebes er sich batte revcniren ive-üen, init Schrot zu laden. Er verstßt dasselbe aber in der Ansregung mit nach Hauich ui nehmen, bat es jedoch aio 'einem 'Arbeitsplätze in der Fährst derart versteckt, oaß es ohne Weiteres nicht gesellen werden tonnte, Turch d e Gefangennahme des Flüchtlings war das Pistol zunächst in Vergessenheit gekommen und da der Man» am Freitag Nach i mittag eines Ve>v ähniii'ee, wegen nickst in der Fabrik war, ereignete es sich, das; ein Fabrikschlosscr. der nach irgend welchen Thailen inj den Wertzeiigslellagen der Schmiede suchte. das Pistol findet, Aist einem anderen Platze ist nun ein Mitarbeiter mit Härten bcsthältigt und im Uebernusth und Bichtsinn legt er die plötzlich genindene Waffe, offne z» atmen, daß dieselbe geladen ist, auf seinen Mitarbeiter und guten Bekannten an Ui d schießt demselben in naher Tistanz die Schrolladling in den '.Nun. Tie Verletzung ist natürlich leine unbedeutende, dach gielst dieselbe nach dem Aurspniche des Arztes itznäch'l noch nicht ;n wriieren Besurchtungen Anlaß. Es liegt alw. »i S Erzgebirge geführt. Was nach Marieiiherg gehen sollte, konimt der dortigen Geslindheitoverliättnisse wegen »ach Llbenihau und dort sowohl ivie in Grünthal haben sich ver>cl>iede»e wohlhabende Familien bereit erklärt, solcheKinder unentgeltlich bei sich auszmiehme». Auch die Stadtverordneten haben ihre Ferien augetrcste», die diesmal 0 Wochen dauern sollen. In einer ihrer letzten Sitzungen Hatzen sie selber für die S besoldeten Naihsmitgliedec eine Gehaltserhöhung beschlossen. Es soll dadurch die Scala für die Herren Stadträthc in ein angemesseneres Verhällniß zu dem erhöhten Gehalt des neuen Polizeidirektors gebracht werden, die „wohlwollende" Bewilligung wird aber wohl in der Bürgerschaft stellenweise einigen Mißmut» erregen, zumal sie nicht in östcntlicher. sondern in geheimer Sitzung der Stadtverordneten ziigestanden worden ist und Niemand weiß, ivie hoch sie sich beläuft. Erst durch das Dankschreihen des Rathes hat die Stadt Kunde von dem ganzen Vorgang erhalten. — Fn einem Ahhauorte des B ockiva c r Angcrschacktes, ward ein Heuer Nainens Robert Röder aus Eainvbors, durch hcrein- hrecheiidc Koblcn verletzt; — derselbe Fall ereignete sich auch in einem Zw > ckaucr Schachte, woselbst der Bergarbeiter Herrn. Kropp aus Reinsdorf verwundet wurde. — Eine sehr iuuge, noch nicht 12jährige Diebin ward in H o st c r - iv i tz entdeckt. Dieselbe, ein dort uulergcbrachtes Wastciimüdchcii, bat am vorige» Mittwoch dem dösigen Uhrmacher eine Ubr ,zestohlcn und sich baiiach noch zwei Damvochiffsbillcsts I. KI nach Dresden erschivinbelt, indem sie solche unter den 'Angaben geholt bat, sie wären für ihren Lehrer, der sie selbst bezahle» wolle. Fn Dresden, bei ihrem Vormund, ward die kleine rasiinirte Person gefunden. — Am 13 d. Abends ist das 5jährige Sölnichen des Schub- iiiachermeister Schmidt in Strebt a durch ein Geschirr dev :e, Kaule aus Zschepa überfahren worden und durch die Hute des PserdeS am Kopfe derart verletzt worden, daß an seinem Wiedcr- aiifkoinme» gezweifclt wird. — Riesa. Das zwar allgemein verbreitete und auch in unsrer gestrigen Evrresp erwähnte Genicht. das in Poppitz verstor bene Kind sei in Folge Mißhandlungen verschiede», bat sich erfreu- icher Weise nicht bestätigt, da die Seelivn eine Darmverletzung coustatirt. Wir nehmen um so lieber dämm Nvliz, als der Vater des KindeS sich bis daher allgemeinster Achtung erstellte. - 'Auf dem Nachhausewege begriffen, hatte dieser Tage der 71-! jährige Schuhmacher Eduard Hinte aus W arnsdv r f das Unglück, in die Mandau zu tasten und zu ertrinken. — Aus Brambach kommt unterm 13. d. folgende Mitthcstnng, die wieder einen Blick in die jämincrUchen Verhältnisse dortiger Weber tbun läßt. Ter Tod des Webers Sauer in dem »ahegelegeiiei: Dorfe W erncrsrcutb bat dort großes Aussehen erregt, »nd die Behörden fallen sieb veranlaßt, die Leiche desselben untersuchen zu lassen. Der Gerichlsarzt bat sestgcstestt^das der Tod durch Brest,- rubr infolge des Genusses verdorbener Speisen eingetrete» sei, und die weitere Untersuchung bot ergeben, daß die verdorbenen veisen aus zwei Restaurationen ans Franzeiiühad stammten. Da die Weber jahraus jahrein nur schmale Kost haben, io kaufe» sic sich im Sommer m de» Fronzensbader Wirtlffchaslcii die Fleisch- restc, um sich einmal n» Fleuch sättigen zu tönuen. Der Weber Künzel aus Wernersreulh halte solche Speisereste mit heim gebracht, niil seiner Familie davon gegessen und auch cm drei andere Familien,! darunter an den verstorbenen Sauer. davon verknust. Sämmtliche: „„ Venonen sind dadurch krank geworden, und Sauer starb daran. ^ 7g Denen Wittwe, sowie die Fron des Künzels liegen noch krönt dar- i nieder, während 0 andere Perstmeii, welche gleichfalls von den Speisen genossen und die üblen Folgen an sieb verspürt ballen, wieder genesen und. Nach der 'Auslage Künzel's waren in einer Restauralion die Reste des Fleisches und Geniiues in einem kupfernen Kessel alffhewahrt, und es ist mvlil möglich, daß sich dadurch Grün span gebildet und auf die Verdauungsorgane der armen Menschen i schädlich eingewirtt bat. - - 'Ans dem Mühlgraben beim Rittergut Gi oß' scbochcr wurde! der Leichnam des Eigarreusurtirers N, Stötteritz herausgezogeu. j Ein von N3 am Tage variier 011 seine Frau geschriebener Brief läßt' darauf schließen, daß er selbst den Tod gesucht hat, - 'Auerbach, 13, Fnli. Der Gutsbesttzer Wcidcnmuster i Estefeld wurde am Sonnlag Morgen, als er iciue Felder besichtigte, von 3 Männern überfallen und mit ArthiN en in Rücken und 'Arm: schwer verwundet. Die Angreifer wurden flüchtig, als den, Weiden-! wüster Hilfe nahte. Tie llriach.' des Erzenes dan man in dem! Rachegesübl vermuthen, das die Angreifer eiiistltc, Tie Genannten waren verdächtig geivoiden, eine Menge Kor» aus dem Felde gerissen zu haben und wurden diffeibstb weg-'» Sachbeschädigung, zur Aurcigc gebracht. - An der sogen, Sck ießbleicl e in B a ue n er'choß sich der 20jäliiiae Barbiergeiiilse stNaüc!, Fortz-cteiüe Kranitieit scheint ihn zum Sclbstmocd getrieben zu haben. Am »2. d. ist die vor ca, 3 'Wochen von der Tochter des SchuhmacherniZsters Wichmonn in B c. ni-en veiichlustte stststmade! mittelst Operation durch Hr». Iin.^Friedlein von dort und denen Scliiviegeriotin. Hrn. Ist'. Lesovsln. aus Göda, aus dem Unterleibe des Nlädcliens entfernt worden. Tie Operation ist vollständig ge lungen, und nach den jetzi stehenden Umständen erbotst man die vollständige Genesung des Mädchens, Einen lchaurigen Fuuo machte a.n l i, d, eine An cabl Periaiien bei Gelegenheit cinc: Treitgagd in der Wolttitzer .Riltcrgiitswaldnng. F» einem Dickst!', landen ne ein menschliches Slekelt. Tai'cibe rvar aänztich steck !>!os. die Knoche», wahrist,einlich . von Füchsen benagt, tagen nrstieu! umher, der Schadet neckte noch in einem Hut; ein abgeschoffeues PiNol, ein Stock und ein Ueber- ziclier lagen in der Nahe. Seit st Tagen weiden die Frau und 2 Kinder d»s Waid- arbeiieis Breitfeld in G r u m b n ch bei Föbitads veruiißt. Während über den Verbleib der Frau iie.h nicksts ermittelt iverden tonnte, wiirden am 13, d. Nachmittags die beiden Kinder in, Föbstädler Waide todt ansgesl'nden, ia das; die Vermnthimg nabe liegt, daß! dieselben von der leiblichen Mutter ermordet morde» sind und Bieitseld ist am 1!. d, reil'nstel morden; ob und ivie weit derielbe an dem Verbrechen Sckmld mit trägt, wird die Untersuchung zeige». — Beim Regimntsercrziren aus dem Schießptntze bei Zeit- Hain vermtzstüctle >g, p. ^-j,, zzaiiaii'er der -st. Batterie dadurch, daß er beim Trabsabre», wälmeud des Passirens eines Grabens vom Sitze geschleudert wurde. Das Geschütz ging ibm über den Leib und erlitt außerdrm nach einen Armbnich. -- Beim Gewaiidhausninbau in B a utz c n wurde am 13. die», der Maurer Heiltet aus Schirgiswatde vo» einem liernhsalleiide! Grauitstein so unglücklich an de» Kopf getrosseu, daß er schwer vcr-1 letzt in's Krauteuliaus tinusporlirt ivurde. V c r >1 eigc r u 11 g e u in den Amtsgerichte» am 17, d, M.: > Ottritz; ,Fo!,an» ,>>mmermann's Grnndstiick in Klafterneibeit, 300 Ntark; '.Neusalia ; Karl -Hintersdors's <r;i,!,,.dst'ück j„ gUeoersrieders-i darf. 10,000 M. Kanienz: Karl 'Berudl's iKumLstück in Ober- cieisdprs. 1stOl>S!,'l.; Tau.ba: »Koltlvb Sck'laditz' Geundstück in! Scl'lis, IIFOO Mk.; Scheidenberg: KarolineAnder»' Giuudstück in Krott-.iidars, Oston S>U.; Dresden ; Fobaune Stirl's tZrnndstück in ^ Bleichen, 17,3t«> 2>it.; Bautzen: Fohan» Felsch'S t'lnindstüst in 'Niedersriedersdois, 1000Mk.; Wolkenstri»: Einst Fröhlich'», Grund-! stück in Schaifcnstein, 10,233 Mt.; am Ist. d.Rockilitc: Earl Hom r's Grundstück »1 DUtmannsdors, stoon Ntt.; Lcngcnscld i. V.: TK«Ze^Rahi>>ig'« GrundjttUk daselbst, Adolf Leiünig: Rochlih« , ... . Lchivarzenbe»: Heinrich Echncidrr'ü Grundstt ol20ME; Leipzigr Johann Karl Kabdeinann'S» 30.000 Mt. «axlri. — Landgericht. Die schwere Vorstrafe von 2 Fahren Geiängniß, welche dem Handarbeiter Friedrich Rothe in Rochwitz früher zuertannt und von diesem schon längst verbüßt worden ist, veunochje den Jähzorn und di« Rohheit des 30jährlgen Manne- nicht für die Dauer zu fesseln. E« war in der Nacht vom 21. zum 22. Mai im Gasthofe zu Rochwitz, woselbst der gestern abermal« wegen Köniervcrletzung vor daS Landacricht verwiesene Angeklagte als BierauSgeber stgurirte und da« Seinige redlich dazu beitrug, den nicht gerade beneidenSwerthen Rus des Gasthofeä als Schau- platz obligater Prügeleien mit blutigen Zügen wieder auszu« frischen. Zunächst entbrannte zwischen mehreren fremden Tischler- gesellcn, sowie einem als Gast anwesenden Handarbeiter und den allzeit schlagfertigen Rothe ein blutige« Handgemenge, wenig stens wurde zunächst einer der Hobelspänesabr,kanten geprügelt und zur Thür hinausgesteckt und später ging Rothe, ohne rin Wort zu lagen, abermals auf einen seiner vlegncr, der sich nun entschieden zur Wekre setzte, tos. Diesen Moment erachtete der anwesende Gutsbesitzer Wilhelm Gierth für geeignet, den Beriuittler zu spielen, indem er. aus dem Stuhle sitzend, den Tisckler an den Rockschüßen faßte und denselben bat, die Feindseligkeiten einzustcllen. Un mittelbar daraus drang der Angeklagte auf den friedliebenden Man» ein und warf denselben jählings vom Stuhle zu Boden, so daß Giert!, nicht in der Lage war, seine Körperkrästc in geeigneter Weste gegen de» rohen Burschen auszubicten, und ehe er es noch verhindern tonnte, schlug ihn Rothe derart mit Faustschlägen über Kops und Gesicht, daß letzteres außerordentlich stark anschivoll und infolge dessen daö linke Auge des blutig Verletzten aus längere Zeit seine Funktionen nicht auSzusükrcn vermochte. Und hierauf vergriff sich Rothe noch ein zweites Mal an Gierth, indem er diesen wiederholt in die Finger biß und nochmals über den Kops schlug. Nach de»» Gutachten des ärztlichen Sachverständigen gestalten sich die von Rotkc geführten Schläge als eine lebensgefährliche Handlung, da die Möglichkeit vorhanden mar, daß eine Gehirnerschütterung rii,- trctcn und hierdurch der Tod G's veranlaßt werden konnte. Fm Hinblick hieraus und unter Bezug,,ahme aus die von dem Angeklagten bereits verbüßte Vorstrafe, beantragte die König liche Staatsanwaltschaft, vertreten durch den Hern Assessor Di. Hartiiicmn, die Verurthcilung des rohen Angcschukdigten unter Ausschluß mildernder Umstünde und dcuigeinäß erkannte die 4. Stras- kamincr unter Vorsitz des Herrn Landgerichtodirektor l)>'. Flügel gemäß der 88 223 und 223:> des R.-St.-G.-B. auf I Fahr 2 Wochen Gefängnis;. Gleichzeitig beschloß der Gerichtshof, dem staatsanwalt- scliastlicken Anträge gemäß, einen Hast beseht gegen den bisher aus freiem Fuße hefinvtich gewesenen Rothe zu erlassen, da R. in Rück sicht au» die Höhe der erkannten Strafe sluchtverdächtig sei. — Earl Gottlob Schmidt, ein aus Giebichcnslein bei Halle gebürtiger, circa 30 Fahre alter und schon mehrfach wegen Diebstahls v:r- bcsirastcr Handarbeiter, machte sich die Bekaiiiitsstwst mit einer gewisse», von ihrem Gatten getrennt lebenden Iran Lohr insofern zu 'Nutze, als er, mit de» Verhältnissen vertraut, einen dem armen Weibe gehörigen und mit Hausgeräthen gestillten Korb im Gcsaiiimtwcrthe von etwa 10 M. an sich nahm und die srcmden Sacken hinter dem Rücken der Eigenthüiiierin für ein Spottgeld verlauste. Gottlob hatte der Zeugin vorher heim Aiu-räume» nach der Wageiiremise im Gastbos zur Tanne aus der Königohrückerslraßc auS purer Freundschaft mitgeliolsen und eine Entschädigung dafür nie verlangt, während er später die heimliche Wegnahnic der-Lachen uuralü einen Akt unerlaubter Selbsthilfe darzustellen suchte, bei welchem cs sich leviglick darum gehandelt habe, daß er für seine geringe, mit 30 Ps. ausreichend honoriite Mühewaltung bei dem Auüräumcn entschädigt werde. Tie Strafkammer faßte die Handlungsweisc des Angeklag ten als einen, iin wiederholte» Rücksalle verübten Diebstahl aus und Schmidt wurde demgemäß unter Zubilligung mildernder Um stände mit 1 Fahr Gesängniß und 3 Fahren Elireiircchtsverliist ver- urthcilt. — Gegen die Hausbesitzerin Helene Faiioniska aus Kutteii- bcig erkannte die III. Strafkammer aus Grund von 8 180 des R,-Slr.-G,-B. aus 3 Wochen Gesängniß. — Vor derielbe» Straf kammer erschien, der Unterschlagung, des Betrugs und der Urkunden fälschung beschuldigt, der am 3. August 1833 geborene Haiidlungs- geluise 'Earl Richard Mehner. Die Anklage war von Herrn Staatsanwalt Stein vertreten. Mehner, der infolge einer ihm wegen Unterschlagung schon bereits zuerkaunten Strafe von 1 Fahr und 2 Monaten Gesängniß kein 'Neuling im Erstninal- sache «st, versetzte zunächst cinc ihm geliehene 'Reisetasche im Wcrtlic von 3 Nt., unterschlug ferner einen ihm zur 'Ablieferung anvcrtraulen Betrag von 4 Nt., sowie 1 Nt. 20 Pf-, die er zum Ankauf eines Lottericlooses erhalten hatte. und erschwindelte sich weiter Waarcn im Gcsammlivcrthc von 03 M. 13 Pf. bez. 00 M. 73 Ps. Ferner wußte sich der Schwindler unter dem Vorgehen, er sei mit 'Aufträgen versehen worden, zwei Frauentascheil im Werthc von 8 Nt. und von einem anderen Geschüstsmaime 3 Ledcrtaschcn im Wertbe von 38 Nt. -30 Ps. zu verschaffen, angeblich in der Ab sicht, die Waarc den Käufern zur Ansicht vorzulegc». Z» gutcrletzt versetzte er noch eine ihm geliehene Drehorgel im Wertste von 30 Nt. und betrog seine Mitmenschen um 8 Nt. 13Pf. Sbirting, sowie einige kleine Geldbeträge, während er auch durch die unbefugte 'Niederschrift „Dankend erhalten" aus einer Rechnung über 0 Mark eine Urkuudeusälschuug beging. Der Gerichtshof erkannte aus k Fahr 8 Monate Gesäugm» und 3 Fahre Ehrenrcchtsverlust. Elbhölie In Dresden» 13. Fuli, Mittags: 101 Eent. unter 0. TafteSstkschichte. TcutscstcS Skcicti. Die deutsche Regierung schickt noch zwei Kriegsschiffe nach Aleraudrieu. Tie Korvette „N>>»lphe", 0 Geschütze. Kemuinudant Koiv. Kapt. Wietert, hat Segelordre nach Aleraudrieu erliaiten. Die mit großer Beschleunigung ausgerüstete Kori-elte verlaßt am Sonnabend den Hasen von Kiel. nimmt in Plmuoutli Kohlen und dampft dann nach Gibraltar, von wo sic stme Aufenthalt »ach Egtzptcn weilergelieii soll. Ebenso wird die ve»; Westindicn znrücklahrende Korvette „Lüste". Koinmandaiit Korv.- Kapt, Stempel. in Pst;mvnlh Beseht erhalten, in das Mittelmeer zu gehen. 'Auf ciii'i Benichsreisc staib der Gattin eines Kaufmanns ans Königsberg in Marienbuig ibr II Monate altes Kind, weshalb sie svivlt per Bahn zuiücklelnte. Da sie die kleine Leiche st» Koupee u»b olnie Lcicheiipaß mit sich führte, getaugte diese Kontra vention dmch den Schaffner zur Anzeige, und die Direktion setzte gegen die mit den bahnootizeitichen Beüstnimliigen unhekamite Frau eine Stinte von 130 Mk. fest. Ter Kaiser bat dem tüikische» General Drigaksti Pascha zi.ai 'Andenken an dessen Antenthalt sein woblgeiroffenes Portrait, die Kasten» eine große, höchst kostbare Bose zum Geschenk gemacht, wätiicnb die kronprinztichen Herrschaften dein General ihre lebens großen Bitdnst'e verehrt haben. Der politische Sekretär des Sultans» Riaziin Be», der sich in Kurzem mit der Tochter des ehemaligen Finaiiziniiiiiters Edib Esseiidi vermählen wird, wurde von der Kaiserin mit einem Kaffeeservice von feinstem Porzellan mit Ansichten von Koblenz »nd Umgebung, vo» der Kronprinzessin mit einem prächtigen Tlieeseiviee, das mit 'Ansichten des Palais und anderer königlicher Schlösser nnsgestaktet ist, bedocbt. Während der Schießübungen des Westphälstchen Fuß-Artillerie Regiments Nr. 7 ans Köln ist auf der Spcllnce Haide bei Wesel der mertwürdigc Fall vorgckomnicn, daß eine Granate bei 0000 Mete» Distanz über den Kugelfang ging und im Dorfe Buchholsmelm erst durch die Wand eines Kubstallcs und dann durch eine andere Wand durch den Schwesticslntl einschlug ohne zu trepircn. Fn dem Stall Ing lrvhlgennith eine Sau mit ihren Ferkclchcn, die den mcrkwüidigcn Gast grunzend betrachteten. Die Leute im Hanse erkannten die entsetzliche Gefahr, in der sie schwebte», verließen eiligst ihre Wohnung und holten eine» Fcneriverler herbei. Dieser entfernte zuerst die Sau mit ihren Fuiigeu, kroch dann in den Stall, hob die Granate soigsältig aus und brachte sie glücklich in's Lager. Fn Preuße» lebten zur Zeit der letzten V 0 ltsz ä!, I» ng <>. Deeember 1st8o» ,3,3!' Personen, welche 1780 und früher geboren waren, also mit Ausnahme der etwa iin Teeember I7sto geborenen das hundertste Lebensjahr überschritten batten. Unter diesen Hundelt- iäinigeir besauben sich 128 Männer „nd 231 Frauen. 'Vau den Männer» waren noch 32 verhc'rathel, von den Frauen 7». Als ledig wurde» auigesührt 12 Männer und 0 Frauen, während,81 Männer und 210 Frauen verwittivet wäre». Personen, welche von 1781 bis 1700 geboren waren, zählte man »vch .33,33 und zwar 2023 Männer und 3330 Frauen. Fm Ganzen leisten in Preußen noch 77.008 Perionen. welche im vorigen Fahil»,ndert aeboren waren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)