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Dresdner Nachrichten : 10.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-10
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1875
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O»s»,I»t «»glich fr»» 1>l«tt. in dcr (««»itditto» V-irtcittlr,'«!,' U-. «'«bv»- P-mi'»l»«>>-'-S »-srIkU»I,r» sich ..,'P,.>k.«>->>!«» tlr P-'li 'S «.ul -vnc. <i-ttkI.N-n>mcr»tt-Pi-«r. »klage: 2 7000expr. ^lltr di? gkilk^ioft? etNflt« s.indici' «»u-.sc>'«I-Ie »an» «ich d>k R>d.,.i-o> «-chl vclR.ldUch. Ji-Üralen ?Inui>I me au»- IV'UIS. '.lick Voxl^r tu HaiuUurg. S«rk. >t». Wir«. eci«>tt>l, V.-«.'l t>u!I-u«. guuUIu.t .> M. — lt..ck, >«...»» >>> I! .-««,,, Lkt>v>ig, Sei-'!-. Humluug, kilnulsurt a. !«->.. «tu n. — D^utu, L ( o. ,ii prai'kfurt ». >.u«. — I r. v»>g« lu «U-citt-iis. — II». »aa,I,«iNt». I!utl>ai t U» »u Pari«. Digcbllitt sür Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. M«« Druck rnrd Eigeirthum dcr Herausgeber: Liepsch öc Reich ardt in Dresden. Zwaiizigstcr Aahrgäug «nie«»«» werden MaiNO» e>,ui,e r» nnge»««»»n »ti Ad. 5 Mir, kannte» »t« Mittag« IS M'«. I» «leuuad«: grorr lttofte«- Kaije d d>» R.ichm. ck Uhr. - De« Raum eme« ettt- «ralttac» Ptttttt'Ir loste» »s Pta . tltugciandl »I» tjcilc!t- Pigc. «in- «aranttk I»r da» »achstlagigr «!u°><« „u der Juicrate wir» »ich« gegede». «»»wärtige »tnnonee« US» U»S »ube» Inum.» ,«>r»,cn »ud Per« »onrn uttciiicn Ivtr nur arae u P r a » »I» kraudo» AaUlnng d.nch in.ul:n oder Pastkti'jati» tun.-. >Rcun Ludc» löste» lü Piae. Iuinale ist die Lio.tta.i Nummer d,c Pctti^tte Sii'PIzc Ällltrcdacteu - vr. WI»»H »>oro^. Für baS Feuilleton. LaÄvLie Hart»»»»»» Dresden, Dienstag, August 187». Politisches. ,Dcr Dichter steht auf einer stin Trauerspiel Franz von Sickingcn ist ein ln eig'n-.hümkich genug, duechgeistigt ven einer ulS auf der Zinne der Partei!" Nüchterne .,.. .,, leit und der goldige Traum der Phantasie sind ewige LZideriprml!«!, und die Tichtematue laiin weht eine Zeit lang das, waS vor Seele schwelt, wirklich zu geslalreu Hessen früher oder spater zerreiht das Schicksal plötzlich den Nebelllllleier und daS Erwachen ist ein rüsschi«!erzl:ches. Der Lichter «st der berufene Nujer zi:ai .stampf, aber lein tüchtiger Führer in der «Schlackst; er weckt d'.e De geislerrntg z«ir That, die Thal selbst bleibt ihm fremd; er kann be ginnen, aber nie vollenden und nur der Impuls zu «großen Dingen ist seilte-Aus-,abe. , 'Alphouse Lamartine, dessen vom Geist echter Freiheitouebc und tiesreligii ser Hmuanit-rt durchwehten poetischen Schöpfungen au. die Franzosen drn begeisterndsten Eincrucl gc,nacht, ward von dem sranzosii-pen Voll nach der .Februar lllcvolulica« l'-lK iir die p«o- visorische R.-eieruug berufen. Da zeigte sich eS mir zu klar, ww tief t-«e Kluft zwischen Ideal und WirUichleit ist und oeeckleud trat der Dichter mit verminderter Popularität im.perlst i'K in das Privatleben zurück. Dies Beispiel ist lein vereinzeltes und manche deutsche Dichtergröße verwirkte 18-l.st—1>.) in, Sturm und Drang der Lllirllichleit ihren Autheil a>n Herzeir des deutschen Volles. Dal Hinsche den v. Schweigers, das am Brienzer See vor Kurzem erfolgte, rirf jetzt in uns diese alle Wahrheit wieder wach, denn sowoht v. Schiveitzer wie sein Vorgänger und Freund perdt nand Lassalle haben trotz der hervorragcuoen tlislle, welche Berde rn der socialen age gespielt- haben, inchr dick t.ris-he als stao's- niännische Begabung bewiesen, die Blassen zu rufen, al'-'r nicht s-.e zu bannen veistanden! Deshalb lonut.n sie von sieh sagen: „Vivo» v.,-:u". „die S.'bend.n ruse ich!" aber nicht: „b'w^aru fearar"!" „dm; sie eie Bli-'e ma.htloS machten!" Die Ar'".i:.u'p>tt!ei verehrt ui Ferdinand -stalsalle den Nrei'siaZ ocr social>>. Frage und sein Weckruf ist i«r stunoe:!tausrnden von -stcrz.n ivideegeriunae«', ohne das; ihnen völlig llar ivuroe, ob die 'Theorien des geistvollen «Schwärmers in der Wirilicküeit zur Welr- beglückung beitragen würden. Das ganze Leben Basaltes war «len ein stampf mit der Wirtlichkeit, ein idonslilt der aristotrati'ü, angc- l.gten Dickitern-nnr mit der sich selbst g.steckten Ausgabe. Wie sehr Lajalle zu», Dichter berufe» ivar, ist beute noch nicht anerkannt'. beulendes Wert und Tenbcnz, welche das Schwert über den Pflug stellt. Das Ewig Weibliche bereit ste «am Glorie und Untergang nnr, d-'e Blagdaleiuu« Kauseld und Naeo» ii". pai te-r besser zu d-.n« Dick-llr als zu dein Arbeiter Apostel, stapüle hat tragisch geendet und dadurch blieb seinen« Andenken für immer der Nimbus, den ein weit ree, Forlsrhreiten ans der betretenen Babn. wahrscheinlich geschmälert batte. Bornckiuae Audenlruu'-en staisaUcS ließen de«', nlig- nieinen deutschen Arbeiterverein l ereilt» heraus füh len, daß ihr großer Agitito: die ganzeLeweginig ans preußischer (Grundlage zu verivirliichcn track'te und riese Tendenz baue ohne das tragische Ende, den Führer sicher mit den Arbeitern erst-weit. Sein 'Nachfolger als Präsident des Arbeitervereins war v. Schiveitzer, eine minoer poetisch begabte 'Natur, doch ebenü.lls in seinen Grund zagen aristoteatisch angelegt und seltsamer Weise ebenfalls ein dra- malischer Sichler. Ebenso wie Kassa!!«-, sia. - v. Echwritwr i'-nr theoretisch z««m Arbeite«stand, und da ihm die fast dauionisch hin reißende Gewalt fehlte, mit welcher stasialle alle Ge-.untber im Slinm eroberte, halte v. Schweiger «inen harten Kampf zu lampsen. Tic Epigonen Kassalies, unter ein«,«der im cmieen Un frieden, spielten mit der ernsten, socialen Frage ein I« hnes Spiel und die berühmte Grüsin Hatzfeld machte, wo sie mit Fräulein Lck-ien thal werdend erschien, ans eigene Hand sociale Politik. Ihre Thi.lig leit ist hier in Dresden noch «n leb'oaslest.r Erinnerung. Ver leumdungen und Anfeindungen aller Art drängten v. Schiveitzer dazu, die Präsidentschaft niederzulegen, welcher er, »ach seinen eige nen Worten, „sein Vermögen und seine Nuhe vcrgeblich gcopkert habe. Von der Unvernunft moralisch gepeitscht, von der Ver leumdung begeifert, gehe er mir reinen Händen, sicher, daß die Zeit kommen werde, wo die Arbeiter das ihn« gethanene Unrecht erkennen und, wenn nicht öffentlich, doch im «Stillen abbilten würden." Der Er-Prasident ward, «vaS er gewesen, «nieder, und errang, als einer der besten Kuslspieldichlcr der Neuzeit, Erfolg auf Erfolg und dankbar anerkannt von der erheiterten Bourgeoisie, war nichts ihm pcinllcller, als die Erinnerung an die frühere politische Nolle. Wenn Lassalle der Maximilian der Arbeiterfrage zu werden verdient, so ist v. Schweitzer dem llugen Amadeus von Savoyen zu verglei chen, denn sein 'Rücktritt ist, ohne tragisch zu sein, doch ein entschie den ehrenvoller gewesen. Es ist bemcrtcnswerth, wie sehr die sociale Frage bei näherer Berührung der Wirllichkcit sich ihre ausrichtigcn und uneigennützigen Vertreter entfremdet und ivie diese nach kurzem redlichen Kamps entnnchlert zu ihrem frühe««: Beruf bescheiden zu rücklehren. Der schlichte Kupferschmied Förstcrling mit seiner tüchti gen Gesinnung zog sich, nachdem er vielfach entlanscht worden war, ruhig in seine Werkstatt zurück und wollte von der Arbeiterpartei nichts mehr wissen. Vielleicht wird bald manch anderer tüchtiger HandwcrkSmann von seinem Beispiel lernen und so nach und nach die Ueberzcngung in alle Kreise dringen: „Die Arbeiterfrage ist eine Frage der Humanität, nicht der Politik. Ihre Lösung kann weder durch poetischen Weihrauch, noch durch philosophische Theorien, noch durch rohe willkürliche Gcivalt hcrbcigcführt werden. Sic muß lang sam reifen an der Sonne des Friedens und der erhöhten Volks bildung!" l eingelrossen und direct auf der Verbindungsbahn nach dem Berliner, haben die Lungen längst den Staub verschluckst. Hcsfcatlich hat der Bahnhose gefahren. Lbwohl Se. Mas. der Kaiser jeden Empfang I Regen bald Erbarmen und fuhrt den Sand in die Schleußen, wo s öhern Warte,'verbeten hatte, begrüßten Allerhöchstocnsclbcn die Spitzen der Eivil- er freilich mit einigen Kosten ivieoer herausgee-ngclt und forlkutschirt Wirklich-! und Militärbehörden, sowie ein zahlreiches, aus Herren und Damen werden muß. Nur immer praktisch! bestehendes Publikum mit jubelnden Hochrufen. Nachdem Kaiser — Am Sonntag Beittag «st in seinem aus dein DippoldiS- der! Wilhelm sich ans das Huldvollste mit den zum Empfange Erschie ! waldacr Platze befindlichen Geschästslocalc der TroguenhanvlungS- nenen unterhalten und beide Monarchen ««ach wiederholter Umarm - i besitze«: Müller, ein Mann von ungcjähr ."0 Jahre««, vcrhciralhct, ung sich ans das Herzlichste verabschiedet hatten, erfolgte um 1 Uhr! aber kinderlos, todt aufgcsunden worden und hat die ärztliche Unter suchung ergeben, daß er scinen Tod durch Gift gesunden hat. Ein Zettel, welcher bei ihm gesunden worden ist, soll den Beweis liefern, daß er sich selbst den Tod gegeben hat. — Die leichten Pscrdebahnwagen nach Plauen bewähren sich gut und sino befriedigeitd besetzt. Die Gesellschaft wird hoffentlich daraus die Kehre ziehen, nach und nach überhaupt leichtere Wagen cinzusührcn; da aber nach Vlasewitz der Vcrlehr zu stark ist, uin in leichten kleinen Wagen bewältigt zu werden, müßten diese leichten Wagen öfter fahren, die Weichen, wo sich die Wagen begegnen, al'o um das Doppelte vermehrt werden. Tann lönnte alle 5s Min. eiir Wagen, Sonnte.gs zwei Wagen, abgelassen werden und die lästige und lhierschutzwivrlge Uebersullung der schweren Wagen er reichte damit ihr Ende. — Am G d. M. hat auf der Ehcmnitz-Auer Bahn die erste Probefahrt slailgesundcn. — Der Bruder dcS voin Tampsschiff in's Wasser gesprun genen Handelscommis Seidel schreibt uns: „Ta durch die von Ihnen veröffentlichte Zuschrift des Herrn Kaufmann Earl Cchinid- genvielfach die Meinung verbreitet worden sei» kann, als habe mein Bruder, der HandlungseommiS Alwin Seidel die erwähnten 5i Thlr. seinem Principal entwendet, so bitte ich hierdurch ergebenst um Veröffentlichung der Büttheilung, daß sich der betreffende Posten von 5 Thlr. von meines Bruders Hand gebucht, auf dein Eonto desselben vorgcfunden hat. Ueberhaupt kann eine Unehrlichkeit dem Betreffenden nicht zur Last gelegt werden, sondern cs hat ihn lediglich falsches Ehrgefühl, sowie die Furcht vor ihn zu erwartenden Vorwürfen von Seiten seines Prinzipals, verhindert, in das Haus desselben am andern Morgen znriickzulehren und ihn schließlich zu dein verzweifelten Sprunge in's Wasser getrieben." — In der Nacht vom Sonnabend znm Sonntag ist ein» ö3jährige HandarbeitcrSehesrau, Namens Kühn, in ihrer Wohnung in der Alaunstraßc unter Umständen gestorben, welche die dazu ge rufene Heimbürgin veranlaßt haben, Anzeige darüber bei der Polizei zu machen. An dem Körper der Frau sind nach der ersten Besich tigung eine Menge verdächtige, mit Blut nnterlausene Flecken «vahr- g.noinmen worden, «reiche darauf hiiniideutcn scheinen, daß die Frau orcbe Mißhandlungen erlitten hat. Durch Augenzeugen ist übri gens auch consiaurt worden, daß die Frau, welche schon seit längerer Zeit mit ihrem Manne in Unfrieden gelebt und ven demselben so grobe Büßhandlungen zu erleiden gehabt hat, daß sie häufig aus rsonlichieiten bellend cinzuarcise-n und waren wir' ihrer Wohnung geflüchtet ist, am Sonnabend Abeud, ungefähr um uns ergangenen Aufforderung in erster Linie damit 7 Uhr die Treppe des betreffenden Hauses hinab in den Hof gc- L-i Min. die Abreise Sr. Blas des Kaisers ««ach Berlin. — Se. Maj. dcrKönig «st gestern Abend P^EUHr, vonLeipzig kommend, wieder hier cinaetrossen. — Ter Garten Tirector Gustav Krause zu Dresden hat das Nitterlreuz des Albrecht-.-ordens erhalten. — Gestern Vormittag 11 Uhr haben in der katholischen Hof kirche für den-am U. August US,! in Tirol verstorbenen König Friedrich August die üblichen Excguien stattgrsunden. Bei dein Tnrnergorrcsdienste, welchem die Königin und Königin-Mutter bei wohnten, ivuroe das Re-zuum von Mozart ansgesührt. — Im Allschluß au unsere'Notiz über die Erhebung des Herrn Generalsiaaisanw.'.ltS I>r. Schwarze in den erblichen Adelsto.nd, haben «vir noch zu erwähnen, daß der Genannte- bereits in srüheren Fahren wogen seiner hervorragendenVe-rdienste uni die österreichische Flistirgcsctzgeb'.mg mit dem Sroen der eisernen Krone «weiter Klasse ausgezeichnet «vorbei« war. — Die in d.-r preußischen Armee gi-tigc Verordnung, sämmt- liche berittene Unle-rossizierc :e. mit Revolvern als Schutz'.vaffe zu versehen, soll auch beim Ist. Arnieccorps zur Ausführung gebracht werden. Nur «viirde damit eine Veränderung der bei uns bis jetzt unter den« Waffenrock getragenen Cabeltuppel eint«cten müssen, weil die Revolverlaschen außen am Kuppel zu tragen smo, so daß dies analog der von den Feldwebeln der Infanterie imDicnst getragenen .Kuppel wn-.de, da das Bauschguantum der untcr der Unisorm ge borgenen Tasck.e hö-.tzs: unlleissam wäre. — Ein Augenzeuge des Brandes im lönigl. EntbindungS- Fnst itut in Friedrichstadt. der Gelegenheit fand, sich bei dein Rct- ««nigsiverie zu bothcüigen, theili uns noch Folgendes mit: „Von dcr Wil-Kwusserstrane ans begab ich mich mit mehreren Eollcgen, durch >as Anschlägen der Glocken ausinertsc»«« gemacht, nach Friedrichstadt. V-r.its in der Bülte dcr Wettinerstraße sahen «vir die-Flaimncn, ,,-ü'hlige Feuersäulcn bildend, rmporsteigen. Im Augenblicke unserer Anllinst auf dein Beanoplatzc begann bereits dcr unü zugclehrte Theil dcS Dachsluhles von dem mächtigen Gebäude in Hellen Flain- n:cn or.szulodern. Wir posiirten ««ns sofort auf die das Grundstück einschli.stende Blauer und griffen in das Reliuilgswcrt insofern vorläus-g ein, das; «vir die uns von einer Menge Persenen aus dem Fnnern das brennenden G.eäudes cntgeacngebrachtcn Utensilien dcn aus der Straße b.findlichen Kenten herabreichten. Später wurde uns G.bogenheit, iv! Innern d-s E'.-bäud«c> selbst untcr der Leitung maßgebender nach dcr an b. sch'i'tmst, die lostbarc Bibliothek in Sicherheit zu bringen. Vom Wosseunauael war zu dieser Zeit glücklicherweise nichts mehr zu nurl-n, obschon anfänglich a««f der Seminarstraßc die eine Partei vor Feuerwehr kein n Schlüssel zur Wasserleitung hatte. Fast bis an die Knöchel «ralet-i, wir auf den laugen Eorridors, über denen uumiUclbar d e Flammen wüihelen, imWasser. Einen eigenthüni- lick-en Eindruck machte die übrigens bis auf eine in den ersten Bc- stürznngsmomentcn voraekommene Verwechslung von Säuglingen stemlich glatte klebe«i .hruag der in den verschiedensten Stadnn der Schwaii-p «'st: a't bcs:»dlichen Frauenzimmer nach dein städtischen Kranienhause. Hi-r nahm sich ihrer Herr SberinspectorBarth und Andere auf dos Fürsorglichste an; nech in der Nacht wurde von Sstra Veno.«l Milch, an der cs bedeutend mangclte, geholt. Es wird leider wohl sur manche dcr armen zulünstigcn Mutter dcr furchtbare Schreck nicht ohne ernstliche Folgen bleiben. Mehrere Eivilisten, welche Aniiexionsaelüffe zeigten, wurden von den stark vertretenen Polizeiorganen verhaftet. Locales und Sächsisches. — Wie man dein „Dr. I." ans Leipzig tckcgraphirt, find ZI. MR. der Kaiser Wilhelm und dcr König Albert mittelst Extra- tugeS der Staatsbahn gestern um 1 Uhr b Min. von Plauen dort Wir ersahren, daß ein Zinimcrmann, und zwar derselbe, von welchem wir in unserem gestrigen Berichte über den Brand dcr Entbindungsanstalt gesprochen haben, wegen Verdachts dcr Ver wahrlosung des Feuers gesanglich eingezogen worden ist. — Gestern Vormittag hat ein Ist jähriger Steinsetzer, Namens Begand aus Markranstädt, welcher dermalen in Leipzig arbeitet, früher aber hier gearbeitet hat und vorgestern hierher aus Besuch gekommen ist, seine frühere Geliebte, die Istjährigc Bursche aus Leipzig, an der Vorsaallhüre dcr Wohnung ihrer Tiensthcrrschast, Pillnitzerslraßc Nr. st«>, durch einen Pistolenschuß in die rechte Seite lebensgefährlich verivundct. Dcr Mörder, welcher niit dcr Absicht, diese That auszuführen, hierher gekommen zu sein scheint, versuchte sich zwar nach der That durch eilige Flucht in Sicherheit zu bringen, es waren jedoch zwei schnell hcrbeigcrusenc Gendarmen ihm so hart auf dcn Fersen, daß er in dem Hause Nr. 33 dcr Cireusstraße, in welches er sich rctirirt hatte, ergriffen wurde. In seinem Besitze «vurdcn st Tcrzerole, 1 einläufiges und 1 zwciläiisigcs, von welchem letzteren dcr eine Lauf noch geladen war, mit welchem er angeblich sich selbst hat erschießen «vollen, vorgcfunden und ihm abgcnommen. Das vcrwundcteMädchcn istnachdcmKrankcnhausc geschasst worden. — Eine recht nette Einrichtung hat man jetzt bei den, Pfla stern getroffen. Sobald die Steine gesetzt sind, wird eine dichte Decke Sand darüber auügebreilct, z. B. Qnaistraße, Halbegassc rc. Es dauert nicht lange, so ist dcr Sand durch den Wagcnverkchr zu Bichl gemahlen. Nun wirbelt das Bichl bei jeder Droschke und bei jeder Damenschleppc lustig iir die Höhe. Kommt dann gar noch dcr heiße Südwind dazu, so lebt man in dcr schönsten Sandwüste. So war z. B. der Schloßplatz vorgestern, von dcr Quaistraße aus, in eine stehende Staubwolke gehüllt, welche sich bis in die «Schloßstraße hinein erstreckte. Natürlich soll gesprengt werden, aber das kommt nicht immer vor. Ehe so ein Sprengwagen endlich angewackclt kommt, schleudert worden ist, durch welche Büßhandlung ihr in dcr Nacht uin 3 Uhr erfolgter Tod herbeigesülnt worden zu sein schcmt. Ihr Mann, dcr Handarbeiter Kühn, ist am Sonntag früh verhaftet ivordcn und sind die Erörterungen «u dieser Sache dermalen noch iin Gange. — Die L oschivitzcr scheinen sich betreffs der neuen Schrau» bcndampfer doch noch besonnen zu haben. Wie man uns angeblich gut unterrichtet mittheilt, würde Herrn Parrau demnächst ein Lande platz oberhalb der Dampfsähre bei Loschwitz abgetreten werden. Gestern waren die kleinen Boote fast stets gut besetzt. — Dcr dem st. Feldartillcrieregiment Nr. stK zngcstoßene, ain Sonntag in diesem Blatt erwähnte Eassenunsall betrifft die in Frei« bcrg garnisonirende Abtheilung obigen Regiments. — Am Sonnabend Abend hat sich innerhalb weniger Tage dcr zweite, auf ganz gleiche Weise durch unvorsichtiges Gebühren mit Petroleum entstandene Unglücksfall hier ereignet. Ein in dcr Stein- straße bei einem Kaufmann iin Dienst stellendes Mädchen hatte ge plattet, dazu eine mit Kohlen zu füllende Plattglockc, welche in der Regel nur von ihrer grade abwesenden Dicnffherrin benüizt zu wer den pflegt, genommen und um die Kohlen schneller in Brand und die Glocke in Hitze zu bringen, aus einer Flasche Petroleum aus Pie schon glühenden Köhlen gegossen. Das Petroleum hatte sich entzün det, die Flasche zersprengt und sich über die Kleider des Mädchens ergossen, die bald in Hellen Flammen standen. Durch Beihilfe ande rer Personen, die auf das Hilfegcschrci des Madcln-ns hcrbeigecilt waren, wurden die Flammen zwar erstickt, das Mädchen ist jedoch erheblich verbrannt ivordcn und mußte nach dem Krankenhause ge schasst werden. — Am Sonnlag Nachmittag hat fick, die 31 Jahre alte Ehe frau eines Latcrncnivärtcrs in ihrer «m Souterrain eines Hauses der Mathildcnstraße bcfindlichcir Wohnung durch Erhängen entleibt. — Daß der Sonntagsverlchr auf dcn hiesigen Bahnhöscn keineswegs in Abnahinc begriffen ist, zeigt die Thalsache, daß vor gestern alle Züge vollbesetzt angetommen und abgegangcn sind. 'Namentlich war die Frequenz auf dem böhmischen Bahnhöfe eine s«hr bedeutende. Außer den fahrplanmäßigen Zügen wurden st«l Per- sancncxtrazüge abgclassen, und zwar 14 aus der Bodenbnchcr und 12 auf dcr Chemnitzer Linie. 37,40>> Personen füllten 1213 Wagen, 18,700 sind auf die erße, 18,700 auf die zuletzlgenannte Linie zu rechnen. — Gestern Vormittag sollen durch einen vom Leipziger Bahn hof abgclassencn Couricrzug zwischen hier und Meißen st Strecken arbeiter durch Ucbcrfahrcir schwer verletzt und hierher gebracht worden sein — W. Sck'leslnqer lelnelbt,'» dcr N. lr. Pr. folgendes, auch nach Bodenback' Passende: „Wir befliegen In Wien iin Mün chener SckinellZlig eine» Scl'Ialnaggoi«. Die Sck'Iallvaggonö sinv wahrhaftig die Blüthc dcS Luruö. tat«Ideal tcöEv»üortö, kosten -nm Gebrauche doch nur tnnf Gulden. und welch' ungestörter
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