Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260518021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926051802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926051802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-18
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I. vl-».«-«. r«. »M 1S26 Der Blutrausch -es Bolschewismus. lieber dieses in Anbetracht des neuerdings einsetzenden AktiviSmus der Kommunisten in alle» Ländern sehr aktuelle Thema sprach am Montag i» einer sehr stark besuchten Ber- sammlung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in den „Blumensülen" der ehemalige russische Hochschulprofessor Dr. Gregor, ein Deutschrusse, der es sich zur Ausgabe gestellt bat, durch Borträge in allen Ländern Europas «mit Ausnahme von Frankreich und Englands die Wahrheit über den russischen Bolschewismus und über den konimunistischen Wellbetrug zu verbreiten. Kein Wunder, dast dieser Mann bei de» Koininnnisten zu den best gehassten gehört, obwohl die naincnlvsen Leiden, die er selbst von den Bolschewisten erduldet k>at und durch die er das Ge- hör verlor, schon allein hinreichen müsstcn. um ihn bei Freund und Feind zu einer ehrwürdige» Erscheinung zu machen. Und so halten sich denn auch in dieser Versammlung trotz des vor und im Saale ausgestellten großen Polizei aufgebots eine Menge Kvmmunisten eingedrängt, die nach de» berühmten Mustern der Landtags- und der Lladtverordneten- sitzunaen gleichfalls anfangs versuchten, den Redner nieder- -ubrüllen und die Versammlung zu sprenge». Es gelang aber dem Versammlungsleiter. Ortsgruppeusührer Go st. »ach ein leitenden Vegrüstnngswortcn dem Redner Gehör zu ver schaffen und trotz aller folgende» wüsten Slörungoocriuche seine hochinteressanten Ausführungen mit einer l'-stündigen Verzögerung zu beenden. Der Vortragende brachte nur LelbsterlebteS. Daruin batte seine Rede eine rein persönliche Rote, was aber nicht ver hinderte, dast es manchem Kommunisten gerade bei diesen Er zählungen wie SciuiG'e» von den Auge» gefallen «ein mag. täleict, zu Anfang eine auellenmästig belegte Sensation. Die deutsche .Koniin» ui st in Ruth Fischer wird in Moskau als Pfand von den Bolschewisten znrüekgelialten, damit das. was Moskau befiehlt und in Deutschland mit seinen Mitteln sin an ziert, auch wirklich geschieht. Womit bewiesen sei, dast Moskau nur zahlt, wen» man seinen Willen tut. Der Redner schilderte dann die Ankänge der Revolution, die Verhaftung des Zaren. denen entwürdigende und unmenschliche Behand lung. sowie den grenzenlosen Tiefstand der Moral des „bc- ''reitcn Volkes". Die ab'olnie Unfähigkeit der russischen Armee, den Krieg auch nur noch einen Tag länger zu führen, die schauerlichen Flüchtlingsszenen aui Eisenbahn und Laud- straste, die nach Tausenden zählenden Leichenhausen Ver hungerter und die Unmasse nicht wiederzugebender Schand- katen. — alles Dinge, die im grosten bekannt sind, wurden hier einmal in vielfältigen Einzelheiten mit der erschütternden Anschaulichkeit des eigenen Erlebnisses dem Zuhörer vor Augen geführt. Alle Zwischenrufe und der stellenweise minuten lange Lärm konnten nicht verhindern, dast das vom Redner «der ja die Verunglimpfungen nicht hörte« dargeboiene Bild eines Höllcnwalinsinns seine volle Wirkung ausübtc. AlS der 'Vor« ragen de, wiederum auellenmästig anSführte, dast deutsche Kommunisten selbst gesagt haben, sie würden, wenn >'ic in Deutschland die bolschewistische Revolution mach ten. nicht wie in Rustland Millionen Mensche» »n,bringen, sondern lö Millionen, machte eine 18jäl«rige Kommunistin den Zwischenruf: „Das ist noch viel zu wenig!" Hieraus ent stand im Saale eine unerhörte Raserei, die die Polözei wieder holt zum Einschreiten vcranlastte. Der Tumult war unbe schreiblich. Endlich war aber die Ruhe so n«eit iviederhcrgestellt, dast der Redner ''eine Ausführungen über die Rieder metzelungen der Offiziere, über die im Meere baumelnden Lcicbenwälder «die Ermordeten hatten sämtlich schwere Lteinc an den Firsten, so dast sie auswärts standen!). über die Raub-, PlünderungS-, Folter- und Mordszenen und über die unend liche 2ehnlucht des russischen Volkes nach den Deutsche», von denen man die Wiederkehr von Ordnung und Moral erhoffte, zu Ende führen konnte. Dann mustte zur Herstellung der erneut gestörten Ruhe eine Panse angesctzt werden, nach der der Redner in die Schilderung dcS aller Beschreibung spotten den Terrors des russischem Bürgerkrieges cintrat. Es war Rustlands Verhängnis, Rist Deutschland infolge des Zu sammenbruches die Ukraine, wo es mustergültige Ordnung ge schaffen hatte, wieder räumen mustte. Wäre General Eichhorn nicht ermordet kvorden und, wie er wollte, nach Moskau vor- gedrungen, hätte es kaum in Rußland einen bolschewistischen Sieg gegeben Lehr interessant waren des Redners persön liche Erlebnisse. Als Eiienbahnbeamtcr und Tlieaterdirektvr mit einer jungen Kommunistin als seiner Vorgesetzten rettete er Offiziere. Staatsanwälte und andere Personen der Gesell schaft dadurch vom sicheren Tode, dast er sie als Kanenboten, Diener, Saalreinigcr usw. anstcllte. Salbst wiederholt ge iaht, misthandelt und znm Tode verurteilt, rettete er «ich durch Kühnheit und Todesverachtung immer wieder ans wunder bare Weise. Leider können wir aus Einzelheiten nicht näher eingehen. Sie sind zum Teil auch io furchtbar, dast sich die Feder sträubt, sie wiedcrzngeben. Ter Beifall war über wältigend. Eine stürmische Debatte schloß sich an. Der Umfang -er Kinderardei« in Sachsen. Die jetzt erschienenen Jahresberichte der sächsischen Ge- wcrbeanssiciilsbcamlen für 1025 enthalten u. a. auch Mitteilun gen über das Ergebnis der Untersuchungen über den Umsang der Kinderarbeit in Sachse«. Danach waren im Freistaat Lachsen von 519 LI» «Schulkindern »8 »86 oder »8.4 Pro,» nt erwerbstätig, und »war 87192 In Handel und Gewerbe, 22 837 in der Hauswirtschaft, 82 290 in der Forst- und Land wirtschaft und 2397 Kinder in anderer Weise. 48 629. der be schäftigte» Kinder waren Knaben, 45 819 Mädchen, 81948 eigene und 62 888 fremde Kinder. Soweit nach den Schulltsten ungesetzliche Beschäftigung von Kindern zu erwarten war. sind in 1759 Arbeitsstellen 1799 Revisionen vorgenvmmen worden. Dabet wurden 1935 Kinder «469 eigene und 1466t fremde — 1446 Knaben und 489 Mädchens angetrvfsen. Bon diesen Kin dern wurden 185 eigene und 1282 fremde ungesetzlich be schäftigt: davon sind 79 Fälle mit Bestrasnngrn sin Höhe von 19 biS 69 Mk.s geahndet, neunnndseckntgmal fremde Kinder und einmal eigene Kinder betreffend. Die Zuwiderhandlun gen betrafen «mit 64 fremden nnd 8 eigenen Kinderns ver botene BeschästigungSarten «88 4 und 12 KindcrarbrtiSgesetzs, und zwar in einigen Polsterwe« kstätten, In Bvrsten- zurichtcrcien, beim Verpacken von Schnupftabak nnd beim Zigarreninachen, sowie in drei Fnhrwerkshetriebrn. —* Schwindel mit Theaterkarten. Unter der Bezeichnung Theater-Organisation des T h c a t e r v e r e i » s I 9 2 3" hat ein M a r H o »er, Grvstenhaiiier Straste 67 wohn haft gewesen, für die am 14. Mai i!>26 im Albcrt-Ti-eater statt- sindende Vorstellung Eintrittskarten vertrieben. Kurz vor der Vorstellung hat er den Abnehmern der Karten durch Rundschreiben niitgeteilt. das; die Vorstellung wegen technischer Schwierigkeiten,.' nicht slattsindc» könne. Ais Ersatz hat Honer Eintrittskarten für das Residenz-Theater versprochen. Beide Theater haben mit -Honer aber nichts zu in», und die genannte Thcaterorganisation besteht auch gar nicht, es bandelt sich also um einen Betrüger. Geschädigte werden ersucht, soweit eS »och nicht aeiM-hen ist, Anzeige bei der Kriminalpolizei zu erstatten. Die gekauften Karten wolle man initbringcn. - Die Eisenbahner-Baugenossenschaft Dresden hielt am 1l. Mai im „Drei-Kailer-Hos" in Dresden-Löbtau ihre Hanpl- versammliing ab. Der Geschäftsbericht ivnrdc vom Aufstchis- ratsvorntzendcn. Regierungs-Baurat Falck, erstattet und von allen Anwesenden mit großem Beifall ausgenommen. Raä« die'em 'chliestt die Bermögensrcchnung am 31. Dezember 1925 mit 4 955 933.86 RM. in "Aktiva nnd Passiva ab. Rach Fertig stellung der Siedelnng Dresden-Strehlen am >. Juni 1926 besitzt die Genossenschaft l5I Grundstücke mit 1363 Wohnungen, die sich der Große »ach wie folgt verteilen: 731 Wohnungen, vestebend ans Stube, Kummer, Küche: 484 Wohnungen, be stehend ans 2 Stuben, Kammer, Küche: 148 Wolmnngcn, be stellend ans 2 Stuben. 2 Kammern und Küche. Außerdem bat die Genossenschaft gegenwärtig weitere 129 Wohnungen an der Deubcner, Zauckerodcr und Wallwitz-Slraste in Drcsden- Löbiau »nd an der Grvstcnhaincr Straste in Dresden-Neustadl im Ban. wovon 28 am 1. Juli 1926 und 92 am l. Oktober bzw. l. November i!>26 bezugsfertig werden. Ans dem Ge schäftsbericht ist weiter zu ersehen, dast die Genossenschaft in Dresden-Löbtan, Fricdrichstadt nnd -Evita 665 Schreber gärten besitzt, die sich zum Teil auf eigenem bzw. gevackteiem Gelände befinden. Ferner hat sie in Dresden-Löbtan an der Gorbitzer. Denbener, Grillcnbnrger und Südstrastc 14 999 O.nadratineter baureifes Gelände zum Ban weiterer Wohnun gen erworben, das gegenwärtig in gleicher Weise Slhrebcr- garteuzwecken dient. Die anSschcidendcn Aussichtsralsmit- gliedcr wurden wieder- und an Stelle de? verstorbenen Tisch lcrs Mbrich Herr Rentzschke nen in den Ausstchlsrat gewählt. — Palfionsspicle in Oetigheim. Wie der Vühnennolks- bund mittcill, werden die Volkskchauspicle in Oeligheim bei Rastatt auch in diesem Fahre wieder die PaslionSsptele nufsilhrcn. Octigbeim hat sich gerade durch diesc PassionSsplete in den letzten Fahren einen Rus erworben, der weil Uber die Grenzen unsere» Vaterlandes hinauS-reicht. Die Ausführung findet aus einer ge waltigen Naturbühne mit beinahe ItH Meter Breite und entsprechen der Tiefe halt, die von haushohen Bauten innlänmt werden. Nicht weniger als ,«<19 Leute spielen die Passion. Der Landesverband Sachsen des Bühnenvosksblinde«, »er schon vor mehreren Fahren seine Anhänger einmal noch Oetlgheim snbrle. unternimmt auch «n diesem Fahre wieder eine Gesellschaftsreise nach Oeligbeim zu den PgssionSipielen. Nähere Auskunft erteilen sämtliche Ortsgruppen und GekchäitShcllen de? BühnenvolkSbundcS. Beobachtungen an der Lanbeswetlenvarle Dresben-A <110 m Seeküder Mllttmviuchkutzleo «s Sevtlchlanü oo« ir. «ri irrt iSächkIch» Meldung»» Udr o»rn>.. »dr,»»,' o tzd> vorm. ^tol«»n-v «zc,»»«,»»». . »«»»«»«ri «t»I,-»»Id,. St«a»-4Ur(chI. «d»»»u> «,»»d»r> ZIch,»,d«r« «r»A>»» <t»»d»rg Avril,» Noch», S»t,»«Ii«»» L'.Äf V»rlt» Rr»,Ia». . . ktr«>dl»r> ,.M. wdach«. «Und. ktt-tW WkW di dcnzv rw iw v VV81V iztW Wtw vviw d, 880 »NW wiew nw 8W wdtw WM»rung»> zulland b»d»a» »,d«lt>t d»«»»' »»d.. R»g»v aederdt d»d.. «II»d»> d»d.. Regen -lebe, wvNiig a»>vv«d»av gaivdedeedt wolkig aede», zalddedevu o«».. Regen wolkig wolkig oedock dedew' Tr»«», Lvedst» 4« <77 SV --- § ZHk» 5 - LZ Z? «-'S sZk 7. * s r: c «i. »> «ZL -LÄ x « st s 17. L. 2 ll. U. 742.0 -t-ro.o 4« 4 OL 20—2L tags kect. 17. L. 9 a. 74L.A -t-12.7 86 IV 3 10 Regen >/.-i u. treck.. 16. L. 7 . UM- 748.L 4»o.o 00 IV IW 4 10 8 Rdschl'. höchste Temp. de« petlr. Tage», -e 21.7 Tiessl» Temp. der gehr. Rächt -s S.S Tietge Trmo am urddodev s- S S <. Sonnentchemdnuer am l7.».i S.l SIS Riederlchlaa t.a s -nm -öMneevet- — WaNerltand -er Eide und >krer TuiluNe. Ka- Mo- ! SI>m- > matd drar ! aura ! I-""" Lrand-! 2N,i- »i- ni Neü- m«r,h «!Iu>ko Dr»»d», 17. Mal l > 12 ! — L2 10> — 4 ! a- so ! -r A« r SS a- 1 ' - IIS 18 Ma- > -«- 14 ! - so j - 1L> - s s z. LS l 4- so z- «z - L - izo WIN»r»«,»»er,»»I In »en »»rgangenen 24 ^ u vorwiegend oeiler odn« R,»dcrlchtdge i vorwiegend oeiler ,n>> geringen ngr vorüber gehenden Niederlchlägen. 2 vorwieoend wotiug vdn« Riederiidtiig». s ror- wievend woltiio n,, i aermnen nur vorübergehenden Ni»d«r>lhldg»n. 4 vorwiegend vederh ohne Riedertchläg» a vorwiegend dedrchi MI, zeitweiligen «chwocheo htieder Mläaen. <> wiederdoti Niederlchlage bei starber Drwvtbuna. 7 ankalteod« Rtederichläg» ,Landregen« 8 ?!ieder chtilq» m Schauern «Rulktaren wechletnd m«> Regen sUprilwever« S onrmieaena nedlio. Lnstdrnlkvertellung. Tiefer Diuct miler 7>>l1 'Millimeter vom mittleren Skandinavien über Mitteleuropa zum Mittelmccr: Zciitren unter 75» Millimeter Bosnischer Meerbusen und Pole»: hoher Drink über 7»5 Millimeter Riihlaiid und Südwesteiirvpa: Dcpressiou unter 7»5» Millimeter bei FSland. Wetterlage. Die auf der Rückseite der gestern über der Ostsee gelegenen Dcpicssiou vordriugeudeii Kaltlui'tmaiscu erreichten Sachsen am gistrigen Spätnachmittag «Dresden 5,1V Uhr nachmittagSs. Der sin- bruch der kalte» Luit in die warme Südlust gab zur Ausbildung von Böen, die nur örtlich von kurze» Gewittern begleitet waren, Veranlassung. Die hierbei gefallenen Niedcrschlagsschaucr waren örtlich vvn sehr verschlidcner Ergiebigkeit itzohmannSdors 21 Milli meter, Dresden IN Millimeter, dagegen tzhemnttz nur 2 Millimeter, Ries» 1 Millimeter«. He ile morgen herrscht In der .Kaltlust über Deiitlchland bedeckter bis wolkiger -Himmel bei ziemlich tiesliegendcr Bewölkung. Die Herrschaft der Kaltlnst wird noch von Dauer sein, da durch eine bei Island vordriiigendc Depressiv» warme Lust nach Nordwrsteuropa hcraugetülirt wird i,»d der Luftdruck über Mittel- und Osteuropa im Steigen begrikse» ist. Wettervorhersage. Wechselnd bewölk« bei wieder austeigea-en Temperaturen: schvachc bis mäftige Winde auo östlichen Richtungen. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag de» Ausgabetages bis zum Abend des folgenden Tage». Allgemeiner Witternngöcharakier der nächste« Lage. Zunächst wolkiges, später auch ausheiterndes Wetter bet zu nehmenden Temperaturen. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wettei Nachrichten nur mit Geiiehnitguiig der Sächsischen Laudesivetterwarte statthaft. HK? Ls nisiLrt ! fkeriZobsnnss Xötiler. ^1teat»ir8i.Dki<ir..Merstr.7.m:kreidtrm» „Seil 4 sakre langem Sueben, verbunden mich grollen Qelä- kosten 6es Probierens, trabe ick encllick 6as geturrcleo. vas gegen Korpulenr mik Lrkolg unä obne Sckacjen anruveuäen ist, cias Xrusckeo Salr." Die»«, vrtLtl 1,t oiekt, V«rAkua<r«rlickv,, «Io« r»o» v»t2rlieti» l >8« 6er Viritvo-iell 6« Xru»edev-8Llre,. Xri»cdea-8»1, i»t von aller e,ter LiQ^irlcunz »uk I^ivreo, », tretdt cli« 0deraü»»'sev mLsrerixen cli« 6eo XSrper aut,ck»ewo»eQ. »al o»tLr- i.cd« VVei^ derau». O-Hbald itzt Lrusckea 5alr voo ervvem LioüuS «1a» kürp rliede disrwslxeTvic-t. Io Xpvtdelceo uocl Or^srieo -I. 3— pro Clr,. für 3 Xovat« vkviunr-i L o -l.v.u.. VLKI.IX 3S kx^rcZur^ssL 1S-14 cuk'r kuppkLcni'. In5er>liinen8lfn6e 12. Fernruf: 20338. Kandschriften berühmter Musiker. Bei einer Berliner Firma werden am 1. Juni Auto- graplien von Musikern, Schauspielern, Süiiaern und bildenden Künstlern aus mehreren 'bekannten Sanimlunacn versteigert. Darunter befinden sich ungemein wertvolle Musikmanuskripte, Briese und andere seltene Handschriften berühmter Kom ponisten von Bach bis in die neueste Zeit, die es sich wohl lohnt, zu öurchblättern. bevor sie in alle Welt verstreut werden Bon Johann Sebastian Bach lieaen zwei Quittungen vor über den Empfang von ie fünf Reichstal,«rn auS dem Nathan- schen Legate für die Leipziger TbomaSschüler „wegen des in der Thomaskirche abgesunqcnen Leichengedächtnistes". Gluck schreibt aus Wien 1779 an seinen Freund Kraut- Hofs in Paris: „Mein liebstes Krautbnsferle! Wir werden halt alletag braver, meine Frau, der E»lin. und ich umarmen sie von Herben, und witr freuen unss allcmable ihre briekc zu lesen, bleiben sie nur bcständia unö schreiben sie uns alle teatral-Nenigkeiten. Die Matbonische afsaire befehle ich ihrer geprüften würcksamkcit, ich werde schon sehen, ob mir es ge lingt ihm zu einer Hof-Ratbsstelle allbicr zu verhelfen, alsdan soll eS lustig zu gehen-..". Bittet, ihm eine Dole tsklsttos peetoralos zu besorgen. Auch G l II ck § Gattin ist mit einem schönen Brief an de» ihr befreundeten Kavellmcister N e i ch a r d t und denen Fra» vertreten: sechs Wochen nach Glucke Tode geschrieben. Neichardt hotte nm Komvosittonen Glucks und »m biographisches Material aebeten. Die Witwe must ablehnen, da ihr solches nicht zur Bcrsügnnq steht. Von Mozart sind zwei Mnsikmaniiskrivte ln der Samm- luna vorhanden. Handschriften, die zu den arvstten Selten heiten geboren. Das eine sind zwei Kadenzen allem Anschein nach zu einem nicht erhaltenen Klavierkonzert, die andere mehrere vicrstimmiae Kanons. Sehr reich ist die Ausbeute an Beethoven-Hand schriften. Da findet sich die ciaeuhändiae Niederschrift Beethovens eines vollständigen vierseltzigen Quartetts von Mozart. Andante E-Dur- Beethoven psleatc derartige Niederichristen ans dem Gedächtnis zu machen. Ferner ein eigenhändiges mnsikaliichrs Tkizzcn'slatt, vermutlich ein Fragment zur 7. Snmpbonie. Höchst charakteristisch ist ein sarkastischer Brief Beethovens an den Dichter Friedrich Treitschke: „Des Hr. v Treitschke Dichten nnd Trachten ist in Kciintnis acie'K. das Manuskript soalcick dein Unter offizier des «Yencrallcntnantsamtes lSpttzname kür den Ver leger) mitziigeben. damit dns Gestochene sogleich wieder ge- stochen werden kann, weil auf das Dichten und Trachten ganz erschrecklich gestochen und gehauen werden wird. Gegeben im Vater-Unser-Gässel des unväterlichen Verlags aller Ver legender...". Ein anderer Brief ist an Soltva in Mai land gerichtet, dem er in herzlichster Weise für eine „äoctioation" dankt Der Brief ist französisch geschrieben. Dann gibt es zwei interessante Seiten aus Beethovens berühmtem KUchen- buch. die einen Einblick in die häuslichen Miseren des Meisters aewähren. Die Köchin schreibt in ungeheuerlicher Ortho graphie ihre Auslagen aus. z- B.: Rientfleisch 85 Kreuzer. Mährg iMark) 6 Kr.. Löhber 6 Kr.. Licnssen 6 Kr.. Zwteffeln «Zwiebeln) 3 Kr., obers iSahne) 9 Kr.. Bahhentel lBackhondel — gebackene Hühner) 57 Kr.. Ertkiötöhffeln iKartoffeln 2 Kr., fiehsoln (Fisolen — Bohnen) fahrelan (Forellen) 1 Gulden 15 usw. Beethoven, der dte betrügerischen Neigungen -er Köchin kannte, addiert alle etwa 60 Eintragungen mit eigener Han-d und schreibt als vorsorglicher Hausvater dazu: „kommen heraus", .zzegeben". „bleiben" usw. mit der Ziffer der Gulden und Kreuzer. Dazu kommen dann noch eine Porträtzeichnung Beethovens von Moritz o. Schwind, und ein Brief An dreas Streichers. Schillers Jugendfreund, über Beethoven an den Musikverleger PeterS in Leipzig, worin Streicher sich über den Meister wie folgt ausspricht: „Was «Die mir von Beethoven sagen, ist mir gar nicht unerwartet, obwohl eS mich sehr ärgert, dast er gegen St« nicht so Ist. wie eS Nch gehört, dast er sich selbst babet schadet u. ihm durchaus nicht zu ratben u. zu helfen ist Ich fürchte, dast er noch in eine sehr be jammernswürdige Lag« kommen könne...". Wundervoll ist ein Brief Franz Schuberts an seinen Freund Franz v. Schober in Breslau. Wir lernen darin Schubert auch als Dichter kennen. Er fühlt sich einsam und unglücklich und sehnt mit allen Fasern seines Herzens den Freund herbei: ..... so aber Nnd wir getrennt, jeder in einem anderen Winkel und das ist eigentlich mein Unglück. Ich möchte mit Goethe ausrufen: ,Äer bringt mir eine Stunde jener holden Zeit zurück." Jener Zeit, wo wir traulich ben- etnander fasten, und jeder leine Kunstktnder den andern mit mütterlicher Scheu aufdeckte . . . jener Zeit, wo einer den an dern begeisterte und ko ein vereintes Streben nach dem Schönsten alle beseelte. Nun sitz ich allein hier im tiefen NngarlanLe. Ich habe seit der Zeit, da Du weg bist, beynahe gar keine Lieder componicrt, aber mich in einigen In strumental-Sachen versucht. Was mit meinen Opern geschehen wird, weist der Himmel! ... in einer dieser trüben Stunden wo ich besonders das tbatenlose. unbedeutende Leben sehr schmerzlich fühlte, entwischte mir folgendes Gedicht, welches ich nur darum mtttheile. weil ich weist, dast Du selbst meine Schwächen mit Liebe u. Schonung rügst . . ." Nun folgt das Gedicht, überschrieben: „Klage an das Volk", beginnend: „O Jugend unsrer Zelt, Tu bist dahin. „Die Kraft zahllosen Volks, sie ist vergeudet . . . Der Schlusti'ers lautet: „Nur Dir, o hctl'ge Kunst, Ist'S noch vergönnt „Im Bild die Zeit der Kraft u. That zu schildern „Um wenigen den grosten Schmerz zu mildern Ter nimmer mit dem Schicksal sie versöhnt . . . — Von Moritz v. Schwind liegt auch eine feine BildntSskizze Schuberts vor. Bon FelixMendelssohn finden sich mehrere Mnsik- manuskripte. darunter das bekannte „Lied ohne Worte" in E-Moll, ferner ein Dokument, in dem er bescheinigt, daß ihm ein Brief seines Grostoaters Moses Mendelssohn von dem Freiherr» von der Tann lebenslänglich überlassen worden sei, wofür er dem Freiherr» für seine Antographen-Sammlung einen anderen Brief des Großvaters verschaffen will. Bon Richard Wagner enthält dte «Sammlung vor nehmlich Briefe an den Heldcntenor Albert Nie mann. Darin läßt sich Wagner ausführlich über seine Qpernwcrke aus. So entwickelt er in einem Brief den ganzen psnchologi- schcn Aufbau der Handlung im „Ricnzi". In einem anderen, musikgeschichtlich außerordentlich wichtigen Brief stellt Wagner in scharf ausgesponnenen und mit Musiknoten illustrierten Analnscn seine ganzen künstlerischen Ideen und Ansichten für seinen „Tannhäuser" dar. Niemann sollte den Tannhäuser in Paris singen, und Wagner schreibt ihm über diese Partie u. a.: .-Ich sage Ihnen, dast ich Ihnen diesen ganzen dritten Act schenke, wenn Sie nur das Finale des zweiten ordentlich bringen. Hier liegt die dramatische Eatastrophe und hier der Punct, wo Tannhäuser das höchste Jnteresse in Anspruch nehmen must, u. fällt dies weg, so bleibt der glückende 8. Act nur noch ein Eomödiantenstiickchen. Haben Sie das „prtis porir Mail" so herausgebracht, wie Sie es schon wiederholt mir M Gehör gegeben haben, weil Sie's können, nämlich so, daß Einem die Haare zu Berge stehen und Allen das Herz erbebt, so ist Alles, Alles gewonnen. Wer — zum Teufel —l soll nicht endlich kühn n. wagend sein, wenn nicht Sie, mit einer Ausstattung der Natur, wie ich sie nur geträumt, nicht aber für möglich gehalten habe . . ." Aus Richard Straus,' Jugendzeit taucht das eigen händige Musikmanuskript eines Liedes „Für fünfzehn Pfennige" aus „Des Knabe» Wundcrhvrn" aus. Der für den Sänger Engen Gnra bestimmten Handschrift hat Strauß die echt bajuoarisch anmutendcn Worte hinzngesügt: „Wcm'S musikalisch nicht wertvoll genug ist. mag sich seinen Abcndkäs sür fünfzehn Pfennig darin cinwickel»! Der Tondichter." Or. I,. 8 t.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)