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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260518021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926051802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926051802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-18
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
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leike 2 — Vreodaer Aochricht«. V'enbtag. Iß. Mal 17L5 Die Dervr-nung über den Dolksealschei-. Berli«, II. Mat. Dt« Berorbnuna über den BolkSent- scheid tst nunmehr Im Wortlaut veröffentlicht morden. Sie bestimmt: ^ 8 1. Nachde1n-S<rReichs1>ig in seiner Sitzung vom v. Mai den !m 'Vvlksöegeliresi verlangten Gesetzeiitwurs über Ent eignniig deutscher Fnistenoerinciigeii abgelehni hat, wird dieser Gesetzeniwurf zum B o I k d c » t s ch e i d gestellt. Gegen» stand des 2'0iksentichclds lst die Frage, »st» der lm Volks begehren verlangie. vom Reichstag abgelehnte Entwurf eines Gesetzes über Enteignung der FÜrftenvermügeii «besetz ,»«r den soll. ß Die Abstimmung findet am Sonntag, dem 26. Juni, statt. 8 3. Der Stimnizetiel besteht au» zwei Quadrate», In denen sich st reise beftmden. Auf einem der Quadrate steht Fa. anf dem anderen 'Nein. Wer mit Ja stimmen will, hat den Kreis lm Quadrat Fa mit einem Kreuz zu ver sehen. and wer mit Nein stimmen will, in dem Quadrat Nein ein Kreuz in den Kreis einznsiigen. 8 -l. Tie Stimmlisten und Stimmkarieicn sind vom g. Juni bis einschließlich l-I. Fnni IM.'ii auSznlege». Die Ge» meindebshvrdc kann die Auslegung schon früher beginnen lassen. Gegenüber mannlgsachcn Anidstcllnngc» über die Form der 'Llimmzettcl wird darauf hlngewirscu, das» die Form der Stimmzettel unter Zusiiminnng aller Parteien des RetchS- lagcS beschlossen worden ist. Die Frage des Volksentscheids gilt natürlich auch als a b g c l e h » t, wenn der Stimm- berechtigte der Abstimmung überhaupt fernbleibt. Ein Ausschuh zur Schaffung -er Einheils- flagge. v erlin . >d. Mai Aach den Morgendtätteru beabsichtigt die Aeichsregierung, nach Pfingsten i« Reichstage einen Rn» trag ans Bildung ei„e,> Ausschusses zur Schassniiq einer Ein» bcitssla'ge vor,„legen. ES ist beabsichtig«, daß an diesem schust niclu nu, Parlamentarier, sondern auch Historiker und eraldiker teilnehme« sollen. vulhers Zuftunstrpläne. Perlin. lt- Mai. Wie die,.B. Z." liöri. willReicliska».,' ' /uttier sich in teilen als lliechtsanwall niedcrlasse» ler a. r. lag Deutschnalionale Interpellation zum Berliner Polizei-Skandal. Berlin, l-c. Mai Die Deutschnatioiiale» haben Im ReichS- folgende Interpellation eingebracht: Am 11. Mai d. F. sind aus Veranlass»»,, prenstischer leitender Ämtsstellcn Hans, stichnngcn, Festnahnien und Beschlagnahmen bei nationalen Verbanden sowie bei führenden Männern des vssciilttchen Lebens vorgenomnicn ivoröen. von denen der links stehenden Presse, dagegen nicht den zuständigen richter lichen und Rcichsöevörden vorher Mitteilung gemacht worden ist Der Zeitpunkt dieser Maßnahmen, ihre rückfichtstas« widerrechtliche Durchführung nnd vor allem die tendenziöse Berichterstattung der Presse lassen keinen Zweifel, dast cs sich hier um ein Manöver handelt, dast von den revolutio- närcu Borbcreitungcn und inneren Schmierigkeiten der Linken ablenken nnd gleichzeitig durch Entstellungen und Sier» unglimpsuagcn die schwarz-weth,ro»e Bewegung «nb die rechtsstehenden Parteien in ihrer Gesamtheit treffen soll. DaS Vorgehen der preußischen Regierung und die bisher bekannt, gewordenen Einzelheiten kennzetchncn sich als glatter Bcr, sassungsbruch. WaS gedenkt die Retchöregiernng zu tun, nin: >. ähnltchcn Vorgätigeir vorznheugen? 2. deit durch die Mastnahmen der prcustilchcn Regierung fälschlich Beschuldigten und Gcschädig- tcn Genugtuung zu verschaffen'? Die bayrischen Köniyslreuen gegen jeden Puisch. München, lg. Mai. Auf einem Festabend der bäurischen KönigSpartri zu Ehren des Kronpri»',cn Rnvprecht erklärte der zweite Vorsitzende, In setz rat Becker, dast die König-treuen alles daran setzen werden, um aus srird- lichen Wegen bnlb ihr Ziel zu erreichen. Jeden Putsch lehnten sie aber mit Entschiedenheit ab. Ae Martuemeuterei M7 und die U.S.V. Do» Bericht b«» AdmlralS «rünlugtzau» im Un»orsuchu«goonsschud de» Belch»lage». Berli«, l«. Mai. Im ReichStaaSauSschuß für die Ursachen deutschen Zusammenbruchs hielt am Dienstag der vvlkS- Rebe hat zwei Briefe an den Abg. Dittmanu geschickt. Veit« Briese sind dnrch MittelSpersvne» der Frau Zietz tm Bure,« der U. G. P. tn Berlin abgegeben worben. Auch di« Absendtin, dieser Briese hgt Rebe erst geleugnet, aber schließlich »ugrbtt müssen. Fest steht, dast der Ausruf ReVeA nach der Erhöhung der Berpflegungsgelder für dte Ma»ns«hafteu versaßt ist. st» handelt sich also hier nicht mehr »m dl« Abstellung bestehender ober vermeintlicher Mlßstttnde, sondern »m bas Strttk. Programm aktiver, vor dem Feinde befindlicher Soldaten. Der Abgeordnete Dttimann kommt aber trotz alledem zu dem Schluß, daß die Protokoll« gefälscht seien und «in Justizmort vorliege. Ebenso wie die Anklage gegen den KrlegSgertchtSrat Tr. Dvbrtng in sich zusammensgllt, so ist bteS auch bei dem zivtitcn Hauptbeteiligten» «rlegltzerichtlrat Dr. Lösch, der Fall. In der HauptverhaNblung mit vaase und Genossen von der »Westfalen" am st. November INI7 schloß Kriegsgerichts, rat Dr. Lösch, der Vertreter der Anklage, sein Plädoyer mit folgenden Worten: „Meine HerrenI SS ist einem An- klagcvertretcr nicht leicht, wenn die Leute einem mehr oder mlnder wehrlos i» die Hände gegeben sind, dadurch, dast man sic überführt hat. oder dadurch, dast sie tn letzter Stunde ein Aeichsbarmermarröver an -er österreichisch- ungarischen Grenze. Berlin, 18. Mai. DaS Reichsbanner Schwärz-Rol-Gold will am 28. ds. MlS.. zusammen mit den Genossen vom öster reichischen republikanischen Schutzbund, eine feldmästige Krcisübung an der ö >t c r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e n Grenze, nämlich im Leilhagebirgc, veranstalten. Tic Wiener „Rcichspon" veröffentlicht eine Schreiben der Schutz- bundleiiiing, in dem es heistt. man habe „unsere Genossen" vom Reichsbanner Schwär,-Rot-Gold cingeladen und dafür die Zu- stimmung des Reichsleiters, Genossen Hörstng, erhalten, der an der Hebung tn Oesterreich mit einer stattlichen Anzahl Reichsbannerlenle sich beteiligen wolle. Die .„Krcuzzeilung" weist darauf hin, dast das Ganze eine Demonstration gegen das „monarchlstifchc Ungarn" sein soll und fragt daS Aus wärtige Amt, wenn es schon Vorträge über Südtirol ver biete. wie es da über die Hörslngschen Feldzüge gegen Ungarn denke. «- SS ist kein Zweifel, dast den geplanten Manövern der Partetmtliz zumindest ein starker demonstrativer Charakter anhaftet. Einmal soll gegen dte bürger liche Regierung tu Oe st erreich demonstriert werden, dann gegen das derzeitige Regime in Ungarn. Bon vorn herein muh es dabei sehr svnderbar erscheinen, dast sich die Retchsbannerleute. denen auch einige Parteigänger des Zentrums und Demokraten angehören sollen, offiziell tn den Dienst der Parteioppositivn tn Oesterreich stellen. Man must dabet auch auf den tiefgehenden Unterschied zwischen der österreichischen und der reichsde irischen Sozial demokratie Hinweisen. In Oesterreich gibt es so gut wie kein« Kommunisten, woraus natürlich auf die linkSrabikal« Einstellung der gesamten österreichischen Sozialdemokratie ge- folgert werben kann: sind doch Hingst erst Vertreter der öster reichischen Sozialdemokratie von einer Studienreise aus Sowset-Rustland zurückgekehrt, wo sie nach ihren Schilderungen ein wahres Paradies entdeckt zu haben glauben. Ob die öster reichische Sozialdemokratie nicht doch eine» schöne» Tages von der 2. zur 8. Internationale ,imschwenken wird, ist keines wegs ausgeschlossen. Erschwerend für die Manöver-Demonstration der RcichS- banncrlenic kommt noch der Umstand in Betracht, dast gerade in diesen Tagen in Oesterreich zwischen den bürgerlichen Par- icicn und der Sozialdemokratie ei» besonders heftiger parla mentarischer Kampf geführt wird. Gelegentlich der Debatte über die Reform des Mielengcsctzc» werden Zündstein«, Aktenbündcl, Osterratschcn und bas ganze übrige spezifisch österreichische ObstruktionSorchester in Betrieb geletzt. Der Aufmarsch der Partei-Armee im Manövcrgclände nächst Wien — es ist an ein Znsammenströinen von über 2',«>M Mann ge dacht, soll der oppositionelle» Taktik tm Parlamcirt den ent sprechenden Nachdruck verleihen. Neben schweren Verstimmungen mit Oesterreich drohen auch solche mit Ungarn. Aciistcrungen des Ministerpräsidenten Grasen Bethlcn aus der süngsten Zeit zeigen, dast man in Ungarn beginnt, sich innerlich »mzustellcn und namentlich mit den deutschen Minoritäten engsten Kulturaustausch tn dte Wege zu leiten. Demonstrative P a r t e t m a n v v e r an der ungarische» Grenze würden in Budapest als ei» äußerst unfreundlicher Akt angesehen werde», da man dort natürlich non der Voraussetzung auSgeht, baß die», wenn auch nicht mit Billigung, so doch mit Wissen bcr offiziellen deutsche« Stellen erfolgt. Noch ist cs Zeit, hier Schaden »» verhüten. des ,, parteiliche Abgeordnete Admiral a. D. Urttninghans sei» grvst- a»g«l«ate» Referat Aber die Mar«»» meuteret vo« 19 17, da» tn eingehender Weise die Behauptungen de» sozial- demokratische» Abgeordneten Dittmann wiberlrate. Aba. vrüningüaus stellt, zunächst sest. dast der Bericht Dittmanud von der These ausgeht, dost dte militärischen Ausschreitungen, bs« sich schließlich zu regelrechten Meutereien auswuchsen, ohne vvlsjlschrn Hintergrund zustande gekommen wäre», in erster Linie wegen der unzunlchcnde» Verpflegung. Admiral Vrttuingbaus gab deshalb zunächst einen Urberblia über die BerpslcanngSvcrhäUuIsse der Marine. Mindestens ein Drittel der Ossiziere hat gemeinsam mjl Deck» ofsizlcren und Manuschaste« dasselbe Esten bekommen. Die B e r p s l e g u » g S g c l d « r für Mannschaft«» sind während des Krieges allmählich sehr erheblich gesteigert worden, so dast »»in Schluß nur noch eine Differenz von 2st Psennia pro Tag und Kopf vorhanden gewesen ist. Auch im Rüoenwinter lvtli'17 war die Ernährung der Marine erheblich besser als die der Zivilbevölkerung. A»O de« Akten ist »hue weiteres erficht, sich, daß man die aus einigen Schissen bestehenden Schwierig, kette« in der Berpslegung dazu beuustt hat, um ans ihnen aus, banend eine systematische Verhetzung der Mannschaft zu de» Geständnis ablegcn, Strafen auSzüsprechcn, und Strafen zu treibe». Die Meutereien hatten aber letzten Ende» mit de« 'beantragen. Man ist sich vollkommen der lechwere dessen br- BervsteaungSschwieriaketten überhaupt nicht- zu «nn. An» dem Protokoll über die Vernehmung des OberheizerS Silberhorn ist »achgcmiesen, dast dieser die Matrosen mit den Zielen der U. S. P. vertraut gemacht hat, nämlich dem annerioiiSloieii Friede», und zum Generalstreik, also zur Meuterei aussordew«. Aus einer Zusammenkunft wurde auch zur Sprache gebracht, dast man zur Erzwingung der Forderungen ber U. S. P vieschütztclle entfernen sollte. Alle Beschwerden sollten nach Berlin an die U. S. P. gehen. — Eharakteristisch sür die Art und Weise, wie in dem Gutachten de» Abg. Dittmanu der Akteutnhalt wiedergegeben wird. Ist die Tatsache, dast die von BrüninglianS verlesene Aus sage des Silberhvr» in folgender ZusannneiEassung wieder- gegeben wirb: „EalmuS gab mir nun den Rat. wir sollten uns nicht beschweren oder gar eine Meuterei machen. Das habe keinen Zweck. Wir sollte» vielmehr einen offenen Brief an Frau Zieh schreiben in Berli». Diese gebe dann den Brief an den betrefsenden RcichStagSabgeordneten weiter." Kommen tiert wirb dann dieser „obsektive Auszug" mit den Worten: „Also kein« Meuterei, sondern Abhilfe durch di« Abgkorb- neten" In einem Briese de» MarineoberstabSzahlmeisterv a. D. Wulfs, der im Kriege die Geschäfte des Flotten« indentanten wahrgenommen hat, heistt eS: »Der Arbeiter- und Soldatenrat der Flotte hatte gleich nach der Revolution die Fleisch- und Frltbücker der Offiziersmessen zur Revision ein- gefordert. Ich bemerke, dast nach einer getroffenen Ver einbarung ein Mitglied deS. Soldatenrate» mit dem Flotten chef alle Kommandosachen »nb ein andere- Mitglied, ein Ober- Matrose, mit mir all« Verwaliungssachen zu unterschreiben hatte. Einige Wochen nach Einsorderung der Fleisch- und Fett bücher kam besagter Matrose in meine Kammer und sagte: Herr EtabSzahlmcifter. zu unserem Erstaune« ha» dle Re vision der Fleisch» nnd Fettbücher ergebe«, daß di« Ossi« zierlmefieu «ich« zuviel abaehobe« habe«, lm Gegenteil, sie haben zum Teil die zulässigen Höchstsätze nicht un erheblich unterschritte«. Fch antwortet, hieraus: Wollen wir nunmehr der Wahrheit die Ehre geben und durch Flottentagesbefehl bekanntgcben, dast die Revision ergeben hat. dast die Messen die Ration nicht Uber- schritten haben. Da sprang der Mann erregt anf und sagte: Rein. Herr StäbSzahlmrister, dieses wichtige Agt» «ationsmittel werden wir uu» nicht aus der Hand winde» lassen. DaS Dittmannsche Gutachten erklärt, dast dl» Menage- K o m m I s s i o n e n sich zu einer allgemeinen Beschiverbe-Kvin- niissio» ouSwiichsen. Man müstte dem noch hinzusügen, dast sic zu einer Zentrale für die politische Agitation wurden. Da» Diitinansche Gutachten spricht weiter von einem Terror, der mit der Untersuchung der Meutereien betrauten KrtcgS- g e r i ch t s r ä t c. Die Akten lm Fall Rebe gegen Dr. Dobrtng ergeben, dast die Angaben dieses Angeklagten, aus di« sich das Dittmansche Gutachten stützt, bereits in der Hauptvebhandlung als unwahr, und zwar dnrch ei« eidliche» Zeugnis erwiesen sind. Die „M o l t k e" lag zu der Unternehmung gegen Oelel in der Danziger Bucht, stand also unmittelbar vor dem Feinde. Fn dieser Situation wurde bei dem Oberbeizer Rebe ein Aus ruf gesunden, der mit den Worten schlicht: Wer für einen baldigen Frieden ist. bekenne sich zur U. S. P.i Rieder mit dem Krieg! Nieder mit dem Militarismus! Die Ver teidigungsschrift Rebeö ist geschrieben worden, well ihm das von dem UntersuchunaSsührcr Dr. Dobring nahe- gelegt wurde. Man kann eigentlich nicht aut von dem Terror eines Untersuchungsrichters reden, wenn er einem Angeklagten selbst Gelegenheit gibt, ihm auch die nötigen Materialien anS- zuhändigen, um sich zu verteidigen. Objektiv gesehen ist eine derartige Handlungsweise das Gegenteil von Terror. Dabei hatte Rebe in dieser Schrift die Worte geprägt: »Zar Selbstoerteidignu« ist da» «««einst« Mittel gern»« gut genug." wustt, was man vernichtet und wa» man für eine Veroot. wortiing übernimmt mit seinem Antrag. Wenn wir da» Er gebnis der heutigen Hauptvcrliandliing an iinö votUberziehen lgssen, so must sich jeder sagen, unser Vaterland ist am Rande des Verderbens gewesen. Danach ist unter Zugrundelegung der Gesetze die Strafe bemessen." Man wird zngebcn müssen, dah in diese» Ausführungen de» KrlegSgerichtsratS Dr. Lösch ein hohes B e r a n t w o r t l i ch k e I t » g « s tt h l. ein starkes und moraltschcö menschliches Empfinden zum Ausdruck kommt. WaS macht nun das Dittmansche Gutachten a»ö diesen Schluß sätzen des PlädonerS? Hier heistt eS: „DaS hat Dr. Lösch übrigens drastisch charakterisiert. Nach den Akten hat tt selber erklärt, dast bei den Vernehmungen die Leut« mehr oder minder „wehrlos einem in die Hand gegeben" seit«. DieirS Eingeständnis spricht bereit» Bändel" ES wirb dann be- hanptet, die Geständnisse der Angeklagten wären tzrprcßt und die Protokolle gefäl sch t. Ebenso ist ganz unhaltbar, wenn Dittmaii behauptet, die Geständnisse der Angeklagten seien ans Grund einer ungeheuerlichen Lockspitzclwirtschast zustande ge kommen. Brttntnghaus führt bann die Aussage de» Oberheizer» Becker vom 1«. August >N>7 an. in der dieser zugibt, dast di« Erörterungen in den sogenannten Menagekommtssta- nen weiter nichts waren als Erörterungen Uber politisch« Ziele, und dcist die Bcrpflegungssrngen nur Vorwände waren. Ueber die Zusammenhänge zwischen der U. S. P. und der Stockholmer Konferenz hatte Becker »n einem Ausruf gt- schrieben, dast die U. S. P. imstande sei» müsse, so und so viel« tausend Martneangehörlge als Parteimitglieder nachzuwetse». Darum müsse jeder sich Ihr als Miiglieb auschlteßen. And diesem Ausrufe must man «laentltch annrhmen» baß eine Organisation tatsächlich bestanden hat, und dchß deren Be stehe» auch den Abgeordneten der U. G. P. bekannt war, denn sonst hätte sa der ganz« «»sruf eigentlich gar keine» Sinn. Man wirb vor allem auch ohne wettere» zugeb«« müssen, dast die ganze Werbung für die U. G. P. tu keinerlei Verbindung stellt mit Berpfleaunassragen. In wie verhängnisvoller Welse dieDiszipltnausde« Schiffen bereit» gelitten hatte, dafür führt Abg. «rüntng- Haus einen Brief der Besatzung der „Westfale«" an. der an be« Kommandanten der „Westfalen" gerichtet war und tn de« der Kommandant gefragt wird, warum «tn« Anzahl »«» Kameraden sestaehalten werde, miß lang« man sie festzuhalten gedenke und was mit den Leuten geschehen soll. E» wirb bann die Drohung ausgesprochen, dast, wenn diese Frage« nicht beantwortet werben, die Besatzung mächtlg genng sei. ihre« Wtkle« A« er zwinge«, und wen« es sei« Müll«, ml» Gewalt. Abg. BrnninghauS gibt bann einen Ueberblick über die Bitt gänge ans dem „Prinzregent Luitoold". wobei groß« Dell« der Besatzung, etwa «NN Man«, um «tue Demsustratls« geae» bi« Bestrasung ihrer Kameraden zu vollftthre«. da» Schiss «>a«o» mächtig »erließe«. Sämtliche Teilnehmer» die a« diese» eigenmächtigen AnSzng beteiligt waren, waren ltstenmäßig ge- ivorbcnc Anhänger der tt. S. P. Abg. Brüniughaus führt dann weiter an, daß ber tn die Meutereien verstrickte Ober- Heizer Becker sich dem KriegSgerichtSrat freiwillia vor- sühren liest und ihm über die letzten Ziele der Organisation erklärte, daß zur Erzwingung des Stockholmer Beschlüsse» de« Generalstreik der Flotte, also die Meuterei dnrch bl» vrnaui, sation, erreicht werde« sollte. Dies« freiwillig gegeben« Aus sage hat der Oberheizer Becker bann durch sei«« Unterschrift bestätigt. Er ist zu jedem Sah gefraat worden, ob er nicht Einwendungen habe, und erklärte nach Verlesung der Aussage, daß er die Aussagen unterschreiben könne. Abg. Brüninghaus schloß sein Referat «lt da« Worte», es scheine Ihm, al» ob das Dittmannsche Gutacht,a tnsofer« an den Kern der ganzen Sache stark vorbeirede, als es davon aus- gehe, dast die Bestrafung der Leute in der Hauptsache »egen ihrer bloßen politischen Gesinnung erfasst sei, »ähreub doch tatsächlich Gericht gehalten worden ist gegen diesenigen, die in Konstguenz ihrer politischen Anschauungen ihre Ziel« «tt Ge walt erzwingen wollten und damit die Schlagserftikeft dtt Flotte zunächst vorübergehend in Frage stellten. Ein Erfolg Ab- el Krims- Land»«. 18. Mat. Dt« vor den spanischen Ltntrn zwischen Zeuta nnd Tctuan wohnenden GebirgSstämmr sollen sich, wie der Korrespondent der „TtmrS" erfährt, gegen die Spanier erhoben haben. Die Hauptdörser der Bens MsuarS seien bereit» von ihnen in Brand gesteckt worden. Dte Spanier hatten keinerlei Schritte unternommen, um den unglücklichen Bewohnern Hilfe zu leisten, obwohl ihnen, nachdem sie sich unterworfen hatten. Schutz versprochen worden war. Mit der Zerstörung dieser Dörfer fällt daS Gebiet der Bens Msuars in den Besitz Abd el Krims zurück. Schwere Derlust« Spanier in Marokko. Tanger, 17. Mat. Nach einer Meldung auSAlhueemaö haben die Spanier dort bet ihren Vperatlonen schwere Ber- lnste erlitten. Eine Abteilung ber Fremdenlegion von »M Mann soll bt» aus den letzten Mann getütet ober gefangen genommen worden sein. Kaufleute tn Alhucema» senden ihre Warenvorräte nach Melllla zurück, tn Erwartung eines baldigen starten AngrisfeS Abd el Krim». Beträchtlich mehr als lM Soldaten der spanischen Fremdenlegion sind in der Nähe von Tetuan gefallen. Die Zahl der Verwundeten ist groß. Bombrnattonial in Buenos Air«». Berlin, 18. Mai. Wie di« Morgenblätter melden, explo. dicrtr in ber Nacht zum Montag ein« Bombe vor der amerikanischen Botschaft tn Buenos Aires. ES wurde niemand "ersetzt. Die Täter hatten osfenbar «inen Anschlag gegen den Botschafter Iah beabsichtigt, der knapp zehn Minuten nach der Explosion hrimkrhrt«. Der Anschlag hängt vermutlich damit zusammen, daß die ameri kanisch« Regierung die Wiederaufnahme des Prozesses gegen die Kommunisten Sacks und Vanccttt, die in Massachusetts de- Mordes überführt sin», ablchnt«. Warschau. 18. Mai. Pilsudskt ist erkrankt und kannte an der gestrige» MInIstcrratSsiyuna nicht teilnehmen. Unwetter in Ratten. Nach den Morgenblättern wütet tn NordltnNeu ein Unwetter. Es werben wieder Etsenbahnverkeßeß- stürungen an- Norditalicn gemeldet. Au» Vreitet» Wirb berichtet, das, dl« Arbeiter, welche In der Abamello-Grupp« «n der Herstellung eines Kanals zwischen dem Miler See und dem Salerner See arbeitete«, von einer Lawtnk -b«ik- rascht wurden. Diese riß sieben Arbeiter mit. Bisher wurden nur zwei Leichen gefunden. In Verona wurden drei Tote tm Hochwasser ber Etsch gesunden. Der Fluß hat mehrere Bezirke überschwemmt. Verschiedentlich sind die Verbindungswege aus dem vande durch Erdrutsche zerstört worden. Auch der Po ist über »ir User getreten nnd hat drei Bezirke vollkommen isoliert. Ehrungen für Oberst Aoblle. Nom, l8. Mat. Wie die Blätter melden, soll Oberst Nobile, der Norbpolüberflieger, nicht nur bl« golden« Medaille der Wissenschaft erhalten, sondern auch zum General befördert werden und bas Kommando über die italienischen Luftschiffe erhalten. Ferner soll er zum Ehrenbürger der Stadt Rom ernannt werden. sW. T. B.s Morgssn sbsna 6 Ustr »Ina »>r« Mläer lerlia, »emi 81» picht en »Sch, Vilm« dl» »chkUch» iwd NI ilke b«n,en »»kann! »ul, XuiMdninl, pkoloHau» LK'FLL: i LUM §«kb«kkacken von Alctzumukakoren, oropo äunastmktosteaft /üe /?uttckkun/c/>»unck«. /Es. F-.SS, OMfl/las/t > Oexam-//aun /kuftftr/ick S 60 Lt/tchchFN*»- tt, L«e/W«i» satietio/«o»«»», mit /o sotichch/dchchwen. I
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