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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261019013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-19
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1926
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Vknslag. lg. Oktober 1S2S — Dresdner 7k"ck>richten — Nr. <81 Seite« «ililür»»r«t» Illr Dr«»-»n.ru«d»rg»rdt> »nd Umgegend »esrrt, am Sonnabend und Sonntag tm »asthof zu Roßthal sei» fünfziajährtgeSBestehen.am Sonnabend ln der Nets« «ine» Kommerse», zu dessen Ausgestaltung der Fretw. Ktrchenihor zu Gorbitz unter seinem Leiter, Kantor Gerth, da» Hornkertett der Parochie unter Ernst Thiele, der Nännergelangveretn DreSbensia unter Oswald Wetrauch und der Turnverein zu Gorbitz mttwirkten. Alice Liebe», lind und Georg Erner ersreuten durch Lautenlieber. Fräu. lein Körner vot einen Sprechvortraa. Am Sonntag hörte mau zuerst den FestgotteSbienst. die Kapelle war dafür ge- schmückt worden, und Pfarrer Lamm konnte »u einer zahl» reichen Gemeinde sprechen Sr predigte über Sphrs. «. tz: Se'd «intg, zu halten dt« Einigkeit tm Geiste durch da» Band de» Frieden». Rach dem Gottesdienst begab man sich an da» Grab de» Begründer» diese« Verein». August Adam, auch hier sprach der Or«»pfarrer. Am Nachmittag drängte sich eine viel, köpft« Menge durch die fähnchengeschmückten Straf,«« de» Orte» zum Gasthof. Alle Tische und lebe« Plätzchen wurden besetzt: an der Tafel der Ehrengäste sah der 8t jährige einzig« lebende Mitgründer, Hermann Schumann, mit seiner vatti« Theresia auf grünumranktem Ehrensitz. Kräftige Muiik leitete dt« Nieter ein, «in Vortrag de» Männergesangvereins DreSdensia führte zum Vorkornch hin. Fräulein Vooß gab damit in frischer Siede Kunde von den Geschehnissen in den vergangenen fünfzig Jahren. Tann begrüßte der 1. Vor- fitzend« Emil Sipper« die große Schar der Festteilnehmrr. Zahlreich« Ehrengäste waren zu nennen, so der Vertreter beS vundeSpräsiblnm». Gutsbesitzer Vartzsch. so da» Ehrenmitglied Pfarrer Drechsler. EhrenbezirkSvorsteher Frank, Kamerad Hermann Schumann nebst seiner Gattin, der Freiherr von vurgk und die Vertreter zahlreicher Vrudrrvereine. Kamerad Lippert gab einen Abriß der BeretnSgeschichte. Sr erwähnte die Gründung am 1 Oktober 1870: er gedachte der zwölf Gefallenen, er wie» auf da» ansehnliche Unterstützung», werk hin. da» der Verein schon in Vorkriegszeiten an bedlirf. tigen Mitgliedern vollbracht hat Mit der ersten Strophe des Deutschlandliede» stimmte die Versammlung den vaterländisch bewegten Worten de« Vorsitzenden zu. Beim Fahnen, rinzugr wurden nicht weniger wie 17 Fahnen herein. ,«tragen. Pfarrer Lamm hielt die Festrede. In urwüchsiger Deutlichkeit, die -de» alten Soldaten erkennen ließ, sprach er von der einstigen Dienstpflicht und von ihrer Volkstümlichkeit. Sie hat uns ein Geschlecht von Männern geschenkt, sie ver band beinahe jede Familie aus zwei, drei Jahre mit dem Militär, fa, sie hat auch die Frauen in ihren Bann gezogen. War der Krieg von 1870 noch ein Erproben de» daheim Ge übten gewesen, so stellte der Weltkrieg die Kämpfer vor ein unerhört grausige» Erleben. Um so höher waren die Leistun. gen etnzuschäven. die Fltrstensohn und VliraerSmann gleich mäßig nebeneinander vollbrachten Heute bluten wir aste an einer Wunde: die ist Deutschland. Wir denken der her^ zerreißenden Zahl der Blntopfer: lösten sie »msonst dar. gebracht sein? Wer e» meinte, der mühte am Sinn der Ge. schichte verzweifeln. Aber wir glauben an eine deutsche Zn» kunkt, wir stellen unser Schicksal in Gotte» Hand. Mit Gott und für da» deutsche Vaterland, und so hinein in die Zukunst! Im letzten Teile der Veranstaltung ehrte der Verein in der schönen Art der Milttärvereine seine ältesten Angehörigen. Kamerad Vartzsch und eine Anzahl Vertreter von Bruder- vereinen schickten ihre und des LandeSvräsidiumv Glückwünsche voran»: zwei funge Mädchen brachten Sonderspenden dar. Dann ging man zu den Auszeichnungen über. Kamerad Hermann Schumann erhielt da» Ehrenzeichen und die Eftrenmltglieds^ast kür fünkziaicibrlae Treue: die Kameraden Winkler und Bergmann wurden für vierzialährtae Mitglied. schaN. Vogt. Friebel. Büttner und Leukcbner für 26iäbrige Zu- »«Hörigkeit ausgezeichnet Ein Festball beschloß den Abend. —* Sin Unhold. Da» Gemeinsame Schöffengericht DreSden verhandelte in geheimer Sitzung gegen einen 48 Jahre alten Elektrotechniker OS-kar Alfred Jacob» au» Riga, der sich an seinen Töchtern in unsittlicher Weise schwer vergangen hatte. Der Unhold wurde.zu vier Jahren Zucht haus verurteilt, auch geht er fünf Jahre der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig. Im Zeichen -es LanötagswalMampses. , ie Kerfe feimeil« fük rs^le. welckefiaul Eine Rede Dr. Oberfohrens (M. d. A.). «efamtfitzung des Arbeitsausschusses Dcntschnationaler Industrieller Sachsen». Am Montagnachmittag fand im großen Saale de» Hotel» Bristol ein« Gesamtsitznng de» Arbeitsausschusses Deutsch- nationaler Jndustrletler de» LandcSvcrbandev «wachsen statt. Nach vearüßungSworten durch den LanbeSverbaudS-Bor- sitzende« Rechtsanwalt Dr. Philipp ging Dr. Kürb » auf dt« Bemühungen zur Schaffung einer bürgerliche» Einheit», liste rin, um nach Darstellung de» objektiven Tatbestände» dem lebhaften Bedauern der Deiitschnationalcn Volkspartei über da» Scheitern dieser Verhandlungen Ausdruck zu geben. Wenn jetzt durch starke Spaltung de» Bürgertum» — allein neun bürgerliche Wahllisten und keine Ltstenverbinbungi — die bürgerltch« Mehrheit schwerer zu erringen wäre, so trrsse für diese bedauerliche Entwicklung dir Deutschnattonalen keine Schuld. Der Vertreter de» Verbände« Sächsischer Jnd». ftrieller Dr Sckardt bestätigte und ergänzte diese Au», stthrungen. In seinem Vortrage über »Die politische und wirtschaftliche Lage* ging der Vorsitzende de» Steuer- auSschusse» de» Reichstage». ReichStagSabgeordnctcr Dr. Odersphre«, von dem Dtresemann-Wahlanfrus der Deutschen Bolk»partei au», um zu der Politik des durch diese Wahlpropaganda in die Schußlinie de» Wahlkampfe» gestellten RcichSaußen- minister» kritisch Stellung zu nehmen. Wenn eine gewisse außenpolitische Entlastung eingctrcten sei, so beruhe die» zum großen Teil auf Vorgängen aiißerdcutschen Ursprung» seng- lischer Kohlenstretk, Zertrümmerung der französischen Wäh- rung und wachsende Abhängigkeit Frankreich» vom englisch, amerikanischen Kapital usw.i, an deren Herbeiführung der NetchSaußenmtnistcr unbeteiligt sei. Frankreich tm Augen blicke zunehmender Schwierigkeiten und wachsender Isolierung guSgerechnci von deutscher Seite bet zu springen, werde sich vielleicht einmal als gefährlichste Torheit erweisen. So- weit eine außenpolitische Entlastung Folge deutschenVor- gehen» sei, sei sie verbunden mit dem Niesenverzicht. den die Anerkennung de» Versailler Vertrage» bedeute. A»S den Kreisen nm Lord d'Abcrnon stammte der Gedanke der Sicher- heitSpaltoerhandlnugcn. wurde der Wunsch nach Deutschlands BölkerbunbSeintrttt geäußert. Bon den vier Bedingungen, die Deutschland hierfür stellte, wurden drei der wichtigsten ab- gclehnt: Neuregelung de» MandatSstistemS lEnglanbS schroff ablehnende Haltung in bezug auf Dcntsch-Ostafrtkal, Wider ruf der KrtegSschuldlüge. Deutschland» BeteillgungSpflicht an BölkcrbnnbS-Exekiitloncn (wo lediglich gewisse Kautelen zu- gestandcn wurden). Da» einzige, wa» blieb, war der ständige Ratvsth. wobei jedoch der deutsche Wunsch, in ein unver ändertes RatSarrminm etnzntreten. wiederum unberücksichtigt blieb. Neutrale Mitglieder schieden an», und Polen erhielt einen in Praxis anf ständige Vertretung htnauSlaufenden Ratssitz. Der Gcneralirrtnm Strcscmann» beruhe in seinem Glauben an «in« internationale Jnteresiensolidarität der Völker und der Wirtschaft, eine Auslassung die womöglich noch verhängnisvoller sei als der marrisissche Irrtum einer inter nationalen Jnteresiensolidarität der Arbeiterschaft. Diese Ein stellung mache daS deutsche Schicksal abhängig von teuer zn erkaufender Hilfe von außen. Diele sich an das Außenkavital anschmiegende, händlerisch eingestellte ErkaufSpolltik wider spreche. ans da» Rheinland nnd Enpcn-Malm'dn angcwcndet. den Gefühlen nationaler Ehre. Im zweiten Teile seiner Aus führungen wandte sich Dr. Oberfohren der Finanz- nnd Steuerpolitik u. um die auch vom Finanzminisier Dr.'Nelnholb anläßlich »er Dresdner Jndnstrietlentagnng anaedcnteten Vorwürfe gegen die sogenannte „ThcscmricrunaSvoltttk* deS deutsch- nationalen ehemaligen ReichSsinanzmintsterS v. Schlicken jurückzuwciscn. AlS Helffcrtch sein Projekt einer real» undicrten Währung vorlcgte, hatte er vorgesehen daß die Rentenbank dem Reich einen Kredit von 2 Milliarden R:n- tenmark zur Verfügung stellte, damit dieses über die ersten UebergangSschwierigkeitcn htnweakäme. Dr. Luther er mäßigte aus Gorge für die Währung diesen Kredit auf 1,2 Milliarden. Diese Summe erwies sich als völlig unzu reichend. Die dem Reiche fehlenden Mittel mußten nunmehr durch stärkste Anziehung der Steuerschraube beschafft werden, was der Negierung ans Grund des ErmäSstianngSgesetzeS möglich war. Damals, im Februar 1924. wurden tene. die Substanz angreifcndcn berücbiiatcn Steuernotvcrardnunaen erlassen. Erst tm Januar 1925 trat v. Sch lieben diese Erbschaft an. um bereits tm August de» gleichen Jahre» durch seine Steuerreform ein ««vergängliche» Denkmal bentschnationalck Wirt schaftspolitik zn setzen. Hierin fand der elementare Grundsatz wieder Gel tung, daß Einkommensteuer nur dann zu erheben ist, wenn ein Ertrag vorhanden »st. Ein den Vor. anschlag überschreitendes Nebcraufkommen Ist tn höchstem Maße bedenklich, da eS Reich. Länder und namentlich Kom munen zu Extravaganzen anregt. die ihrer Ausgabe nicht entsprechen. Im wesentlichen hat der Grundsatz zu gelten: Die öffentlichen K ö r p r r i chai t« n haben zu ver. walten, aber nicht zu wtrtichaste«. Da» aui die Instinkte der Massen eingestellte Parlament ist für lach, gemäße Finanzpolitik denkbar ungeeignet Da« altparlamen- tartsche England traf die weise selbstbeschränkende Besttm. mung, daß die Regierungsparteien keiner Eiatöerhöhung ohne Einverständnis der Regieruna zustimmen dürfen E» ist ein sehr bedenklicher Punkt, baß bei uns dt« Steuerpolitik zum größten Teile von Leuten gemacht wird, die gar keine Steuern zahlen. Abschließend kam der Vortragende auf die geplante Neu regelung der Tinkommenfteuererhebung und dt« Nngerecktig. kett der Realsteuer« zu sprechen. Aber alle Steuerkragen sind Fragen z-wetter Ordnung und abhängig von Rtrt'chaistSkrogen. .Schafft unS erst einmal eine rentable Wirtschaft, dann wollen wir gerne Steuern zahlen.* — Die anschließende Dis. küsst on befaßte sich «. a. mit der Frage der Behebung der Arbeitslosigkeit, mit StedlungSproblemen und zeigte die Ein stimmigkeit der Auffassungen. die tn der widerspruchslosen An nahme folgender Entschließ««« zum Ausdruck kam: Die am 18. Oktober in Dresden versammelte« In dustriellen Sachsens bedauern auf» tiefste, daß die Bestrebun gen zur Schaffung einer bürgerliche« Einheitsliste sür die bevorstehende Landtagswahl ergebnislos geblieben sind. Rach wie vor sind sie der Urberzengnng, daß bei einer marxistischen Mehrheit im Lande, wie immer sie auch zusammengesetzt sein mag, eine gesunde Wirtschafts politik wie Politik überhaupt nicht betrieben werden kan«, daß vielmehr ein sozialdemokratischer Wahlssea die leisen Ansätze z« »einer Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse wieder vernichten muß. Die versammelten Industrielle« bekenne« ans» neue, daß sie die von der Dentschmationale« VolkSpartci erstrebte Zu sammenfassung aller schaffenden und auf, bauende« Kräfte im Sinne einer wahre« Volksgemeinschaft in jeder Weise billigen und unter stütze«. Sie fordern alle diejenigen ans. denen an einer rnhigcn und geordneten Entwicklung unseres Landes unter Vermeidung aller sozialistischen Experimente, namentlich auch anf dem Gebiete der StaatSwirtschast. gelegen ist, mit ihnen ihre Stimm« anf die Liste der Dentschnationalen VolkSnartet zn vereinigen, die immer aufS schärfste gegen Klasse», kämpf und sür Volksgemeinschaft eingetretc» ist. Die Schwächen -er Groben Koali ion. Deutschnationale Wahlversammlung im BereinShan». Eine sachliche und in ihrer ruhigen Vornehmheit sehr angenehm wirkende Kritik an der Politik der großen Koalt- tton in Sachsen brachte am Montagabend der deutschnationale LandtagSabgeordncte Studienrat Stegert im wvhlgesüllten Saale des VereinShauseS zu Gehör. Der Redner ging au» von den Wirren des Jahre» 1928 und erörterte den ersten Fehler, der nach dem Zusammenbruch de» Zeigner-Regime« gemacht wurde durch die Bildung der sozialistischen Regierung Felltsch. DaS politisch Gegebene wären damals Neu. wählen gewesen, die sicher eine bürgerliche Mehrheit ge. bracht hätten. Falsch war auch die Begründung der Groben Koalition, die faktisch die Flucht vor der Auseinander, setzung mit dem Sozialismus bedeutete. Auch die gemäßigten Sozialisten sind immer Sozialisten geblieben: sie waren nur taktisch die Klügeren, indem sie mit bürgerlichen Parteien zusammenarbeitcten, um, wie sie oft genug selbst zugegeben haben, dadurch rein sozialistische Ziele erreichen zu können. DaS hat sich in der weiteren Unterminierung des Be« rufSbeamtentum» tn den Jahren der Großen Koalition gezeigt und in der damit Hand tn Hand gehenden Besetzung der wichtigsten Beamtrnpvsten mit eingeschriebenen Sozialdemokraten. Wetter war reine Sozialtsicrungspoltttk der Ausbau der staatlichen Wirtschastöbetrtebe, -ie, unterhalten von den Steuern der Privatwirtschaft und dabei selber steuerfrei, eben dieser Privatwirtschaft zu gefährlichen Konkurrenten wurden, eine Politik, die tm höchsten Grabe Mittelstands, feindlich war, während die Dentschnationalen die Interesse« deS Mittelstände» verfochten, leider von den anderen Par- tcien fast stets im Stich gelassen. Minimal sind endlich auch die Erfolge der Großen Koalition auf dem Gebiete der Kulturpolitik gewesen, wo neben einigen Ansätzen zur Besserung viele» unvollendet geblieben ist. weil man je und je sich davor scheute, die Linke zu verstimmen. National» christliche Ideale lassen sich eben nicht im Verein mit einem lauen Liberalismus nnd einem feindlich gesinnten Inter nationalismus durchführen. — Die Rede, die mit größtem Beifall ausgenommen wurde. schloß mit einer Umreißung der grundsätzlichen Ziele der Deutschnationalen und mit dem Be kenntnis zur Vergangenheit. anS der ein Volk immer wieder seine besten Kräfte zieben kann nnd wird. Pollak vor geladenem, festlich gestimmtem und geschmücktem Pnölikum war ein einziger Triumph. ^ Xi.-l) s Radindranath Tagore ist erkrankt und hat auf ärztliches Anraten sowohl seinen Vortrag in Wien, al» auch die ange- kündigten Borträge in Prag und Budapest abgesagt. s* Rllckgaua in der AnSsnbr beutscher Klaviere. Wird die Welt unmusikalisch? Oder woran liegt da» sonst? So könnte man sich fragen, wenn man die Zahlen ansieht, die die Industrie» und Handelskammer zu Berlin über dir deutsche Klavterindustrte veröffentlicht. Zwar bat die Arbeitslosigkeit tn -er Berliner Klavterbautnbiistrie in den lebten Monaten etwa» abaenommcn aber es sind immerhin noch rund 4V Pro- »ent Arbeitslose zu verzeichnen. Die dentsche Ausfuhr von Klavieren betrua in den letzten fünf Monaten tm Durchschnitt pro Monat etwa 2760 Pianos und 210 Flügel, zusammen also 2900 Instrumente. Diesen stehen vergleichsweise »000 Instrumente als Monatsdurchschnitt der früheren Jahr« aegrnüber DaS bedeutet einen gcivaltigen Rückgang, der hauptsächlich dadurch bedingt tsi. daß England und Belgien ihr« Abnahme von dentschen Instrumenten immer mehr ein- «eschränkt Koben: krühcr wurden beispielsweise nach Belgien jährlich rund 8000 PsanoS anSgcsührt. DaS Geschäft mit Süd- «merika war da» einzige das einigermaßen besriedtaen konnte. Aber auch hier hat sich die Konkurrenz der Bereinigten Staaten siark bemerkbar gemacht. Allerdings sind die ameri kanischen Klaviere meist automatische Instrumente, die Amerika »tlltaer Herstellen kann al» Deutschland. 4* Mar, Wollen, Hochschullehrer!,, sür Gesang a« Dresdner Konservatorium, bat im Selbstverlag die „Redekunst.Uebun» gen* Ihre» System« heranSgegeSrn. E» Ist ein Lehrbuch, da« an Hand eine» reichhaltigen llebiingSniaicrlal« zum richtigen und ge wandten Sprechen aller Vokale. Konsonanten anleitet, also ein« für keden und Sänger gleich wichtig« Materie behandelt. Im Unter- »ich» wird e» gute Dienste leisten. L. 5. Verschwundene -eustche Universitären. Zum 860. Jubiläum der Universität Helmstedt am 1ö. Oktober. Am 1v. Oktober kann die ehemalige braunschweigische Uni- versität Helmstedt das Andenscii daran feiern, daß N« vor »VO Jahren, nämlich am 16 Oktober >670. durch Herzog JultuS von Braunschweig gegründet wurde. Heute ist Helmstedt eine der vielen verschollenen dentschen Universitäten, denn sie wurde bereit» im Jahre 1809 durch Napoleon aufgelöst. Sie teilte da» Schicksal vieler anderer deutscher Universitäten, die einstmals bvchberühmt waren nnd heute nicht mehr vorhanden sind. Die Üniverfltät Helmstedt hat ihr« groß« Bibliothek an die Wolfen- »üttler Universität übertragen, wo sie heute noch «in« Zierde bildet. Zur Zeit der Napoleonherrschaft wurde auch die nassautsche Universität Herborn tm Jahr« 1807 aufgehoben, die tm Jahre 1664 gegründet wurde, aber der wissenschaftlichen Welt vollkommen unbekannt ist. Gleicherweise im Jahre 1809 wie die Universität Helmstedt wurde die Universität Rinteln aufgelöst, und -war durch einen Befehl de» Königs Jerome, de» Bruder» Napoleons I. Die Universität Rinteln war tm Jahre 1019 gegründet worden und gehörte der Grafschaft Schaumburg. Sie war berühmt durch die hervorragenden Juristen, die hier viele Jahre lang lehrten. Bekannter al» diese Universitäten ist die hochberühmte alte Universität Wittenberg, da» GetfteSzentrum von Kur sachsen. Wittenberg spielt in allen alten deutschen Dichtungen eine hervorragende Rolle und ist besonder» durch Luther be rühmt geworden. Sie wurde mit der Universität Halle tm Jahre 1817 vereinigt. Die alten freien Reichsstädte haben tn früheren Zetten gleicherweise großen Wert daraus gelegt» eigene Universitäten zu besitzen. Hierin gehört ». v. die Uni. versität Altorf der Stadt Nürnberg, an der sogar noch Wallenstetn studiert hat. Diese Universität wurde im Jahre 1807 mit der Erlanger Universität vereinigt. Wer, selbst von Gebildeten, weiß heute noch, daß auch Brandenburg eine eigene Landesuniversität tn F r a n k f u r t a. d. O. besaß? ES werde» gewiß sehr wenige sein, trotzdem hier Heinrich v. Kleist Philo« sophle studiert hatte. Zwei Jahre nach der Aushebung der Uni- versität Helmstedt kam auch daS Ende der Universität Frank, furt a. b. O., ote tm Jahre 1811 mit der Universität BreSlau vereinigt wurde. bekanntlich die seist, von Wissenschaft isstäten in den ein- »einen Bistümern legen davon Zeugnt» ab. Aber auch diese Universitäten sind alle bereit» verschwunden. ES sei nur an die Universitäten erinnert, die sich in Bamberg. Köln, Mainz, Trier und Paderborn befanden. Zu diesen verschollenen deutschen Universitäten gehört noch die Jesuiten. Universität Btlltngentm Bistum Augsburg, einstmals eine hohe Stätte de» Geistes, heute aber vergessen. Wenig bekannt dürfte e» auch sein, daß die Stadt Duisburg einstmals eine Universität ihr eigen nannte, die von dem großen Kurfürsten für seine rheinischen Lande Im Jahre 1SKV gegründet wurde und fast 260 Jahre bestand. Sie wurde erst tm Jahre 1802 auf. gehoben. Endlich sei zum Schluß daran erinnert, daß die Uni- versität Erfurt auch noch bis vor rnnb hundert Jahren be- stand, denn auch sie fand erst tm Jahr« 1810 ihr Ende. Dafür sind heute zahlreiche andere Stätten gegründet worben, wo der deutsche Geist seine Nahrung erhält, den« die neue Zeit hat neu« Bedürfnisse geschaffen. Bücher un- Zeitschriften. X I« Oktaderhes« »»» velhage» ch KlafingS Monatshefte» veröffentlicht der berühmt« Geograph Professor Dr. Al brecht Penck einen Aussehen erregenden Aufsatz über die Krane .Wieviel Menschen labt bi» Erde?* Für den reichen VIlberschmuck de» Hefte» sorgen außer den zahlreichen Kunstbellagen vornehmlich zwei Ver träge, der eine handelt über den Wiener Maler Karl Ster rer» in dem anderen erzählt tn vtlb und Wort Hugo Ungewttter seine Erlebnisse al» Maler in Abessinien, «tn Beitrag, der angeslcht» der rasarischen Pläne Mussolini» besondere Aufmerksam keit linden wird. Reizend plaudert Friedrich Schult über be» Umlaufzettel, auch künstlertlch anziehende Ankündigungen vom sahrenben Leuten und ihren Künsten vor 199 Jahren. Ein Bild vo» A s l l s I, der Heimat be» -eiligen Franz, entwirft Kasimir Edschmtd. Reich ist da» Helt an Belletristik. Neben dem neuen Roman vo» Blktor v. Kohlenegg enthält e» Novellen von Blunck^ Greeven und Hetnz Schaelkee. X Mener» Geographischer Handatlas. Sechste, neuvearveitrte Auslage. Mit SS Haupt- un- ttü Nebenkarten sowie alphabetischem Namenverzeichnl». ivcrkag de» Bibliographischen Institut» t» Leipzig.) Der künstln Auslage de» beliebten Handatlasse» Ist schnell «Ine sechste gekolgt, dt« wieder manche Neuerungen und Verbesserun gen aufweist. Nenbearbeltet wurden die Blätter Deutsche» Reich, Oesterreich nnd Böhmen tm Maßstabe 1 :1 E kiw. Bi» auf die Baltischen Staaten ist jede» der nach dem Weltkriege entstandene» Länder Europa» auf einem besonderen Blatte dargestellt. Grünb- ltch «rneuert und mit neuen Nebenkarten verletzen sind die Karte» von Brasilien, Südbrastlien nnd Argentinien. Auch Innerhaib der einzelnen Staaten wurden die inzwischen rlngetrelenen Innerstaat- llchrn Veränderungen und die neuen Verwoitung»ciniell»ngen be. rticksschtlgt. Der auch änßeriich geschmackvoll auSgestaitete Atka» zeichnet sich durch Reichhaltigkeit. Zuverlässigkeit und Neberstchtlich» kett der Korten au». Da» glücklich gewählte Format, da» dem eine» Vexlkonbande» entspricht und e» ermöglich«, Ihn aui dem Schreibtisch oder im vüchergesteltt nnterzubringen, und seine Wohlfeilheit sind weitere In» Auge fallende Vorzüge. Ein Verzeichnt« aller aus de» Korten und Plänen vorkommenden Namen mit über stk-üM Nach- weisen ermöglicht r» sedem Benutzer, sich Im Atla» schnell zurecht- ziistnbcn. X Amerikanische Prvfa, ,»« Bürgerkrieg »IS a»f die Gege». wart <189« bt» t«S2i. von Dr. Walther F t s ch e r , ordentl. Professor der engl. Philologie an der Tech«. Hochschule ,u Dresden. «Verlag: B. G. leubner. Leipzig.» X Für »«Sl Ehrenschrif«. Unfern gefaklenen Pfad finder-Kameraden der Heimat und Albert Leo Schla ge t e r gewidmet von Feldmelster Pani Meier, «amen» in Lachsen. X R«ad «m Italien, volkstümliche Darstellung einer Stiidteniahrt nach Genua, Rom. Neapel mit Umgebung. Syrakus und Venedig. Von Artur Hörig, iveriag: Artur Hörig, Neuöl»nltz I. Erzgeb.» X Pvlizeih««»». Vers« von Luca« Wychnram. Zeichnung«» v»» Kurt Rüb »rr. tverlag: O. und R. Becker, Dresden.-
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