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Dresdner Nachrichten : 15.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-09
- Tag 1891-09-15
-
Monat
1891-09
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1891
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3K. Jahrgang. Aufl. 52,000 Stück. NsrüMsu lN ^Lr^SL- nur best« dubrrl ssdörrisk-r-! , , rilroto, «mpüvklt dillixnt 1V1IK. üükmv, 1'uvIrftlwrNunx, 8oI»v1fvl8tr. k. K>ilrtll«ht tö swzürehlt >u 1frc>8»tvl -^Uunnbl: LIsvrno O» l>« »rrä IRe »««1^. A»n», „„>> I-Nnck«l,t»>«r>u»kl». Uoilitti,, ILorits LUüWsr, kWstimtr.-t (varrrr 6s vozogs). »wvüaklt »ur dilliss« llllii pr»Irti»ck«n üoi«> Nataa-ronrnlar- ü»U«r »I» Vnioum cker Psiebtiklceiti. Kolictitttt und dllo^anr. vrvgit» von I»goIi,n.?I«o«,,Llr«, vt<. »««««««««, KWß, ^slSI s ^ ^ §ss .Ä (sau MSN platten Ets v. <L-,VvSttlnor-8tr. «o ekvÄai' . vm<kM VviiüokvllMKS-LllSlkttt VM OUo VMllvr, Me» Lni,a,s' politische Lügen, Fleycinct's neueste Rede Hosnachrichten. Wählcrverlanttitlnng, BauaewerkSmristervrrsanrnrlnng, Gaslmirchs--> ^iA„»sg,g, VA», Fpiktzk». grhilfcnversammlung, Herbstwettlaliren. Gerichlsverhaiidlnirgen Tngesgeschichtc. «Der Vogelkiändler". ^/»klkVsU^g K«I» W ll I csia prassten PSxvr -uu 4'Iatrs. »M' 8LvmUtodv S«rb,ts»»dvtt«» «t»-«troLv». ^ kli>»v»nr<>re»>!itti8 V. Mvtrlor, c»It»ar>et ». W^»Nt«ustr«»»V L S k'6rN8PI66k8tsllv 1606. PoltttschkS. Lügen haben gewöhnlich recht kurze Beine; manchmnl sind sie jedoch auch noch so lahm, daß sie gar nicht lausen können. Zu dieser interessanten Spielart gehören vor Allem die jensativncllen Berichte, welche der sattsam bekannte Herr Oppert aus Blowltz in seiner unergründlichen Entensabrik züchtet. Er ist bereits zu Dubendmalender ausgesuchteste» Schwindelhastigkeitgezieben worden, aber niemals hat die Röthc der Scham sein Slnilitz gefärbt. Erst neulich wußte er zu melden, daß der ber—ühmte Gefsckerr als Privat- Sekretär ln die Dienste des Fürsten BiSmarck getreten sei, und weltbekannt sind die von ihm erfundenen Interview- mit hervor ragenden Persönlichkeiten, die vom Telegraphen In die Welt gesandt werden und gemeiniglich auch ihren Zweck erfüllen, ihm ein anstän diges Honorar und etwelche Reklame zu verschaffen. Eine andere Lügenfabrik hat die Spezialität, daö Korn der Freisinnigen zu dresche», indem sie kleine und niedliche Miltheilnugen über aller hand Verhungerte in die Welt sendet. Mit ganz besonderer Passion widmet sich dieses Unternehmen, das neuerdings häufig unter dem Stempel der „Saaleztg." arbeitet, der Fabrikation lügenhafter Notizen über den Fürsten Bismarck. Nachdem die alten Märchen ihre Zugkraft verloren habe», wird jetzt die Welt mit allerhand Mittheilungen über die geistige und körperliche Hinfälligkeit des greisen Kanzlers überfluthet, und wen» man auch überzeugt ist, das; diese Lüge schon deswegen nur kurze Beine haben kann, weil Jeder, der den Fürsten zu sehen oder zu sprechen Gelegenheit hat, von höchster Bewunderung seiner geistigen und körperliche» Frische erfüllt zurückkchrk, so denkt man doch im Lager der Hctzpartei a» die Wahrheit des alten Spruches: «Verleumde nur wacker, es bleibt schon etwas hangen." In die Reihe dieser unanstündigen Ersindungc» gehört auch daö vor Kurzem in einem spanischen Blatt veröffentlichte sogenannte Interview eines Reporters des „Eorreo" mit Herrn EriSpi. Diese- Interview ist «zufällig von der Frankfurter Zeitung des Hrn. Sonncmann entdeckt und in die deutsche Presse lancirt worden. Nach einem Schwall nichts tagender NedenSarlcn endet das Referat mit dem Ausdruck des Bedauerns EriSpi's. daß er nicht den beabsichtigten Besuch in Varzi» machen könne, weil Fürst BiSmarck «zu leidend" sei. Selbst verständlich hat weder das Interview jemals stattgefunde», noch EriSpi die alberne Aeußeruug gcthan. Die freisinnige „Danziz Zeitung" wußte bei Gelegenheit des ZusammentresscnS des Altreichskanzler- mit dem Prinzen Albrecht von Preußen AehnlicheS zu melden; sie mußte es sich gefallen lassen, daß sie von sämmtlichen Augenzeugen der immerhin denkwürdigen Unterredung der Unwahrhastigkcit geziehen wurde. Das Zuicnu- meutrcsscn derartiger Erfindungen und ihr gleichzeitiges Auf tauchen in räumlich weit getrennten, allerdings durch keine Skrupel Hastigkeit angekränkelten Blättern gicbt Mancherlei zu denken. Sollte vielleicht der Wunsch wieder einmal der Bater des Gedankens seui? Und sollte dieser Wunsch nicht ans der Furcht geboren sein daß die wuchtige Hand des deutschen Ncichsbaumcisters noch immer kräftig genug sei, das Ungeziefer an den Wänden zu zcrgnctschcn? Gerade heute, wo die auswärtige Lage in jedem Patrioten den bekümmerten Vergleich mit der Amtszeit des ersten Kanzlers heraus' bechwört, scheint die, übrigens schwerlich jemals sich in Wirklichkeit nnnctzendc Besorgnis; im Lager der schwarz-roth-goldenen Inter nationale, des Jcsuilismus. des Sozialislenlhums, der freisinnigen Börscn-Temokralie, auszutauchen, daß man in maßgebenden Kreise» doch noch einmal de» Werth des alten Kurses speziell in der aus wärtigen Politik werde schätzen lernen. Daß gerade Hr. Sonne mann, dessen internationale Beziehungen bekannt genug sind, der Ehorsührer ist, giebt der ganzen Geschichte ihre besondere Würze. Da das Kapitel der politischen Lügen nun einmal angezapft ist, so sei auch gleich an dieser Stelle erwähnt, daß bisher noch an keiner Stelle sich eine völlig authentische Darstellung der Vorgänge, welche im März des vorigen Jahres die Welt in Athem versehten, gesunden hat. Noch immer wird daS Märchen von Ohr zu Ohr geflüstert, als habe Fürst Bi-niarck in irgendwelcher Erregung den Respekt, welchen er seinem kaiierliche» Herrn schuldete, vergessen, und als fei ans diesen! Grunde der Bruch ein dauernder geworden. Es sei daher an dieser Stelle ganz ausdrücklich betont, daß diese Darstellung vollständig verkehrt ist und daß sic. welches auch immer die Hiutermäuncr für dicieErsindung sein mochten, denSchein dcrBös- willigkeit trägt. Eine Unwahrheit, die bisher ein offizielles Dementi noch nicht hat finden können, dürfte sicherlich auch in derMitthcilung eines freisinnigen Pofener Blattes liegen, wonach der Kaiser von Rußland sich in wenigen Tagen nach Berlin begeben werde, um gewissermaßen gegen die Aufdringlichkeit der französischen Frermd- jchaft z» demonstrireii. Bei solchen Meldungen »ruß Einem zweierlei nnsfallcn: Einmal würde inhaltlich damit da? Ziigeständniß gemacht »'erden, daß es ausschließlich in der Hand des Czarerr liege, über die politische Lage z» disponirc», daß sein Stlruruuzel» allein fähig sei, die Dinge zu verschieben; eS würde dies ein Symptom be deuten. daö für uns und unsere gegenwärtige Stellung tm Nathe der Völker nichts Rühmliches böte. Tann aber läßt sich auch der Zusammenhang dieser Meldung mit der Thatsache nicht,»rückweifen, daß Rußland in kürzester Frist eine Anleihe anszulcgen gedenkt und daß es jedenfalls nicht gegen da« Interesse der internationalen Börienherrscher wäre, wenn die Stimmung sich rin wenig durch die lieber,eng»»« von der Friedfertigkeit des Czaren beeinflussen ließe. Doch wie dem auch sei. die Thatsache bleibt bestehen, daß die sogenannte öffentliche Meinung bente »och mehr als je zum Spielball von Leuten gewählt wird, die «in Interesse an der Irreführung derselbe» besitzen. Entsinnt man sich der Alarmnach richten über Verhandlungen in Schwarzenau, sowiederMittheilunge», welche als den Zweck der Reise des Königs von Rumänien nach Italien die Sondirung der Dreibrrndinächte bezeichnctcn, ob die selben einer inr künftigen Frühjahr drohenden Invasion Rumäniens durch Rußland mit bewussncter Hand entgegcntreten würden, so sind wohl »aus eine» Fleck" eine genügende Menge von unverschämte» Lügen vor die Oessentiichkeit gezogen. Hätte auch Herr von Freyciiiet nicht seit Alters her die tvirn- derbare Eigenschnsr bewiese», sich durch die Ministerien aller Richt ungen hindrirchzuichlängeln und sich immer wieder, so oft er auch stürzte, ans den Beinen wiederzusinden, so könnte man doch dir Be wunderung für die Gewandtheit, mit welcher er bei seiner letzten Rede in Vnndcirvreö allen Leuten gerecht wurde, nicht unterdrück«». Der Mann ist seines Zeichens Ingenieur, also Ewilist. Er bat nichtsdestoweniger das vrrantwortnnasreiche Amt eines Kriegs- minister» inne. Er ist klein und häßlich, gleicht säst einem Albino und erfreut sich des Spitznamens «DaS weiße Mäuschen": nichts destoweniger ist er der Repräientant einer Armee, die doch Alles auf den äußeren Glanz giebt. und zugleich als Ministerpräsident der höchste Beamte eines Volkes, daS Herrn Grevv veriaat, weil er nicht genug de» Prunkes entfaltete. Jetzt bat er in seiner doppelten Eigenichast eine Rede gehalten, die miiitäriich begann und mit poli tische» Schlußfolgerungen endete. Ucbcr die Stichhaltigkeit seiner Lobeserhebungen über die französische Armee läßt sich naturgemäß anü der Ferne ein Urthcil nicht bilden. Jedenfalls aber ist soviel sicher, daß dieselbe gerade in den letzlc» Jahren außerordentlich an innerer Tüchtigkeit gewonnen hat und von einer Beschaffenheit ist, die sie im KrirgSlalle zu einem »imlrich gefährlicheren Gegner macht, als die Armeen Napoleon's des Dritten. Aber trotz dieser ^Erz- bcreitschait" der Armee denkt Frcncinct daran, ihre Feldtüchtigkeit »och weiter zu entwickeln. Er kündigt bereits für das Jahr IM Ucbungen in neuem Stil an. an denen nicht nur die Linie, son dern auch die geianuntc Territorialarmee Iheiluchinen solle. Man könnte nutz dieicr Ankündigung de» Schluß ziehen wollen, daß der Leiter der französiicheu Politik aus eine Dauer des Fliedens dis über diesen Zeitvuukt hinaus rechne, mau könnte aus leinen Reden- arleu von der Rabe, Würde und Mnßlialtuiig dcr Republik (Lohen griu si die beruhigende Zuversicht ichöpsen, daß Frankreich in ieinci» Herze» nichts anderes, als Gelegenheit zu friedlicher Arbeit ersehne. Blickt man aber genauer zu, so wird man auch chnnbinisliiche Anspielungen nicht vermissen, wenn von der „neuen Lage" gespro chen wird, die doch augenscheinlich durch die russisch-französische Ver brüderung ihr bestimmtes Kennzciche» erhielt. Erwägt man ferner, wie die leicht entzündbare Stninnnng dcr Franroicn, die gerade in letzter Zeit dnrch mannigfache Ereignisse noch besonders nnfgcrcgl wurde, durch den Hinweis ans die ..bösen Tage" und die trim»- bhirende Betonung der .Erzbereiffchnit" ansslammen muß, io kann man wvbl z» den, Urthcil gelange», das; Herr von Freyciiiet weder sie Absicht, noch auch den Erfolg halte, die nervöse Stimmung irgendwie zu beruhige». Durch die Gelenkigkeit, mit welcher Herr von Frelieinct den Ehaubinislen ei» Blnmeiislränßlein bot, während er zugleich auch dem friedliebenden Burger seine Bcrbengnng machte, wird seine augenscheinlich sorgfältig erwogene Rede in Vandeubres nicht An Ereignis; von politischer Bedeutung, sondern nur ei» Anlaß, sich über die Gewandtheit des Redners zu amüsire» Fernschreib- und Atr»sl>rech-Verichle vom 14 September Berlin. Ter Kaiser hielt am Vormittag bei Gamstädi an der SIraße Erinri-Gotha die Parade über das 4. Armeekorps ab. welcher Nachmittags ein größeres Paradcdiucr im Erfurter Rothhnnse svlgie. Abends saod großer Zabsenslrerch sämmtlicher MnsitkorpS statt Morgen wird der Kaiser dem Korpsinanöver beiwohne». Abends sindci in. Erkürter Raihhanse sür die Provinz größere Festigst! statt, wahrend welcher dem Kaiser von den Gesang- Vereinen eine Serenade gebrach: wird. Tic Kaiserin kehrt über morgen imch Potsdam zurück, wahrend der Kaiser erst am Sonntag zulückcrwartcl wird. Tic Kriegerbcreinc waren zur hciiligen Parade nicht erschiene». Der Rasier sägte zu dem ihn an der Landesgrenze begrüßende» gvthmschcn Slaaksratlie. er bedauere, den Herzog von Kobrirg Nicki a» der Spitze seines Regiments icheri zu können. — Unter den Pariser Blättern batte sich dcr „Ganlois" ganz besonders durch lügenhafte Gerüchte über den Unfall des deutschen Kaisers am Bord der „Hodenzollern" ausgezeichnet, infolgedessen nimmt jetzt die Rcichspost kerne Abonneinentsbcstellnngcn mehr auf das Blatt a». — Infolge bclinruhigender Nachrichten über daS Befinden des Fürsten Bismarck hnttc sich die pommersche .ReichSposl" nach Barzm um Anslnnit gewendet und folgende Anlrvork erhalten: Das Befinde» des Fürfieri isl bortresslrch. Die uiignnstigen Nach richten sind erfunden. — Das Panzersahrzcng «Mücke" erhielt Beichl, zur Bewachung de- chilenischen Kriegsschiffes «Presidcntc Pinlo" nach Hamburg zn gehen. — lieber den Untergang dcr Expedition ZelcwSki meldet ein Privattclegramnr des „Bert. Tagclil. DaS Expeditionskorps des Prcmicrlrnlnants Zelcwsli ist total aufgericben. Vcnimlhlich sind U> Europäer und !M Schwarze todt. Dreihundert Mauiergewchre. 2 Kanonen und 2Maxin!ge!chühe, sowie alle Munition sind dem Feinde in die Hände gefallen. Vier Europäer und M Schwarze haben sich nach Kondoa geflüchtet. Die Station Mwapwa und die Karawanenslraße dorthin ist gefährdet. Da eS vorläufig unmöglich iei. eine größere Expedition gegen dir Wahchc cmszujeiidcn, ist die Situation kritisch. Berlin. Dcr «ReichSanzeiger" veröffentlicht die Rede deS Kaisers beim Festmahl des heijisthen Kommunal-LandtageS. In derselben heißt es z» Anfang AriS Münchens Gefilden hcrgckommcn. wo ich den bayriiche» Heervcrband bcsichtigle und vom bayrischen Volke mit inniger Liebe und Treue ausgenommen worden bin. bin ich jetzt bier rnr Stelle, um die slahibewchrten Söhne des Hesseniandes einer Besichtigung zu unlerzirhen. H ainbnrg. Ein in der Palmölsabrik beschäftigter Arbeiter Ernst Hggcmann gestand, den Lustmord Gerickc und die übrigen Attentate begangen zu haben. Köln. DaS hiesige Een tnimSoraan, die «Köln. VvlkSztg. bezeichnet die Politik de- «Ofservatorr Romano", welcher in eurem Artikel darlegt, Italien müsse sich wohl oder übel Frankreich als der ausgehenden Sonne zriwenden. als eine abenteuerliche Politik, geeignet, die kirchlichen Interessen zumal in Tcutichland schiver z» schädigen. Die .BolkSztg." hofft, dcr Münchner Nuntius werde in Rom aus die Gefahren der Preßtreibereien nachdrücklich Hinweisen. Erfurt. Bei der Parade bei Gamsiädt ritt daS Koiserpaar mit dem Könige von Sachsen nnd den übrigen Fürstlichkeiten die Fronten der in drei Treffen ausgestellten Truppen ab. Wegen der großen Hitze fand nur ein einmaliger Vorbeinrarich statt. Di« Füntltchkeiteu. welch« Ehef« von Regimentern sind, führten ihr« Regimenter vor, so Prinz Georg von Sachsen fein Ulanenregiment KennigS von Tresscnseld sAltnrärk. Rr. lü>. Bei der Kriirt sprach der Kaiser über die Hallung der Truppen sein vollstes Lob aus. Der König von Sachsen »mimt an dem Paradediner nicht theil, sondern fährt nach Dresden zurück. Triest. Ueber das Schicksal eines RetlungSdootes mit dem Kapitän und 20 Schiffbrüchigen der «Taormina" a» Bord herrscht Besorgiriß. Das Boot wurde von einem englischen Dampser gesehen, konnte jedoch wegen bewegter See nicht erreicht werden. N o i». Von heute ab beträgt der Tarif für Versendung von Sllbelschcidcmünzen von 2 und t Lire und 50 Cent, ans allen Eiienbahne» des Königreichs 4 Cent, per Kilometer und 500 Lue Tie Maßregel bezweckt in erster Linie, die Au-subr von Silber- scheidemnirzc» zu verhindern »nd Spekukationen, die dem inneren Markte sehr schädlich waren, zu steuern. M adrid. Bei der Nebetschwemiiiung diS Amargnillo sollen 1500 Personen ertrunken iei». London. Der .Standard" erinnert den Sultan daran, daß daS Bestehen seines Reiches ein prekäre» lei und von der Reben- bnhlerschait der großen Mächte abhänge. Der Sultan werde wahr scheinlich erwogen haben, daß die in der Meerengensrage ertdrrile Bewilligung an Rußland vielleicht minder lästig sei, als die Rück erstattung der Kriegskostrncntlchirdiauna. nnd daß dieselbe sowohl dcr Türket als Frankreich die Unterstützung Rußlands m der egyptischcn Frage eintragen würde. Sollte indessen Rußlcmd. bemerkt der „Standard", sich Konstaniinorcels bemächtigen, so würde es sofort dnrch England »nd den Dreibund von dort entfernt werden. — Der Dampser „Avezona" stieß mit einem Legier zu sammen, rvelcher mit der Mannschaft unterging. Die „Avezona" wurde stark beschädigt. — Der Dampfer „Mosellr mit dem chilenischen Silber. 338 Silberbarren im Äerlhe von l46,000 Psd. Steri.. an Bvrd ist in Lissaba» airarkannnen. Da» britische Loniniat verlangte vorläufige K onsiskcrtton und fordert, daß das Schiff nach Southampton gebracht werde. London. Einer Meldung de» Renter'schen Bm«au» , ist über die Konstairkinoveler Nachricht betreffs einer erfolgten Besetzung dcr Insel Sigri bei Mytiienc durch Mannschaften eine» engliichen Panzerschiffe-, in hiesigen amtlichen Kreise» nicht« bekannt. I» amtlichen Kreisen wird diele Nachricht als völlig unbegründet brrcichnct. Auch dem Pariser Auswärtigen Amt ist leinelin Nach richt hierüber zilgegangen. Kiew. DaS Militärbezuksgericht vcrurthrlkte im Bestechung»« rrsp Staatsverralhsprvzesie gegen den osterreichiichen UntertHa« Kraßnicki. einen rmsiichei, Militärschrcider und zwei andere russiiche Unterlhancn. crstcrcn zrrr Dcporiatio» nach Sibirien und die übrigen drei zn Ljähriger Zwangsarbeit. K on stan tin op el. Offiziös demeritirt werden daS Gracht, wonach Kiamil Paichn rin Geiiicb »in Entthronung deS Sultan», mit 40 Unterschriften versehe», dem Scheikh-nl-Jslam unterbreitet habe, was ein liohcr Uiema der Araber der Sultan« vcrrathen habe, sowie die Behauptung, daß da» plötzliche Erlöichc» des Gases im Aildiz-Kioßk lind die dadurch bervorgernfene Bennrubigrnrg mit dem letzte» Ministerivcchscl in Verbindung stehe». ES bade weder ein Komplott bcsigudeii. noch sei auch jemals die Bcftirchtnng eines solche» vorhanden gewesen. Sa» Francisco. A»S China hier Angegangener Rach richt zrisalge protestirte der englische Gesandte gegen die saumselige Art und Weise in der Bestrafung der Anstifter der jüngsten Unruhen. Die Aktion Englands wird durch die anderen Mächte »nlerslützt. Man glaubt, daß es zur Anwendung vo» Gewalt kämmen wird, falls China nicht einen versöhnlicheren Weg ein- schlägt In Lungschvw und in dcr Provinz Hnnan fnnden große VolkSzusamnienroltrnigen statt, wobei gegen 10,000 Telegrgphe»- itmigen vernichtet wurden Lsimgttäng roll de» denlschlatholiicdr» Blichos Scantnng, welcher jüngst in Peking war. gejagt haben, die letzicn Unruhe» feien, wie er glaube, nur Vorläufer ernsterer Ruhestörungen. Tie Berliner Börse cröfsnetc fest, ermattete aber bald ans politische Befürchtungen, namentlich ans die Auslassungen des ..Standard". Im Vordergründe des Interesses standen Anfangs russische Noten und Anleihen, sowie die östlichen Exvortbahnen. Svätcr gingen Russen unter de» Anfangs-EourS zurück, und ans allen übrigen Gebieten waren mehr oder minder erhebliche Rück gänge zu verzeichnen. Kassaverkehr ziemlich fest nnd ruhig, Berg werke schwach, Banwcrlbc gefragt. Oesterrelchische Prioritäten be gehrt, Tcnkichc Fonds mehrfach schwächer. PnvcrtdiSkont 3"/« Proz Ncichbörsc matter. — Wetter: Schön, heiß, S.-O.-Wind. »'»»u «».io ütü.ia. o»>. «»>»'. ns.aa, SkttenNr««» —. veiler. At,l«»»er »».LN. «»«»Irr 7Ä',,. G«i«t«- «,,»«» »i,»ks»r» »». <»»r«»»,i 92,1». <«N»>er —. ckgypirr —. rrr.L». vrrSd» «n. lZ«.'.-». e,«r, »«r>». «r»le «>.!«>. »mrt», 109,9». »,», «27M. «,»»»rdr» 298.77,. »«. ,r«.r„»,e» «92.18. Ollo««nrn Lw.»», c»«e«mi>« 7,l7>.W 28«» «»rl«. «r-»,»n> > Mr>„» »rr Sr»»»r. 2«.M. »rr A««-»«ril s.M, »chanpiei. SrNr«»« »rr Srolcmvrr 98.2», » r I«„u,r-A»rit 98,7», ruhig. 8i»dul »rr Srplrmdcr 7Ü.7L, »er ganuor-Apr» 7«,77>. frsi. »«»«»»,«. »r»»«e»n> ,««,>»»>. Welze» »rr «o»ei»»n »8, »er Mtrz 271. Roggen »er Oktober 2W. »rr März 212. 2 » , » » » ««rodnrien-vkitai». Weizen eher stetiger, je»,» „»»erLnder» sctt greitog Mehl edcr beficrr Richsrage. Malt» fchwschrr «erste trägr Hatrr aedrückt, rnsfitchre »oU « Vene» nte»et,rr «l» naristk Waeste — «etnr- «rgz». fistanee vertliche» an» Sächsische». — Das „DreSd. Jmrrri." verSffeutstcht gestern die König!. Verordnung, nach welcher, wie bereits hi« uulaelbetlt wurde, StaatSmrnffter a. D„ Minister des Königl. Harm» von Nostitz- Wallwrtz, Exc, Handelskammer-Präsident Kommerzicnrotd Th. Hiiltzscb, hier, Handclskammerpräsident Generalkonsul Thfcme in Leipzig, sowie die Bürgermeister von Freiberg. Bautzen und Riesa zu Mitglieder» der Ersten Kammer von Sr. Mastst Ist dem König ernannt worden sind. — ES erhielten von Er. Majestät dem Kaiser von Oesterreich: das Großkreuz des Franz Joseph-Ordens Generalmajor Freiherr v. Hodenberg: das Eornlhurkrenz desselben Ordens der Königl. Leibarzt Oberstabsarzt 1. Klasse und Regimrnis-ArttDr. Jacob >; den Orden der Erlernen Krone 2. Klasse Flügel-Adjutant Oberst leutnant Graf Vitzthum v. Eckstädt: denselben Olde» 3. Klasse der Rittmeister und persönliche Adjutant Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg Freiherr v. Müller — Am Sonntag Vormittag ist der Königl. Kanrmerherr und Rittmeister a. D. Richard v. Roftitz und Janckendors verstorben. — Die Kgl Bergakademie Freibera erlitt einen Verlust durch da» Hinicheiden de» Herrn Bergrath» Pros. Gustav Keelscher,
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