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Dresdner Nachrichten : 21.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191608216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-21
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.08.1916
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Aüi? orkrgs <^lsfov am Montan morgen. Slu der englische» O st k ü st e wurden durch deutsche Unterseeboote ein feindlicher kleiner Kreuzer und ein Zer- störer versenkt, ein weiterer kleiner Kreuzer und ein Linienschiff schwer beschädigt. Nördlich der Somme, wo der Fein- in den letzten Kämpfen zwölf Divisionen eingesetzt bat, flaute die Kampf- tätigkeit allmählich ab. Fm Abschnitt Thianmont —Fleury drang -er Feind erneut in Fleury ei», wurde aber sonst überall ab- gewiese». Am Stochv - wurde gegen den auf daS Westufer vor- gedrnngenen Gegner ein Gegenangriff eingelcitet, in dem ,'!7:> Mann gesangeugenvinmen und sechs Maschinengewehre erbeutet wurden. Oestlich von Kisielin wurden die Russen a»S einigen vorgeschobenen Gräben geworfen. In den Waldkar vathe» besetzten die deutschen Truppen die Höhe Kreta und wiesen feindliche Gegen angriffe an der Magura ab. Aus dem Na l kan wurden Biklista und Banica ge nommen und die Serben von den Höhen Dzemaat Jeri und Metcrio Tepesi geworfen. Die rumänische 9tegierung erliest ein Ausfuhr verbot für die Hafer- und Gerstcn-Ernte. Der griechische Ministerrat de schlau die Auslösung der leptember; die 9t euwablen finden sr G LZ "Z- «, So tz t ei or» Kammer für den 18. am 8. Oktober statt. Die Dresdner Pferderennen ergaben gestern einen Wettumsatz von 827 11» Ml.: daS Grvste Dresdner Handikap gewann „Heldentat". Wetteransage der amtl. sächs. Landes weiter warte: Meist trüb, keine wesentliche Temperaturändernng, Ge witterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. Schwarze Liste mit ungefähr 3M schweizerischen Firmen selbst gesehen zu haben erklärt. Tatsächlich weist jeder, der nur einigermaßen mit den Verhältnissen vertraut ist, dast die deutsche Liste, die der Gewährsmann der „Morning Post" allein im Auge haben kann, in keiner Weise mit den englisch-französischen Schwarzen Listen über Neutrale ver glichen werden kann. Die deutsche Liste enthält diejenigen Firmen, die Kriegsmaterial für die Entente herstelle».' Es ist selbstverständlich, dast Deutschland zur Herstellung von Kriegsmaterial dienende deutsche Erzeugnisse, deren Aus fuhr ans Deiuschtand an sich überhaupt verboten ist und nur- auonahme-weise zugunsten der Schweiz bewilligt wird, nicht solchen Firmen liefern kann, die daraus Munition für Deutschlands Feinde Herstellen würden. Die Liste dient also lediglich dem Zwecke, die Ausfuhr von Materialien auS Deutschland zu verhindern, die zur Herstellung von Kriegsbedarf sür die Gegner Deutschlands Verwendung finden würden. Ueber diesen Z m e ek h i n a u ö wird die deutsche Liste von niemand und in keiner Weise verwertet, sticht nur wird in die Privatrechte der auf der Liste stehen den Firmen nicht eingegriffen, so dast sie z. B. an der Ein ziehung ihrer Forderungen in Deutschland und an der Verfügung über ihre inländischen Bankguthaben nicht ge hindert sind, sondern es steht ihnen sogar frei, mit dent- schen Firmen Ein- und Ausfuhrgeschäfts-Verbindungen zu unterhalten, soweit sie unbedenkliche Waren betreffen. Ebensowenig niastt sich Sie deutsche Regierung an, anderen i ch wei z e r i s rh e n F innen den ans der Liste verme Dies geschieht dagegen in England. Tort ist alles er reichbare Vermögen der auf der Schwarzen Liste stehenden neutralen Firmen beschlagnahmt, und nach Gutdünken des HandeloamcS kann eS sogar ohne weiteres versteigert werden: Forderungen können nicht eingezogen, überhaupt keinerlei Ansprüche gerichtlich geltend gemacht werden. Englische Banken dürfen solchen Firmen Guthaben nicht anszahlen und Kredite nicht aewähren. Englische Firmen! dürfen mit ihnen keinerlei Geschäftsverbindungen unter-^ halten. Fa, nicht nur englischen Firmen ist dies verboten,! sondern allen neutralen Firmen: d. h. e i n e neutrale Firma, die sich in Gcschäftsbe-i ziehungen mit einer Firma der Schwarzen Liste ein last t, wird — wie es önentlichten Rundschreiben eines englischen Konsuls aus drücklich heistt — dadurch „bestraft", dast sie selbst auf die Schwarze Liste kommt. Dabei hat die englische liste mit Kriegslieferungen nichts zu tun, sondern richtet sich gegen den friedlichen legitimen Handel innerhalb der neutralen Lander, teilweise sogar gegen den Handel der Verbündeten EnalandS lPortugal. Japan!). Sic bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die An maßung Englands, den Handel der ganzen Welt unter seine Kontrolle zu bringen, nicht so sehr um Deutschland zu schäbigen, als um den einem friedlichen Wettbewerb nicht mehr gewachsenen englischen Handel durch rücksichtslose Gewalt zu stützen. Wir können daher nur wiederholen, was wir sogleich nach der eingangs erwähnten Ausstreuung Lord Robert E-ecilo festgestellt haben: In Deutschland ist niemals eine Maßnahme getroffen worden, die irgendwie mit den völker rechtswidrigen Eingriffen Englands in die Handelsfrei heit der Neutralen verglichen werden könnte. Der U»tersr«krieg. Da- Amsterdamer „Handel-blad" meldet, dast bet dem Mmtsterlum de- Aeusteren der Bericht eiiigctroffen sei. dast di« deutsche Negierung die Torpedierung deS Dampfers „Rijndttk" zugeve und zur Schadenver- gütung bereit sei. Da» Haager Korrcspondenzbureau teilt mit. -atz der Bericht des „Hanbel»blad" über den Dampfer „Rtjndijk" vom Ministerium des Aeusteren bestätigt werde. Die deutsche Regierung habe nicht nur Schadenvergütung an- geboten, sondern sich auch wegen der Torpedierung deS Dampfers entschuldigt. lW. T. B) b. Der Reeder G. L. Aivard in GrimSdn sandte an den Abgeordneten seine» Wahlkreise» eine Dralstmitteilung des Inhalt», dast an einem einzigen Tage drei Dampfer aus GrimSbo -nrch ein deutsches Untersee boot versenkt wurden, «nd dast ferner die von Island in GrimSby angekommenen britischen Dampfer berichten dast ihnen auf dem ganzen Wege nicht ein einziges eng liscües Wacht- oder Patrvnillenschisf begegnete. Der bc treffende Reeder sorderte daher von seinem Abgeordneten dast dieser bei der Regierung Schritte tue. damit die eng lischt Fischcrflotte besser als diSber beschützt werde. Der schwedisch-englische Notenwechsel über die Post« Beschlagnahme. Die schwedische Regierung gibt soeben ein Blaubuch über den diplomatischen Notenwechsel betreffs der gegenseitigen Po st beschlagnahm ungen heran», das alle Schriftstücke, die über diesen Gegenstand zwischen dem sclstvedischen Gesandten kn London Grafen Wrangel und Edward Grey im Namen ihrer Regierungen gewechselt worden sind, im Wortlaut enthält. Au» dtesrn Schrift stücken geht hervor, dast die schwedische Negierung die be schlagnahmten englischen Postpakete sreigibt, die Frage deS Schadenersatzes aber einem internationalen Schiedsgericht nach dem Kriege zuweist. iW.T. B.) Beschwichtigung von GewissenSbedenke« i« England. Norman An gell, dessen Buch »Die grobe Selbst tänschung" berühmt geworden ist, wurde, wie dem „Avanti" ans London berichtet wird, nach mehrmonatiger Haft zu achtzehn Monaten Zuchthaus verurteilt, weil er. seiner llederzeugung gemäst, sich weigerte, am Kriege teil- znnehmen. Der Gerichtshof lehnte es ab. ihn als einen „consciewous ohjector" zu behandeln, -. h. als einen, der wegen ehrlicher Ge w i s se n sb e ö e n k e n den Kriegs dienst verweigert. Angel! teilte dem Gerichtshöfe mit, dast er tm Untersuchungsgefängnis sehr schlecht behandelt und vom Gefüngniödirektor auf das gröblichste beschimpft worden sei. Di« Rekrutierung in Südafrika. „Daily Telegraph" erführt aus Johannesburg, dast Botha an die Rekrutierungskommission ein Schreiben richtete, in hem er sie auffordcrt, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, damit die Truppen des Generals Smutö in voller Stärke erhalten werden können und der Feldzug in Ostafrika nicht unnötig verlängert werde. Ansterdem wünsche die Neichsregierung das südafrika nische N e b e r s e e ko n t i n ge n t zu verstärken. Botha beabsichtigt, persönlich an die Bevölkerung zu appellieren. <W. T. B.) Sin Blutzeuge der Dubliuer Strastcnkämpfe. de. Bet einem Engländer, der an der Somme in deutsche Hände fiel, fand sich, wie-der Korrespondenz „Heer und Politik" geschrieben wird, folgender Brief, der einige interessante Angaben über die Kümpfe in Dnb- l! n enthält: „Old Pal. Du fragst.mich über Dublin. Nun. c„ .»c.l'lb kann Dir sagen, cs war die Hölle. ES mar ebenso ^ m ^schlimm wie in Frankreich. Alle die Gcbünöe haben wir in cittc.i «nimen zu r erbieten. !j>je Hölle geschossen mit unscrm Maschincngcwehrfeuer. Ich Ilam ein paarmal mit knapper Not davon, das kann ich >Dir sagen, denn sie feuerten hinter den Schornsteinen aus !den Hausdächern hervor und aus den Fenstern. Sie hatten da» Postgebäude in ihren Händen und wir konnten die ! Aufständischen nicht herauskriegen. Aber als die Maschi nengewehre kamen, Sa ging es verdammt ücist zu. Du soll test hier sein, um die Ruinen zu sehen, es ist schauderhaft. ES wird ein paar Jahre dauern, bis sie wieder aufgebaut sind. Da war eine Straße, die sie „Little Mary Street" nennen, die war bedeckt von den Leichen von Zivilisten, Soldaten, Frauen, Kindern und Polizisten. Sie schossen selbst aus Zivilisten. Aber c» unsere Geschütze säuberten den Weg und Sie Maschincn- in o m r rz ccy -^wehre erledigten das übrige in Mary Street. Es mar der die von einem glücklichen Abschluß der gewärtigen Opera« tionen spricht und neue Perspektiven eröffnet, ist daher mit Vorsicht aufzunebme». Am 7. November 1014 gab der russische Gencralstab eine ähnlich gefaßte Meldung über die große» Erfolge heraus, die damals rwn den Russe» vom 25. September bis v. Sdovember au Weichsel und Sa» erstritten worden seien, und, nach Auffassung de- russischen Generalstabrs» einen vollen Sieg darstclltcn. der Hindru- burg und die Oesterreicher in passive Verteidigung auf Krakau und Schlesien zurückwerken sollte. Jene krieg», geschichtlich« Meldung schloß mit den Worten: „Dieser Diva gestattet unseren Truppen, zm' Durchführung neuer Auf gaben zu schreiten, welche eine neue Kriegsperivde cin- leiten werden." Die neue KriegSperivde brachte den Flaiikcnstvst Hindenburgö au» Thorn und endete am 17. Dezember nach den Schlachten von Lodz und Lima, nowa mit dem negativen Abschlust der russischen Offen, sive. lW.T.B.) Russisch« Verluste. Die „Kreuzzcitung" schreibt: Eine Vorstellung von der beispiellosen Rück, sichtslvsigkeit. mit -er öle russischen Generale ihre Regimenter hinschlachte», und von den ungeheuren Opfern, die jeder Angriff Nutzland kostet, gtbt folgende Angabe: Infanterie-Regiment Nr. 282 (71. Infanterie-Division .9». A.-K.) erhielt nach schweren Verluste» in den Juni. Kümpfen am Styr folgenden Ersatz: 14. 7. 2000 Mann vom 22». Ersatz-Bataillon Pawlograd 18. 7. 10»» „ <4 Marschkompagnien) Nowogrod WolynSk 28. 7. 1»»» „ slMarschkompagnien) Ers.-Btl. Pawlograd Es ist hinlänglich bekannt, daß die Engländer mit der Durchführung ihrer Schwarzen Listen unter Mißachtung aller Rechte der Neutralen in rücksichtslosester Weise Vor gehen. Hierbei richten die englischen Konsulate in mehr oder weniger schroffer Form an die Firmen des neutralen Auslandes die Drohung, dast sie unter den bekannten Vor aussetzungen auf die Schwarze Liste gesetzt werden. Be zeichnend sür daS englische Vorgehen ist folgendes Schreiben an norwegische Firmen, das wir in llebersetznng wiedergeben: Englisches Bizekonsnlat Stavanger, Norwegen, 21. Juli ISIS. Geehrter Herr! Ich gestatte mir, Ihnen mitzuteilen, daß jede Firma, die Reparaturen an Schissen vornimmt, die unter die fol genden Kategorien fallen, oder die solchen Schiffen in irgendeiner Weise behilflich ist, auf die Schwarze Liste ge setzt werden wird: 1. Schisse, die einem mit England im Kriege befindlichen Staate gehören: 2. Schiffe, die auf der Schwarzen Liste stehen ober mit Deutschland Handel treiben: 8. Schiffe, die !m Eigentum oder die unter der Kontrolle von Firmen oder Personen stehen, die besonders be zeichnet sind: 4. Schisse, die besonders bezeichnet sind. Eine Warnung gegen die Vornahme von Reparaturen an Schissen der ersten beiden oben angeführten Kate gorien ist schon in meinen Schreiben vom 12. Juni und 8. Juli ausgesprochen worden. Ihr ergebener Nlnterschrist.) Ein Dampfer der Hsliand-Amerika-Linie als englischer HilsSkrcirzcr. Nachdem mit der Zeit durchgesickcrt war, daß der hol ländische Dampfer „Statcndam" von der eng lischen Negierung requiriert und in Dienst gestellt sei, haben die Aktionäre der Holland-Amerika-Linie von der Verwaltung Auskunft verlangt, waS cs eigentlich mit dem Dampfer sür eine Bewandtnis habe. Die Verwaltung scheint, um der englischen Negierung keine Schwicrigk'»t.'n zu machen, einer Erklärung aus dem Wege gehen zu wollen. Bekanntlich fährt die „Statcndam" schon seit Monaten als englischer Hilfskreuzer unter dem Namen „Seahorse". lW.T. B.) längste Tag, den ich jemals erlebt habe. So kann ich Dir, während Dn in fremden Landen kämpfst, erzählen, daß chwarz- s jch ^ Hause kämpfe! " Ter Schreiber dieses Briefes heißt Gordon, bei den R. Irish Füsiliers. Portobclla Barraks, Dublin. Der Briefkopf trägt die Buchstaben U. M. C. A. — Aeung Mens Ehristian Association —, darunter sind ein paar Kanonen abgebildet. „Ehristlichcr Iünglingsvercin" und „Little Mary Street" — wie reimt sich das zusammen? Das italienische Handelsverbot. Die „Franks. Ztg." meldet: Nach der «Agcnzia Natio nale" tritt das italienische Verbot des Handels mit dem Feinde und dessen Verbündeten sofort in Kraft. Die Beschlagnahme der feindlichen Untertanen ge hörigen Betriebe soll so gehandhabt werden, dast die darin beschäftigten Arbeiter nicht sofort brotlos werden. Der Krieg in Ostafrika. Nach einer Reuter-Meldung ist die Hafenstadt Baga- moyo tn Deutfch-Ostafrika am 15. August von englischen Marinetruppen besetzt worden. General Van Dcventcr rückt an der Zentraleiscnbahn vor und General Northey führt seinen Vormarsch im Süden aus, indem er den Feind zwischen seinen Truppcnabteilungeu und dem Haupthecre einschlicstt. (W.T. B.) Ein neutrales Urteil über die Lage im Osten. Stegcmann schreibt zur Kriegslage im Berner „Bund" u. a.: Brussilow must über gewaltige Hccresmassen verfügen, um die allgemach ins Uferlose geratenen Operationen zu speisen, die er als wagemutiger Spieler zwischen Pripjet und Moldawa verfolgt. Hat Kuropatkiu sich geweigert, ihm dazu die letzte verfügbare Reserve der Nordfront abzugcben, oder nutzlose Stürme zwischen Riga und Dünaburg vorzutreibcn? Wie dem auch sei, eins ist gewiß: einen größeren und kühneren Feldzug hat Rußland noch nie unternommen. Dagegen waren die Operationen deS Großfürsten in Ostprcnstcn, Polen und den Karpathen vorsichtige und wvhlbasicrte Unternehmungen. Es ist möglich, dast Brussilow mit seiner gewaltigen Offensive, die er mit Glück und Kühnheit lenkt, noch weiteren Erfolg hat. ES ist adcr ebenso gut möglich, dast er um den Erfolg verkürzt wird und höchstens Remis macht. Solange das Königreich Polen und Kurland in deut schem und österreichischem Besitz sind und die Karpathcn- pässe fest bleiben, kann die russische Strategie nur durch eine restlos ausgesochtene Vernichtnngsschlacht zum End erfolg gelangen. Hat Bothmer jetzt abgcbaut, so ist Vrussi- low damit die Aussicht aus eine solche zwischen Zaloczc und Nizniom entgangen. Daran ändern die wütenden Nachhutgcfcchte nichts. In diesem Lichte betrachtet, ist also die Entwurzelung der „sundamcntalen Wintcrstellung Tarnopol—Buczacz", von der in der russischen Meldung die Rede ist, nur ein bedingter Erfolg Brussilow». Ganz abgesehen davon, dast die Gegenmaßnahmen Hindcn- burgS und des Erzherzogs Karl noch nicht sichtbar ge worden sind, und „die im Gange befindliche Umgruppie rung der verbündeten Truppen noch in weiterer Durch führung begriffen ist". Auf diesen Umstand ist besonders Wert zu legen. Je länger die Durchführung der Um gruppierung dauert, desto umfangreicher must sic sein. Im weiteren Verfolg seiner Ausführungen schreibt dann Stegeinann: Die russische Meldung vom 12. August, Sa. 4»»» Mann in 8 Tagen. Nichtsdestoweniger betrugen die Sompaguiestärkeu Ende Juli nur noch 120 bis 14» Mann und nach den Ge fechten am 1. und 2. August nur noch 3V bis 40 Mann. Wenn das Regiment, wie anzunehmen ist, vor Beginn der Juni-Kämpfe am Styr den vollen Bestand von 4»o» Köpfen hatte, so verlvr c» demnach bis zum 2. August über 7 » 0 » Ntan n! Dast selbst dlc großen zur Auffüllung hinter der Front bereitgestellten Reserven Ende Juli erschöpft waren, dürfte aus der Auösage der Gefaugencn bervorgchen, nach welcher dem Regiment am 2. August nur noch 1»l)» aus verschiede nen Ersatzbataillonen zusammengestellte Ersatzmaunichaften überwiesen werden konnten. Englisch-rnsfische Gegensätze. Die englische M a r i « e rn i ssi o n . die kürzlich in Petersburg cintraf, beabsichtigt die Rückkehr nach England. Die Rückkehr hängt mit Differenzen mit dem neuen Chef der Schwarzmeerflotte zusammen, der den eng lischen Herren deutlich die Tür gewiesen bat. Die russische» Flüchtlinge in England. ^ Schweizerischen Blättcrmeldungen ans London -«folge ind »ach amtlicher Bekanntgabe durch Lloyd George tm Unterhause aus dem Vereinigten Königreich bis 1. August 1 2 7 8 8 russische Staatsangehörige den russi. chcn Behörden zugcfiihrt worden, weil sie den Heeresdienst für die Alliierten verweigertem Unter den nach Rußland Gebrachten sollen sich, dem «Züricher Tagesanzeiger" zu- olgc, bis zu drei Viertel politische Flüchtlinge aus dem Zarenreiche befinden, die zum Teil schon jahrzehntelang in England wohnen. Bericht des türkischen Hauptquartiers vom 18. August: An der Irak-Front ist die Lage NN. verändert. Im Tigris-Ab schnitt überflogen fünf feindliche Flugzeuge in der Nacht zum 15. August unsere tcllungen und warfen wirkungslos Bomben ab. Am fol genden Morgen warf eins unserer Flugzeuge zur Erwide- rung mit guter Wirkung Bomben auf das Lager und die Brücken des Feindes und auf die Kais am Tigris. In Persien ist die Lage am rechten Flügel im Abschnitt von Hamadan unverändert. Im Zentrum endeten vereinzelte Scharmützel zu unseren Gunsten. Am linken Flügel wur den die östlich von Ncwanduz an die Grenze getriebenen Russen genötigt, infolge unserer Angriffe sich auf Sandschboulak undUschuo zurückzuztehe«. Die Unsrigcn verfolgen sic. An Ser K a u k a s u o f vo n t am rechten Flügel tm all gemeinen nur Pairouillenzusammcnstöfze. Durch einen Ncbcrsall nahmen unsere Truppen die Höhe Kramisch tn der beherrschenden Bergkette» 28 Kilometer nordöstlich von Musch. Im Zentrum und am linken. Flügel keine be merkenswerte Tätigkeit. Gestern wiesen wir einen Ucber- raschungSversuch des Feindes durch Gegenangriff zurück und nahmen ihm Gefangene und Waffen ab. Drei Stunden lang beschossen ein Kreuzer und drei Monitore ohne Wirkung Photscha. Ein feindliches Be obachtungsflugzeug wurde durch den Angriff eines unserer Flugzeuge in der Richtung Midillt verjagt. An den ande ren Fronten keine Veränderung. In ihrem Bericht vom 12. August melden die Russe«, daß Gefangene anssagten, unsere Truppen hätten die Spitzen ihrer Geschosse cingesägt und auf Befehl ihres RegimenLskommandcurs seien sic zur Anfertigung solcher Geschosse mit besonderen Feilen ausgerüstet morden. Diese Behauptungen, die in allen Teilen erfunden sind, stellen wir ganz entschieden in Abrede. (W. T. B.) Ein englischer Bericht über Kämpfe am Enphrat. (Reuter.) DaS englische Kricgsamt teilt mit: Anfang August b-müöt-i, sich türkische Irreguläre, mit unseren Anfkläruygö- baurpsern auf dem Enphrat in der Nähe des Dorfes Atn Khtdr zusauimenzustokcil. Unsere Streitkräfte und eine Abteilung be freundeter Stämme machten am 15. August, unterstützt durch zwei Kanonenboote, einen Angriff ans diese Räuber. Ungefähr so Feinde wurden getötet und eine beträchtliche Anzahl verwun det. Unser Gefamtverlust betrug drei Tote und ein Ber- wundeter. (W. L. B.) Die neue« Befestigungen an de» Dardanellen. Wie der „Tanin" meldet, besichtigten der Kriegs- und der Justizministcr, der Schcik ül Jflam, Senator Mar- schall Osmnn-Pascha, Vizeadmiral Svuchon und einige Ab geordnete am vergangenen Sonntag die neuen Befesti gungsarbeiten an den Dardanellen. Sie wohnten dort Hebungen bei und kehrten darauf wieder nach Konstantinopel zurück. sW.T.B.) Ein Erklärung NadoslawowS. (Meldung der Bulgarischen Telegraphen-Agentur.) Ministerpräsident Nadoslawow gab in der Sobranje vor der Schließung der Parlamcntstagung folgende Er klärung ab: Die Politik Bulgariens gegenüber seinen Verkündeten und gegenüber den neutralen Staaten bleibt so wie sie ist, und im besonderen hie Beziehungen der Re gierung zu den Nachbarn Rumänien und Griechenland blcibcn dieselben wie vor dem Eingreifen der bulgarischen Armee in den gegenwärtigen Krieg. Da die bulgarischen Truppen an der Südsront seit einigen Tagen Gegenstand beständiger Angriffe seitens der Ententctruppcn waren, vrdnetc daS Oberkommando einen Gcgenst.vst und ihren Bormarsch an, um sich die besten Stellungen zu sichern. Ta» ist bereits geschehen. Die Regierung hofft, daß die» nicht andere Verwicklungen nach sich ziehen werde. Der Ministerpräsident beantragte sodann, den tapferen Trup pen und ihren Führern, namentlich dem Generalissimus Jekow, den dankbaren Gruß zu entbieten. Die Anregung deS Ministerpräsidenten wurde mit begeisterter Zustim mung ausgenommen. (W. T.N.) Der griechische Wahlkampf. Nach einer Athener Meldung deS „Matin" hat der griechische Untcrrichtsminister an die griechischen Lehrer ein Rundschreiben erlassen, daS ihnen jede Ein mischung in den Wahlkampf verbietet. lW. T. B.)
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