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-8. Jahrgang Mittwoch, 25. Juni ISIS, KepivLrn-et L8SS Narilera» Kiplisilie »ten«>iü»niq I» D«»»«- »nd B°,»rt«n d»> n»«lm»I,^r Zutr««-«I —>te b»I -orzugs-is-evuyr m.»,« A,I„NU„ du»» dl« «o» <»dn.»«o M, M,N.I»« I« M. A«nwr«ch«r-S««wttnu«mrr: >»«!. R«c Illr Na<hlg«>prLch«: »0VU. m»n»,ltch I «> M. ^ -r Dt» «ln^paltt,« >1 mm »litt, Z»u« 7» Pt. «»> «Neigen »»ler Llkflni- und ÄtKztztKtzU-VlktlL. Modnuna,«,»» »In paitt,, Ln- UN» verUui» LL >Uo,,u!,«piüyk am " o ^ ' Lurtt. «u»wtlrtt,» Auttil^ n»g«n «orau»d»ph!un,. - v»l«,bta» >a Pt. N»<Nn>e mn mit »»»Nichn vu»v»m>nm>be t,D>«»»n»r Na»!."» »ultMti - linmrtin««» 2ck>»IIttIck» w»r»«n nicht »«tdnvnbrt. «christkftvnfl und K<mpt fl« schüft» stell«: Vtartkntn-abe SS/LN. Druck u. ver.afl von «tepsch » «eichard« m Dr««»«n Postlchrü-Konis I»»«» Le«»,«» Deutschlands nationale Demütigung. »«« d-rül Re >u«lleler«»i»PMt. kVt «nee Dr»L1»«rIcht »er »Dre»»n. Nachrichten".) G « «f. 2». Juni. Ueb«r die P e r s o n e «. die «ach de« Bedingungen des Friedensvertrages vv« Deutschla«d aa die Alliieete« ansgeltefert «»erde» solle«, herrscht, »io a»s der Pariser Presse -ervorgeht. keinerlei Klarheit. «ie «S heißt, wird das Verzeichnis der »»« de» «liierte« als a bcs««de»e» Persone« innerhalb der nächste» vier. Dage überreicht werde». Eine Kommission soll rSder «ähere Beschlüsse fassen. Die Fordern«« ber AnS, ««f«r««a ist durchaus eruft ,« nehme». Die deutsche» Politiker u»d Militärs, die zur Verantwortung gezogen »erde« solle», mitffen von Deutschland iunerhalbeiuer sehr kurze» Frist ansgeltefert werbe« «ud solle» «o« de« Alliierte» so lauge iu Gewahrsam behalte» «erde», his di« Entscheidung über ihre Prozesse ersolgt ist. München, 24. Juni. Der Wirtschaftsbund Bay - rischer Offiziere richtete an de» Reichspräsiden ten folgendes Telegramm: „7000 in unserem Bund ver einte bayrische Ossiziere weisen mit Empörung die For derung auf Auslieferung deS Kaisers und anderer Deutscher zurück. Uctcr Deutsche kann nur ein deutsches Gericht urteilen." GtsnerS verräterische Berleumdnngc». «von unlecrm Sonderberichterstatter.) München. 28. Juni. Eine interessante Feststellung »n den scinerzeittgen Sch u l d b e w c i s e n des früheren bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner bringt die «München-Augsburger Abend-Zeitung". Demnach hat Eis- ner erwiesenermaßen bei der seinerzeit durch ihn erfolgten .Veröffentlichung diplomatischer Schriftstücke, die angeblich Deutschlands Kriegsschuld bartun sollten, alle diescnigen Stellen weggelasscn, die beweisen, daß dieRctchSleitung den Ko ns liktzwischcnve st erreich undGerbien auf diese beiden Mächte lokalisieren wollte unk daß sie bemüht war. den Ausbruch deS europäischen Krieges zu verhüten. Ol>» Rattonnltrauerlag. Aon unserem Weimarer Sonderberichterstatter. Weimar. 28. Juni. Die Dcutfchnattonale Bolkspartci hat beantragt, den 22. Juni oder den darauffolgende» Sonntag in Zukunft als N a t i o na l t r a u e r t ag zu be. gehen. Eutevte-Vormarsch aus Frankfurt a. M. Frankfurt a. M.. 23. Juni. Die französischen Kolonnen hatten sich Punkt 7 Uhr in der Richtung aufFrank - surt in Bewegung gesetzt. Von Rüsselheim aus erreichten sie. Infanterie und Maschinengewehre. PanzerautoS und Tanks, die Vorstadt Bockcnbeim. wo der Marsch zum Still stand kam. DaS kommissarische Polizeipräsidium erläßt sol. genbe Bekanntmachung: Laut offiziellen Mitteilungen deS Marschalls Fvch an das französisch« Oberkcmmando in Mainz hat die Entente die Note über die Unterzeich nung deS Friedens durch die deutsche Negierung entgegengenommen. Der Vormarsch auf Frankfurt wurde e i n g e st e l l t. Die Stadt Frankfurt wird nicht be setzt werden. Die Bevölkerung von Frankfurt wird ersucht, in Ruhe und Besonnenheit den Eintritt deS Friedens nach so langen Kriegsleiden zu begrüßen. — Am Eingang des Stadtteils Bockenheim erhielten die Truppen «'-scheinend die Mitteilung. daßMarschallFochdcnRückmarsch besohlen habe. Die Franzosen zogen dann, ob'-e Bocken. Helm berührt zu haben. Über den Vorort Hausen zurück. Im Vorort Praunheim hatte die französische Kavallerie be reit» den Kriegszustand erklärt und den Bewohnern besohlen, die Fenster zu schließen und sich von der Straße zu entfernen. Gegen 8 Uhr zog die französische Infanterie unter Galutschletzen mit Musik auS Nüffelheim ab. Unterzeichnung am Mittwoch noch zweifelhaft. Pari». 28. Juni. ES ist jetzt sehr zweifelhaft, ob ber KriebenSvertrag schon am Mittwoch unterzeich net werden kann, da weder die Dentschen noch die Italic, «er bereits ihre Bevollmächtigten ernannt haben. Außer dem muß der Vertrag auf Pergament gedruckt werben. ES wird auch notwendig sein, die Beglaubigungsschreiben der Hunderte von Bevollmächtigten, die ihn zu unterzeichnen haben werden, zu prüfen. Sleserraulck io Park». Versailles. 28. Juni. Heute abend kurz vor 7 Uhr ver suchten einige junge Leut«, offensichtlich Studenten, eine Kundgebung vor dem Hotel de» Reservoir» zu vevanstalten. Sie wurden jedoch sofort von der Polizei zersprengt. Heute abend kurz nach 8 Uhr wurden tm Park von Versailles Freudenschüss« abgegeben. Auch wurde» Ansprachen gehalten. Der Umkreis der drei Hotel» wurde von Truppen und Polizei strengsten« abgesperrt. so daß bisher weiter« Zwischenfälle nicht zu verzeichnen gewesen sind. Versailles. 28. Juni. Mit zynischer Bosheit und Heller Schadenfreude geben die Pariser Morgenblätter die ablehnende Antwort Elomenceaus aus unsere Note wieder/ Siu welterer Aufschub wird nicht geduldet. Fristverlänge rung von <8 Stunden ist abgeiehnt. Wutschnaubend kom mentieren die Blätter di« Versenkuna der deutschen Flotte ln Seapa Flow. Sie sprechen von einer Vergewaltigung de» Waffenstillstandes und bezeichne« die Tat ber deutschen Matrosen al» unerhört. Man geht wohl nicht irr« in brr Annahme, daß der wütende Ton. den man amtlich und nicht- amtlich heute morgen gegen un» anschlägt. zum großen Teil daraus zurück,»führen ist. baß diese Beute, die man fest in den Hände« zu haben glaubte, im letzten Augenblick den Aasgeiern entrissen wurde. Die soz«a l' st«sch e n Blätter Nnde» auch nicht ein Wort über die unerhörte Bergewak- t'gnng. die man heute au riue» Tv-MiMonen-Bolke vollzieht. Admiral v. Realer vor eia Kriegsgericht. Amsterdam. 21. Juni. Dem „Telegraaj" zufolge meldet die „Times", daß Konteradmiral v. Reuter wegen Verletzung der Bestimmung des Wassenstillstands- vertrageS betreffs der internierten deutschen Schisse vor ein Kriegsgericht gestellt werden wird. Der Alii» iertenrat in Paris wird den Termin für den Prozeß fest» letze«. AuS nähere» Mitteilungen geht hervor, daß die Deutschen für die Versenkung der Schiff« den Augenblick wählten, wo eine große Zahl britischer Kriegsschiffe zu Uebnngen in See gegangen war. London, 23. Juni. Etwa 1800 deutsche Offiziere und Mannschaften befinden sich im Zusammenhänge mit der Versenkung der deutschen Flotte aus dem Wege zu einem Jntcrnierungsorte. Paris, 24. Juni. De Vudgetkom Mission der Kammer ordnete einen Ausschuß zum Ministerpräsi denten ab, um ihn zu fragen, ob die Negierung augen blicklich Auskunft geben könne, unter welche» Umständen die deutsche Flotte versenkt wurde und welche Maßnahmen die Negierung zu treffen gedenke, »m Frankreich vor dem Schaden zu schützen, der ihm durch die Zerstörung der Flotte entstellen könnte, von der ein Teil Frankreich znsallen sollte. Amsterdam, 28. Juni. „Daily Mall" nennt die Ver senkung -er deutschen Kriegsschiffe einen schmutzigen Streich. — „Morning Post" und die übrigen konserva tiven Blätter schreiben In demselben Sinne. — „Daily Chronicle" dagegen schreibt: Mau kann ruhig sagen, daß die Vernichtung der deutschen Flotte sozusagen durch eigene Hand in der britischen Marine geheime Bewunde rung erzeugen wird. Wenn wir uns britische Ossiziere in derselben Lage vorstellen könnten, würden sie genau so ge handelt haben. — Auch „Daily H e r a l d" stellt sich aus diesen Standpunkt, während „Daily NewS" froh sind, daß der Selbstmord der deutschen Flotte den Zwistigkeiten darüber, was am Schlüsse damit geschehen müßte, ein Ende machte. Rotier»««. 28. Juni. „N. R. C." schreibt: Die Ver senkung der deutschen Kriegsschiffe gebe den Deutschen die Genugtuung, daß sie wenigstens ihre Flotte vernichtet haben. Amsterdam, 28. Jnni. Dem „Telegraaf" zufolge meldet „Times^ aus Nenyork, dte Vernichtung der deutschen Flotte in Scopaflow am Vorabend des Friedens habe in Amerika einen höchst unangenehmen Eindruck gemacht. Die Entrüstung darüber sei allgemein. Maß gebende Kenner des internationalen Rechts erklären, daß ein strenges Exempel an den Offizieren und Mannschaften, die unter der Flagge des Waffenstillstandes diese ehrlose Kriegstat begingen, statuiert werden müsse. Den letzten Meldungen zufolge rechtfertigt sich der deutsche Konter admiral v. Reuter, er habe aus den deutschen Blättern ent nommen, daß der Wasfcnstillstand abgelaufen sei und habe daraufhin persönlich Befehl gegeben, die Schiffe zn ver senken. Wie eS scheint, hatte v. Reuter viel Last mit den deutschen Bemannungen. Sie haben dauerndes Kranksein vorgegeben und häufig offenen Widerstand geleistet, v. Reuter mußte immerfort die Unterstützung des englischen Admirals in Anspruch nehmen, um Ordnung und Ruhe auf seinen Schiffen zu halten. Lie Berbrenmnig der französischen Kähnen. lDrahtmeldungunsrerBerllnerSchristlettung.l Berlin, 24. Juni. Nach den bisherigen Ermittlungen sind dte französischen Fahnen, die gestern aus dem Zeughaus entfernt wurden, Unter den Linden verbrannt und »on dem Leutnant v. Simon, früher beim Garde-Füsilier-Negimcnt. herauögeholt worden. Wie wir erfahren, kamen vor einigen Tagen mehrere Offiziere un- Mannschaften, die mit v. Simon im Felde zusammen- gewesen waren, zu den Offizieren und teilten ihnen mit. daß sie keineswegs dulden würden, daß dle von der deut schen Armee eroberten Fahnen den Franzosen zurückgegcben würden. Auch die Vertreter einiger studentischer Korpora tionen schlossen sich dieser Auffassung an. und man entwarf in allen Einzelheiten den zur Ausführung gebrachten Plan. Leutnant v. Simon rief am Sonnabend nachmittag das Zeughaus an und fragte, ob es ihm und einigen Kameraden gestattet würde, die französischen Feldzeichen zu besichtigen. In der bekannten Weise wurden die Fahnen dann aus der Bibliothek deS Zeughauses herausgeholt und Unter den Linden verbrannt. Leutnant v. Simon hat bis vor kurzem bei einem Berliner Regiment Dienst getan. Gegenwärtig wird vom Gardc-Kavallcric-SchützenkarpS nach dem Aufenthalt des Leutnants v. Simon geforscht. vle Erbitterung der kleinen Völker. lVlgner Drabtbericht der „DreSdn. Nachrichten".) Genf. 28. Juni. Aus Pariser Informationen geht her-,' ror. baß aus seiten der Alliierten eine Ber- wtrruog herrscht, di» nicht ge.nger Ist. als die Im deut schen Lager, und daß sich innerhalb der Friedenskonferenz Kombinationen gebildet haben, deren Auswirkung für die Zeit nach dem FriedenSschluß von unabsehbarer Tragweite, sein dürfte. Die Erbitterung der kleinen Böllers durch den Rat der Fünj lurt sich außerordentlich gesteigert, und ihren sichtbaren Ausdruck tn einem Zusammenschluß zu einer Liga der Rationen gesunden, die sich durch die imperialistisch« Politik Italien» bedroht glauben. Dir geistige Leitung dieser Bewegung der kleinen Staaten liegt, in den Händen BratianuS. der eS verstanden hat. die Süd» ftaate«. Griechenland. Polen und noch verschiedene Staaten für seine Pläne zu gewinnen. Der Zusammenschluß der Rebellen ist auS verschiedenen Gründen erfolgt. So sind die Polen über die Konzession an Deutschland In der Frage der Volksabstimmung erbittert, währfnd beispielsweise die Rumänen tn den vom Rat der Fünf verbürgten Garantien für dte Freiheit der Minderheiten eine Verletzung deS nationale» SouveränttätSrechte» sehen. Sie Preffe über die llilterzrlchimiw Daß die Weimarer Negierung und mit ihr auch die Mehrheit der Nationalversammlung schließlich doch zu einer vorbehaltlosen und bedingungslosen Unterzeichnung des Schmachfricdens sich verstanden haben, erreg» tn der Presse kein Erstaunen. Wohl aber findet die Art der Ab stimmung schärfsten und berechtigten Tadel. Die ganze Un sicherheit unserer Negicrungsverhältnisse spiegelt sich in ber Tatsache wider, daß man nicht wagte, eine namentliche Abstimmung zuzulassen, ossenbar in der Befürchtung, sie könnte schließlich doch noch ein unerwünschtes Ergebnis zeitigen. War doch noch am Vormittag das Zentrum tn seiner überwiegenden Mehrheit für Ablehnung gewesen, wenn die Ehrenvorbehalte nicht gemacht würden. Der „Verl. Lok. - Anz." bemerkt zu ber Sitzung zw» sammcnsassciid: „Präsident Fehrenbach gab diesem zweiten Ja der Nationalversammlung noch einige Worte auf den Weg die eS mit dem gleichen Pathos, das man von seiner Zabcrn-Ncde und von seiner Rede vom 12. Mai her an ihm kennt, als das allerschlimmste und größte Bev- brcchc» brandmarkten wenn Schmähungen gegen einzelne ! aus Ihrem Verhalten gegenüber dem Fricdcnsvertrag au»- gcstoßcn würden. Auch dem Uneingeweihten dämmerte e» auf, daß es der Wunsch des Zentrums gewesen war, der die Ehrenerklärung über das vaterländische Verhalten der Annehmenden hcrbeigesührt hatte. In der Tat war dem ! so; das Zentrum hatte mit dem Rücktritt feiner Mitglieder aus dem Kabinett gedroht für den Fall, daß solche Er klärung nicht erfolge, wodurch das Chaos dagcwesen wäre. , und unter diesem Druck waren diese Erklärungen zugesagt worben." In der ,.K r e u z ze t t u n g" lesen wir unter der Ueberschrlst: „FinIS Germaniae": „Wir. die wir dle Herr- lichcn Zeiten von Deutschlands Größe noch erlebe» durfte«, wir können, zwar mit tiefstem Schmerz im Herzen und mit nur mühevoll zurückgehaltener Empörung, noch leben in der Erinnerung an das monarchische starke Reich, und tn ihr einen Trost finden. Aber unsere Kinder und Enkel werden an der Knechtschaft doppelt schwer tragen. Des halb ist eS unsere Pflicht, den alten Preußcngetst, den weder unsere Feinde noch die Niedertracht revolutionärer StaatS- gcsinnung vernichten können, weiter zu pflegen. Aus ihm muß die Rettung der Nation geboren werden. Unsere Feinde haben den Haß gesät. Wir werden dieses Samen- körn pflegen, bis das Volk stark genug ist, die entehrenden Fesseln wieder abzustreifen." In der „Deutschen Tageszeitung" heißt es: „Wir sind mit dem /Berliner Tageblatt?" — wenn eS sich gleich in seiner Sprache ausdrückt — überzeugt, baß der nationale Gedanke, insbesondere das Bedürfnis, an ihm Halt zu gewinnen und sich um ihn zu sammeln, wachsen und um sich greifen wird. Daraus allein, um es immer wieder zu sagen, kann innere Rettung und Erhaltuna nach außen hin beruhen. Die glorreiche Revolution von den Zeiten ihrer Vorbereitung bis heute bat wahrhaft glorreich bewiesen, was sie aus dem Deutschen Reiche zu machen ver standen hat. daß sic lediglich in jedem Sinne vernichtend und zcrscbcnd zu wirken imstande ist." Im Stimmungsbild der „Deutschen Zeitung" wird gesagt: „Den Dcntschnaiionalen fällt es nicht ein, das Zustandekommen des Schmachfricdens durch Ermutigung des Kabinetts in seiner Stellung zn unterstützen. Sie er zwingen eine Abstimmung über -ie Billigung der Auf fassung Bauers über die Vollmachten des Kabinetts, die. wie vvrauszuschen. zu dessen Gunsten auSfällt. lassen aber die überaus gewagte Handhabung der Geschäftsordnung durch den Präsidenten zu. durch die dieser verhindert, daß die Abstimmung entsprechend ihrer Forderung eine nament liche wird . . . Alles ist vorüber! Die Geschichte wird rich ten auch über das Verhalten der Parteien in der Deutschen Nationalversammlung." Die „T ä g l. N u n b sch au" sagt: „Um 3 Uhr 18 Minu ten ist gestern nachmittag die Nationalversammlung nach ihrer Zustimmungscrklärung für den völligen Uoter- wcrsungösriedens aureinandergeaangen, und um 4 Uhr 40 Minuten waren die Ententemächte in Paris bereit» im Besitze der Note, durch dte wir zum Sklavenvolko der En tente geworden sind. Auch diese historische Note spricht eine Phrase auS, wenn sic sagt, durch einen Gewaltakt werde dte Ehre des deutschen Volkes nicht berührt. Das würde zu treffend sein, wenn die deutsche Negierung nicht bloß aus dem Papier, nicht nur durch hohle Worte, sondern durch die Tat zusammen mit dem ganzen deutschen Volke den Alliier tem kräftigen Widerstand entgegengesetzt hätte btS »um Augenblick der völligen Erschöpfung." Ande'rS dl« „Bossische Zeitung": „Die Gefühl« leidenschaftlichen Zornes dürfen aber den Blick nicht trüben für das, was heute möglich und nötig ist. Der Gedanke» alle feindliche Willkür gegen Deutschland loSzulaffen. und das ungerechte Gericht über deutsche Staatsmänner und Heerführer zu verhindern, war von vornherein eine Un möglichrett. Diese Frage durfte nicht zum Angelpunkt der schwersten Entscheidung gemacht werden." Das „Verl. T a g c b l." meint: „Da die Zerstückelung Deutschlands, die Auslieferung grober deutscher Beoöl. kcrungsteilc an die Fremdherrschaft, die Preisgabe ber SouveränttätSrechte und die wirtschaftliche Knebelung nicht verhindert wurden, brauchte der FriedenSschluß auch an dex Frage der „Schuldigen" nicht zu scheitern." Die „Brrl. Uörsrnztg." tröstet sich folgender» maßen: „Unser Volk trägt feine Ehre in sich, sic kann ihm nicht durch schmählichste Ausnützung fürchterlichster Not ge- raubt werden. Allen Deutschen, dte Gefühl für ihres Volkes Ansehen haben und die ihr eigene» Dasein mit dem ihrer Nation identifizieren, wird durch die Haltung der Entente eine tiefe Wunde zugelügt. Diese Wunde wird sich erst schläeßcn, wenn der FrledenSvertrag von Versailles anfz gehört haben wird zu existieren." >