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Dresdner Nachrichten : 07.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-07
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1885
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Fr. »8 — W»»I» »IffGt«». ! des Man «1» » - Soonabanö ä-n V» Fabnws >885 ^ r,«k«asschtchte. i» dem rinsnche» Umstand, dnß der Weg durch die Breitestcaße ein wesentlich kürzerer, also auch bei Legung des Meises t»llu»r ist. Herr Dr. Schumann betanke wvbl sehr richtig P«8 weiiff^err Parrishwie inehrlach in der Debatte behauptet wurde - eine möglich,t direkte Verbindung zwischen dcht Lüdet, und Nvrden Drc^dens anstrebe, die Lccstraße allein ihU nichts mitzen kömie. da müsse er sich an eine höhere Stelle wenden und zu erreiche» suchen, daß endlich das Gevrgrnthvr ganz dem Verkehr geöffnet würde: ,Lnr" sagte Dr. Schumann, „müssen in dinr, Hinsicht die Meinung ^i. Mai des Königs respektirrn und aus seine Wünsche Rücksicht nehmen, aber Herr Darrifh ist ja Engländer, er kau»'- bei Sr Maiestät versuchen!" Ein Antrag deS Herrn Polizeirath Zapft, nach welchem die Linie durch die Brritestrake gcnvmmen wewen sollte, siel zu Gunsten der Linie Dippoldiswaldaeeplatz. für welche auch der dort seit 20 Jahren anwohnende Herr St.-V. Gottschall kräftig c>»- l>at und die laut gewordenen Bedenke», es weroe dort die noth- tvendige große Kurve sür den Verkehr sehr bedenklich werde», llber ingend widerlegte: man sollte sich nur nicht irre machen lasten: ob Herr Parrisli Lust habe oder nicht, die Linie herzustellen, sei Neben sache, vor allen Dingen sei er dazu verpflichtet und die Stadt müsse au, ihrem Rechte bestehen, umsomehr, als von einem großen Ent gegenkommen der Pferdebahn niemals viel zu spüren gewesen sei, weder der so viel erbetene Groschentarif, noch andere verlangte Kcnnesswiien seien dein Publikum gewahrt worden. Die Herren Stadlräihe Gcabowski und Wendel geben zu der Angelegenheit einige sachliche Ausschlüsse über das VertragSverhältiiiß der Stadt mit Parrish und wiese» aus einige Schwierigkeiten hin. die in be triebstechnischer Hinsicht bei der Linie über de» Dippoldiswaldae» platz entstehen würden. — Jedenfalls ist aber nun Aussicht vor handen, daß diese Linie zur Ausführung gelangt »ud so eine weitere Bahnverbindung des englischen Viertels nnt der Neustadt zu Stande kommt, wen» sie auch aus einem Umweg und mit Umsteigen zum Ziele führt. Außerdem fanden noch folgende Gegenstände Erledigung. Es winde der diesjährige Etat für die Gartenanlage» und Baum schulen mit 10">.814 Mark An. gäbe und 6500 Marl Einnahme fest- gestellt, so daß die Stadtkasse einen Bedarf von >.»0.314 Mark zu decken bat: — es sind dabei nur bei der ipenelletz Position für außer ordentliche Ausgaben etwas über 5(W Mark gestrichen worden. Be züglich des Beginnes des Frübunterrichles in den städtischen Volks- ichulen beruhigt man sich bei einer neueren stadträthlichen Miltheilnng und giebt, um nicht wieder die Obccbeliörde zur Entscheidung ans- rmen zu müssen, vor der Hand den bisherigen Standpunkt der Op position gegen de» 7 Uhr Anfang ans. so daß für dieses Jahr die bisherige Einrichtung bcitehen bleibt. Bon einigen anderen Gegen ständen sei nur erwähnt, daß man »>000 Marl zur Anschaffung von zwei neuen Danipsevlinder» inr das dritte Maichinenpaar im Äasser- werle und über IliiOO Ncark zur Erbauung eines Pavillons zu Schul- zimmcrii sür die 4 Bürger- und l. Pezirks'chule bewilligt. — Unsere aristokratische Kc'iiespondentin säbrt in ihrem Be richte über die F ai ch i »gs - F est l ich ke i te n in den dotieren Gesellschailskieisen wie folgt fort: Am 22. Januar fand der lang ersehnte Ball beim Grasen Hobenthal in seiner ans der Bsie»e,ilraße ge egenc» Biila stall. D e Frau Gräfin, welche blaß« lila Toilette trug, empfing die Gäste in dem in erster Etage ge legenen Saal. Bon jüngnen Damen war ein ganzer Flor er schiene» : ein weitgereister Diplomat versicherte mir, daß er selten soviel reizende Erscheinungen vereinigt geiehen babe. Den Ball leuete Lieutenant v. Ticbmäikn; beim Eoiillon entzückten nament lich die B » ciisächer. TaS am 2t. Januar vom Kiiegsmiinncr Grafen Iabrice veiansiallcte erste Bnllffst zeichnet, n die Kgl. Majestäten durch ihre Gegenwart ans. Die Staatsministec, Gene ralität und obersten Hoscliargcn »ahmen an dein Feste Tbeil. Pon liervorrageiide» Toilette» seien erivähnt: die Gräfinnen Hohenthal rr»d Skrachiviv rcna, Fra» v. Wiitlieiiau hellgelb, Frau v. Büna» dm'kc'lblcni, Fra» v. Müller bla», Frau v. Lüttichau grün. Be sonderes Interesse erregte ein neues Brautpaar: Fräulein von Egidu in rosa und blau, und Lieutenant von An derten von den Karabiniers. Die Majestäten »ahmen das Souper in den vorderen Ziimnern, für die andere» Ballgäsle waren große Büffets anfgeichlagen. Am 20. folgte ein Ballscst beim Kulllismii ister l>i. w Gerber, das höchst animirt verlies. Am 27. wmde die Gesell chasl durch die Hochzeit deS Leut. u. Bcschwih mit der Komtesse v Jedlwis in Anspriick genommen. Als Braut- jrmgsern erblickte ich u ?!. Frl. ». Beicbwitz, Gräfin Vitzthum, Frl. v. Arnim und Komtesse Lippe; als Biantsührer Leut. v. Lchön- berg und v. Bodenbamen und Gras Zedlwih. Das Diner fand w r :er Tenanc statt, die Za'4 der geladene» Hochzeitsgäste war sehr klein. An, 30. Januar folgte in dem herrlichen, aus der Park- slraße gelegenen Palais des Baron v. Kapbe>r-Lockivitz ein höchst glänzendes 'Ballfest. Das Treppenhaus war in einen dutteiiden Garten rerwandelt worden: aus dem üppige» Grün ragten die schlanken Mar morsäule» mn >o schöner lnrvor. Der Solm des Hauses, der Heide» GarlelnijareninPotodamsieht, tanztevor. GanzkösllicheToiletlcn zeig ten die beiden Miß Leavitt lila, Frau v d. Busche und o. Wuthenau weiß, die jmiae Frau v. Kaplierr rother AllnS mit schwarzen Spitzen, Frau v. Leivziger gelb, zwei Fräuleins v. Knaw, v. Kovpenscls, v. 2Nev,ch rosa. Fiäutei» v. Egidn rotb, drei Konitessen Knnvbauscn nciß. Den Tag daraus fand beim Baron v K a v he rr-Bären- klame ein Ball statt, der ganz reizend verlausen sein soll; leider war ich von dem Bolle Nachts zuvor, der erst gegen 3Ubr zu Ende ging, noch zu ermüdet, klm so lebhafter bethciligte ich mich an dem Elileball bei Kaimnerlierr v. W u t b c n a u. Tie Wirthin deS Hauses, unterstützt von ihren Kindern und Schwiegersöhne, machte i» unvergleichlicher Webe die Honneurs. Die Einladungen waren aus einen kleineren Kreis beschränkt. In nächster Woche fesselt das Kostümfest beim Kriegsminisier alle Aufmerksamkeit-, am 7. steht Ball bei Herrn v. Lüttichau, am 12. ein zolchcr beim Grasen v. Knnohauic» ans der Terrasse bevor. — Bo» Seiten des LandeskonsistoriumS sind für hervorragende Verdienste ans kirchlichem Gebiete Ende 1884 und zu Anfang 1885 folgende t! n e r k c n n u n g e n gewährt worden : 1) An den Kirch vater Paul Richter zu Burkau . 2> an den GutsauSzugler Friedlich Zister zu Dobra; 3) an den Säiuhmachermeistcl Wild Weißuflog rn Rasch.au; 4) an den Wagner Gottl. Große zu Kiebitz und end lich 51 an den Leineweber Gottt Franz in Naundorf bei Oltrand. Die betreuenden IIAnnten wurden den Genannten von ihren OrtS- geistlichcn vor verie.mmeiter Gemeinde ü erreicht. — Mebizinalrat!» Prot. k)r. Birck-Hirschfeld wurde auf den Rest des »och lautenden Prüsungsjaincs U>84 >885 zum Mrt- glied der in Leimig mekcrgeietzlen Prülungskommisslon für Aerztc und Zalmärzte sür daS Fach der Pathologie ernannt. — Wir werden um Ausnahme des Folgenden ersucht: Der in Ihrer genrigen stummer enthaltene, sonst so wohlwollend gehaltene Auliatz über die Vermögensi-erhatmissc des Herrn Eonditor Cas« ver Treov bedan inehrlach der Berichtigung. Für's erste ist der Konkurs noch nicht erünnct, sondern nur beautrogt. Es ist ge gründete Hoffnung vorhanden, daß der Antrag zurückaenommen und das allgcnitine Veiüiißerungsverl ot wieder aufgehoben wird. Es liebt auch wcht io ichlinini mit den BerniögenSverbältnifien Trevv's wie sie gefchllbert worben, denn die beide« Häuter, in denen sich die Eonbckorei befindet. besitzen bei der vorzüglichen Lag« inmitten ver Altnoot einen großen Werth, der voraussichtlich den Betrag der daraus hallende» Hnpothekcn nicht unbeträchtlich über steigt. Gelingt eS Herrn Tüevv, diese und gewähren ihm seine Gläubiger eini begründete Hosjnung, allen seinen zu werde». — Morgen Nachmittag findet im stellung von Barocks Astonlkeater — In der Viktoriastraße entstand „ . an der Waffkrlcitnng, was oas Ausbleiben des Wassers bis zu er folgter Answechielung deS schadhaft gewordenen Strangtheilcs sür die Bewohnerschaft derselbe» zur Folge hatte. "7 Gegen 100 D ro i cd k c n f ü h r er, die nicht dem hier be stehenden Verein der Droichkensübrer angeboren, veranstalteten am 28. Zzannar in der Tvnbatle einen Ball zum Besten der Ferien- Kolonicn. Der klebcrschnß im Betrage von 20 Älk. wurde unserer Expedition zu dem genannten Zwecke übermittelt. -^Vorgestern wurde ern Restaurateur der Antonsladt unter dem Verdacht, sich eines Verbrechens gegen 8 176 Abs. I des R > St.-G.-B. schuldig gemacht ,u haben, in U n te r such u u g s h a s t genommen. — Aus dem bei der Earolastraße gelegenen verbreiterten Theile der Feldgassc wird jetzt zur Regelung der StraßensluchtUnie verschritten. — Die beiden großen Planeten Jupiter und Saturn ver weilen im Februar noch in dcniellen Sternbildern wie im vorigen Monat. Erslerer im Slernbilde des Löwen ist die ganze Nach! hin durch sichtbar, letzterer im Stier geht einige Stunden nach Mitter nacht unter. Mars in der Nähe der Sonne bleibt noch immer un« -Mbar. Ebenso ist Merkur der Sonne zu nahe, und auch Venu» bleib» ' Morgen währen! der « ! «ich «ac morgen j«r in der ersten Hälfte er» sichtbar. DerN .at» noch kurze ^eit enmond fällt in die Mitte de« der vorhergehend, und der solaend« Vollmond aus la^e dly«« Monats treffen, sonNt» kuq ^or"«c sein 'es Mo», tbiflelbrn. nst Alimpel. hier. M al, onat«, ket v« prß M«s ^ieiisliudlläum ustd' glei GetnirMcia. Neine und grobe, lustige und auch ^ 8m " N amt leitig s, »e jtz erzählen, wenn sie reden unter deni Namen „KoupviiS" i» den Billewerwaltungen der Eisen bahn schlafen, nachdem sie au« den Händen „stimmungsvoller" Ver» gnügungSreisenden in „die konpirlustmen Finger prosaisch-nüchterner «chasiiixr" llbecgegangeil. Maslenvaft mögen im vorioen Svmm«! die Rundreiiendcn ausgetreten sein, nachdem zu den stavllerr Rund reisetouren die trichlbewegliche Einrichtung der komdmirbaien Rund reiiebillet« vom 20, Mai ab hinzuaetommen. In welchem Umfange schon in diesem ersten Sommer „kombimrt" worden ist, kann man an« solgendenZahle» schließen. Vom20.Mai bi-W. Sept. lvurden auf den Sächf Staalsbohnen im Ganzen ^70,2öJ Koi>vorrs sür kombinirle Billets anSgesertigt. nämlich im Mai (12 Taget 8001. in, Juni I2.WÜ. im Juli 28.720. im August 22,373. im September 10.030. Diese KvupouS wurden in 8808 Billets zusammenaesügt. sodaß also durchschnittlich 20 Koupons aus ein Billet kamen. Selbst redend galt nur ei» kleüicrei Theil dieser Koupons <14,738) sur sächsische Linien, die andere» führten über aubersächsische. Nu» sind aber von auberiachsischen Bahiivenvaltungen umgekehrt sür sächsische Strecken 48,944 KouponS verkauft Wochen und daraus er- aiebt sich, daß in dieser ersten Ausgabepenode 68,682 kombinirle Koupons aut sächsischen Staatsbahiistreckcn benutzt worden sind: in der That ein vielveri»rechender Anfang, der dem Bureau, in welchem all' diese freundliche» Führer durch die Welt fabrstirt werden, noch ün nächsten Sommer stürmische Tage in Aussn stellt. Die finanzielle Seite der Einrichtung läßt dietelbe aber auch recht empsehlenüwerth erscheinen. Die sächsischen Staatscit'enbahnen haben sür ihren Tbeil >m Ganzen 199,526 Mk. 48 Pfg. aus den kombinirbare» Billets eingenommen. Steht nun auck dem gegen über eine Mindereinnahme von 140.000 Mk. aus dem direkten Personeii-Verkehre in der fraglichen Zeit, so bleibt doch immer noch die Summe von 60,000 Mk., welche als Mehrerträgnib der jungen Einrichtung iin erste» Jahre sich recht wohl sehen lassen kann. Und da« wird noch viel besser werden, wen» sich die neue Einrichtung erst völlig eingelebl haben wird. In dieser erste» Periode sind bei 143 Stationen Bestellungen aus dergleichen Billets cingegan knkikin in z'äkpn-HUtstnkl «isspin - - — . Bayn- Häuicr gut zu vcrtau'en ae Geitundung. so bat er Gläubigern noch gerecht Trianon die letzte Vor- siatt. gestern ^in R obrbluch davon in DreSden-Altstadt allein 12o2, also beinahe der aller, in Dresden-Neustadt Leipz. Bahnh. 277, aus dem schlc hoi 53. ziiiauunen in Dresden 1532. dann in Leipzig 410, m Chemnitz 231, in Zwickan 152. — ,;ür die hiesige Pferdebahn traf gestern der erste Transport Remontepferde. bestehend aus 50 Stück schönen kräftigen Tlneren. direkt aus Dänemark hier ein. Im Lause der nächsten Woche kommt eine weitere, annähernd gleich große Anzahl, so daß damit der voraussichtliche Bedarf sür's ganze Jahr gedeckt ist. Die Thiere werden deshalb schon so zeitig bezogen, damit sie sich an das veränderte Futter, Wasser und Arbeiten gewöhnen, ehe sie zur vollen Dienstleistung bcrangezogen werden, waS jedenfalls aus ihre spätere Leistungsfähigkeit und Kvmervirung von großen» Bortheil ist. — Von heute ab wird Seestraße 5, 1. ein Exemplar einer Sirene (Meerjungfrau genannt) gezeigt. Dieselbe ist ein zum Geschlecht der Walfische gehörendes Säugcthirr. das von dem Aiissleller Feldmami in Zainibar gefangen wurde. Die Natur hat sich darin gefallen diesem Thiere sehr viele charakteristische Merkmale deS Menschen zu geben: Hände, Zahiifoniiativn. Brüste rc. Eine Besichtigung dieser Meenmigtrau vürfte sich emptchlen. Wer über ihren Anblick erschrecken sollte, kann sich Parterre bei Tiedemann und Grahl mit einem Gläschen Traubensaft zuvor stärken. — Polizeibericht. Aus der Lcdanstraße ist vorgestern Nachmittag ein 26 Jabre alter Kuticber i» Folge Schcnwerdens sei ner Pserdc vom Wa ,en gefallen und überfahren worden Der Ver unglückte verstarb nach kurzer Zeit — Vorgestern Nachmittag stürzte in der Ottostraße ein 5 Jabre cilteS Mädchen aus der in zweiter Etage gelegenen Wohnung der Eltern ln den Hos Das Kind batte, r»n nacb der abwesenden Mutter zu sehen, das Fenster geöffnet und dabei das Uebergewicdt bekommen. Schwere Verletzungen hat das Kind anscheinend nickt erlitten. — Bor dem Schamenilrr einer Kunstbandlung in der Pragerstraße wurde vorgestern Nacümittag einer Danie das Portemonnaie aus der Paletotlasche gestohlen Ein nabe dadeistckender Herr bemerkte den Vorgang, veranlaßt« die Rück gabe des Portemonnaies an die Dame und folgte dem Diebe bis aus den Dippoldiswaldaer Platz, wo er festgenommen wurde. Man erkannte in ihm einen hier wohnenden Handelsmann, welcher be reits im Octobcr v. I. wegen aus der epchloßslraße verübten Ta- schendiebstahlS in Frage kam. I» der Wohnung des Verkosteten fanden sich 5 verschiedene Portemonnaies. 4 Cigarrenetuis, 1 Neces saire und 15 Pfandscheine vor, welche Gegenstände möglicherweise von Diebstählen hcrrübren. Dieselben wurden mit Beschlag belegt. — Die gestern cronnete 21. allgemeine Geslügelaus- ste 11 ung des hiesigen GeflUgelzückler-VereinS bat. was die zahl reiche Beiaiickung, als auch was die Qualität der auS,,«stell»en Geflügelarten an angt, die Erwartungen glänzend erfüllt. Auch diesmal haben sich die renommirkesten Züchter Deutschlands mit den seltensten Zuchtereniplarrn an der Konkurrenz betkeiliat, von Hübnern sind allein 215 Stämme und von Tauben über500Paare ausgestellt, außerdem noch Zieienten, TrutbUbnei, Gänse, Kanarien vögel,Pavageien u.a. überireischeVögel. Für die Züchter undLiebbaber in eS eine wahre Luft, daS Auge an de» prächtigen Exemplare» der seltensten Hübner- und Taubenarten zu weiden und der Laie ist aui's Höchste srappirt, daß von unseren Hühnern und Tauben so mannichtache Größen, Schaltirungcn und sonstige Racen-Eigentbüm- lichteiten rxiftirrn. Das vo» den Ausstellung-- Odlecten gegebene Freleoncert, an dem sich die Herren Häbne mit belonderem Eiser detbeiligen, muß man freilich mit in den Kauf nehmen, doch bat man tick bald an diese unerläßliche Zugabe gewöhnt. Der Besuch am gestrigen Tage war ein recht reger, wie auch der Loosverkaut statt von statten ging. Zum Zwecke der Verlockung sind 40 Stämme Hübner. 90 Paar Tauben und 60 Kanarienvögel rc. angetautt. Die Königliche Familie hat ihren Besuch für »inen der nächsten Tage zugetagt. — Am Dippoldiswaldaer Platze wurde gestern Nachmittag ein kleines Mädchen von einer vorüdersahrenden Droschke über fahren. Der Unfall entsland dadurch, daß dos Gcsäkrl für das den Fahrweg überichreitenve Kind etwas zu schnell hinter einem die Stelle gerade vaisttt habenden Lastiudrwerk zum Vorichein kam. — Gestern hatte sich aus der T'ibüne des große» GerichtS- saa 1 es im Juslizgebäude bei den Zuhörern auch ein Individuum eingeiLmuggett, dein erst kürzlich von der Polizei als Stadt- verwiesener der Lauspaß gegeben worden war. Zum großrn Leib- wetrn de« fremden Hecrn entdeckte der ausllchtsiührende Beamte dessen Nationale und damit hing die Abführung des Polizci- odservaten nach dem ehemaligen PalaiS der Gräfin Kasel hinter der Frauenkitche zusammen. — Ein Leipziger Bankhaus schenkte aus Anlaß seine« GeichästsjudiläumS der Wittwcn- und Waiienkasse de- Derbande« drutscher Handlungsgehilfen 15,000 Mark. — Am 9. Scoteniber v. I. AbendS brannte das Gedöst deS Gutsbesitzers Wolf in RövIrtz bis aut die Umfassungsmauern nieder. Dir Entstcliungsursache. damals nock rin Dunkel, ist heute bekannt; die Dienstmago Selma Schwalbe von Müllen St. Jakob, welche zur Zeit deS Unglücks bei Wall gebient, ist am 29. Januar verhaftet worden» weil sic über«üdrt und geständig war, da- erwähnte Gedöst eingeäschcrt zu haben. — Am Donnerstag wurde in Leipzig im Saale der Buch händler Börse eine g'aphiiche Ausstellung «rönnet. Ein eitriger Freund und tüchtiger Kenner der graphischen Künste bat innerhalb eines Zeitraumes von kaum 10 Jahren ein Üabinct von Einzel blättern — etwa 25,000 Stück — zur Erläuterung der Geschickte und der Technik der graphischen Künste geschahen, welches in solchem Umfange kaum zum zweit«» Male cxijlirt. Die Ausstellung bleibt ötsi ' L,u»s«e« von Buden mit der Blätter zu Dir «MV Hcis nicht in : t man in Karst so wird ein de« Erbgroßherzogj ajtäu. wovon in letzter wahrscheinlich nicht zu äu. der bekanntlich aus ich die Beding»,u, der Berbnrathunamlt dem . kommen solle. Dieser Zu- gwersländlich nicht entsprechen . wünsch der Großherzogm von nicht ui Erfüllung gehen, xenwäctig den erkrankten Staats- er hält in dieser Eigenschaft dem bis 12. dS. geöffnet. — Die Roßweiner Vorschuß lich nach Verlaus von 7 Jahren ih. bat end Durch den zum . gan, in seiner letzten ordentlichen Generalversammlung am 1. Februar erfolgen konnte. s»rtf»»u«, d«» rd«Ue« «eit« »tz , a von ußten. düL og von Nä en ist. hat nä: nach tzer Verb hruip . e seit lieblos« z-surr» « >» mnrc, vertritt gt sekrrtar Grasen »ntzseld persönlich Kaiser säst täglich Vortrag. Die „Nordd. Mg. Ztg." koustatirt gegenüber einer Meldung der „Germania", daß in hiesigen offiziösen Kreisen wü>n von einer Wiederaufnahme der Berhandlunaen de- preußiicben Gesandten i» Rom. noch von einem Memoriale des Vatikan« Irgend etwas bc kannt ist. Nach der „Germania" behandelt da- Memoriale beson ders die Erziehung deS Clerus und die Jurisdiktion der Bischöfe. Tte L Reichstagskommission (Arbeiterschnbaesetznebiina) setzte am Mittwoch die Generaldebatte über die Beschrtinmng der Sonn tagsarbeit fort, ohne auch diesmal nochzum Abschluß zu kommen Wir können uns kur; fassen. Die Nationaluberalen (Böttcher. Buhl) meinen, der Staat habe schon gemig grthan. daß er Niemande», gestatt^ seine Arbeiter zum Arbeiten am Sonntage zu verpttichlci. Ließe sich's Nachweisen, daß diese Bestimmung illusorisch sei und den Arbeitern nichts nütze, so wären sie zu einer GesetzrSändkrunc, bereit: sie wollten daS Bedürfnis) nach einet solchen aber erst durch die Enauete festaestellt wissen. Diese Enquete nennen die Freunde des Antrages lieber das „Feigenblatt", hinter welche- die interessirteii Großindustirellen draußen im Lande sich verstecken wollen, das Mittel, um die Sache noch Jahre lang zn verschleppen. Das Bedürsiuß sei durch die Erfahrung und durch die Berichte der Fabrikinspekloreii hinreichend nachgewiesen. Die Jreikonservativen (Lobren) wollen nur die Frauenarbeit am Svnntag verboten wisse». Alle übrigen Parteien erkenne» das Bedürfniß an, der gewerbliche» Ausbeulung ater Ausnahmen. Eine MemiingS Verschiedenheit besteht unter dielen Parteien bloS über die Frage, ob die Hilfsarbeiter in de» Werkstätten mit in das Verbot eiiige- ilvssen werden solle» oder blvs die Arbeiter in Fabriken und bei ante». Für die erslere Ansicht treten das Centrum, die Sozial dcmokratcn, ei» Theil der Freisinnigen und ein Konservativer ein, kür letztere Ansicht ein Theil der Freisinnigen und der größte Thei! der Konservative». Es sind neue diploinatische Aktenstücke erschienen, betitelt: Deutsche Interessen in der Südsee" und betreffen die Aktion der leutschen Regierung, welche unterbrochen werden mußte, weil die Regierung nach Ablehnung der Samoa-Vorlage durch den Reichstag ohne Mitwirkung desselben eine koloniale Politik nicht weiter ver folgen konnte. Die Aktenstücke erweisen die Nothwendjgkeit schnellen Handelns angesichts der für Neuseeland ausgestellten Doclrii, des exclusiven Anrechtes der englisch-australischen Kolonien aus die gesammtrn Inseln der Südsee. Die Aktenstücke schließen mit der englischen Anfrage vom 17. Januar 1885 an Deutschland, betr. die Ausdehnung des deutschen Gebietes aus Neuguinea, dem Erlaß des "ursten Bismarck an den deutschen Botschafter Grase» Münster vom ). Januar, welcher erklärt, die englische Annexion eines Thciles der Nordküste von Neuguinea widerspreche den englischen Zusagen, dem Bericht Münster s vom 22. Januar, wonach der Staatssekretär Lord Granville die Maßregel aus die Furcht vor Freibeutern zurücksührte, und dem Erlaß Bisinarck's vom 26. Januar an Münster mit dem Anstraa, i» einer Note gegen daS englische Vorgehen in Neuguinea Verwahrung einzulegen. Der Staatsanwaltschaft in Straßburg ist die Nachricht züge le» von der Ermordung des ReviersörsterS Regler in Eick horst durch Wilddiebe. Die Korvette, deren Taufe Prim Wilhelm heute vollziehe» wird, dürste, wie man der „Schles. Ztg." meldet. den Namen der Gemahlin des Prinzen erhalten. Das Militärbezirksgericht in München hat einen Vicescldwebel der Reserve und Neserve-Otfizier-Aspiranten Ja. P i her ausForch- heiin, ivelcher vor einiger Zeit im Verein mir zwei Studenten in München mehrere Diebstähle verübt hat und deshalb vom bürger lichen Gericht zu längerer Gesäiignißstrafe verurtljeilt wurde, zur Degradation und Versetzung in die zweite Soldateuklasse verurthellt. Bor einigen Tagen wurde in Bergzabern (Elsaß) das Haus eines armen Arbeiters i» die Luft gesprengt. Wer die Thäicr md und welche Explosivstoffe sie angewandt, ist noch nicht sestgestellt. Gerhard R ohl > s ist bekanntlich glücklich in Zanzibar angc- langt; dem neuen Generalkon' ' " ° ^ ' ° - ' Gattin in diesen Tagen nach befand sich vor wenigen Tagen rüsten. In Gemeinschaft mit e gi . ^ . Deutsche» Reichs folgt seine veni fernen Süden, in Berlin, um si einer Freundin beaa gl > Fra» RvhlsS .ur Abreise zn ich die Dame Zanzibar des Speditionsgeschäfts erwiederte ohne Zögern: „Wir werden Sie mit Billets sür die ganze Reise ausrüste», Frau Generalkonsul". Thatsächlich eiiipfing Frau Roblts Billets sür die ganze Reise bis Zanzibar, sie hat aus der weiten Reise nicht mehr »othig, sich nach irgend einem Billetschalter umznsehen. Dieser Fall ist gewiß ein erfreulicher Beweis sür die Ausbreitung des Weltverkehrs in unseren Tagen. I» Mannheim erregt ein scheußlicher Lustmord tiefste Sen ation. Die gerichtliche Sektion der ermordet früh Morgens aus- aesundenen Marg. Ries hat ergebe», daß der Tod infolge eines Stiches in das Her; und einer dadurch erfolgten inneren Verblutung eingetreten ist. Die breite und klaffende Wunde läßt daraus schließen, daß der Mörder sich eines Messers bedient hat, wie sie die Metzger zu tragen pflegen. Ebenso ist es unzweifelhaft, daß eine Verge waltigung des ermordeten Mädchens vorliegt. Ein Soldat des 16. Regiments, welcher aus Köln gegen Mitte Januar desertirle. wurde zum Militärlazareth transportirt. Er war nachweislich vom 24. bis 29. Januar in einer Strvhscheune zwischen mehreren Garben einaeklemmt und konnte sich nicht von der Stelle bewegen. Seine Nahrung bestand während der sechs Tage nur aus Stroh. In der letzten Todesangst waren seine Krastanstrengungeii, sich loszuwinden, von Erfolg und mühsam schleppte er sich bis zum Gehöft, wo ihm Pflege zu Theil ward. Tie Ausnahme in'» Lazarett) erfolgte, well dem Flüchtling beide Füße enroren waren. Oefterreieft. Sonntag Nachmittags löste sich in Lttensheim bei Linz auf der Donau eine Eisscholle loS, aus weicher sich bundcrtsünszig Personen unterhielten und schwamm davon. Einige Leute sprangen an'S Land, die andern wurden durch Schisse gerettet. In Folge der großen Geistesgegenwart der Bclheiligten ist Nie mand verunglückt. Frankrrieti. In der Deputirtenkammer brachte Tonn Rsvil- lon (von der äußersten Linken) den Antrag auf Bewilligung eines Kredit» von 25 Millionen sür die arbeitslosen Arbeiter ein, Rs- villon verlangte sür feine» Anirag die Dringlichkeit. Der Minister des Innern. Waldeck-Rousseau, hielt de» Antrag überhaupt für unwirksam, da ein Kredit, der aus 23,000 Gemeinden vertbeilt wer den solle, nur eine illusorische Hilfe sein würde. Die Unterstützung der Arbeiter sei wesentlich die Lache der Gemeinden und gehe das Staatsbudget nichts an. Im klebrigen sei er der Ansicht, daß die Annakme des Antrags Revillon. nachdem neuerdings von den Arbeitern in drohender Weife Ansprüche erhoben worden, ein schwerer Fehler sein würde und Gefahren für da» Land zur Folge Hoden könnte. Dir Dringlichkeit deS Antrags Rsvillon wurde hieraus mit 238 gegen 125 Stimmen abariebnt, gleichzeitig wurde die Verweisung desselben an die Kommission beschlossen. Ein zwei ter Antrag Rsvillon's aus sofortige Ausführung der öffentlichen Arbeiten wurde angenommen. Der die Grenzen zwischen dm Gebieten Frankreichs und der Association ckricaine an, Kongo sestsetzende Vertrag ist durch den Ministerpräsidenten Ferrv und durch den Delegirten des Königs der Belgier, Pirmez. unterzeichnet worden. Frankreich erkennt die Association asricaine in dem nämlichen Umfange an. wie dies bereit» leiten» anderer Staaten geichebcn ist. Die Pforte bat in einer von ihr überreichten Note konftatiri, baß England ein Einvernehmen mit Italien in Bezug aus die Besetzung ägyptischer Häfen in Abrede gestellt und erklärt habe. England bade Italien daraus aufmerksam gemacht, daß diese Häsen dem Sultan gekickten. Dt» Pforte habe Italien auigesordert. seine Truppe« au«3dem rotden Meere zurückzuziehrn. - Die Antwort der A i!t7n!^r^n7s^n Srkjzrungm.be;'
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