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»«. lU S«il» « Die Fahr! in den Abgrund. Nom.ni von Reinhold Ortmann. kAachdruck verboten.> 00. ^ortlehung». Dazu kam, datz seine Arbeitslast gerade in der letzten Zeit »»heimlich geivachse» irmr Je »iel>r die Zmhl der Unternchinniige» stieg, die er ins Lebe» aerusen hatte, oder an denen er hervorra.renö beteiligt war. desto geivaltigcr steiger ten sich natürlich auch die Anforderungen, die a» seine .zeit und an seine Veisttingssähigkeil gestellt wurde», llniniter brochcn lnnte er klvnsereineu »n» Besplechnuge» oder niner- »al»n nächtliche Anivfalnten zu kurzen auswärtigen Be suchen. Der Baker und die Schwester bekamen ib» ost Tage lang kaum zu Zeucht, und wenn er bei lisch erschien, war er reizbar und nervös. Denn er legte sich »eine» Angehörige» gegenüber viel weniger Zwang ans als in der ersten .''»eit ihre» Aufenthalts. Die Rücksichten, die er ans seinen Vater uehnien mutzte. ivaren iln» inanchmal lästig, »nd mit Maria war er wenig znsrieden Er wutzre. dah sie nach wie vor viel mit Magda Mühlbeck verkehrte. aber er l»egie ernste Zweifel, ob sie bei der Iiennäin in seinem Interesse tätig sei. Denn sie sprach niemals von den lliuerballnngen, die sie mit ibr geführt tmtte. und es ivar ossenbar. dag.zwischen de» inngen Mädchen non iln» so gut wie garnicht dieRede ivar. Trotzdem wünschte er nicht, da« seine Angelivrigen schon jetzt nach Kranen ihn I znrückkehrten Tie konnten iln» hier doch möglicherweise noch nützlich werden, nnd er trat darum, wenn gelegenllich der Rück- reise Erivähnnng geschah, einem solchen Gedanke» stets mit grober Lebhaftigkeit entgegen. Deine geichäitlichen Beziehungen zu der Kirma Hagen »nd Hollweg batten sich in der letzten Zeit immer gespannter gestaltet irr tviisoe, dast die widerstände, denen er bei seinen lliilcrnelininngen iininer bänsiger begegnete, säst immer von dieseni Hanse ansgingen. nnd ca war hier »nd da ichon zn r>n»d>iebnngen einer offenen Keindseligkeit gekommen. DaS ivar iln» sehr lästig, denn bei dem hohe» Ansehen der Kirnia waren ünn daraus schon niancheriei ernste Dchwierigkeiien erwachsen, nnd er wnsrtr, dast er vor dieser Gegnerschaft ivolil an»' der Hut sei» »insrle. Aber er sah darin zurzeit noch keine ernste Geiaht Deine Position ivar nnerschnuert, i'v lange sich Ioachii» Mühlbeek neniral verhielt. Ans ihn vvr allem hakte er seine Hoffnungen gesetzt, nnd mit brennender Ungeduld sah er darum einer »lärnitg seines Verhältnisses zn Magda ent gegen. Die Verzögerung bennrnhigte ihn »in so mehr, als er sich keiner Tänschnng darüber hingab, dag er in Rndois Hagen einen sehr ernst zu ncbnienden Nebenbuhler hatte. Deine per- iriiilicheir 'Vorzüge sltrchletc er ja nicht, denn er sühlie sich ihm darin nach jeder Richtung hin überlegen. Aber an kanf- inäitiijschcr Geltung kam er iln» nicht gleich, wie viel er auch van sich reden machte nnd für wie viele er auch ein Gegenstand der Bewunderung ivar. Er blieb doch immer der neu enrpor- gekoinnrene Mann, ans den die Dohne der alien äannnanns- gcschlechter igit ihrem durch Generationen erhaltenen, ans iester und solider Grnndlage ruhenden Rcichtuul nrit einer gewissen tgerliigschätziliig lterabsahen. Und darüber, da« dieser Umstand sür Joachim Nclihibeck ickiver ins tzlewicht siel, ivar er sich vollkommen klar, Jeden falls war seine gegen,varlige Lage sür ihn eine wenig behaglicire, und er zerbrach sich be ständig den Kops, wie er ein rasches Ende bereiten könne. Den naheliegenden Weg. einfach zn Mühibcck zn gehen und um Magdas Hand anznhalten, wagte er nicht eiiiznschlagen. Mutzte er doch daraus gesagt sein, da« sie dann in ihrem mädchenhafte» Trotz oder in ihrer »nbegreislichen Lannenhafligkeii, wie er eS bei sich nannte, geradezu Nein sagen würde. Und das war es, wovor er zitierte, weil eS alle seine Pläne über den Laasen geworfen und ihn vielleicht ivgar vor eine Kamst rvphe ge stellt hätte. Der andere, der Rivale, aber brauchte wiche Bedenken nicht zn hegen. Und Egon Dtellvrinct würde sich noch nin vieles — »VrodNer IkschilHtiUE — stärker aufgeregt haben, wenn er geahnt hätte, mtt »vvlchier Energie Rudolf Hagen bereit» auf sein Ziel lo»g Do fast er an diesem Nachmittag Herrn Ioachchn jeinem ArbeitS»in,mer gegenüber, und bas GvsprK Männer bewegte sich um den näinltchen Gegen Ltellbrinct so sehr aen Herzen lag. »wie ich über Ihren Antrag denke, mein lieber Hngen." sagte der Keltere, „wissen Sie ja. St« sind mir »l» GchGteger lohn jederzeit willkommen. Und wenn e» allein auf mein« Wünsche ankäme. stände einer Verlobung nicht» im Wege. Aber j>a meine Tochter doch nun einmal die Hauptperson dabet ist« rd müsse» wir wohl auch ans sie Rücksicht netz,ne». Und ich kann »""er zu wlrtschasten. ist er »lügilcherweile wlrkna, an da« nur wiederholen, was ich schon mehrmal» gesagt habe: Neben Ael Itithrr Wünsche gelangt und steht als «leger auf der» Er sah noch ernster au» alS ihn crsiiUte, stand deutlich auf Die noch ei» wenig Geduld!" Hage» schüttelte de» Klops, gewöhnlich. Der Mitzmnt. der seinem Gesicht. ..Bin ich nicht ichon geduldig genug gewesen, Herr Mühl beck? Die haben mich gebeten, mit meiner Erklärung a» Mazda »och zurückznhalten. u»d. ich habe es getan. Aber ich kann de» Grnnd nicht reckt cinsehen Daran, dast sie meine ^suiduu» gen sür sie kennt, zweifle ich nicht. Die erwidert sie entweder oder sie mag mich nicht, In de», einen wle in dem anderen Ka U aber um re eine klare, bündige Antwort doch wohl di» einzig Richtige." Do einfach liegt es leider nicht. Magda ist nun einmal eine »ubercchenbarc und schwer zu behandelnde Natur. Und sie befindet sich in jenem Alter, wo die jungen Mädchen den Klops vvll der sonderbarste» Vorstellungen lmbcn. Wie ich si« kenne, bin ich gewitz, dah sie sich eines TageS für Die rnt- ,'cheiden wird. Aber man »inst ihr Zeit lassen, zur Einsicht zu kommen. Minen Die sie immerhin erst ihre kleinen Ent täuschungen erleben." Das txltzi mit anderen Worten: Lassen Die sie mit ander:» liebeln! Zum Beispiel mit diesem Herrn LteUbrinck?" Warum nicht auch mit ihm? ttzeradc ihn halte ich sür den iingesährlichstcn Ihrer Mitbewerber." Verzeihen Die. wenn ich darin etwas anderer Meinung bin. Et Hai die Gewohnheit, alle Hindernisse tm Dtnrm zu nehmen, als .gansinan» wie als Mensch. Wer bietet mir die Gewähr, datz nicht auch Fräulein Magda sich von ihm eines Tages im Dluri» gewinnen lätzt?" Ich biete Ihnen die Gewähr dafür. Herr Hagen." Ihre väterliche Anivritäi in Ehren, aber ivas wollen Die denn schliestlich mache», wenn Die einfach vor eine vollendete atsache gestellt werden?" ..Doie» Die „„besorgt: das wirb nicht geschehen. Magda ist eine Mühlbeck. Noch im letzten entscheidenden Augenblick würde das väterliche Blut in ihren Adern sie davor bewahren, einem trügerischen 'Blender vom Dchlage Dtellbrincks zu verfalle» " „Dagt man ihm nicht nach, da« er sich alle Krauen zn Willen macht, ans sie er cs abgesehen hat?" „Vielleicht alle — autzer meiner Tochter. Die hat sehr scharfe Angen. trotz ihrer Jugend." „Die schärfsten Augen werden blind, wenn der Rausch deS Herzens sie umnebelt. Nehme» Die eS mir nicht übel, Herr Miihllwck, aber ich finde, datz Die in dieser Hinsicht allzu sorg« los sind." Der Grvtziiidustriclle lächelte. „ES wäre wohl das erstemal in meinem Leben, dast ich diesen Vorwurf verdiente. Glauben Sie mir. mein lieber junger Kreund: ich beobachte auch diese Angelegenheit mit all der Aufmerksamkeit, die sie verdient. Und ich habe bis jetzt keine» Anlatz zu irgendwelcher Besorgnis gesunden." ..Was halten Die denn überhaupt von diesem Dtellbrinck? Die sind ja bis jetzt seine» geschäftlichen Transaktionen gegen über sehr nachsichtig gewesen." „Warum hätte ich mich anstrengen Meill' Ich Dassr thn selbst Mr^ein xchicksal sorg«». Eines Tage» wirb er sich schon ... „Möglich. Aber er kmn bl» bahin unendliche» UnhePl an» gerichtet hiwan." „Nur unter denen, dte «S nicht besser verbtenten." „Auch dartn kann ich gchre Ansicht nicht teile«, «eine, uns «ettz. ivt« lange die gcaemvärltgan Verhältnisse weiter bestehen werde». Und sie sind der beste Näh Existenzen gleich denen StetlbrlnckS, Wen« er nur paar Monate lang Gelegenheit hat. in der bisherigen > WWer möglicherweise wirklich an Trümmerhaufen der von ihm vernichteten Menschenleben. „Ich fürchte cs nicht. Die. die er vielleicht auf seinem Wege zugrunde richtet, kan» ich nicht bedauern. Und er selbst — das ist meine feste Ueberzrugung wird ihr Schicksal teilen, veutefahrten, wie die seinigen, ende» immer in irgendeinem Abgrund." Hagen sah nicht sehr überzeugt an», aber erbrach da» Ge spräch ab. nm auf den ersten Gegenständ ihrer Unterlzaltung zurltckzukommen. „Ich mutz in den nächsten Wochen eine längere Reise a». treten. Unser Hüttenwerk bei Tiesenbrunn fordert meine An wesenheit. Ich halte gehofft, meine Bewerbung um ffrttukein Magda vorher entschieden zn sehen. Aber »ach Ihren heutigen Erklärungen mutz ich wohl annehmen. dah diese Hoffnung eine vergebliche war." „Lassen Sie mich Ihne» einen Borschlag machen. Der Arzt hat meiner Schwester einen Lnslwechscl verordnet. Gleich beim Eintritt milderen Wetters soll sie einen Kurort anssuchen. Und Magda wird sie begleiten. Wie lvärc eS, wenn ich sie »er- anlastte, »ach Tiesenbrunn zu gehen? Da tönnten Die das Mädchen für eine Weile allein haben, das heitzt, ganz losgelöst von ihrer bisherigen Berliner Umgebung. Möglicherweise kommen Sie ans diese Weise am schnellste» znm Ziel." Mit sichtlicher Kreude nahm Hagen die Idee auf. „Durch ein svlches Arrangement würden Die mich in der Tat zu grossem Tank verpslichtcn. Aber glauben Die. da« Kräulein Ntagdn sich damit einverstanden erklären wird? Tiesenbrunn bietet um diese Jahreszeit »och sehr wenig Unterhaltung." „Um ko besser für Ihre Zwecke. Magda tut ihrer Tante zuliebe alles, was man von ihr verlangt, und meine Schwester geht dorthin, wohin ich sie schicke Das »st also abgemacht, lieber Hagen!" « Die schüttelten sich die Hand, lind Mühlbeck fügte mit enieni seinen Lächeln hinzu: ,-Lcien Die versichert, datz Ihre Lache sich bet mir in den besten Händen befindet. Auch ich ivünjche lebhaft, datz wir damit bald in» reine kommen. Denn es ist für einen Pater immer eine Sorge, seine Tochter unter Sie Haul>e zu bringe». Aber ich will alles vermieden sehen, was den Elnnatter eines Zwanges hat. Und Die dürfen mir glauben, datz es so anch am besten Ist sür Die." » Wegen einer leichten Unpätzlichkeit war Egon DieUbriixt seit mehreren Tagen nicht mehr in seinem Bureau erschienen. Er erteilte hie wichtigsten Anweisungen durch den Kcrnsprechcr oder durch Elli Lindeniaun, die täglich aus eine Ltainde zn ihm kommen mutzte. Die Srledigrmg der meisten Angelegenheiten aber iiberlieh er Norbert, der uniimschräilktt: Vollmacht hatte, für ihn zn zeichnen. Der Prokurist erstickte fast unter der Last der Arbeit, die ihm vvn allen Leiten her znstrümtc. Er sa« setzt oft bi» tief in, die 'Nacht hinein am Schreibtisch, in allerlei Berechnungen ucriieft. Und es Halle nicht den Anschein, als ob diese Beschäftigung ihm sonderliches Vergniigcn bereite. Seine Stirn war ost »mwölkt, und znwcilen schleuderte er den Bleistift aus die Tischplatte, um sich in seinen Stuhl zurückMlohnen und in sicherlich unerfreuliche E>eda»ken zu versinket«. lKortsctzung folgt.> T, Lekmorl's WIl8khutt«r Strnkv 20 7üg»ek Msekl fserisprscbsr 21054. 23154. 171S1 Km»II«n»tt»k» S — fsmLprscher 13133 naci 13187 HIls wsi-clsu nur mit »llvkfvlnsl«!' I»f»Iduri««' lisrgsstslltl Sappisek lAnrlenatrsü« 11 lgsgsnützsc clon Oes! sksbsn) V^ÄSSSs-KloSSltS, Klossttslnsstss ^ k-OQkSNklOSSltS ^ kür Karfreitag unä Ostern! smpiiekit ciie la proisgellrüiiten LI cler kreitierr!. von üurgkroken Isietnivirlrotiaft Iekönf«i«t sowie »Smlliche anctere Lorten ledenck« uack kriecki« ktxA«, ttL»rr»rr»si^iH iZr»c1 ru b>II!k»iem Dußeipreir en Fror bp«!»« S1i-s8e» HS läekerant erster llotel» unck siestsurantz Verssnct krei Bau« nach allen Ltackltsilen en llvtall O/aubsarrLter' - //au» /ku/i/««/ «t Ld. /t, L<Sk/lau» Oexrlloclst >881 Mirlillvllü ImlrMnl, Min Verkauf»-Magill, vraeöon 81^. 88 >»-Untchün uI<t>Ldti<tnI> Rvrpvlenz gEetdlake». Si««,rdu> u. d«i«i igl i». unlchädt. Kit- ,»dr»nd »««„»-»»r P-lltll-n. A»in neuzeitlich »«kiamc. vrttparal. Desl«r Sriait sür tr»r» Lr»»n»»Iuirrn. siur M»> zur v»r- o»»»,»»r«i»llrr»n, bei ewpl«»l»n»w«rl. Schachtkl » 4UI,»,»erk. u. D«ri. >»>,>»»1» »jl»ttl,>ll. Linlraiolfizin ivr KomSopalki» «. Diochenn«, Dr*»S«»-A.»rtr»«ar»l >. »«IN» »ctiwor»»«. «t<ch«r« nu,«. «,»>«,», nu«a,. 0r«»t»i. eir»»i,«i>, »Ir.«« Nsrontw.i.d. rrdolilioncli«» T»i>: Dr„ 8. gwlotschrr Dresden rtilr dt» Slnzeioeni W. 8«Imb»r,«r. Dresden. Ein» Srwähr liir da» ür- lchetnen drr Anzeigen an den vvrgeichrielienrn Togen I»«t» aus vefllmint»,, Seile,, wird nicht geleisl»,. Da» reuilo, itdenddlail umtobt S Selter ^Lirr» empfehle meine IvISSßH ?km>cj in vorrüglicken unct teiriscHmeckenüen Ktisvkungen. ».»v sI. Olivlsi*, prsKvr 81raüe 5