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Dresdner Nachrichten : 25.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030825
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-25
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1903
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OertUche« uud Wäch fische«. — Nachdem am Sonnabend tm StädtcauSslelluiia ' '" "" Ich M» lädteausslelluilg ;>» geie len Feurewebraut , verbände deutscher Feuerwehren in Deutlchland »nd Oesterreich slattaesunden hatte, begannen am Sonntage in HöfftzschS Hotel die sehr beachtlichen Beratungen. Nach Eröffnung derselben durch den Borsitzrnden Herrn Branddirektor Stadlrat Schulze-Delitzsch eß Herr Staotrat Leuteman» die Bersnmmlung namens der tatst Dresden willkommen. Hieraus erstattete der Vorsitzende de» Jahres- und Kassenbericht. Bon Interesse war darin die Mitteilung, daß der ReicliSkommissar für die Weltausstellung in St. Louis sich bet seiner Tätigkeit auch des denlschen Fcnerwehr- ausichuffes bedient hat. daß die auS lil) Aktiven und 80 Inaktive» bestehende freiwillige deutsche Feuerwehr in Tsingtau gern Mit glied des Ausschusses wäre und sich mit der Bitte um Rat au dcnselbc» gewendet hat. Ueber die Vorbereitungen z»m 16. Deutschen Feuerwehr tag in Mainz be richtete Herr Branddirektor Weigand-Chemnitz, das; derselbe in den ersten Augusttagen 1904 in Verbindung mit einer FeuerwehrauSstellung ohne Prüfung der Ausstellungsgegen stände slattsindet. Einzelne interessante AusstellnngSobiekte solle» vorgesührt werden. Für die am Feuerwehrtaae teilnehmen den Feuerwehrleute, deren Zahl sich auf ü—80 <0 belaufen wird, werde» i» den Schulen Massenquartiere eingerichtet. Mit diesen Mbereitunge» erklärte sich der Ausschuss einverstanden. Es leigten darnach Mitteilungen über die Planungen der technischen Kommission. Die Komniissio» nahm erst eine avwartende Stellung ein. um zu sehen, in welcher Weise sich der neuvegrnndetc Verband deutscher Berufsfeuerwehren entwickeln würde. Dieser Verband hat nun vor kurzer Zeit in Dresden getagt, ist aber zur Lösung von besonderen Ausgaben bisher nicht gekommen. Er hat beschlossen, zur Prüfung von technischen Fragen besondere Ausschüsse zu bilden und zunächst eine Kommission zur Erörterung der Frage der Lagerung feuergefährlicher Stoffe gewählt. Anlaß hierzu habe ein nicht ganz einwandfreies Vorgehen der preußischen Negierung ge geben. Die technische Kommission des Ausschusses beabsichtigt, da die Bestimmungen über die Handdriicsivntzen in Deutschland luanuigsachcr Art sind, einheillicbc Unterlagen über den Pa» und die Leistungen von Handdrucksvritzen zu schassen und dieselbe» dem Mainzer Feuciwchrtage zur endgültigen Be schlußsassnng vorzulegen. Auch über die Wirkungsweise von Saugschlauchleitnngen soll dem nächsten Fenerwehrtage etwas miiaeteilt werden. Weiter hat die Kommission eine An zahl Vorträge für die Mainzer Tagung in Aussicht genommen. De» wichtigsten BerntungSgegknstand, der sür die dentschen frei willigen und organisierten Pflichtsencrwehren von grösster Be deutung ist. bildete die Abänderung der bisherigen Gcichästs- oidnuug des Ausschusses und die von der 1897 gewählten Fünfer- konimission vorgeschlagenen, seinerzeit von Herrn Branddirektor Acigand-Ehemnitz angeregte Gründung eines deutschen Verbandes von freiwilligen Feuerwehren und w ohlo rg a n is i e rt e» P s l i ch t se n e rw e I, re n. Herr 8on»»erzialrat Ezermak-Steglitz bedauerte die mit der Auslosung des deuischen FeuerwehrauSschnsses verbundene Trennung der engeren Verbindung zwischen der Fenerwchrvertretnng des dentschen Reiches und Deutsch - Oesterreichs nicht allein ans sachtechnischen sondern insbesondere auch ans nationale» Gründen und erinnerte au da» Beschiel dcS Tenffch-Ocsterreichiiche» AlvenvereinS und der deutschen Tnrnerichast, wo Reichsdeutsche und Deutsch - Oester- reicher an der Mitgliedschaft beteiligt sind. Herr Ezerinat legte, »in auch fernerhin den Verkehr der dcntichen und der dcutsch- oslerrcichischen freiwillige» und organisierten Pslichlsenerivehr zu er halten, eine Geschäftsordnung vor und bat in warmen Worten um An- uahmcderselben. HerrPranddireklvrWcigand EhcmnitztratsürGrün- dinig eines reichsdentschen Verbandes ei» und bezeichnete denselben als eine Notwendigkeit für eine weitere günstige Entwicklung der denlschen Freiwilligen- und Pslichtfenerwehren. deren Wesen nicht aus den von de» Berufsseuermchren zu lösenden sachtechnischen Fr> basiert, sondern auf Verwaltungssragen. Das Band, was rcichsdcutschen und deutsch-österreichischen Feuerwehren nicht allein iu idealer, sondern auch in sachtechnischer Beziehung verbindet, lau» nach Ansicht des Herrn Branddirektors Weigand durch Bil dung eines gemeinsamen Ausschusses erhalten werden, die Grün dung des augcbahntcn reichsdentschen Verbandes hält er aber sür inntmguüglich. und schlägt sür dcnselbc» den Namen „RclchS- verbaud deutscher freiwilliger und organisierter Pflichtscnerwekren" vor. Nach längerer Debatte kam man aus folgende, von Herrn Branddirektor Weigand eingelcitete Beschlußfassung zu: I. Die Geschäftsordnung des deutschen FencrivehrauSschusses bleibt bis ans weiteres in Krast. 2. Grundsätzlich wird ausgesprochen, daß d i e Vereinigung „Deutscher F en erweh ra n S sch uß" a»sgelöst werden soll und an deren Stelle ein gemein samer Ausschuß deutscher und deutsch-österreichischer Feuerwehren unter prinzipieller Annahme der 88 1-8 der Ezerinakschen Geschäfts ordnung tritt. In diese» Paragraphen wird n. n. folgendes gesagt: 7er Titz des gemeinsamen Ausschusses befindet sich am Wohnsitz des Vorsitzenden. Zweck der Vereinigung ist die bestmögliche Pflege allgemeiner Angelegenheiten des Feuerwehr- »nd Rettnngsweiens, itisbcionderc aber der Austausch sachtechnischer Erfahrungen, gegeineuige Unterstützung bei Lösung senerwehrlichcr Ansgabe» und Pflege kamerad'chastlichcn Geistes, sowie Pflege der deutschen Fachliteratur 8. Der Ausschuß beschließt im Prinzip und unter .cht'tiinnmng der Vertreter der deutsch-österreichischen Fcnerwehr- verbände die Gründung eines NeichsverbandeS deutscher srenoilliger und organisierter Pflichtfencrwchren. 4. Die endgültige Bcschluß- sasümg darüber erfolgt ans dem deutschen Ferrerwehrtag 1904. Im Vorbereitung der Durchführung des Beschlusses 2. betreffend die Gründung eines gkmeinsame» Ausschusses, wurde cirre Kommission ein gesetzt. Auch die endgültigen Vorbereitungen Zli dcrbc>eglcn9>eich-ve»- bandsgründniig wurden einer sechsgliedrigen Kommission übertragen. Nach den Wahlen erfolgten Berichte des Vorsitzende» über den inlernationaleu Feuerwehrkvngreß in London »nd des Herrn Branddirektors Weigand - Chemnitz über den ü deutschen Samaritertag in Dresden. Erstgenannter Bericht zeitigte eine» Beschluß, betreffend die Stinnnberechtignng der freiwilligen und organisietten Pflichtfenerwchrcn ans de» inter nationalen Kongressen und zweitgenanntes Referat gipfelte in der Anregung, die trciwilligen Feuerwehren und organisierten Pslicht- scnerwchren möchten sich immer mehr auch dem Samaritcrwcscn mit widmen zum Nutzen der Allgemeinheit und um die Wert schätzung der Fcnerwehr zu steigern. In bezug auf die vom Reichs tag an den Bnndesrat abgegebenen Anträge auf Entschädigung von Personen, die bei Rcttnngswcrken verunglücken, wurde be schlossen, den Bundesrat und den Reichstag an die Angelegenheit z» erinnern. Um Vertretung der Angelegenheit im Reichstage soll Ncichstagsabgeordneter Hoffack gebeten werben. Eine Bitte aus Fabrikantcnlreise» um Einschränkung der Ausstel lungen wurde als berechtigt anerkannt und beschlossen, auf die Verminderung von Provinzialausstcllnngcn hlnznwirken. Die übrigen Beratnngsgegenstände waren interner Natur. Für gestern war nntcr sachkundiger Führung eine Besichtigung der Deutschen Slädteausstcllung geplant. - Das Kreisblatt der sächsischen Tnrncrschaft „Der Turner aus Sachsen" widmet Herrn Pastor Dr. Pau 1 Sturm. der eins der ältesten und eifrigsten Mitglieder des Turnvereins für Reu- und Antonstadt war. folgende ehrenden Worte: „Am 1',. August bestattete man diesen getreuen und eifrigen Turner rnr letzten Ruhe: fern von der Heimat, verschied er im Harz plötzlich am Herzschlag. Den Dresdner Turnern besonders wird der Ver ewigte, der immer zu finden war, wo Turner sich scharten, in einendem Gedächtnis bleiben." - Einer Anregung des Ministeriums des Innern zufolge sollen — ähnlich wie sie für Scbuhmachermeiiter aus der Fachschule in Siebenlcbn schon bestehen - auch sür Meister des BlecharbeitergewerbeS sogenannte Mcister- kurle in der Dauer von je acht Tagen aus der Deutschen Fachschule sür Vlecharbeiter zuAue i. Sa. abgehalten werden und zwar jährlich zwei Mal. in den Oster- und Michaelisscrten. Die ersten dieser Kurse werden schon in den diesjährigen Michaelisfcrien und zwar von Montag, den r«. September, bi« Dienstag, den 8. Oktober, abgehalten werden. Anmeldungen zur Teil nahme sind mit Rücksicht darauf, daß vor der Land nur eine bescheidene Anzahl von Teilnehmern — sünf — zu jedem Kurs»« zugetasscn werden kann, tunlichst frühzeitig zu bewirken. Die Kurse erstrecken sich aus praktische Arbeiten, theoretische und praktische Unierweiiungcn in der Bau-Ornamenim- Mc»,euerer und Metcilldrückerei. Die Gebühr sür Teilnahme sür jeden Kursus beträgt 2L M., außerdem muh das von jedem Teilnehmer ver- arbeitete Material zum Kosienpreise erstattet werden, wofür die von ihm gcscriigten Teil« und Arbeiten in stinen Besitz übergehen. Meister auSdem Königreich Sachsen, welche ihre SlaatsangebSrigkcit, ihre Würdigkeit und Bedürftigkeit durch behördliche Bestätigungen Nachweise», können vom Mini sterium des Innern das Untevrichisgeld eventuell die Kosten der Eisen- dabnsahrt 3. Klasse v»n ihren, Wohnort bis A»c, eveniuell auch eine bar« Unterstützung bi« zu Ai M. erhalten Dahingehende Gesuche, mit den oben angedeuleten behördlichen Nachweisen versehen, sind unigegebend an den Borst,enden de« Fachschulverein«. verren Klempner-Obermeister Rudolph Blesse, Leipzig. Nürnberger Straß» I. etniusenden. Spezieller Lehrplan der ^ Hauptrestaurant der Deutschen sn geselliges Beisammensein der tm Drut sch u ß vereinigten Vertreter der Landes Kurse ist kostenlos erhältlich durch dl« vtrektlon der Deutschen Fachschule sür wohnter trefflicher Weise Quartette im Bollslikderton, während ' ' ' ' " ' " ' ' isc' ' " ' Bicchacdciler in Au« t. Eia. — General st abtkarten für dt« Katter Manöver. In neuer Bearbeitung sind anläßlich der große» Herbstmanöver von der Ab teilung für Landesausnahnien des König!, sächs. Gcncralstnbes i» Dresden die Blätter Halle —Leipzig —Zettz und Borna der Karte de» Deutsche» Reiches, Maßftab 1 :100 VW. herausgegeben worden. Preis dcs Blattes Mk. l,tzc>. — Denjenigen, welche die diesjährigen Hebungen der vier Armeekorps einigermaßen versolgen wollen, lönncn wir diel« durch Klarheit und Genauigkeit gleich ausgezeichnete» Karten bestens empfehle». Die einzelnen Sektionen sind auf Wunsch auch ans Leinwand in Taschen sonnat ausgezogcn erhältlich. Zu beziehen sind die Karlen vnrch aste Buch Handlungen oder direkt durch dl« Hauplvertrichvhandlnnn der iüchs. General stabskarten: Ernst Ennetmanns Nachfolger. Auch- und Landlarten-Handlung. Dresdcn-A., Schloßstraße ll. -Essig-Essenz i st giftig! In welch' gefährlicher Weise die vielfach offen im Küchenschranke stehende Effig-Essenz wirken kann, ist öfters betont worden. ES werden neuerdings wieder 6 Unalückssälle, damnler 2 mit tödlichem Ausgange, registriert. Essig-Essenz ist ei» sehr gefährliches Gilt, sie gehört in ihrer Konzentration in den Gisstcbrank des Avvthckcrs und Drogisten, nicht aber in de» Küchcnichrank der Hnussmn Es ist zu verwundern, daß die Bchöiden. die doch sonst gegen den Ver kauf von Säuren aller Art schaffe Bestimmungen erlassen haben, gegen die sogenannte Essig-Essenz sich sv tolerant verhallen; den» seihst dein kleinsten Kinde kan» ohne weiteres Elsig-Essenz, wo solche in Flcstchen verkäuflich isl, ansgeliändigt werden. — Ein schwerer Unglück stall, durch den ein in den besten Jahren stehender Mann, verheiratet und Vater von drei noch unerzoaencn Kinder», sein Leben einbüßle, erregt die Ge müter der Einwohnerschaft der Westvororle oon Dresden. Der früher in Eotta selbständig gewesene Fleischcruicisler, zuletzt in Naußlitz wohnhafte Bauarbeiter Wcdcmann kam am Sonntag früh in der dritten Stunde, mit zwei Freunden oon einer Bier reise heimkchrend, am Eotiacr Wasserwerke vorüber, wo der Kominnnikationswea nach Lbcrgorbitz von der Lcnicwitzcr Straße abzweigt. In der Finsternis sei nun Wcdemann. nach der Schilde rung seiner beiden Begleiter, vom Wege abgckommen und habe an die Einfriedigung des Wasserwerkes gestoßen. Dadurch sei eine Säule ilmgestürzt und aus W. gefallen, der jo iinglncksich am Kopse verletzt wurde, daß der Tod sofort eintrat. Von anderer Seite wird cS jedoch sür unmöglich gehalicn, daß die Säule auf so leichte Weste habe zum Umstürzen gebracht werden können. Nachdem der Freund erschlagen war. begaben sich die beiden Uebcrlebendcn nach dem in nnimttclbarer Nähe besindsichcn Cottacr Fricdhose und weckten den Toienbettmcislcr, um ihn zu bestimmen, den Toten in die Halle aiiszunchmcn. Dieser lehnte jedoch das Ansinnen ab mst der Begründung, sie müßten sich an die OrtSpolizcibehördc z» Burgstädtel wenden, da die Un- glückSstellc sich auf Burgstädtcler Flur befinde. Die Beiden käme» icdoch der Weisung nicht nach, sonder» verblieben bis zum Morgen bei dem Toten, woraus sie die Wobisahrtspolizci zu Cotta be nachrichtigten. die auch sofort einige Beamte an die Unglücksstätte sandte. Der des wetteren oon dem Vorfall in Kenntnis gesetzte Gemcindevorstand Müller in Burgstädtel beschlagnahmte hieraus den Leichnam und ordnete an, daß der Tote bis zum Erscheinen der Ctaatsanwaltjchast a» Ort und Stelle verbleibe. Leider trat die Staatsanwaltschaft erst nachmittag 5 Uhr zur Ausnahme des Tatbestandes ein, worauf die Ucbcrfnhrnng dcs Toten nach der Pcircnlatwiishalle dcS Eottaer Friedhofs erfolgte. Tic ärztliche Unteriuchung ergab, daß auch das linke Bein zerschmettert war. Recht peinlich berührte cs, daß der Leichnam bis Sonntag nach mittag 5 Uhr an der Unglücksstätte liegen blieb, welche von Hunderten von Neugierigen umstanden war. — Schöne Soinmcrwitterung begünstigte am Sonntage den Personenverkehr ans den hier eimistindeiiden Eisenbahn linien, auch blieb der Fcrienschlnß bei den höheren Nnterrichts- auslaltcn nicht ohne merklichen Einfluß aus die Benutzung der Züge. Tic Bcwälliguiig dcS außerordentlich starken Verkehrs beanspruchte wieder die Äblassung einer Anzahl von Sonderzügen, und zwar waren deren je 11 auf der Tharandt-Freiberger und Pirna-Schandauer Linie, 4 aus der Eossebaudcr Linie und 2 aus der Köhschenbroda-Mcißner Linie nötig. — Ter am Sonntag vormittag hier ans der Lausitz sGörlitz, Rcichcnbcrg, Zittaus ein- gelrofscne Sonderzug führte etwa 230 Personen, von denen der größte Teil den Abendsonderzug zur Heimfahrt benutzte. — Die starken Gewittergüsse der letzten Tage, welche bis in das obere Elbtal hinausreichten und am Sonnabend beson ders heftig austraten, haben ein plötzliches Anwachsen der Eibe zur Folge gehabt. Die Elbbadeanstattcn mußten dem Ufer näher zcbracht werden. Die Elbe hat in den letzten 24 Stunden rcich- ich hü Pieter Wasserzuwachs erhalten, sodaß der Pegel an der Augustusbrücke zur Zeit auf ziemlich Nullpunkt steht. — Von dem Rohstoff- und Produktiv-Vcrei» der Schuh, und Schästcinachcr für Dresden und Umgegend erhalten wir folgende Zuschrift: „Auf dem 25. Verbandstage der Säch lichen Schncideriimungen erwähnte der Obermeister der hiesigen chncidcrinnung, Herr Arnold, den Resigen Rohstoff-Verein der chuhmacher und behauptete, der Schttlunachcr-Rokstosf-Verein habe jährlich ein Defizit von 500—700 Mark. Diese Mitteilung ist geeignet, den Verein zu schädigen. Wir erklären deshalb, daß der Verein in den ersten zwei Geschäftsjahren wohl ci» Defizit zu verzichnc» gehalst hat, dieses hat aber niemals die Höhe von 500 Mark jährlich erreicht. In de» letzten vier Jahren hatte der Verein dagegen neben größeren Abschreibungen immer noch einen Reingewinn von etwa 400 Mark jährlich. In dem jetzt nbgelanscnen Geschäftsjahre ist ein »in 20 Prozent höherer Umsatz und dementsprechend höherer Reingewinn zu konstatieren. Es ist dies ein Beweis dafür, daß der Verein sich gut weiter entwickelt." — Eine fröhliche, höchst genußreiche Gcsellschaftsfahrt unternahm am Sonntag der Gewerbcverein nach dem lieb lichen Aussig, und stattlich war die Schar, die der früh 7 Uhr 7 Min. Dresden verlassende beschleunigte Personcnzua nach dein böhmischen Manchester führte. Nicht gerade angenehm wurden die Zustände aur dem Bodenbachcr Grenzbahnhof empfunden, die mit jedem Jahre unhaltbarer »nd lästiger werden und jedem Vergnügiingsrciscnden sür eine Weile die gute Laune recht gründ lich verbittern rönne». Endliche Abhilfe int hier dringend not. Tie Ankunft in Aussig erfolgte gegen Ui Uhr. Hier wurden die Dresdner von den beiden Vorsitzenden und dem Sekretärdes Aussiacr Gewerbevercinsempfangenundwit einer hcrzlichcnAnsprache begrüßt, die vom Bergniigungsvorstand dcs Dresdner Vereins dankend erwidert wurde, worauf der Abmarsch nach der Deutschen Ge werbe- und Industrie-Ausstellung erfolgte. I» verschiedenen Gruppen wurde die Ausstellung durchwandert und hierauf ein gcmeinschastliches Mittagsmahl im Ausstellungs-Restaurant „Auffiaer Bürgerbräu" eingenommen. Ter Nachmittag gehörte »ein Vergnügen; die Geselllchost zerstreute sich, um die herrliche Umgebung Aussigs, den Schreckcnstcin, die Fcrdinandsböbc usw. zu besuchen. Abends 7 Uhr 10 Minuten erfolgte die Rückfahrt nach Dresden. — Der Bezirks verein der Johannstadt veranstaltet morgen in Donaths Neuer Welt in Tolkewitz ein Sonimcrscst — Polizei bericht, 24. August. Gesten, früh gegen 3 Uhr wurde aus dem östlichen Teile der Nordhalle des Hanpt- bahnhoses ein Mann besinnungslos quer auf den Eisen bahnschienen liegend vorgcfunden. Ein sogleich hcrbcigerufener Arzt konstatierte eine schwere Gehirnerschütterung, Verletzungen am Kopfe und am linken Arme und verfügte die Einlicfcrung des Verunglückten in das Fricdrichstädtcr Krankcnhans. Soweit es sich bis jetzt hat fcstftellen lassen, hat der Mann in der Be trunkenheit in Pirna den Schnellzug bestiegen, ohne Zuschlags karte zu besitzen, und ist kurz vor der Einfahrt in den hiesigen Bahnhof herausgcsprungcn und dabei mit dem Kopfe an eine Weiche geschleudert worden. — Gestern nachmittag geriet auf dem Postplatze ein etwa 40 Jahre alter Mann unter einen Straßenbahnwagen una trug erhebliche Verletzungen davon. Nur mit großer hwicrigkcit gelang es, den Verunglückten aus seiner Lage zu be- reicn, worauf er einen Notverbund erhielt und mittels Unfall wagens nach dem Krankcnhause gebracht wurde. Eine Dame, die in dem Straßenbahnwagen saß, verfiel in Krämpfe. — Das zweite Wohltätigkeits-Konzert, das am Sonnabend im Wiener Garten zum Besten der durch das ser Geschädigten in Schlesien und Posen abgehalten wurde, hatte sich eines regen Besuchs zu erfreuen, der aber durch den abends niedergehenden Gewitterregen beeinträchtigt wurde Die Kapelle des 12. Pionierbataillons gab nnter Herrn Langes Leitung ein gutes Konzert, das den freudigen Beifall des Pnvli- iums fand. Der Radlotteric, bei der wieder Sekt, Wein und Pfefferkuchen zu gewinnen waren, sowie den Postkarten-, Blumen, und sonstigen Verkäufen wurde lebhaft zugcjprochcn. Ein Männerquartett deS „Dresdner Orpheus bot in ge- dcr Küiistlcrverein „Holbcin" ein humoristisches Panoptikum ver- anstastet hatte, i» dem allerlei Vorgänge der neuesten Zeit in koulischer und witziger Manier persifliert waren. — Das wegen des Gewiltccs am Sonnabend nnsgcfalleue EilerS-Konzert sin Schillergarten zu Btaiewitz findet heute abend statt DeS weitere» werden am 27. und 29. Anglist EilerS-Konzerle daselbst abgehalten. — Unter dem Namen „Löbtaucr Vogelwiese" veranslaliete am Svnntag der Bezirks- »nd Bürtzerverei» der Vorstädte Löbtau, R außsitz u n d W ölsnitz in den Räume» der „Mistcnhalle" in Löbtau ein Sonimersest. Hatte auch die Veranstaltung gegen andere Iahie diesmal infolge der Eingemeindung der Ortschnttcn eine Eiistchränknng erlitten, io durste doch das ganze Annnaeineiil als ein gclnnaenes bezeichnet werden. Der Reinerliag sindct ziini Brslcn des ClirislbescheriingssondS armer-linder »nd der Untei stütziingstafse Verwendung. Während die Hauslapelle in dein prachtvollen schattigen Garten mit Instrumental- und Voknilonzeii nnfwactete, vervollständigten eine Warenwtterie. Ptesteclncven veffosimg, Schaubuden, Panoptikum, Schaukel» und Schießbuden neben zahlreichen anderen Belustigungen den Vogelwiesencharntlei. Seilst! ci» Hecoldiches Dainvskaruisell mit seinen beliebten ipringen- dcn Pferden fehlte nicht und wurde von Jung und Alt start in Ailipruch genommen. Gestern fand das Fest einen schönen Ab schluß durch Illumination des GarlenS- Ein an beiden Festtagen gebotener Ball erfreute sich regster Beteiligung. — Lo schwitz. Ter Markthclfer B. in der hiesigen Apo theke war vor etwa 8 Tagen mit der Ehefrau eines Gärtners, bei dem er als Astcrmietcr wohnte, du r chgega n ge n. Ain cLonnabcnd langte min aus Wien ein Telegramm hier ein, dcw- zusolge die beiden einen Doppclselbstmord durch Vergiftung ver übt habe». B. ist bereits tot, die Frau befindet sich in einem Wiener Hospital in Behandlung. — Großenhain, 24. August. Die Zahl der Zuschauer bei der Kaiscrparade m Zeithai» wird wieder eine ganz bedcnlcne: werden, wie teils der flotte Verkauf der Tribüncnkarlcn, teils die Aiiincldillig der Mstitärvcrcinier bewiesen hat. Gegen lös chte Soldaten werden dem Schauspiele beiwohnen. Davon stellt der Bezirk Großenhain in 54 Vereinen gegen 1800 Mann, Be zirk Döbeln in 30 Vereinen 400 Mann, Bezirk Kaincnz in I? Vereinen 220 Mann, Bezirk Meißen in 29 Vereinen 450 Mann »nd Bezirk Oschatz gegen 1000 Mann nr 21 Vereinen. Tic Mililärvereine, die auch vom Kaiser begrüßt werden, führen über 100 Fahnen mit. Außer aus den genannten Bezirken haben sich auch Miiilärvercinler aus anderen Bezirken angemeldet. — G rvßenhain, 21. August. I» ve>gangeiier Nacht wütete hier ein hcftiges Gcwitter. Bei Elsterwerda zündete der Blitz mchrsach. I» Hohenleipit ch schlug der Blitz i» den Kirchturm und znndcie Zwei Glocken schmolzen, eine fiel herab. Die Orgel wurde beschädigt, auch brannte die Sakristei nieder. - Tic Schrankenwärterin Voigt von hier, die am Freitag morgen denn Schrankcnichließen vom Zuge ersaßt wurde, ist ihre» Verletzungen erlegen. — Roß wein, 24. August. Unter Anteilnahme seiner ge samten Mitglieder beging gestern der hiesige Königs. Scichi. Militärvcrein sein 40jährigcs Vcreiiisjubiläiiin durch eure einfache würdige Feier. — Leipzig, 24. August. Hier fand eine Versammlung von etwa 100 selbständigen Posamentierern aus sieben deutschen Orten statt. Herr Ohneiorge-Leipzig referierte über die dringende Not wendigkeit und über die Vorteile eines engeren ZusanimcnscklnsscS der selbständigen Posamentiere, hierbei Ausschlüsse und Finger zeige sür die zweckmäßige Gestaltung einer solchen Organisation gebend. Nach einer eingehenden Debatte wurde einstimmig be schlossen, eine Organisation unter dem Naiiien „Zentralver- band sclbstänoiger,deutscher Posamentierer" zu gründen: dessen Aufgabe soll sein: zur wirffamen und dauernden Förderung der Interessen des Pcgaiucntiergewerbes die Posa mentier-Innungen, Innungs-Ausschüsse und 'die Handwerkskam mern in Verfolgung ihrer diesbezüglichen gesetzlichen Aufgaben, sowie, die Behörden durch sachmäniiische Vorichläge und Anregun gen fortgesetzt nach Kräften zu unterstützen. Die im Entwurf vorgelegten Statuten wurden durchberaten und mit einigen Acnderungen angenommen. Hiernach steht die Mitgliedschaft jeder denlschen Posamentier-Innung frei. Außerdem kann jeder selbständige Posamentierer in Orten, wo cs keine Innung gibt, in den Verband als Mitglied aufgenommen werden. — Leipzig. 24. Angnst. Die hiesige» National sozialen haben sich mit dein Anträge Naumanns betreffend die Fusion des iiationnlsozialen Vereins mit dem liberalen Wahlverein kFrcisinnigc Vereinigung) einverstanden erklärt, weil sie dadurch den Fortbestand der nationnlsozialen Ideen für gesichert halten. — Hainichen, 24. Angnst. Durch Schadenfeuer wurde gestern abend im benachbarten Ottcndorf der Gasthof zerstört. — Ter über vierzig Wehre» zählende obererzgebir- g i s ch e B cz i i ks f e ii e rw e h r - V e r b a n d beging am 22. und 23. Anausl in Aiinabcrg unter zahlreicher Beteiligung sein 25jäh- rigeS Bestehen in Verbindung mit dem Bezirksfeuerwehrtag in K ö n i g s w a l d e. — A nnaberg. 24. Angnst. Gestern und heute hielt die hiesige Bogen ich ritzen-Gesellschaft ihr 50>ähriges Jubiläum, verbunden mit Haupt - und Könlgschießen ab. Unter den vielen der Jubelgesellichaft von auswärts entgegen- gcblnchten Sumpathien fehlten auch solche der Bogenschützcngildc zu Dresden nicht. — Landgericht. Der 15jähr. Arbeitsbiirsche Louis Friedrich Karl Engel»»»», von hier ließ sich ein Siltlichkeitsverbrcchcn nach 8 170. 3 des Strafgesetzbuches zu schulden kommen. Das Gericht diktiert ihm 2 Monate Gefängnis zu und bestimmt, daß der Bursche nach verbüßter Strafe einer Bcssernngsanstalt überwiesen wird. — Der Kiiticher Inlins Anton Hilbert aus Dresden ver ging sich in unsittlicher Weile an seiner eigenen, noch nickt 14 Jahre alten Tochter. Er hat sein unnatüriiches Gebaren mii 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis und 5 Jahre» Ehrverlust zu büße». — Wegen Piandeittzicknliig, insbesondere wegen Beüeilcicknffung ihrer vom Hauswirt gepfändeten Möbel haben sich zu verantworte» der Tecknilcr Richard Frenzel aus Löbtau, sowie der Arbeiter Hei- man» Konrad Fickenwirth »nd dessen Ehefrau Auaiiste Hulda veno, gew. Reichel gcb. Tricmer aus Dresden In Rücksicht aus die verschiedene Höhe des angerichteten Schadens werden vernrtcill Frenzel zu M Mk. oder 0 Tagen Gefängnis und die Fickenwittli- scheu Eheleute zu zc 50 M. oder 10 Tagen Gesängnis. — Auch der .Kutscher Hermann Richard Grob ans Jriedrichstadt ist dcs strafbaren Eigennutzes angeklagt. Der Hauswirt hatte ihm für rückständige Miete einen Schrank gepfändet, welchen Gr. beim Auszug trotzdem mitnahm. Da das Psandstnck den, Mieter un entbehrlich war. erkennt das Gericht ans Freisprechung des Ange- klajiten. — Von der Anklage des Betrugs wird die Zignrrcnhänd- lerin Emma Johanna Ieiorka gcb. Sörgel nach erneuter Pcrhand- lnng kostenlos srcigffprochrn. Es wurde ihr bcigcmesse», beim Verkauf ihres in Pieschen betriebenen Zigarrengrschalts durch nickt zutreffende Angaben über die Mictsverliältnlffe »nd Rentabilität des Gcichästs den Käufer zur Zahlung eines höheren Kaufpreises bestimmt zu haben. — Zwei gefährliche Einbrecher haben sich vor der 5. Ferienstrafkammcr zu verantworten, nämlich die Schlosscr- acscllen Karl Patze ans Nürnberg und Paul Ernst MöbinS ans Dresden. Patze kam Anfang Juiii auf einem in Mcminrode am Harz gestohlenen Zweirade nach Dresden »nd schloß bald hiit Möbius Bckaiinischast. M. trug in den damaligen heißen Tagen Verlangen nach Wein und P. anttvorlcie: „Wenn weiter nichts ist, da kann Rat werden." In der Nacht zum 26. Juni gingen die Spitzbuben ans Wicrk. Während M. Schmiere stand, er brach P. in Grundstücken der Johann Gcorgeii-Allee, Rcißiae» iind Fürstenstraße mehrere Keller und stahl etwa 15 Flaschen Wein und .Kognak und mehrere Gcbrancl>sgcgenstände. Zuletzt verübten die Spitzbuben noch einen Einbruch in eine hiesige Zigarettenfabrik, wurden aber diesmal erwischt. Da beide schon vorbestraft sind, erntet P. 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust, M. 7 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehr verlust. Die Untersuchungshaft kommt bei jedem mit 6 Wochen in Anrechnung. — In Gesellschaft seines Freundes und Lands mannes Rosenkranz kam der Bergmann und Kutscher Eduard Palm aus Tcplitz-Schönan Anfang Mai nach Dresden. Beide durchzogen bettelnd die am rechten Elbnscr liegenden Ortschaften und langten am 29. Mai in Nicdcrpoyritz an. Rosenkranz hatte schon früher hier „gcsochtcn" und konnte die Ocrtlichkcit genau. In der 10. Abendstunde stiegen sic in ein nmzäuntes Villcngrund- slück ein, holten zwei wertvolle Fahrräder heraus und fuhren unbehelligt nach Teplitz, wo die Beute versilbert wurde. Da dieser Eoiip so gut gelungen war, wurde vier Wochen später ei» ahn- sicher ausgesührt. Tic Diebe bettelte» sich bis Vorstadt Stricscu durch uud statteten in der Nacht des 29, Juni dem Gcschäftslokal eines in der Schandauer Straße wohnenden Fahnadhändlcrs 233. Seite N- Dienstag, 25. Auauft
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