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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190816015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919081601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919081601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-16
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.08.1919
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Sir Freiiabe »acleelear. verltn» 18. August. lLtg. Drahtmeld.j Wie die „P. P. N." an zuständiger Stelle erfahren, erklärt eine neuerliche französische Note ausdrücklich, -ah Mar schall Mackensen erst nach Saloniki ttbergeführt wer den wird, nachdem er vorerst in Futak den Besuch de» Schweizer Generalkonsuls in Sielgrad empfange» hat. Mit Bezug auf den Zeitpunkt der Heimsendung des Marschalls Mackensen sagt die Note, daß General d'Esperey auf. gefordert worden ist, Berfligungen zu treffen, um die Heim sendung Mackensens mit größtmöglicher Beichleuntgung durchzuführen, sobald die allgemeine Abbeförderung der deutschen Kriegsgefangenen eingesetzt haben wird. Der englische General Haking hat persönlich versprochen, sich in London für beschleunigt« Heimsendung dcS Feldmarschalls zu verwenden. Grauenvolle Mißhandlungen Kriegsgefangener. Berlin, 16. August. sEig. Drahtmcld.s Wie der „Abend" meldet, legte der am 22. Juli a»S Australien zurückgekehrte Ziviltnternierte Walther Ende hochwichtiges und absolut unanfechtbares Material über unglaubliche Zustände im Gefangenenlager Tornamsa-- Iöland sSüdaustralleni vor. Dort wurden wehrlose Zivilinternierte zum Krüppel geschossen, durch Bajonettstiche verwundet, ausgepeitscht und in der furcht barsten Weise misthandelt. Alle Angaben Endes werden durch Gerichtsakten und sehr anschauliche Photographien, die er von Australien herübergebracht hat, einwandfrei belegt. Amsterdam, 15. A»g. Den englischen Blättern vom 18. d. M. znfolge erklärte Ehnrchill in der Unterhaussitznng vom 18. August, das britische Kriegsamt habe wiederholt um Erlaubnis nachgesucht, die deutschen Kriegs gefangenen heimsenden z n dürfen. Er be dauere sehr, das, cs dem Kricgsamte bisher nutzt gelungen sei, vom Obersten Rate die Ermächtigung zn erhalten, die Heimscndung der deutschen Kriegsgefangenen zu beginnen. SerMches und SSchstfches. D«»»k de» Minister» fiir MilttSrwese» «« die Tt«herheil»1r«iPpeii. Dt« „Reichswehr". Soldatenzeitung für die sächsischen Truppen, bringt folgenden Erlast des sächsischen Ministers für Mtlttärwcsen Kirchhof: Kameraden! Die Sicherheitstruppcn — die vom Tag« ihrer Errichtung ab als eine vorübergehende Einrichtung bezeichnet wurden — gehen nach mehr als fiebenuivnat- lichem Bestehen ihrer Auflösung entgegen. Sie hatten den Zweck, bis zur endgültigen Errichtung d:r neuen Wehr macht Volk und Vaterland zu sichern, die Wahlen zu den gesetzgebenden Körperschaften und diele selbst zu schützen. Diese Ausgaben sind von den Sicherheitst-uppen im all gemeinen austerordentlich gut gelöst worden. Allen Kame rad?» du so in treuer Erfüllung der selbstgewähllen Pflicht in vorbildlicher Weise ihre Kräfte in den Dienst des All gemeinwohls gestellt haben, zu danken, ist mir Bedürfnis, auch der Dank der Volksgenoffen ist ihnen sicher. Seit langein ist den einzelnen Kameraden der Sichenieitsiruppen die Möglichkeit znm Uebertritt zur Reichswehr geboten ge wesen. Biele haben davon Gebrauch gemach». Alle zu über nehmen, verbieten uns die harten Fnedensbedingungen unserer Feinde, diese verbieten uns auch das Wciterbestchen der Dicherhelistruppen Uber den l. Oktober hinaus. Allen Kameraden, die nun in das bürgerliche Leben zuriickireten, wünsche ich von Herzen Erfolg in dem schweren Ringen, das allen Volksgenossen bei dem Wieöcrausüan unseres zer störten Wirtschaftslebens bcvorsteht. Werdet Streiter in der neuen Armee, die in Werken des Friedens unserem Volke eine glücklichere Zukunft sichern soll. Kirchhof. Tschechische Spionage. Berlin» 14. Aug. Wie die „V. Z. a. M." erfährt, ist der tschechische E m i s s ü r Vartvs von der Polizei bei einem Einbruch i-n das deutschösterreichischc Konsulat in Berlin, Äcithstrasse Ist, ertappt und mit einem Genosse» verhaftet worden. In die Angelegenheit soll das tschechoslowakische Konsulat in Älerlin. dessen Leiter Hurka von den Absichten Vartvs' Kenntnis hatte, verwickelt sein. Nach Mitteilung bei „B. Z." war man in eingeweihten deutschen und deutsch österreichischen Kreisen seit längerer eseit davon unterrichtet, dast von tschechischer Seite der Versuch unternommen wurde, in Deutschland einen regelrechten voli tischen Spio nagedienst zu organisieren. Die Agenten des tschechi schen Spionagedienstes gingen im tschechoslowakischen Kon sulat <Kii» Koalitionsministermm in Sachsen? Nntcr dieser Ncberschrist veröffentlicht das Dresdner Organ der Mehrheitssozialisten, die „Dresdner Vvlks- zeitung", einen längeren Arlikel von H. Kahmann, dessen Anregungen das genannte Blatt, wie es bemerkt, gern Raum gibt, weil die Frage der Nildung eines Koalitivns- ministeiiinns aus der Tagesordnung der demnächst statt- sindenden Landesvcrsammiung der Sächsischen Sozialdemo kratischen Partei steht, und diese sich darüber grundsätzlich zn entscheiden haben wird. Kahnrann bemüht sich in diesen, Artikel, die mehr und mehr zur Notivendigkeit sich ent wickelnde Eventualität einer Umbildung der sächsischen Regierung im Sinne eines sozialdemokratnch-demokraiischen KoalitioiisministerinmS seinen Parteifreunden plausibel zu machen. In seinen Ausführungen tzcistt es u. a.: „Unsere Krattioi, bat sich „ach Kräften bemüht, die Unab hängige» znn, Eintritt in die Negierung zn bewegen. Die Be mühungen sind ohne Ersvlg geblieben, und so ergibt sich die not wendige szolgerung. eine andere Partei znm Eintritt in die Regle rn»!, zn bewegen, die sich natürlich auch ans ein Mindestregie, j rnngsi'lvgiamii, fest,»legen hat. Kür diesen Plan kommt nur die ein und ans. Dort ist auch der Plan entworfen wor ^^tttche'Vvtts'värwi in Betracht, de», in das dcutichviteirctchuche Konnilnt einzndringen undj Das, die Deinviraten keine sozialdemotratische Politik mache» sich der ttl ihm vermuteten geheime» Aktenstücke ZUlwotte», wisse., wir, unk, das, wir die waschechtesten Demolratc» bemächtigen. Am 10. d. M. abends gelangten die Einbrecher i nicht gerade in der Volkskammer habe», ist »ns ebenso bekannt, in das Konsulat. Vartos bemühte sich vergebens, mit j Ab er da wir allein zn schwach sind, um Politik Dietrichen, die von dem Diener des ischtchvilvivgfischen 'i." kö ,, ,, cn »nd da die Regien,,,» eine Maivrität un- Konsulats Relief aelieiert morde» waren de» Lbreililitt!»! babe» m,ist. bleibt kein anderer Weg übrig, als der mit . -chranl zu erbrechen, aus dessen Inhalt er eine Reihe von Akten entnahm. Beim Verlassen des Konsulats wurden die Ein brecher von der Polizei verhaftet, die von der Sache Wind bekommen hatte. Nach einer wetteren Meldung soll BartvS nn dem tschechischen ttebersali im Wiener Arsenal beteiligt gewesen sein, dagegen stellt die diplomatische Vertretung des tschecho-slowakischeu Staates die Beteiligung Hurkas an dem Einbruch i» Abrede. , Wahrend des Druckes nachis eingegangene Neueste Drahtmeldungen: Ein ttalienisclfcs Kriegsschiff gesunken. Amsterdam, 16. August. „Dailn Mail" meldet aus Suez: Das italienische Kricgsschiss „Bosilicata" ist am Eingang des Kanals infolge Kcssclcxplosion gesunken. Die Verluste an Menschenleben sind erheblich. Verlobung des Prinzen von Bourbon. Versailles» lö. Slug. Stach einer Nachricht des „Temps" aus der Schweiz hat sich der Bruder der früheren öster reichischen Kaiserin. Prinz Felix von Bourbon- Par m a, mit der G r o s; h e r z o g i n von Luxemburg verlobt »nd um Einreiseerlaubnis nach Luxemburg nach- s gesucht. Gleichzeitig hat er den alliierten Negierungen seine Treue und Anhänglichkeit versichert. Rückkehr Südwcstasrikaner. Rotterdam. 15. August. Laut „N. R. E." ist der Damp fer .. Guildford Castle" mit 119 Männern. 81 Kin dern und 62 Franc», alle deutscher Staatsangehörigkeit, aus D e u t sch-S ü d w e st a f r i k a in Rotterdam eingctrofsen. Die Weiterfahrt mit der Bahn nach Deittschlailö erfolgte heute nachmittag. Auszeichnung eines Dresdner NnnstgcwcrbcschülerS. Berlin, I.',. Ang. In der am 8. August im .Ziunsigcwerbcmiiseuiu abgehaltenen Sitzung der Jura über den von der Zentral stelle für C i n w u h » c r w c h r e ii ausgeschriebenen Plakat- wettbcwerb, zu dem 128 Arbeiten auü Berlin und dem Reiche cingegangen waren, wurde der t. Preis von 2NV0 M. dem Dresdner Kunstgcwcrbeschüler Erich Trautzsch, der 2. Preis Herrn Cnrt Werth-Leipzig, die fünf 3. Preise den Herren AmtSbcrg-Berljn, Arendt-Breslau, Etbaiier-Stuttgart, Germroth-Ossenbach uill> '.aaulhaber-Mirnchen zugcsprochcn. gewöhnliches, denn daS ReichSministerinm bat neben sozialdemo kraiischen Ministern auch solche des Zentrums, und in alle» anderen Bundesstaaten licht Länbcriis sitze» tu der Regierung neben Sozialdemokraten bürgerliche, meist demolralische Minister. Sollte cs für Sachse» ei» politisches Unglück sein, wenn in seiner Regierung neben vier oder fünf sozialdemokratische» zwei deniv krattfckie Minister fitzen? Wir müssen nns grundsätzlich aus den Standpunkt stelle», dass eine arbeitsfähige Regierung vorhan den sein muh. DaS ist aber nur der Toll, wenn sie sich aus eine feste varlamcntarischc Mehrheit stützen kann, »nd das hat zur Bor- anssctznng, d»h noch eine andere Partei zur Regierungsbildung berav-gezvgcn wird. Das müssen wir schon tu», weil wir auch Dcinokräten sind und weil wir als Demokraien gegen die Diktatur und sür das parlamentarische Regime sind. Ein grosser Teil unsere, Ire»»de ball den angciibUcklichcn Zustand für erträglich. Sic rech neu damit, dass sich schon immer für alle Vorlage» »nd alle Ver- tranenöanträgc fiir die Negierung eine Majorität findet. Bei Ver abschiedung von GefetzeSvorlagc» rechnet man mit der Unter stützung der Unabhängigen und bei der Stellung vo» Vertrauens fragen aus die einsichtsvolle Unterstützung der Demokraten, vv» denen man aniiimmt, dass ihnen die politische Einsicht gebietet, die schwierige Lage der Negierung zu erkennen und sie deshalb zu stützen. Diese Politik ist eine Wurstelet und ein erheblicher Ver floss gegen den Geist wahrer Demokratie. Eine solche Politik kann man auf Wochen treiben, aber nicht aiif die Dauer. Man kann von keiner Partei verlangen, dass sic die Regierung unterstützt, die Verantwortung für deren Arbeit mit trägt, ohne doch selbst in der Regierung vertreten zu sein. Die Demokraten haben bisher ante Miene zu diesem bösen Spiel gemacht: aber wie ich ans bester Quelle wcitz, wird sich darin ein erheblicher Wandel vollziehen, wenn dem Grundsatz der Demokratie nicht Rechnung getragen wird." Zu den Unruhen in Chemnitz. Neun weitere militärische Opfer der Strassenkämpse wurden am Freitag nachmittag auf dem Friedhofe vvn Frankenbcrg mit militärischen Ehren beerdigt. Die Ehren- kourpagnie bildeten 180 Mann aus verschiedenen Forma tionen. Durch Abgeordnete waren u. a. vertreten die städtischen Kollegien von Chemnitz und die Bürgerräte zu Chemnitz und Frankenberg. Unter Vorantritt der Chem nitzer Garnisonkapcllc wurden die neun schlichten Särge durch Soldaten der Reichswehr nach dem gemeinsamen Grabe getragen, wo Pastor Stenz aus Frankenberg, sowie der katholische Pfarrer Kretzschmann aus Chemnitz die! Gedächtnisreden hielten. Nach diesen Reden rief der Kom mandeur des 37. Grenzjäger-Negiments Major v. N o st i tz-, Wallwitz Len im Namen der Negierung kämpfenden,! für Zucht und Ordnung gefallenen tapferen Soldaten cin^ Lebewohl «ach. Hierauf legten Bürgermeister Dr. H ner und Stadtverordnetenvorsteher Straube aus Elre«-- »itz, Generalmajor Müller tim Aufträge des Minister präsidenten Dr. Gradnauer. des Ministers für MllitLr- wesen, des Reichswehrkommandos und des Befehlshabers der Truppens Kränze nieder. Auch der Arbeiterrat Chem nitz und verschiedene andere Formationen liehe« Kränz« nieüerlege«:. Sodann wurde die Ehrensalve abgegeben «ud die Musik spielte: „Ich halt' «inen Kameraden". Zum Schluh spendete Pfarrer Kretzschmann den Trost der christ lichen Religion. Mit ltzebet und Segen schloh gegen '/A UHr die erhebende Feier. lieber die Zahl der Toteuopfer in Chemnitz find vielfach übertriebene Gerüchte in Sachsen verbreitet. Nach Mitteilungen von zuständiger Geile find 8 Offiziere tot, 6 verwundet, und 16 Soldaten tot und 25 verwundet. Der Pöbel soll einige Leichen verstümmelt haben, -och war eine Bestätigung hierfür nicht zu erlangen. Haushalt und Wirtschaft. Ein halbeo Pfund Fruchtsaft znm Preise vvn 2,70 Mk. wird vom 28. August ab auf Aus weis 888 der Dresdner Lebensmittelkarte abgegeben. An meldung am 1V. oder 18. d. Ni. — Verabschiedung der aktive» Offiziere. Wie schon uttt- geteilt, iverdeu die Meldungen der Offiziere über ge wünschte Verwendung »ach Inkrafltrelen des Friedens- Vertrages bis spätestens 20. August ö. I. ans Ministerium für Militänvcsen verlangt. Je früher diese daselbst ctn- tressen, um so erwünschter. Da jedoch die pekuniären Er leichterungen für den Uebcrgang nach der Verabschiedung erst Mitte August endgültig sestgelcgl werden dürsten, wird nachgelassen, das, die Meldungen bis spätestens 10. Sep tember d. Z. beim Ministerium sür Militürwese«, Ab teilung tV, cingehen. — Offene Stellen. Tie „Reichswehr", Soldalcuzeitung für die sächsischen Truppen, schreibt: Nachdem durch den Friedensschluss die Stärke unseres Heeres auf eine be stimmte Zahl festgesetzt worden ist, sind in nächster Zeit er hebliche Entlassungen von Soldaten nicht zn vermeiden. D'„'e Entlassungen werden nicht ohne Einfluß aus den A H» ismarkt bleiben. Obgleich die Zahl der Erwerbslosen nvi^recht erheblich ist, macht sich doch in einzelnen Berufen das Fehlen von gelernten Handwerkern recht fühlbar. Sv besteht insbesondere Mangel an Schuhmachern, Schneidern, Formern, Tischlern, Stellmachern. Schleikern, Kupfer- und Kesselschmieden, Kernmachern, Drehern, Drechslern, Maurern, Zimmerlenten, Geiverbsgehilfen usw. Es ist anzunehmcu, dass unter den »och beim Militär be findlichen Kameraden sich solche Handwerker befinden. So wohl der Bezirks-Arbeitsnachweis Zittau Stadt und Land, wie auch der Zentral-Arbeitsnachweis der Krershauptmann- schaft Dresden staben sich an das Ministerium für Miii- iürwesen mit der Bitte gewandt, diese offenen Stellen de« zur Entlassung kommenden Soldaten bekanntzugeben. — In der Dresdner Zigarettcnindustrie machen sich die Schwierigkeiten in der Nohtabakbeschasfung, die wir bereits vor einiger Zeit ankünüigten, immer starker bemerkbar. 7 Einer grossen Anzahl von Arbeitern ist bereits gekün digt worden. Verschiedene Fabriken haben die Absicht, infolge des Tabakmangels eine vierwöchige Be trieb sp a n s e cintreten zu lassen. Allerdings sind dies meist solche Betriebe, die ihr Kontingent, das bis 30. Sep tember reichen sollte, vorzeitig verarbeitet haben. — „Wollen wir im Schmust versinken?" Die unter« diesem Titel morgen, Sonntag, vormittags 11 Uhr. im Ver- 5 . cinsbaus stattfindendc Volksversammlung ist nicht, wie mit- Z ^ geteilt, vom Dresdner Bürgcrrat, sondern von einem ans»? den Kreisen der Studcntenschast hcrvorgegangenen Aus- 5 ? schuf; einberusen, der sich an den Dresdner Bürgerrat mttA.«> der Bitte um Unterstützung gewandt hatte. .Der Dresdner ^ A Bürgerrat begrüßt die geplante Veranstaltung und fordert - alle Mitbürger aus, diese Versammlung zu einem ein-^M mutigen Protest gegen den üüerhandnehmenden Schmutz in«» Wort und Bild zu gestalten. Außer den auf den Plakaten «K erwähnten Rednern ist von bürgerlicher Seite -Herr Kauf-» mann Kurt Fritzsche gewonnen worden. — Der BezirksauSschnss der AvitShauptmannschaft Dresden- ^ A Altstadt genehmigte in seiner nichtössentliche» Sitzung^ * am Erciiag folgende Gesuche: Alfred Dürichens um Uebertragung ^ der Schankerlaubnis im Gasthof zn KohIsdorf lWurgwItz-, d Friedrich Mar Scharfes um Uebertragung der Schankkouzeffion ^ in der Rehbockschcnke in Gittcrsce, Max Glöckners um lieber- tragnng der Schank und Tanzkonzession im Gasthosc zu Coschütz, Nicrings um Uebertragung der Schank- und Tanzkonzession, sowie Beherbergung und Krippcnfctzen im Gasthosc zu Brauns» darf, Valentin Wolfs aus Drüben um Uebertraogung der Schank- und Tanzerlaubnis im Gasthof zum „Sächsischen Wolf" in Tcnben und Robert Eichncrs aus Potschappel um Uebertragung der Schanlcrlaulinis im Gastlich „Znm Biirgcrkasino" in Pot» s ch a p p c l. Ei» nochmaliges Gesuch Hermann Jäckels aus Dors- hatn um Erlaubnis zum Kasfcc- und Flaschcnüicrschank wurde tcllwciic genehmigt: ein Gcsuch Ernst Meinerts um Rcukoiizcf- sion zum Abhalten von Singspielen und theatralischen Ausfuhr»,,, gen im Gasthof ,Lnm heiteren Blick" in Grosso pitz wurde c,b» gelehnt. Genehmigung fand noch die Satzung über die gemein, same Anstellung einer Ha nshaltungsle hierin durch die Kochschulverbändc Cossmannsdorf und Tharandt; abgelchnt da» gegen wurde ein Gesuch der Redaktion des „Deubc » cr Tag e- b l a t t e S" uni Verleihung des Nintsblatt-CharakicrS. Ein Be richt des vom Bezirksausschuss gewählten Ausschusses über das Ergebnis der stattgesundcncn Aufklärungen über das Personal öcr Bczirksanstakt und sonstiges wurde der Bczirksversammlung überwiese». .« »» es r Küsst vvd Mffeaschaft. T Dresdner Thcaterspiclpla» für heute. Residenz- Theater: „Der Htttmachcr Sr. Durchlaucht" E/M: Albcrt-Tkcater: „Die Büchse der Pandora" 648fr Central-Thcater: ,^ic drei Zwillinge" l7f. Erhöhter Dichtersold. Die Bremer Nationalver sammlung erhöhte den fett 1016 gewährten Ehrensold für Len plattdeutschen Dichter Georg Droste, den Verfasser von „Ottjcn Alldag", „Slusohr", „Delfter Langbehu". nach einstimmigem Beschluß von 1000 auf 8000 Mk. 's ' Hebbel in Italien. Unter lebhaftem Beifall des an fangs zögernd folgenden Publikums fand auf einer Wald- Lühne des toskanischen Seebades Biareggio eine Auf führung von Hebbels „Judith" durch die Gesellschaft Ferrcro-Ninchi-Paoli statt. Es ist das erste Mal seil der Vorkriegszeit, daß ein deutsches Drama in Itasien aus- geführt wurde, und der große Erfolg, zu dem das Spiel der Vertreterin der Titelrolle Frau Cell: beurug. ist bemerkens wert, besonder», da die herbe Geüankl.chkeit Hebbels dem traTenische» Publikum feruliege« muß. f Klein« Theaternachrühteu. Dt« Krage des badischen LandcSthcaterS hat jetzt ihre Lösung gefunden. Staat und Stadt haben sich nach mühselige« Verhandlungen geeinigt, die Be triebskosten je zur Hälfte zu tragen. — Dem Trierer Stadt theater hat die Stadtverwaltung unter der Verpflichtung, Schauspielvorstellungen mlt eigenem Schauspielpersonal zu ver anstalten, einen Zuschuss von S6V00 Marl gewährt und einen Reingewinn von 15V0V Mark garantiert. — Am Pqrmonter Surtheater steht ei» Streik der Mitglieder bevor, da die Direktion die Gewährung einer Teuerungszulage glatt ablehnte. — Harry Waldcnd Konflikt mit Direktor Heine hat sich verschärft. Er besteht auf Lösung selneS noch bl« lvr« ab- geschlossenen Burgtheatcr-Bertrageö. Mail spricht davon, daß WaldenS Abgang Heine zur Demisttou zwinge» werde. — Gustav Kadelburg hat «tu neues Lustspiel vollendet, da» den Titel „Der ehemalige Leutnant" führt und tn den Vereinigten Theatern von Breslau zur Uraufführung kommt. Dirk Bühnen erwarben auch zur .Uraullührnng „Bon fünf -t» siebeu" von Hans Breun ert und „Veda" von Erna Ludwig. s Die erste» Friedensmarke« sind jetzt von der Schweiz und von Japan auSgegeben worden. In den Zeichnungen kommt der Anlaß sehr deutlich zum Ausdruck. Der Entwurf der Schweizer lO-Centtmcö-Marke. die eine > den Oelzwcrg über die Welt ausbrciteude symbolische Figur ^ des Friedens zeigt, ist dos Werk des Schweizer Künstlers j P. T. Robert. Ein« andere dieser Schweizer Friedcns- ! marken zeigt einen sterbenden Gladiator, der eine Vision : des Friedens vor sich steht. Auf der dritten Marke schütteln sich zwei Soldaten auf einem Schlachtfeld di« Hand. Die drei Marken, von denen die zu 7)4 Centimes olivgrün, die zu 10 Centimes rot und gelb, die zu 15 Centimes purpur ! und gelb ist, tragen alle als Aufschrift das Wort „Helvetia" I und das Datum ISIS. Auf den Werten der japanischen Friedensmarken ist eine Taube zu sehen, di« in verschiedener künstlerischer Ausgestaltung vvn den japanischen Meistern Saburocu i Okada und Somei Auka entworfen sind. Bon Len vier Werten sind zwei fürs Inland und zwei fürs Aus land bestimmt: die zu 1)4 Sen ist braun, di« zu 8 Leu grün, die zu 4 Sen karminrot und die zu 10 Sen blau. — Eine i besondere Freude wird es den Briefmarkensammlern be reiten, daß auch di« Liliput-Republik vou Sau Marino demnächst Friedenömarkcn ausgibt. s Aus Figaros Tagebuch. Die verführerisch lockende Well des Rokoko, diese Welt einer fern verklungenen, heiter- schönen Lebensfreude, hat ihren verklärtesten Ausdruck in den Mozart-Klängen von „Figaros Hochzeit" ge funden. In der Gestalt Figaros, des gewandten Kammer dieners, der zugleich der „Verschöuerungsrar" seines Herr« ist, spiegelt sich dies« Rokokostinimung am lustigsten wider. Wo hat Figaro nun seine gejchichtlicheu Vorbilder? Gewiß tauchen solch heiter-kecke Gesellen in der Literatur des 18. Jahrhunderts vielfach auf. aber kaum wohl dürft« eine historisch überlieferte Persönlichkeit dem Be ruf wie der Wellanschauung nach Mozarts Figaro näher stehen, als der landgräflich hessische Kammerdiener und PvMLderrllekerant Johann Lethh WKlot, auA deSen, Tag-cbuckiaufzeichnungen Dr. Alfred F. Mayer in der Zeit schrift „Hessenland" eingehende Mitteilungen macht. Die handschriftlichen Aufzeichnungen, über die zum ersten Male berichtet wird, sind im Offcnbacher -Heimatmuseum bewahrt, und aus ihnen ersteht ein Stück deutsches kicinsürstliches Rokoko, gesehen vom Standpunkt des Bedienten und da durch doppelt anschaulich. Von der Hintertreppe aus tun wir hier die intimsten Blicke in die Salons und die Bou doirs. Einen grossen Teil des Tagebuches füllen die ge schäftlichen Aufzeichnungen Mülots aus. Er schreibt ge treulich auf, wieviel Orangestangen er dem Landgrafen ver kauft tiat — der hohe Herr benutzt keine anderen — und wieviel Pomadentöpse der Prinzessin vou Anhalt. Leins der Toilettengeheimnisse der allerhöchsten Herrschaften ist ihm verborgen: aber auch die niederen Geister der Hofgesell schaft, denen allen Eleganz zur Lebcnsbcdingnng geworden ist, versorgt er mit Pomaden und Parfüms. Daneben zeich net der ursprüngliche Bauernbnrschc, der sich znm Hoslakaien ausgcschwungen hat, allerlei Seltsamkeiten auf, staunt über einen „starken Hcerrauch", in dem die Sonne blutigrot untergcgongen sei, „so daß die Leute allerhand Prophezei ungen getan", oder erzählt von einem Mohren, der im Ge folge des Erbprinzen von Hanau beim Landgrafen erschien, und von allerlei seltenem Getier. Gäste und Feste jagen einander in dem bunten Leben des landgräflichen Hofes. Bald gibt es grob« Bälle, bald prächtige Schlittenfahrten, bald Konzert«, bald AuSflüge ins Freie und Fahrten zu allerlei Vergnügungen. Die neue Zeit des „Sturm und Drang", die das Rokoko überwinden sollt«, kündigt sich an in dem Erscheinen LaoaterS, der am 1v. Mai 1786 bei dem Landgrafen weilt, oder in einer Vorstellung des „Götz von Bcrlichiugen". di« der Hof besucht. Zwischen dem Verkauf eines Topfes Pomade und einem Diner zu Ehren deS Prinzen Friedrich von Hessen-Kassel, bet de« die Schüsseln zweimal herumgerricht werden, meldet unser Figaro Leu Tod Friedrichs des Große«. Go er leben wir hier wirklich einmal Geschichte, die „vM «Ute» gesehen" ist. ° -->> .W
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