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Ar. 12S Seite 4 — .Dresdner Aach richten" —. Assunta und Lore. Roman von Wollgana Kemter. <». Fortsetzung.> Da glitt es wie eitel Sonnenschein über das volle, rote Gesicht des kleinen Richters, er nickte und sprach: .Ha. Berta ist ein Prachtmadel, ein Bollinensch: ein bisrchen unter den Pantoffel werde ich kommen, aber das ictiadet mir nicht. Im Herbste, Herr Doktor, hoffe ich Ihren Spure» zu folgen." »Bravo, das ist ein Wort. Stoßen wir an, lieber Graß, aus alles, was wir liebe»." . Der vierte Mai war angebrochen. So schön, wie seine drei Borganger, war auch dieser Tag im Osten herauf- gekommen, leuchtend und hell und voll Bliitenduft. Da weder ManzoniS noch Hermann Berwandle in Bre genz hatten, war einzig nur Rat Kühn etngcladen. Um neun Uhr fand in der Stadtpfarrkirche die Trauung statt, zu der Hermann und Assunta in einfacher Rcisekleidung erschienen waren. Laut und freudig klang aus deS greisen Priesters Frage Hermanns Ja. leiier, aber doch fest und klar. AssuutaS; dann kam der Ringwechsel alo feierlichster Augenblick, hierauf laS der Dekan eine stille Messe, und Hermann und Assunta waren für die Beit dieses Hebens einander verbunden,- nach den Gesetzen ihrer Kirche trennte sie nur mehr der Tod. Nachdem der Oberstleutnant und Rat Bühn in der Sakri stei den Trauakt als Zeugen unterfertigt hatten, fuhr die kleine Hochzeitogesellschast »ach Hanse, wo das Mittagsmahl schon wartete, denn gleich mit dem Els-lN>r-.SchneUzugc wollte das junge Paar seine Hochzeitsreise antretcn. Herr und Frau Manzoni und Rat Bühn begleiteten daö Paar zum Bahnhöfe. Die Frau Oberstleutnant ivar tief be wegt. auch Assunta vor Erregung ganz blak und abgespannt. Wenn sie curch in der Nahe ihrer Eltern blieb, der heutige Tag war sür sie doch ein Abschied anS dem Batcrhause. Hange und innig küsste Frau Manzvnl ihre Tochter, dann sprach sie: »Assunta, von heule an gehst du eigenen Weg, möge er dich zum Glücke führen." Kurz vor Abfahrt des ZngeS kam noch Richter Grast mit einem mächtigen Fliedersirauste in der Hand. Mit einer Ber- beugung reichte er ihn Assunta. »Gnädige Frau, nochmals meinen herzlick-sten Glück wunsch, gute Reise und baldige frohe Rückkehr ins eigene Heim." Erfreut dankten Assunta und Hermann dem lieben Manne. Als sie nun eingestiegen waren, da riefen die Zu rückbleibenden noch: „Biele Grüße an RitterS in Wien." .Danke, wir werden sie anSrichten", erwiderten Hermann und Assunta und winkten, während der Zng den Bahnhof verliest. Lachend meinte Hermann zu Assunta, als Bregenz bereits außer Sicht war: »Lieb, du kannst die Menschen förmlich ver wandeln." »Ich? Wieso?" »Nun sieh, schon damals, als wir im »Kreuz" unsere Verlobung feierten, geschah etwas Unerhörtes. Grast küßte dir die Hand. DaS hat er vorher nie getan. Heute er- erschetnt er gar mit einem Blumenltrallße am Bahnhöfe. Ich sag ja, du verwandelst die Menschen." ,<Habe ich dich auch verwandelt?" fragte Assunta scherzend. »Ganz und gar, vom tiefsten Grunde aus", lachte Her mann. „Als eingefleischter Junggeselle bin ich vor einem Jahre nach Bregenz gekommen, heute bin ich schon ein braver Ehemann." »Oho, das wird sich erst weisen, ob du gar so brav bist." »Glaubst du vielleicht nicht!" »Ja, man kann nicht wissen", lachte Assunta schelmisch. Sie waren allein im Abteile, da umfing Hermann sein schönes, junges Weib und küßte eö stürmisch. HochzettSsahrt. Ohne Sorgen, ohne Kümmernisse. Blü- hender Mat tn der Natur, lachender Mai in den Herzen, selige Fahrt. . . Am zweiten Tage kamen Assunta und Hermann nach Bozen. Sie stiegen wieder im „Greif" ab, um Mutter und Lore wegen den paar Stunden keine Mühe zu mache». Fra» Rastbichler hatte sich schon lange aus diesen Tag gefreut und wieder für einen würdigen Empfang des junge» Paares S-vrge getragen. Als sie nun Ihre Kinder sah, H?.r- mann voll Glück und Freude, Assunta als strahlende, junge Frau, da konnte sie nicht anders, als sich mit den beiden von Herzen mttfrcuen, glaubte sie i» -diesem Augenblicke ja selbst, daß ihr Einziger gut gewählt habe. Zudem brachte diese Freude ihr die Erinnerung an jene Tage, da sie genau so überglücklich und voll schönster Hoffnungen gewes-en war. Ja, tn de» zwei Tagen, die das junge Paar bei ihr verweilte, vergast sie, was dieses blühende Glück einem ihr so lieben Menschen gekostet hatte, dies um so mehr, als Lore nicht zu Hause mar. und sie nicht ängstlich darauf achten mußte, wie das liebe Mädchen -die neue Prüfung ertrage. Lore war nicht zu Hause, als Hermann und Assunta kamen. Beide fragte» fast gleichzeitig nach ihr. »Lore ist in Brixe»", antwortete Frau Rastbichler. »Sie läßt euch grüße» und wünscht auch nochmals alles Glück ans cnern Weg." „Was tut Lore in Brixe»?" „Hermann, du wirst dich LoreS Schulfreundin, der Klara Steiner, erinnern?" „Aber natürlich, Mutter. Wer könnte die lustige Klara vergessen. Wie geht cs ihr de»»?" „Klara Steiner ist vor zwei Tagen ganz plötzlich ge storben?" „Gestorben?" fragte Hermann betroffen. „An einer Gchirnbautentzüiidung, sie war nur vier Tage krank. Denke dir, daS lebenslustige, blühende Geschöpf wird heute »achmiltag starr und kalt in -die kühle Erde versenkt. Es ist ganz entsetzlich. Roch vor vierzehn Tagen war sie hier bei »nS, heiter und voll Frohsinn, immer noch zu Streichen aufgelegt. Lore ist dann auf Klaras Drängen für zwei Tage mit ihr nach Brtxen gefahren. Dieser Tage hatte Klara ver sprochen, uns wieder zu besuchen. Statt ihr kommt vora-est:rn ein Telegramm mit dem uns unfaßbaren, erschütternden In halte: „Klara heute gestorben." Da ist nun Lore gleich hinanf- gesahren, um der Frau Oberpostverwalter tn den schweren Stunden zur Seite zu stehen. Wie Lore heute schreibt, sind Klaras Eltern ganz gebrochen. Ich begreife daS gut. Lore wird noch ein paar Tage oben bleiben und den Haushalt ühren: Frau Steiner ist dazu noch nicht tn der Lage." »DaS glaube ich wohl", sprach Hermann ernst. »Ein vlcher Tod wirkt eben doppelt. Die arme Klara, sie hätte icher so gerne gelebt, aber gegen Gehirnhautentzündung gibt es kein Mittel, da ist der Tod Erlöser." Assunta war ganz bläh geworden, und ein Schauer ging durch ihren Körper, dann iprach sie leise fröstelnd: »Entsetzlich, daS must furchtbar sein, so jung zu sterben, in voller Jugend und im Glücke. Ich hasse den Tvo, mir graut vor ihm." Da zog Hermann sein junges Weib an sich und sprach: »Lieb, du -darfst nicht anS Sterben denken. Wir leben und werden unser Glück nicht lassen. Dem Tode gehen wir tn einem weiten Bogen aus dem Wege." »Wenn uwn daö könnte", meinte Assunta sinnend. .LLarum nicht," lachte Hermann sorglos, „ich führe dich, Schatz, bleib' nur bei mir, ich schütze mein Glück selbst gegen den Sensenmann." Die zwei Tage vergingen aufs angenehmste, aber viel Hu schnell. Hermann konnte Assunta die Schönheit seiner sseimai besser zeigen als um Weihnachten. Sie spazierten durch die Stadt, fuhren auf die Mendel und besuchten Runkel- stet», mußten aber weitere Pläne aus später verschieben, denn die Zeit drängte, und es hieß, so ungern sie Frau Rastbichler Montag. 1«. MSr, ISN »leben lieb, die Reise fortsetzen; «» standen ihnen nur knappe zwölf Tage zur Berfügung, und ihr Programm war et» ztemltch umfangreiches. So fuhren sie denn, nachdem sie von Rtutter herzlichen Abschied genommen hatten, wobei sie versprechen muhten, bald wiederzukommen und oft zu schreiben, nach Frauzcnssest- znrück, um dort in de» Pustertaler Schnellzug umzustcigen, So traurig der Anlaß war. der Lore in das Haus de» OberpostverivalterS Steiner nach Brtxen gerufen hatte, siii eines war Lore dein Schicksale dankbar, daß es ihr die Ar> gegnung mit dem junge» Paare erspart batte Mühsam »vd allmählich nur hatte sie sich zu einer gewissen inneren Ruhe dnrchgekämpft, aber dieses so schwer Errungene iväre unfehl bar zusammciigebrochen, hätte sie Hermann nnd Assunta sehe» müssen, ans ihrer Fahrt ins wonnige Land, das ihr ver- schlossen blieb. Das junge Paar fuhr durchs Pustertal nach Kärnten, blieb einen Tag in Klagensurt, verweilte dann kurz tu Graz, der Hauptstadt der schönen Steiermark, und wandte sich dann, nachdem Ritters von seiner Ankunft telegraphisch verständig! waren, Wien zu. Hauptmann Ritter und seine liebenswürdige Gattin »»artete» bereits am Bahnhofe, als der Zug in die Halle fuhr. ES gab eine überaus herzliche Begrüßung, besonders die Frau Hanptmann konnte sich an Assunta, dem Liebreiz der jungen Frau, nicht satt sehen. »Nein, wie schön, Herr Doktor, daß Sie Wort gehalten haben, wie Ich mich freue. Assunta, Sie sind zu lieb, welch herziges Frauchen." Assunta errötete. „Frau Hanptmann!" Fra» Ritter lachte. „SNcht wahr, ich schwärme wie ein verliebter Jüngling, aber das ist nur der Ausdruck meiner Freude." Hermann wollte mit Assunta inö Hotel, aber daS gaben Ritters nicht zu. „Das wäre noch schöner," rief die Frau Hauptmann ganz entrüstet, »wozu hätten wir eine so große Wohnung. Unser Fremdenzimmer ist schon lange bereit. Sie müssen unsere Gäste sei»." Hermann nnd Assunta mußten sich fügen. So fuhren denn die viere, nachdem der Hanptmann das Gepäck besorgt balle, in Ritters Wohnung. <Fortsetzung folgt.) 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