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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261229027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926122902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926122902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-29
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
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Nr. 610 Leite 2 Anders liegen die Dinge t» -lnvetracht der politischen Etnstcllnnz tzer einzelnen rnmnnüchen P-rrteien. Ter Haupt strellpunkt In de» Ansichten de» Exkronpritrzen Carol und ülner Anlmngei aus der einen Seile nnd der Kvnigl» Nlaria «der Brüder Bratiann und dem (Heuern! Averesen aus der andereu Seile ist der "1 e g e n > nt) v v ui 2l e u e u zum Alten. 'Während die 'ionigtn rvlaria it»re bis jetzt ein- gc-chlagene 'Politik des Eliaurnuim», des Großgrundbesitzes und -er Grvßsinan, bet einer eventuelle» siiegentschait unter alten Umstunden i'eiznbelmtten bestreb! ist und das Rumänien von HSuke in völliger Ilebereiusiimiiiung intt dein Rumänien von genern betassen würde. lausen die Ansichten von Krone und Regiere» des Prinzen Carol de» genau «nlgegengesetzten Weg. Pitns Taro! ist ein Anhänger -er mobrrnrn demokra tischen Monarchie und bat daher neben dem ..iungen Rumä nien" die breiten Massen -er Banernickmst an seine Falme gebannt. Carol würse »wische» de», Rnmtiniei« von heute und dem Rumänien von gelter» «ine unüberwindbare Mauer «ctzen, das Monewol -er liberalen und -er in dieser Partei vereinigten Clique der Grostftnanz Niiß'deS Großgrundbesitzes woueskgelxnö beschneiden und — loaS der wahre Grund -er ,xeru-schuft »nnnhe» Mittler «nö Lob» ist -- die Königin Maria politisch vollkommen trocke nietzen. 'Von besonderer 'Ve- seuttrng ist in diesem Zusammenhänge die unvergleichliche Dcuiichenieindlichkeit NlariaS und die direkte deutschlreund- liche Einstellung Earols. Mit dem 'Veiiäuvindeii Maria? von Ser politische» Bühne iväre aber die augenblickliche diktatori'che Stellung Bralianns oder seine» Ltt'rdermanneS 'Averesen ein für allemal erledigt. Um dem vvi'znbeggen. beabsichtigt der gewesene liberale Premier, die Königin Maria" llli» p^va»h»»ch <ÜNe»a l Averesen. Lehn»einer bereit» vor Uebernahinc Mittwoch, rs. Dezember 1826 zur tUegeuli» «»4M» der sich seinem libera -er :>>egier»»gckgew«U mit Hgru und Haaren verschriebe» baue: di« von loeNiger crponierten rumänischen Politiker» veisnchie Tkronlidernahin, de» Pr!» len Michael unter der tliegenuchasl sei»,» Pgtee» Carol dürste von uornheret» jeder Anssich, ans Erfolg «»tdetzren. Die Brüder Braltanu. die diese Schwierigkeiten seit Anbeginn in ihre; ganzen Schärse erkannt hatten, ivaren »ur Ueberbrü.^mg der Dtsserenzeg in letzter Zelt bestrebt. rlne Vernandigniig «Smlllche, Partetrn Rumäniens he rßrlzii sichre». Lids er Persusi ts, glatt ge scheitert. Die Lager steife« sich setnbieliger den» fe ütaenllher. un>d die vtückkrhr der Königin Maria n.rch Bukarest dürfte auch in »lese trotzige Lage tetir« Lösung bringen, Hm atze« den Trtnngf bi» »um letzten auszusptelo«,, lütt Generat Averes«, den Kriegs »Huch«, Mirveseu beaustragt. Pech, Paris >u ßrbren. u-m den Prinzen ein-dring lisch pvr seiner Röck- kehr nach Rumänien z„ marne» ringeiveichtc Kreise wollen davon missen, das, die Regierung UtzreitS die westtichen und die südlichen GrenzüberivachiliigSfselle» Rumäniens dnrch So ndeiöeanil ragte der StaaiSpvIizel habe besetze» lassen, die die strikte Order in der Taküre hat'««. Vtzkron prinz (5arol sofort bei Betreten rumänische« Bodens in Hast zu uehmcn. ES gibt nur zwei Lösungen: Carol oder Maria. Bet beiden sind Sir Aussichten gleich gross, bei beiden hängt der Erfolg ihres Streben» von Ziisällijikciicn ab. Diese Zu- källigkriten zu bestimmen, liegt jenseits Rumäniens, jenseits der rumänischen Politik, jenseits der Sterne! Heute Unterzeichnung des Vertrags mit Italien. Locarno als Grundlage -es Vertrags. Rom, 2g. Dezember Die Agernta Siesant meldet: Heute wir- im Palais Eliigi der F r e u n d s ci> a s t S - nnd S cd i e d s v e r t r a g ;ioiichen Douuchland und Italien nntcr iciäinci morden. E-ne ,'ictttang war davon die Rede, das! die Unterzeichnung durch den dentichrn ReichSannenintnisker Dr. ^ i r e i e m a » „ anläsilich der von ihm geplanten Reise nach dem Luden eriolgen jolue. Diese Reise ist jedoch unterblieben, und io ist der deutsche Botschafter mit der Unterzeichnung beanitragt worden. Eine ,znhaIiSa»gabe des Pertrags, der sich mit den von Deutschland mit acht anderen Staaten bereilo aogcichlosseuen Säuedc-veilrägeii dectt, wird alsbald erfolaen (Kertichte itbcr eine angeblich antisranzvsiiche Dendenz dcS Per. trage» sind nur in die Welt gesetzt worden, nm der An näherung zwischen Deutschland und Frankreich entgegen- zuarbeiten. Der deutsch-italienische Vertrag basiert aus Locarno »ad ist eine ttonscquenz der dortigen Abmachungen Zugleich bat man in ihm ein Lmiiptonr der Entspannung der dcutich-italiciiischc'n Beziehungen z» erblicken. Freigabe deutschen Forslbeslhes in Belgien. Brüssel, 28. Dez. Der „Ltaatsanzeiger" vervssentlicht eine königliche Verordnung, wonach die S e a u e st r i c r u n g der Wälder und fz-orfte», die am l. August 1!Nl An gehörigen der damals feindlichen Staaten gehörten und seit dem bis zum 13. Rovembcr 1b>8 von belgischen oder alliierten oder neutralen Staatsangehörigen erworben worden sind, ans Antrag der jetzige» Eigentümer durch eine Vertilgung -es Präsidenten des zuständigen EterichtS erster Instanz auf gehoben werden kann unter der Voraussetzung, daft die Veräußerung nicht nur zum Schein und nicht zur Umgehung -er gesetzlichen Bestimmungen erfolgt sei. IW. T. V.l Deutsche Reparationslieferungen an Rumänien. Bukarest, 28. Dez. Von dem rumänischen VerkchrSmintster und einem Vertreter des !Dtto-Wolf-KoiizeriiS ist ein Vcr- irafi über die Lieferung von Eisenbahnschienen 'm Wert« von äst Millionen Mark ans RrvarattoiiSkonto nkerzeichnet nmrden. Personalwechsei im Auswärligen Amt. Berlin. 23. Dezember, lieber Personaloerä»der»Ilgen m Auswärtigen Amt wird nittgeteilt, dast der Vortrcigende 'egaiionsrat W indclS ans der Persoiialabieiliing des AnS- '''irrigen Amies d,iS neueingerichicle deutsche (Hciieralkonsiilg! in Algier übernehmen mlrd. Der Vortragende LegattonS- i it non Heimburg, bisher ebenfalls ln der Personal, '»teilung de- Auswärtigen Amtes tätig, geht alS «General konsul nach Alexandria Der bisherige Letter der Per- 'onalabieilnng, Minlsterialdtrektor von Sloh rer, tritt einen (Hesandtenpostcii in Kairo im Lause des Januar an. deiEo der früher« Pressechef der RetchSregicrung, Mtnisterial- 'irekwr Ktep. seine Stellung als Botschaftsrat in Washing ton. Kiep reist am 15. Januar ab. Segattonsrat Förster an» dem Auswärtigen Ami, der die Verhandlungen über die Restpunkte der Siitnnrfsnnna mit der Votschafterkonserenz ge» fuhrt bat ist zum Vorircttienden vrizaitontrat ernannl ivooden. Ministerialrat Dr Mend« au» hem NeichSmiulstertnm deS Innern ist znw NeschSgerichtsrat eniaNnt worden. Reichskanzler a. D. Luther beim Aeroklub' BerN». 28. Dez. Reichskanzler a. D. Dr. Luther folgte heute einer Einladung der Lnfthgnsa.A.-G. und deö Aeroklubs zu einem VegruhllilgSaben- in den Raumen des Aeroklubs. Direktor Dr. v. S t a u st nnd Präsident v. K « hler begrüstten den Ehrengast und hoben die große moralische nnd materielle Vedeniung hervor, die die deutsche Luftfahrt den „Rckord- slügen" eines deutschen Staatsmannes beimesse. Tr. Luther gab darauf eine Schilderung seiner Flugerlebnisse ln Süd amerika. Unter den Anwesenden befanden sich u. a. die Reichs- minister Dr. Grstlrr und Dr. K r o h n c. sW. S. B.j Das Aeichsluslizministerium 50 Jahre all. Das Reichsiilstizmtntstcrium begebt am 1. Januar etn Jubiläum. Es wurde am 1. Januar 1877 als NctchS- j » st i z a in t errichtet. 2lm l. Januar 1877 bestand cS ans I Staatssekretär, I Direktor, -t vvrtraaeiiden Räten, 2 ständi gen Hilfsarbeitern und ä Biireanbeamten. Slm 1. Januar 1U27 besieht da» RetchSjustlzmtntstertui» au» dem Iufttzmliitster, I Staatssekretär, 2 Ministerialdirektoren, 11 Ministerialräten, 3 tDbcrrcateiiiiigsräten, 2 RegterungSräten. 25 Bureau- beaniten und einer ganzen Reibe kommissarisch beschäftigter Hilfsarbeiter. Dieser große PersonalziiwachS datiert erst seit der Revolution. Am 1. Januar IV14 standen im Dienste des RcichSiusttzamteS der Staatssekretär, 1 Direktor, in Vor tragende Räte und 2N Bureaiibeamte. In anderen Ministerien ist die Zunahme der Bramten.zahl znm Seil noch erheblich größer. Aulvunfatt Rvskes. Hannover. 28. Dezember. LPerpräsident NoSke hat gestern im Harz ans einer Dienstreise in einem Auto einen Unfall erlitten und sich dabet einen einfachen Ntppen- bruch zugezogoi. Der Obcrpräsiöent hat das Sanatorium Varna in Braunlage ausgesucht, wird aber heute noch »ach Hannover zurückkehren. (WDB.) 2,6 Millionen Ieppelin-Srkener-Spende. Slerlin, 2i>. Dezember. Im Lause des Januar wird das ziuratorium der Zeppctiii-Lckener-Svcnse das endgültige Ergebnis der Sammlungen feststellen. Die Sammlung hat bis setzt 2.«1 Millionen Mark ergeben. Einige große Bezirke namentlich in Westdeutschland haben noch nicht ab gerechnet. , Rückkrilksabllchlen Prlmo be Riveras? Pari». S>. Dez. ..Ere Nouvellc" gibt eine Ltssaboner Rachricht aus privater, durchaus glaubwürdiger Quelle wieder, nach der in politischen Kreisen Spaniens beharrlich das (Äcrücht in Umlauf s«t. daß Prtmo de Rivera dem nächst sich aus dem polttlschen Leben vollständig zuriick- zlehen wolle. An die Szntze der Regierung würde Veneral Verenger treten. iWTV.l Oerttiches und Sächsisches. Der Ileuerfrcie L»hi>b«lri'i> Br beschä- gte usrv. Stach dein Erlaß des RetchssinanzniinisteriMuS vom <ipLe- zember bleiben die bisherigen 'Richtlinien über die VoH«id- lniig von Anträgen ans Erhöhung der steuerfreien Betrüg* im wesentlichen auch für das Jahr >»-'7 i» Geltung Dsngch ist, wie »er tztelchdbunöder «riegSbeschÜtztatski mil- trilt, die Erhöhung d«O aezoniten steuerferten Vvynbetraaes von 10» Mark monatlich in, Ptvzetztlatz tzer ErwertzSbeschrä,,. ng ohne Ei»t«lnachweio alten ,ru»«rl'»tätigi>» Krlegs- gewshreii. öt« mind*s» i>nd*sl»n» ÜS Prozent erwerbs- Vergitnftlgnngen «»erden ancii ««taten zn t. schränkt sind.. Die gliotchen " " -- . während habe» rerchttgt Ursachen Beschädigten wird ein«"a»ae«rslanc TrhEhNisi der steuerfreien Betrage oliutz Eiiizelnaclnvlftz zugelässen. Ucber M Jahre alte Altrciitner. die I« Weg« -eS HarteauSgleichs vom VersorgiingSaiiit eine Üicnke erhalten, kann eine Er höhung der steuerfreien Beträge gewährt «erden. Für Krtegerwitweii gelten Aiiswendilngen im HauSnalt. dl« durch die Erwerbstätigkeit der Witwe mit minderjährigen Kleidern veranlaßt worden sind, ansdrücklich zu den besonder« wirt schaftlichen Verhältnissen, die durch Erhöhung des stenersrcicn Lvhnbetrages berücksichtigt werden können. —* Deutschc Bolkspartei. Qrtsverein Dresden. Die Ortsgruppen 17. und Ri hielte» «n ii. D«z««h«r mU«t Leitung des QbcringenienrS Nabe eine sehr gut besuchte Versammlung im Herrenzimmer deö Nenstädtcr Bahnhofs ab. wobei Frl. Strohbach einen Vortrag über ihre Reis«, erkebntllc ln den 'Vereinigten Staaten während deS Weltkriegs hielt. Dte Rednertn schllöeri« fesselnd ihre Eindrücke, üzähltc von de» Selienswürdigketien Neuuork« usi». und tzertchlele Uber die deuischsetndliche Stin<niung. die t« Tadre 1818 in be» U. L. >. herrschte, »ehr tniereffant waren die Gchtlde- rungen der ÜHickreise, die die Voriragcndc nls einzige Deutsche ans einem holländischen Dampfer unter vielen Schwierigkeiten machte und bei der sie uitt knapper 'Rot der englischen Ge fangenschast entging. Den Ausführungen wurde lebhafter Beifall gezoüt. —* Verleihung von Ehrenzeichen. Tie tAeiverbekammer verlieh in Anerkennung besonderer Verdienst« um Hand werk und Gewerbe dem Baurat Elirenobermelster Emil Wägncr in Dresden das tragbare Ehrenzeichen in Silber am weiß-grüne» Bande. . —* Sonntagsrückfahrkarten ,««.RenlaHr. Di« Gonntaß«. rtickfahrkarten gelten znm Neujahrsfeste von Freitag den 31. Dezember mittags l2 Uhr ab. Die Rückfahrt von der Zielst,itivn oder einer UntermcgSst-itton muß '"ätestens Montag den 8. Januar vormittags 8 Uhr angetreten werben, Auffahrl eines Gülerzuges auf einen Schnellzug. Am Dienstag abend gegen 11 Uhr fuhr aus Bahnhof LchwcikerShain — Linie Riesa—Chemnitz — der G tt t e r z u g 8 S18 ans den wegen DampsmangelS zu« Halten gekommenen v, Zna 71 leicht ans. Dnrch den Anprall «mrd« eine Anzahl Reisende leicht, znm grdtzten lcilcganzleicht. oertctzt. Der uubetchädlgte Dell des Schnellzugs wurde mit den Verletzten nach Chemnitz «etter- aelritet. Den Verletzten wurde SrztNche Hilie. soweit etz nicht schon ans Bahnhof SchwrtkerShain acschehen war. in de« Arzt» wagen geleistet, der in Mittweida dem v»A«a «narhllngt worden war. AlS Ursache des bedauerliche« Unfalls ist di« vorzeitige Freigabe der Einfahrt für den Güterzng anznselien- Der Materialschaden ist gering. Der Betrieb anf der Pinie Chemnitz—Riesa wnrdc nur «nwesentlich gestört, lttmtlichi DelrlebsflSrung auf der Schwebebahn Sderwiefenlhal. Am D-IenStagnachmittag tn der dritten »tun»« riß dnrch Bruch einer Scheib« et« Begleit» seil der Schwebebahn auf den Ftchtel. berg. Dte SichcrhettSvorrichtungen fu « ttto- nrerten glänzend, trotz vollbesetzter Wagen. Diese blieben sofort kurz vor Eingang in dte Stationen stehe» und die Passagiere konnten wohibrhallcn dte Wagen verlassen. Die 'Bahn wird spätestens am 30. Dezember wieder tn Betrieb genommen werden. StsiiotM- miä lliwüvl«lmr»ö Neginn znk»ne 1»nu»7 vnrm unü 8nng«f>enippe B- Nerr«> unä Damen mit getindcnl'r ScliuHiUgune. prazp. Nei. /tutnatim» <oUbiI0u»8^«cIiuIpN>cIiUx>:r Knsd-n UN<I zzLgciien lür j bützdre«»«!»- SpraeNaeNul« Attmarkt 15. Ink. klcki. llacliow v. vr. kritr llsckov Berttas Neugeslallung - eine deuksche Angelegenheit. laß cs ein wahres „Gesicht von Berlin" nickt gUst. beweist jede Fahrt durch den Rickcnkomplex von Staötsragmenten. deren verwaltungStcchnischer Zusammenschluß sich Reichs- imirvtitadt nennt,- bewies aus kleirrem Raum die verdienstliche A >, s st e l I u n a von R e n m a n n - N i e r e n d o r s, in der die s>m,ie Malergeneration ihre Eindrücke vom Berliner Stadtbild zwanrmengctragen hatte. Das Niveau war nicht 'chlrcht. aber das Qbjekt der Darstellung ermangelt« des höheren Interesses, Sic hatten sich umsonst bemüht. Dir «dründerarchitektur Hut dte Riesenstadt bis in die (Hegenroart mit ihren schiMonenstaflen Ltiliinitgtioncn vergiftet und die Ansätze zu zeitgemäßer Baukunst swtc 'Lyhrens A,-E.-G.-ikom° rlcr. Funktnrm. BuchdriickertiauS oon Taut. Siedlungen ln .'.ehlendorf, Siritz nsiv.t sind io weit zer-strent, daß sie kawm etncii Einfluß aus daü Stadtbild lmben. Aber cs regen sich moderne Kräne, die gründlich und von nuten ans Wandel schaffen wollen. Tie bctnil'iendcn Elemente der Verwaltung, des Verkehrswesens, der Bürgerschaft wer den oon den Pioniere» des 'Reuen, den jungen Architekten, lange bcnnrnhigt werden, bis sic ihren eigenen Vorteil i "ndgreiflich in einer großzügige» Umgestaltung sehen werden, crgwu il,<»8 dämmerte es. >020 lnrt M achter eine» grandiosen Plan -er Vcrtehrsnmlagening ausgestellt und bei der Eröff nung der genannten Ausstellung hielt Ge Ilhorn. B, D. A,, r neu hinreißenden Vortrag, in dem er die baulichen Kon seguenzen ans der Verlehrsändernng zog. Alles freilich noch Utopien, aber wiche, die ihre Verwirk- !Übung in dcr ab'vlut drängenden Notwendigkeit garantiert ieürn können. Mg» denke, imiS Berlin bedeutet; nicht bloß das größte Zentrum vvu Industrie und Haiidel in NUttel- enropa und 'Wohnort sür stiiis Mitlivnc» Menschen, sondern auch Dittchgangsvnnkt dcr wichtigsten Eisenbahnen des Kon tinents. Nur die strikte West-Qst-Richtung hat srcten Durch gang aus den Bogen der Stadtbahn, alle anderen Strecken « ndigen tot ln Kopntatioiien und verstopfen damit zugleich die eigentlichen 'Verkehrsader» für die Stadt, die !>n wesentlichen von Qst nach 'West lausen. Das schlimmste Verkehrshindernis sowohl für de» Eisen- hahndurchgang wie iur den 'Verkehr dcr Stadt stud die riesigen Gleisanlagen der Potsdamer und Anhalter 'Bahn. Bruin- ruintt aller Reformen ist demnach nach Mächlers wie Gell- Horn» überzeugendem Sustem ihre Beieittguna durch Ver legung der Bahnen unter die Oberfläche und Dnrchsührung aller Strecke» bis zu einem gewaltigen Zentralbahnhof an der Stelle ber heutigen Lehrter Anlage sA1t-M»abttj. Sofort gewinnt der ganze Düben und Westen Luft, und es ist Platz nicht nur für sie großen, heute unterbrochenen und verstopf ten Schlagadern des Verkehrs, sondern auch für eine monu mentale Neugestaltung der Stadt Berlin, erreichbar durch große Durchbrüche und Verbtndungsstraßen an den Knoten punkten. betont durch vielgeschosllge Hochbauten, VerkehrS- tiirm« gigantischen MaßstabeS, Kontvrhäusern nnd ähnlichen Snmbolen modernen Großst-abllebenS, dl« die Funktion der mittelallerlichen Dorn- und Nathaustünne für das Stadtbild ausnehmen. Inden, sie den praktischen Bed-ttrfnlsicn der Mil lionenstadt den notwendigen Raum schaffen, in die Luft htnausgretfend, anstatt den kostbaren Boden breit tn Anspruch zu nehmen. Eine solche Regelung, heute noch phantastisch an-mntcnd, muß kommen, und se eher sie kommt, desto vorteilhafter ist Ne zu gestalten. Um der durchgreifenden Praxis und Be quemlichkeit des Fernverkehrs willen, den sie von überallher nach überallhin glatt dnrch Berlin zu leiten erlaubt, nnd wegen der Möglichkeit, an allen wesentlichen Punkten dcr Stadt den Fernzuq zu »erlassen, besitzt sie auch das umnlltcl- baie Interesse ganz Deutschlands. Dr. Paul F, Schmidt. Kunst und Wissenschaft. Rainer Maria «i«»e -j-. Soeben kommt dte Nachricht, daß ber Dichter Rainer Maria Rilke in Montreux, wo er zur Kur weilte, nach mehrwöchiger Krankheit gestorben ist. Erst 5> Jahre alt. ist der Dichter von seine,» Schaffen gegangen, bas sich zu höchster Verfeinerung zuletzt in den „Sonetten an Orpheus" erhoben hat. Rilke ist der stärkst« Verüküustler der letzten Generation, der kunstvollste Former und Verdichter deö Wortes, der bild hafteste Worin,aler und als solcher lnnner weiter von den Stürmen -eS Tages ferngerttckt. Und doch ist eS nicht nur reine Acsthetenkniist, was er in seinen Gedtchlbänden „Buch der Bilder". „Nene Gedichte" usw. gegeben hat. sondern lnner- llchste Schau eines gedankentlefen, vilbkrästtgen Erlebens, das nnr durch dle vornehmste Knltnr dcr Form gegangen war. Eln religiöser Kern, eine Neigung zur Mnstik hat Rilke vor der letzten Erstarrung tm Formale» bewahrt: das „Stnnden- buch" ist stärkstes ZcugnlS davon. Seine Beziehungen zu Rodln, dessen Sekretär und Freund er gewesen ist. verstärkten seine Neigungen zum Malerischen und Plastischen. Mit der VerSerzäblung von der Lieb« und dem Tode de» EvrnettS Christ. Rilke hat der Dichter sogar eine gewisse Allgemcin- bckannthett gewonnen; seine Martenlieder pehSee» »tz» Innigsten neuerer religiöser Dichtung. Die „Aufzeichnung«» des Malte LaurtbS vrtggr" sind Rtlkeö künstlerisch geformtes LebensbekenntniS, ein tieseS Buch, wie auch seine tieisinnigen „Geschichten oom lieben Gott". AuS Prag stammend, «o er am 4. Dezember 1878 geboren war. lft Rilke im Grunde heimatlos geblieben. Reisen dnrch Rußland oerstärkten seine m"stlsche» Neigungen, Aufenthalt in Frankreich lein« formalen Künste. So hat seine reiche Dichtung, die mall gern dem Kreise der neuromanttschen Verspotten um 100« anschloß, doch immer ihre Selbständigkeit gewahrt, wenn sie auch mehr europäisch-kulturell al» im strengeren Sinne deutsch-heimatlich war. P. 2. Mitteilungen der Sächsische» StaatStheatee. Opern haus: Freitag, am 81. Dezember, anßer Anrecht, „Die Fledermaus" von Jolninn Strauß, mit Ludwig Eydtsch. Liefet von Schuch, Waldemar Stacgemann. Helene Jung, Mar Htrzcl, Rndolf Lchmalnauer. Robert Rüssel, Angela Kolntak. Ludwig Ermold. Tänze mit Ellen von Cleve-Petz, Susanne Dvmbvis. Hilde Brumvf, Gino Ncppach. Musikalisch« Leitung: Fritz Busch. Spielleitung: Waldemar Stacgemann. Anfang 7 Uhr. Sonnabend, am I. Januar, außer Anrecht. Richard Wagners „M e i st - r s j n g r r von 'Nürnberg", mit Friedrich Plnschke, Grete Nitiich, Max Oirzel Elfrtcde Haber- torn, Hanns Lange, Ivar Andrcsen Ludwig Enbisch, Robert Rüssel, Ludwig Ermold. Rudolf Schmalnauer. Musikalische Leitung: ^ritz Busch. Spielleitung: Georg Toller. Anfang !L6 Uhr. Der Kartenverkauf für die Vorstellungen am 81. De zember <„Fledering»s"i und 1. Januar s„Mcistrrsingcr"l be ginnt a» der OvcrnhanSkasie morgen, Donnerstag, vormit- tags >0 Uhr. Ebenso können von diesem Tage ab die bereits bestellte» Eintrittskarten entnommen werden. Die Montag, den .3. Januar, wegen deS Beethoven-Kon zertes anssgslciidc Opern-Aiirrchtsvvrstcllung ber Rrthe F wird Mittwoch, den 1. Januar, »gchgchvlt. Zur Ausführung gelangt die Oper „Carmen". Im zweiten Konzert dcö Bcclhoven-Znklus der Staats- knpclle am Montag, dem 8. Januar, iössentllche Hanptorobe Sonntag, am 2 Januar, vormittags )L12 llhrl wirkt als Lolis« Rudolf Scrkin mH. Dcr Künstler kplelt das 6-D»r- Klavter-Kvnzert. Das Programm enthalt außerdem dle 2. Sinfonie tn N-Dur und dle 8 Sinsvnle tn F-Dur. L«Unn>: Generalmusikdirektor Fritz Busch. Dte Ausführung der ö-Dur-Messe von Beethoven inner- halb des Beethoven-GedächtniSprogrammS der Dresdner
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