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«ttttv»», 28. NovtM»« >«28 Druck «. Verlag: Ne»!» ck Neickiardt, Dresden. Boftlck,eck<a»o. lvo« Dieaden Nachdruck nur mit deutl.Quellenangabe iDresdn. Nachr.» »ulllMg Unveriangle Schrtltltück« werden nich: -usdewichr« Dro-lanlKrift! Nachrichten Dresden Aernivrechrr-Lammetnummer: »d»«I Nur >Lr NachtgetvrLch«! Nr. sooit Gchnlrleirung n. Hauptgelchcklttftelle: Dresden-«, l. viartenltrad« M/s» Vezugsgeiühr «am l«. Ns so. Navrmder »»»» »et ttigltch »w^maltger Zustellung frei Hau« l.?0 ««. DolU>e»u«»prei« tür Monat November ».«« MI. ohne Pofttustellungsgedühr. tktngelnumme, >o Big. «nsetgenpretie: Die «nt eigen werden nach Bold mar. berechnet: dt« etnlpalttge kV mm »reue Kelle »» Big., tstr auswirt« so Ptg. gamiltenan»etgen und Siellengeluche ohne Rabatt lü Big., sicher. HÄ» »» Big., dt« »0 mm breit« «eklame»eile »oo Big., außerhalb Sdu BIg. ollertengebühr L» Big- «uswirtige «ultrige gegen Borausbezahlung Sevtking majvrisiett den Rundfunk Nena»letllsiingdkrdarger>i»rn!>Iundsiink>»öllr Berlin, 28. Nov. In der gestrigen ordentlichen Ge neralversammlung der Drahtlosen A.-G., die sich bekanntlich mit der Lieferung politischen Nachrichtenmate rials an die neun in Deutschland arbeitenden Untcrhal- tnngsrundsunksender beschäftigt, kam es -u h c s t i g e n Aus einandersetzungen, als der Vorsitzende dcS Anfstchts- ratS, ObcrregierungSrat Scholz, im Anstrag der Reichs- regierung, die Kl Prozent des Aktienkapitals besitzt, einen Antrag vorlegte, der die vorher nicht angekiindigte Zuwahl von 14 AufsichtSratS Mitgliedern vorsah, und zwar ans Presseorganisatione« der politischen Par teien und den Rundsunkhörerorganisationen. Aus der Ver- lesnng der neuznwählenden Aussichtsratsmitglieder ergab sich, daß in der Lifte von Presseorganisationen die Vertreter dreier grober Parteien, nämlich der Wirtschaftspakte», der Bay rischen Bolkspartei und der Deutschcn Bauern- und Land volkpartei. anßerdem ein Vertreter des Evangelischen Prcss- »erbandes für Deutschland und ein Vertreter bürgerlicher Rundsunkhörer fehlten. Bon der Mehrheit der General versammlung wurde aber trotz dcS laut gewordenen Wider spruches die ursprünglich von der Reichsrcgierung vorgclcgtc Liste der neuen Aussichtsratömitglieder gewählt. Gegen die Beschlüsse der Generalversammlung sind bereits verschiedene Proteste angemcldct worden. Sitzung öeö Reichskabinetts Berlin, 28 Nvv. Das ReichSkabtnett hielt heute mittag die angekündtgte Sitzung ab. ES ist anzunehmcn. dag dabet Reichowirtschastsminister Dr. CurtiuS die Frage der Unterstützungen im Ruhrgebiet zur Sprache gebracht hat. Um l-42 Uhr tritt die Rcichstagöfraktivn der Deutschen Volks- Partei zusammen, um diese Frage »ach dem Bericht des Reichswtrtschaftöministers erneut zu behandeln. 3«« Millionen neue Steuern Berlin, S8. Rov. Rach einer Blätterstimme macht daS Gleichgewicht für den kommenden Reichshaushalt noch immer einige Sorge», obwohl cs inzwischen dem Reichsfinanzmlnistcr durch Abstriche gelungen sei. den rechuungSmäbigen Mehr betrag der Ausgaben von 899 Millionen Reichsmark aus säst 899 Millionen hcrabzudritcken. Dieser Betrag jedoch könne nur durch St cuererhöhungcn aufgebracht werden. Hier sei vornehmlich eine Heraussetzung der Steuersätze sür Bier nnd Wein in Anssicht genommen. Die Widerstände gegen eine Erhöhung der Umsatzsteuer seien so stark nnd so grob, dab man davon Abstand nehmen werde. Ausdehnung -er Anfallverficherung Berlin, 28. Nov. Der Sozialpolitische Aufschub des Reichstages beendete die erste Lesung der Dritten Novelle zur Unfallversicherung, mit Ausnahme einiger Artikel, die zu rückgestellt wurden und im wesentlichen Ucbergangsbestim- mungcn enthalten. Im übrigen blieb es im allgemeinen bei der Vorlage der Regierung. Aus Grund eines Sammel» antrages wurde allerdings beschlossen, das, auch der kauf männische Teil der sür den technischen Teil bereits versiche- ruugspsltchtigen Betriebe ciubezogcn werden soll. Ferner sollen auch andere Betriebe versicherungspslichtig sei», wenn sie wesentliche Bestandteile oder Ncbeubetriebc Versicherungs- Pflichtiger Betriebe sind. Ferner wurde die Bcrsichcrungspsllcht der Artisten beschlossen. In einer Entschlief,ung wurde die Regierung er- sucht, bei der Bezeichnung von Berufskrankheiten auch die durch die Novelle uencinbczogcncn Bcrufsgruppcn und die sür sic in Frage kommenden Infektionen zu berücksichtigen. Eingcsührt wurde ausserdem die Entschädignugspfltcht sür Un fälle im Rcttungswescn. Ausgenommen auö der Versiche- rungSpflicht wurden Kranken- und Ordensschwestern, sowie Beamte, wenn ihnen eine der Unfallversicherung entsprechende Versorgung gewährleistet ist. Für die Ucbcrgaugszeit bis znnz 81. Dezember 1829 soll daö Reichsversicherungsamt die Be fugnis erhalten, Zweifel über die Zugehörigkeit zur Unfall versicherung bindend zu entscheiden. Eine längere Aussprache knüpfte sich an die vom NeichSrat eingefügte Bestimmung', das, die durch die Novelle den Ländern und Gemeinden ent stehenden Mehrkosten vom Reiche ersetzt werde» sollen. Die Neichsreglcrung erklärte, Länder und Gemeinden müssten dieselben Lasten übernehmen wie andere?srbeitgeber. Schliess lich lebnte der Ausschuss den Zusatz dcS ReichSratS ab. In einer Entschlicssung wird die Regierung um eine Prüfung er sucht. ob Lohndreschcretcn nnd Dreschgcnosseuschastcn beitrags pflichtig sein sollen. Sir Einberufung »es A'i«w»rtigen Ausschusses beantragt Berlin, 28. Nov. Die undurchsichtigen Manöver bei den diplomatischen Vorarbeiten für die Sachnerständigeiikonferenz haben die dcutschnationale NeichStagSsraktion veranlasst, an den Aussenmiuistcr mit dem Wunsche heranzutreten, vor dem Auswärtigen Ausschuss des Reichstages über die Vorgänge Aufschluss zu geben. Insbesondere dürste die dcubschnaiionalc Reichstagssraktiou Aufklärung über den bekannten Versuch Pvinearsö verlangen, die Reparationskvmmission in das Sach- verständigenprvblcm htilcinzuschmuggcln. Kleinrentnersürforoe gefordert Berlin, 28. Nvv. Die Abgeordneten Dr. K ü l z und Dr. Luders habe» eine» neue» Antrag eingcbracht, in dem ge fordert ivtrd, dass die Reichorcgicrung mit grösster Beschleuni gung, jedenfalls »och vor Beginn der Haushaltsbcratuugen, eine» Gesetzentwurf vorlcgc, durch de» das in der Regierungs erklärung abgegebene Versprechen auf angemcsscnc Ver sorgung der Kleinrentner erfüllt nnd den Kleinrentnern ein Rechtsanspruch aus Versorgung gewährt wird. Nrrbebaltlose RalWativn »es MotokollS Msen »en Maastrieg Berlin, 28. Non. Der Rcichsausseuminister und der Reichs- wchruiinistcr habe» dem Reichstag das Genfer Protokoll wegen Verbotes des Gaskrieges zur Ratifikation vorgclcgt. Das Protokoll ist bis setzt von 19 Staaten, darunter von sämt lichen G r v s, m ü ch t e n einschliesslich der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten, unterzeichnet worden. Rati fiziert haben es bisher Frankreich, Venezuela, Italien, die Sowjetunion, Oesterreich und Liberia. Frank reich und die Sowjetunion haben an die Ratifikation zwei Vor behalte geknüpft, bah das Protokoll sie nur gegenüber den Staaten bindet, die cs gleich salls unter zeichnet und ratifiziert haben und dass das Proto koll für sic jedem Feindstaat gegenüber unverbindlich wird, dessen bewaffnete Streitkräste oder dessen Verbündete die in dem Protokoll enthaltenen Verbote nicht beachten. Die Reichsregicrnug bemerkt dazu, cs erscheine nicht erforderlich, diese Vorbehalte der deutschen Ratifikation hinznznsügen, da der erste Vorbehalt bereits aus dem Text dcS Protokolls hervorgehc und der zweite im wesentlichen durch völkerrecht liche Anschauungen gedeckt werde. Das »eusch-vvliMr el,vr-»w>«ompromiß abMlchlosstn Warschau, 28. Nov. Wie die polnische Presse berichtet, ist das dcntsch-polnischc Kompromissabkommen in bezug aus die bhoizoivsragc nunmehr zum Ab'chlnh gelangt Der Aus tausch der diesbezüglichen Schriftstücke soll am heutigen Mitt woch stattfinden ErrWimg vm Aakermastrn in LenlstMst» un» Arme Berlin, 28. Nvv. Entgegen den vielfach sich widersprechen- den Mitteilungen über die gestrigen Berliner Verhandlungen In der Frage der zu veranstaltenden Zeppelinfahrtcu nach der Arktis erfährt eine hiesige Korrespondenz über die bet dieser Konferenz gefassten Beschlüsse noch folgende Einzel heiten: Daö Luftschiff „Gras Zeppelin" wird im Frühjahr 1980 der Internationalen Studicngesellschast zur Erforschung der Arktis zu Fahrten über dem Nvrdpolgcbict zur Verfügung stehen. Als Stützpunkte sind diesseits des Pols Leningrad nnd jenseits des PolS voranssichtlich Rome in Alaska vorgesehen, nnd zwar sollen an beiden Orten Anker maste errichte« werden. Wegen dieser Vorbereitungen, die jetzt erst von der rus sischen bzw. amerikanischen Regierung in Angriff genommen, aber erst im Laufe des Jahres 1929 durchgeführt werden können, weil Rome erst im Sommer eisfrei wird, musste diese Expedition auf daö Frühjahr 1939, nnd zwar auf die Monate April bis Mai, verschoben werden, weil nur diese Jahreszeit wegen des Fehlens jeglicher Ncbelbildnng in den Polar, rcgioncn für die wissenschaftlichen Beobachtungen vom Luft schiff auö in Frage kommt. Das Luftschiff wird dann von Friedrichshofen zunächst nach Lsntngrad übcrgeführt werden, um von hier auö die erste Pölgrfährt nach Nome. und zwar über rund 7900 Kilometer, anzutreten. Dabei matz von vorn- herein betont werden, dass «s sich keineswegs in erster Linie nm die Erforschung der Verhältnisse am Rordvol selbst, viel mehr vornehmlich um die geograpbisch« An'klärnng der inne ren Arktis. u«b zwar besonders des Gebietes zwischen Pol und Kav Barzow an der Rordqrenze Alaskas handelt. Ferner sollen die kontinentalen Landender, nnd zwar sowohl ans der asiatischen wie der kanadischen Seite anSaelotet werden. Von Rome ans soll die zweite Fahrt nach der inneren Arktis in Farm einer ebenfalls etwa 9- bis 7999 Kilometer weiten, nach Alaska wieder znriiiksübrenden Schleife unternommen werden, von wo wieder qner übe> bas Polaraebiet die Nück- labrt nach Leningrad erfolgt. Ob bei diesen ForschnnaS- »abrten Landungen an» arktischem Gebiet versucht werden steht noch nich« fest. Die Lustschissleitung dürfte sich in > Aimrttlmislht SinlaSuiig zu einer »rillsch- amerikanischen Mlenkvnserear Washington, 28. Nvv. Der Vorsitzende des MarineauS- schusses des Repräsentantenhauses Britten hat an den britischen Premierminister Baldwin ein Telegramm gesandt, in dem er anrcgt, es sollte eine gemeinsame Konsercnz von Mitgliedern des britischen Parlaments und des Marincaus» schusscs des Repräsentantenhauses abgehaltcn werden, um die Frage der Gleichheit der Seestreitkrästc beider Staaten in allen Kricgsschissklasscn, die von den Beschlüssen der Washing, tarier Konferenz nicht berührt worden sind, zn prüfen. DaS Telegramm schlagt vor, das; die Konsercnz nach dem 8. März in Kanada zusammciitrete» sollte. Nach Beendigung der Be ratungen würden die beiden Delegationen ihren Regierungen Berichte vvrzulcgen haben. In einem Interview erklärte Britten, er habe sich zu diesem Telegramm entschlossen, im Hinblick aus die Rede des Premierministers vom 13. Novem ber, in der er den Wunsch nach häufigeren persönlichen Unterredungen zwischen britischen und amerikanischen Ver tretern zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses aus gesprochen habe. In Regierungs- nnd Semitskreisen werden gegen den Vorsitzenden dcS Flottenausschusses des Senats, Britten, heftige Vorwürfe erhoben, weil dieser dem englischen Ministerpräsidenten selb ständig den telegraphischen Vorschlag übermittelt hat, eine gemeinsame Tagung des amerikanischen FlottenauSschusses und englischer Parlamentarier im März 1929 in Kanada ab zuhalten. Britten verteidigt sich gegenüber den scharfen An klagen mit dem Hinweis, dass es zweckdienlicher wäre, wenn Parlamentarier und nicht Marinesachverständige über diese Angelegenheit verhandelte». In Senats, und NegterungS- kreisen wird erklärt: Britten habe gegen daS Gesetz verflossen, das jedem amerikanischen Bürger verbietet, über den Kopf der Regierung hinweg mit auswärtigen Negierungen in Ver bindung zu treten, wenn dadurch die Politik der Washingtoner Regierung beeinflusst werde. Ser MamMaftSWim» »er großen Nöllen London, 28. Nov. In Erwiderung auf eine Anfrage er klärte der Erste Lord der Admiralität im Untcrhause: Der Mannschaftsbestand der britischen Marine belief sich am 15. Juli auf rund 191999 Mann gegen 116 999 Mann zu dem gleichen Zeitpunkt des Jahres 1911, in der Marine der Vereinigten Staaten aus 113 99g gegen 67 999, in Japan auf 85 999 gegen 59 999, in Frankreich auf 62 999 gegen 69i>9ü und in Italien aus 16 999 gegen 19 999. Grvssbritannicn hat also auf dem Wege der Abrüstung mehr getan als irgendein anderes Land. meteorologischer Hinsicht bei diesen Reisen geringeren Schwie- rigkeiten gegenübersehen als bei der Ucberquerung des Nord- atlantik. Jede dieser Fahrten wird, da im Interesse der sorg fältigen Durchführung der Beobachiungen die Geschwindig keit deö Luftschiffes zeitweise entsprechend vermindert werden muh. etwa fünf Tage dauern. Der neue amerikanische Luftriese Berlin, 28. Nov. Im Rahmen eines GesellschaftsabeudS des Aero-Clubs von Deutschland gab gestern Ministerial dirigent Brandenburg vom Rcichsvcrkehrsmtnisterium einen anschaulichen Bericht über seine Reiseerlebnisse mit dem „Graf Zeppelin". Aus seinen Mitteilungen über amerika nische Luftfahrteinrtchtungen, dürsten besonders die An gaben interessieren, die er über das im Bau befindliche neue amerikanische Luftschiff „Z. N. S./4" machte. Bei dem sür die amerikanische Marine bestimmten Neubau werden die acht Motoren in das Innere des Lustschisskörpcrs verlegt werden» so dass nur Helium als Füllung benutzt werden kann. DaS neue Luftschiff der amerikanischen Marine wird im ganzen 183 959 Kubikzentimeter Rauminhalt haben und mit insgesamt 1189 L8 185-Ktlomctcr-Stundengcschwin-igkcit bet eines Aktionsradius von 17 999 Kilometer besitzen. Der Lustriese wird vier Flugzeuge mitnchmcn können, die wäh rend der Fahrt zu starten und zu landen vermögen. Stlkeminsiurz ln »er Kaserne »er pSolllichen Sm»t Rom. 28. Nov. In der Kaserne der päpstlichen Garde stürzte am Dienstag in zwei Sälen die Decke ein. Im Vatikan hat dicskr Einsturz gewisse Bcunruhigiing hervo.r- gerufen, da man daraus schlicht, dass das Gebäude, das auS der Zeit Sixtus V. stammt, baufällig ist. Unter den Ge- mächcrn, die der Papst bewohnt, befinden sich auch Gebäude teile, die aus dieser Zeit stammen. Der Papst hat angeorbnei, dass die notwendigen ErncucrungSarbciten sofort in Angriff genommen werden. Jas Ziel »er Sl»r»»»lsadttea »es „Gras »emlia"