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Dresdner Nachrichten : 26.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-26
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1885
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DllUshßkkEÜ» vE-ÜOU II Ml.. »n«« «,«««,ljl^lich «. >M »1 »,« « t.r». - «»r. l, oft «,ch»tu. , Uhr. u°»4 »» 12 «itt. In «eukadt: tlollert 5 nnr »nwochrntaariihl» ^3». «ach«. Dt' N»aUt,e htettt» Fete». 8 LNben>1d Pfä »nur «in- 3»>>»i Aeil» »0 Vti. «m» «aranii, , da« niirbllitiai^ «rt>»ek«i der Sn» 4, wir» nicht aeg«»«n. «uliotlr- Inlrrttai>»>«unr!liir aenrn VrL» ««rondozadNni- durch Briefmarke» »d« Postetnjniiiu»- S Bild«« ld Via. Int«rat» skr wtoiMig oder nach gefl» t,«n v»li>«eN» Lu Pta. Jnferai«, ,a»en an: «nnonreu-vur«»,» von l Haaienfletn u. Vogler, Rud Moste.' Daud« n. «»., Invalidendonk, «. KiiOer-Gilrlid. R. IfieO-Mugdeimla. A Varlk-Hall«, B. Arndi>8eritniv7. , L. Klrtner-Humbliro, Piolnu-TevU» I «hr Ritckgabe «Inges. Maimscrlpi« " reine verbtildttchkeU. lrsd«NlßM * Tageökatt für Politik, X» ^' -ilnkMii««. HesGstsoerW, MsealE Irm-emilke. Vü«NeI» DogLvS vovUsulisltov tz-efledmaolrvoUar ÜWIlttzljtzll »15 f^iokon. Odrrin^o, Kroure, »sut-^k5r»Ulon. U»chttfs.soilr,. I'lirl.ow,!». t.k''tvUon^n<"»s>fo Olt'. : Kvl»mi«,l»^o».'iu'iirtr,i1o au« - ««Niem I»tt. > ck. t4ül»nv, Ulp8«I,>„, IVIIntlrulkvi'nti N88« 211». u. !^<«l»I>li,nntr'n8«e li am p«nt,»Ialr. Lr»t« «»»«» UgLksü-u.' iv«»»too» m vorrüxliobar ^U8«.ckl filr'Üorrvn unck Damen! ZU»W<K 4M<»vV-FR, part. null vr«to Ltaxo. Anstrila« „ach a„»ri>rir1» «»erd«,« vrorrrpt »fsrrtutrt. UVIl. lüvktvrsekul« mit kvNftlullLt (»Nim i in aukrvelbl. Landarl»«»«,, 1«o»tr unck Pa4»«1» 1884: Ktlb»rn« M»dalU«»«> °»ck » rüd«I «r I»vin Ittn«I«rM»rtvn ° Vlrevtor V. HV. V. Vossastrussv 2»d-, nimmt ^«otitsr von 6—18.1»drnn »lü kieklllerlvoe» köedulz. von 6 LIV. MO- ^ ! NLtlilrd an) v. keailoaLrlovev (^irtdsod., gosvIlLokLtti., visksnvok. ^usbilä.), ' KnLdoil unä -lrtäckon von U-« ^alu-on nl8 Llack«rs»rtevr<1slli»8e »uk. l'rorjpscto xfr-'tig nrul krLvoo. 8: Lil üsdte» I fertiger Knaveil-ir. N«!>che>l-A«,',üge § L»ra«rvr-8trn»»» 4L, p«r<. nn^ erste Lt»««, xc Loke »>er t»I»vrs« ertz»«»e. kroL vr. ILKvr's 0riWLl-MMLl-I.eidM8vds Nk. 57. 30.1al>rß»ß. L«slire: 40.000 -rpl. Aussichten für den 26. Februar: Schwacher Südwind, theilS beiter, theils nebelig, trocken, Nachtfrost. Dresden. I88L. Tomicrstag, 2<i. Fevr. k»r Sen Mimt Hiier ckl»«»ii»e»»«ii1» »»L »Ne „Vres^ner K»et>- Dlevtei»" >» «ter L»p««IItl»i,, IHLaetensteass« t i, ra »« L^Leoahir«'», tÄr aasvaets >»«t «Lei» Linlseel. L»«»t»»«talten »m «teutselieii ILet« Iis«rel»tetv L» VL L»5ennlik«», t» «Ie> Vesterr.-Ln«nr. ZI««», ekle »o 77 Itr. «»«>. an«ei»vii,invr>. »erantwiMtch«, ««dattrur sttr PvlttistheG vr. «mtl «Irr«» In Dresden Den Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses über den samosen „Kulturkampf" wird inan außerhalb Preußens wenig Geschmack abgewinnen und auch innerhalb der preußischen Monarchie übt dieser Berathungsstofs lange nicht mehr die frühere Anjichungskralt auS. 14 Jahre wahrt nun der Kirchenkonslikt; seit 14 Jahren hört das Volk dieselben Reden darüber, bald in« Reichstage, bald im preußischen Abgeordnetenhaus«. DaS ermüdet. Ein gewisses Einerlei macht sich geltend. Auch bei der katholischen Bevölkerung Preußens hat sich das Interesse an derFortführung des Kirchenstreitcü wesentlich abgestumpst, seitdem die Regierung in anerkenncnsmerther Weise außerordentlich Viel gethan, um die Seelsorgernoth abzustellen und den religiösen Bedürfnissen ihrer katholischen Untertbanen gerecht zu weiden. Der Cultusminister Dr. v. Goßler thrilte mit, was er diesbezüglich Alles seit 4 Jahren gethan. Damals fungirten in ganz Preußen nur drei Bischöfe, setzt ihrer 1t); alle Domkapitel, die früher desorganisirt waren, find bis aus 2 reorganisirt; die GehaltSsperre, die der Staat über alle katholischen Priester verhängt hatte, ist ausgeboben, nur die Geistlichkeit in Posen bezieht keine Staatsgelder -. 1400 Seelsorger wurden eingesührt -. für das Institut der Hilfsgeistlicken ist sehr viel geschehen; DiSpense von der Vorschrift, daß katholische Geistliche 3 Jahre lang aus deutschen Anstalten vorgebildrt sein müssen, ehe sie in Preußen ein Amt erhalten, werden fast immer ertbeilt und nur dann verweigert, wenn der Betreffende frisch von gewissen Jesuiten-Collegien in Rom, Innsbruck» Feldkirch rc. kommt. Aus alle Dem und noch anderen wohlwollenden Maßregeln ist zu ersehen, daß bei der preußischen Regierung keine Kampflust besteht, sondern die redliche Absicht. mit der römischen Kirche in Frieden zu leben. Und trotzdem der Kulturkampf! Der so katholikensreundliche preußische Minister kann es eben den Uliramontanen nicht reckt macken. Erst befolgt er den Rath Windthorst'S, die prinzipiellen Streitpunkte zwischen Staat und Kirche so wenig als nur möglich zu erörtern, hingegen an der Hand des praktischen Lebens die beiden Mächte einander nahezubringen. Tann aber genügt cs trotzdem dem Ccntrumsfübrer nicht. Windthorst verlangt auch die Wiedereinsetzung der Erzbischöfe von Köln und Polen und daß der Staat die Erziehung der Geistlichkeit grund sätzlich der römischen Küche überlasten und ihr auch die Gerichts barkeit iiber ihre Geistlichen völlig einräumen solle. Selbstredend sordcit er auch die völlige Beseitigung der Falk'scben Maigesctze. Der Minister erklärte, er werde dem jetzigen Landtage keinen Gesetz- culwurs kirchcnpolitiichen Inhalts unterbreiten, aber im Sinne der Verlöknltchfcit praktisch den Interessen derKatholiken entgegenkommen. Außerhalb Preußens würde man dem dortigen Kirchcnstreit noch weniger Theilnalnne schenken als man ohnehin thut, wenn besten Fortdauer nicht die ganze Politik auch im Reiche beherrschte. Aus dem Wege diplomatischer Verhandlungen mit dem Vatikan kommt Preußen nickt vorwärts. Die Kirche muß, was ihre geist» liehe Arbeit, die Ausbildung, die Anstellung und Disziplin ihrer Geistlichen aniangt, selbstständig sein, aber der Staat muß sich einer Kirche gegenüber, die einen Papst an der Spitze hat, bei welchem die alten römischen cäsarisckcn Weltherrschaftsgeiüste so traditionell geworden sind, daß sie auch der ganzen katholischen Kirchenpolitik in allen Ländern anbaften — mit sicheren und festen Gaianticn umgeben, damit Ilcbrrgrisse vom kirchlichen aus daS staatlich - politüche Gebiet nicht slattsinven. Daher ist eine selbst ständige Revision der Maigesetze durch die gesetzgebenden Körper schaften ein Ziel, „auss Innigste zu wünschen". Erschwert wird die Erreichung desselben durch die offenbare Parteinahme des Cen- trums sür d,e Polen. Nickt, daß die rheinischen, westfälischen und andere deutsche Katholiken die LoSreißungsgclüste der Polen begünstigen möchte», aber da bei d^i Polen katholische Kirche und polnisches Königreich untrennbare Begriffe sind, hat die politische Freundschaft, welche das Centn»» den Polen gewährt, eine sehr bedenkliche Seite. Die Polen spielen wie immer ein Doppelspiel. Im Berliner Landtage versickern sie ihre Loyalität gegen Preußen, daheim gebt ihre ruhelose Agitation, um von Preußen loszu- kommcn, ununterbrochen fort. Ihre Prediger beten allsonn- täalich vorgeschriebencr Maßen für den Landesherr», aber Wochentags unterstützen sie alle Bestrebungen zur Wiederher stellung Polens. Sie protcstiren gegen hockverrätherische Pläne, die man ihnen zuschreibt, oder waS ist die erstrebte Losreißung PosenS von Preußen anders als Hochverrat!, ? Mit welcher jesuitischen Schlauheit sie dabei zu Werke gehen, zeig eine geheime Korrespondenz zwischen dein abgelebten Erzbischof von Posen, Grafen Ledochowski, und dem Bischof von Kulm, v. Marwitz. Diese Korrespondenz ist der preußischen Regierung in die Hände gesallen und es ergab sich aus ihr Folgendes: Als aus den Wunsch des Königs von Preußen It>71 das Kirckcngebet anders und zwar dahin gefaßt werden sollte, daß in Preußen kür alle Fürsten und freien Ltädle des Reicks gebetet werde, entsprachen Dem alle preu ßischen Bischöfe gern und auch Graf Ledockowski zeigte a». daß er einen solchen PaffuS in das Kirchcngcbet ausgenommen habe. Aus dem gedachten geheimen Briefwechsel geht aber hervor, daß absicht lich und nach sorgfältiger Vorbereitung das Kirchcngcbet so gefaßt wurde, daß es nur auf daS — polnische Reick, verstanden werden kann. DaS ist ein schnödes Spiel mit heiligen Dingen, ein echtes Jesuitcnkunststück und da sollten dir deutschen Katholiken wirklich oulhören, den heuchlerischen Äethcucrungcn ihrer polnischen Glaubens brüder Glauben z» schenken! Schlimmer noch als selbst im Sudan entwickeln sich sür die Engländer die Verhältniffe in Centralasien. Unaufhörlich schreitet die Annäherung der Russen nach den Grenzen Indiens vorwärts. Den Vorwand zur Ausdehnung des Russenreichs geben stels die Unruhen an den Grenzen, die Räubereien halbwilder Völkerstämme. Rußland erklärt, sich gcnöthiat zu sehen, die Räuber zu bestrafen; eS tbut dies, indem es ihr Gebiet sich einverleibt. Stets erfolgen in solche* Füllen erst Alarmrufe, später Proteste England-, Die ersteren weiß man von Rußland nus zu beschwichtigen, die letzteren! »«<>«"»» »- M.. os. Februar. Cre«u 200.07. klom«»-»» Los. o-mbardrn kommen stels zu spät, da inzwischen die lussiscke Grenze wieder ein gutes ' Stück nach Indien zu vorgeschoben ist; sie sind wirkungslos, da Rußland sich nicht um sie kümmert. So ist in den letzten Jahren Chiwa und Buchara mit seinen an Afghanistan grenzenden Stepven von Rußland verschluckt worden. Man muß anerkennen, daß damit große Erdthcile einer höheren Kultur zugänglich gemacht werden. England crblickr darin natürlich nur die Bedrohung seiner Herrschaft über Indien. Ans dringliche Beschwerden Englands nun willigte Rußland darein, eine englisch-russische Kommisjwn an Ort und Stelle zu senden, um eine definitive Grenze zwischen dem beiderseitigen Herrschaftsgebiete zu vereinbaren. Die englischen GrenzregnIirungSmitglieder machten sich denn auch vor Jahrcssrisi auf den Weg. An ihrer Spitze Sir Peter LumSden. „ein Maun von afghanischer Vergangenheit, aber ohne besondere Fachtcnntniß in der Politik, sowie in der Geo- und Ethnogravhic dieser Gegend." Ihm zur Seite standen drei Untcrkoiiimissäre, darunter der sehr tüchtige und sachkundige Obrist Stewart. Er hatte früher in der Verkleidung eines armenischen Pferdehändlers den Noidrand Irans durchreist. Zu den Kommissären gesellten sich noch eine Anzahl von Sekretaircn, Beamten, dann Aerzte, Geologen, zweihundert Kavalc- ristcn, Alles in Allem an tausend Mann. Auffällig und nicht gerade glückverheißend sür die englische Kommission war cs schon, daß sie statt aus dem kürzeren und bequemeren Wege über Kandahar nach Herat zu reise», den niühseligeu Steppenmarsch von Beiudscliistan aus über Nuschki marschirte, weil der afghanische Herrscher erklärte, daß er für die Sicherheit einer durch Kandahar ziehenden englischen Truppe nicht einstehe» könnte. Die englische Grenzregnlirungs- Kommission liegt nun seit über einem halben Jahre in Herat und wartet aus das Eintreffen der russischen Kollegen. Diese kommen aber nicht. Dafür erscheint jetzt in London ein Russe, Lcssar, der eine Eisenbahn in Afghanistan tracirt bat. um Grcnzordnungsvorschläge zu unterbreiten. Mittlerweile ober schiebt Rußland seine Borvosten bis Herat vor; cs wird zwar abgeleugnct und für unehrenhaft erklärt, während die Verhandlungen iin Gange sind, selbstständig Etwas zu machen, aber das sind bekannte Be- ichwichtigungsmittel. Langsam, aber unaufhaltbar wie ein Gletscher sich thaiwärts senkt, rückt Rußland nach Indien vor. Englands höchster Ehrgeiz gebt dahin, zwischen seinem indischen Reiche und Rußland das Asgbanenrelch gleichsam als Prellkisien zur Milderung des Zusammenstoßes einjuschiebcn. Auch das wird ihm mißlingen. Bereit- hat sich der englische Grenzkonnnissar LumSden zurückgezogen, der russische General Romonoff aber seine Vorposten bis an die afghanische Grenze vorgeschoben und nach früheren Vorgängen darf man erwarten, daß demnächst Russen und Engländer Nachbarn sind. >17--/,. «der Loose Ooslcrr. Stlberrentk —. V«»>«rreme —. «altzier LM Vcstcrr. «oidreni« —. Ung. Goldrmt« —. 77er Nullen —. »der Rusen — L. Orienianleibe —. Neuesic Ungar, «oldaul. —. S. Orienlanleili« —. Ungar. Papterr. —. Lticonio LM.SI. Savvler S8.3I. DoUb,«B. —. Serbe» —. Fest. Wie». 2ü. Februar. Crebit vbe.oa. Slaaisbaün 308,7». Lombarden II7,bd Nordwcsib. 170,20. Marinoien oa.üb. U»g. Credit 310,00. Elbetbal —. Fest. Pari», 20, Februar. Schlub. RenreOi bO. Anleihe 100,70. Italiener 87,b.r, Siaaidbahn 030.00. Lombarden SW,70. do. Prioritäten —. ctgy-lcr Sll OO. Leo. Goldrente —. Spanier —. Ottomanen 004,00, Rühle,. t-ando», 20. Februar, Born,. II »he »t SIN». «sonsvIK 1873er Ruise» 200,. Italiener 80»,. Lombarden 124,,. Türken I7'/„. §-/,> trind. Nmerik. W.U,. io/, Ungar, qioldreiile 7l>>,,. Oeilcrr. iiloldrenic 87>/,. Preuhillisc Eonsolei io-.» . tkßqpikr 67-'/,,. Olioi»a«b»iik Hb»/,.,. Luc-,-Aktie» 77-/,. — Stimmung: Fes». «t«Itin, 20. Februar, Nachmittags l Uhr. (Betreidemarkt.) Weizen füaitt loeo 104-101, Pr. April-Mai 100.00, Pr. Mai-Inni 108,00. Roggen »ran, loco 130-140. pr. April-Mai lil.OO, Pr. Mal-Juni 140,00. Rüdöl slill. 100 Ng. pr. Februar 00, pr. April-Mai 00,00. Spiritus flau, loco 4l,00 April-Mai 43,50, pr. Jnni-Juli 44,50. Petroleum loro 8.20. BreSIa», 20. Februar, Nachm. iwetrciLemarkt.s Spiritus pr. 10» Liter I» Proe. pr. April-Mai 42,00, pr. Ju»!-Fuli 43,80. pr. 2>ilI-A»gufl 41,8». Wrizru pr. Februar lt!2.00. »loggen pr. April-Mai 144,00, pr. Mat-A»ni 140,>», Pi. Inni-Inli 140,50. Nubül pr. Fcbr. 52, pr. April-Mai 01,00, pr. Mai-Juni 22,Ol', Zink ruhig. — Wetter: Schön. London, 20. Februar. Wcizcn gcschiifislos. Mais stetig, Hafer gefragt, o« Sch. «hcurcr, übrige Äctreldearten trage. — Wetter: Rege,'. Neueste Telegramme ber ..Dresdner Nachr." vom 25. Febr. Berti». Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des Kultusetats fort. Beim Bisthuni Köln verlangte Biesenbach (Centrnni) die Zurückbemsnng des Erzbischofs Melchers, Es blich beim Mvnoloa, da Niemand weiter sprach. Beim Titel Bisthnm Trier verlangte Mosler (Eentrum) die Begnadigung des aus Grund der Maigesetze vernrthciltcn Geistlichen Behn. der wegen Störung der öffentlichen Ordnung zu einer stmonatlichen Geiängnißstrase vcrurthcilt ist, Kultusminister v, Goßler erwicdcrtc, eine Begnadi gung sei mir denkbar, wenn sich Behn wenigstens zur Verdutzung eines Theils seiner Strafe stelle, v. Schorlcmer lEentruuu meinte, wenn man diese Erklärung mit der über Schwcningcr vergleiche, könne man urtheilen, welches Maß von Gerechtigkeit die Negierung nbc. Das Ccntrnm beantragte 48,600 Mk, ftir den altkatholischcii Bischof zu Rintelen zu streichen, und erklärte, unter der Ueberschrist „Katholische Geistliche" könne das Eentnun die Forderung nicht ge nehmigen, da Altkatholiken keine Angehörigen der katholischen Kirche seien. Ehncrn beantragte darauf, die Forderung unter der Bezeich nung ,,Fur den altkatholischen Bffchos als besonderes Kapitel zu bewilligen. Auch dagegen erhob Windthorst Widerspruch, weil die Altkatholiken die Anforderung stellten. Katholiken zu sein. Die Forderung wurde schließlich gegen die Stimmen des Ecntrnms und der Polen genehmigt: beim Kapitel „Univcisitäten" beklagt Ncichen- sperger, daß die Studenten der Jurisprudenz zu wenig stndirtcn und zu viel paukten und dem Frnhschopvcn huldigten, Kultus minister Goßler konstntirt, daß nach einer bei den Universitäten geschehenen Umfrage die Studentendnelle und Mensuren sich ver mindert hätte». Zansscn und Minnigervde bedauerten, daß bei der Enquete über die Bivisektionssragc in wenig Gegner derselben ge hört worden seien. Birchow und Minister Goßicr bestritten, daß Lokales und Sächsisches. — Abermals haben wir vom Tode eines verdienten Staats beamten zu berichlen. Gestern in den frühen Morgenstunden ver- schied der Herr Criminalrath Fr. Weller an den Folgen eines NamcnS Gchirm'chlags, der ihn voi mehreren Wochen getroffen halte, nach « neue langen Leiden Ter Verstorbene hatte ein Alter von 53 Jahren * erreicht; in Leipzig geboren, trat er, nach Vollendung seiner Studien in Leipzig und Jena 1856 als Polizcicommiffar in den Dienst der z- Stadt Leipzig. Don da wurde er 1870 in den Staatsdienst und » zwar als Criminalcommissar befördert, 1878 erhielt er den Titel L „Criminalrath". Er stand an der Spitze der Eriwinalabtheiinng A bei der Kgl. PolUcidirection und rcdigirte längere Zeit Ebcrbardt'ü L „Allg. Poiizcianzeiger". Meller war ein Beamter von der höchsten s Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit; ein ehrenhafter Ebarattcr und ^ makelloser Lebenswandel zeichnete ihn auS — selbst seine Feinde aus der Umslurzpartei erkannten die Trefflichkeit und Reinheit seines- Charakters au. Eifrig und unermüdlich in seinem schweren und verantwortilngsrcichen Dienste drängte er dock nie seine Person in »s den Vordergrund; bescheidenen Wesens haßte er Alles, waS wie s Streberthum anssah. Wegen seiner Tbätigkcit gegen die Rcvolu- H tionspartei war er der Gegenstand heftiger Angriffe derselben. sie Z ließen ilm kalt, er that nachwicvor seine Pflicht. Liebenswürdig in' seinem Umgänge, ein durchaus humaner Vorgesetzter, batte er das Vertrauen Aller erworben, mit denen er amtlich und im Privat leben verkehrte. — Der verstorbene Hotelier Herr Largüe muß sich offenbar über daS von ihm zu hinterlasscnde Vermögen in einiger Selbst täuschung befunden haben, wenigstens lassen dies die Mitthcilungen , erkennen, die seine Verwandten uns bezüglich deS in der Stadt vielbesprochenen Testaments gestern machten. Der Verstorbene bat inbaltiich deS am Montage «öffneten Testaments seine beiden Erben, einen leidlichen Neffen und «ine nach Leipzig verhcirathete Nickte, sehr kurz gehalten, indem er ihnen nur eine Leibrente von je 1000 Mark aussetzic, dieselbe Summe, die er in gleichem Sinne auch seiner Wirthschafterin vermachte Als Hauotcrbcn hat Herr Largöe einen hiesigen Rechtsanwalt und einen Großkanfmann ein gesetzt, mit dem Aufträge, diejenige Summe, die nach Abzug obiger ü LcibrcntcnuonzusamnienOOOOM.verbleibt.zurUntcrstütznng „frommer Stiftungen" zu verwende». Vor Allem soll eine Louis Lnrgäe- Stiftung ins Leben gerufen werden, lieber die Bestimmung de: selben und über die Zuwendung etwaiger anderer Mittel an fromme Stiftungen haben die beiden Hauptcrben die selbstständige freie Verfügung. Auch sollen die Hauptcrben den näheren Freunden Largec's Andenken zuweisen. Es wird darauf ankommen, welcher Preis ftir „Stadt Gotha' erzielt wird, ob sür gemeinnützige Zwecke viel verfügbar bleibt. — Der gestern erwähnten pädagogischen Abhandlung des Herrn M. Baron „Unkindliche Kinder" entnehmen wir Folgendes: Die Klage über mangelndes Familienleben bezieht sich nicht nur au: die Häincr der Armnth und aus das sogenannte Proletariat: auch . , . ,, .. >n d'en besser situftftcn Ständen sucht man picliach vergeblich nach aus den preußischen Universitäten ein Mißbrauch mit der^Vivisection ! dem. was man Familiarikät nennst Wo der Baker dem Wirths aetricben weide Tie Forderung für die ncucreirte Stelle eines Professors der Vcunetologic wird von der Kommission zur Annahme empfohlen. EnnccccruS begründet den Antrag mit der Nothwendig- keit der Errichtung des bezüglichen Lehrstuhls; es handele sich hier bekanntlich nnr die Professur Schwemnger s. In die Berathung darüber wird erst morgen eingetreten. — Das Herrenhaus Hai die Provinzial- und Kreisordnung für Hessen und Nassau in den wesentlichsten Punkten angenommen. Die beantragte Trennung von Hessen-Nassau in zwei Provinzen wurde abgelehnt. — Der ... , .... Sinn erweckt und genährt wird. Sic sitzen in der Kinder sächsische Mttitärbcvollmächtigte Major Schlichen wurde festem im stube, im besten Falle unter Aussicht einer Wärterin, oft auch ganz hausleben ergeben, wo die Mittler ihre Nachmittage und Abende in Gesellschaften zubringt und infolge dessen die Vormittage verschläfst oder wo in einem Hanse der Habsnchtstemcl Vater und Mutter er. griffen hat, so daß Beide nur für ihr Geschäft und für's Geldvcr dienen Interesse haben, da sind die Kinder verwaist und verlassen. Wohl lernen sie ihre Eltern von Angesicht zu Angesicht kennen, aber sie ipürcn nicht den wannen .Hauch der elterlichen Liebe, durch den in ihnen allein das Bewußtsein der Kindschaft und ein wahrhaft kindlicher ' '' " " lästerlichen Palais empfangen. Derselbe meldete das Ableben des sächsischen Gcsgndten v. Nostitz-Wallwitz. Als Nachfolger des Ver blichenen wird hier Graf Wilhelm von Hohenthal und Bergen genannt. Darmstadst In der zweiten Kammer erklärte der Staats- Minister Finger, die Frage wegen der Neubesetzung des Bischvfsstuhl Mainz sei in ein anderes Stadium nicht getreten, da zunächst die Curie die Hand znin Frieden bieten müsse. Pose n. In bestunterrichtcten lücsigen klerikalen Kreisen wich bestimmt versichert, daß seitens der preußischen Regierung außer dem Domherrn Wainura Pclplik als zweiter Kandidat für den hiesigen erzbischöflichen -Stuhl und Probst Kwiatowski im Regierungsbezirk Broniberg dem Papste vorgeschlagen worden ist. Paris. Zwischen Paris und Brüssel wird eine Rohrpost hergestellt. Briese werden in einer halben Stunde an'S Ziel gelangen. Kairo. Ein am Dienstag hier cingetroffener Brief des Generals Gordon vom >4. Deccmber vor. I. an einen dortigen Freund sagt: Eö ist Alles zu Ende; erwarte die Katastiovbe i-mne» 10 Tagen. Es wäre nicht so gewesen, wenn unsere Landsleute mich besser über ihre Absichten unterrichtet hätten. Mein Lebewohl an Alle. Gordon. Die Berliner Börse war im Anschluß an die Notirnnacn fremder Platze fest, das Geschäft war aber geringer durch die Un gewißheit über die Gestaltung der Dinge in Egypten. Dieselbe legte eine gewisse Reserve aus die Spekulation. Lanken olyre nennenswerthe Veränderungen, auch deutsche Bahnen wenig ver ändert und still, Bergwerke ziemlich lest, fremde Renten still, un verändert, un Kassaverkchr herrschte Festigkeit vor, Brauereien und Ballgesellschaften lebhaft und steigend, von österreichische» Prioritäten ungarisch-österreichische 1. Elisabeth 4 Proz. Geld, Prag-Duxer 4 Proz. Geld, Franzose» gefragt. aussichtslos, oder sic hocken in den Geschäftsräumen als „über flüssige Möbel" in den Winkeln. Wie schön müßte cs sein, wen» Vater oder Mutter einmal im Kreise der Kinder em heiteres Spiet mitspiclten, einmal am Feierabende eine hübsche Geschichte erzählte», am Sonntage einmal einen aemcinschaftlichc» Spaziergang unter nähmen, die Geburtstage und Familienseftc fröhlich mit den Kindern begingen! Aber dazu kommen sie nicht; entweder haben sie keine Zeit oder sie finden das „zu langweilig". Ihre Kinder müssen nu kindlich werden, denn es fehlt ihnen die Häuslichkeit. Nim noch einen Blick in die Familien, wo der Geist der Zwietracht herrscht, oder wo das Luster seine Stätte aufgcschlagen hat! Was für Rede» bekommt das Kind zu hören, von welchen Auftritten ist es Zcnae da. wo der eheliche Friede zwischen Vater und Mutter fehlt! Wie muß das kindliche Geniüth unter derartigen Verhältnissen verrohen ! Wie muß die Lüge in das Herz einzieyen da, wo die Frau dem Mai,ne mancherlei zu verbergen hat, um nickt seinen — gerechten oder ungerechten — Zorn zu erregen, oder wo gemeinschaftlich Un recht gethan wird, zu dessen Verheimlichung auch schon die Kinder mit hcrangezogen werden! Wie kann ein guter, kindlicher Geist ge deihen da, wo Unredlichkeit und Sitten'osigkcit herrscht, wo übn Haupt die Frömmigkeit gewichen und Gott und Göttliches zum Spott geworden ist! Jean Paul ries aus: „Schasst bessere Mütter!" Wir fügen hinzu: „Auch bessere Väter! Ueocrhnnpt ein besseres Fa milienleben l" .... In alter Zeit waren Vater und Mutter vie Hauptpersonen in der Familie, um sie grnvpirtc» sich die übrigen Familicnglicdcr, ihnen ordneten Alle sich willig »»tcr^ nach ihrem Wunsch und Willen richtete sich das Familienleben. Hentzutane in der Mittelpunkt des Familienlebens nicht selten das Kino, sein Wille beherrscht die Tienstlente und ist selbst für Vater und Mutter maß gebend. Früher blickte das Kind zu Vater und Mutter ehrsurchtö-
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