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Dresdner Nachrichten : 04.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-04
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.05.1887
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sMH< Seite zr !>ld«N der devtkä «f der linke» kn Nation zu Wk begrühen sei., Stednn erNärt^^ah seüre > sicher Bruder zu begrühen sich entschieden gegen die Zweithrilung Nähmen« «u« de-deutschnationalen Verbandes spreche au«, Hatz »stllche Reform nur eintreteu kann, »nenn Schuh argen g der öffentliche« Meinung durch die Press« und die de» jüdischen Einflüsse« am allen Gebietxn de; Be» -esetzgebniia eintritt: deSbaid sind Gegenstand de» Lasse« seitens d ' Moral der Wüst die ivi die ^ ^ Beseitigung de« jüdischen Einflüsse« waltung und Gesetzgebung eintrilt^d nal« auch »um Gegenstand de« " maden und aller Anhänger der daltende« Belachter.) Im Geg , (sind betrachten )vir Deutschnationale den Bsr. der semitischen Äo> Wüste geworden. (An- zu dem deutschösterkkichischcn Antisemitismus weder >d werden kan», wenn iesr« Jahchundert« I Dies betb >kwebe der jüdischen Zeitungen hat ein Theil unserer Bevölkerung sich bereits zur Hörderung der jüdischen Svndcrinteressen auSbrauchen lassen und dannl gegen sich selbst acwürhet. Wir behaupten, daß die Korruption nur bann mit Erfolg bekämpft wrrd, ihre Hauptträger, nämlich die Juden, in erst< acsehlirl leugnen. ^ ruptioa dir Jude» sind? Ich ha! „ gliche diese« Hause«, daß ich glaube, es wird Niemand wagen, da« Geaenthekl zu behaupten. (Nach einer Pause.) Ihr Stillschweigen spricht genügend sür meine Behauptung. E« ist geschichtlich »ach« weisbar, daß bei den Inden die schlechte», polksausbeuterischen Eigenschaften die Regel sind, während sie beim Christen nur aus« »annioweise Vorkommen. Da« internatwnalc beutegierige Juden- thuin hat seine Krallen bereits in den hehren Leib des germanischen Volkes ringeschlagen, aber dieser Raub wird ihm nicht gelingen, denn der unverfälschte germanische Geist ist bereit? au« seinem Winterschlafe erwacht und bereit zur Thai z» schreiten. Ist es denn ein reiner Zufall, daß bei den Wahlen immer mehr antisemitische Stimmen abgegeben werden ? ES rst ein Heller Blödsinn, zu be haupten. das; wir die Juden nur wegen ihres Glaubens nngreisen. Wir bekämpfen die Rasseneigenthiimlichkeiten der Juden, die tveder unter dem früheren Drucke, noch unter der jetzigen Freiheit sich geändert haben. Im Gcgcntbeil, die Jude» sind letzt nbermüthiger, nusbeutungstüchttger und schadenfroher als je zuvor. Nach der Ansicht gewisser Liberaler darf man als Deutscher ein Anticzcchc, aber kein Antisemit sein. Und doch stehen uns die Czechen der Abstammung nach lange nicht so scrn als die Juden. Ich betone es beute neuerdings, daß im Kampfe gegen daS Judenthum uns auch die Bundesgenossenschast der Slawen und Nvmcmcn jederzeit willkommen sein wird. Die Judenpresse allerdings versteht cS liieistcchait, die Bedrängniß der Deutschen durch die Slawen zu Gunsten der Juden auszunützcn, indem sie das Schlagwort aus- gicbt, daß wir Deutsche die jüdischen Bundesgenosse» brauchen, um uns der Slawen zu erwehren. Wir Antisemiten aber sagen, wenn das deutsche Volk ohne die Mithilfe der Juden nicht zu retten ist, daun ist cs wertli, daß cS zu Grunde gebe. Die Juden haben die hcuiige traurige soziale Situation geschaffen und deshalb wird die Lonnig der sozialen Frage auf ihren Leibern zur Austragung kommen. Die Negierung selbst muß die Initiative ergreifen, »m die weitere Änsiidinig zu verhütem bevor es zu spät wird und das anSge- bkntcic Volk zur Selbsthilfe schreitet. Es müssen gegen die Juden, weiche die Urheber des Anarchismus und des Nihilismus sind, Ausnahmegesetze geschaffen werden. Gewisse Liberale sprechen allerdings von Ausnahmen unter den Juden. Darauf antworte ich: Es mag auch unter den Menschenfressern Ausnahmen geben, aber werden Sie deshalb dieMenichenfresscr schonen? Die jüdische Presse ist ein Gegenstand der allgemeinen Verachtung geworden, und ich warte auch jetzt einen Augenblick, ob auch nur ei» Abge ordneter mir dieSialls widersprechen wird? Ich bitte, hat Jemand Nein gesagt? (Große Heiterkeit.) Schönerer entwickelt nun das agrariiche Programm der Antisemiten. Grund und Boden muß wieder scstgenietet werden und darf nicht sein wie ein Haufe« Aniikzetteln, die wie die Börsenpapiere von Hand zu Hand wandern. Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln müsse namentlich gegen die gewerbsmäßigeGüterschlächterct oder besser gesagt Gülerschttchterei gewirkt werden. WaS nn« (schließt er) in unserem schweren Kampfe auHecht erhält, das ist die Uebcrzeugnng, daß der Kern unseres Volkes noch gesimd ist und daß unsere einheimischen Wähler immer mehr Männer wählen werden, die vor Allem einstehen sür die wichtigste Forderung bei Lösung der sozialen Frage, sür das Ver bot der Einwanderung fremder Juden und Schaffung einer be sondere» Gesetzgebung sür die inländischen Juden. Das wird auch bas Looliliigswort bei den nächsten Wahlen sein und zum Schrecken der semitischen Bedrücker und ihres Anhang« wird unser Grundsatz nn Geltung gelangen, der seinen kurzen n»d treffenden Ausdruck linde! in den Worte»: „Ana um Aug, Zahn um Zahn I" (Bravo rufe ans der Antisemitenbanr und aus der Galerie.) Nachdem Abg. Bobrzynski sür daü Ministerium eingetretcn, beleuchtet Abg. Äusserer die nalivnalcn Verhältnisse in Unterstcicnnark und Kram. Dieselben seien beinahe noch unleidlicher als in Böhmen. Er wolle nickt da? ganze slowenische Volk für die schändlichen Exceffc, wie die Vcmdciung des Anastasius Grün-Denkmals verantwortlich machen, wohl aber leien dafür verantwortlich die gewerbsmäßigen slowenischen Hetzer und Agitatoren und die Regierung, welche sie unterstützt. - Die Auslassungen der beiden Generalredner Dr. Herbst und Dr. Kalhrci» sind bereits in den Hauptzüaen charakterisirt. Ans der Rede des Ersicren se« mir folgender Passu« entommen: Wenn man die Finanzgebahrung der gegenwärtigen Negierung und dcS gegen wärtige» Systems prüft. Io muß man das letzte Jahr, welches das Budget des abgetretene» Ministeriums war, mit dem vergleichen, wohin das gegenwärtige Ministerium Heuer gelaugt ist. Und bä crgicbi sich folgendes: Im Budget de« Jahre« 1880, dkm letzten des Ministeriums Auersperg, betrugen nach den Rechnungsab schlüssen die Ausgaben 432 Millionen, die Einnahme» 422 Millio nen, das Deficit !),078.000 fl.: wenn man nun da« heurige Deficit nach dein Budactberichie mit 27 Millionen annimmt, so ergiebt sich, daß die Ausgaben gestiegen sind um 103 Millionen die Einnahmen um 86 Millionen. Das ist das Resultat der Finanzwirthschaft dieser 7 Jahre, und das ist das gloriose Resultat, welche« n»S im stabre 1880 in Aussicht gestellt wurde, nnd wobei die Steuerkraft in in,glaublicher Weise >» Anspruch genommen wurde, denn seit der Zeit sind eine ganze Reihe neuer Steuern eingeführt worden. Tie Schaiiksiener, die Militärtaxe, die Preßhesesieuer, die Ver- brauchsalignbe von Petroleum tm GcsannntbetM« von Mehr als 5 Millionen. Außerdem wurden erhöht die Zölle tm Betrage von rund i2 Millionen Gulden sür »»ffere RcichShälste. Redner stelanat am Ende ieiiicr finanziellen Ausführungen in dein Schluffe, daß das gegenwärtige Ministerium trotz der viel günstigeren Lage, in welcher cs sich befunden, doch eine viel schlechtere finanzielle Siruci- lion geschaffen habe. Es betrübt, schließt Lr. Herbst, manchen Irenen Freund des Vaterlandes schwer, wenn er siehr» ivi» nn Stelle des Emhnsiasiinis sür da« Vaterland entweder Gleichgiltigkeit oder (krbiilcrniig trist, und das kann doch für das Ministerium und für den Staat nicht gloichgillig sein, wenn das deutsche Volk in Oester reich in scincin großen Lhcilc gicichailtig oder erbittert wird. Gewiß werden Alle, wenn es sich um Gefahren für daS Vaterland handelt, >ür dasselbe wie bisher auch fernerhin einstehen, aber man wird mit Betrüblich sagen müssen, daß, wenn die HöfsnUUa immer mehr schwindet, auch der Glaube schwinden wird. (Lebhafter Beifall und vändcllalschc» links. Der Redner wird von vielen Mitgliedern der Anke» beglückwünscht.) — Abg. Dr. Katbrrin, als Grneralrcdüer dcr Ncchicii, führt aus, daß auch die Aiitvlwwisteii Fieundc der Slaaiseinheit sind. Wir übernehmen, sagt kr» gern dir Äkrpflich- lung. jederzeit sür Oesterreich eiiizustelieu, aber gleiche Lasten be dingen auch gleiche Rechte. Mit Schärfe charakterisirt er dann dir nähere Regieriingsthätigkeit der jetzigen OPPösstw»! Tie grtiren sich als die Vertreter der Freiheit, aber die Freiheit haben nicht Sie geschaffen, sondern jene Höhere Hanlv zu welcher wir mit Bektiaurn rmporbliacn. Als Sie auf die Bühne träte», da ließe» sie drn Vorhang herab, darauf stand in goldenen Lettern „mei dest !" aber hinter dem Vorhang pflanzten «sic auf der Bühne daS goldene Halb ans. Da« ist Ihr Begriff von Freiheit. (Bravo I rechis>. Man wirst n»S vor, wir hätten keine sozialen Reformen diinlgestchrt Ja, meine Herren, wa« habe» denn Sir geleistet? Tie buben niemals die Zeit gesunden, daran zu denken, daß auch de A cbeiicr ein Mensch ist, der sein Recht will, nnd wir waren e«, wclcbe n,st der Regierung die Initiative ergriffen hüben 1» jenen soziolei, Reformen, welche Sie Schritt für Schritt ZN verhindern üichicn. Wir basten nicht weniger fest an denl MichSgedanken M der NeichSeiiiheit, ab» unsere Gegner, .aber ick.kamt Mir die Nontttrone nicht denken ohne di» Hrrzonsbütc »iw die Kronen der !lzien sollten endlich die aut dem Lande al« eine ungarische Regierung wie die Statthai Organisation der Freiwilligen Feuer- der wichtigen Aufgaben ihres Amte« Schnebele rntkrvrewen Sicherheit ist, frech zu -griff. und wenn tudk kür die Dhesie esUtreSeu, Wesend kskh d«A " G«ue>. . Im vorigen Gommer . mseuer. ES » sie«, Dürfe« und Jetzt treffen Hiobspost« von «am ein, wob«? selbst Menschrnverlnste ,, schon bisher kein, Spritzenstatistik au» Ungarn vorllegt, kann man wohl die Behauptung wage», daß dort dieses so nothtvendige Lösch- tnsmimenk ln einer noch größeren Anzahl von Ortschaften sehlt, alS^u, ^Galizien. Die. .ungarische Regierung wie die Statthalter« wehr c» , in Angriff nehmen Fraukretch Der „Figaro" hat den lassen, und er hat selbstverständlich, da er in lügen begonnen: er sei aus französischem Boden angegriffen und dort verhaftet, er sei von den deutschen Pvlizriagenten wie von „Banditen" behandelt worden rc. Stach brr Feststellung in der deut schen Rote, daß Schnebele vor dem Untersuchungsrichter eingestan den hat, die Verhaftung habe sich anSschlteßlich auf deutschem Bode» vollzogen, ist es nicht nothwcndig, sich mit dem, was der Patron darüber weiter sagt oder nicht sagt, zu beschäftigen. Schnebele kehrte am 2. Mai Nachts aus Paris nach Pont-a- Mousson zurück. Die Blätter berichten melodramatisch über einen Austritt, der sich zwilchen Gautsch und Schnebele im Eisenbahnzug zwischen Metz und Nvuveant zuaetragen haben soll. Gautsch wäre zu Schnebele in den Wagen gestiegen und hätte ihm geschworen, er sei an seiner Verhaftung unschuldig: Schnebele aber hätte die Bethcucruiiarit schroff abgcwiesen. „Figaro " " treffen vor t würde iin Kriegsfall derer Stelle legt der „Figaro" folg, , . hat Deutschland seit einigen Monaten uns nur Unangenehmes zu- gcfügt: aber seien wir offenherzig, haben wir Deutschland etwa den geringsten Aerger erspart? Das Durchlesen aller der aus den Zivischcniall Pagny sich beziehenden Dokumente würde in dieser Hinsicht sür n»s recht lehrreich sein. Müssen wir uns nicht immer sagen, daß, wa« diesseits der Grenze „lobenSwcrth" scheint, jenseits derselben als „vcrdammenswerth" gilt k Pari«. Die französischen Blätter beschäftigen sich eingehend mit der Kriegsbereitschaft der einzelnen Länder und kommen zn dem Resultat, daß eigentlich blv? Deutschland fertig wäre, Rußland kann cs noch lange nickt fein, da sei» Eisenbahnnetz nicht voll ständig ist, Oesterreich-Ungarn sei ein in der Auflösung begriffener Staat, England, Italien und Spanien, die Türkei unv Griechen land habe» mit sich zu viel zu thiin, um sich rühre» zu können und Dänemark und Skandinavien sind nicht mächtig genug, um selbst i» Aktion treten zu können. Letzteres kann man nur von Holland und Belgien sagen, sodaß Frankreich tn einem Kriegsfälle ganz ohne Verbündete dastehen würde. Der einzige Trost sei. daß auch Deutschland aus keine andere Unterstützung zählen darf. — Ein höchst eiaenthümliches Buch ist erschiene». Es ist dies .Leitfaden des vollkommenen Anarchisten", anonym mit dem Druckvrt London. I» einer schwülstigen Einleitung wird allen Bourgeois der Tod ver kündet und werden die Genossen aufgesordert, so viele Personen nnd Privatleute, kurz und gut Alle-, was dazu beiträgt, Ordnung in die Gesellschaft zu bringen. Sogar die Stiinmzctte! sollen un- ailtig gemacht werden, indem man Terpentin- und Phvsphoranf- lösung mit dem eigenen Zettel in die Urne wirst. Besonders em pfohlen wird die „Zerstürungöcigarctte", welche, mit Dynamit ge füllt. leicht überall hin,geworfen werden kann und großen Schaden anrichtet. Doch besser als die verschiedenen Erplosioncn ist das Verbrennen, das zerstört sicherer. Um FeuerSbrünstc hervorzurufe», wird cs am rathsamsten sein, sich der Gasleitungen zn bedienen, die Schwcseffaden hinzuleiten und den an- "on geht ein ganzes Stadtviertel in zerstören. Bei der ersten revolutionären Bewegung sollen die Genossen nicht vergessen, alle Schleusen zu verstopfe», die Abzugskanäle, Eloaken rc. zuiuschütten, in die Straßen fein gestoßenes Glas zu werfen, daniik Niemand gefahrlos gehen kann, die Telephon- und Telcaraphendrähte abzuschneiden und die Wasser leitungen z» durchbohren, dann wird eine allgemeine Uehcrsckwcm- mu»g und Absperrung ganzer Straße» stattfiiidcii. Die Barrikaden sollen möglichst solid nnd so steil und hoch wie möglich gebaut werden; »u ihrer Vertbeidigiiiia bedient man sich mit Glassplitter gefüllter Bombe». Auch da« Vitriol spielt seine Rolle, indem die Gegner damit begossen werden solle». Daran schließe» sich einig! Rezepte zur Herstellung von Bomben und anderer Geschosse, sowß eine ganze Reihe von Nathschlägcn zur Erwerbung von topogra phischen Kenntnissen, ihrer AnSnntzung re. Auch fehlt cS nicht an Vorschriften, wie man gntwirkende Güte und syinpathetischc Tinten verfertigt, um untereinander zn korrespondiren. Es wird dabri ge- rathrn, sich keines Briefpapiere« zu bedienen, sondern aus Zeitungen zu schreiben, das sei ilnversäiiglich. Am besten ist kohlensaiires Kobalt mit etwas, Sccsalz und Wasser gemischt, bei leichter E» ' rift blmi, tritt aber zurück, sobald daS Papier wiro es am raryiam ren iem, ucy! Hähne zn öffnen und einen Schw zuzünden. Mittels Gasexplosion 10 Minuten zu zerstören. Bei bei hitzung wird die Schrill vlau. tritt aber znrvci. wieder abackühlt Ist. Da« Nickclsalz gießt eine Tinte, die erhitzt grün ciuSsicht. Die mit Kupsersulphat geschriebenen Worte er scheinen mit blaue» Buchstabe», wenn man sie über ein mit Amo- niak gestillte« Glas hält. Auch mit dem Saft von weißen Rüben, Knoblauch, Zwiebeln, Cittone. mit Bier, Milch und Elsig läßt sich schreiben und werden die Buchstaben schwarz, jedoch ist dies weniger zu empfehlen, da man den, Papier ansieht, daß eS nicht normal unbeschrieben ist. Zum Schluß kommt noch eine Aufforderung an alle Anarchisten, gleichzeitig losziibrrche», keinen Pardon z» geben und stets eingedenk zu sein, daß die beste Vertheidignngsart der Angriff ist. Schweiz. DaS große Dorf Sils im Domlrschg ist bis auf 6 Häuirr niedergebrnunt. Jtalle«. In Venedig gestaltete sich die Fahrt des Königs paare« vom Palais nach de», AusstellnngSpalast zn eincin Pittores ken, sarbenprüchtigen Schauspiele. Viele Hundert Hunderte von Prunk- eleite. Die Dampscr Ivndeln gaben dem königlichen Zuge Vas Geleite. Tie Üßten Fiaggengola auf und gaben den Fiaggensaliit ab, während >a« Adminuschlfs den Kanonensalut abieuerlc. Eine vieltaniend- üpfigr Menge akklamirte enthusiästisch den königlichen Zug. I» >er AuSstellnng wurde das Königspaar vom Komitee, der Genieindc- vrrtretung, einer Senats- und Kcnmnerdepntation nnd dem Konsu- lar-Korps empfangen. Der Präsident Graf Papadvpoli danktc dem Hcrrscherpaar für den Besuch und der Königin sür die Uebernohme des Protektorat-, was eine sichere Gewähr für da« Gelingen der Ausstellung wäre. Die Königin Marahcrila crwiedcrtc, sie sei hoch erfreut, bet einem Werke Patyin zu stehen, welches zweifellos einen Neue» Triumph der italienischen Kunst bedeute. Hiermit erklärte sie die Atlsstelliiiig für eröffnet. Nach den beide» Ausstellungs-Präsiden ten sprach der Minister Crispi, welcher den Auischwuiig der italie nischen Kunst betonte. Die Malerei, besonders das Genre, ist sehr aut vertreten, die Skulptur ausgezeichnet und auch die Kniist- industrir. besonder« die venezianische, zeigt gute Fortschritte. Ein der Kammer vorgelegter Gesetzentwurf bezweckt die Bil dung von 24 Feldartillerie-Negimciitern mls den gegenwärtigen 12; das Regiment soll aus 8 Batterien mit je 6 Gcichützcii gebildet werden. Ferner sollen zwei neue Kavalerieregimenter und aus den 8 Kompagnien Fcstuiiasküstcuartilleric ei» Regiment »nt 0 Gebirgs- batkerien formirl und die Genietruppen um 12 Kompagnien ver mehrt werden. Der Kriegsininister verlangt einen attßewrdciiNicken Kredit von 12'/s Millionen Lire sür AilSlüstinigsFvrcke und 2'/« Millionen Lire für Pierdebcschaffniig sowie das, diese Entwürfe nn eine einzige Kommission verwiesen und sür dringlich erklärt werden sollen. Er rrsnchc die Kommission keine Zeit zu venieren. da sonst Folgen sich ergeben töniitri«, sür welche die Regierung die Veraiii- wortung ablehncn muffe. Die Anträge de« Ministers wurden an genommen. Der „Moniteur de Rome' schreibt: phantastische Nachrichten über angebliche gleich« zwischen dem Vatikan und dem QuirUial. Alle diese Mit thkiiuugki» sind Eisittdmige». vererw gelegt, der »«keyr werde Aage. bmch v ht gewährt wir Iche den Polizei in dritter Lesung bill ringcrcicht Port ' " ' dement« sind im . - Ni! " hurchill« Parlament für die irische Zwangs- Ziedereintritt in's Kabiucs für das ieseuill« deö Innern wird erwartet Die zwei Liverpoolrr Schiffe „Jnversnaid" und „Malabar >eu als untergegaugen betrachtet. W Seeleute sind bei dieir Der „Jnversnaid" scgelie Sinaapore ab. Das Schi 0 werde» als unteraegaiia Schiffbrücken ums Lebe» gekommen. am 14. Oktober p. I. von Penarth nw . hatte eine Besatzung von 30 Mann und wurde znletzt 2 Tage später bei der Intel Lundy gesehen. Die Figur de« SchisfcS, ein Rettung? gürte! und das Vorderthell eines der Boote wurde bei Bidefort aa'>- Land geschwemmt. Der „Malabar" scheint auch in der Nähe de Insel Lunvy untergcgangei, zu sein. Das Schiff segelte am l. De: »ach Rio Janeiro ab. Einige Tage später wurde das Breit, a»> welchem der Name des Schisses stand, ausgesunden und später na Medizinkaste» an's User gespült. Der „Malabar" hatte eine B satzung von 23 Mann. Rußland. Der Korrespondent der „Daily News" schreibt als Zeuge des Nihilisteiiprvzcsses: „Ein russischer General war gegen ivärtig, um den Zaren speziell über die Verhandlungen Beruht za erstatten, und auch der Justizminister wurde envartet. Tie Bombe», Flaicben mit verschiedene» Flüssigkeiten und die von der Poliz-i beschlagnahmten revolutionären Proklamationen lagen als inkciim nircndeS Beweismaterial auf einem großen Tische. Die Angeklag ten verbeugten sich böslich vor den Richter» und wandten sich daraus um und lächelten einander srenndlich an. Die Jugend der Ange klagten, das intelligente Aussehen und das seine Benehmen einiger machten einen peinlichen und traurigen Eindruck. Mancher mit leidsvolle Blick wandic sich besonders der jungen Raisa Schinidcwa zu, welche von anssallonder Schönheit ist. Der polnische Apolhclcr Pashkofsli sieht am ältesten auS. Em kurzer Bericht über den Prozeß wird in der Ainiszcilung am Morgen der Hinrichtungen, welche wahrscheinlich Ende Mai vollzogen werden dürsten, erschei ne». Es heißt, das; die russischen nnd polnischen Emigranten in Bukarest mehrere Tage vorher um das Attentat wußten, ehe es ni'o Werk gesetzt wurde". Der „Deutschen Ztg." zufolge ist am Mittwoch die Beicblns!- fcissnng der afghanischen Grenzkvinniission darüber zu erwarten, ob die Verhandlungen fvriznsetzen sind, da eine Annäherung der beider seitigen «tandpnnlte bisher unerreichbar gewesen ist. Nach einer Vcrstignnq des Finanzniinisters ist der sogenannte jüdische KoloiiisatwnsivndS, welcher ursprünglich zur Eimich>n„g von Bauern-Kvlonien für Inden bestimmt war und mehr ais 2 Millionen Rubel betrug, dein Staatsschatz überwiesen worden. Grund dieser Maßregel ist die Abneigung gegen die Ansiedeinng von Juden aus dem Lande. Der „Polit. Korreip." wird aus Petersburg gemeldet, daß die Eventualität des Austritts des Herrn v. Giers in unterrichteten Kreisen als endgiltig beseitigt gilt. Der Zar hatte wiederholte Be gegnungen mit Giers, welche dieses als absolut sicher angesehenes Ergebnis! herbeigesiihrt zu haben scheinen. Türket. Kreta ist ein Revolutionshcrd, dessen Feuer die Türkei nie löschen wird. Die Pwrte hat den Krctcniern schon zn viel Zugeständnisse bewilligt, als das; sic nicht von Selbstbewusstsein aus ihre Kraft erfüllt sein sollten, und wieder,nn zn wenig, »in sie zn befriedigen. Damm wird nichts sie bewegen, den Gedanken, mit Griechenland vereinigt zu werden, anszugeben. Sie warten aus ihre Zeit mit ziemlich viel Geduld, aber bei der ersten größeren Erschüt terung im Orient würden sie sich nicht zuriickhaltcn lasse», das tür kische Joch cibznwcrscn. In Folge dieser Stimmung hört die Spannnna zwischen Christen und Muselmännern dort nie ans, nnd der kleinste Anlaß genügt, vorübergehende Unruhen zu erregen. Neuesten Nachrichten zufolge hat die Situation sick gebessert. Weder in Kanea noch in einem anderen Theile der Insel kamen Ruhestörungen vor. Amerika. In der Stadt LoniSville, Kcntuck», wurde zwei mal der Versuch gemacht, das Stadtgesänguis; zn stürmen, um zwei Neger zu lynchen, welche ein Dienstmädchen vergewaltigt batten, in Folge dessen das Mädchen im Sterben liegt. Der erste Sturm auf das Gesäiigniß erfolgte Abends, der zweite Morgens. Die Po lizei trieb jedoch die Menge zurück und mehrere Personen wurden verwundet. Die Miliz ist nusgeboten worden. DaS Gssängniß ist von einer ungeheuren Menicheninenge umlagert. Feuilleton. st- In der, heutigen ^Lo^en^rin"-Anssnbrniig iin Kgl. Hoithcaler astirt Frl. Hoh. Neunia»er vom Stadtibecitcr in sichrere Blatter bringen liiiie behufs eines Aus- ... vr Hnala.ltz. Lord Salisbury erklär!« im Obechäii« an! rille A»- frugr r» Bezug auf die Neuen Hebriden, Frankreich habe versichert, das; cS seine Truppe» znrückzichen iverbe, sobald ein vcsricdigendesArrange- inent für eine tvikkjaMe Polizei getroffen lei. die englische Nr>' höbe die englische Regicmim Vorschläge nicht abgrlehnt habe. Obwohl die liniert .... Zit diesem Zwecke gemach», dir Frankreich tdlungci! , ... _ i'wohl die Untcrhandlmigeu nicht so schiiell sortichrttt«», ivir die Regierung es wüiiichr, glaube der Bolichaster Waddiiiaw» doch im Staude zu iein. der Regirrinig noch im Lause dieser Woche Mitthrilung darüber ZU milchet,. Der Sekretär für Gochr Mitthrilmig dar, Indien, Etoß, theil»« mit, otc Eisenbahn Afghanistan sei eröffnet worden. Dir über den Bolanpaß na »iktie» für bei, anderen Mtstavli M , . Mainz als Ortrud. Die Vorstellung beginnt um halb 7 Nhr. i Die Gcneraldirektion des Kgl. Hostheaters hat zwei Ausfüh rungen vom „ Ringdes Nibelungen" („DaS Nheiiigvld", „Die Walküre", „Siegfried" nnd „Götterdämmerung") in Aussicht genommen nnd zwar eine sür de» laufenden Monat, die andere gegen Ende Juni. 1 Auch aus dem jetzt erschienenen Buche Richard von Meerheimb's: „Piychodramcn-Welt" (Berlin, O. Panisins) spricht der echte deutsche Dichter und Denker zu »ns. Viel zu wenig ist noch in der großen Menge die in diesen Werken znsainmen- sließcndc Fülle des Schönen, Anregenden, Fesselnden bekannt. Die eigenartige Form, die der Dichter in den letzten Jahrzehnten vor wiegend kultivirt, mag am Ende einen Theil der Lesenden wie etwas Fremdes berührt haben und so mancher Freund noch nicht gewonnen worden sein, der rs sofort werden würde, iven» er sich nur in die Dichtungen vertiefen wollte. Monodramen — Psycho dramen I Was ist das? Was soll das? fragen Viele, Nun — wie Richard Wagner sich neue Formen für seine musikalisch-dramaiiichei! Vorstellungen erfand, so suchte und fand v. Meerheimb für seine reiche Gedanke»- und Enipfinungswclt in der Form der Monodramen die Dnrstellungönrt, die ihm die erschöpfendste schien. Der Erzählung, der Schilderung dramatisches Leben zu geben, das zu erreichen wcn nnd ist er bestrebt. „Eine Form — sagt er selbst — eine poetisch einheitliche Form zn finden, ln welcher das gesprochene Wort die lauschende Phantasie dermaßen anrcgt und beflügelt, daß die agiren den Gestalten, ohne sichtbar zn sein und ohne welch' szenischen Apparat dennoch Plastisch vor die Seele treten — hierin meine Aufgabe — meine Mission!" — Es ist viel darüber gestritten Worden, ob die Mcerheinih'schen Monodramen wirklich eine neue ' orm rrpräsentireii. Hcrrmami Hrttncr, Dr. Fastcnrath und andere csibetiker sagen: ja, nnd solches Urtheil ist zu achte». Ter Streit, der nur in de» engeren Grenzen der literarischen Welt sich an- nab 'ortspann, soll hier nicht sortgeführt werden. Gleichviel, od man die Monodraiiicil-Forin als unbedingt neu ansehen will oder nicht, der Inhalt, den diese Form bietet, ist das Wichtigere an der Sache, näinenttich bezüglich eines allgemeinen Interesses an derselben. Form — ohne Inhalt, wie sie die Zopflitcratnr bot. ist leerer Schall und verfliegt. Lerne man die Dichtungen von Meerheinibs keiine». In ihrer eigenartige» Fori» begegnet man vielen poetische» Gedankenschönheiten, findet inan großen Einpfindiingsreichtliiiin, eine schöpferische dramatische Kr,ist, die vit geradezu überrascht und nänientlich den kür Dramatik Empfänglichen himeißeii kann. Das: Einzelheiten seiner Sujets Dein oder Jenem nicht Zusagen werden, ist a»z»»ehl»en: dies Schicksal Ihcilen auch andere künstlerische Schöpsungen: das dunkle, »»hestiininbcirc Reich der Einpsindniia, die momentane Stimmung — davon bängt dieses Ge- und Nicht- gefallen ah. — Die „Psychvdrainen-Welt" bringt die letzten Dich rünaen Richard von Meerheimb's und darunter einige tiefer greifende. Es ist jedes Genre Vertrete», nur — das Langweilia-.' fehlt. Eigrnthüinllche Phantasien jagen da oft vorüber, gigantische Nrbelacbiide steigen auf, liebliche, herzinnige Frische und Kra't i» rstaltnng und Toü berühren uns, wenn anch der nüchterne Ber lind Kraft in ich der nüchterne Bec- .. Mag das sein. Doch bleibt genug des wahrhaft Schonen. Jedes Bild ist eben nicht sür Jeden. — Die „Piychodrninen-Welt" bringt ober noch eine sein interrssnnte blogrnvhiiche Studie über den Dichter, aus welcher Jeder, der ihn »och nicht kannte, auch den Menichcn lieben und schätzen lernen Wird, den mnihigen, allezeit treuen Verfechter wahrer opferwilliger Huinanität und frommen Glaubens. 0. Ir. -s- Frl. Ottilie Telfel, eine frühere Schülerin des Lcip zigcr CoiiservaloriumS, welche ihre dramatische» Gesangsslndien in Dresden vollendete, bcgirbt sich ans eine Einladung der Herzogin vo» Sngan ln nächster Zeit nach Saga», um daselbst ein Eonccrl unter dri» Protektorat der Herzogin zu veranstalten. Von dort a»S wird Frl. Telscl, im Verein mit nndcrcn küiisllrrischeiiK'mstrn eine Concertournee nach Glvgau, Hirschbcrg, Sprotian rc. unter nehmet». ^ . , -j- Die Neue Opetzettc »Patience" von Arth. Sullivn» bot l>e, ihttr ersten Ausführung am Krollthcater in Berlin eine,' Erwin ge habt, indeß keinen ähnlichen, wie ihn „Mikado" gesunde». ZK
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