Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-15
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1885
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»!Ü! »! El „ Ami «VON» WMn-Ärlj^ N tzd» -ant-tzallt, v. Snidi-Vtnmv., Ha-tSlatt für Politik. x-tttlullM. -Mstwertickr, urrsmIMl. Arm-iiule. ran t «rk^«r- NLuin^u, cirv» 30 kaar zelvclsie- ckvnvr Ori>8d>v, c,el>iau>n sjj llirKiiuiuer-, «ovio dartenr-e' äiv. nncksro ^nft, r»tI»u»«I»IIua,L r. „ gen lü. )lu!, H Vorm. 10 I'br bei >js Orean l.iktimann, Z HNun^u.lluuüc-I^znirtin- ^ r«-tl»«-vrr»-r- Kiiaiuer-,nS ^cbmuele, j>1 > »«Q«- Ä »0,0», iH H U. SLlw, sinmr- u. Mxs-änMt. ß U k>I»i»«i> l». Di-., Nk. *8»»o8iN»Ioö«g^>re«ö«!N, U»eten»te.S. 8 « 2« »«k rv» »»»Ir-Itrludi«»»» ta Link. W N u. «i-pkr, »a»t» »II« Sxwn,»» Land-L-rrUNernr»»! ». LI«»>,»»,- « » Apparat», aus tum »irk m» Zsu-kMo-va von <Srapir-ArI»»n«ir » « 1«I»r tri »wpcni>I«n. « L IeeätzrvsLr«ll-8j>emWt! E «S- IU^I««-stiti>Iik4. SS» » Ler«I»»r«I LOiNßxer, IVIlsLrullerrztr. S. s runllcdkt clem Lltwtrlrt. A Lira«»« Z!)i«Metuitee8 in?iij»iei'-l!«i>k«tzti«ll ß S1U«t »Iv Oorrenponeten«« vbc L- « I>r« n, L A sVilsckroirerstr. Llb u. Sopkieustr. ü »ru l'osbptkbr. ^ Nr.135. 30. rihrgau,. Auflage: 40.000 -r»1. » «u-fichten für de» 1L. Mal: N»rdwl»i mittlerer Stärk Vet durchfchuittttch s . ^ ^^ ^ -« W- ^ * s arrt«,er vewättun- med Med-rfästäge. Wenig verwerte j DvesdeN, I880. Fkettllgf 1A. Mlll. R,neste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". London. ,1. Mal. »wttl«ont n, 2'/,«/. frft,ksk,«. clonsoU »>^ gl»»r»kr D"„ LÜrikN Lo»d«»kn U",. ««wv-rk. >2. Mat. Mtyl «, Mörder Wtnlerwebe» pr. Mat IVS'j». vr. Juni los-:,. »r. JMi t0d>,,. Mat» «New) r«. tzracht S. DreSdm. den IS. Mai. — Sv Moj. der König hatte sich in dH Nacht zum Mittwoch nach Schandau zur Auechahniagd begeben. — Ücber den Aiffcnthalt Ihrer Majestät der Königin Carola in Wien wirv noch berichtet: Hotel Jmpdrial, wo sic adgestiegen war, Mittag ' ' ' - " cK >l- Ihre Majestät empfing im '. Mittags in ihren Apparte- vients de» Besuch dcS Erzherzogs Luowig Bikkor. Nachdem der Erzherzog das Hotel verlassen hatte, fuhr die Königin in daS adelige Tamenüill in der JobanneSgaffe und hielt sich dort längere Zeit aus. Unterdessen waren Kronprinz Rudolph und Kronprinzeisin Stephanie vor dem Hotel Jmpsrial vorgefahrcn. »m der hohen Frau einen Besuch abzustattcn. DaS kronprinzliche Paar entserntc sich jedoch, als eS von der Abwesenheit der Königin in Kennt,,ih gesetzt morden war, unter Nücklaffung seiner Visitkarten und sulir nach Schönbrunn. Um 3 Uhr Nachmittags wurde Königin Carola von einer Hoidanre abgekolt und in einer geschlossenen zwelspLnmaen Hos-Eauipage »ach Schönbrunn geführt, um an dem Diner bei den kaiserlichen Majestäten theilznnrhmcn. Von Schönbrunn aus begab sich die Königin mit ihrem Gefolge, bestehend aus der Hof dame Gräfin Strackwitz, dem Hoiman'chall von Lüttichau und dem Leibarzte Dr. Jakobi, direkt auj den Nordbalmhof, um über Brünn nach Morawetz in Mähren zu reiten. Der Kaiser war 10 Minuten vor Abgang des ZrmcS auf dem Bahnhofe erschienen, wählend die Kaiserin und die Erzherzogin Dolrrie zugleich mit der Königin Carola dort anlangten. Auch der sächsisch« Gesandte, von HeUdors, war aus dem Perron anwesend. Die gegenseitige Verabschiedung war sehr herzlich- — DerFestacluS, der gestern Mittag in der Aula des K. PolisicchnilnmS zur Feier deS fünfzigjährigen Bestehens der natur wissenschaftlichen Gcsellichast Isis avaedaiten ward, wurde durch die Anwesenheit Sr. Masestät deS Königs, der in Begleitung des Kgl. Flügeladjutanten Masor v. Malortle erschienen, ausgezeichnet. ,reuicr wohnten die Herren Staat-minister v. Nostttz-Wallwi lw. v. Abcken und I)r. v. Gerber, Stadtkommandant Genera Ikvtnant v. Funcke. Präsident der Kgl. Polizeidlrection Schwauß, Biirgerincister Nönisch, Stadträthe Kunze und Teucker, Dir. Zruner niit einer stattlichen Corona von Professoren de» Polytechnikums und fast sämmtliche Mitglieder der Ist» der Feier bei. Unter den Ehrengästen bemerkte» wir Herrn General Schnbarth au» Görlitz. Nachdem Herr Geh. Hosratb Prof. vr. Geinitz die Anwesenden begrübt hatte, gab er in kurzen Zügen einen Rückblick aus die ver flossenen 50 Jahre der Gesellschaft, die deute 21 t wirkliche Mit glieder zählt und mit 239 wissenschaftlichen Gesellschaften rmdKor- pmationen in geistigem Verkehr steht. Auf die Festschrift deS Herrn Sekretär vr. Teichmaller, die die letzten 25 Jahre der Geiell'ckall behandelt, kommen wir zurück. Die Festrede hielt Herr Proscsioi Vr. Drude, in welcher er in frischer Sprache Sachsens vilanren-gco graphischen Charakter schilderte.- Mit giobem Interesse folgte dir Feftoersammlung den Ausführungen, die der Herr Redner über untere Flora in Berg nnd Thal gab. I» Kurzem dürste die vollständige Rede in den Abbandlungen der Isis erscheinen. Nachdem Se. Majestät der König, der ob seines frischen und höchst gesunden: Aussehens Aller Blicke in besonders hohem Grade aus sich zog, mit dem Herrn Redner und einigen anderen hoben Herren freiindliche Worte ge wechselt batte, ging die Versammlung, nachdem Herr Geh. Hosrath Professor vr. Gcinitz ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät auSge- bracht halte, in srober Feststimmung um 2 Uhr auseinander, um sich Abends 7 Uhr zum größeren Tbeue Haltung im kleinen Saale des Ger zufmdcn — Ter Seminard irektor Schulrath Bräß in Nossen ist in gleicher Eigenschaft an die Stelle Dr. Austcr's nach Grimma versetzt worden. — Heute feiert der allgemein beliebte und geachtete Kirchschul- Oberlehrer Hosstcr in Cölln bei Meißen sein 25jährige- Amts- jubiläum. Ununterbrochen hat der Jubilar ein Vierteljadrhundert segensreich in Cölln gewirkt und zum Cmporblühcn diese» Ortes thatlrältig beigetraacn. — Ter Rektor des Ditzthum'schen Gymnasiums. Prof. Ziel, gedenkt, dem Vernehmen nach, zu Michaelis seine langjährige, von reichem Segen begleitete Lehrtkätigkeit aufzugrben und in den Ruhestand zu treten. Der Tod seiner Gattin mag diesen Entschluß wohl zur Reise gebracht baden. - Beim Früh schoppen deS herm Reichskanzler« ist be kanntlich die Bicrsragc sehr gründlich, theoretisch wie praktisch, er örtert worden. Hierbei äußerte Fürst Bismarck seine Abneigung gegen daö Pilsener Bier. Ein RelchslagSmitglied rübmte die vor zügliche österreichische Brauart uird die Farbe des Biere», die eS dem Wern so ähnlich ,nachte. „Ja. aber es enthält zu viel Kleber," meinte der Kanzler, der sich vorzugsweise an« „Pschorr" dielt, welches überhaupt vielen Beifall fand. In unserem verehrten Bundessiaaie Bagern — so etwa äußerte sich der sürstliche Gast geber — habe die Kunst der Bierbereitung in den lebten Jahren entschiedene Fortschritte gemacht, während man in Oesterreich, wo er selbst früher ausgezeichnetes Bier kennen gelernt habe, neuer dings hierin weniger erfolgreich sei. Er glaube, den ersterwähnten Ersolg weniger den Substraten der Bierbereitung, als vielmehr den ernsten kuntidcstrebungcn der bayerischen Brauer znschreiben zu dürien, wenngleich er (wir er in humoristischer Werse hinzusUgte) nicht leugnen wolle, daß daS Berliner Weißbier seine Güte viel leicht den „Svree-AIgen" verdanke, die in dem zu seiner Bereitung dienenden Wasser zahlreich enthalten seien. — An d-r im ReichSgesunviieiiSamte zu Berlin seht tagenden Cliolera-Konfcrcnz nimmt Namens des Königreichs Sachsen der Geb. Rath vr. Günther Tkeil. Derselbe theilte aus den sächsi schen Erfahrungen mit. daß in Sachsen in den Cholera-Evidemicn von 1665, 1806 und 1873 Aerztc, Krankenwärter. Krankenttans- porteure und Todtcngräber keine höhere Sterblichkeit an Cliolera n, als die mittlere Sterblichkeit der Gcsammthcvölkc- zu einer zwanglosen Unter« SewerbehaulcS von Neuem ein gezeigt hätten, rung wahrend dieser Epidemien betrug. Ta nicht 1873, wohl ab« geherrscht. Hier 1806 ' .. gen habe unter den Leichenwäschcrinnen, nicht 1873, wohl aber 1865 und 1666 eine größere Sterblichkeit geherrscht. Hier sei jedoch zu berücksichtigen, daß eS 1865 und 1866 denselben gestattet war, die Wasche der Verstorbenen an sich zu nehmen. Redner führte sodann aus Elfter- borg und der Gorbcrgasse in Dresden Beispiele an, die für den Schutz LcS Lehmbodens gegen Cholera-Ansteckung zu sprechen scheinen. In Sachsen habe die Höhe der Cbolera-Epidemic d-s Jahres 1873 mit der Höhe der Bodentemveratur bis zu einer Tiefe von 1 Meter überelngeflimmt — Dem gestrigen Feiertage fehlte die rechte Wcttcrstim- mung. Der Himmel zeigte in den Vormittagsstunden ein recht trüdeSGesicht, als wollte er bald Regen, bald gar Schnee senden. Das Thermometer auf der Augustusbiücke zeigte m der 10. Morgen stunde nur 7 Gr. Wärme. In Folge dieser zweifelhasten Witte rung war auch der Fremdenverkehr nur ein bescheidener. — Viel« unserer Leier werden nicht misten, daß die Einrichtung de» Gebets bei derReveillc und dem Zapfenstreich eine verhältnißmäßig neue Institution ist. Erst durch eins Kabincts- ordre vom Jahre 1813 ist dieses cingeführt worden und zwar ist dieselbe vom 9. August a»S Ncudorh datirt und an den General der Kavalcrie v. Blücher gerichtet. Es beißt in derselben, daß, da bei allen Armeen der Verbündeten Morgens nach Rcveille und AbcndS nach beendetem Zapfenstreich ein Gebet verrichtet wird, und der König wünscht, daß die preußischen Truppen auch in Hinsicht der Gottesverehrung keinen anderen nachstelien sollen, hinfüro eine ebensolche Sitte bei uns rcglementSmäßig sein soll. — Der hiesige I ae g er i a » erv er e i n hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, der Redaktion der „Diesdncr Nachrichten" die Anerkennung nicht zu versagen, daß dieselbe, wie auch mehrere andere hiesige Zeitungen, den» Auftreten deS Herrn Prof. Jacger und den Bestrebungen de» Vereins selbst überhaupt stets unpar teiisch und in durchaus uneigennütziger Weise entgcgengekommen ist. Gleichwohl fühlt sich der Jacgrriancrvcrein gedrungen, zu mehreren Punkten dcS Referats der „Dr. Nachr." über den Vortrag dcS Prof. Jacger einige Bemerkungen zu machen, um deren Aus nahme der Verein bittet. So ist daS Urtheil vr. Jacger'ö über einen diesigen Arzt nur die noch ziemlich glimpslickn Antwort auf eine gemeine Schimpferei gewesen, welche dieser Arzt in einem Porttage im Handwcrkerverein über Pros. Jacger sich hatte zu Schulden kommen lasten. Völlig iinveg.ündet ist die Bemerkung, daß Jaeger ein steinreicher Mann geworden sei. der ein Einkommen von jährlich 90,000 Mark beziehe. Der Verein weiß aus authen tischen Mitthriiungc», die nicht von Vr. Jaeger stammen, daß der selbe ungefähr den zehnten Tkeil dieser Summe bezieht. Wenn man bezweifelte, daß Vr. Jaeger den größten Tbcil seiner Mehr einnahmen zur Förderung seines Unternehmens verwende, so diene zur Entgegnung: vr. Jaeger läßt mehrere unbemittelte junge Leute auf seine Kosten aus deutschen Universitäten ftudiren; er spendet alljährlich einen bedeutenden Betrag (im letzten Jakre waren «S 2400 M.) an die Jacgerianer-Vercine, damit diese dafür an un bemittelte Volksklassrn Wollklciorr schenken -, er gewährt selbst auch namhafte Zuschüsse an unbemittelte Personen zur Anschaffung von Wollkleidern. Prof. Jaeger selbst lebt für selneLerson höchst ein fach und ist anspruchslos. In der Jaegcr'schen Monatsschrift sind nock niemals die nicht mit Jaeger arbeitenden Fabriken „in gehässiger Weise angegriffen" woidcn: es wurde nur das Verfahren solcher Geschäftsleute, die unter dem Namen vr. Jaegtt'S das nicht ein- arwcihte Publikum mit schlecht nachgemachter Waare zu täuschen suchen, bloSgelegt. Wenn vr. Jaeger in den, ilin stets begleitenden „Wettcrglück" rme Begünstigung seiner Tbätigkeit seitens der welt- regierenden Allmacht erblickt, so ist dies daS Resultat seine» ganzen, im väterlichen Pfarrhaus« und dem geistliche» Seminar begonnenen Bildungsganges. Den Ausdruck, -daß Jaeger das Wetter zu machen wisse", Kat er nicht gebraucht. Von MiyfallSzeichen am Schluffe des DonrageS wollen die DcreinSmitglledrr Nichts bemerkt baden, wohl aber haben sie dem Professor einen riesigen Lorbcerkranz überreicht, dessen schwarz-weiß-rothe Wollschlcise die Inschrift trug: „dem unermüdlichen, erfolggekrönten Forscher, dem rastlosen Vor kämpfer einer vernünftigen deutschen Kleidung, unserem hochver ehrten Freund und Wohltbäler". — Der Allg. Erziehungsverein zn Dresden versendet, seinen Bericht aus die Jalire 1830—84. Wir entnehmen demselben daß der Verein nach mehrfachem Wechsel der Vorsitzenden seit l'/r Jahren unter der Leitung von Direktor Clauß und Seminarober- lcdier Tbiemr steht, die Führung der Geschäfte aber sich in den Händen der Finanzministcrialbramten Mende (Sekretär) und Schönherr (Kalsirer) befindet, daß die Kaffenverhältmffe. dank der reichen Gaben, die den Zwecken d«S Vereins zufloffen, nnd der vorsichtigen, jedoch nickt geizenden Vermögensverwaltung, wohl geordnete sind, daß die Anstalten des Vereins — Kindergärtnerinnen« BildungSanftalt, Kinderpflegerinnen-BiidnngSanstall. die Volks- Kindergärten der Wilsdruffer und der Pirnaische» Vorstadt nnd der Frrcbrichstadt — sich einer zunehmenden Benutzung nnd der gewünschten Erfolge und die Wmtervcrjammlungen sich zahlreichen Besuche» nnd gediegener Vorträge rrziehitcken Inhalts erfreuten. Die Mitgliederliste weist 46 Personen ans, die erst nach Nenjahr 1885 eingetreten sind, ein Zeichen von der Würdigung, welche die Bestrebungen d«S Vereins in der Bürgerschaft finden, die aber auch ganz nöthrg ist. wenn die Ziele des segensreich wirkenden Vereins unmer voUkommenrr erfüllt werden und seine als Mustcranstalttn geltenden und deshalb von hospttlrenden Fremden viel besuchten Anstalten sich fröhlich weiter entwickeln sollen. ^ ':tt 10 Jahren bestehende „Militärvcrein" nn- en Nachbarortes Plauen begeht Sonntag, den 14. tliche Weihe seiner neuen Verrmssahne. Soeben hat tauSschuß, begehend ans den Herren Ding, Ewald üttcher, Der sereS freu Juni, die der engere s Schmidt, B . . Ärudcrvereine und sümmtliche Vcre ne des , gehen lassen. Ein taubstummer Dresdner Kirn Burckhardt, hat daS Titelblatt deS Dnickcirkulan Vignette versehen. Grobmann, wahre noinmen hat. Die F-ayne wird m der RNr Hedwig Fitzou (Dresden, Maricnstraße) nach einem prächtigen Ent würfe des genialen Schöpfers der Dresdner Germania, des Herrn Robert Henzc. hcrgesteüt, woselbst auch zwei kostbare Schleifen (Ehrengeschenke des ÄemeinderathS und Männcrgcsanacreins zu >> in Arbeit gegeben sind. Als Versammlungsort der Fcst- iernhnrd Wolf, mi die vaterländischen ^ ° "'^ortes Einladung er- istler, Herr Richard mit einer reizenden zu Neisewitz vollzog k vech und Feuerwerk bcizuir ^cn. Konzert, Ball, Illumination des Feslplatzcs prechen zur Erhöhung der Festfreude wesentlich Miragen. M— Ein lebendiges Bild entwickelt sich jetzt täglich schon früh zeitig aus den hiesigen großen Exerzierplätzen. Ans dem Reitervlatz üben die beide» Garde-Grenadicr-Rcgimcntcr mit dem 108. Regiment im Brigadcverband »wer Generalmajor von der Decken. Schon von Weiten» siebt man eS glitzern »iw blinken »nd hört man die frischen Märsche der MusikcorpS. Den Anfang des Exerzierens bildet daö Neben des Parademarsches, dann folgen Schwenkungen. Aufmärsche und AuScinanderzichci, in Kompagnie- Kolonnen. Den Schluß bildet ein Gefecht aegen markirtcn Feind. Se. Majestät der König in Begleitung Sr. K Hoheit deS Prinzen Georgs und vielen hohen Offizieren wohnte vorgestern Morgen vis zum Schluß dem Exerzieren bei. Naher am Pionnier-UebungSplav fand auch am Sonnabend di« Vorstellung der zinn Krankciilrägcr- dienst von allen Jnfanteric-Regiineirtcln kommandirtrn Mannschaften statt. Es waren dies säst 300 Mann. Die Oberleitung über diese vatte Major Kraus, die theoretische Ausbildung Stabsarzt vr. Susvors und 4 Alsistcnzäizte. und waren außerdem 2 aktive Offiziere koimnandlrt: Premicrlieutenant Kleebera von, 101. Regiment uno Sekondelieutenant Grimm vom Leib-Grenadier-Negiment. Tic Vorstellung nahm ab Generalmajor von Schmcingel und Generalarzt vr. Roth. Außer vielen Offizieren und Aerzten wohnte auch ein japanesischcr Militairarzt, der hierher tomniandirt ist, vr. Mori der Anstellung bei- Wer des Morgens freie Zeit Kat und einen hübschen Spaziergang machen will, veriäume nicht, auch einmal den Heller zu besuchen. — lieber die Klein-Eottaer Mordasfaire berichtet der Pirir. Anz. dcS Weiteren: Verhaftet wurden die Handarbeiter Gutte und Claus und der Steinbrecher John aus Hernisdors. wo bei wir betreffs des Letzteren in Erfahrung bringen, daß derselbe als stark belastet erscheint. Ter sitock deS Genannten war mit Blur befleckt, wie sich auch an einer Hand desselben eine Wunde zeigt, die von einem Biß hcrznrührcn scheint. Man nimmt in dieser Hin sicht nun an, daß der Ermordung Dtcglicb'L ein Kampf vorauSgmg, bei dem der Ilebersallcne in seiner Angst den Angreifer in die.Hand biß. John ist schon mehrfach mit Zuchthaus vorbestraft, auch waren demselben noch 4 Jahre Polizeiausftcht zudiktirt. ClauZ und John wurden geschloffen und in verschiedenen Zügen nach Dresden über führt. WaS die durch den Bezirksamt, Dr. med. EcaS, vorgenom mene Sektion der Leiche Steglich's anlangt, so ergab sich dabei eine vollständige Zerschmetterung deS Kopfes, wie auch noch die Spuren der Steine, mit denen die Schläge gesührt wurden, zn be merken waren. Bemerkt sei noch, daß die Untersuchung in dieser traurigen Afsaire Herr Staatsanwalt Weicher leitet. — Ein Gciäort seltener Art. in Gestalt eines zweirädrigen ^ulvertransportwagenS, erregte die Ausmerljamkcit aller «affanten, welche gestern gegen Mittag in der Richtung von Neu stadt über die Albertbrücke nach Altstadt ihre Schritte lenkten. Begleitet war der betreffende Transport von zwei Gendarmen uno zwei Feuerwehrleuten. — Die hiesige Geldschranksabrik und VcrnickelunaSanstalt von Schladitz u. Bernhardt, Wettinerstraße 10, welche seit ihrem lünsjährigen Bestehen soeben den 1700. Geibjchrank fertig gestellt hat, ist mit Ausstellung dieses Prachtexemplars bemüht gewesen, von der alten Schablone abzuweich n uod einmal etwas Anderes zu bieten. Dieser in antikem Stile gehaltene Panzcrschrattk, welcher gegen Einbruch und Fcuersgesadr vollständige Sicherheit bietet und sich auch durch seine äußere geschmackvolle Ausstattung vortheilbast auszeichuet, ist nebst einigen anderen für die Gewerbe - und In dustrie-Ausstellung in Görlitz, welche heute eröffnet wird, bestimmt. Der Sckrank wurde von 4 Man» »n 3 Monaten gefertigt und rc- präsentirt einen Werth von 2500 Mark. Sich dafür Jntercssircndcn steht derselbe noch beute bis gegen 11 Ubr Vormittags zur Ansicht. — Die Weinmörder sind im oberen Erzgebirge verbältniß- mäßig mild ausgetreten. Kältegrade traten nicht ein, doch blieb die Temperatur fortwährend sehr kühl, vorgestern hat eS periodisch so gar geschneit. Die Biüthcn der Kirsch- und Birnbäume (Aepfcl- büthen giebffs dort oben noch nicht), sowie die der Heidelbeeren sind durch die Fröste vom 9. und II. Mai früh stellenweise vernichtet. — Bcr dem großen Brande in Roubaix (Frankreich), wo durch das- Flngfener einer Spinnerei einige 20 Buden, wie größere Schaustellungszelte mit vernichtet wurden incl. einer großen Mena gerie im Werihe von ca. 60,000 Mark, verbrannte auch jener Löwe „Hanibal" mit, der im vergangenen Herbste im Dresdner Zoologi schen Gartm wegen seiner seltenen Größe und Schönheit allgemeine Bewunderung erregte. Mit ihm wurde der größte brS jetzt nach Europa überiührte Löwe vernichtet. — Am Dienstag Abend wurde in der Wettinersttaßc ein Mann, der einen Handwagen zog, von zwei Männern überi allen und so arg zugerichtet, daß er in die städtische chirurgische HilfSstation ge schasst werde» mußte. Ec soll ein Polier sein, gegen den ein Rache akt geübt wurde. Die Angreifer wurden verhallet. — Auf der großen Plaueuschc» Straße wurde ein Knabe von einem großen Hunde niehnach im Gesicht durch Bisse verletzt. DaS Thier bcsiudet sich in thieräcztlicher Beobachtung. — Ein früherer Schüler der Gödacr Schule tyeilt uns mit, daß der Verfasser des Artikels über das Wendcnthum in Nr. 133, abgesehen von verschiedenen Nebertreibunacn, darin ein großes Unrecht begclic. wenn er schreibe, »daß die Schute zu Göda recht zwciirllstille Rcsilltatc aimveise, das Kinder, die mit 14 Jahren diese Schule verlassen, oll nicht soviel deutsch sprechen können, um sich mit anderen zn verständigen rc." Zunächst stehe dein die in der Lausitz überall bekannte Dtzatsache entgegen, die von der Vorgesetzten Schulbehörde wiederholt anerkannt worden sei. daß die Gönner Schule sich mit jeder rein deutschen Volksschule messen kann: ja dag sie stetS mit zu den besten der Lausitzer Volksschulen gebürt Iiak Sodann tvärcn wohl auS keiner Dorsichule der Oberlausitz soviel „studirte Leute", Juristen. Mediziner, Pastoren. Lehrer re. hcrvm- gegcingen, wie gerade anS der unter der treffliche» Leitung deS be wahrten, übrigens durch und durch deutsch gesinnten Kantor-Z z.i Göda (dessen Name in der sächsischen Lchrcnvelt einen guten Klang habe) stellenden Schule daselbst. Endlich sei notorisch seil Jab:- zehnten kein Kind mehr aus dieser Schule entlassen worden, wa' nicht vollständig die deutsche Sprache beherrschte. — V»rgcsterii Nachmittag kampelten sich ans der Wilsdruffer sttaße, in der Nähe von Grünzig'S Restaurant, 2 Schul 5 nabcn. In der Hitze des Gefechts kam der eine zum Fallen, brach hierbei den Arm und wurde extra noch von einer Droschke über?ähren. Den Kutscher trifft durchaus keine Schuld. — Vorfünszig Jahren. Aus den Erinnerungen eines alten Dresdners. Als ich vor wenig Tagen folgendes vor Kurzem erschienene Buck zu Gesicht bekam: „Der polnische Resident Bercnd Lehmann, der Stannnvatcr der siraclilsicheii Religionsgenicinde zu Dresden." Von seinem Ur-llr-Urenkel Cinii Lehmann (Dresden und Leipzig, Pierson'S Verlag), so erregte diese von dem rühiiilichff bekannt,-», auch wegen seiner öffentlichen Tbätigkeit als Landlags- und Stadtverordneter verdienten Rechtsanwälte pietätvoll uno interessant verfaßte Schrift nicht blas meine lebhafte Tluilnahme, sondern cS ging vor niemer Seele auch ein sardcnreichcS Bild jener Zeit vor fünfzig Jahren vorüber, wo die neue constitutioiielle Aera unseres SachsenlandeS auch einen außerordentlich günstigen Einfluß aui die bürgerlichen, gottesdienstliche» und Schulverhältniffe der Israeliten auollbten und wo die bürgerliche Gleichberechtigung der- jclbcn für die letzteren einen Umschwung berbcisttbrte, den man zehn Jahre vorher für unmöglich gehalten hätte. Lebhaft gedenke ich noch jenes 16. April 1838, wo ich meine amtliche Tbätigkeit in der zwei Jabre vorher begründeten israelitischen Gemeinde,ckule be gann unter Direktion dcS gelehrten Obcrrabinerü vr. Frankel und unter Mitwirkung dcS ehrmüidigen Lehrers und Cantors Landau (Vater des jetzigen verdienten Oberrabiners) und des Lehrers Menc-r. Diese Schule war nach Muster der städtischen Volksschulen ein gerichtet, vor 18)6 hatte eS nur einige israelitische Privatichulen gegeben. Der begabteste Schiller der aus 3 Klaffen bestehenden Vei-nießeliingZ-Ansiglt «L «vi-nU-rr-tlt, 10 10.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite