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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-15
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1926
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Nr r« » Oertttches und Sächsisches. Sachsens LanLwirrfchasl im Kampf gegen das Rlnder-uchigeey. Am Juli vorigen Jahres wurde vom Sandtag das neue Ninderzuchtgesetz verabschiedet, durch das die Landwirte zur Bildung von Rindcrzuchtgenossenkchaftkn gezwungen wurden Tie laiidwirtichaftlichen Organisationen. Landbiiud sowohl wir Landeskultnrrat, erhoben schon damals ernste Bedenken gegen dag neue Geich. Sie wiesen nach, das, kür eine solche zwangS- weise Neuregelung der Rinderzucht in Lachsen zurzeit gar keine Beranlassung vorlag. und daß die sächsische Rinderzucht mit Hilfe sreiwillig gebildeter Znchige nossen» schäften auf eine sehr beachtliche Höhe gebracht worden ist Mil besonderem Nachdruck wurde daraus hingewicscn. dan durch das neue Gesetz den Landwirten neue erhebliche Kosten auserlcgt würden, die im wesentlichen siir die Bestreitung eines erheblichen BerivaltungSauswandcS nutzlos vertan sein würden. Tic deutschnattonale LandtagSsraktivn ver- trat diesen Standpunkt der lau-wirtschaftlichen BerufSvertre- tungen bei der Beratung des Gesetzes aus das Entschiedenste, vermochte aber keinen Erfolg zu erzielen, da die Große Koalt- tion und die Kommunisten dem Gesetz -»stimmten. Jetzt sollen nun die Bestimmungen des Gesetzes allenthalben dnrchgesührt werden, d. h. das, die Landwirte nun wieder neue erhebliche finanzielle Aufwendungen machen sollen. ivaS bei der an sich schon außerordentlich ernsten Wirischastslage für die Land. Wirtschaft ganz unmäglich erscheinen muß. Infolgedessen lüg sich im ganzen Lande in den landwirtschaftlichen Organtsa- tioncn lebhafter Unwille über die neuen Maßnahmen auS, von denen jeder praktische Landwirt weih, daß sic im Augen, blick wirklich nicht nötig sind. AuS einzelnen BezirkSorgantsa- Iron.n heraus ist bereits die Forderung ausgestellt worden, den Kamps gegen die Durchführung dcü RinderzuchtgescycS mit schärfsten Mitteln aufzunehmcn. Voraussichtlich wird der Kampf um das neue Rinderzuchtgesetz auch in den nächsten Tagen im Landtage noch einmal neu enibrennen. denn die der dcuischnationalen LandiagSsratiion angehörcndcn Ab. geordneien Schreiber. Pagenstccher, Bauer. Tr. Troll, Rammele''erg haben mit Unterstützung ihrer Fraktion fol- geuöcn ttnirag cingebracht: Ter Laudiag wolle beschlichen, die Regierung zu er. suche», das Inkrafttreten deS Rinderzucht- geietzcü vom 10. Juli 1925 bis aus weiicreS, mindestens aber um ein Jahr, h i u a u S z u j ch i e b e n. Im Landtag hat zwar der Wirtschaslsmtnister Müller dieser Tage erilärt, dag er cö ablehuen müsse, auf daS Rinder- zuchtgcsetz noch ciumai einzugehe». Allem Nuschein nach aber ist tue tltegierung doch ob der in der Landwirisct'ait herrschen- den Siimmuiig bedenklich geworden, denn sie hat, wie ver lautet, die Ticrznchiinspekiorc» ans dem ganzen Lanbe zu einer Konferenz zusammcnberusen, in der die Frage erörtert werden soll, ob eine Aufschiebung deS Inkrafttretens des Rinüerznchlgcieves geboten erscheint. Ehina unü wir. In der starkbesuchten Monatöversnmmlung deS Alldeut schen BerbandcS am 6. Januar sprach Freiherr v. Secken dorfs über: »China und wir." Ter Boriragendc, der zwanzig Jahre in chinesischen Ticniten staird, sühne die Zuhörer in lebendiger und anschau- Icchcr Schilderung in die Kämpfe und Nöte dcs^hincsenvolles ein. Ter japanisch-chinesische Krieg ist die Schielsa'Sweude Chinas! Seine militärische Ohnmacht wurde aller Welt ossen» bar und veranlagte die Mächte zu einer Politik wirtschaftlicher und territorialer Forderungen — der Politik der »Pacht- gebicie und Interessensphären". Unerhörte Demütigungen schüren den Fremdenhaft und stärken die antidnnastische Be wegung im chinesischen Bolle. Dem Bvxerausstand folgten Jahre maswoller und zielbewußtcr Reformen unter Führung Man-Chih-k'aiS und Tsck'aug Dscht-tungs, biS der Tod deS einzigen „Mannes" im Herrscherhause, der Kaiserin Tz'u hsi, eine halt- und planlose Reaktion der MandschnS hcrvorruft. Alles umsonst, die Revolution 191112 fegt daS landfremde Herrscherhaus hinweg. Man wird zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. Nach dem Tode Mans wird die Zentraircgierung macht- und kraftlos. Tie Militärgouvcrnenre — Tndschiins genannt — gcbcrdcn sich >Ls Fcudalfnrsten. die mit eigenen Armeen ihre Händel auf Kosten deS Volkes aus- sechtcn. Die so glücklich begonnenen Reformen kommen durch die chaotischen Zustände im Lande und den Mangel an Mitteln zum Stillstand. Nur in der Schulreform werden erfreuliche Fortschritte gemacht, die die Ausgabe, weltliche Kultur mit der Konnicianischen zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, der Lösung näherbringcn. Tie nationale Bewegung wird in der Hauptsache von der Schuljugend gciragen. Tie jugend lichen Führer läßt Mangel an Reise und Einsicht ihren Ein slus, überschätzen. Ter Redner ging kurz ans die politischen Parteien ein und lehnte den Gedanken einer Bolschewisiernng Chinas ab. Deutschlands Anteil am Handel und der wirtschaft lichen Erschließung des Landes war sehr bedeutend und in stetem Wachstum begriffen. TsingiauS Entwicklung, als Ein- —- »Dresdner Nachricht««- — salltor sür Schautung. hatte dt« kühnsten Hossnunneu U, he» Schatten gestellt. Trotz der vielen schweren Fehler unserer Vstasicnpolittk ist der einzelne Deutsche bei den Chinesen wohl- gelitte». Die eiusetzende Kullurresorm sand uns leider nicht ans dem Platze, so das, Amerika und Enaiand die Führung a» sich rissen und heute das moderne Geistesleben beherrschen. Trotzdem »nd trotz der schweren Verluste, die unv der Welt krieg auch i» Ehina gebracht ha», können wir mit Zuversicht der Zukunft entgcgenlehen. Die Chinese» bringen »nS heute alS LeidenSgenossen ihre besondere Zunelonna en'aegen, und cS bcdars nur genügender Unternehmungslust unserer Kant» Mannschaft und einer geschickten Politik unserer Regierung. »m China zum unbegrenzten Betätig»»'sield für Dentfche z» machen. Mit dem Wunsche einer baldigen Befreiung deS chine. kischcn Volkes ans leinen unwürdige» Fesseln schloh der Redner unter lebhaftem Beifall der zahlreichen Zuhörer. Bor- ziiglichc Lichtbilder begleiteten den wertvollen und zeitgemäßen Vortrag. E« aetzi um ae >Trbe oo - AeppeNn i Gebt für die Zeppelin-Spende! Tetner dar, adteir »teden Spenden nimmt entgegen dt» Aauplgelchäitrftelle der ..Dresdner 'Nachrichten" Niorienstr iS 4? -Poftscheektzonto Drrsden itzsS» — Bom LandrSgcsundheitsamt. Der zum LandeSgelnnd- hcitsamte versetzte OberrcgtcrungSmcdizinalrat Dr. Sndlrr und der Direktor der Staatlichen Frauenklinik zu Dresden. Oberregleruiigsmedtztnalrat Pros. Dr. WarnekroS. sind zu ordentlichen Mitgliedern der I. Abteilung des LandcS- gesnndhclisamtcs ernannt worden. —* Fernsprechvachtdirnst. Bet der Fcrnsprcchvermltt- liingsstclle ln Sohland iSpreei wird vom 18. Januar ab ununterbrochener Fernsprechdienst für Rechnung der Teil nehmer abgehalten. — -r.it Clcktrizitätswache DreSd«-n-Loschwi«r wird nach dem Elektrizitätswerk in Dresden-Tolkewitz, Srhlömilch- straße 1, verlegt. (Fernsprcch-Anschluß: 89199. <3I»37.l — Die Bepflanzung «nd Pflege der Urnevstcit rn im Urnenhain der Städtische» F-enerbcstattungSanst->lt betrifst eine amtliche Bekanntmachung in der vorliegenden Nummer. — Fehlend: Autobushaltestelle. Man schreibt unS: Schon seit Beginn der Autobuslinie nach Vorstadt Coschütz ist von den Bewohnern Ober Plauens der Wunsch geäufurt worden, im oberen Villenviertel eine Halte- stelle errichtet zu sehen. Zurzeit lmlt der Kraftomnibus unten am Ring. Ecke der Kaitzer Straße, und oben an der Cv'chützer Höhe Für die dazwischen Wohnenden liege» beide Plätze sehr ungünstig, müssen sie doch entweder bergaiC oder bergab gehen, um zu ihren Wohnungen zu gelangen. W »n sich auch auS Gründen der Betriebssicherheit ans der steilen Kaitzer Strafte eine Haltestelle nicht anlcgen lLftt, so könnte doch a» der Bannewltzcr Strafte eine errichtet werden weil dort die Steigung zu Ende geht. A»S Gründen der Rentabilität und zur Befriedigung eines vollberechtigten Wunsches der Obcr-Plauener wäre es zu begrüben, wenn die Straftenbahndircktion die Coichützer AntvS nunmehr an der Banncwitztzrr Strafte halten llefte. — Die nächsten Prüfungen stir Zoichcnlohrer und Zelchen- lchrcr nncn finden — ausreichende Beteiligung vorausgesetzt — im Juni >926 statt. Gesuche um Zulassung sind unter Beifügung der in 8 v Abs. 3 der PciilungSordnung bezeichnet«:» Unterlage» bis zum 31. März 1926 bei dem Studiendirektor ClauS am Lehrerseminar zu DreS-dcn-Strehlen. Teplitzer Strafte 16 cinzurcichcn. Tie Befähigung zur Verwendung alS Zeichen lehrer iJcichcnlchrcrini an höheren Lehranstalten kann jedoch durch Ablegung dieser Prüfung nicht mehr erlangt werden — Der Bezirksausschuß d « Amtshauptmauuschast D e du hält Dienstag, den 19. Januar, vormittags 11.18 Uhr. Sitzung ob. - ^ - —* Die Bolkssp clgemcln'chast Neu« «nd Antonstadt bot am Mittwoch in dem für solche Darbietungen ausnehmend gut geeigneten Saale de- »Neustädter Kasino" eine abend- füllende Thcatcrdarbietung mit der Aufführung deS Weih. nacßtSmärchcns ..Friede! und die goldene Geige" von Karl M ü l l e r - Ma l b e r g. Mit Geschick ist in diesem Märchen alles das untergcbracht. was eine solche SvielgenreirCchakt gern übt und gern erlebt: einfache Musik, tue fleißige Dilettanten spielen können skomvonlert und zusammengestellt von E. Röhrtgt. hüb'che. leichte Tänzchens stir JungenS und MädclS der Altersklasse von 12 bis 11. ein kleiner Auf marsch der Kleinsten bis zum kae. m breiiährtgcn Pepo, ein etwas anspruchsvoller Tanz eines besonders vorgeschrittenen Jünglings, einfache und doch wirksame Bühnenbilder und -gruppen, eine schlichte, knappe Handlung, an die alles dicS angeglicdcri ist, die keine schwierigen seelischen Komplikationen enthält und deswegen dem natürlichen Schauspiclcrtalent iiatnrsrilcher Kinder entspricht. Das Hauptvcrdicnst um die glatte und reibungslose Aufführung hatte wohl der junge DramLlcnrg Herbert Züllchüer. der sich mtt der Rolle eines stotternden Knecht- Ruprecht gut abfand. — Praktikum bes Verbandes stir Ing» ndh lse. Der nächste Vortragsabend findet Dienstag, den lll. Januar iU2v. nachmittags 8 Uhr. im alten Stadtverordneten Saal. Lanb- hansstrafte 7. 2.. statt. ES werden sprechen: Fräulein von Blücher über: „Alkoholfreie Jugendbewegung" und Herr W Grunert lLeiter der Sächsischen Landcshai vtstelle gegen den AlkoholiSmuSt über: „Die Gefahren deS AlkohollSmu» für die Jugend und ihre Bekämpfung durch Schule. HauS und Jugendvcrbände". —* Die Bereinigung beutschcr NcisebureanS hält am 2L. und 21. d. M. ihre dleötälirige ^cneralversammtniia aus Ein ladung des internationalen Berkel,rSbureaus des Messe amtes tn Leipzig ab. Zu Ehre» der M'tglteder der Ber einigung sind von dem Rate der Stadt, der Handelskammer und dem Leipziger Messeamt verschiedene offizielle Bcran- staltungen vorgesehen. — Die 16. allgemeine GellllgelanSstellnua findet von heute Freitag biS Sonntag im Städtischen AuSstcllunasvalast statt. — GaiNerlest. Die Vorbereitungen für baS Gaukler» fest 1926 lWohltätigkettSfest »»lerer notleidenden Studieren- den» nähern sich ihrem Ende Die Festschrift mit wertvollem Inhalte Dresdner nnd anSwärtlaer Künstler ist erschienen. Alles Wissenswerte über daS Fest lst daraus zu entn-chmen. u. a. auch über die Fraae 3. WaS ziefte lch i»m Ganklersest an'? DaS dleS'ährlae liest der Dresdner Knnstakademiker hat ein Programm zur Grundlage daS schon ahnen läßt, daft eS bis tet-t alle baaewesrnen Feste übcrtretfen wird. Die Dekoration, bei welcher keine Unkosten gescheut wurden, tst künstlerisch hervorragend. Also kommt leht. trinkt, tanzt, staunt nnd seid fröhlich ans dem Ganklersest. — Der Flottenbnnd Deutscher Frauen, Ortsgruppe Dresden, veranstaltet am 2. Februar Im Ausstellunasvalast rin Kostümseft ganz besonderer Art kür leine Mitglieder. Freunde und elngeftihrteu Mäste. Der Bund wist seinen Anbänoe-n e»r Faschingszeit Gelegen» heit geben, eine Schtss-relle aus einem eleganten Lzeanrirsen tftr ivciiige Mark z» unternehmen. Nnd zwar bat er den gesellschaft lichen Höhepunkt einer Nette durch die tropische» Mewä„er herauS- gegrisscn. das Passieren des Aegnator. kurz . . . die Aequaior» laus«. Stza« darunter an Festlichkeit, Beranftatlein und Ge bräuchen zu verstehen Ist. weih wohl iebcr Binnenländer au» tzr- zählungen »nd Büchern. Es selbst zu erleben bazu gehören unter heutigen Berbällntuen Io besondere G>tikonmstände. dag die» wohl wenige,, Dresdnern zuteil wird und die hier gebotene Gelegenheit wird mit Freuden ergrissen wc-den. lim dos Zchlks vor »n großer Belastung zu Ichllvcn und einer evcnniell daraus entstehenden Havarie vorzul > »gen. können nur eine bestimmte An-ahl SchtsfS- sahrkaricn auSieacben werden, tz» cin"sleh!t stch deshalb der preis werte Vorverkauf an de» bekannten Stellen Auskünfte erteilen: Frau L. v. Treufels. Dresden-?! . tztsenstuckkir. I. Fernsvr 42898. Frau Ilse Köckritz, TrcSdcn-Acusiadt, Zillauer Strage 28. Fern sprecher Itivai. — Praktischer Hrrschuft. Der Dramatische WohltätigkellSuerel» Ton tz a r I o S. e. B.. Kat mit Genehmigung des :»ates in den An lagen der Bürg er wiele seit vorigem Monat drei Futter- krtpppen für Böge! ausgestellt, die von den Mitgliedern de» Vereins täglich mit Futter versorgt werden. Tic Pa>ignien werden gebeten, diese Futterkrlpvcn z» schützen »nd etwaige geeignete S"etse» absällc nicht ivegzuwersen, sondern In diese Krippen mit etnzulegen- — Tohn-Wa-Bohu tm Neuen Theater. Unter diesem Titel ver anstalte» die Mitglieder de» stleiien Thaaters am Faichlnas.'t'ienstag, I». Februar, in den Nrnmen der Kansmanuschast. tstra-?!»«« 0 ihr diestährtge» L> o h l I ä l t g ke I > S s e st zum Besten de» Marie-Lee» bachsliste». Weimar, »nd der^WohlsahrlSka^cn des Theater» Kostüm oder Gesellschasisklcidnng. Karten zum Preise von >9 Mark an der Theaierka.>e bei F. :>iie», Seeftrank 21. tn der Bliimen- handlung Gcocr. Sllimarkt I. im Stcsideiizlaushaus und bei Heinrich Bender. WatienhauSstrave 28, Stelle Die Deinen Hustenftrup sekvst yer. Probiere dieses rdezepl; es spart Dir Geld. Austen, Erkäl ung und Jmluenza sind tchl sehr hSu iae Käste: darum dür >e manchem Lescr das nochilehcnde Tezepi willkommen se,n. Man beschalle sich in der Apo'heke 60 ? dreifach konzentiierte-- Anly und lue dies in einen Sirup, den man sich durch AuslS una von einem Halden Pfund reinem aesloszenem Zucker in einem vierlei Liier heitzem Walser h.rslcllt Man verrührt das gut. bis alles vermisch! u- d aufgelöst ist und lätzl cs dann erkalten. So bekomm! man aus billige und ein ache Weise beinahe einen Kolben Liier ausaezeichveien Hultenstrup der sich gul Hais und in jeder Begehung ziisiiedenslelll. Man "mmi davon ein b»s -w'i Teelöfsel voll viermal täglich: die lin dernde Wirkung oui rauhen Aa s und die Brust ist gros;ar»g Das lästige Husl n rrr chw ndol mmst chvn noch 24 SIm den. Eine torasältige Kausmuller ält sich daher immer ein» Quantität von d e em Lausmachcr-Husten irup bei der Hand. Lr wirkt tetchi adsührend und Hai auch ein» gewisse kralligen de Wirk mg oui die gelamlen AMuvgsorga e. Kincer ne men ihn tebr gmn. und ta er keine chädl'.chen Dro en Narkolika u. dgl. enthält, kann er ihnen vertrauensvoll gegeben werden. Wenn Sie nicht telblt zur Apotheke gehen, 'chärsen Sie dem Bolen ein. das; er dreifach konzentriertes Auch verlangen mutz. ß Zur Frage -er iii!e!en Dejie)e1ung -er Oberlaujih. Wir brachten in Nr. 193 der „Dresdner Nachrichten" vom 23. August 1928 einen Aussatz von Pros. Ludwig Feuer- abcnd über die angeblichen paläolitliischen Wcrkzengsunde in der Obcrlausitz. Prof. Tr. Fritz Wiegers. Landes- gcologe an der Preußischen Geologischen Land Sanstalt. ver sendet dazu eine wissenschaftliche Tarslcllniig und Etuwendiing. der wir bei der Wichtigkeit der Frage für die Urgeschichte hier Raum gewähren. Aus der Juni-Tagung der Vernfsverciitlgntzg Deutscher Prähisivrtkcr in Bautzen hielt Pros Fcyerabcnd aus Görlitz einen Vortrag über neue Paläoltthsnndc der Ob rlansitz, in welchem er die Funde d S Herrn Bräner auS Löbau. ans Grund einer Hauserschen Bestimmung, als „unwiderlegliche Artefakte des Mieoqiicmenschcn" hinstelltc. Im Novemb"r waren die „Artefakte" in Leipzig im Heimatmuseum aus gestellt und ich konnte sic dort besichtigen. Deutschland ist nicht gerade reich an Werkzeugen des! Menschen der Eiszeit, und wenn an irgendeiner Stelle deö Landes ein neuer Fund gemacht wird so ist es ein Erei'nis. daS in wissenschaftlichen Kreisen Aussehen erregt. Häns.n sich allerdings die Funde tn einer Gegend in kurzer Zeit so. wie cs um Löbau herum geschah, wo gegen 39 Fundstellen fest- gestellt wurden, oder wo. mit anderen Worten, ln jeder Kies grube Stcinivcrkzcuge vorlomm n sollen, dann wirb das Mißtrauen rege, das i» diesem Falle tn der Tat völlig gerecht fertigt war: denn die sämtlichen in Leipzig ans- gestellten Werkzeuge — »nd sicherlich hatte man die besten Stücke ausgesucht — sind keine alt st einzeit lichen Werkzeuge. Die TUunialprähistorle verlangt in Deutschland andere wissenschaftliche Grundlagen, als in Frankreich, wo in manchen Gegenden die Kulturstätten des Menschen dicht gedrängt liegen wo die Knltürschichtcn oft mehrere Meter mächtig nur aus Asche Knochen Stcinwcrkzcngcn und Absallsplittern be stehen und sedcr Feuerstein ln Menschenhand gewesen sein muß. In Deutschland ist die Dilnvialprähistorie nicht zu tr nnen von der Dtlnvialgeologie. Die Eiszeit hat mit ihren bis 1999 Meter mcichttaen Eismassen Franlrcich verschont, D.ntschlcind aber mindest-ulS dreimal im Verlause von etwa NM999 Jahren h.imgcsncht. Die gewaltigen EiSmassen übten o»f den vom Schmelzwasser durchtränktc» und gefrorenen Boden einen gewaltigen Druck a»S eb nio aber anck aus alle EtZne, die sie in ihren tieferen Schichten — tn der sogen. Grundmoräne — von der Ostsee her nach Süden schleppten und die sic vielfach glätteten, schrammten, schabten oder zer. brachen. So wurden in der sich bewegenden Grnndmorüne und auch wohl noch tn den von den Schmelzwässern ab- gelagerten groben Schottern die Feuersteine gepreßt, zer- broche» und kantcnbesioftcn, so daß Gebilde entstanden, die das Aussehen von echten Werkzeugen Vortäuschen können. Wenn der Feuerstein vermöge seiner strukturellen Etg^n- schast die Fähigkeit hat ans einen geschickt geführten Schlag hin tn ganz bestimmter Weise zu springen, so ist leicht ctn- zuschcn. daft. wenn ei» solcher Truck durch andere Ursachen erfolgt, zum Beispiel in der Moräne unter dem Eise, ganz ähnliche Wirkungen entstehen tn Gestalt von Abschlägen und Kernstctnen. Aber wohlaemerkt, cs sind nur ähnliche, nicht gleiche Erscheinungen. Wird nun gegen die Kante eines solche» tm Eise fcstsitzenden Abschlags mit Gewalt ein anderer im Etsc fcstsitzciidcr Stein gepreßt, so können Absplitterungen an der Kante entstehen, die den beabsichtigten Retuschen der Werkzeuge ähnlich, aber nicht gleich sind. Als vor 28 Jahren, ausgehend von Belgien, überall nach den ersten primitiven Werkzeugen deS Menschen, den sogen. Eolithc» ivo» Eos gleich Morgenröte »nd lithoS gleich Steint gesucht und überall solche Eolithe gesunden wurden, habe ich als einer der ersten nachgewtescn, bah sie unabhäw'tg von dem geologischen Alter deS Fundortes i» allen Schichten deS Ttlu- vinmS Vorkommen und daß cS stch stets um zwar werkz ng- ähnltchc. aber ganz zweifellose ZufallSproduktc Hand lt, die um so schöner waren, je stärker in den Fundschlchten die Druck- und PrcssnngSursachcn gewirkt hatten. Das ist zum Beispiel der Fall in endmoräneartigen Bildungen oder tn Schichten, tn denen die Steine sehr heftig gegeneinander ge- morsen werden, wie bei den marinen BrandungSgeröllen. ES stellte sich heraus, daß diese Eolithe kein S vegS auf daS Diluvium beschränkt waren, sondern baß sie auch in viel älteren tertiäre» Schichten vorkamen. Die schönsten Eolithe. mit de» deutlichsten Anklängcn an echte Werkzeuge — die auch die Löbaner Funde an Artefaktähnlichkeit wett übcrtrcsfcn — habe ich tn der Brüsseler Sammlung au- d n Schottern deS Eozäns und deS Olt ozäns gcsch-n. deren Ablagerung weit vor der Entsteh»»-SzZ« des ersten Menschen ll gt. In Deutschland tst die natürliche Entstehung der Eolithc seit Jahren von allen Prahlst rikcrn anerkannt. Es tst et» Rückfall tn den längst übcrwnnd'ncn Drngscl'luft wenn heute Feuersteine nochmals als Paläolithc hingrstellt werde», die nick tS weiter sind, als aus natürlichem W^gc entstandene Eolithe, die scder der die technischen oder topologischen Unter- schiede zwischen beabsichtigten nnd zufälligen Formen studiert hat. schnell alS letztere erkennt. So muß denn mtt aller Ent schiedenheit gesagt werden daß sich unter den Löbaner Funden nicht ein einziges wirkliches paläolitliisches Artefakt befinde«. Diese Erkenntnis wird nun noch acstützt durch die geo logische Altersbestimmung der Fundstellen. Das Sächsische Geologische LandeSamt in Letpzia batte die Freundlichkeit auf meine Bitte den Landcsgeoloaen Tr. Grahmann mit dem Be suche der Fundstellen zu beaufiraacn. Wir bab-n gemeinsam etwa zehn Kiesgruben bei Zoblit; Gevraewttz. Oelsa. Schwctd- nih, DürrhenncrSdors. Neu - EuunerSdors und Nadclmitz untersucht. Das Ergebnis war folgendes: Nach der amtlichen Auffassung deS Geologischen Landes- amtcS tst die Obcrlansitz nur einmal, »nd zwar während der ersten EiSzctt. vereist gewesen während in der Leipziger Gegend eine zweimalige Bereisung statlges»nden hat. Die KleSabla icrnnge» der Oberlausitz. die in den verschiedensten Höhenlagen — zwischen I99M ter bei Nad-lwitz nnd 89»Meter bet DürrhenncrSdors — Vorkommen, sind keine Flnßschottcr. wie die alten Plcißeschottcr bet Markkleeberg. sondern Moränenkicse. die auS der Grundmoränc vor und unlcr dem Eise aiiSgeschmolren und gelegentlich von dielem noch einmal überschritte» und gestaucht wurden. So finden wir ln den Gruben sowohl annähernd horizontal aelagerte Kiele sNadel- witzi. wie stark gcnciatc. mit etwa 19 Grad etusallendc tOelsal oder gar völlig znsammengcstauchtc nud i» liege»8c F-altcn znsammengcschobcne Kiese iDtirrh nurrsdorst. Gerade tm letzten Falle Ist eS zu verstehen, daft bei einer solche» lieber- cinaudersaltuiig gefrorener Klesschsebteu es» aa»z gewaltiger Druck auSaeübt wird und die tm Kies enthaltenen Feuersteine dab t Pressungen anSgesctzt sind die zu den obengenannten werkzeugähnlichen Verletzungen führen müsien Die maränalc Entstehung der Kiele durch intmlttc'barc ?s"sichmrlzii"a auS dem Eise erklärt aber auch das völlige Fehlen von Wtrbel- tterrestcn. während die Fluftschetter tn Markklcetzerg Knochen non Mammirt. Rhinozeros u. a. führen. Nun könnte noch der Einwand erhoben werden daß die Feuersteine als „Wcrkz nge" vom Eile aiifgenommen und nach Süden geschleppt wären oder daft. wie HanEr anntmmt, eine non Süden gekommene FInt die Zti.cke nach Norden ver frachtet hätte. Dieser Einwaud ist i hr l icht zu widcrlc cn, denn vor der ersten Bereisung gab es keine Feuerst-"'»" in der Oberlausitz: Erst das Eis hat alle diele aus der baltische» Kreide stammendcil Feuerst-ine von Norden nach Lüden tranS» rticrt und da eS zur erst » Voreilung oesä-ah so kann kein Paläolithtkcr früher i» der Oberlausitz einen Fcucrstcsn tn ei» Werkzeug umgen andelt hgben. Vielleicht ist d"r vakäollthische Mensch srät-r ln der Ober lausitz gewesen. Dann aber liegen seine Werkzeuge nicht tn.
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