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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-15
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.01.1926
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Arrttog. 15. Januar 1S2S — »Lrerdner Nachrichkev" — bin Vorspiel zur Abrüstungskonferenz von «User«« Vertreter in itzen». Genf, 12. Januar. Dt« in Genf siattfinüende internationale Abrüstung», konferenz — der «in« am lö. Februar beginnend« Bor. konferenz oorangehen wird — bat ihr Vorspiel in der inter. nationalen Erörterung de» lchweizr risch, russische« Verhält» nisfcL bereit- begonnen, leider als wenig erfreuliche Sin- leitung zur groben Aktiv», »veil aus der Verwicklung, in die Rußland und die Schwei» verstrickt sind, kein AuSwca zu er. sehen ist. In diesen Lagen ist der Geist des in Lausanne umgebrachten Worowstn wieder mächtig ausgestande»: Nutz, land weigert sich, die Abrüstungskonferenz in Gens zu be. schicken, wenn die Schweiz nicht da- bereit- zwei Jahre laufende russische Ultimatum endlich erfülle, und die Schweiz weigert sich und wird sich auch ferner weigern, vor Rußland einen Kniesall zu tun. Aengstliche Gemüter sehe» wegen diese- „Konfliktes" bereit» eine Gefährdung der Abrüstung», konferenz voraus. ES wäre ein überflüssige» Beginnen, den ganzen Vorgang von UI28 wieder abrollcn zu wollen, da doch in keinem kultivierten Land« die Negierung Einfluß aus Ge. richt-urteile hat. der schweizerische BundcSrat im besonderen kein« Möglichkeiten besitzt, in die kantonalen Justizboheiten cinzugrcifen. Allerdings — da» darf und muß sestgcstclli werden — war da» Lausanne! Frei: rtcil gegen den Worowsky- Mörder ein Fehlurteil erster Masse, ein umgekehrter Justiz, mord, und di« ganz« Angelegenheit ist der Schweiz wakirkmil teuer genug zu stehen gekommen, u», io mehr, als sich der Mvlücr bald als nicht der „wertvolle Mensch" erwies, an de» man zur Zeit deS Mordes in weiten Kreisen geglaubt hatte. Die Russe» haben von der schweizerischen Negierung ver- langen wollen, daß in die Justiz eingegrifsc» werde, das, ein nicht anfechtbares Urteil eine» oberste» Gerichtshofes kassiert werde, daß der BundcSrat Moskau eine Art von Ab bitte leiste wegen deS srcisprechcndc» Urteils. Endlich hat man in Rußland die Stirne gehabt, zu verlangen, „daß der BundcSrat leine Mitschuld an Mord und Urteil endlich ein- gestehe". Wegen de» polternden Tones der russischen Noten und threS ebenso verletzenden Inball» Hai damals die Schweiz, statt di« Sowjelregterung noch einer Antwort zu würdtgen. den Notenwechsel dem Volke unterbreitet und mit besten Zustimmung alle Beziehungen zu Dowjetrußland ab gebrochen. SS ist indessen nicht zu bezweifeln, daß die verfahrene Tage im gegenwärtigen Augenblick al- etivaS unbequem emp» fundcn werden muß. und zwar bloß deshalb, »»eil sich die Schweiz als Objekt slihlt. daS die Russen benütze«, vm dce Beteilig»«» a« der ihnen ««bequeme» Abrüstungskonferenz auSznwcichcu. Die Rüsten behaupten gegenwärtig allerdings das Gegenteil und erklären, daß sie in sedeS Land gehen werden, nur in die Schweiz nicht: sic misten aber wohl, daß e» auch für den Völkerb, nd eine Demütigung bedeuten würbe, vor Rußland zu kuschen und dt« Konferenz an einem anderen Orte als dem NülkerbundSsitz stattsinben zu lasten. Rußland versichert aber weiter sein tiefstes Interesse am Zustande kommen der Konferenz. Die Ansicht der Schweiz gewann um so mehr an Anhang, als man wußte, daß die Moskauer Komintern die Einladung zur Abrüstungskonferenz als eln Manöver ChamberlainS beurteilt hatte, das darauf binar», gehe. Rußland zu provozieren. In den letzten Tagen bat sich die Situation insofern geändert, als setzt Rußland, veranlaßt durch die schweizerische Erklärung an den Völkerbund, ein. »»sehen beginnt, daß der Borwand de» ichweizerischen Hinder» niste» nicht mehr stichhaltig ist. ES soll aber kür Moskau doch noch etwas hcrauSschauen. weshalb der weder in Bern noch von der gesamten Presse tragisch genommene Druck noch nicht nachgelassen hat, sondern tm Gegenteil verstärkt werden soll. Es soll letzt — vi» Völkerbund und Abrüstungskonferenz — die Luerkcunung der Somjctreglerung durch die Schweiz erreicht werde», an der Moskau, wohl tn Berücksichtigung der heimatlichen Gefühle der Svwletbäupter für die ihnen io gastlich gewesene Schweiz, außerordentlich viel zu liegen scheint. MoSkau fühlt se«,t auf einmal nicht mehr, der schweizerische Boden sel ein Mordboden, und man würbe deshalb aus Ent. Ichulbiuung und Genugtuung verzichten, wen» die Schweiz jene Lag« herbeisübren würbe, in der »formelle Garantien sich er- übrigten". Diese von Rußland gewünschte Lage würde durch Herstellung normaler diplomatischer Beziehungen geschaffen. ES lst hier sestzuhalten. daß Rußland diese Beziehungen zu der Schweiz gewiß mindeste»» seit Jahresfrist haben würde, wenn nicht Eli jener erwähnt« Notenwechsel stattgcsundrn hätte, den die Schweiz >>S mit ihrer Ehre nicht vereinbar abbrach Den einzigen ge. rchten Fehler hal da» russische bolschewistische Reich verschulde! durch die Roheit der Form und dir Un- würdigkeil de» Inhalt» der damalige» Moskauer Noten, und auch die Betonung des Umstandes, daß die Schweiz für Nuß. land »nicht»" sei. Rubland kür die Schweiz aber „fast alle»", war nicht gut in Uebereinstimmung zu bringen mit dem einer größten weltgelchlchlliche» Sache würdigen Tiser Moskau», die schweizerische Sache immer wieder und gerade letzt zum Riesenhinderniv zu stempeln, bas sogar de» Sitz deS Völkerbundes zum Wackeln bringen müsse. Selbst wen» alle erstrebten Zwecke Rußlands als gegen standslos betrachtet würden, müßte die Tiefe der Rache ver wunden. l» welche sich ein so immenses Reich wie da» russische gegen die Schweiz verbohrt hat und die sogar den Völkerbund — also die versammelte halbe Erde ->- zur Kcstädiauna der Schweiz benütze» will. sa. die Tendenz hat die Schweiz atS ei» wegen seiner Unmoral vom übrigen Europa reinlich z» trennendes Staatsgebiet hinzustellen. Ein solche» ungeheueres NachcbedttrsniS muß direkt als unmöglich und in bv-'^em Grob unglaubhaft bezeichnet werden, nachdem der BundcSrat daran erinnert hat, daß er dem Völkerbund, seinen Veransta'tunaen und seine» Personen, woher sie auch kommen möaen, immer lebe» Speziallchutz gewährte und weiter gewähren werde, waS besonders dadurch betont ist. daß die D-leaierten tauch der kommende» AbrlistungSkonserenzi die volle Exterritori alität genießen. Das schwoizeri'^-rusiisck e Verhältnis kann daher daSlenI", Rußland» zum Vv'*erbnnb nnd «m-ekest-t ln keiner Weise berühren. Um so mehr wird der immer offen- barer werdende rustlsche Versuch zurü^aewiesen, eine freund liche Beeinklustung der Schweiz durch die Mächte zu erreichen, die an der Teilnahme Rußlands an der Ab^üstun-'-konscrenz interessiert sind, sa, nach der Aeußernng de» sranzösiskßen Bot, schaster» in Moskau ohne Rußland gar keine Abrüstungs konferenz durchführen könnten. Man kann nicht daran zweifeln, baß diese an sich an Klein» htit lm internationalen Leben kaum mehr »u übertreslenbe Affäre zu einem wichtlaen Faktor für den Völkerbund und die AbrüstnnaSkonlerenz geworden ist nnd auf alle Faste Irgendwie ans der Dell geschafft werden muß. Nach der Siel» lungnahme deS BunbesrateS ergeben sich für die Schweiz keine Fragen mehr. Wosts aber handelt e» s-h für den Völker bund darum, entweder Rußland nachzugeben und die Kon- ferenz in ein and-«-,?» Land zu »erlegen, oder gber die rusitiche Abwesenheit in Betracht zu ziehen. Die letztere Möglichfeil scheint a»Sgeschlo"-n. d'e erste in bö-^stem G^ad lick. Man liest auS den l-^ten Melt»,naen auS Rulland in der Schmelz das '""streß.» na-h Sond'.-'nn"a'"er''>^en steran» Sollte sich hieraus die Möaklchfelt er-"-b-n. die non einem Teil der schweizerischen Prelle erwähnt wird, nämlich die Ueber- Weisung der schweizerisch. rnllll^en Dsklerenzen an das Haager Internationale Schiedvaericht. so wäre nicht einznseßen. warum sich Rußland einem solchen Verfahren entziehen sollte, fall» iftm, waS bezwellelt werden kann, an der Beilegung deS Falles Im ietzigen Zeitpunkt gelegen ist. DvrwSnde. Soll ble Abrüstungskonferenz sabotiert «erden? Berlin. 14. Jan. AIS Grund für die Gerüchte über eine Vertagung der vorbereitenden AbrüstnngSkanscrenz in Genf wird in London die angebliche Absicht Deutschlands angegeben, sich erst auf nichtamtlichem Wege mit den in Fra>"e kommen, den Großmächten in Verbindung setzen »i» wollen. An hiesiger zuständiger Stelle ist von einer solchen Absicht nichts bekannt Der Münchner Nolgarüillen-Prozetz. Das Verhör der Perlacher Pfarrer. München, 14. Januar. DaS Zeugenverhör im Münchner Rotgardisten prozeß brachte heute nach mittag einen Höhepunkt in dem Verhör der beiden Perlacher Geistlichen. Dem protestantischen Pfarrer Hell wird zur Last gelegt, er habe dem Freikorps Lützow diejenigen Leut« al» Rotgardisten bez leimet, die am 1. Mai verhaktet und von denen bann 12 am Vormittag beK k>. Mai erschossen wurden. Pfarrer Hell schildert ausführlich die Zustände in Perlach während der Rätezelt. Verschiedentlich seien Perlacher Häuser anSgeplündcrt worben und vor allen Dingen habe man beS öfteren den Geistlichen gedroht. Die Hetze gegen ihn sei da. durch besonders gesteigert worden, well er beim Tode EiSuerS verhindert habe, daß dt« Glocken geläutet wurden. In den letzten Tagen vor dem Einrücke» der Regierung», truppen habe man aus allen Seiten schieben hören. Leute mit roten Binden und Gewehren seien durch den Ort gezogen. Den später erschollenen Hafnermeister Ludwig bezeichnet Pfarrer Hell als damalige» Gewalthetzer in Perlack. Nur auf Ausweise hin, die von ihm ausgestellt waren, durste man daS Dorf verlaßen. Am Vormittag deS I. Mat seien dann einige Granaten «ach Per lach hlncingefallen. Im übrigen habe sich jedoch der Einzug der Reichswehr in Pcrlach selbst kamvfloS vollzogen. Infolge des Geiselmordes in München beschleunigte die Reichswehr ihren Abmarsch von 'verlach, und nach ihrem Abrücken habe sich niemand mehr in Perlach sichergcsühlt. Bei Moosach sei ein junger Offizier, der den ganze» Krieg mitgemacht hatte, rücklings er schossen worden. Pfarrer Hell habe selbst am 2. Mai noch die Beerdigung dieses Ermord ien auf dem Friedhöfe in Moosach vorgenommen. Bei seiner Rückkehr nach Perlach er. suhr er. daß verschiedene Drohungen gegen ihn geäußert worden seien. Bei seinem Nachbar, einem Dr. Dietrich, habe man einen Zettel am Fenster angebracht, auf welchom diesem seine Ermordung angckündigt wurde. Am Sonntag, dem 4. Mai. habe Frau Pfarrer Hell das Freikorps Lützow in München angerusen — Malor Lützow war in Pcrlach einig« Stunden lm protestantischen Pfarrhaus etnauartiert gewesen — und darum gebeten, daß zur Sicherheit der Perlacher Bürger «ine Abteilung zur Ein. auartierung nach dort kommen möge. Am Nachmittag de» 4. Mat sei dann Leutnant PSl , tng mit seinem Kommando gekommen und habe eine Liste bei sich gehabt von Leuten, dl« er dann verhaftete. Pfarrer Hell bestreitet aus» ent- schiedenste. ihm Leute namhaft gemacht zu haben, wie auch Leutnant Pülzing betont, daß er bi« Liste mit dem Befehl zur Verhaftung bereit» bei seinem Abrücken von München vom Freikorps Lützow erhalten hatte. ES wird dann vom Vorsitzenden rin Drohbrief gegen Psarrer Hell vor- gelesen, worin dieser als Mörder der zwvls Persacher Arbeiter bezeichnet und ihm mit dem Tode gedroht wird. Der katholische Geist'iche hat in der Angelegenheit nur insofern etwas tun. al» er zngeaen war. wie F--au Hell sich dazu entschloß, daS Freikorps Lützow zu Hilfe zu rufen. Auch er betont, daß keine Name» genannt wurden. SS kamen dann noch am Nachmittag bi« beiden Bürgermeister von Perlack znm Verhör. Der S. Bürgermeister war selbst Mit- -lieb der M.G. P.D. Sr behauptet, die Verhaftung de» Freikorps Lützow sei nur dadurch zu erklären, daß Perlacher Bürger die Betreffenden alsSpartakisten bezeichnet hätte», die gegen dle Reichswehr gekämpft haben, was in Wirklichkeit nicht der Fall gewesen sei. Das anqepumpke Gericht. Zur Flucht Holzmauus. Berlin, 14. Jan, Von dem Hauptanaeklagten tm Holz» mann-BarthelS.Prozeß, dun russischen Kaufmann Michael Holzwavn. hat man bisher noch keine Spur gefun« d e». so baß man damit rechnet, baß er bereits im AuS. lande ist. Holzman« hmterlleß durch seine Flucht eine große Anzahl Leidtragender, darunter auch die Gcrichtökassc.s!i Als er seinerzeit aus freien Fuß gesetzt wurde, muhte er köOOO R.M. Kaution hintcrlege», die er auch aufbrachte. AlS er dann zur Besserung seines angegriffenen Gesundheits zustandes in daS Sanatordrm Loschwitz bei Dresden ging, teilte er in verschiedenen Briefen dem Gericht mit. daß er völlig mittellos iei und daß er für die Wiederherstellung seiner Gesundheit dringend Geld brauche. DaS Gericht bezahlte darauf auch auS dem hinterlegten Betrag die AuscnthaliS- kosten tn Höhe von mehreren tausend Mark. ES ist immerhin eigenartig, daß die Polizei und die Gerichtsbehörde eine» so schwerbclastctcn Mann nicht genügend beobachtet hat. um eine Flucht zu verhindern. Die Zuspitzung der Frage -er Desahungs- truppen. Berlin. 14. Jan. Tie Tatsache, daß der N e i ch S außen- minister persönlich zu der BcsatzungSsragc vor dem auS wärtlgen Ausschuß des Reichstages Stellung nimm«, zeigt, welche Bedeutung die Regierung der Nachricht über die über mäßige Belastung der 2. und 8. Zone beilegt. In diese» beide» Zonen haben biSlnir etwas über siOOOO Mann sremdrr Truvpen gelegen. Wenn ihre Zahl jetzt aus 7dO»o erhöh! werden soll, lo würde das nicht nur ein Verstoß gegen den FrledenSvertrag sein, sondern auch ein Brnch deS in Locarno über de Rückwirkungen gesckasscnen ..Ge »tl r m a «,A g re m c « «s". Bou einer Näumungi kann sa nicht die Rede sein, wenn durch eine bloße Verlegung von Truppenteilen an Stelle Ihrer Zurückziehung eine un- »raabare Mehrbelastung der Bevölkerung einlrltt. Ein der artiger Vorstoß gegen die mündlichen Abreden von Lorarue würde, wie auch d-e demokratisch, „N. Z." anerkennt da» ganze VertragSwerk in Frage stellen können Jrdensallö dürfe man al» gegeben voranöleh n. das, die An meldung Deutschland- ,»m Völkerbund „nd damit die Verwirklichung de» Locarno Vertraue- nicht erfolgen werde, bevor diese wlchelgste Frage aller Rückwirkungen in znsriedcn- stcllender Welse geklärt ist. Abzug -er Ena»8n-er aus Solingen. Solingen, 14. Januar. Die englischen BesatznngStrnppen wurden beute vormittag mit der Bahn nach Köln befördert Die Familienangehvriaen solgtcn mit einem iväteren Zuge. Heute abend wirb der Rest der Besatzung abrückeu. Nr. 24 Lette 5 Die Grohhau-elsztiser. Berlin. 14. Januar. Die aus den Stichtag de» 1». Januar festacsteüt« GrvnhandelSiiidczzisser deS Statistischen AeichS- amtc» ist gegenüber dem Stande vvm 0. Januar ilLl.öj um »,8 Prozent aus 186.8 zurlickgegangen. Bon den Hauptgruppe» haben die Agrarerzeugnisse von 116,7 aus 115,3 oder um 1,8 Prozent, die Industriestosfe von 181/) aus 180,7 oder um 0,2 Prozent nachgegeben. lW. T. B.i Inl«reUengemetnichait..Äreuzzettung"-»»Deu1sche Tageszeilunsi". Berlin, 14. Januar. In der heutigen Generalversamm. lung der „Kreuzzeitung"-Aktiengescllschast wurden die Disfc- -renzeir mit der Firma Otto Stollberg durch eine» Vergleich auS dem Wege geräumt. Es wurde ferner beschlossen, daß die ,Lreuzze!tung"-Alliengeselischast mit der „Deutsche» Tages zeitung" eine Interessengemeinschaft cingeht. Das Aktien- palet der K a l i i n t e r c s s e » 1 e n ist an die „Deutsche Tageszeitung" übcrgegangen. Die Selbständigkeit der beiden Blätter bleibt bestehen. —, Die Fmanzkommlji'vn lehnt weiler ab. Ein Gegenvorschlag. ParlS, 14. Jan. Tic Finanzkommission der Kammer bat heute nachmittag mit 21 gegen 5 Stimmen bei 18 Stimment haltungen die Negievi ngSoorlage über die Verkaufs stelle r verworfen. DaS Finanzprogramm der Negie rung. daö aus d eser Steuer ausgebaul war, bricht damit völlig zusammen. Die Kommission hol ferner einstimmig einen An trag Leo» Blums angenommen, worin die Negierung auf- gefordert wind, eine neue Vorlage über die direkten Steuern auszuarbcitcn. Ein weiterer Vorschlag Leon BlumS, der sämt'ickc indirekten Steuern ablehnt, gelangte mit 18 gcgcv 18 Stimmen, bei 7 Stimmenthaltungen, zur Annahme Vriand ersuchte darum, von der Kommission sofort gehört zu werden und wird im Lause des heutigen Abends vor ihr erscheinen. ES verlautet erneut, daß die Negierung entschlossen sei, sich über die Beschlüsse der Finanzkommission hinweg direkt an die Kammer zu wenden und ihr Verbleiben im Amte von der Entscheidung des Parlaments abhängig zu machen. Man nimmt an. daß Brtand im Laufe des heutige» Abends daraus bestehen wird, daß di« Kommission io schnell wie möglich die Beratung der Finanzvorlagc beendet, io daß tu der nächsten W'che bereits die Kammcrdebatle beginnen kann. Die Kommission wird wahrscheinlich der Kammer nach Ablehnung der Regierungsvorlage die Fsnonzentwürf« der Kartellparteien unterbreiten. In diesem Falle wird Briand die Regierungsvorlage in Form eines GegenentwurseS durch ein Mitglied der LinkSradikalen einbringcn und gleichzeitig die Vertrauensfrage stellen. Wird der Entwurf der Finauz- kommissiou abgclchnt und der der Negierung angeuommou, so tritt die gesamte Finanzkomwission zurück. Frankreich und - e Budaoesser Fälschungen. Verdächtige ans der Umgebung HorthyS? Wien, ll. Jan. Die hiesigen Blätter melden: Heute m'ttag begab sich der französische Gesandte llltncant. der gestern auS Paris nach Budapest zurllckgekehrt ist zum Minlstcrnräsi- de«t Gral Bethlen nnd erklärte ihm. dir fran-ösi'chc Reale, ruug b trachte die Unter nchuug der Fa sckmünz-rasfäre keinesfalls als beendet, nnd sie erwarte von der Negierung, daß sie ihre Nachforschungen darüber, welche Persönlich, keilen nech tm Hintergrund der As nre verborgen sind nnd welche die ganze Aktion anSgebacht haben energisch fort- setzen werde. Ter Geiandte teilte dem Ministerpräsidenten auch die Namen mit die in den amtl cken Berichten und in der Untersuchung bis jetzt n cht erwähnt worben sind. Diese sind Perloncn aus der Umgebung HortbnS und zwar sein Sldsn- tant Magashacn. der Ehcf der Kabin-ttSkanzlei B a r t l> a und bi« Abgeordneten Juli»« GömböS und Dr. U l a i n- Der Gesandte legte auch die Beweise der französischen Beauf tragten über die Mitschuld der erwähnten Herren ln die Hände der ungarischen Negierung. In seiner Antwort führte Bcthlen auS, der wirtschaftliche Einschlag eines Verbrechens wie der Fraiikensälschung müsse auch als psychologische Auswirkung unserer schwierigen Situation nach außen verstände» werden. In Ungarn bestehe in weiten Schichten der Bevölkerung eine sehr grobe Er bitterung gegen die Nachbarstaaten, nicht nur wegen deS Vertrags von Tria » on . sondern vor allem wegen der Be handlung. die Ungarn nachher zuteil geworden ist. Es seien insgesamt 800 000 Mensche» aus den abgetrenntcn Gebieten nach Unaarn znrückgekvmmcn, von denen der überwiegend größte Teil vorher in einer gestobenen wirtschaftlichen nnd gesellschaftlichen Stellung war. Ihre Eristenz sei durch Be- schlaanastme ibreS BesißeS »nd andere ähnliche Maßnahmen vernichtet worden. DaS iei die Quelle der große» Erbitte rung gegen die Na-stbaritaatcn, nnd man dürfe sich nicht wundern, wenn auS dieser Stimmung auch gelegentlich phan. tastische Verichwörnnasvläne entsprungen sind, sowie der, mit dem man die Fran'eniässchnng motivieren wollte. Die Regierung trachtet diese Auswüchse nach besten Kräften zu unterdrücken, aber die Nachbarstaaten sollten ihr bieS nicht erschweren. Der Feldbtschos Zadravecz wurde beute in seiner Wobnuna verbört. da Prinz Windischqräi, und Andrasiv tn Ihren Geständnissen den Feldbischof erwäkmt batten. Zadra- necz saate aus: Ich babe von vornherein tedc Mitwirkung In der Faiichaeldaiiäre abaelestnt: alS aber Prinz Windiich aräst sich aui patriotische Zwecke bcrics. habe 'cd mich bereit erklärt. die Sache gcbcimzuhalten. Dieses Versprechen habe ich aekalrrn. Ein Dementt. Budapest, 14. Jan. Wie das Ungarische Telegraphen- Korrcspondenz-Burcau meldet, entspricht die von einem Ber liner Spätabcn'blatt aus Wi-n gemeldete Nachricht, der iran- zösischc Geßrndlc tu Budapest. Eliuchant habe Graf Bcthlen hei le milgclcilt. der Adjutant HorthyS, Maghaci' sei in die Fälschungsangelegenheit verwickelt, in keiner Weise den Tatsachen. ,M T.B., ISkvNInne- »1t»S« IS Wilvckruktve Strnö» 9 vir-t-vl» Oebe. ziiberx SU ksdslkstt dttllgsn I?rsla«n» Oberkemclen S°° 4»°° KrsKen s1»»,» von V20 Pie. an Inkots^en, Klubwesten etc. Vanvtran 8«« «>i«,e a» ««ierkekrenö» kmk»us»g«i»g»niisili
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