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Sr,««,, 1». S«>« Ult DiatNantchrtN: N«a>rw>>»v Dresd«. lf»n»vr»a>»r - Sanunelnmnm« 2SS41 vor itr v<>chl«,lpritch» 2O O11 .. ^»-1,,:«,» -om I. vi» ISljaauar n«o „ a«»ch tw,un^>,.»rZm>»Uitn« .r». uour <>LgUgv' WLvlll)l Pok»iMa»vr,>- u, aivna Nanu« Mar-, «ttnz»-»»»«« >- t» ou>t« P» Auz»>g»n nur»«» auch Äoldmari- orrrchn» o» «n^patNa» >0 min »r»u» Anzeigen-Preije: ^^7.7. »Krrkald 200 Pta offerlrnnrdü^r 10 Nt» 4I»«w glutlraa, «q»n Dorouilx^ai'l SchnMettun i unü KaupIgeIchÜII»sl«lI«: xNartiaitr» » u»S ^2 Druch u. Berlar, von ütr»>ch » Aatchnr»! m DrenSen PoMch»U>»Aonw 'OSS Lr»»i>e». »- Dach»rul> nur ml aeutttcher SueUenanaad» ,Dre»dn»r 4ia»r uUSNta Una-rlan-t SrtiriKIIüch, rverden nich luldewakrt. Reue Schwierigkeiten der Kabinettsbildung. Aeberlriebene demokratische Ansprüche.—Sachliche Opposition -er Wirtschaftlichen Vereinigung. AuBnslige FtnanzenlwickeLmig bei -er Reichsbahn. - Wettere französische DerdSchttgungen gegen Ungarn. - Der neue -eulfche Stahttrusl. Die Verhandlungen Dr Luthers. Berlin, 14. Jan. Die Verhandlungen über die Bildung »es neuen Kabinetts Luther sind n o ch n i ch i a b g c sch l o s s e n. Die Verhandlungen des Reichskanzlers mck den Partei führern gingen am Abend weiter. ES handelt sich bei diesen Besprechungen »m die Erörterung der grundsätzlichen Einstellung dcö Kabiactto zu akuten politischen und wirtschaft liche» Fragen. Gleichzeitig wird aber auch sib r Personal- fragen verhandelt, da natürlich die praktische Arbeit dct Kabinetts mehr non der Besetzung der einzelne» Ressorts ab bangt, zumal das Kabinett keine auf di« Parteien gestützt, Mehrheit tm Reichstag hat. Dt« Erörterungen über die Pcrsonalsragen sind noch nicht die gestern genannten Namen hinausgekommen. Ge rüchte nennen zwar einige neue Namen» doch handelt eS sich Piek lediglich um Kombinationen. Sicher scheint bisher nur. «rk der sächsische Finanzministcr Rciuhold das Reichssinanz- «iniftertru» übernehme» wird. Wider Erwarten ergeben sich »der doch aus den Verso«e«frageu die "rSsiteu Lchwierigkclteu. Di« Demokrat«», die sich jetzt wieder mit eiucmmal al- «»Sschsagg eben der Teil fühlet», zeigen eine Empfindlichkeit, hse Mit ihrer angeblichen Bereitwilligkeit, einer Regierung aus di« Beine »» helfe», eigcntlich wenig vereinbar ist. So sind sie darüber verschuupst, dah auch die BolkSpartet hat ver. Iaittha«n lasi-n» daß sie unter Hirsen Umständen gewillt sei. da- Reich-tnuenministeriu« mit etnem ihr nah«stehendeu Ma»ü z« besetze»- Dt« Demokraten fühlen sich verletzt» well sie für da- Reichsinnenministerium in erster Linie an ihren Führer Dr. Loch.gedacht hatten. Einen zweiten Streitpunkt in der Personensrage ergibt die Besetzung des Reichswchr- «inifteriums. Ruch hier sind eS die Demokraten, die Anstoß «ehmeu. Der gegenwärtige NeichSwehrminister Gehler, der früher der demokratischen Partei anaehörtc. sagt ihnen setz« »icht mebr zu. Die Demokraten lehnen den Wunsch Dr Luthers, Dr. Gehler als RcichSwebrmtntster beizubchaltcn, ab, da sie auf dem Standpunkt sichen. Gehler könnte nicht als einer der tbrigen tm Kabinett betrachtet werden. Bon demokratischer Seite wird dir Dache etwas anders dargestellt uns erklärt, dah wegen der Person des Reichswchrmtnisters Dr. Gehler bei den Verhandlungen keine Meinungsverschiedenheiten entstanden seien. Dr. Gehler habe schon vor Weihnachten der demokratischen Rcichstagssraktiou «itgetellt. dah er den dringende» Wunsch habe, von der schweren Bürde seines Amtes befreit zu werden. In gleicher Weise habe er sich setzt auch dem Reichskanzler Dr. Lntber gegenüber geäußert. Ein Streit Hobe bet den setzigen Ver- Handlungen nicht stattgefunden. Wie es heiht, soll auf Dr. Gehler nochmals dahin etugewirkt werden, sein Amt als ReichSwehrmilitster betzubehalten. Die Retchötagvfrakttou der Wirtschaftlichen Ber einigung nahm heute abend in einer Sitzung zur Regie- rungSbildung Sicklung. Ihre Haltung zu der B traunng Dr. Luthers mit der Kabinettsbildung brachte sic tu folgender Weise zem Ausdruck: Durchdrungen von der Notwendigkeit, möglichst bald wie der eine oerantwortllche Regierung zu haben, widersoricht die Wirtschaftliche Bercinigvng der Bildung drS Kabinetts Luther nicht. Sie ist aber nicht tu der Lage, sich an diesew Kabinett zu beteiligen und wird ihm gegenüber t« sachlicher, aber nicht grundsätzlicher Opposition flehe«. Die Fraktion behäU sich also völlige Unabhängigkeit für ihre Stellung zu den jeweils austretenden Fragen vor. Immerhin rechnet man aber in parlamentarischen Kreisen damit, dah eS schltehlick dem Kanzler aeltnaen werde tm Laufe dieser Woche die Schwierigkeiten, die der Kabinetts bildung noch entaeaenltehen. aus dem Weae zu räumen, so dah in dem Programm, das bereits die ReaterunaSerklärung schon für de» kommenden Mittwoch voraussieht, keine Aeude- runa etn-ntreten braucht. Reichskanzler Dr. Luther begab sich am Abend zum Reichs- Präsidenten v . S i n d e n b u r g. um ihm über den bisherigen Verlauf seiner Verhandlungen Bericht zu erstatten. Drr Slahttrutt -edtt-el. Die Gründung de- Montautrusts gesichert. Berlin, 14. Januar. Wte der D. H. D. ersähet, wurde heute in Esten die Gründung deS StahltrustS unter dem Namen „Bereinigte Stahlwerks-Aktiengesell schaft" mit einem vorläufigen Aktienkapital von MMN Mk vollzogen. Gründer sind: 1. Die Rhein-Elbc-Union mit der Deutsch-Luxemburgischen BeraiverkSakticngesellschaft, dem Bochumer Verein und der Gelsenkirchener BergwerkSaktiengesellschast: ' 2. Die Thyssen-Gruppe: ü. Phönix mit den vereinigten Stahlwerken Ban der Zypeu, Wissen: 4. Rhcinstahl. Dem Vorstand liegt zunächst die Ausgabe ob, olle sür den geplanten Zusammenschluß erforderlichen Maßnahmen durchzustthren, insbesondere die Steuer- und Finanzsragcn zum Abschluß zu bringen. Die Gründung ergibt, dah nun- mehr alle Differenzen innerhalb der Werke geklärt morden sind und dah damit die Gründung des N u h r - M o n t a n - trusteS als gesichert angesehen -werden dürfte. Das Ostproblem. Die schwierige Lage -er Reichsbahn. Ein Berich! -er Reicksbahi,i»e'eMchatt. Berlin. 14 Jan Dir Deutsche RetchSbahngeselU fchaft hat einen Ucberblick über ihre Finanzlage er stattet. Der Bericht kommt zu folgendem Schluß: Die Hoff nungen für eine weitere günstige Entwicklung sind gering. VS wird also die Frage der Deckung sür alle Lasten, die die Wirtschaft der Reichsbahn schon setzt erschweren, nicht unerheb liche Schwierigkeiten machen. Noch größer wären diese Schwierigkeiten aber für Belastungen, die sich etwa weiter noch durch Steigerung der persönlichen oder sachlichen Ausgaben ergeben sollten. Seit Anfang November spürt die Reichs, bah» in steigendem Maße das Nachlassen der Beanspruchung lm Personen- und Güterverkehr. Im November und Dezem- der fehlte gegenüber den erwarteten Bruttoeinnahmen täglich ungefähr 1 Mill. Mk. DaS Geschäftsjahr der Rcichsbahngcscllschaft und das Re- porattonSsahr. das am 81. August 1N28 abgelaufcu ist, über- schneiden sich. Infolgedessen entfallen ans daS erste Jahr der Neichsbahngcjellschaft, daü am lll. Dezember IN25 abgelausen ist. noch die Lasten der ersten vier Monate des zweite» Re- pürationSjahrcS. Demnach hat d»e Reichsbahn an Lasten auü Reparationen rund 812 Millionen RM. im Geschäftsjahr 1»2ä zu tragen. Die gesamte Rcparationsbclastnng sür l»S3 beträgt rnna allst Millionen NM. Ans Grund der Steigerung der per sönlichen Ausgaben, Gehaltserhöhungen. Soztalzuschläge und Lohnaufbesserungen sowie auf Grund der durch Acnderungen der sozialen Gesetzgebung sich ergebenden Mehrausgaben ergibt sich iür dieses Konto eine Jahrecmchrbelastung von rund >«S- gcsamt 2KV Millionen. Die Steigerung der PcnsionSlastcn der Reichsbahn ergibt sich aus solaender Gegenüberstellung: Im Jahre 1S18 betrug sic 114 Millionen, im Kalenderjahr 1828 SS8 Millionen. Auch aus dein Gebiete der Bauten und Be» schaksungen ist eine große Reihe von Kostcnstcigernngcn im Lause beS Geschäftsjahres 1ü35 etngctreten. Zu den Forderungen, die eine Verminderung der bi»- bertgen bevorzugten Stellung der Rrichsbahngescllschaft in der Entrichtung von Steuern. StcmpelgcbUhrcn usw. herbei- führen sollen, bemerkt die Gesellschaft, dah hierdurch ein« steigende Belastung von vielen Millionen sich ergeben werde Die Mehrbelastung konnte im Geslirästslahr 1N28 dadurch ab- gedccti werden, daß die Gciellichast, wie sie anssührt, ans ihrer Snsgabeuseitc eine sehr vorsichtige Wirtschaft führte. An Ü»tcrhaltu»gs, und Er»euerungöarbcitcu wnrdc nur daS Rotwcndlgstc avSgcsührt. Die Erneuernvg des Oberbaues ttktrvs z. v. iw Flieden » Prozent, jetzt » Prozent. Der nnerfittlbare Dawes-P'an. Beginnende Erkenntnis in Amerika. Nennork, 1t. Januar. Die amerikanischen Zeitungen und WirtschaftSkreise beginnen jetzt sich eingehender mit dem Feld zug der deutschen Rechtspresse gegen den Dawcs-Plan zu be schäftigen. Die neuen Meldungen über die deutsche Wirt- schaftSkrise und die steigend« Arbeitslosigkeit in Deutschland geben jetzt auch jenen Kreisen Lnlah zu ernsten Betrachtungen. Eine Rundfrage in der Wallstreet hat ergebe», dah die ameri kanische« Bankiers sich darüber klar seien, daß Deutschland am Ende seiner Srast stehe. In weiten Kreisen herrscht die An sicht, dah Deutschland aus die Dauer nicht fähig sei, den DaweS-Plan zu erfüllen und dah daher srühcr oder später eine Aenderung deSDawes-Plaues kommen müsse. Schwere Schii-iauna -es Weinbaues an -er Mo'el. Koblenz, 14. Jan. Auch drr Weinbau hat durch daS Molel- Hochwaster erheblichen Schaden erlitten. Die Zahl der zer störten Weingärten und Rebstöcke ist groß. Selbst die be- scheidenstcn. Barmittel für Neuanlcgung uns> Ausbesserung fehlen, da nicht nur der Wein der letzten, sondern sogar der vorletzte» Ernte unverkauft in den Kellern liegt. I» einer Reibe bekannter Moscldörfer ist bisher seit Einbringung der Ernte noch nicht ein cinziaeS Fuder Wein verkauft worden, ein Zustand, wie er den ältesten Leuten nicht mehr in Erinnerung ist. Hier und in vielen anderen Weinorten hat sich der Be völkerung infolge des Schadens ein bedenklicher Pessi- uiiömuöundFatalismus bemächtigt, der auch in Kund gebungen au die Regierung zuin Ausdruck kommt. In einer solchen Kundgebung wird eindringlich geschildert, wie groß der Schaden ist. Allgemein wird für den Weinbau lllüü eine Miß ernte befürchtet. Eine in Kock'em eingesetzte KommilNo» hat Forderungen an die Behörden ausgestellt, die sich sowohl aul eine unmittelbare staatliche Hilfsaktion als auch aus voll ständigen Erlaß der Steuerzahlungen sür längere Zeit beziehen. Der Fatalismus der Vevülke. rung wird verständlich, wenn man berücksichtiot daß in dem engen Moseltal auch für die Zukunft niemand dem Hoch wasser entrinnen kann und dah hier weder durch Talsperre» im französischen Oberlauf noch durch Dctchbautcn geholsen werden kaum Noch erwähnt sei. dah allgemein vo» der Be völkerung die völlige DcilnahmSlosi"^« der ^'esatznugsbehörde nachdrttcüichst hervorgehoben wird. <TUJ Bon unserem Or.-8oti-Mitarbeiter Io Oberschlesien. In diesen Tagen ging durch die deutschen Zeitungen fast unbeachtet eine Notiz, die recht belanglos schien, die aber ln ihrer versteckten hochpolitischen Bedeutung nicht unerkannt bleiben sollte. Die polnische Negierung hatte ssir den SI. Dezember in dem durch den Genfer Machtspruch gegen alles Recht vom Deutschen Reiche losgerissencu Teile L ber sch l es ienS eine Volkszählung angcsetzt und diese io letzter Stunde abgesagt, Volkszählungen sind seit den Tagen, da Kaiser Augustus seine Land« schätzte, gewiß nichts Ungewöhnliches und «» allen fortgeschrittenen Staaten üblich für allerlei statistische, wirtschasts- und sozialpolitische Zwecke Die in Pvlnisch-Oberschlcsien geplante Zählung verband mit diesen Zielen aber eine ausgesprochen politische, gegen Deutschland gerichtete Absicht, und deshalb lohnt eS sich, uns einige Gedanken über die vor Beginn abgebrochen« Schlacht zu machen. Mit der unscheinbaren Frage nach der Mutter sprache — ob deutsch oder polnisch — in einer Spalte des ZählbogcuS sollte nichts weniger als eine neue, interne A b st i m m u n g herbctgcsührt werden. Polen wollte einen Gcneralappell abhalten in der geraubten Provinz und prüfen, welche Früchte drei Jghrc brutalen VernichtungskampseS gegen das Tentschlum ge heiligt haben. Man hoffte, nnler An wendung aller Spielart n politische» Terror- ein günstiges Ergebnis zu erzielen, uv> hätte dann triumphierend aller Welt verkündet, Oberschlesie» ici heute polnischer als je uyd alle Ansprüche der Deutschen aus eine Revision ihrer Ost grenzen eitle, durch nichts gerechtfertigte Anmaßung. Ter Einsatz lohnte also das Spiel. Alles war glänzend vorbereitet. Und trotzdem wenige Stunden vor der Entscheidung diese Angst vor der eigenen Courage! Warum? Die Negierung schweigt sich über ihre Gründe aus. Die Regie rungsprcsse aber deckt den Rückzug mit Scheingefechten, um das eigene Volk und das Ausland über dieses seltsame Ein gcständnts eigener Schwäche hinwegzutäuschen. Die Gründe die angeführt werden, sind recht fadenscheinig. Zumeist wird behauptet, die herrschende katastrophale Wirtschaftslage hätte das wahre Bild der nationalen Verhältnisse tm Lande ver wischen können. Was aber hat die Wirtschaftskrise mit einer Volkszählung zu tun und insbesondere damit, ob einer deutsch oder polnisch als Muttersprache spricht? Nichts offen bar! Und doch liegt in dieser AuSrcde der Kern der Wahr heit versteckt: einer Wahrheit, die mit ihrem für Polen zer schmetternden Gewicht nicht deutlicher gekennzeichnet werden kann als durch die verbürgte Tatsache, daß in dem alS pol nisches Jnsurgentenneft verschrienen Jndustrteort Na-zion kau. wo die Volkszählung wegen zu späten Eintreffen- der Gegeuorder stattgcfundcu hat. 78 Prozent der Bevöl kerungsichzumDeutschtumbekanuthaben! Polen fühlt heute, haß seine Entdcutschungspolitik in Ost- oberschlesie». wie auch anderwärts, trotz aller Aahleuerfolgc im. Grunde gescheitert ist. Es hat Märtyrer, aber kein« Polen gemacht. Bei der BülkcrbundSabstimmung hatte zn»ar eine Minderhclt unter dem vereinigten polnisch - französischen Druck sür Polen gestimmt. Die meisten nicht aus patriotischen Beweggründe», sondern angelockt durch die gleißenden Ver sprechungen materieller Art, dtc ihnen Verführer vom Schlage Korsantns gewacht hatten. Deutschland schien damals rettungs los verloren. Polen ein vom Glück begünstigter, mächtig auf strebender Staat — hier muhte die Zukunst liegen. DaS Blatt hat sich inzwischen gewendet, und es wäre wirklich inter essant gewesen, durch ein« einwandfreie Statistik zu erfahren, wie die Stimmung dieser Glüclfuchcr unter dem weihen Adler heute ist. Drei Jahre „polnischer Wirtschaft" haben alle jene Hoffnungen grausam enttäuscht. Die goldenen Berge sind auSgebiiebcil: nicht einmal die Kuh im Stalle hat sich eingestellt, die Korfaniv jedem Polenfreund feierlich ver sprochen hatte. Statt dessen saugt ein aus Äongrehpolen und Galizien verpflanztes, korruptes Beamtentum den Einheimi schen das Mark aus de» Knochen und sieht ieine einzige Aus gabe in der Ausrottung alles dessen, was deutsch heiht. Die einst so blühende Wirtschaft, die mächitgc Kohlen- und Eisen- lndustrie. liegt in den letzten Zügen. Ersaufende Gruben, ver ödete Werkstätten, Hunger und Elend sind heute das Wahr zeichen polnischer Herrschaft. Und der Zerfall der vor Jahrcs- rist ncugcschasscncn Zlotnwährung mit der Teuerung als Z-vtgeericheinung macht die Lage vollends unhaltbar. Neid füllt richten sich heule die Blicke der Ostoberschlcsier, auch der polnisch sprechenden, über die unsinnige Grenze, die Deutsche von Deutschen »rennt und ein organisch einheitliches Wirtschaftsgebiet in zwei blutende Stümpfe zerschneidet. Zwar lastet die allgemeine Nor der Zeit auch schwer auf dem dcuisch gebliebenen Teile des Landes. Aber hier rührt sich doch noch das Leben, kämpft ein flcihigcS Volk um die bessere Zutunst. Die Schlote rauchen, die Fördcrstühlr gehen aut und ab und speie» die ichwarzen Schütze des Heimatbodens ins Helle Tageslicht, ae.S de» roten Hallen der Werte brülim mächtig, ziikiliiftslicischcnd das Lied der Arbeit. Lebens- bejahitng. Aufwänsstreben aus der eine» Seite, Verwesung und dumpfe Verzweiflung ans der andern — das ist bas Urteil der Geschichte wertig« Jahre nach dem Wcltnurecht an Obcrschlesieu.