Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160218029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916021802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916021802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-18
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zreßdnrr Nachricht« Rr.48 ALLv sUigs Aofsv am Donnerstag abeub. König Friedrich August ist heute früh 7 Uhr >5» Min. von der Ostfront wieder in Dresden eingeirosfen. Unsere Flieger griffe» Diinavurg und die Bahn anlagen von Wilejka an. Bei den AufräumungSarbeilen in der neuen Stellung bei Oberscpt wurden nM acht französische Minenwerfer gefunden. ^ Französische Blätter vemängeln di« mtklaren Tagesberichte der französ.schen Heeresleitung ü-er die leinen Kämpfe im Artois und in der Champagne. Italienische Blätter melden aus Athen die Anncktie- ning Südalvaniens durch Griechenland. In der Ersten Kammer des sächsische» Landtages aav Exzellenz Dr. Wach im Namen der Ersten Kammer eine Erklärung gegen die vom Abgeordneten Nitzschkc in der Zweiten Kammer gemachten Ausführungen ab. Die Zweite Kammer des sächsischen Landtages be- schästigte sich heute nochmals mit Ernährungssragen. Fm preußischen Abgeordnetenhause erklärte Landwirt, chaftsminister v. Schor lern er. wir könnten noch jahre lang öurchhalten: das Frühjahr werde Erleichterungen bringen. In Dresden kann vom IS. bis 22. Februar auf die angeineldeten Butterkarten je !4 Pfnnd Butter zngcteilt iverden. Schwerer Südlveststurm, verbunden mit Hagelschlag, Piatzregen und gewaltigem Orkan, rief in Hamburg und Cuxhaven Sturmflut hervor. Durch unvöstsichtiges Umgehen mit Granaten wur den in Svldin und Simonsdors bei Stettin schwere I!n aiiicksfälle hervorgerufen. . damit di« Griechenland gewaltsam ver- Griechenland und der Bierverband. Sie Zeitungen melden, daß nach einem zwischen Grie chenland und den Alliierten zuslandegekommenen Ab- i ommen diese nach Beendigung des Feldzuges Entschä- s i g u n g e n für die von griechischen Untertanen gelegent lich deS-^B v m b a r ü c m c » t S von Saloniki erlittenen 'Verluste zahlen werden. <W. T. B.s König Konstantin hat alle Offiziere und Mitglieder der italienischen Mission, die unverzüglich nach Italien heinikehren werden, in Abschiedsandienz emp fangen. iW. T. B.) wteser^ ES ist nicht unser« Schuld,, daß die BierverbanüS mächt^dte Strumabrücke gesprengt und damit di« Bahn zusuhr von Bulgarien nach " ' " hindert haben. Einem Vertreter des »Wiener Dagblattes" gegenüber sprach sich der bulgarische Ministerpräsident folgendermaßen aus: Die Erkenntnis gemeinsamer politischer und wirt schaftlicher Interessen Hai ei» unzerreißbares Band um Bulgarien und Oesterreich-Ungarn ge- ichluugen, das leine Intrige auSeinauderzureiße» vermag. Tie bevorstehenden Verhandlungen über eine Festigung des wirtschaftlichen Bündnisses zwischen den Mittelmächten und Bulgarien werde» besonders dazu beitragen, da» bnndeö- brüderltche Verhältnis dieser Staaten zueinander für alle Zeiten unlösbar zu machen. In einem Gespräch mit einem Vertreter der Wiener „Neuen Freien Presse" verwies Nadoslawow ans die Her- sielliing einer direkten Bahnverbindung Deutschlands und Oesterreich-Ungarns mit Bulgarien, die ein Ereignis von allergrößter Bedeutung sei und au» der iich lebhafte handelspolitische Beziehungen entwickeln würden. Die Frage eines Ausbaus dieser Bahnverbindung werde bereits studiert. Radoslawow schloß: Unser Wiener Besuch erfüllt uns mit der grüßten Zuversicht auf eine glückliche Lösung sowohl der Aufgaben des Tages als der der Zu kunft. jW. T. BI Di« Heeresverstärkung der Schweiz. Die Züricher Blätter schreiben, daß die HeereSver» stärku na der Schweiz trotz der innerpolitische» Krisis fort sch reit et. Die Kriegsstärke der schweizerischen Miliz bewege sich imurer noch in ansstelgrnder Linie. Die Nachmusterung aller Znrttckgestellten zwischen 2V und l!3 Jahren beginnt am 2. März. Dle neuesten Meldungen lauten: Amtlicher türkischer Kriegsbericht. Das türkische Hauptquartier teilt mit: An der Tar da n c l l eu f r o n t wurden ei» feindlicher Monitor, der sich der Küste von Alan-Tere nähern wollte, und ein Kreuzer, der aus die -Höhe von Kara -Lepe lam, durch das Feuer unserer Artillerie gezwungen, sich zu entfernen. M Kriegsschauplätzen dsst nichts Bon den übrige» melden. (W. T. BI Die Kämpfe um Erzerum. Im „Lot Anz." heißt eS zu den Kämpfen um Elzerum: Erzerum ist zwar Hauptstadt des gleichnamigen Wilaiets in Türkisch Armenien und hat als solche eine gewisse Be deutung: aber seine militärischen Beseitigun gen stimmen icdenfallö nicht mit der Annahme überein, daß es den Schlüssel zu Klcinasie >, bildet. iSSTB.l Annektierung Südalbanieno durch Griechenland? See Züricher „Sagesanz." berichtet aus Mailand: Sie Blätter melden aus Athen die Annektierung S n dalvanie n S d u r ch Griechen! a n d. Die 'Nach. . ickc iei von der griechischen Zensur zunächst unterdrückt o»d Dadurch in Iialie» veripiftet bekannt geworden. Es unilden Verwicklungen befürchtet. Aeußerungen des bulgarischen Ministerpräsidenten. Ser bulgarische Ministerpräsident Nadoslawow be- lonke in einer Unterredung mit einem Vertreter des Wiener Fremde»blattes" wiederholt, wie zufrieden und glücklich die Bulgaren von Wien nach Hause zurückkchrlen und wie sehr sie wünschten, daß die Beziehungen zu den Bundes genossen die denkbar herzlichsten sein möchten. Ser Mini- neroränöent teilte mit, er bleibe noch ein bis zwei Sage Wie» uns kehre dann nach Sofia zurück. Er Hab dem Minister des Aenßeren Baron Burian einen Be- ',ia> nbgestattet, und werde während seines Wiener Ausritt »altes den Minister nochmals sehen. Es herrsche in allen Fragen vollständige Uebereinstiuunung: die gegenwärtige Lage iei in jeder 'Beziehung zufriedenstellend. Raöoilawow äußerte sich dann noch über die durchaus srennülichen Be ziehungen Bulgariens z» Griechenland und Rumänien und eittgegncie aus die Frage, ob diese beiden Staaten im wetteren Verlaufe des Krieges ihre Nenirnlität bewahren dürften, im bejahenden Sinne. Einem Vertreter der Wiener „Reichspost" erklärte tiadoilaivviv. An der Einigkeit des Vierbunöes werden sich die Gegner noch den Smädei einrenne». Das wird die Veste Erwiderung ans alle Erfindungen sein, die sich gegen Bulgarien richten, namentlich was seine Haltung bezüglich Albaniens betrifft, denn wir haben tatsächlich in Maze donien genug zu tun. Was Griechenland betrink, so liegen uns feindselige chauvinistische Pläne gegen diesen Nachbar ooiiionline» fern. Nadoslawow bestätigte, daß der griechi sche G sandte ihm erklärt habe. Griechenland beabsichtige.io gar im Falle eines bulgarischen Angriffes aus Saloniki neiinai zu bleiben. Wir haben, fuhr der Ministerpräsident -an, von Griechenland auch gar nichts anderes erwartet. Wen» wir nach Saloniki gehen, kämpfe» wir ja sogar für Be Griechen und sür ihre Freiheit. Daß Griechenland in- toige seiner Lage die englische Flotte zu sürchten und in- lolgeöenen eine ichwicrige Stellung hat. begreifen wir ia. Gerne Natten wir dem Nachbar unsere gute Gesinnung auch durch tatkräftige Hilfe in seiner Lebensmittelversorgung bc- Die Doppelregiernng in Persien. „Nußkoje Slowo" meldet aus Teheran, daß in Persien zurzeit zwei Negierungen bestehen. Die nominelle unter dem Vorsitz des auf Wunsch Rußlands und Englands ernannten Ministerpräsidenten Prinz Ferman- F e r m a in Teheran und die t a t s ä ch l i ch e in K u m. die sich „Persisches Komitee der Nationalvertcidiguna" nennt, l Die in Teheran weilende nominelle Regierung befindet in!' - vollständig unter Sem Einfluß Rußlands und England.-. Nunmehr haben die diplomatischen Vertreter Englands und Rußlands in Teheran die persische Negierung verständigt.! daß der Abschluß eines p c r s i i ch - r u s s i' ch - e n g l i s ch c n ^ Bündnisses im Interesse der gegenseitige» sreundschasi lichcn Beziehungen dringend zn wünichen wäre. Sic nominelle Negierung antwortete hieraus, daß sie dazu bereit wäre, falls die beiden genannten Großmächte iämclichc gc- i forderten Kompensationen bewilligen werden. Das Komitee! der nationalen Verteidigung leckte der nominelle» Regie ! ruiig zn diesem Vorschläge mit. daß sie ein derartiges Bund- § »iS durchaus nicht anerkennen würde, sondern daß cs ge willt sei, de» Kampf bis zum endgültigen Hinauswurs der Russen und Engländer aus Persien zn führen. Das er- tu > wähnle Komitee vertrat die Ansicht, daß nur eine endgültige 'Niederlage die Russen und Engländer auch in Zukunft von ^ ! persischem Boden sernhalten könne. ! Prsutzische» Abgeordnetenhaus. i Berlin. «Sig. Drahlmcld.» Das Abgeordnetenhaus setzte bet der ersten Beratung des Staatshaushaltes die Besprechung der wirtschaftlichen Fragen fort. Dazu »ahm auch Landwirtschaftüminister v. Echorlemer das Wort, der sagte: Ich bin der festen Ueberzeugung, daß ei» Krieg wie der jetzige in seiner langen Dauer nur durchführbar ist infolge unserer guten Wirtschaftspolitik. Wir können üurchhalten. auch wenn der Krieg »och jahre lang dauern sollte. Alle AuShungcrungs- plänüe iverden zuschanden werden. IBelfallI Ter Minister wandte sich dann zu der Frage der Kartossel- versorgung. Kartosselmangel habe sich namentlich im Westen gezeigt. Obgleich im Jahre IMS mehr Kartoffeln nach dem Westen transportiert worden sind al» ISIS« so daß man den Landwirten nicht den Vorwurf machen kann, daß sie an Kartosseln zurückgehalten hätten, habe sich dort Kartosselmangel gezeigt. Die Städte im Westen haben die Kartosseln in Empfang genommen und verkeilt,- lrvtzde:» war dauernde Karlosselnvt. Es tan» das nur an der B e r- teilung liegen. Es wurde festgesetzt, daß pro K > der Bevölkerung meist 1'F, Pfund abgegeben wurden, abe. viel fach »och pro Schwein ü Psnnd. sHeiterkeit.j Das war nicht der Zweck der ltcbung. daß Kartoffeln nach dem Westen zur Viehsütterung gebracht wurden. Die in Aus- sicht stehende mäßige Preiserhöhung sei notwendig und ! entspreche der meist im Frühjahre eintretendcn Preis erhöhung der Kartosseln. Eine generelle Beschlagnahme sei unmöglich, weil sie viele Landwirtsexistenzen und vor allem die Viehbestände gefährden würde. Der Haserpreis kann durch die Verordnung vom I?. Januar «m SO Mk. erhöht werden, und es sei nicht zn bestreiten, daß manche Ablieferer nun höhere Preise beziehen als die früheren. Ter Preis von riOO Mk. sei aber auch schon ein recht guter gewesen, weshalb die Hossnung auf Nachzahlung begraben werden müsse.' Tie Militärverwaltung müsse den Hafer um jeden Preis habe». Die Buttcrversorgung müsse end gültig durch Butterkarten geregelt werden: ebenso werde es wohl für die M i l ch p r o d n l t i o n kommen. Damit hängen die Fnttermittelknappt,eiten und die Erhaltung der Viehbestände zusammen. Wir sind, schloß der Minister, über die schlimmsten Monate hinweg. Das Frühjahr wird Erleichterungen bringen. Die Vorräte iinö nur in einzelnen Fällen znrnckgehaltcn ivvrde» im Interesse des Viehbestandes. Die Kaffeevorräte in Tentschland. Wie wir erfahren, hat die im Januar dieses Jahres durch den Reichskanzler augeordnetc Bestandsaufnahme Sec deutschen Kasfeevorrätc ergeben, daß sür absehbare Zeit ausreichende Bestände zur Befriedigung des deut schen Konsums vorhanden sind. lW. T. BI Eine clsässische Kundgebung. Ser Bezirkstag des llntcrelsaß hat folgenden Beschluß angenommen: Der Bezirkstag des Nnterclsaß gedenkt mit seinen heißesten Wünschen der im Osten und Westen die Grenzen des Vaterlandes schützenden und verteidigenden eliässischen Landestinder. Tie Mitglieder des Bezirks tages legen dabei nachdrücklich Verwahrung ein gegen die sowohl von verantwortlichen Stellen als auch sonst in Frankreich immer wieder ausgesprochene Aus lassung. welche die A n g l i c ü c r u n g E l s a ß - L v t h - ringe ns an Frankreich als HauptlriegSzicl be zeichnet. Sie geben demgegenüber als Ausdruck ihrer tteberzeugung die Erklärung ab, daß die wirtschaftliche Wohlfahrt Elsaß-Lothringens, das in 13 jähriger Friedens- arbeit ein Glied der deutschen Volkswirtschaft geworden ist, nur durch seine Zugehörigkeit zn«i Deutschen Reiche unangetastet bleibk, und das; eine wurzelcchte kulturelle Zukunft unseres Landes nur im 'Anschluß an daS gesamte deutsche Volksleben möglich ist. >W.T. BI Gras Vothmer bei Kaiser Franz Joseph. Wien. Kaiser Franz Joseph empsing vormittag- ! in Schönbriinn den General der Infanterie Grafen IB v t h m e r in besonderer Audienz. Der General war von seinem Adjutanten Major Alfred Schuster begleitet. iWTBI Der amtliche französische Kriegsbericht. Paris. Amtlicher Kriegsbericht von gestern nachmittag: Von der 'Nacht ist kein wichtiges Ereignis zu melden. In der Elmnipagne nahmen wir durch Handgranatenangrisf einige Laufgräben östlich der Straße Tahure—Somme-Pn zurück. — 'Amtlicher Bericht von gestern abend: Im 'Artois ließen wir an der Straße nach Ltllc eine jQuetschminc springen, welche die Minenarbeitcn des ! Feindes zerstörte. Unsere Artillerie feuerte aus Proviant- izüge nördlich von Sracy le-Val, östlich der Oise und in Ser Gegend von Berry-an-Bac l'Aisnetalj. Südöstlich von "St. Mihtel wurden die feindlichen Anlagen im Walde von Apr.'mont beschossen. Von der übrigen Front ist nichts zu ! melden. — Belgischer Bericht: An der belgischen Front verlief der Lag ruhig. <W. T. BI Aus dem rumänischen Parlament. Bukarest. In der Kammer der Abgeordneten interpellierten Kuza. Professor an der Universität Iassn, und Grcecann wegen Schließung der Universität Iassn. Ter Uittcrrichisministcr Dura stellte fest, daß die Frage eine reine Schulangclegenheit ses, die vom Universitäts- senat abhänge. Der Minister könne sich nicht einmischcn. Er bedauere die Interpellation, die nur die Geister gegen einander treibe. In solcher Atmosphäre könne man nicht vernünftige Lösungen finden. — Im Senat stellte Cna- seScn die Anfrage an den 'Ackerbaumiinster- ob die Papier sabrik Leica eine Ausfuhrbewilligung sür 2000 Schweine erhielt. Der -kckerüaumtnister Eonstantinescu erwiderte, daß die Leica gegen Entschädigung die Ausfuhrbewilligung erhalten habe: doch komme nichts heraus, bevor die Kom- vensalionsware im Lande sei. Da fcstgestcllt wurde, daß das Hornvieh in Rumänien sich nm 200 000 Stück vor mindert habe, ordnete die 'Regierung an. daß nur VOM Stück geschlachtetes Hornvieh hinausgehen dürfen. Die Vermin derung sei dem Schmuggel zuzuschrcibe», gegen den die Re gierung strengste Maßregeln ergriffen habe. iW. T. BI Kunst und Wissenschaft, Mitteilungen der Königlichen Hostheatcr. König- i i ch e s S cb a u s v i c l h a n s: Tic Erstaufführung von Schillers „Wilhelm Dell" in dieser Spielzeit sinder nicht, wie angekündigt, am 21., sondern außer Abonnement >>in 2 i. F e b r u a r statt. Anfang 7 Uhr. K v n i g l i ch c s Ope r nhauS : In der sür den n>. Februar angesetzcen Vorstellung „Der fliegende "v i lande r" singen zum ersten Male Erik: 'Adolf Luß- ,vanu, Maro: Minna Wolf. Anfang G-8 Uhr. SreoScncr Philharmonischrs Lechestcr. In dem am Scniv- .-eend den 19. F-ebrnar im Gewcrbchanse, abends ßtzt llhr, :i>e»den großen Zinsonicionzekt gelange» folgende ivenc z->r ckttinchrnng: Hand», Sinfonie Es-Dur: Brahms, Na.n'ndie iiir Mannerchor, Altiolo und Orchester: Mozart. Biolin- on;ert T Tur, Alisoli mit Kiavterbcglcitung: Mar; Neger, aieriandische Onvcrtnre iznm crstenmatt. Mitivtrkcnde: Marga -.each vom Breslauer S-adttheater, Konzcrivictster Fritz Schneider ^ »d der Dresdner Mannergesangverein. Dirigent: Edwin vindncr. 7 Tie Königlich mnsikalisch« Kapelle ftir di« notleidenden Mnsiker. Sil-, zweite Beranstaliung zugunsten der Musiker wird - ni Februar im BeretnShauS ein Abend heiterer ! n n st stattfinden. Mit Genehmigung des Grafen Seebach wird e königliche Kapelle unter der Leitung deS Königlichen 'oskavcllmeistcrS Kutzschbach dabei Mitwirken. Es wirs ciierc Munk von Beethoven, Mozart, Weber, Ioh. Stranh und -anderen geboten. s* König!. Opernhaus. Abermals bot eine Neu- veieiznng Anlaß, KaskelS Oper „Tie Schmiedin von st e n t" z» hören. Gcrta Barbi, hatte erstmals die Partie dsi „roten Buhle" inne. Der Schwerpunkt ihrer Leistung siel auf die darstellerische Seite, die sich, ohne die astlieiiichcn Schranken zu überschreiten, mit freier Leben digkeit gab und so die kleine, aber sür die Schilderung der Umwelt des Dramas nicht unwichtige Eharaktcrtype ent- iprcchend licrvortretcn ließ. Tie Ausführung als solche war im orchestralen Teil zu derb geraten. Sic stand ia wohl auch, sowohl was die Aussührenden wie das Publi- inm vetrisst, etwas im Schatten der Iadlowker-Gastspiele und der erwarteten d'Albert-Ncuheit. Trotzdem erweckte iie aufs neue den Wunsch, das schöne Werk dem Spielplan auch weiterhin erhalten zu sehen. L. 8. Königliches Schauspielhaus. AlS Agnes Ber lin u e r in Hebbels Trauerspiel stellte sichIrmgard von Hansen vom Berliner Lessingtheater alS Gast vor. Die Rolle des „Engels von 'Augsburg" ist vor allem ans lieb liche Schönheit und mädchenhafte Anmut gestellt, der man! die tiefe Wirlnng auf den jungen Herzog ohne weiteres! glauben muß. Diese Voraussetzung erfüllte die Künstlerin in erfreulichem Maße: ne hat als Bühneuerscheinung den Liebreiz eines schönen deutschen Mädchens. Nur etwas schmächtig und nberzart wirkt sie, und diese Schmächtigkeit zeigte sich auch im geistigen Wesen, dort, wo das Todes schicksal starke Töne erschütterten Gefühls, einen Wirbel von Entsetzen, Todesangst, Eittsagungsilolz, Liebcssreude fordert. Die Kerlerszene ist auch hier, ähnlich wie im „Faust", die Prüfung sür die Kraft tragischen Ausdrucks, der cinein Gleichen. Klärchen, einer Desdemona und Agnes zur Ver fügung stellen muß. Frl. v. Hansen konnte statt starr und brennend lwenn auch zart und mädchenhasts ansbrechenden Gesühls nur kluges Spiel und wohlgcglicdertc Rede geben. Dabei traten die schöne Schulung ihrer Mittel, snmpathi- icher Ltimmtlang, Ansoruckssähigkctt des Gesichts und der Bewegungen bemerkenswert edel und wohlgebildet hervor. Man kann hoffen, daß das ossensichtliche Talent noch Sättigung und Fülle ans wachsendem Erlebnis und freierer Lösung des Gefühls erhalten wird, ohne daß der Retz zarter Jugendlichkeit dadurch verloren ginge. Nach dem Mangel an 'Natur, den die beiden Dcsdcmoncn kürzlich zeigten, sprach das anmutige und natürliche Wesen Irm gard v. Hansens sehr an. wie auch der starke Widerhall ihrer verheißungsvollen Leistung beim Publikum be zeugte. P. Lirrsoniekonzert von Ludwig Rüth. ES gehört Wagemut dazu, in dieser ernsten Zeit im konzertreiä'cn Dresden mit einer Sonderveranstaltung sinfonischen Ge präges auf Unterstützung und Erfolg zu rechnen. Der noch junge, hochbegabte Leiter der Münchner Sinfoniekonzertc Ludwig Rüth fand seinen Versuch in künstleritcher Hin sicht glänzend belohnt. An der Spitze unseres Philharmoni schen Orchesters hatte er Gelegenheit, sich alS ein sein empfindender Dirigent auSzuweisen. der seine Aufgaben mit Sicherheit beherrscht, von dem viel rhythmisches Leben ausstrahlt und dem erlesener Klangsinn eignet zum Nach- schaftcn sarbfroher Tonbilder. Die dritte Sinfonie von Brahms mit ihrem heiteren Grundtone und der Fülle weitausgesponnener Melodien, mit ihren Zartheiten und dem Aufschwung zn hinreißender Leidenschaftlichkeit ist ein Werk, das dem denkenden Künstler vielseitigen Anreiz zum Ausbeuten gibt. Bei aller Ruhe seiner Leitung gelang es dem umsichtigen Führer, die köstlichen Einzelheiten in lichtvolles Gestaltung zur Geltung zu bringen. Er hielt sich frei von Willkürlichkeiten und Uebcrladunaen, wahrte allenthalben edles Maß und gab bei aller Straffheit in der Leitung gern hingenvmmene Gelegenheit znm SichanS- sprechen bei reizvollem Wechselspiel der sinnliche Schöne atmenden Klanagruppen. So erstand eine Wiedergabe, die sich durch Klarheit des gedanklichen Gehaltes auszeichnetc und die namentlich in den Mittelsätzen durch die Feinheit in den Abtönungen zum Lauschen zwang. Auf gleicher Höhe bewegte sich die 'Nachdichtung des sinfonischen Prologs „Nicciv" von -Idols Sandberger, einer Tondichtung des be kannten Münchner Mnsilgelchrtcn. die von früher her aus den Slnsvniekvnzcrten unserer Hoskapellc unter Schuch in bester Erinnerung steht. Auch diesmal war dem vor nehmen Werke reicher Erfolg bcschicdeii. Restlos traten die Vorzüge des Dresdener Philharmonischen Orchesters bei Ausführung von Webers Enryanthe- Luvertüre in die Erscheinung, die dem Abende wirkungs vollen 'Abschluß gab. Raiischenücn Erfolg erspielte sich der Münchner Professor H crma n n Zilchc r mit Schumanns A-Moll-Kvnzert. Es ist keine Schöpfung für virtuose Blender. Die Wiedergabe erheischt Sinn sür tonpoctische Werte, für Erlebe» aus Innerlichkeit. Zilcher baute :» großen Linien aus und er blieb der kühnen Rhnthmik des letzten Satzes kaum etwas schuldig. Die durch zügige Ge schlossenheit sich hervorhebende Darstellung fand begeisterten Beifall. Ebenso erntete die mitwirkende Kammersängerin von der Münchner Hofoper Charlotte Kuhn-Brun ner verdiente Anerkennung. Sie brachte Rezitativ und Arie der Susanne aus „KigaroS Hochzeit" ersolgsicher zum Bortrag und weiterhin zwei Orchesterliedcr von Wolf, die die Begabung der gefeierten Bühnensängerin für das Liedfach in recht günstigem Licht zeigten. Ucber der cin- drnckstiesen Weise „Schlafendes Jesuskind" lag stimmungs volle Weihe, getragen von echter Empfindung und gläu bigem Sichverscnkcn. Die reichauellende, geschickt be handelte Stimme fand hierbei ergreifende Töne. Die Gäste ans München wurden mit vollen Ehren entlasse». Ter Gewerbehcmssaal-zeigte sich ziemlich gut besetzt. Li. I'. 7§ Zusammenkunft des Mars mit dem Mond. Morgen, am 18. Februar, wird der Planet Mars eine Zusammenkunft mit dem Monde haben: um S Uhr früh stehen beide in Kon junktion und Rektaszension. Die rötliche Farbe deü Mars bildet dabei einen wirksamen Kontrast zu dem silbernen Licht des Mondes. Man sieht das schöne Gesttrnvaar wäh rend der ganzen Nacht, abends im Osten, um Mitternacht hoch im Süden und morgens im Westen; ihm gegenüber gewahrt man abends im Westen die beiden hellsten Planeten. Venus und Jupiter, zwischen dengn ja auch eine „An. Näherung" stattgefunde» hat. noch eng nebeneinander, und zwischen den beiden Sternpaaren den gleichfalls sehr bell, aber ungemein ruhig strahlenden Stern.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)