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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.04.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090411017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909041101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909041101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-11
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.04.1909
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Ä MDlÄMII 8rIiiWiir->iiMeIli! Bo« -er Leipziger UniveriitSt. Ei« Wort «« die Mali. Ob's auf Erden Glückliche gibt? Ich renne weiche: die Muli, das Zeugnis in der Tasche, das schwarze Hütchen aus dein Haupt und mit dem groben Rechte im Busen, durch die Prager Straße mit brennender Zigarette flanieren und nach neun noch ein Kaffeehaus besuchen zu dürfen. Aber alles dies, und ebenso die vielen Abschiedsbowlen. durch die man sich durchtrinken, und di« vielen Mulusbälle, durch die man sich durchtanzen muß, werden nur zu bald zur zweiten Gewohnheit. Mi» der Zeit sieht doch der Mulus ein. das, er nichts Ganzes, daß er halb Pferd und halb Esel, also ein garstiger Zwitter ist. Und das verbietet die Eanzheitsethik Ibsens und Nietzsches, an die doch jeder Mulus einmal gerochen hat. Also, jetzt ailt's. Student sein. Daß das etwas Tanzes ist. streitet der ärgste Skeptiker nicht ab. Aber wo? In Jena lebt sich's bene: Alt-Heidelberg, du seine: Tübingen. Freiburg alle , ausgezeichnete loca. Der Weltmann geht nach Lausanne, um Deutsch zu lernen. Im ersten Semester soll nian lernen. Student sein. Dazu gehört nicht in allererster Linie, krampfhaft aus das Examen zu busseln. Nein, neue Eiirdrücke für Herz und Ge müt und Geist, die gilt's zu sammeln. Ich gebe zu. daß das i» den kleinen Städten sich wohl besser lernt, wo Bürgermeister und Bürger und Bürgerinnen und Nachtwächter mit erziehen. Und besonders sind für den die kleine» Städte schön, de» das bunte Band lockt. Und trotzdem möchte ich heute jedem Mulus zurusen: geh' Dein erstes Semester nach Leipzig. Fragt sie ein mal. die draußen im Lande und draußen im Reiche lehre», richten, predigen, heilen, fragt sie einmal, ob man in der Stadt Gottscheds. Ecllerts. Leibnizens. Windscheids. Treitschkes. Wundts. Wachs. Lamprechts. ob man da nicht arbeiten lernt. Fragt sie einmal, ob man in der Stadt des jungen Lessing. Wolfqang Goethes und Gretchen Schönkopss, in der Stadt des Knoblauchs und der Gose nicht lustig sein lernt. Im ersten Semester sollen die Muli doch nur das letzte lernen. Fürchtet Euch nicht vor den vielen Büchern Leipzigs! "Wenn Ihr ihnen nichts tut, tun sie Euch auch nix Und fürchtet Euch nicht vor den Leipziger Mücken! Wenn s keine Mücken gäbe, gäb's in Leipzig auch keine Pleiße und kein Nosental. An dieser Logik läßt Nch nicht rütteln. Die Muli dieses Jahres sollen alle nach Leipzig kommen in diesem Sommersemester feiern wir den fünfhundert st en Geburtstag unserer Universität! In unserem Leben kcmmt das nicht wieder vor. wenigstens kein fünfhundertster. Wie bekannt, wurde unsere Universität vor 599 Jahren von Prager Studenten gegründet. Johann Huß mit seinen lieben Tschechen, deren Bier wir wackeren Deutschen nicht genug loben und trinken können, hatte den Deutschen die Hölle zu heiß ge macht Die Universität bestand aus der böhmischen, sächsischen, bayrischen und polnischen Nation. Bei Abstimmungen hatte jede Nation eine Stimme, und die letzten drei stimmten immer im deutschen Sinne zusammen. Johann Huß gelang cs nun mit geistlichen und politischen Waffen, dem König Wenzel ein Dekret abzuringen, das den Böhmen drei Stimmen, allen ande ren zusammen eine Stimme gab. Daraufhin packten 5990 Stu denten und Professoren mit Weib und Kind ihre mehr oder minder großen Reisetaschen, und etwa 499 von ihnen gründeten in Leipzig eine neue Hochschule: am 24. Oktober 1499 wurde der Dekan (der wissenschaftliche Leiters, am Montag, den 2. De zember 1499, Seine Magnifizenz der Herr Rektor Otto von Münsterbcrg gewählt (das politische Haupt der Universität!. Nun wuchs und blühte die Universität schnell empor, trotz hef tiger Konkurrenz von Erfurt und Wittenberg. 1599 waren 550 Studenten eingeschrieben. 1799 (nach dem Tiefstand des 30jährigen Krieges) 875, während des siebenjährigen Krieges ober nur -109: 1839 warsn's 1299. 1879 1762, 1889 3362 und jetzt stnd's 5999! Mit dieser Zahl wuchs auch die Zahl der Einnahmen. Durch Schenkungen snamentlich des Kurfürsten Moritz) hat die Universität jetzt 699 999 Mark jährliche Ein nahmen, die sie sehr segensreich verwendet: die Leipziger Institute sollen die besten sein, und auch das neue Universitäts- gebäude, das sich aus dem alten Paulinerkloster entwickelt Hot, hat an Raum und Schönheit wohl kaum seinesgleichen. Mit dem Sommer also beginnt nun das 1999. Semester, das in jeder Weise denkwürdig werden soll: Es werden beson dere Vorlesungen gehalten, besondere Denkschriften erscheinen lu. a. ein Musenalmanach der jetzt in Leipzig studierenden Dichterseelens, di« Gareonlogis gehen um 3 Mark in die Höhe, vor allem ober das Fest selbst wird in der Geschichte der Kultur einen Denkstein setzen. Don nah und fern sind jetzt schon viele hundert Musensöhne aus früherer Zeit angemeldet. Mittwoch, am 28. Juli, „geht's los". Begrüßung der Ehrengäste in der Universität und Vorabend im Palmengarten. Donnerstag, am 29. Juli: Um 9 Uhr vormittags Festgottesdienst in der Unrversi- tätskirch« zu St. Pauli. 1411 Uhr vormittags Festaktus im Neuen Theater <Ansprache des Königs). Nachmittags und abends Gartenfest im Palmengarten. Freitag, am 39. Juli: 19 Uhr vormittags Aktus in der Wandelhalle der Universität i Festrede Wilhelm Wundt). 12 Uhr historischer Festzug durch die Straßen Leipzigs. Gegen Abend Festvorstellungen in sämt lichen Leipziger Theatern. '419 Uhr abends Festkommers in der Halle aus dem Meßplatz. Die Leitung des ganzen Festes steht bei dem Rektor (Geheimer Rat Binding), dem Prorektor (Ge heimer Hofrat Gun), Professor Köster und dem sogenannten Elserausschuß, der seinen Namen nicht etwa von den elf griechi schen Gerichtsvollziehern hat, sondern von den elf Studenten- Aruppen. die die einzelnen vertreten. Den Vorsitz hat hier die «oclusor, zu deutsch: -Meiet-»!, lmssrornin Lorobies, als älteste Korporation (dunkelblaue Sammetmützcn). Im Mittelpunkt des Interesses stehen natürlich Festzug (Leitung Chun) und Kommers (Leitung Köster). Der Festzug führt die 599 Jahre vorüber, von den einziehenden Prager Studenten an bis zu der Zeit des Subjektivismus, mit allen Gelehrten, Herrschern und großen Leipzigern der verflossenen Zeit. Auch das weibliche Element wird nicht fehlen: auch der Verein immatrikulierter Studentinnen stellt seinen Mann oder vielmehr seine Damen. lV99 Studierend« soll der Festzug bringen (für jedes Semester eine Belegnummer!), davon sollen 599 reiten. Woher aber die vielen Rosse nehmen? Man kann doch nicht alle Droschken an dem Tage außer Kurs setzen. In Leipzig erzählt man sich, der Hohe Festausschuß habe bei der Militärverwaltung gefragt, ob man Pferdchen geborgt bekommen könne. Darauf sei der Be scheid gekommen: Mannschaften, soviel man wolle, aber keine Happeln. Für kulturhistorische Echtheit des Festzuges garantiert schon das akademische Motiv. Für den Kommers läßt die Stadt Leipzig auf dem Meßplatz vor dem Frankfurter Tor eine große Festhalle errichten. 19 999 Menschen haben darin Platz. In erster Linie werden natürlich, von den Ehrengästen abgesehen, die Leipziger Studierenden und ihre Alten Herren berücksichtigt (ich meine die richtigen Alten Herren, nicht was manch pietät loser Sohn oft schlechthin als Alter Herr bezeichnet). Auch zu den anderen Veranstaltungen ist der Andrang be greiflicherweise sehr groß. Darum rate ich nochmals jedem, das ganze Semester in Leipzig zu studieren. Er findet fleißige Leute, er findet sidel« Leute, er findet flotte Burschen und schwarze Fin ken. aber vor allem: er nimmt aus der Studentenzeit das Leipziger Jubiläum mit als eine der schönsten Erinnerungen. Ich denke mir das schon ganz wunderschön, wenn ich einmal >n vielen Jahren als wackeliger Großpapa meinen Enkelsöhnchen davon erzählen kann: „Ja. Kinderchen, da war ich auch dabei!" K. 8. OertlicheS und SSchfischeS. — Ofterverkehr. Ziemlich lebhaft liest sich diesmal der Lsterverkehr an, begünstigte ihn doch noch an, Gründon nerstage herrliches Frühlingswctter. Wenn nun auch gestern nur vorübergehend Niederschläge cintratcn, so be einträchtigte doch daS trübe und kühlere Wetter im allge meinen den Verkehr, mancher dürste die beabsichtigte Fcst- -eije angesichts der unsicheren Witterung unterlassen. Trotz dem beansprucht« gestern der Verkehr die Abfertigung von zahlreicheren Entlasiungszügen. als am Donnerstage. An beiden Tagen kamen insgesamt 74 Bor und Nachzüge in Verkehr, und zwar am Gründonnerstage 26, am.Osierson»- abend 48. Der größte Teil hiervon, nämlich 19 und 12 Züge, entfiel aus die DreSden-Meiche»bacher Linie. Unter den Eisenbahnreisenden am Gründonnerstage herrschte de» bunte Nock vor. Soldaten aller Waffengattungen sah man den Vahnhüsrn zueilen, um die Fahrt nach dem Heimat orte anzulreten, wo ihrer sicher ein srendtger Empfang Ixrrrtr. — Motive für heimatlich« Bauweise. Der Verein für Sächsische Volkskunde hotte seinerzeit angeregt. Zeichnungen und Aquarelle von den Schülern der König!. Kunst- und Bau- gewerkenschulen des Königreichs Sachsen, die Motive der Heimat lichen Bauweise künstlerisch wiedergeben, zu prämiieren und eine Anzahl dieser Zeichnungen und Aquarelle anzukause». Im vorigen Jahre sind von den Schülern der Kunst- und Bau- gcwerkenschulen Sachsens insgesamt 216 Zeichnungen ringe gangen. Auch Künstler, die keiner der betresfenben schulen un- gehoren, haben sich an dem Wettbewerb beteilig». Die zur Prüfung dieser Arbeiten eingesetzte Kommission Hut mehr Prä mien als früher beim Ministerium beantragt, die auch sämt lich bewilligt worden sind In dem Protokoll über die Prüfung der Arbeiten heißt es zum Schluß ..Die Prüfungskommission ist übereinstimmend der Ansicht, daß die gebotenen Leistungen durch die Frische der Auffassung und die Wahl der Motive als auch durch die Darstellungsweise eine schätzenswerte Bereicher ung der Sammlung bedeuten." Das König!. Ministerium schließt sich dieser Auslastung an. indem es in seiner Ueder- wetsung an sämtliche Schulen auf diesen Satz besonders aus- ! nierlsain macht. Die Prämien wurden folge,idcrmahen oerteilt dem Schüler A. Marken, Kuiislgewerbeschule Dresden, eine Äcldvrämie von 5» M.: de» Schülern: tk. A. Nummrich, Bau- gewerlcnichulc Dresden, S. Grimm, Kunsischulc sür Textilindustrie Plauen, Otto Heinrich, »lunslgewcrbeschulc Dresden, je 25 M.. und den Schülern Steiger »nd Poller, Bauaewerkenichule Leipzig. clne solche von zusammen 25 M.: de» Sckülcrn: Karl Siegel. H. Lieb- mann, Wallycr Preller, Moriy Raßler, Fricdliold Trimm und j M. Heinrich an der Bangcwcrlcnichule Dresden. N>il>» und ilier- : acr an derBaugewcrlenschnlc Veipzia. A.üandaral, Pani Heide! und B. Philipp an der Bauaewerlcnschulc Plauen, P. Schmidt. M. Trommcr, W. Feiler, M. Zöpscl, Zenker. Will» Lachs und Arthur Brinkmann an der Kunstgemerbeschulc Dresden >e eine Bnchcr- ^pramle. den Schülern: :>!. Anmscrt. K. Günzcl. Waldemar Hesse »nd »lausuntzcr an der Baugeiverkcnschule Dresden, W. Landgras und E. Schtcmiche» an der Bauaewerkenichule Leipzig, E Stephan an der Baugeivcrkcnschule Planen, Walter Naumann, W. Saup«, Kurt Amcndc a» der König!. StaatSIchronsialt Eliemniy und Artur DambowSki, an der Baugcivcrtcn- und Tiesbauschnle Zittau je eine Ehrenurkunde. — Eine Gedenkfeier des 199jährigen Todestages Fer dinand von Schills findet am 31. Mai d. I., iiachmillags I Uhr, in dem Geburtsorte Schills in Wilmsdori bei ! Dresden statt. Herr Schriftsteller Mar Bewer-Lau begast I wird die Festrede 1-alteu. Der König!. Lach'. Mililär-Ber- I ein „Kronprinz Friedrich August" zu Posseudvrs und Um- ! gegeud batte am 25. Stsitiiiigsicst 1904 iu Wilmsdorf diesem ! Helden aus den Befreiungskriegen ein Denkmal errichtet. ^ Um nun dasselbe vor dem Verfall zu sichern und um das Andenken an Ferdinand v. Schill mach zu halte», haben Dr. Bracutigam-Possendors bei Dresden, Bczirksvorilcher im K. S. Militärvereins-Bund, Rittergutsbesitzer Pietzsch- WilmSdors und Gemeindevorstairü Rüger-Wilmsdorr cs unternommen, eine freiwillige Sammlung zu veranstalten Die Zinsen der bis zum 81. Aiai 1909 aufgebrachten Summe sollen dann zur Erhaltung -des Wilmsdorfer DenkmalcS und zur Unterstützung bedürftiger Kameraden verwendet werben. Die Stiftung wird de» Namen „Ferdinand von Schill-Stiftung" führen. Zum Basten dieser Stiftung Hai Mar Bcwer als Werbcblatt drei Baterlgudslieder erscheinen lassen. — Gegen die Erhöhung der Hundcstencr har der Snno - logische Verein Rawyl in seiner letzten Monatssitzung Stellung genommen. Es wurde beschlossen, eine Petition an die städtischen Kollegien zu richten, in der gebeten wird, die Hundesteuer aus der bisherigen Höhe zu belassen oder, wenn das aus finanziellen Rücksichten nicht möglich er scheint. die Erhöhung der Steuer sür den zweiten Hund aus 39 Mk. fallen zu lassen, -da sonst die gewünschte Erhöhung des Ertrages dieser Steuer nicht erreicht wird, weil viele Hundebesitzer, um die hohe Steuer zu vermeiden, ihren zweiten Hund abschasfen werden. Auch wurde geltend qe- inacht, daß gerade die Hundebesitzer, die sich aus rein sport lichen Motiven mit der Zucht reiner Rassen beschäftigen und sich dadurch um die Hebung dieses allgemein geächteten und anerkannten Sports verdient machen, am schwersten davon getroffen würden. Um allen Hundebesitzer», auch Nichtmit- glicdern des „Rawyl" Gelegenheit zu geben, sich der Petition airzuschließcn. werden Listen ansgelcgt werden, in die sie hre Unterschrift eintragen können. Goschäftssichaber. die Listen auszulcgen gewillt sind, wollen sich a» Herrn Martin. Prager Straße 24, wenden. — Eine große Polizeihnndprüsurrg veranstaltet der B e r c i n d c r H u n d ef r e u n d e (E- B.). Sitz Leipzig, am 2. Ostcrseiertage aus der Leipziger Rennbahn iam Scheibcn- holz). zu der bis jetzt 14 Hunde gemeldet sind. Die Prü fung, die sür jedermann zugänglich ist, beginnt um 9 Uhr vormittags und endet nachmittags um 6 Uhr. Ein Hund wird nach dem anderen vorgcsübrt. und erfolgt die Prü fung u. a. aus Lcinenführigkeit, Folgen frei Fuß, Ablegen, Beivacheu von Gegenständen. Verweigern von Futter aus fremder -Hand, Meldungüberbringe». Apportieren ver lorener Sachen, Springen über eine 2 Meter hohe Wand, über eine 1„50 Meter hohe Hecke usm. Ganz besonderen Wert legt man bei der Prüfung auf die Verteidigung des Führers. Den Verbrecher soll der Hund verfolgen, stellen und. wenn erforderlich, sesthalten. Die Beriuchsverbrechcr sind nicht, wie man vielfach der irrigen Ansicht ist, Stroh- pilppen, sondern eigens zu diesem ^swcck «»gekleidete Männer, die die Verbrecher markieren. Interessant ist das Ausstichen und die Verfolgung der -Spur des Verbrechers. Als Richter fungieren der König!. Polizeikommissar Most, Leutnant a. D.. Saarbrücken und Direktor Fritz Gersbach, Leutnant d. R, Berlin. Eine Reihe auswärtiger Polizei- verwaltungen hat den Besuch dieser interessanten Veran staltung in Aussicht gestellt. Auskunft erteilt W. Neu häuser, Möckern-Leipzig. — Sachsenstiftung -es »öniglich Sächsischen Militär. Bereino-Buudes. Der Jahresbericht ist soeben erschienen: danach machte sich in der Zahl der untergebrachten Kame raden ein geringer Rückgang geltend. Die angebotcnen Stellen sind gegen das Vorjahr um 578 zurückgcgangen, während die Zahl der gesuchten Stellen von 3828 des Vor jahres auf 3987 gestiegen ist. Im Vorjahre hatte die Stiftung 1819 in Brot und Stellung gebracht. Im Jahre 1998 gelang es der Sachsenstiftung. 76 in der Landwirtschaft, 982 ungelernte und 758 in der Industrie, im ganzen 1766 Stellungslose, zu versorgen. Seit ihrem Bestehen sind 20 589 Personen untergebracht worden. Die Tätigkeit der Landeügeschüftsstellc war eine befriedigende. Es traten mit ihr 46 Geschäftsstellen in Verkehr. Auch die Staats- eisenbahn-verwaltuna und die Reichspost haben sich bei Be darf von Arbeitskräften an die Sachsenstiftung gewendet» und die im Iabre 1994 versuchsweise der Stiftung unge gliederten AuSkunftSstcllen haben sich im allgemeinen gut bewährt. -7- Krieaerfahrt »ach Meß. Die von den König l. Sachs. Fußorttllerieveretnen veranstaltete Ktlegerfahrt nach Metz und den umliegenden Schlacht feldern findet nicht, wie bisher festgesetzt, im Juli, sondern schon im Juni statt. Im Anschluß hieran wird das Rhein land zwilchen Mainz und Eoblenz besucht, ivv Ausflüge nach Wiesbaden. Niedenvald, Naiionaldenkmal u. a. in llattsinde». An dieser Fahrt könne» Gäste mit Angehörige» lettnehmen. Abfahrt mit Sonderzug am 19. Juni von Leipzig. Dauer achl Tage. Fahrpreis 27 M hi» und zu rück. Anmeldungen sind zu richten au Mar Schüben. Dresden-gil-, Psvtenhauerstraße 68, 8. Etage, wo auch fein weitere Auskunft erteilt wird. — Die Generalversammlung des Hausbesitzer Vereins findet am 28. April abends 8 Uhr in Meinhold- Sälen statt. — Ein Verein „Bild und Wort", der sich -, zum Ziele g seht hat. „die Verwendung der kinctographischen Verfahren und ihrer Ergänzungsintttel im Dienste der Wissenschasl nun des Unterrichtswesens, der freien Verbleitung von Volksbildung und veredelter Bolksunterhaltung zu ermöglichen, ist am 7. April im Künstlcrhaus gegründet worden. Zum Vorsitzenden wurd Herr Schriftsteller Häsker gewählt, die Wahlen zum siel! vertretenden Vorsitzenden und zu Beisitzern haben angenommen die Herren Pros. Dr. Schessier, Verleger O. V. Böhmen Rechtsanwalt Dr Glaser. Außerdem wurde ein geichästz suhlender Ausschuß gewählt, die übrigen Herren des oorbe reitenden Ausschusses bilden nach erfolgter Gründung den „Aldeltsrot" Ihm gehören bereits über 69 Herren an. De> von allen Unterzeichnete Ausruf wurde beschlossen und wird io Kurze erscheinen: er wird die befürwortende Mitunterschrisi u a. von Vertretern von Behörden enthalten, die sür die B> aussichtigung des kinetographijcheii Vorsührungswesens zu ständig sind, so der Herren Polizeipräsident Koettig, Geh. Ra; Ministenaldirektor Dr. Roscher. Kreishauptmann Dr. Ru», pelt. Aus der Reihe des ..Arbeitsrates" seien nur genannt >di« Herren Oberbürgermeister Beutler, Pros. Dr. Wuttke, Di Diederich, Dr. Franz Koppel-Ellseld, Felix Schweighoser, Archin rat Dr. Beschorner, Erich Klcinhempel, Rektor Pros. D> Baerner, Stadtschulrat Pros Dr. Lyon, Exz. Gras Seebacki. Geh. Rat Pros. Dr Treu. Pros. Lossow. Paul Wiecke, Hosen Pros. Kuehl. Regierungsrot Dr. Drechsel. Stadtrat Dr. Dehne. Rentier E Frohne, Pros. O Eußinann. Frl Margarete Junge Die Herren vom ..Arbeitsrate" stelle» ihren Rat und ihr. Tätigkeit „von Fall zu Fall nach eigenem Ermessen" zur Ber Fügung.' Die Ausgaben des Vereins sind die Bekämpsung de- Minderwertigen aus dem Gebiete kiiiematographischer Vorsüb rung durch Teilnahme und tätige Mitarbeit der Gebildeten ^u»d die Uebersührung dieser technischen Verfahren in de» Dienst der hohen geistigen und Kulturzweckc. An jedermann ergeh: 'die Aufforderung, sich gegen den geringen Jahresbeitrag (min bestens 3 Marl! zur Mitgliedschaft von „Bild und Wort" zu ! melden. Der Perein gedenkt schon im nächsten Herbst, wen» nicht eher, mit Veranstaltungen. Vergünstigungen ujw. an die Oessentlichkeit zu treten. Anmeldungen zur Mitgliedschaft und Geldsendungen sind zu richten an Herrn Dr. Arnhold, i. Fa Gebe. Arnhold. Waisenhausstraße 29, a» eins der Mitglieder des Porstandes oder geschästssührendeii Ausschusses, oder an die vorläufige Geschäftsstelle Polenzstraße 29. — Vcreinsnachrichtcn. Die F l e t ch e ra n e r-Ver einigung veranstaltet nächsten Dienstag, nachmittags 5 Uhr. im Bittoriahanie zu Ehren der vor 85, 39. 25, 20 und 19 Jahre» vom Fletcherichcn Seminar Abgegangcnen eine gesellige Zusammen kirnst, an der sich Flctcheraner oller Iahrgäitge beteiligen könne». — Die Kvrp. im T.--A.--C. Sa r o-G e r ma n i a veranstalten heute nachmittag um 4 Ul,r in ihrem Kneivlokal „Rübezahl", Bavbarosiaplatz, einen Ostcrkommers mit Damen. — Ter Bezirk Dres den des Vereins ür Handlungs-Commis von 1858 veranstaltet am 18. April in der Großen Wirtschaft ein Tamcn-Krän.zchen. Eintrittskarten in de» bekannten Ver kaufsstellen. Beginn 5 Uhr. — In -er Dentscheu Turnerschaft ist man unablässig bemüht, der, Betrieb der Leibesübungen in den^Turnver- eincn zu fördern und nach den verschiedensten Seiten hin zweckmäßig und anregend zu gvstalten. In den Vereinen und Gauen finden regelmäßig Uebungssttinden zur Be lehrung der Vorturner und Turuwarte statt, für den 14. Turnkreis (Königreich Sachsen) wird gegenwärtig in der hiesigen Turrilchrerbildungsanstalt ein 14tägiger Kur lus sür die Leiter der Hebungen in sächsischen Turnvereinen abgelialtcn, der sich sehr reger Beteiligung erfreut. In der vergangenen Woche tagte in der alten Luthcrsiadt Eisenach die Versammlungen des Turnausschustcs der Deutschen Tur- ncrschast und der Krcisturmvarte, a» denen sich als Abge ordnete von Sachsen Direktor Frvhberg und Seminar- obcrlehrcr Wühman n beteiligte». Hier wurden die um sangreiche» turnerischen Veranstaltungen des vorjährigen Frankfurter Turnfestes eingebend besprochen, von turn »eck»,sichern Standpunkte aus kritisiert und als Grundlag sür die Gestaltung künftiger Hebungen und Wettkämpie aus Turnfesten sür geeignet erklärt. Ausführung und Wertnna der volkstümlichen Ucbuiigen und des Ringens, Einordnuna der Wettspiele. Einrichtung der Festplätze und Verbesserung der Turnsprache bildeten den Ha»p(gegenständ der Vcr Handlungen. — Die Wasserkunst des Ncptun-Brunncnö im Garten des Stadtkrankeithauses ,Friedrichstadt wird heute mittag zum ersten Male in diesem Jahre wieder in Tätigkeit ge setzt werden. Dies geschieht darnach jeden Sonntag von 11 bis 1 Uhr mittags, sowie jeden Donnerstag und Sonn abend von 8 bis 5 Uhr nachmittags. Die Besichtigung ist jedermann gestattet und frei. Der Eingang in den Garten hat von der Wachsblcichstraßc aus zu erfolgen. — Victoria-Salon. An beiden Feiertagen finden je zip ei große Festvvrstellnngen statt, und zwar nachmittags Uhr und abends 8 Mir. Zn alle» diesen Vorstellungen treten sowohl die Familie Snlvester Krcmv in ihre» außer ordentlichen Z t a r i i ch e n Spielen, als auch sämtliche Künstler »nd Spezialitäten des April-Programms auf. Zm Tunnel-Kabarett beginnen die Vorstellungen nach mittags 5 Uhr und sind gänzlich entrecsrei. — Königliches Belvedere. Nock kurz vor Sasivilschlliß haben die Heiteren Künstler-Abende eine» durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen. Das dicsmonatliche Programm bringt außer dem Gastspiel des hier bcstbetanirtcu Roben Koppel eine Anzahl Repertoire-Schlager. Für Sic drei Ostcrseiertage hat die Direktion das Programm besonders reichhaltig gestaltet. — Im Hofbräu-Kadarctt finden mährend der drei Oster seiertage je zwei Festvorstellungen mit besonders gewähltem Programm statt. Tie Nachmittags - Vorstellungen sind ebenso reichhaltig ausgestattct wie die Abendvorstellungen Im Gcrmancn-Saal konzertiert gleichzeitig die vortresi lichc Wiener Salonkapellc bei freiem Eintritt. — Im Variete Köuigshof finden am I. und 2. Oiici feicrtag Vorstellungen der beliebte» humoristischen Oscar Iunghähnel-Sängcr und -Schauspieler, ^ und '48 Uhr, statt, während am 8. Feiertage nur eine Abendvorstellung, An fang 8 Uhr. stattfindet. Tie seit Anfang dieses Mona»s zur Ausführung gelangende» zwei neuen Zunghäli», Burlesken: „Aus nach Serbien!" und „Der neue Musik meister" wirken zwerchfellerschütternd. ' — Heute wird das Easö Vollender zum Johann st ädter Kasino eröffnet. — Polizei-ericht, 1». April. Am 4. d. M. ist in einer SHankwirtschast der inneren Altstadt ein Diebstahl aus geslthrt worden. Hierbei hat der.Dieb u. a. einen schwa> zen. rveichen Haarfilzhut mit der Firma „Hugo Webe.. Gevelsberg. Mittclstraße 11 T" zurückgelasscn, der eben falls gestohlen sein dürste. Ter etwaige Eigentümer dieses Hutes wolle sich umgehend bei der Kriminalabtcilnng Dresdner Nachrichten. )ir. 101. Seite 0. ^ Somtta«. 11. Avril IVOS
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