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Hk". sondern auf hesflscht« Boden sti dt« deutsch« Frag« zu«. Lusttag gekommen. Wenn aber, blo« damit dtutsch« Nicht« «in« and«r« deutsch« Macht demüthigrn könnten, Volk<r«cht« be einträchtigt «erden dürftin, dann sti e« weit gekommen. Dt« hessischen StLnd« hättrn bisher nur ihre Pflicht g«than, und «r glaube auch, daß fl« e« künftig nicht machrn würde«, wi« ander«, die allerdings es vorgezogen hätten, .so wi« fl« wa ren, zusammen zu bleiben', statt «ine neue Verfassung zu ver einbaren. (Schluß morgrn) — Von Griten der Bundesmilitärcommisfion in Frankfurt ist bekanntlich «ine Tommisfion von Offizieren mit der Prüfung der Leistungsfähigkeit der Eisenbahnen zu Truppentransporten und andern militärischen Zwecken beauftragt worden. Diese Com mission, welche bereit» in Preußen mehrere Bahnen inspicirt hat, ist am Freitag zu gleichem Zwecke hier ringetroffen. Dieselbe besteht aus dem kaiserlich österreichischen Major v. Pilsticker. den k. preußischen Hauplleuten v. Schmehling und Grafen WartrnS- ltben, dem k. bayrischen Major Harttmann und dem k hannover schen Major Rudorff; von Seiten Sachsen« find derselben der Ingenieur-Major Peter« und der Hauptmann v Abendroth vom Generalstabe beigegeben wo! den. Die Commission hat gestern die Bahnhöfe in Augenschein genommen. ES fanden Conferenzen statt und Montag begiebt sich dieselbe nach Leipzig, wo auch zu weitern Konferenzen eine Anzahl höherer Betriebs- beamten der größern deutsche Eisenbahnen «intreffen soll. (Dr.J ) — Die viert« Deputation der zweiten Kammer (Referent Bürgermeister Rüger au« Dippoldiswalde) hat in ihrem soeben erschienenen Berichte über die Beschwerde de« früheren Stadt verordneten, bez. Stadtraths zu Dresden und Rittergutsbesitzers zu Thum, v. )nr. H. E. Minkwitz, seine wegrn Betheiligung an den Maiereigniffen 1649 erfolgte Remotion von der Advo katur und Notariat-Praxis belr., ihr Guthaben dahin abge- geben, dieselbe, obwohl die Veranlassung nach den Zeitverhält. Nissen geringfügig erscheine, als formell berechtigt aus sich be- ruhen zu lassen, dagegen der Kammer ferner anzurathen, der StaatSregierung gegenüber dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß die nachtheiligen gesetzlichen Folgen, welch« die verübten und Leziehendlich bestraften politischen Verbrechen de- Jahres 1849 nach sich gezogen haben, durch einen allgemeinen Gnadenact bald beseitigt werden mögen.' — Von heute an find im Locale des sächs. Kunstverein« auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet von 11—3 Uhr) neu ausgestellt: Architekturbild, Oelgemälde von F. L. Meyer in Nürnberg. Weibliches Portrait, desgleichen von Thieme. Weib liches Portrait, desgleichen von Thumann. Portrait eines Kindes, deSgl. von Wenzel Schwarz Porträt eine« Kindes in Aquarell von Schlegel. Eine Aquarellzeichnung von Grimm. — Ein schöne», beachtenSwerthe« Talent in der Bild hauerkunst ist unter uns aufgetaucht und muthig mit einem Werk« vor die Oeffentlichkeit getreten, das Zeugniß ablegt von reicher Begabung und wahrhaft innerem Beruf. Herr Robert Härtel au- Weimar, ein Schüler des Professor H änel, hat im Locale de« Kunstvereins auf der Terrasse eine acht Fuß hohe Statu« ausgestellt, welche un« in der weiblich schönen Figur die Poesie verkörpert. Gleichwie da« Gedicht, welche- Lheil nimmt an der menschlichen Freude und wieder klagt mit dem Schmerz, auf einer geheimnißvollen Seelenwanderung be griffen, so ist hier die Plastisch dargestellt«, mit dem Lorbeer- kränz geschmückte Poesie in sanft, aber doch bewegtem Gang dargestellt. Das Gesicht, gleichsam lauschend de« Saitenklängen von der Harfe eine- Engel«, trägt den Stempel idealer Brr- klärung und Hoheit, während da« Gewand, dir Arm«, die ganze Verkörperung in harmonischer Verbindung steht. Wir wir hö ren, war der junge Künstler früher Goldschmied. Dem heißen Drange seines Herzen« folgend, eilte er nach Dresden, und über sein erstes öffentlich ausgestellte« Werk muß Wissenschaft, Ge schmack und Kunstsinn gewiß nur zu seinen Gunsten entschei den. — Anerkannt« Größen zu feiern, mit rinzustimmen in da allgemeine Lob, di« Blätter, ihre« Lorberrkranze« zu vermehren, da- ist leicht; den werdenden Künstler, da« auftauchend« Genie aber zu erkennen, e« aufzusuchen und ihm den Weg in dir Oeffentlichkeit zu bahnen, da« ist Pflicht der Press«, da« ist Pflicht eines Jeden, der da erkennt, daß di« Kunst abermal« einen Jünger berufen. Deshalb dies« «orte zu Gunsten «ine« Werke«, da« vom Geiste erzeugt und auSgrstattet, dem An- schauenden wiederum zum Geist« sprechen und dem bi« jetzt un bekannten Künstler diejenige Achtung erringen wird, welche sei« «dl« Streben in vollem Maße verdient. — Dem .General-Anzeiger' berichtet man au« Werdau vom 6. April: .Einer der wohlgesinntesten und achtbarsten Bür ger unserer Stadt, der Fabrikant E. St., den man wegen sei- ner Achtbarkeit bereit- einige Mal« zum Vorsitzenden de« Stadt- verordnetencollegium« erwählt hatte, übergab vor Kurzem de« hiesigen Localblatt« «In Gedicht, welche« fick auf einen hiesigen «ctuar, der nächsten« hier als solcher praeticiren will und sich sehr übel gegen Werda« und die Bürger desselben ausgedrückt hatte, bezog. Der betreffende Actuar hat keinen Strafantrag gestellt. Aber der Herr Amtmann preßt« dem Redakteur de« Blatte« durch Drohung mit Gefängniß rc. da« Geständniß ab, wer der Einsender de« Gedichtes sei. Sofort läßt der Amt- mann per Wachtmeister den St. holen und sagt ihm mit kur zen Worten, daß er «S als seine Pflicht erachte, «ine seinem Untergebenen angethane Blamage zu züchtigen. Hierauf nimmt er den Wachtmeister und einige GerichtSpersonrn, worunter Schrei- berchen von 14—16 Jahren find, mit sich in di« Wohnung de« St. und thut im Beisein desselben förmliche Hau«suchung. Ja, der Herr Amtmann erlaubte sich, in dir Dokumenten- und andere Schränke «indringen zu wollen, um, wir er sagte, ein Concrpt zu finden, worauf möglicherweise ein Komplott mehre rer Fabrikanten angedeutet wäre. Doch damit nicht zufrieden, wollte er nebst Gefolge sogar in die Gemächer der Madame St. eindringen, di« sich aber durchaus nicht bewegen ließ, die Lhüren zu öffnen, dafür aber von dem Herrn Amtmann auf gröbliche Weise behandelt wurde. Außerdem wurde St. von dem wohlbekannten Herrn Wachtmeister auf Schritt und Tritt wir der gemeinste Verbrecher verfolgt. Rach erfolgtem Suchen entfernte sich dann das ganze Corps, und unter Drohungen von Seiten de« Herrn Amtmann« gegen St. mit sofortiger Haft- nehmung und Absetzung von dem städtischen Ehrenamt« mußt« St. abermals mit aufs Amt, wohin der Bürgermeister brschie- den war. Hier verlangte der Amtmann von Letzterem, dass er St. sofort seines Amte« entlassen solle. Dieser jedoch schüttelt dem St. freundlich die Hand und erklärt gegen den Amtmann unumwunden, daß die- so bald nicht geschähe und daß auch gar kein Grund dazu vorliege. Hierauf geruhte der Herr Amt mann alle Anwesenden zu entlassen und zwar St. mit den Wor ten; „Führ'n S'n 'naus, Wachtmeister!" ES ist eine allge meine Aufregung, ja förmlich« Unruhe in unserer Stadt. Sämmtlichr Bürger find über solche Beweise von Hausfriedens bruch rc. aufgebracht. Einige Bürger Werdau'«.' — In Ziitau ritt am Donnerstag der Kutscher ein« da- figen Kaufmann« auf einem Riethpferd« nach eine« einige Stunden weit entfernten Dorfe, um daselbst dir für seine in nächster Zeit bevorstehend« verhrirathung erforderlichen Papier« in Ordnung zu bringen. Am Abend kommt da« Pferd allein nach Hause. Der Reiter aber ward auf der Hirschfrlder Straß« todt aufgefunden. Er war, wie sich au« der ärztlichen Unter suchung ergeben, jedenfalls vom Pferde abgeworfen, «in« Streck« geschleift und durch Schlügt gegen den Unterleib und den Kopf tödtlich verwundet worden. — Auf der Schloßstraß« erregt« gestern Nachmittag rin sonst anständig gekleideter aber ohne Kopfbedeckung umherirrender Rann di« Aufmerksamkeit de« Publikums, welche sich immer mehr stei gerte, als der Mann unter höchst auffälligem Gebühren di« Spo- rrrgaffe durchlief und in der Augustu-straß« sein Wesen in der angrdeuteten Art fortsetzte. Di« Sache gestaltete sich zuletzt in der Art, daß ein Polizrimann und ein Soldat den Mann ergriffen und in Folge stattfindender Widersetzlichkeit sich genöthigt sahen, ihn nach dem Polizeihau« zu tragen. — Au Bischofswerda wäre an der Mittwoch auf dafigem Bahnhof« bald ein Unglück geschehen. Ein Passagier au« Dres den, welcher sich in der Restauration etwa« vrrspättgt und auf da« Anschlägen an dir Glocke, al« Zeichen zur Abfahrt vergeblich gewartet hatte, sprang, al- der Zug bereits im Gang« »ar, auf