Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-17
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.11.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VerusSaebtkhr »lertrliSbklick Mk. r eo. dunb dk Bol, Mk. r.7s. »ur bk «üchk» Nunnnjr «rtolat ln dtr -amilLk'ckM»»»». «iriknffr z« u. In dai«d«>isnuanmMIIk,iv vorm. ^ dl»s Mn Tnitm Tonnkan» nur Marlrnftr.» v UlnMiltaaS. A«,eige»tarif. DieilvallmkGrundrcNe ne «Tilbiiii rsP> »l»t>india,m«cn au> d«r Privat > >rlle Seile »P» ^ Dovvelielle „unterm Etrich.' tSinaelanott »o Pi. sinmd eilelur Montaac oder nach ftelliaae» ro Pia. liilr gamilieimachrichteu >c.i. de». So Pi. — RnKwartiae Auiträ« nur aeaen Boraukberaliluna. Beleoblaltcr werö. ni tv Pf. berechnet. Lür Rückaabe cinaelandler Schrift stücke keine Verbindlichkeit. Sernlvrechanichlult: L»nt I Nr. »I u. Nr. -ros«. Die Dreidner Nachrichten erlchcmcn lüol > ch MoraenS. 43. Jahrgang. !s8 nu^ ssi-auenZii-. 7. Telegr.-Adresse: 'Nachrichten, Dresden. rdotozrLMseds Appsssle La rsir.k.-iUrr bsi A- LmU >Vi'in8ckv ^ Flv^ltreitr. 20 ^ (Lelcs ^ k6Q»x-^n!t»LN5tr»850). A kstbriL: N«»I« >« bor Oro-äsa. ^iliLloa' A l^siprix, Koriin. I-'r^nklurtL.^I., ^ krvsI^rL, Ito loviiLotL i. IZ. öliinokon. ^nskMirlielror (-'atilo? ki»ot» psiksn 29 L'f^. ia K vnvlwLr^va. « ^«tL- rruä 1. HI. Ü«r8kdatr M 6 Litmsrkt 6 HoI>Ieken»ot WZUck QivkrünelSt I81L 8tr«Ii- uu6 W'ilLliiiltrikrHL biotos «tot« nur äas Xsuosts unä Neste r» billiMsn l'roiiion. r^ei ospi . I, ISVS IS vis.« « ,Ir>. I» ^ "a «lulius 8eIiLüIivIi 3ss 1ö, patt. u. I. Lt. keleiiclituiiM-<!l!§e»!itiinll« Mr 6sti, slelitr. I.iclrt, kstrotsum, lLse^so. kli88ins8eliiliei für IMtt-. Klnmntüsso, Irninmo, X-, vorkürrte. Mlistimt'-. AM >> ^ lcrattlc,80 Lrsine. niste- n. IlütkMtrmasclnnoa. le'iijestrec'Ic- Nssl »I INI Ule III» II ^st> ' Maschinen, stirllustgüloiilc-IentxUllännff ».Vorrenlcnirk etc. Ill» I>, »» «ZllstÜUllstUlI E tertizst als 8po/ialitat Iki»ii»l,»rrl»>t unä Oi ll,<»>»»<> ^ — i.. MiKlI8ll'L88e E LZ» 48 H Neue Wohnungsordnung in Dresden. Fernschreib- u. Fermprcch Berichte. in der Schule. Gerichtsverhandlungen. Sinwiiie-Eoneert der Kgl. Hostiachrichteii. Linkshändigkeit l Kapelle. Ernst und Scherz. Tmmerstiili, 17. November 1898. Die neue Wohnungsordnunst für Dresden. Nach einer auch in den „Dresdner Nachrichten" enthaltenen Mittheilung beabsichtigt der Ttadtrath. am 1. Avril nächsten Jahres nicht die ganze Wohiinngsoidmmg in ihrem vollen Um fange einzusühren. sondern einige Bestimmungen derselben erst nach etlichen Jahren in's Leben treten zu lassen. Diese Absicht hat. Wie aus einer Reihe von Zuschriften zu schließe», in dem Thcile der Bevölkerung, der von der künftigen Wohnungsordnung zumeist und am tiefsten berührt wird, lebhafte Befriedigung hcrvorgcrusen: sic hat vielen sogenannten kleinen Leuten einen Stein vom Herzen genommen. Es sind dies namentlich solche Miethbewohncr, die durch weiteres Vermiethcn ihrer Wohnung oder? durch sog. Schlafleute einen erheblichen Thcil ihrer eigenen Miethe oufbringen. Ein nicht unbeträchtlicher Theil der Inhaber kleiner, nur aus Stube, Kammer und Küche bestehender Wohn ungen wäre gar nicht im Stande, die gerade für solche Wohnungen ziemlich theure Miethe aufzubringcu, wenn sie nicht Aftcrmiether oder Schlafleute ausnchmen. Bekanntlich fehlt cs geradezu an der nvthigen Anzahl kleiner Wohnungen und weil es daran gebricht, sind die vorhandenen vcrhältnißmäßig so theuer. Wohl ist in den letzten Jahren der Arbeitslohn gestiegen, aber diese Erhöhung des Einkommens ist zu einem guten Thcile durch das Steigen der Micthvrcise für kleine Wohnungen wieder ver schlungen worden. Wie stellte sich nun das Bild, wenn bereits binnen wenigen Monaten die ganze künftige Wohnungsordnung in Kraft träte? Ta ist vor Allem 8 st von Wichtigkeit. 8 6 bestimmt unter Anderem, daß. wenn die Familie eines Bermiethers nur auS einem oder zwei Köpfen besteht, dem Inhaber der Wohnung, alw dem Vermiether, wenigstens e i n heizbarer Raum verbleiben muß. Besteht sie aber ans mehr als zwei Köpfen, so müssen ihm 2 heizbare Räume verbleiben. cDic Küche gilt nicht als Wohn- oder Schlafranm.) In solchen Fällen soll künftig Aitermicthe oder Aufnahme von Schlafleuten verboten sein. Führt man nun diese Bestimmung durch, io würden sehr zahlreiche Parteien künftig gar nicht mehr in der Lage sein, ihre Wohnung beizubchalten. Entweder sie müssen ihren Aftcrmiethern und Schlafleutcn kündigen, oder sich selbst eine größere, d. h. theurcre Wohnung suchen. In diese Loge kämen weit über 2000 Inhaber kleiner Wohnungen. Es würde dadurch eine wahre Nothlage für die Bevölkerung ent stehen. Entweder würden die Aflcrmicther und Schlasleute obdachlos oder die Inhaber kleiner Wohnungen müßten auszichcn und sich theurere Wohnungen suchen. Schließlich käme die Stadt wohl gar in die Lage, für obdachlos Werdende Nothstands- Barackeu zu bauen. Gäbe es eine Auswahl oder auch nur eine hinreichende Anzahl kleiner und billiger Wohnungen, so würde die demnächstige Einführung der neuen Wohnungsordnung sich ohne erhebliche Schwierigkeiten vollziehen lassen. Daher thut der Stadtrath recht, wenn er vorläufig aus die Durchführung der an sich wohlgemeinten Bestimmung verzichtet. Woran liegt es denn aber, daß der Mangel an kleinen Wohn ungen so groß ist ? Wohl ist es wahr, daß sich die Bauspekulation weit mehr dem Bau herrschaftlicher und mittlerer Wohnungen zugewendet hat. Zwar hat die Erfahrung gelehrt, daß Häuser mit vielen kleinen Wohnungen sich durchschnittlich vorthcilhafter verzinsen, als solche mit wenigen thenrcn Wohnungen; aber andererseits ist es Thatsache, daß viele Hausbesitzer es lieber mit wenigen, als init vielen Miethsparteien zu thun haben wollen. Aus die Gründe dieser Ericheinung braucht hier nicht näher eingegangen zu werden. Zum guten Thcil ist aber das geringe Banen von kleinen Wohn ungen außerdem verschuldet durch den Umstand, daß in Dresden in einer ganzen Reihe von Stadtthcilcn das Bauen geradezu gesperrt ist. Wohl entstehen fortwährend in einzelnen Stadt- theilen eine Menge Häuser, aber das sind solche Stadttheilc, wo der Preis für Grund und Boden theils natürlich, theils künstlich in die Höhe getrieben ist. Doch sei auf den Antheil der Bau- speknlation au Thcuerung des Grund und Bodens hier nicht des Weiteren eingegangen, ebenso ziehen wir für jetzt nicht in Betracht, was etwa geschehen könnte, um der Grundstücksspekulation entgegcn- zutreten. Für jetzt genügt es, festzustellen, daß in Dresden zur Zeit Wohnhäuser nur in Stadtthcilcn mit Hoheit Grundstücks, preisen hergestcllt werden können. Da müssen denn die Wohnungen auch theurcr ausfallcn. Anders wäre c-s schon längst, wenn in ollen zu Dresden gehörigen Stadttheilcn Wohnhäuser gebaut wer den dürften. Da wären so viel Baustellen vorhanden gewesen, daß der Preis für Grund und Boden in solchen Stadttheilcn da, wo jetzt bereits gebaut werden darf, nicht so in die Höhe gegangen wäre. Denn in den Stadtthcilcn, in welchen das Bauen bis jetzt ruhte, ist der Bodenpreis, wenn auch nicht niedrig, so doch niedriger al» in den jetzt der Bebauung unterliegenden. Das Bauen aber mußte in jenen Stadttheilen so lange ruhen, bis die Bauregulative seitens der Staatsregierung genehmigt worden sind. DaS hat sich durch mehrere Jahre hindurchgezogen. Neuerdings aber ist begründete Hoffnung vorhanden, daß hierin ein Wandel etntritt. ES handelt sich um das gewaltige Bauland in den Bor städten Neustadt-Nordwest und Neustadt-West, in Friedrichstadt, Strehlen und Striesen. Die über diese Bvrstädte festzusetzenden Bauregulative nähern sich ihrem Abschlüsse. Treten sic, wie zu hoffen, in allernächster Zeit in Kraft, so ist mit einem Schlag rrk- uiig aus die Miethspreise mit Zuversicht zu erwarten steht. Es ist auzuuehmen, daß die Spekulation sich, nachdem genug herr schaftliche und mittlere Wohnungen bereits vorhanden sind, auch auf das Errichten von Häusern mit kleine» Wohnungen wirft, was ja eine recht angemessene Verzinsung verspricht. Man wird daun nicht mehr blos kleine, sondern auch billigere Wohnungen haben. Ter Nach beabsichtigt daher, die Einführung der Bestimmungen der neuen Wohnungsordnung über Aiierniiether und Schtafteule so lange zu vertage», bis sich die Wirkungen der neuen Bau- regulative in den erwähnten ausgedehnten Stadttheilen über sehen läßt. Andere Bestimmungen der Wohnungsordnung können und sollen hingegen am l. Avril bereits in Kraft treten. Es sind dies namentlich die Vorschriften über den gesund hcitsmäßigcn Zustand der Wohnungen im Allgemeinen, z. B. das Verbot, daß die Wohiinngsränme nicht von einer so großen Anzahl von Personen benutzt werden, daß hierdurch Gesundheit oder Sitt lichkeit verletzt wird, daß die Hausbesitzer verpflichtet sind, Vor- tehrnngcn zum Schutze gegen eindringcude Feuchtigkeit zu treffen, Heiz- und Belenchtungseinrichtnngen, Wasscrversorg- und Ent wässerungsanlage», sowie Aborte in ordnungsmäßigem baulichen Zustande zu erhalten, das Verbot einer mißbräuchlichen Benützung einer Wohnung durch die Bewohner des Hauses, die Beschaffung gesunder Schlafstellen sür Dienstboten und gewerbliche Arbeiter :c Hierin ift Manches nachzuholen, was sür die Gesundheit der Be völkerung nothwendig ist. Das läßt sich auch ohne Schwierig keiten bewerkstelligen: die Vorschriften aber über Aftcrmiether und Schlafleute in kleinen Wohnungen lasse man io lange nnans- gcsührt, bis eine genügende Anzahl kleiner Wohnungen vor handen sind. Andererseits erhebt sich die Frage, ob nicht die Stadt Trcsdcn selbst auch positiv etwas zur Beseitigung des Maugels kleinerer Wohnungen thun könnte. Im Besitze des unter städtischer Ver waltung sichenden Ehrlich'schen Gcslifts befindet sich ausgedehntes Bauland zwilchen der Hochnscrstraße und der Blnmcnslraße, welches sich in ausgezeichneter Weise zur Errichtung vieler Häuser mit kleinen Familiciiwohnungen eignet. Sie wären für untere städtische Beamte und.Arbeiter zu bestimmen. Damit würde auch der aus drückliche Wille des edlen Stüters Ehrlich erfüllt, der bestimmt hat, daß seine Stiftung den Grundbesitz selbst bebauen und ver walten soll. Eine unlösbare oder auch nur allzu schwierige Aus gäbe würde der Verwaltung des Ehrlich'schen GcstistS damit nicht gestellt: wohl aber könnte tausendfacher Segen geschallen werden Es lassen sich verschiedene Arten der Verwaltung solcher Häuser denken z nur stelle man sie vorerst her! An Beispielen, daß Stift ungen Wohnhäuser bauen, verwalten und ans ihnen Ruhen ziehen, fehlt cs nicht. Es wäre damit zur Linderung der Wohn ungsnot!) ei» Vorgang geschaffen, der vielfache 'Nachfolge fände. Fernschreib- und Keriuvrecti-'öcnchte vom 16. November. Granden;. Heute Morgen 1 Ubr entgleiste ein Gütcrzng bei der Einfahrt in den Bahnhös Marie »Werder: st Güterwagen wurden beschädigt. Personen sind nicht verletzt. Budapest. Tie prcnßiichcn Kommissare, welche zum Studium der veterinären und volkswirthschastlichen Einrichtungen hier cintrafen, wurden heute von dem Bürgermeister empfangen, der seiner Frende über ihre Anwesenheit in Pest Ausdruck gab. Budapcst. Ter „Pestcr Llond" veröffentlicht einen Armcc- besehl, durch welchen bekäme gegeben wird, daß dasHcntzi Denkmal in den Garten den Kadetlcnichnle übcrgcsührt und über einer Gruft ausgestellt werden soll, in welcher die Gebeine der 18cr-Gcfallciicn bcizusetzcn sind. Paris. Tie repnbllkani'chcn Blätter sehen den Beschluß des Kassationshofes als Triumph der Sache der Revision an, denn er sei der Beweis dafür, daß die Aussagen der fünf früheren Kriegs- niinister nicht den geringsten Eindruck ans die Mitglieder des Kassationshofes gemacht hätten. Tie nationalistischen Organe er klären, der Beschluß sei ungcictzlich und eine Beleidigung der ver hörten früheren Kriegsminister und Tnpnv's. welcher Tags zuvor eine Verständigung Trennis abgclchnt habe. Gerüchtweise ver lautet, daß zwei Sekretäre der Advokaten Dcmange und Lavori sich nach Cayenne begeben, um einem Verhör Trensus' beizuwohnen. Paris. Die spanisch-amerikanische Fricdcnskommission hielt heute eine Sitzung ab. Tie spanischen Kommissare legten ein Memorandum vor. m dem mit Entschiedenheit die Ansprüche be treffend die Souvcränctät ans den Philippinen völlig anstecht er halten werden. R o m. Tie Session der Kammer ist heute vom König mit einer Thronrede eröffnet worden in welcher er u. A. sagte: Unsere Beziehungen zu allen Mächten sind sehr herzlich Das beweist die Art, in welcher der Initiative entsprochen wurde, welche meine Negierung in einer Frage ergreilcn zu sollen geglaubt hat. welche den Frieden und die Ruhe der bürgerlichen Wett in hohem Maße anaeht. Die Ncauliinag der Verhältnisse auf Kreta ist zu einer besticdigcnden Losung gestihlt worden. Binnen wenigen Tagen wird in Rom eine Konferenz zusainmentreten, zu der wir alle Mächte Europas eingeladen haben, uni Mittel zu suchen, welche Europa und der gegenwärtigen Civilisation entsprechend und geeignet sind, den ver brecherischen Absichten Zügel anzulcgen, die sich erst kürzlich in der schrecklichsten Form durch den Mord an jener erhabenen, gütigen, in Nächstenliebe ausgehenden Frau kundaethan haben. Wir Häven den festen Entschluß, in Afrika eine Politik des Friedens und der Sammlung zu befolgen, welche mit unseren kolonialen Plänen und unseren Interessen in Europa in Einklang steht. In den Beziehungen zur Kirche wird meine Regierung die Politik der Freiheit befolgen, welche in den Traditionen und in der Ge sinnung des italienischen Volkes gegründet ist, und. von steter Achtung gegen die Religion crsnllt, wird die Negierung iu allen i» jeder Welle sorgfältig das ÄaatSbndget aufrecht erhalten, werden wir allmählich unsere Streitkräfte zur Sec an Zahl und Qualität der Schüfe ans diejenige Höhe bringen, welche uillcre geographische Lage und die Vcrtheidiguvg unserer legitimen 2n- icrcüciiverlangen. inUebcreinstimmnng müden Flottcnvcrsläriünger. welche die anderen europäischen Großmächte durchgcfnhrt haben. Unsere Thätigkcit im Eonccrt der Mächte mar. wie die nm'crcr Verbündete», stets ans das höchste Ziel gerichtet, welches cs in dem Bewußtsein Aller gicbt, aus die Erhaltung des Friedens. Deshalb haben wir uns beeilt, uns der edle» Initiative eines be- sreuiidctcil Souveräns anzuschlicßen, um aus einem europäische» Kongreß über die Möglichkeit einer Abrüstung zu bcrathcn. In Erwartung der Lösung, welche dieses schwerwiegende Problem habeil kann, richte» wir unsere Blicke voller Vertrauen auf die Zukunft. Italien braucht Frieden nach 'Außen und im Innern. London. Wie der „Times" ans Malta gemeldet wird, ist Kaiser Wilhelm nicht gelandet n»d hat die Bcniche der Admirale und Kapitäne der englischen Schisse an Bord der „Hoheuzollern" empiangen. Ter Gonverncnr von Malta, Admiral .HopkinS,.und der deutsche Konsul waren gestern mit Einladungen zur Kaiserlichen Tafel beehrt worden. New-Bort. Einer Meldung aus Kingston zufolge stieß der Grand Trunk Eroreßzug Montreal-Toronto in der Nacht zum Dienstag in der Nähe von Mnrrayhill mit einem Gütcrzuge zusammen. 12 Personen wurden getödtct und ll verwundet, unter ihnen 4 schwer. Unter den Gctvdlctcn befinden sich 3 Russen, n sind Tentiche. nämlich Jacob Eohn nebst Frau und Tochter. Unter den Schwerverletzten befindet sich gleichfalls ein Deutscher, Friedrich Cohn, dec Bruder von Jacob Cohn. Peking. Das TichungliMimcn gab gestern das Vcr- iprcchci!, den Vertrag, betreuend die Tientstn-Tsching-Kiang-Eisen- balm dem ciigli'ch dentichen Syndikat zu bewilligen. Tiedenüchen Jntcreisen werden vertreten werden durch Carlowitz und die Deutsch-Asiatüche Bank. S h a n g h a i. Die Feier zur Einweihung des Denkmals für die nntcrgegangenen Qfsizicrc und Mannichastcn des „Iltis" ist aus den 2l November festgesetzt. An ihr werden Admiral v. Tiederichs und Prinz Heinrich nebst sechs deutsche» Schiften theilnehmcu. P rätori a. Die Buren nahmen heute Vormittag 11 Uhr nach erbittertem Kampfe den befestigten Gcbirgsplatz der MagatoS. Auf Seite der Buren wurden zwei Mann getödctct, einige ver wundet. 4^ Lcrtlichcs >md Sächsisches. -- Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der Kapelle des Taschcn- bcrgvalais bei Nachmittags empfingen die Königl. Majestäten in der Villa Strehlen den persische» Thronfolge r in Audienz, der nin i> Uhr an der Königl. Tafel daselbst theilnahm. Zu dieser Tafel waren u. A. auch Sc. Ercellcnz der Herr Staatsministcr v. Metzsch und Ihre Ercellcnzen der in Berlin und hier beglau bigte versuche Gesandte Mirza Reza Khan und der persische Ge sandte in Konstantinopcl Mahmoud Khan mit Einladungen ausge zeichnet worden. — Se. Durchlaucht der Fürst Hugo v. Radolin, deutscher Botschafter in Petersburg, ist mit Familie und Gefolge zum länge ren Aufenthalt hier cingctroften und nahm in Schnelles Grand Union Holet Wohnung. — L i n ksh ä nd'c gk e i t in der Schnle. In der soeben erschienenen „Zeitschrift für Schulgesundhcitspflcgc" behandelt Emanuel Bayer die Nothwcndigkeit einer gleichmäßigen Ausbild ung beider Hände in der Schule. Tie cimcitige Ausbildung der Geichicklichkeit der rechten Hand hat dazu geführt, daß selbst zu Verrichtungen, die cbenio gut und ohne jede Anstrengung mir der linken Hand ansgcfnhrt werden könnten, auch nur die rechte Hand aebrancht wird. Auch leichte Gegenstände z. B. werden regelmässig mit der rechten Hand cuügehoben. Solche einseitigen Bewegungen, die unzählige Male wiederholt werden, sind nicht ohne Einstuß ans de» Körper und sür die Symetrie der Körper- bälstcn nicht förderlich. Die Gewohnheit, kleine Kinder auf dem Unten Arme zu trage», um die reckte Hand frei bewegen zn tönne». bat oft znr Folge, daß die linke Schulter der Kinder sick erhöht. Hier könnte nur eine Gewöhnung von Kindheit an abhelscn. Bei dem Knabcickandscrtigkeitsunterricht wird schon ans die Arbeit mit der linken Hand häufig Gewicht gelegt. Die Knaben sägen, hobeln und klopfen auch mit der linken Hand. In allen Gewerben mit sthwercr Handarbeit macht sich der Bortbeil gleicher Geschick lichkeit und Kraft beider Hände, ncimenllich für die Akkordarbcitcr, deutlich genug gellend. Bayer führt als Beispiel einen Bronzc- arbeitcr an, der mit der Unten Hand ebenso gut arbeiten konnte, wie mit der rechten. Das machte cs ihm möglich, bei der Ermüd ung der einen Hand mit der anderen weiterznarbeitcn oder auch ie nach Beanemlichtcit mit der Hand zu wechseln. Die Bevorzugung der rechten Hand hat nun freilich ihre physiologische Erklärung darin, daß sich vom Aortabogen zuerst die Schlagader zum rechten Arm avtremst. also hstr der stärkere ini Puls zu suhlen ist. während bei Linkshändige» sich die Pulsader zuerst zum linken Arm ab- trennt. Daher werden wohl die 'Arbeiten der Künstler und Opera teure. bei denen cs ganz besonders aus die Zartheit und Genauig keit der Aussnhrung onlommt. doch gewöhnlich mit der rechten Hand ausgeführt werden. Aber auch da gicbt es Ausnahmen. Man braucht ja nur an Menzel zu deuten, der mit beiden Hände» gleich sicher zeichnet. Ein weiteres Beisvicl ist der Maler Klinisch, der schon in seiner Jugend mit der Linken weücrzeichnctc, wenn die Rechte ermüdet war. und der berühmte Augenarzt Ärlt, der. je »ach der Lage der ertränkten Stelle, bald mit der Rechten, bald mit der Linken ovcrirtc. Wie der „Studio" mitthcilt. wird seit ll Jahren in Philadelvhia. nach der Methode von Professor Liberty Tadd, das Zeichnen mit beiden Händen gelehrt Die Hebungen sind an zwei Nachmittagen in der Woche, aber fakultativ. Etwa 2000 Knaben und Mädchen absolviren gewöhnlich den zwei jährigen Kursus. Besonders berücksichtigt man auch Uebungcn. die mit dem ganzen Arni ausaesührt werde» müssen. Große Kreise werden mit der rechten oder linken Hand an die Wandtafel gezeich net. One die Hand zu stützen, so daß der ganze Arm in Thattgkeit ist. Dw Ueberlcaenhest der inpanischen Zeichnungen kann vielleicht daraus zurückgesnhrt werden, daß schon die Kinder sich darin üben müssen, den Pmicl ohne Malstock oder andere Stutzen für die Hand, zu gebrauchen. Indem die japanischen Kinder die Buch staben ihrer Sprache von früh aus mit Pinsel und Tinte schreiben verlangen Sie überall
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite