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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061103022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906110302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906110302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-03
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten Straße ausgestellt werde» und die Beteiligung oon Kindern an "" ' ^ V" —^ ' «u. , o>seut1lch«n Vergnügung«» und Berailstaltunnen soll in Hu- kuust nur bis 8 Uhr albend» ««stattet sein. Auch für Pr*,«- schießen. Preiskegeln u-v. sin» einschränkende Bastim-mungen aetrofsen worden. -* Um srühzettw die Zahl der Bewerbungen um Ausnahme in OffizierSquartiere im Militär- vadelnpretl zu Teplitz überreden und eine möglichst weilgehendi: BeruMchiigung der einzelne» Anträge einirelen lassen zu 'Snnen. ist es erwünscht, das, die Aufn-chmegoluche von Lfli» sieren und oberen Beamten für das Badelazarett i« aüge- ileinen und ioiveil es die Verbäliiusse geflailen. bis zum >5. April ^n Ordres an das Generalkommando deS >2. Armeekorps «ingereicht werben. —* Fn der 27 B«zirksfchule fand am l Rrweuibtr die feierliche Eiuwei'ung LeS neue» Direktors statt, zu der sich »eben zahlreiche» Ehrengästen die Niedrer und Lehrerinnen. lowie i»e Schülerinnen der oberfnen Klassen dieser Schute in der »estlich geschmückreii Tnrnlzall« verkam mell batten. Nach r-inem ollg?meznen Gelange verpflichtete der Königl. Bazir's- -chulinfpeklor Herr Schulrat Dr. Prictzel de» bisherigen Ober- ehrer der 1p. -B,g>rk«ckule. -Hervu Herma»,! 'Döring, zum »enen Direktor der 27. Bezi erstich ule und wies ihn feierlich in 'ein Abu sin In deiner Antritisrede smirle Herr 'Direktor Döring aus. daN er gemäß dem Dichtettvorte a»> würdigen Alte» n Treue ballen, aber auch am kräftigen Nene» sieb stärken nnb -reuen wolle, und sprach dann iilber die päöagogische Bedeutung der Heiinatsidee. die er an der Hand der realen Aufgaben und der «dealen Ziele des beimalkund.eben Unterrichts darleate Nachdem hieraus Herr Otberlehrer Mübliriedel den neuen Leiter der schule mit «brrzttchen Worten begrünt chatte, wurde die Feier, die auch von Ge'äügeu eines gemischte» CboreS und der leiden 'Schulchöre durchttoet,len war, mit sskebel beschlossen. —' Am Rrforinalioiisfest beging der Dresdner Mämirr- geiaiigverrrn unter zahlreicher Beteiligung seiner aktive» imd passiven Mitglieder, sowie vieler Gäste in den Räumen des Nrustädter Kasinos sein 30iähriges Stiftungsfest. Unter den Ehrengäste» erblickte» wir ». a. Herr» Professor Tr Gravelins als Vertreter des konseivativen Vereins. Die Feier wurde cinaeleitet durch eine» Fcstaktns. den ei» schwnngvoller. von dem Vereinsmitglikde Herrn Fre» gang vkrsaßler und von diesem mit anSdruckSvollrr Begeisternng gesprochener Prolog eröfs- nete. Hieran schlossen sich l» wtiknngsvoUer Weise der unter Klavierbegleitung von der Cängeischnst vorgetragene Chor „Die Himmel rühmen des Ewigen Eli re", sotvie srhiiberts Lied „An oie Musik", von Frau Professor Emmn Slarcke in fein künslleriicher Gestaltung »nd mit prächtigen Stimmitteln vorgetragen. Sodann irniben durch warme, zn herzen gehende Worte deS ersten Vor sitzende», Herrn Königl. Hvslieseranlen Gustav Schreiber, diejenigen Herren geehrt, welche dem Verein seit seiner Gründung als aktive Mitglieder angebören. Es sind dies die Herren Ministerialiekretär Markus. Kassierer Paria und Kaufmann Carl Schütze Dem erstgenannten Herr», welcher nnnmebr ans der Sängerschaft ausschcidet, wurde gleichzeitig die außerordentliche Mitgliedschaft verliehen Eine besondere Ehrung wurde dem Vereinsdirtgenten, Herrn Kantor Paul Schöne, dadurch zu teil, daß ihm n>lt Rücksicht auf seine belonderS erfolgreiche und dabei so außerordentlich liebenswürdige Arbest irn Verein, die für gewöhnlich nur nach 25jähliger Mitgliedschaft zu verleibende gol dene Vereins-Ehrennadel überreicht wurde, obwohl er dein Verein erst drei Jahre angehört. Durch herzliche Ansprache seitens des zweiten Vorsitzenden, Herrn Kaufmanns Karl Schütze, und Ueber- relchung einer in kostbarer Lrdermappe gebundenen prachtvollen Ehrenurkunde — ein kalligraphisches Meisterwerk des Herr» Finanzministerialiekretärs Hilmar Knebel — brachte der Verein dem ersten Vorsitzenden. Herr» Gusl Schreiber, seinen Dank für dessen unermüdliches Streben zur Förderung deS Vereins znm Ausdruck. Sichtlich überrascht, dankte der Gefeierte in bewegten Worten. Eine ehrende Uebrrraschnng wurde dein Verein in seiner Gesamtheit zu teil, indem ihm von einen, passiven Mitglied? ein mit Widmung versehener silberner Pr»»kpokal dedizicrt wnrd«. Der Vorsitzende sprach hierfür den Dank des Vereins ans. Den feierlich verlaufenen Aklus beschloß der Vortrag des Chores „Das deutsche Lied" von Attrnhofer. Nach kurzer Pause begann die Festtafel, an welcher gegen l'O Personen teilnahmen. Den ersten Trinkspruch widmete »ach hergebrachter Sitte der Vor sitzende. Herr Schreiber, Sr. Mascstät dem König n«d dem könig lichen Hause. Sodann überdrachte Herr Professor Dr Grabeltns die Gruße und Glückwünsche des dem feiernden Vereine eng be freundete» konservativen Vereins, der — obwohl selbst streng gerichtet aus die konservativen .-siele — doch die Gesinnung eines irden königstrenen und vaterländisch denkenden Bürgers hoch- achle wenn er auch nicht zu seiner Partei gehöre. Weiter« Tnnkwrüchc wurden ansgebracht aus den Verenisdirigeuten «Herr Dekorationsmaler Rothes, die Vorstandsmitglieder «Herr Kaufmann Thum. die Tainen «Herr Zjchörkel), die Gäste und die Presse (Herr Frevgaugl. die Fubilare <Herc HanboldO. Auf das ange nehmste wurden die von dem Kasrnowirl. .rocrcn Traiteur Peter, in lobenswerter Ausführung gebotene» Tafelgenüsse ferner unter brochen durch musikalische und deklamatorische Darbietungen, wo von insbesondere ein Duett der Herren Opernsänger Friste und Juwelier Starke, sowie auch die humoristische» Vorträge deS Herrn Schauspielers Max Nenmann lebhaften Beifall fanden. Sämt liche Aussührende des Festes waren Mitglieder deS Vereins oder deren 'Angehörige Nach der Dafel hielt ein flotter Ball alle Teilnehmer noch lange in animiertester Frstslimmung zusammen. Jedenfalls hat der Verein durch diele Veranstaltnng aufs neue dargetan, wie er seine Feste zu wirklichen, erhebenden Feier» zu gestalten weiß. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: 4» Di« Fähnrich« : Ansreae tm I7S. Ins.-Reg, -ft- L-ackner im 28. F«lo- art.-Aieg, -ft- Böhttng» im 12. Pion.-Bat. 4S Schützer, -ft- Finte im 101. Ins.-Rrg.. -ft- Sebastian im Iä3. Ins.-Reg., -ft- Gcihler. 4» Härtel, -tt- Thomas im >LS I»l. Reg., -fs Wald« im 1Z. Zag.-Bat., — zu Lt»!1- besörderi. — Di« char. Fähnriche ^ -ft- v. Pereira rm Leib-Gren.-Reg., 4s Start im Är«n.-Rrg. Rr. 101. 4S «au»« im 10». Inf.-R«g.. » Ul,ich tm U». Snt.-N«»., M- Sommcr tu, 1»«. Jns.-Aeg., -W- Spaim tm 17». Int.- A»g.. 4t- ». Schämt, tm I». Jita-BrU, 4» Aamch-Ztammtn,« tm »1. Ulan.-R««., G Mithtmaan t» IL F,lvart.-R«a.. 4t Si«we«. -ft- Schneider >m»».Fuh<irt.-Mii.. - dl« Uaterofftzier«: -««rafzu «Unster- Langeiag« tm L«lb-A«m,.-R», . 4» ». «am» tm Grea.-Reg. Rr. KU. 4s V«hn tm 10». Jnl.-R-g.. 4» Reu»,«. G Lle-nnmn tm l«. Inf.-Rrg , -ft- Bier i« 1«. Firs -Reg., G «reuher, 4s «ormann. 4s Ren»«,, -fs M.dlia tn> 107. Iut -Reg . 4s Schwarze t« t» Aas -Reg.. 4s Müll« t« lX. Anh-R«,. 4s »- 6tmm«rmann tm Katttb.-R«,.. 4s Üsp» tm '». Y»ldart.-R«g., 4s Suucha, tm St. Fetdart.-Re».. 4s Dwll tm l». Pt,a.- vat. — zu Fähnrichen «rnaant. — Dt«Mttgttrder d«4 Brt«ftaubenzücht«r»v«retn4 .Saxonia'' tu Dr«»d«n und zwar: Banineister Earl, Brra- straßr iLZ. Kasttllnn F,,uz»l. Köntgstrah« 15. gleiichermelstcr Fauk. Drvmprtrrstraßr 16, PrlvatnS Knupskr, Büugustraße Sl), Ärchttekl Rößlrr. Foseihitirnstraße!tt. Rrntirr Scholz, Furstenstrstb« 56, und Rentier Weidanj. Blasewitz, Tvlkewitzer Straße 29, habest ilire Brtrstaubrn der Militär- bezw. Marlne-Verwaltniia zur Verfügung gestellt. Diese Tauben, welche ans der Fniirujellr beider Flügel mit einem das Katsrrltche Wappen tragenden St mpel bezeichnet sind, genieße» daher den Schutz des Gesetze» voin 28. Mai I8C1 den Schutz der Brieftauben und den Brieftauben verkehr im Kriege betrrfseiiv —* Der Versuch, deu die Städtische Straßenbahn aus der Linie L a ub eg a st — C o I l a anaostellt halte, zur Entlastung des starken Straßenverkehrs in der inneren Alt- stad! die Wagensolqe durch Einführung 'des Fün-siuiinuten- 'Lterkehrs und unter Beie-uigung der ,-Lvi.clxnlinie Geising- straße—Wettiner Bahnhof zu verminderu und dafür do.n Ber- kcihresbrdnrsiiisse durch Niiliühruna eines Metten Äulhänge- n-agens zu eittwrechen, hat sich inchi allenthabben bawälhrt. Der Rai Hai insolgsdessen, nachdem auch die dazu erforderlich« Genehmigung der Sia-iisregierung erlangt war. beschlossen, den Betrieb «der Zwischciittnie Geiimgstratze—Wettiner Bah »Hof wiader auszunehuien. und Mar dergelslait, daß sich zrvi-jche» die iüusminutemveise verkehrenden Wagen Tolkewitz- Schuslerhaus die Wagen disser .sidvilchenlinie einschiebe», lodaß von der Keisingstraße bis zum Wettiner Gyin»asiuin nunmehr ein gleichmäßiger Berkohr in Ab-standc» von 2'/r Mi- n Uten outtriti. Es ist ferner in Aussicht genommen, den Betrieb dieser >fwischenl,iiie bis Tollkritviv un«d bcM. bis Walierstraße auszudshuen. i»s«veit sich ergibt, daß -mit dem Fünsminulen-Betriob dem Bedürfnisse aus den äußeren SlrestenieUeii noch nickt genügt ist. Die Veränderungen wer den nächste» Montag einirelen. — Ter am Reformationsfeste nach und von dem Reister Rennplätze abgefertigte Sonderzug wurde von über 500 Personen benutzt. J-ui übrigen war am genannten Tciiw der Personenverkehr trotz des nicht besonders freund- lichen Wetters zionlich umfangreich, so daß zu feiner Bewälti gung sich auf den hier einmündenden Linien insgesamt 11 Sonderzüge nötig machten. Bon diesen wurden vier nach und von Pirna—Schandau, zwei nach und von Tharandt, zwei nach und von Löbau. zwei nach und von Döbeln und einer von Riesa nach Dresden abgefertigt. — Anläßlich der in Dippoldiswalde und Umgebung stattsindenden Kirchweihfeste, dir vv» nah und fern immer lebbasten Zuspruch erhallen, wird die StaatSbahnverwaltung nächsten Sonntag, den 4. November, folgende Sonderzügc mit 2. und 3. Klasse abfertige» lassen: lim Anschluß an die Züge nachm. 3 Uhr 45 Min. ab Dresden Hanptbahnhof und 4 Uhr lO Min. ab Tharandts, nachm. 4 Uhr 22 Min. von Hainsberg nach Dippoldiswalde lAnknnst 5 Uhr 14 Min.s, abends 6 Uhr 12 Min. und 10 Uhr 7 Min. von Dippoldiswalde nach Hains- berg lAnkiinsl äbendS! 7 Uhr und >0 Uhr 57 Min.). Dir Sonder- zage halten an allen UnterwegSstationen und sind auf gewöhn liche Fahrkarten benutzbar. —* Central-Thcater. Nach den hervorragenden anististcheu Darbietungen, mit denen Herr Direktor Roller in den ersten beide» Monaten dieser Winterspielzcit stets volle Häuser erzielt hatte, war es gewiß nicht leicht, für das neue November- Programm eine Reihe mindestens ebenbürtiger Attraktionen zu besännen. Daß dies dennoch gelung««, bewies das laute Piacel, oas das lehr gut besuchte .Haus dem gestrigen Premieren- Abend in unzweidenliger Form aussprach. Auch nicht eine der 14 Nummer>i — vom Pittrichschen „Dresdner Nachrichten- FnbiläumS.Mar'ch" bis zum Schluß-Galopp — versagte, wenn auch naturgemäß einige besonders glänzend« und originelle Leistungen aus zwei oder drei gute Durchschnitlsdarbierungcn ihre niederdrückenoe Kontrastwirkung übten. Um zunächst di« letzte ren ,,kurz und schmerzlos" abzutun, so sei erwähiil, daß eine englnch singende K'ostümsoubrette und Tänzerin. Aiice Schöning, mit einer deutsch singenden Kollegin, Mary Wolf, um die Gunst des Publikums wetteifert«, jedoch mit der Wirkung, daß eigentlich keine von beiden bcwnders sieghast ganz «»tzückendir in.ließen. Zwar ihren herrlichen Uchrperkornielt eine Reis Bilder vor den Mgen d«r Huschen»«« nicht neu für Dresde». aber. auf», neu« iu köchstem Maßi be- wunderniwertz war der famos, Salo».-onall«ar A. Saler»,. der durch sein verblüffend sichere» Umspringen mit Znlind«r» hüten, Regenschirmen und brennenden Zigarren, mit Gläsern. Flairlzen, Dellern und Messern, mit TiatenMer». Federhaltern. Killardgucues und -kugeln, lwngalischen Fackeln üfw.. sowie durch die Eleganz und den seine« Hunror seine» ganzen Aus- treten» sich mit Recht den stürmischsten Beifall de» ganze» Abends errang. Kaum minder erstaunlich al» dies« prächtig« Leistung Salernos waren aber auch dir unterhalssame» Bor sübrungen Gobert» und Tom Bellings, dt« allerdlNg» auf «in total andere» Gebiet, das der Tieroreflur, oerweisen. Wie rin« Anzahl Mulescl. Kiel. Zebus und H ' den Dienst eines grotesken Komik gestellt worden allerdings nur im allgemeinen rühmen, nicht bei '"L LL'iiir allerdings nur im allgemeinen rühmen, nicht deschreioen: ma« muß «» sich ansehen. und man wird aus Herzen»grund lachen. Aus dem Gebiet« der drastischen Komik bewegen sich ferner di« akrobatischen Künst« der Brothers Martine, dreier . m-k»-"ra,jo„saast, Kellner und Piccolo etne ein Unfug auf der Bühn« treiben und langen Tische mit elastisch-sedernder « halsbrecherischen Luslsprünaen und ^danias-Troupe zn rechnen, die Ostgcsehenes insofern in einen neuen Rahmen zu spannen wußte, als das den beiden jüngeren Mitgliedern der Truppe bei ihren Hebungen dienende Turngerüft von den beiden älteren, pardon — weniger jungen, aus den Schultern getragen und festgehalten wurde. Größere Reize der Neuheit und des Bewundernswerten entfalteten aber alle übrigen ncuverp,lichteten Artisten« So vor allem „Das Mädchen mit der goldenen Haut", um mit dem Theaterzettel zu reden, oder, aus dem Reklameltil ins Teulsch« übertragen: die Darstellerin künstlerischer Bronzesiguren, die uack den Originalen berühmter Bildhauer sFritz Hrinemann, F. Levste, Rudolf Marcuse, Barzaghi usw.s in täuschender Naturtreue und wirklich ideal schön verkörpert wurden. Wenn nch auch über den ästhetischen Wert der Bemalung der Körpcr- lmnt mit Goldbronze streiten läßt, so steht doch so viel fest, daß die originalgetreuen Posen der Darstellerin i im Bunde mit .er» Künst« der Brothers Martine, dreier Herren, die als Restauralionsaast. Kellner Hund Piccolo etne solche Fülle von groteskem Uns» insbesondere auf einem ^ Tischplatte sich in solch . Saltomorlales produzieren, daß man aus dem Lachen und Staunen nicht herauskommt. Mit derbdrastischer Komik, die sich in diesem Falle vorwiegend ans schier unglaubliche Gesichts und Körperverzerruiiaen gründet, wartet ferner der dünn- und langbeinige GrotcSk-Humorist Joseph Fleisch mann ^ ayf. Der schon durch seine spindeldürre Figur koinifck Künstler, der „Fleisch" nur in seinem Namen, inä seinem Körper zu tragen scheint, entfesselte auch lauiiigen coupletarligen Gesaiigsvorträge stürmische Heiterkeit. Schließlich sei noch der ausgezeichneten slawischen Tänzer 12 Herren, l Tamel gedacht, die unter dem Namen Trro Wania mit Temperament. Grazie und fabelhafter MuSkrl- Zähigkeit sTanz in der Kniebeuge!! eine Reihe nationaler Charaktertänze aussührten. und des kühnen Turner» an einer auf Luftschienen dahinrollenden Reckstange, Bruno Pitro«, dessen halsbrecherische Tricks in ihrer Ari wohl ein»ia dastehen dürften. Den Schluß des sefselnden Programms bildet«, wie immer, eine Vorführung bio'kotsiicher Bilder, von denen die naturgetreue Darstellung eines Walsischsanas und eine Reche von Aufnahmen der Gordon-Bennett-Ballonwettfcihrt Hervor hebung verdienen. — Anslandspostkart«, mit Freimarken ans »er «ütksett. Die in Beilin erscheinende Wochenzeitschrift „Neue Post" bringt folgende für Ansichirkartensaniniler bemerkenswerte Notiz: Biele AnsichtSkariensaininler, besonders die des Auslandes, legen großen Wert daraus, daß die Karte im Alt»»» neben der Ansicht auch die Briefmarke mit dem Stempel des Aufgabeortes aufwetst. Da» ist natürlich nur möglich, wenn die Freimarke a»f die Rückseite der Karte geklebt und dort entwertet wird. Manche Länder haben das irn innere» Verkehr auch »»grlassen: im AuSlandSverkehr ver bot eS sich auf Grund der Brsliinnnrngen deS zurzeit noch gültigen WellpostvertragS vo» Washington. Darnach sind Postkarten de» internationalen Verkehrs, bei denen die Fretmarken aus die Rück seite geklebt sind, stets als Briefe laxiert worden. Auf dem Welt- postkongreß in Rom ist in diesem Jahre aber beschlossen worden, an der Forderung, daß die Postwertzeichen unbedingt auf der Vorderseite der Postsendungen angebracht sein müssen, nicht mehr fcstziihalte». Dir ncnrn Vorschriften sind allerdings noch nt^ och nicht in i denen die Kraft geirrte», doch soll hinsichtlich der Postkarte», bei . Freimarke ans die Rückseite geklebt ist. schon jetzt ei»« gewisse Duldung geübt werden. Infolgedessen werde» solche Postkarten, die mit gehörig entwerteten Freimarken vom AnSlande etngehen. den Empfängern künftig ohne Nachtaxe anSgrhändtgt werden. — J»r Saale des Etablissements „Waldschlößchen- Terrasse" findet Donnerstag, den 15. d. M. das erste der fünf für diese Wtnterinison vorgesehene» Stiifvnte-Konzerte statt, die sämtlich vo» der vollständigen Kapelle deS Königs. Tächs. 12. Jnfantrrle-NeaimentS Nr. 177 »»ter persönlicher Leitung de» König!. Musikdirektors Herrn H Röperrack anSgeführt werden. In diesem erste» Konzert wirken außerdem als Solisten mit die Opern- und Konzertsaiigerin Frl. Louise Garry lSopran) und Herr Konzektmeister Hans Schiemann »Violine). Zur Aufführung kommen u. n.: „Im Hochland", Schottische Ouvertüre von N W. Gade: Andante Enntabile ans Op»S N von P. TlchaikowSky; Nezltativ und Arie aus der Oper „Die Aaubrrflöte" «für Soprans von W. N. Mozart: Sinfonie Nr. 1», C-äur (Oxford), Brertkopf u. Härtel-Ausgabe von I. Haydn. — Der Cldgauverband der Stenographen« vereine nach Gabelsbrrgrr hielt am Mttwoch im Stadtbad-Hvtel zu Tharandt leine diesjährige Hrrbstvelsamiiilnng ab. Vornuttngs 11 Uhr fanden sich die Vertreter der VrrbandS- verrine zusammen, um verschiedene geschäftliche Frage» -irr Erledi gung zu bringen. Der eigentlichen Fkstversainml»»g gingen die Pieiswetlschreibrn in drei Abteilungen voraus. Unter den Gästen der Festversammliing bemerkte man Vertreter des Tharandt« StadtgemeinderatS. der Lehrerschaft und auS Handelskretsen. Vom Könial. Sleiwgraplsisrhen Institut waren Herr Regierungsrat Professor Tr. EleirienS und Herr Dr. phil. Lampe anweiead. NamenS der Stadtaeinclnde Tharandt hieß Herr Bürgermeister Voigt die zahlreich Erschienenen willkommen in einer Ansprache, die vo» Verständnis und Interesse für die Aufgaben de- Verban des zeugte. Der VerbandSvorsitzende, Herr Lehrer Walther Rötbig- Dresderr, wie» aus die sich jetzt mehr den» je geltend machenden Bestrebungen für die Srhassnng eines LinbeitSsmtrmS in Deutsch land bin. die recht bald von Erfolg begleitet sein möchten. Nach dem Berichte des Vorstandes umfaßt der Verband z.Z. SODerelne mit 3325 Mitgliedern und ist somit der stärkste Provmzverband in Sachsen. Er habe auch im letzten Halbjahre gute Fortschritte n!S genommen, daß der Stadtaenieindrrat zu Tharandt einen Bei trag für Prämlenzwecke gestiftet hatte. Den Jestvortrag hielt suchte der aus Rußland, Schweden Dänemark fröhlich heim- keyrende Kaiser den Kanzler und bleibt über Nacht iu Fried richsruh. „Tamals." sagte der Fürst später, „war dcr^ Herr von fast genanter Rücksich:. Laß ich :hn aöenss bis Eli er wartet halte, iand er viel zu viel. Und morgens mar ich noch beim Wa'chen. halb »ackl, als er vor mir sland, mich bal, nicht etwa seinetwegen mich in Uniform zn menen, und mir in den Hausrock hals. 'Auch oolttuch ininoenens noch die Stimmung oes Bakkalaureus, der eigentlich von den Leuten über Dreißig nichts wissen mag, vor dem einen Exemplar aber gesteht: Der erst« Greis, den ich oernüirslig sand! Nur hat's nicht lange voraeholten." Fm Mai 11380) beginnt der Ausstond der west» tätlichen Bergarbeiter. Am Achtzehnten spricht der Kaniler >m Reichstage. l'Ahnl er. daß cs sas letzte Mal ist? Er faßt sich im Foyer photographieren.! Er ocrhehlt nicht, daß «r mtt fast allen Parteien schlecht steht: auch der Konservativen nicht mehr sicher ist Genen der Schwartower Hammerstein den nahen Sturz des Karlelloalrons verkündet hals. Vom Ern- nndzwanzjgsten bis zum Seässnnvzwanzigsten rst König Umberto mit seinem Sohne und Crispi in Berlin. Der Kaiser schenkt dein itoiienijchcii Ministeroräsidenten eine Photographie mit der 'Aufschrift: gwn>,I!>om,»o eoniillicimmr-, a oormrirs «ordurrra nt. si«-mi," Crisvi glaubt sich als Korsaren erkannt und rennt aufgeregt in die Wilkelmstraße, wo er. nicht ganz leicht, überzeugt wird, der Satz solle nur a.isdrürlen, daß der Kaiser ihn für einen ^''ntilsiomm, lullte. Am Tage nach der Abreise der Italiener ist Kronrot Der Streik, der beendet schien, hatte wieder begonnen. Ter Kaiser hat vierzehn Tage vorher die Delegierten Bunte. Siegel und Schröder im Schloß «uiotangen und getagt, wenn sich „sozialdemokratische Tendenzen in die Bewegung minheii", werde er mit unnachsichtUcher Strenge einichreiten. )m Kronrat spricht er sehr schroff gegen die Grubenbesitzer. „Wenn diese reichen Leut« nicht Ver nunft annehmen, ziehe ich mein Militär zurück: wird ihnen dann der rote Hahn ausS Doch ihrer Villen geletzt, ist's nicht meine Schuld." Bismarck antwortet, auch diesen reichen Leuten sei der Schutz der Staatsgewalt nach preußischer Tradition und Verfassung nicht ,rr ver-agen: ihr Recht, über di« Arveitsbedin- gunaen nach freier Ueberzeuaung zu verhandeln, sei in einer nicht sozialistischen Gesellschaft unbestreitbar. Der Kaiser habe geirrt. »IS er pen „oaterländis^en Sinn" der von ihm emv- S« t« «l-««» Delegiert;« rühmte und ihnen, die „dezidierte Sozial dcmokratcn" seien, lobend nachsagte, sie hätten „sich der Fühlung mir der Sozialdemokratie enthalten ; der Kaiser sürchtc eine neue Täuschung des allerhöchsten Vertrauens und müsse, wenn er auch den beantragten Belagerungszustand noch nicht für nötig Halle, dock für energische Schutzmaßrcgckn eintreten. Schon während er sprach, suhlte er. daß er nicht mehr alle Kollegen hinter sich habe: konnte cs aber nicht beweisen. Der Kaiser schied verstimmt. Eine ängstliche Exzellenz ringt die -Hände. „Hätten Euer Durchlaucht es ihm wenigstens unter vier Augen gesagt!" Antwort: „Soll ich im Kronrat vielleicht den Obersten der Eunuchen spielen? Dann hätte die Geschichte doch wirklich keinen Zweck, und cs wäre nur schade um die verlorene Zeit. Ehre und Reputation kann ich dem Allerhöchsten Dienst nicht opfern." lieber den letzten B cli u ck d e s Ka4«j e r r- bei Bismarck schreibt Harden: A»n 15. kommt der Kaiser l'ehr früh in Herberts Wohnung unv läßt den Ko »gl er ruhen. Der -hat abends ziemlich lange gearbeitet, «trat den anstrengenden Tag der Konserenz- eröst'nung ttnit Fremdenlbe-uchen, Zulhörerpslickl und ähnlichem anusl vor sich und liegt noch im Bett. Sein lgvor -war in den letzten -Fahren stets langwierig: sollte nach ärztlicher Anordnung lo sein. Da wurde gomoaen und gemessen, Gowicht und Umfang festgcstelll: da gab es Leibesübungen und umständliche Waschun gen: Sehweiiinger wurde 'hereingcbeten, kontrollierte die Organe und ihre Funktionen und übte gern die Pflicht des Nachlsiuhl- inspektors «Nervöse Menschen sind morgens meist geneigt, mit allen Iaelstacheln ibre -Vision gegen die lästige, allzu belle Außenwelt zu schützen. Und vieler war sünfuiMebzig Jahre alt und Halle harren T.enst hinter sich. Hastig nun also aus dem Belt an de» Waschtisch, in die Kleider, zum Kaiser: ohne di« klein«» Hilfen, mit denen der Arzt ihm «wirst den Uebergang in die "Alllagsgleise erleichtert, «vinuppointscj, no rsalronin« macks bui. send rc> r»v »eeount vvsiit «II in? impsrksation« on ruv lwaä": so, mit den Worten des DänenkömgS, hat er, der seinen Shakespeare immer präsent hatte, lächelnd mir diese Movgenstimmung geschildert. Wiiihelm erlsucht ihn in gereiztem Ton. künftig wicht ohne lein Vorwissen mit Parteiführern zu verhandeln. „Äch kann mir in meinen alten Tagen nicht daS Recht nehmen lassen, in meinen Räumen einflußreich« Parla mentarier zu insormatorijscher Besprechung, zu empfangen, und werde mich an eine Kontrolle meine» Verrihr» schwerlich noch gewöhnen. „Auch nicht, wenn Ihr Herr «S Ahnen befiehlt?" „Die Mach meines Herrn endet am «Salon «emer Frau." llclber spitze «Worte springt das Gelfpräch auf die Order von 1352: Beseht, sie isosort außer Krott zu setzen. Der Minister präsident soll a!-o nicht mehr die Recht« haben, die «Manteufsel 1852 für unentbehrlich hielt: der Kanzler nicht die Befugnis, den Verköhr mit Re«chsiogsmitg!icdcrn nach «s«inam Ermessen zu regeln. Das war -das Ergebnis des ZMegöspräches, da» Bismarck in seinsm Eullassungsae-sueh als den „ehrsurch-tvollen Vortrag vom 15. dieses Monats" erwähnt. ->D«r Kaiser Hai sich bitter beklagt, daß Bismarck an diesem Morgen so heilig geworden sei und erzählt: „«Daß er mir nicht das Tinten- saß an den Kops geworfen Hai. war alles." Nicht scherzend, wie ich noch 1906 vermuten mußte, erzählte er ernsthaft vor den vcstammcllen kommandierenden Generalen, denen er das Benehmen des Kanzlers so erregt schilderte, daß Moltke. a«ls Erster, das Urteil in die Worte sanle: .Wenn der Mann sich io vergessen kann, muß er fort." Bismarck, der sein Handeln doch n-.cht feig zu verleugnen pfl«gtc. hat bestritten, daß er je von der Pflicht zur Ehrerbietung gewichen sei. Als die Tinten» saßkegende. deren Hcrkunit damals noch unsicher War. immer wieder austnuchtc, bal er «ine Erklärung gesucht. Die war nicht schwer zu finden. Der Fürst hatte, w«nn er lebhaft sprach, die Aewohnheit, mit der rechten Faust kurze, leise, aber starke Stoß« gegen die T-ischPlaltc §» führen, von oben her. als wolle er seine Worte in das Holz eiudrückcn: dübei konnte ei» Trapsen Tinte aus dem Füßchen springen. -Herbert behauptete, in oem Zimmer, daS «der Schauplatz des Gespräches war. habe gar kein Tintenfaß gestanden. Einerlei. Wilhelm heischt« mehr Devotion. Wer dem Fürste» aber Flegelei zutraut. zutraut, er Hab« mit Real injurien gedroht, bat ihn nie gekannt. Der Riese, der so viel auf „Wohlerzogenheit" hielt, war nicht grob: nur rückhaltlos wahrhaittg. Siand vor jedem König w>e ein Edelmann vor dom anderen. Al» er. beim ersten Empfange in San«kouci. Friedrich Wilhelm die Räumung der Hauptstadt vorgeworsen und die über solchem Tun empört« Königm aeruken hatte, tyran sei der König, dem seit drei Tagen der Schlaf gefehlt habe, ganz unüchuldia, antwortete er ruhig: „Ein König muh schlafen können," Auch harte Wahrheit ertragen. Zur Schramzen- servilität und Hundedemut hatte der Mann keinen Blutstropfen in sich. Hätte niemals, wie Tavrivi. den Vortrag einer wich- tiaen Sacke vertagt, w«il „der Kaiser heute übler Laut»« ist. Wer vom «Genie bedient sein will, muh aus Lakaienkünst« ver zichten. ^
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