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«noeLaate dl« LnklaaefSlle ohne weiter«» »u und al» Beweg- ffiuer Handlung Rache gegen einen Milkuecht. den die Guisherrschast angeblich bevorzugte. ** Lin ergötzliche» Schildbürgerstitckchen spielte sich »gr-iich in dem Dörfchen W. bei Freystadt ab. Dort ist im vorigen Jahre ein neue» Schulhau« erbaut worden und da« alte, allerdings sehr baufällige Schul, nebst Wirtschaftsgebäude sollte »um Abbruch verkauft werden. Zum Bietungstermm hatten sich nur wenige Kauflustige eingefunden. Der Lehrer des Dorfes Eh,e das Angebot mit - 1 Mk.. bi» schließlich der Zuschlag Serrn Maurer- und Zunmermeister St. m Jremtadt für — sage und schreibe — S Mk. erteilt wurde. Da« Ergötzlichste war jedoch eine Leine Ueberraschung nach dem Termin: Die Gemeinde bezw. deren Vertreter hatten nämltch einen neuen Abort, der während des Umbaues errichtet worden war, irrtümlich mitverkauft. Wohl oder übel mußten sie diesen von dem Käufer für den geforderten Preis von 25 Mk. »urückkauten « In einem welnreichen KrrtsslSdtchen de» Oberelsaß, in welchem in letzterZeit GemeinderatSmitglteder und gewöhnliche Sterbliche, reiche Weinhändler und arme Marktfrauen sich allerlei Oktroibinterziehungen zu schulden kommen ließe», hnt sich kürzlich folgender komischer Vorfall zngetragen, den dir „Strahl,. Post" erzählt. Der neue Bürgermeister, ein strenger aber gerechter Herr, der diesem immer mehr um sich greifenden und die Stadtkasse schädigenden Unfua ein Ende bereiten wollte, hatte eine Verordnung erlassen, nach welcher in Zukunft rücksichtslos und ohne legliches An sehen der Person bei jedem derartigen Vergehen gegen die Oktroi bestimmunge» vorgegangen werde» solle, und vor allem hatte er den Oktroibeamten eine strenge Kontrolle der eingesüdrten Waren ans Herz gelegt. An einem bekannten Stammtisch, an welchen, dieser biirger- meisterliche Erlaß teils in günstigem, teils in ungünstigem Sinne be sprochen wurde, hatte nun ei» allzeit fideler junger Mctzgcrmeislei die Behauptung ausgestellt, daß er trotz dieser scharfen Bestim mungen am bellen Tage vor den Augen der Oktroibeamten e!» lebendes Kalb in die Stadt elnschmugael» wolle. Natürlich wurde» diele Worte von anderer Seite als Ausschneidcrei und leere Prahlerei bezeichnet und niemand wollte ihnen Glauben schenke», bis er eine Wette um lO Flaschen Riesling einging, die vom ganzen Stammtisch gehalten wurde. Schon am folgende» Morgen erschien unser Metzaermeister mit einem Hnndlarren verleben vor der am Stavteingang gelegenen Steuerbebe- slelle. Ans dem Handkarren befand sich ein mächtiger Sack, in welchen der Metzger seinen großen Metzgerhund geneckt hatte Die Frage der Beamten, ob er etwas zu versteuern habe, verneinte er. „Ja. was habe» Sie denn in dieser» Sack?" fragte der pflicht eifrige Beamte weiter. .Do eich en Hund drenn". erwiderte er sofort, „a bissiger Katb, wo mer emmer onrichbrannt." Sarkastisch bemerkte aber der Beamte: „Ja. ja. wir kenne» das", und besaht ilmi mit strenger Miene, den Sack zu öffnen. Der Metzger weigerte sich aber ganz entschieden mit der Begründung, er befürchte, der »»bändige Hund könne ihm ausreißen. Aber der Beamte wollte sich nicht be lehren lassen, und in der Meinung, einen guten Fang getan zu haben, ging er leibst an das Oeffnen des SackeS. Kaum war aber die Schnur gelöst, als auch schon der Hund heranssprang und so schnell als möglich die Flucht ergriff. ..Do hamer de Sauce!" schimpfte dorgc- kräukteMetzgermcister: „so geht's, wanrer em a rechtschaffene Mann le Glanwe lchankt. Jetzt kann ich em lang nolause bis ich e weddcr i'gfangc ha." unv murrend und fluchend trollte er mit seinem Wägelchen zur Stadt hinaus. Sofort begab er sich »uu an das Schlachthaus, woselbst er ein zum Schlachten berc,fliehen des Kalb ln den leeren Sack steckte. Munter und girier Dinge begab er sich nun wieder zur Stadt zurück und sagte ganz flen- herzig zu den noch verdutzten Oktroibeamten: „Do hamer der Kaib weddcr: weller er a noch a mol bsctiaue?" Doch die Beamte» hatte» alle Lust dazu verloren und kaltlächclnd zog unser Metzgcr- meistcr mit seinem also geschmuggelten Kalbe die Stadt hinauf zu einen, seiner Freunde, dem er das Kalb in den Stall stellte. Seine Welte batte er somit glänzend gewonnen, und der Riesling hat ihm vorzüglich gemundet. ** Die aus London verschwundene Aerztin Dr. Lick- man ist noch immer nicht gefunden worden; aber die Angelegen heit hat jetzt eine Wendung genommen, die man kaum für mög lich halten sollte, die jedoch vielleicht erklärt, wie es möglich war, daß man in drei Wochen noch keinerlei Spur von der Verlorenen finden konnte. In dem Krankenhaus hat man näm lich jetzt nach drei Wöchen in einem der den Aerzten zur Ver sagung stehenden Zimmer den Mantel, den Regenschirm und du Handschuhe des Fräulein Hickman gefunden, und -war, wie der Bericht hinznfügt, an dem Platz, wo sie gewöhnlich zu sein Pflegten. Dieser Fund ändert natürlich die ganze Lage mit einem Mal vollkommen: denn Polizei und Menschen sind dadurch, daß besonders darauf hingewiesen wurde, daß die Vermißte einen langen Regenmantel trage, auf vollkommen falsche Fährten ge- lenki worden, und es ist begreiflich, daß sich sowohl die Eltern her verlorenen Dame, als auch die Zeitungen bitter darüber be schweren, daß eine solche Nachlässigkeit möglich war. Außerdem meldete jetzt, ebenfalls nach beinahe drei Wochen, eine Kianken- wärterin der Anstalt, daß sie Fräulein Hickman noch am Tage nach ihrem Verschwinden in einer der benachbarten Straßen gesehen habe. Nachdem behauptet worden war, daß das ganze Krankenhaus abgesucht worden sei, ohne die geringste Spur von der vermißten Dame zu finden, ist das VeAehen der Änstalts- leitung jetzt um so unangenehmer, als der Vater des Fräulein Hickman für seine Person allein 30000 Beschreibungen der Ver mißten im ganzen Lande verteilen ließ, m denen der Regen mantel als Erkennungszeichen angegeben war. Das Auffinden des Mantels beweist übrigens, daß Fräulein Hickman sich nicht »eil vom Krankenhaus entfernt Hoven kann. Der Vater und die Anstaltsleitung haben jetzt eine Belohnung von je 2000 Mark für denjenigen ausaesetzt, der eine Spur findet, die zur Entdeckung des Fräuleins Hickman oder ihrer Leiche führt. * Nach Meldungen, die ein in New-OrlcanS eingetroffener Dampfer überbracht hat, ist die Stabt San Miguel (Ducatanj durch einen Orkan zerstört worden. * Die japanische Industrie in Porzellan, Fayence und Töpferei hat in den letzten Jahrzehnten einen Weltruf er- worben. Aber sie ist weit weniger alt als gewöhnlich ange nommen wird. Die Töpferei hat in Japan verschiedene Epochen durchgemache, aber ihr eigentlicher Fortschritt schreibt sich erst aus dem Jahre 724 her, in dem ein buddhfltischer Priester Gioai, dessen Name übrigens noch heute für alte Töpfereien gebraucht wird, die Töpferscheibe erfand. Das Porzellan ist noch weit jüngerer Entstellung in Japan. Seine ersten Erfinder sind de- kanntlich die Chinesen, und die Japaner haben seine Herstellung erst am Ende des 16. Jahrhunderts übernommen. Heute be- ichäftigt diese Industrie etwa 20000 Arbeiter, ihre Erzeugnisse bewerten sich auf rund 15 Millionen Mark, wovon etwas mehr als der dritte Teil ins Ausland gebt. Von 1894 bis 1900 hat sich die Fabrikation mehr als verdoppelt, und auch die Ausfuhr ist fast um das Doppelte gestiegen. Die Industrie ist in Japan sehr zer- splittert unter eine große Anzahl kleiner Unternehmer. Hervor ragendes leistet Kioto und seine Umgebung, und neben anderen Teilen der Hauptinsel kommt noch die Jnfel Kiusiu und auch Sikoku in Betracht. Jede Oertlichkeit oder Provinz hat in der Töpferei ihre Eigenart, die nach ihr benannt wird. DaS blaue oder blau und weihe Porzellan, daS die Anregung für die Delfter Schule gegeben hat, kommt aus der Provinz Hizen (Aritcfl im Norden von Nagasaki, wo die Holländer zusammen mit den Chi nesen den Außenhandel Japans biS 1654 ausschließlich vermit telten. Diese Porzellanforte, die von jeher immer an derselben Stelle verfertigt worden ist, ist jetzt unter dem Namen dcS kleinen HofenS Jman bekannt. Die von den Holländern nach Europa eingeführten Stücke, die sich seit der Mitte deS 17. Jahrhundert» in öffentlichen und privaten Sammlungen vorfinden, werden also Lalm-Lrrl llvuäried Spezialist für fchmerzl. Zahnziehen in Betäubung. Sprech,.: ü—5. 7 8trllvv»ti. 7. Sonntags: 10—13. Künftl. Zübne ohne Gaumenplatte, naturgetreu. idealster Zahnersatz k 8 LmorlkanLsollv Lronvn- u.irrllelionarkolteii Kunstvolle Porzellan» und Goldsüllungen. "M Arita liefern noch heute «ine hervorragende Porzellanerde, so daß der Bestand der Industrie noch auf längere Zeit hinaus gesichert ist. AuS dem südwestlichen Teil der Insel Kiusiu kommt das Satsuma, da» schöne Porzellan mit rissigem Schmelz, elfen- dein- und cremefarbenem Grund und vergoldeten Mustern. Diese berühmten und sehr geschätzten Stücke haben in ihrer Verzierung mit Blumen, Landschaften und Personen einen Grad von Voll kommenheit erreicht, der wohl niemals iibcrtroffen worden ist. EinzÄne Stücke haben eine so feine Arbeit, daß sie unter dem Mikroskop besehen werden können, z. B. die Tausend« von Schmetterlingen, die daS Innere eines großen Gefäßes aus- gertfttz«»« fietze «ächfte Seite. Sr. Uiisik- werks, IlHiliMSillilll- ililil Meii-lfWriii vo» stk.vrasdllsr. (gegr. 1823> (nahe der Seestraße) I» «Vatasnstall»»«!'. 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September ab an unserer Kaffe in Dresden und bei den sonst «och bekannt gegebenen Zahlstellen spesenfrei eingelöst. Dresden, im September 1903. DaS Direktorium. Vrv8ä»sr kMalv ävr Veul8vkvL M3IHI68-M6 12. Depositcnkasse Z, Amalienstraße 22, L, Ncustädtcr Markt, 6, Vlascwitz, Schillerplah 13. Der lKrSinlvolarll für die im Monat Oktober 1903 stait- sindenden Verlosungen von Wertpapieren ist erschienen und sicht Interessenten an unseren Kassen aus Wunsch zur Verfügung. Qsssn MilskrAienvoil2Mrk »r> lietcru vtr IVIusiftwerks «eitstsxl«!. lovlo llroil- lnztrumew» wir Losv-rcksvl- d»ren Nsl.ll- noionv. IStl. LUkvrLris. Ptionogil-Zpften mir erst- vorLllkiicd tiuiIlUo- lll«r«»ilo Lp- x»r»t« von 20 A.ril »Lk- «Lrt». 8s- sp ei>« unU unde.lllstts Ii. tzuitiili. Heeoi'Zsons tll sedr reioder sedr prois- ^rertsIuLlru- oieuto Ln LUen krels- 12^62. Littispn Liier Lrtoll, H»ls Xccvrck-, ULrkell-, Duett-- Lonrert-, 6ult»rro- Litkerir eto. 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