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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-25
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1913
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Rr »Dresdner Nachricht««- M Vk. Sonnaboad. SS. Oktober Ittl» Seite 4 Pirna nach Blasewitz nähme» 11 Boote teil. Die ganze «eranstaltung verlies sportlich ausgezeichnet, da sehr gute Zeiten gefahren wurden. Das Lachst,che Einer, nnd Achter- Rennen wurde zum ersten Male in Verbindung mit einem akademische» Rennen vor der grvkie» Regatta abgehalten, namentlich um auswärtigen sächsischen Vereinen das Starten unter geringeren »losten zu ermöglichen. Der dritte Lingner-Achtervreio wurde endgültig gewonnen. Die Internationale Ruderregatta war sehr gut besucht und brachte interessante scharfe Kämpfe. Der finanzielle Ab» schluv konnte als ein guter bezeichnet werden. Der Kaiser ehrte den Sächsischen Regattaverein wiederum durch die Stiftung eines neue» kostbaren Ehrenpreises. Der Ber eit' zählt gegenwärtig ein Ehrenmitglied, vier anßerordent- liche und 115 zahlende Mitglieder. Die Mitgliederzalil hat gegen das Boriahr nicht unwesentlich zugenommen. Auch die finanzielle Vage des BereinS, über die Herr Buch- druckereibesitzer Bleicher referierte, ist eine günstige. DaS neu angeschasste Material konnte bis aus l Mk. abgeschrie- ben werden. Der tzleiicht schließt mit einem -Hinweise, das, die Beranstaltnnge» des Sächsischen sttegattavereins ledig lich der Fördernng des Rudersports dienen, dessen Stellung nicht nur erhalten, sondern auch weiter befestigt und er- höht werden soll. Die Ausführungen des Redners klangen ans in ei» dreifaches ..-Hipp, stipp, Hurra!" ans den Sächsi schen Regattaverein und seinen hohen Protektor, den König, in das die Bersaniiulnng freudig einstiminte. Die aus scheidende» BvrstandSlttnglieder wurde» wiedergewählt und auch die übrigen geschäftlichen Angelegenheiten konnte» glatt erledigt werden. — Der letzte Etitetag in der Bansach-Ansstellung i» Leipzig findet nächsten Montag, den 27. Oktober, statt- — Die Hleldlotterie znm Besten des Sächsischen Journa listen- und Schriftsteller-Heims in Oberwartha wurde gestern unter zahlreicher Teilnahme des Publikums und unter behördlicher Kontrolle im oberen Saale der „Drei Raben", Marienstraste, gezogen. Das Ziesten der Gewinne nnd Rninniernlose statten junge Damen übernommen. Die Lotterie war bereits seit einigen Tagen vollständig anSverkanft. ES wurde» folgende Hauptgewinne ge zogen: 6000 Mt. aus Ar. 22 995: 1500 Mk. ans Rr. 11 159: je 500 Mk aus Rr. II bst! und 15 07l: je 109 Mk. auf Rr. III5. :!,;08. 5218 nnd 8629: je 50 Mk. ans Rr. 555. INI». 9697, ,1 699. ,1,171. IN NM, 20 6!5, 21 695. 16 179, 22 661. tOhne Gewahr.) — 'Verband landwirtschastlicher Genossenschaften im Königreich Sachsen. Der Bericht über daS 22. «äeschüftS fahr 1912 16 ist je hl im Druck erschienen. Wir haben ge legentlich der 'Berichterstattung über de» im Mai dieses Jahres stattgefundenen Ber bandstag das Wesentliche daraus bereits mitgcteilt. Sum Kampf zwischen Krankenkassen und Aerzten. Ter Berband zur Wahrung der Interessen der deut schen Betriebskrankenkassen verofscntlicht eine längere Er klärung, der wir folgendes entnehmen: ..Die Kaisen waren bereit, eine geordnete Znlaffnna der Aerzte zur Kasscnpraris i» solgcnder Weise zuz,weitesten: .jeder Arzi, der .Uakscnpraris treiben will, tragt sich in ein bei dem Beriiche- rungsaint aiifliegendes 21 r z i r e a i si e r ein. ivvmil die Ber- vflichiung libernommen wird, zu den vcreinbarle» oder zn den von einem Schiedsaini senactestten Bedingungen eine 'Arzinclte bei der Kasse zu iibcriielniicn. Die stieistensolge der Einiragungcn js, maiigebeiiö siir die Zulassung. Die Berirggsbedinguiigen sollten vereinbart werden von einem für den Bezirk des Versichern ngsainis zu bildenden Ber t r a g s a u o s ch u i,, bestehend aus einer Bertreinng der »lassen und der Kassenärzte. Ausgabe dieses Ausschusses wäre es. die Ver trage vorzubereiceu und die Bedingungen hierfür, insbesondere die Honorare, s e sr z u s c st e n. Mangels Einigung entscheidet ein Lchicdsamt mit für beide Teile verbindlicher Wirkung, «vür das Land und kleinere Orte sollen alle Aerzle zur Kaisen praxis zngclasscn werden, die daraus 'Anspruch erheben sfr eie Arztwahl). In den gröberen Orten sollen die »lassen eine M i n d c st z a h l von Aerzten znlassen, die eine in jeder Beziehung ausreichende ärztliche Versorgung gewährleistet. Das Ärztlichem sollte der freien Vereinbarung überlasse» bleiben. Die Kassen waren bereit, »l o l l e k t i v v e r I r a a c zn schlic he», wenn der Hauptverlrage-inhalt, dem Charakter des Ver trages entsprechend, auch in die mit den 'Aerzten zn schliebenden Einzelverträgc übergeht. Cs sollten langfristige Verträge ans die Dauer von fünf Jahren geschlossen werden. Tie Bezahlung der Aerzte sollte eine angemessene ist sein, iedoch wurde an der P a u s ch a l b e z a h i n n g f e st g c y a 1 l e n. Reben dem Pau schale sollten Sondervergütungen gezahlt werden bei grö berem Zeitaufwand, sowie bei gröberem Umfang oder Schwierig keit der Leistungen. Diese Sondervergütungen dürsten aber eine» bestimmten Teil des Pauschales nicht überschreiten. Die Aerzte haben, wie die Erklärung ivciter behauptet, diese Vorschläge wiederholt rundweg abgelchnt. Sie erkannten zwar an. dag Sic Kaisen weitgehende Zugeständnisse mache», diese ge währten aber nicht das, was die Aerzte wollte». Ebenso ichnien sie das Arztregistcr ab, weil diese Form der Zulassung der Aerzte einen numornz clauzuz enthalte, wenn auch nur objektiv und soweit das »iasieiiarziinstem in Frage komme. 'Rach den Vorschlägen der 'Aerzte ioll die Zulassung zur »last'enpraris und der Vertrags abschluß den Aerzten nur aus dem Wege ihrer örtlichen Orga nisation ermöglicht werden, obwohl diele Organisationen nicht rechtsfähig sind und den Kassen keine Sicherheit bieten. Tic Aerzte haben es aber vollständig iu der Hau-, innerhalb der ört lichen Äerzieorgaiilsalioneli eine 'Mehrheit siir die srcte Arztwahl zn tchasjen. Tic .Folge würde sein, dah die unter dem »lassenarzt- iiistem tätigen 'Aerzte von den »lassen selbst preisgegebc» und in ihrer Cristenz und Stellung bedroht werde». Tenn die Kassen ärzte »liiisen immer niii der Tatsache rechnen, das» bei der nächste» Crneucrnng der Verträge die freie Arztwahl durch Schiedsspruch seitgesevt wird. Tab bei Streitfällen über das Arztinstem das Schiedsgericht entscheiden ioll, ist bet dieser Art der Rege lung et» Lockvogel. Tic Acrztcorganisation verlanat auch, dab die Zeitdauer aller Verträge mit dem 'Ablaus des Nebercin- kommens endigen soll. Findel sie also ihre Rechnung nicht bei dem 'Abkommen, so hat sie cs in der -Hand, nach Ablaus desselben den Kaisen restlos alle Forderungen aufzuzwingc». Um de» »iasten die freie Arzt w a h l schmackhast zu mache», war von den 'Aerzten eine weitgehende Garantie und Haftung gegen die bei freier Arztwahl zu erwartende Steiger»«» aller Kab'eiiansgaben in der mniiüUchcii Verhandlung angcboten wor den. Stundenlang iä hierüber verhandelt worden. Tic Vorschläge enthalten nur eine Beschränkung des Honorars, die ichon in der mündlichen Verhandlung als in dieser Form wertlos und indis kutabel bezeichnet worden ist. Lic soll nämlich erst cintreten. wen» die »tage die höchstmöglichen Beiträge, nämlich ti erhebt nnd nur die RcacUeistiingeii gewährt. Eine »lasse, die zur Teckliilg der Rcgelleistniigen 6 >/, 'Beiträge cinzieht. ist icistungs- niisähig und bankrott. Tie Bori'chlägc sehen sonst keine Garantie oder Haftung für das Lteigen der Ausgabe» vor. obgleich die grössten Verheistiiiigcn gemacht worden sind. Tie Kaffe» können auch ans rechtlichen, verwaltnnas- mid vcrsicherungslcchnische» Gründen die ärztliche Behandln«» der Versicherten mit mehr als chN8 Mt. Falircsarbeitsverdicnst nicht. wie verlangt wird, höher be zahlen als die Behandlung der Versicherten mit niedrigerem Grundlos,». Ter Kernpunkt des ganzen Streites ist und bleibt die 71 r a g e der freien Arztwahl, lieber alle anderen Punkte wäre vielleicht eine Einigung zn erzielen gewesen. Tie Kaffe» können sich nicht ans einen groben Probeversuch mit der freien Arztwahl einlaffen." Die Kundgebung schliefst mit folgenden Lätzen: „Mit dem Leipziger Verband ist nur eine Einigung zu erzielen, die il»n in kürzester Frist die allgemeine E i n s ü l> r u n g der freie» Arztwahl sichert und seinen Organisa tionen die Regelung der ärztlichen Versorgung bei den Kassen überträgt. Ten Krankenkassen bliebe die Aufgabe, die Beiträge anfzubringen, um die durch die Aerzte veran- laßicn '.Ausgaben zu bezahlen." Preßstimmen rurBadener Wahlschlacht. Mit dem Ergebnis der badischen LandtngSwahlen be schäftigt sich noch sortgcsctzt die deutsche Presse. Ein großer Teil der I i n t s l i b e r a l c n Preise verbirgt seine Ent täuschung nicht und gibt zu. daß -a< badisch« Bürgertum ein Berdtkt Uber den Großblock gesprochen habe. Die „Münchner Neuesten Nachr.« schreiben: „Es kann nicht bestritten werden: die Wahlen tm Grvßherzogium Baden haben der Linken eine Ent täuschung gebracht. Wenn auch kaum anzunchme» ist. das, in de» zweiten Wahlgüngen Zentrum nnd Kvnserva- tive noch viele Mandate erhalten werden, so ist doch die Gefahr einer absoluten Mehrheit der Parteien der Rechten außerordentlich in die Nähe gerückt." Zum Schluß kommt aber wieder der Pserdesuß, in dem da gesagt wird: „Noch ist aber der Kampf nicht endgültig ausgesochten. Der 80. Oktober wird erst die Entscheidung bringen, ob die bisherige liberale Aera von der Herrschaft des konservativ- klerikalen Bundes abgclöst werden soll." Der B a s s e r m a n n sche. in Berlin erscheinende „Deutsche Eourier" ringt sich folgendes Zugeständnis ab: „Die Schlacht ist geschlagen, und der Großblvck- gedanke hat eine schwere Niederlage erlitten — das ist. auf eine kurze Formel gebracht, das Ergebnis der badischen Hauptivablen. Das Ergebnis ist. daß die Rechte eine» unerwartet großen Erfolg davvngetragen hat. daß auch die nationalliberale Partei, troll der Spal tung in de» eigenen Reihen, vorwärtSgekommen ist." t!) Bassermann wird vom «Berliner Tage blatt" an den bekannten Scheideweg gestellt: „Wenn eS je hl -Herrn Bassennann noch nicht klar geworden ist. daß er zwischen der inneren Parteifänlnis und einer herzhaften Operation zu wählen hat. dann wird ihm kaum zn Helsen sein." — Die „ K r e u z z e i t n » g " bemerkt dazu ironisch: „Ob er gehorchen wird'?" Die ZentrninSpresse triumphiert natürlich über den Erfolg ihrer Partei. Bon einem völlige» Banke rott der G r v s, b l v ck p o l i t t k sprechen aber auch — eine merkwürdige Ironie des Schicksals — die radikalen sozialdemokratischen Organe. Sic machen für den Mißerfolg die r e v i s i v n i st i s ch e Taktik der -Herren Kolb nnd Frank verantwortlich. Das ist aller dings die b c st e 'Verurteilung der Großblocktaklik. die mau sich denken kann. Zur Lase in Merilo. AuS Mexiko wird neuerdings gemeldet: Die Einwohner des Dorfes Eberenatzieurin, etwa 5 0 Personen, die ihre .Kirche gegen Plünderung verteidigt hatte», wurden von den Aufständischen erschossen. Den einzigen Lebenden einer kleinen Garnison nahe Cameron wurden nach einer anderen Meldung die -Haut von de» Fußsohlen gezogen. Man zwang die Unglückliche», mehrere Meilen weit zu lausen und schlug ihnen schließlich die Köpfe ab, als sic sich weigerte», den Führer der Insurgenten hochleben zn lassen. — Der französische Gesandte in Mexiko erhob im Austrage seiner Regierung energische Vorstellung gegen die von der mexikanischen Regierung geplante Zoll erhöhung ans alle anSlündischcn Erzeugnisse, die bei ver schiedenen Produkten 50 Prozent erreichen sollte. Eine Depesche aus Mexiko besagt, -Huerta habe am Donnerstag in einer Zusammenkunft der Diplomaten positiv erklärt, daß er nicht Präsidentschaftskan didat sei, nnd für den Fall, daß in den Wahlen ihm die Majorität der Stimmen znsalle» werde, er es für seine Pflicht halten würde, dem Kongreß mitzuteilen, daß diese Stimmen zu gnnnlliereii seien. Weiter erklärte Präsident -Hueria vor dem diplomatischen Korps und den Ministern, daß er von seiner Amtsgewalt als interimistischer Präsi dent keinen anderen Gebrauch gemacht habe und machen würde, als den Frieden h e r z u st c l l c n. sich in Ilebcr- einstimmuiig mit dem Gesetz zn halten, gerechte Wahlen zu sichern nnd den vom Volke gewählten Kandidaten in die Präsidentschaft einzusühren. Tie Regierung sei entschlossen, daö Leben und die Interessen der Fremden zu schuhen, bestehe aber ebenso fest daraus, daß die inneren 'Angelegenheiten Mexikos durch die Mexikaner geordnet wurde». Die Wahlen werden am 26. Oktober siatt- sinden. Wie die „Newyork Tribüne" aus Mexiko meldet, wurde das gesamte Personal von Felix Diaz verhaftet und ein -Haftbefehl gegen Felix Diaz selbst erlassen unter der Anschuldigung, daß er für den Fall seiner Niederlage bei den Wahlen die Revolution vorbcreitc. Einer Washingtoner Depesche der „Köln. Ztg." zufolge wird in Nordamerika im -Hinblick aus die Anknnfl des denischen Kreuzers „Hertha" in Mexiko nnd die beschlossene Entsendung eines sranzösischen Kriegsschiffes darauf hin- gcwiescn, daß Deutschland und Frankreich es nicht siir nötig hielten, Amerika von der Entsendung der Schisse zu benachrichtigen, woraus zu erkennen sei, daß beide Re gierungen ihre eigenen Wege gingen, ohne Amerika zu be iragen. Die Enttäuschung über diese Tatsache sei um so größer, als England die Schrille seines Gesandten in Mexiko billige. TagesgelktiMe. Die Erhöhung der bayrischen Zivilliste. Tie mit großer Bestimmtheit verbreitete Rachricht, daß »ach oder schon vor Erledigung der bäurischen Königs- srage die Forderung für Erhöhung der Zivil - listc von der bayrischen Regierung zurückgezogen und die bisherige Summe dafür wieder in das Budget ein gestellt werde, erweist sich als falsch. Es sind rund l >00000 Mark für die Erhöhung der Zivilliste im Budget vor gesehen. Zunächst gebe» aber 116 000 Mark für die Regent schaft mit ihrer Aushebung ab, so daß die Erhöhung der Zivilliste tatsächlich nur noch 057 000 Mark betragen wird. Für die Nachkommen des neuen Königs werden dagegen versaisungSgemäß 5.51000 Gulden neue Apanagen hinz»- kominen, ivic dies 1861 bereits festgelegt wurde. -Hierbei wird jedoch bemerkt, daß das Land an Apanagen für die KvnigS-Nachlvmmcn seit annähernd -50 Jahren nicht mehr als zwei Prinzen Apanagen zu je 100 000 Gulden z» zahlen hatte, wie sie den Königssöhncii Luitpold und Adalbert und ihren Nachkommen im Mannesstammc zugefallcn sind. 11. Internationaler Tuberkulose-Kongreß. In der gestrigen Verhandlung des Internationalen Tuberkulose-Kongresses richtete zum Schlüsse der Diskussion der Generalsekretär Pannwitz einen Appell an die privaten L c b c n S v c r s l ch c r u » g s - Gesellschaf ten. mit der Internationalen Vereinigung gegen die Tuberkulose und mit den staatliche» Versicherungen Schul ter an Schulter die Tuberkulose zu bekämpfen, indem sic in geeigneten Fällen ihren Versicherten das vorbeugende -H c i l v e r f a h r - n in den Heilstätten durch llebcr- nahme der Kosten ermöglichten. Dieser Appell fand auf dem Aongrcst lebhaften A "klang. Ter Vorsitzende sprach unter dem Bcisalle der Versammlung dem unermüdlichen nnd hochverdienten Gcneralsekrctär besonderen Dank a»S. Es folgten Vorträge über Bcrussschnlc» für tnberkulosc- geführdcte Kinder. In der Nachmittagssitzung des Inte r- nationalen Tuberkulose-Kongresses sprachen zunächst Dr. Bruck iBcrlin) »nd Tr. K. Pannivitz über die Bedeutung der H c i l st ä t t e n k u r e n für tuberkulöse Kinder. Möglichst frühzeitige Kuren wurden empsohlcn. Landesdirektor v. Gl-asenavv iArolsen) befürwortete die A n z e i g c v s l i ch t für Todesfälle an Lungen- und Kehl- kovstnbertnlose »nd Erkrankungen daran, wenn Tnbcr- kelbazillen im Ansivurf nachgewicsen sind, »nd wenn ein derartiger Kranker die Wohnung wechselt. Wieder ein Landcsverratsvrozeß. Vor dem Reichsgericht hat gestern wiederum ein Svionage- vrozcst begönne», und zwar richtet sich die Anklage wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse und Diebstahls argen den Sljäbrigen vur«a«se-tlse» Paul Btes als kl und seinen Bruder, den Ißlädrtgen «schloss«! Karl BielalSki. Nach dem Anklagebeschluß haben die beiden aemeiiisam mit dem Handluugsgehilsen Karl Müller im Jahre lttl» sich dadurch eines Verbrechens gegen da- Lpto- nagegesetz schuldig gemacht, indem sie eine Eisenbahn, karte der Umgebung von Metz und eine Druck- schrist des M i l i t ä r b a u a m t S. die sie irrtümlicher weise sür gehcimzuhaltende Gegenstände ansahen, durch Müllers Vermittlung französischen Offizieren auSgcliesert. Die Schriftstücke hatten sic sich durch Einbruch verschafft. Die Verhandlung, zn der neun Zeugen, ein militärischer und zwei medizinische Sachverständige geladen sind, wird unter Aus schluß der Oeffentlichkeit geführt. Abends 0 Uhr wurde das Urteil verkündet. Paul B. wurde wegen schweren Dieb stahls und versuchten Verrats militärischer Geheimnisse ,u 2 Jahren Zuchtbaus und 5 Jahren Ehrenrcchtsverlust verurteilt: sein Bruder Karl V. erhielt wegen Beihilfe l Jahr 9 Monate Gefängnis, mit denen infolge «tneS gegen ihn bereits ergangene» Urteils eine Gesamtstrafe zu bilden war. die auf 3 Jahre Gefängnis festgesetzt wurde. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, daß Paul Biesalski in Disserdtngcn, wo er als Vureanbcamter tätig war. im Januar einen französischen Spion kennen lernte, der ihn zu veranlasse» suchte, geheim zu haltende militärische Gegen stände zn stehlen. Paul V. brach dann auch mit seinem Bruder in das Gariiisvitbanamt zu Metz ein und stahl dort 25 Bücher »nd Schriften, die er dem französischen Spion übergab. Die Sachen gehörten jedoch nicht zu den geheim zu haltenden Gegenständen, sonder» waren im Buchhandel er schienen, was die Diebe nicht wußten. Mit dem sranzöst- schen Spion verabredete er dann, sich in Frankreich zu treffen. Der Spion ließ tl», aber im Stich »nd prellte ihn sogar um die versprochene Geldsumme. Mildernde Umstünde wurden beiden Angeklagten versagt. Sansibar und die Walsisch-Bai bleiben englisch. An unterrichtete» Berliner Stellen wird die Reutcr- Meldttng. dast eine Abtretung der Insel Sanst- h a r und der Walfisch-Bai an Deutschland bcvvr- st^hc, in ihrem ganzen Umsange als ersnnden bezeichnet. In den deutsch-englischen 'Verhandlungen sei eine svlchc Abtretung auch von keiner Seite erörtert wurden. Die österreichische» Offiziere nnd die Iahrhundert-Feier. Tie Deutschen in P ilsc n veranstaltete» im deutschen Theater eine Jahrhundert-Feier znm Gedächtnis an die Befreinngskltege im Jahre 1816. DaS Stalivnslommando verbot den Offizieren, au dieser Feier teilznnehmcn. Das österreichische Vorgehen gegen die Ucbcrgrisse der Schissahrtsgesellschasten. Bei der fortgesetzten 'Verhandlung des SubkvmiteeS des Budgctausschnsscü des österreichischen Abgeordnetenhauses zur Beratung der siidaincrikanischen Schiffahrt gaben der L a » d e s v e r t e t d i g u » g s ni i n i st c r und der Bertretcr des KriegSministerS eingehende Erklärungen über die Anzeigen, die ein gewisser Herr Grünhnt seit längerer Zeit gegen die E a » a d i a n - P a c i s i c erstattet hätte. Diese An zeigen seien sofort zur Untersuchung iveilergegcbcn worben. Dann verlas der Sektionsches Riedel ein vom Generalvertreter der H a m b u r g - A m e r > k a - L i n i e an das -Handelsmini sterium gerichtetes Schreiben vom 20. Juli d. I., worin niitgeteilt wird, daß die deutschen Schissahrtsgesellschasten eine Verpflichtung betr. die Nichtbesördernng militärpflichtiger österreichischer und ungarischer Staatsangehöriger nicht über nehmen könnten, sofern nicht auch die anderen europäischen Gesellschaften diese Verpflichtung übernähmen. Deutsches Reich. Das preustlsche Staatsmini st e r i u in hat sich, wie offiziös gemeldet wird, nunmehr da hin schlüssig gemacht, der Krone in Vorschlag zu bringen, den Landtag erst nach Weih nach len zusammentreten zu lassen. Maßgebend siir diese Entschließung ist gewesen, daß der Staatshanshaltsctat vor Neujahr nicht zur Vorlage gebracht werden kann. Als Tag der Einberufung des Land- lggcs ist, der „Deutschen LandeSztg." zufolge, der 13. Ja nuar ins Auge gefaßt. Tic sozialdemokratische Fraktion des Reichstags wird beim Zusammentritt des Reichstages eine Interpella tion wegen Ser Arbeitslosigkeit einbringen »nd insbesondere fragen, ob der Reichskanzler bereit sei, eine alle Arbeiter »nd Angestellten uinsassendc reichsgesetzliche Arbeitslosen-Versichernng in die Wege zn leiten. Portugal. Wie aus Oporto gemeldet wird, ist die Ruhe in Portugal m i e d e r h c r g e st e l l t. (?) Gras Manquelede, der als Führer der Monarchisten im 'Norden des Landes gilt, ist verhaftet worden. England. Die Anklagesnry hat gegen IamcS Larkjn und andere Arbeiterführer Anklage wegen A n s - reizung znm L a n d s r i e d e » ö b r n ch erhoben. Der Richter verwarf das Gesuch LarkinS nm Aufschub der Ver handlung. Der Plan, Kinder der Arbeitslosen »ach Eng land zn bringen, erregt die heftigste Opposition der katholi schen Kirche. In Kingstvwn sind zwei Damen verhaftet worden, weil sie einen Knaben der Obhut seines Vaters entzogen haben sollen. Während des Druckes nachts einaeaanacne Neueste Drahtmeldungen. Washington. sPriv.-Tel.s DaS Verhalten Deutsch lands und seine ganze Tätigkeit in dem Konflikt mit Mexiko wird von der Negierung der Vereinigten Staaten als durchaus freundlich für die 'Vereinigten Staaten an erkannt. ES herrscht in de» Regiernngskreisen der Ver einigten Staaten, wie die „Köln. Ztg." meldet, ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit gegen die kaiserliche Negierung in Berlin. Paris. Der angckiindigte Erlaß über die ver botenen Luftzoncn wird in den nächsten Tagen er scheinen. Wie offiziös verlautet, wird in einem Umkreise von 10 Kilometern oberhalb aller Besestigungswerke, sowie oberhalb aller Uebungsplätzc des Landhecres und der Kriegs flotte das Fliegen verboten werden. Die verbotenen Luft zonen umfassen im wesentlichen die Gebiete von Toulon, Bcsaneon, Nizza, Pontarlin, Epinal, Bclsort, Luncvtlle, Nancy, Toni, Verdun, Montmcdy, Meziereö Valcncieniies, Dünkirchen, Eherbonrg, Brest, Loricnt, Larochelle »nd Rochefort. Wien. Im A b g c o r d n e t e nh a u s e wurde heute über die S ch a u m w c i n st e n e r s r a g e verhandelt. Nach dem der Ruthene Starnch eine dreistündige Obstrukttonsrede gehalten hatte, wurde die Verhandlung ans nächsten Diens tag vertagt. Mexiko. (Priv.-Tcl.) Zahlreiche Detektivs überwachen Felix Diaz. Der Vizepräsident ließ ihm eine Mitteilung zugchen, cs stünde ihm eine Eskorte von 50 Soldaten zur Verfügung, falls er nach der Hauplstadt kommen wolle. Die Erklärung HucrtaS, daß er nicht kandidiere, könne nicht ernst genommen werde», weil er tatsächlich in einem trkular seine Kandidatur ausgestellt hat und clu anderer andidat überhaupt nicht in Frage kommt. s„Frkf. Ztg.") Madrid. Der oberste Gerichtshof hat den früheren -H anv tm a n n Sanchez z n in Tode und seine Tochter Marie Luise zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Frankfurt a. M. iTchluß abends.l Credit 108. Disconto I83?L. Staatsbahn 15»>/<,. Lombarde» 23->s,. Ruhig. Paris. R Uhr nachm.l 8 ffL Rente 87,1314. Italiener S7Z5. 8 Portugiese» 82,65. Spanier 68,50. 1 Türken «nisiz. 88H7zh. TUrlenlose 167. Lttomaiibank 868. Fest.
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