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Dresdner Nachrichten : 23.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820823
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-23
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1882
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vi«Ä«» 1882. »do»,«mk»1»»r«I» viert«! «HE , Vli»k SO Psgr., durch dlt Poll » Morl 7» Pln« Numm. 10 Vlge. Ilufl««« 3700V »r«mvl. izilr die»Ilckuatkri»u«Ia»dIerMa- »ulcrlpl« mockl lich dir «cdacllo» »ich« vcrdmdlich. N««on-?» tür u»« nelimru »»: Die «unoncrn-Purraur »-««!««- p»>« » »»«>«»! - «Udo» Moll«, - »au», "»«»!- b> Görlt,! - « » Masdrdur,: n I. ««»«» »«. di H»U«: — Eletnrr l« Hamdur» 27. .Irt1lr«nu 8« Tageblatt für Uolittk, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörfenbericht, Fremdenliste. Lsnvvss-Lticitörvisn UsköM LU ittlftvwvlll nuorLulmt blllikvtoL Lreiss» ftiittmim L ßiUIM, Hlr. IV» xogonübor ckom tiönistl. Leblosss. I»I«rale iverden Marirnllrabeg dis Nachm. » Mir a larnomm«. So»»,an» dl» Millaq»lrUl,r. 2, Neustadl n»r anSsochrnta^«»: »r. U!oslk>nal!o Nr dbldNachm.NU!^ — T!« ci»lpall>gr PrlUreilr ko»cl 15 Pjgr. Eittiiclandl Ult Psge. si»c Garanlie yir das n«chl>- tanlnr Erlchrinrn der I»l«rc>te wird n i ch t gegeben. «uswLuigc Ami»»«,»» Aufträge »o»»nbkka»nicunc>io»rn ilileiircu wir nur grge» Pränumerando» 8a>Il»»gd»rch Aririniailc» oder PoiicinMluug, Awl Stlde» koiir, U-PIg. Jnlcralc ii» die woniag» Mwnmer oder noch eine», iicillaW »te Pelitteile Ult Pf. k6!86-^rt!lrtzl: Nknäreltteltolrer, NelftetattiUen, Nelfte-^eeetttoireft, Iteltte-^UftedroUen, DttmentckttLdeii, rlalärlemeo, Iourl»»l«rat»tteI»«». VIÄek«'rtu»cl,en, O«»mkn- llmdLus^tutteke», Itelkiekattekea vw. ^usttUirnoUv Muritruts l'roidUvtvu ^ vviävu t;rtttlri ubtZvLodvtt uuä naek murvürtü lrrmoo vor«;Lnät. ^ ir»pßko» ^ttslllultvrvtr. SN», u. 8ÜI»n«, I>rvntlvn, 8«pkieni,t,. U um I'o8t>»Iutn. Iiu Lr; 8l»II ?»lunt-T'tiv»1«r: ^ltnbviictlioli Vorntvllmi- ^sli nuk ilvm Oobints äen I^ustspisls, cl. 1'ü886, Opsrett-n u. «I. LuIIvt« («ieliv 'l'ftöntvruursiMll I-vip/.ifter Llüttvr). v »viivn uiitt rentnurlrte» Mlrtvn äv8 Xi^tiil -?i>Iil8te8 rii likiM K»«l tziiiü'net. LW!i-SL-S!iSr---S!i^S!SSb!S:!SÄ-L-SS l.. LImvnliorff, I IlolLltlllftinuvr cs ^ I^Kvr feinster üo!286linit/>varlrvu sg »II«Ivr«Iiir»Ii»»n»8 »Ile r « Nrentlt n, Vlvtor!n8ti »88« >i'. 25. Ä !^WiS-«r^b!W^!--S!!S-LrSbLSbL-S!?^bL-SS->! ^ 1u )i Mi Xi)'8till1-?nIa8t-Oürt6ll s6l6vtrj86ll Iwlvuvlittzß): Fllnlmnffliuli tri'«88v e<»lvvttv. (Ibudivv 50 I't'Z Xn886,iöttminj; 7 Ilftr. ('I'itMseütröv 25 rk.) ^uk. 8 01,r. Nr. 2LL ! ' Aussichten für den 23. Aumtsti Mischer Westwind, abnelnnende , ««rttninck -n,,dr. Tr»',.. rr'.. Miisle rc,»i> 1»»rr>. Wcll-Wiud. Pcdctti. rr»»criich. ! Bewölkuilit, ment trocken, külil. > vFbllLrvNNI, «INdhUf». Ins ilen Wnrlt ««P«I«I» ^laniinvinviatm n„r ,n«d ,,I»r«»dl,Iu«»P kv«vl>» , * I» ,I«'I I'xa»v«»tt«n, ^i»Pi«nminnnl»it; irr, „I <»«» I'ronnt^«»,, , tun »Nt»« »Pit« >»«> «1«»» I<»l«4«Pl. I'niatundltnlt« n tan ,I«nt»n »n»n n«1« I»»»»« xn «iS I t«>n»I»r< II, In «I« n Ot Nll«rr.-I n^nr. ^Inn»Pt IiI« LN 77 Itr. vnc< I. k»;t»ien»«» Iil»v> »lisrvininirnvn. LxiiotUlIvn <Ier Dresilne»' ^ttvluleiltvn. Politisches. Den Engländern ist mittelst einer Kriegslist ein rasclierer Er folg in Egnptcn gelungen, als er ohne diese List vorauSzuschcn war. Lchon 1870 veröffentlichte General Wolsclcn, der seht in Egypten kommandirt, einen Katechismus für de» soldatischen Fclddicnst und nannte darin die Spcual-Zeitungskorrcspondci 'cn „den modernen liliich einer Armee im Felde". Zwei Fahre spater dekanntc er, sich geirrt zu habe», „man könne die Fournnlistcn ausgezeichnet zur Ver breitung falscher Nachrichten und dadurch zur Täuschling des Feindes benutzen." TaS hat denn Sir Wolsclcy gründlich gethan. Er spielte durch den KriegS-Wippchen des Pariser Figaro, einen schein bar sehr vorsichtig behüteten falschen Feldzugsplan in die Zeitungen, und diese, wie möglicherweise sogar LcssepS und Arabi, haben sich vollkommen täuschen lassen. Sogar der Brigade-General Hamleu, bei Alexandrien stehend, hat von dem eigentlichen Plane Wolseley's nichts gewutzt, sondern eine Schein-Instruktion für echt gehalten, bis er Sonntags früh, als die Hauptaktion bei Port Said beendet war, eine versiegelte Ordre öffnete, und so erst von der groben Schwenkung Wolfclcn'ü erfuhr. Ost wird nun freilich der Letztere solche List nicht mehr amvcnden können; aber diesmal hat er sein Ziel voll erreicht. Arabi hat zwei Fehler in Folge dessen begangen. Er hat um Alexandrien, ganz westlich am Nordrand des Kriegs- «chauplatzes, die Engländer mit Verlusten angegriffen, weil er ihre Reihen durch die Schcinfahrt nach Abukir geschwächt glauben muhte, und zweitens hat er sich am Suezkanal, also ganz östlich am Kriegs schauplatz, viel zu sicher gefühlt. Eine so plötzliche Verlegung der ganzen feindlichen Hauptmacht vom Westen »ach dem Osten eines Landes, wie sie Wolsele» mit Bravour und Schlauheit durchgeführt, ist ja unerhört. Wenn aber Lira bi nicht so vertrauensselig war, wäre der Kanal bis Fsmailia nicht ohne ncnnenswcrthe Kämpfe den Engländern zugcfallen. IlcbrigenS benimmt sich Lira bi, den die Engländer als einen halbschwarzcn Teufel hinmalen möchten, sehr anständig. Den Schaden dafür mubte der tapfere Mann freilich rasch genug erleben. Er hat den Kanal als internationales Eigcnthum nicht angcrührt, keine Schleuse zerstört, allen .Handelsverkehr und die Durchfahrt der deutschen und französischen Kanonenboote gestattet. Aengstlich be achtete er alle Rechte der Kompagnie und hat offenbar den Protesten Lcsscps gegen die englische Vergewaltigung Egyptens viel zu viel Gewicht bcigemcssen. Jetzt bavcn die Engländer einfach den Kanal anncktirt, keine Privatrechtc geschont, die fremden Durchfahrten untersagt — und Europa rührt, trotz der Thränen von Lcsseps, keine Hand. England hat die Macht und damit — leider! — das Recht in Händen, zu thun was cs will. Was die neuesten Ereignisse dort unten betrifft, so wird man nbwarteu müssen, waö der Telegraph meldet, beachte aber, wie wir wiederholt betonten, dnb die Linien alle in englischem Interesse ar beiten. Arabi, als tapferer und patriotischer Soldat, hat schwerlich weder die Neigung, noch auch die Gelegenheit, Nachrichten nach Europa zu geben. Inwieweit Jsmailia noch in seinen, in Arabi's, Händen, ist aus den englischen Telegrammen nicht ersichtlich. Nach ihnen hätten die Engländer diese Mittclstation des Kanals schon ganz innc, und damit wäre Kairo, die Hauptstadt, von der Ostflnnkc schwer bedroht, denn der Weg von Jsmailia nach Kairo würde von den englischen Truppen leicht zurückzulegen sein, denn er führt nicht, wie die Wege von Said, von Damiettc, von Abukir re. durch Nil- süinpfe, Wasser und Wüste, sondern durch höchst fruchtbares, nn- gebautcs Land. Bei Alexandrien scheinen die Engländer etwas an Terrain cingcbüßt zu haben. Wenigstens sagt eine Taily-Depeschc, Ne Araber hätten Millaha verschanzt. Dies ist aber jene Station, welche die Engländer mit ihren Soldatcneisenbahnzügen (sechs ge panzerte Waggons mit Truppen, Sprenggeschossen und Signal-In strumenten) bisher stets überschritten hatten. Die Reise des Grafen Taaffe nach Triest, gestern kurz tele graphisch gemeldet, dürste einen politischen Eharakter haben, keines wegs mit einem Besuch der Ausstellung abgemacht sein. Man hat in Wien — und Taaffe konnte sich dieser Einsicht wohl auch nicht mehr verschliefen — die Gefahren kennen gelernt, die in dem zu großen Spielraum der einzelnen Nationen gegenüber dem Staats- Ganzen liegen. Ten Böhmen hat man einen Dämpfer aufgesetzt mit der obligatorischen deutsche» Staatsprüfung an der czcchischen Universität. In Triest will sich Taasfc wohl Material auscrsclicn, wie man den ungezogenen Jtalianissimi zu Leibe gehen kann. Der Bedrückung der deutschen Schulen, den Wahlen sremdnationalcr Stadtverordneten, den Verboten deutscher Sängcrvcreinc re. hat Taaffe lange gcnug zugeschen — aber wenn die Schreier mit Bom ben werfen, das geht ihm zu weit. Die Prager „Bohemia", ein loyales österreichisches Blatt, das aus der Warte gegen die Ver- czcchung Böhmens einen weiten Blick haben kann, sicht auch die Dinge in Triest unter dem rechten Gesichtspunkt an. Die neuesten Nachrichten von dort erregen wieder großes Auf sehen aber doch auch Befriedigung. Obwohl in der Hafenstadt an der Adria seit dem Attentate vom 2. August kein Versuch mehr unternommen worden war, unter der Bevölkerung neuen Schrecken z» verbleite», so lastete es doch aus derselben wie ein schwerer Alp, und alle patriotischen Kundgebungen vermochten nicht in die erregten Gemttther das Gefühl der Beruhigung zurückzuführen. Und man sicht nun, die Besorgniß die Triestincr war begründet. Es sollte das Verbrechen vom 2. August wiederholt werden, wie eine mit Sprenggeschossen und hochverrätherischcn Proklamationen gefüllte Kiste beweist, welche, mit einem Lloyd-Dampfer von Venedig nach Triest befördert, der Polizei in die Hände siel. Dieser Fang bat den unschätzbaren Werth, daß die Häupter der Jrridenta und deren Werkzeuge, soweit sie aus österreichischem Boden zu suchen sind, endlich entdeckt wurden. Im Zusammenhänge mit den bisherigen Resultaten der gerichtlichen und polizeilichen Untersuchung dürsten jetzt die ganze Organisation der Jrridenta bloßgclegt, alle Fäden und Verbindungen derselben zur Kenntniß der Behörden gelangt sein. Jetzt erst wird man in Triest ausatlmicn und von der begreif lichen Furcht befreit sein, daß das erste Bombcn-Attcntat nur der Anfang einer Reihe von weiteren Attentaten, die sämmtlich während der Ausstellung verübt werden sollten, gewesen ist. Man kann nur Befriedigung fühlen, wenn der Bande Meuchelmörder in Triest das Handwerk gelegt wird und Gras Taaffe hierzu kräftig mitwirkt. Ein starkcs einiges Oesterreich, nicht ein Nationalitatcnconglouic- rat, liegt auch im Interesse Deutschlands. Rcucste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 22. Aug. Berlin. Die offiziöse „N. A. Z." rcproduzirt einen Artikel aus einer älteren Nummer der „Repuvligue frauxaisc", worin der Professor der Finnnzwisicnschaften an der Sorbonne, Aglave, die Abschaffung dcrGctrünkcstcucrn und dcrcnErsctzung durch eine Art von Monopol des Engrosvcrkaufs des Alkohols empfiehlt. Man darf daraus schließen, daß man sich in leitenden Kreisen mit diesem Gegen stände beschäftigt. — Dasselbe Blats konstatirt, daß die in der "Nacht zum 13. d. im Grunewald stattgefundcne sozialdemokr. Versammlung der Ucberwachung seitens der Polizei nicht 0) entgangen sei. — Endlich bemerkt die „N. A. Z." zu zwei Aufsätzen von IN. Schmoller und Ilr. v. Miaskowski, in denen Aendcrung des ländlichen Kredit wesens und möglichste Beseitigung der Hypothekenschuldcn, welche namentlich durch die Art der ErbschastSregulirung hervorgcbrncht werde», verlangt wird. Diese Frage ist so hochwichtig, daß wir glauben, sie wird nächstens ernstlich zur Sprache gebracht wer den. - Das Museum von Bulas bei Kairo, dessen Sammlungen bekanntlich unschützbar sind, ist nach den Informationen der „National-Zcitnng" bis jetzt intakt geblieben. — Die Nachricht von einem Protest der Mächte gegen die Besetzung des Lucztanalü durch die Engländer ist falsch. — "Nach einer Wiener Depesche der „Post" wäre der Sultan wegen des Vorgehens der Engländer höchlichst aufgebracht und wolle von einer Intervention nichts mehr wissen. "Mehrere Botschafter bemühten sich, oen offenen Bruch der Pforte mit England hintanzulialten. W i e n. Tie Bilanz der Ocstcrr. Ereditanstalt stellt sich auf 1. Semester: Gewinne 2,822,211. Lasten und Bei Inste 882,080, demnach Reingewinn 1,040,121. Die Gewinne aus den Eonsortial- gcschästen sind nur bis zum 30. Juni abgerechnet. Der bisherige Geivinn aus der Eonvertirung der Oproe. ungarischen Goldrente ist in die Bilanz nicht ausgenommen. Berliner Börse. In Wien erwartet man anscheinend eine ungünstige Bilanz der Ocstcrr. Kreditanstalt, wenigstens lauteten die Normungen von dort matt. Heute Abend wird die Bilanz veröffentlicht- Die hiesige Börse stagnirte so ziemlich voll ständig; nur einige Eisenbahnwerthc batten ein etwas belebtes Geschäft bei höheren Eonrscn, so Lderschlesischc, Mecklenburgische. Maricnburger. Von österreichischen schlossen Lombarden 4 Mark höher. Banken lustlos. Kreditnkticn blieben 1 Vit. unter gestern. Bergwerke und Industrien lustlos und vielfach niedriger. Oclhcimer haben die letzte Zeit große Rückgänge Mahren: sie notirten heute 57,50 gegen 07,10 vom Sonnabend. Anlagewertbc ohne Verkehr. »rä»N»r» «. M-, 2Z. A»»ust, Adciid». Crcdtl Tl»»is!»UN> Sinn- vardcn 12». K»c> L<wsc . Lcsi. CM'crrniie —. Papicrrcnlc —. >>)»ii,,icr 27I-,,. Ocslcir. »wldrcnic —. »"/<> Un».SW>drc»lc —. <7cr R»»c» —. 8»cr Nunc» —. 2. LrjciitonlcUic —. Ncucslc Utt»ar. woldaiilcihe . :>. ÖrienlanIcUic —. n»> »artichc P»i0crrc»te —. TiSconio . Eivipicr . Lch»>»il>. Wien. 22. Au»»tt. Abcnds. Crcdil :m,2i>. Lkliwaiilcuo. Pari», 22. A»ji»i>. (Schluß.) Nculc 82.15. Rlycchc Il >,»7. IinUcncr 88,n.5. Staal'.balm 7»7.5n. LomNnrdc» :U7.l>», dc, Pciortttitc» 287,w. UWplcr :>U. Ocstcrr. ÄoldrciNe 82'/.. Niiliiq. Lokales »nd Sächsisches. — Ter praktische "Arzt Rudolf K unze in Frohburg erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrcchtsordens. — Tic Genehmigung der Ministerien des Inneren und der Finanzen zur Erhebung von Brückenzoll auf der A » g u st n Sbrücke erstreckt sich nur bis Ende dieses Jahres. Die städtyche» Finnnzcn sind indcß noch nicht derart, daß der Rath ans die aus dem Brücken zoll sich ergebenden Zuschüsse zum städtischen Haushalt Verzicht leisten möchte und deshalb gedenkt er auch keineswegs, den Zoll Wegfällen zu lassen, sondern die Genehmigung der Ministerien zu weiterer Erhebung zu erbitten, wenn vorher die Stadtverordneten diesem Rathsbeichluß beilreten. — Zur Feier des diesjährigen Nationaltag cs — 2. September — werden, ivie im Vorjahre die städtischen Gebäude geschmückt, am "Abend ans dem Altmaik. eine Musikaussühruyg ver anstaltet und die öffentlichen Plätze festlich beleuchtet. — Eine am 10. Juli d. I. hier verstorbene Lehrerin, Antonie Buschner, hat testamentarisch bestimmt, daß ihr Kapitalvermögen von über 20,000 Mk. unter Ratlisveiwaltung genommen werde und daß die Zinsen davon alljährlich in drei gleichen Tlieilen an drei unbescholtene, wahrhaft hillsbedürftige ledige Frauenspersonen ver abfolgt werden. Der Rath will sich dieser Verwaltung unterziehen. — In der Generalversammlung der ordentlichen und außer ordentlichen Mitglieder der Dresdner K u n st g c n o s s e n s ch a f t am 21. "August wurde beschlossen, sich am diesjährigen AlbeiNeste, bei welchem Sc. Maj. der deutsche Kaiser zugegen sei» wird, zu betheiligcn und zwar in der Weise, daß man einen k o st ü m irte n Festauszug am Schloß im Großen Garten an angilt, lieber die Details steht »och nichts fest, nur ist bestimmt, daß die Kostüme deutscher Nation aus dem 15., 10. und 17. Jahrhundert, bis zu Ende des dreißigjährigen Krieges, sein sollen und Kostüme vor oder nach dieser Zeit, wwie sreuidländische Kostüme, ausgeschlossen bleiben. -- Bekanntlich hatte die Kgl. Sächsische Regierung s. Z. im Bundesratbe den "Antrag auf Einführung obligatoris ch e r Arbeitsbücher für alle gewerblichen "Arbeiter cingebracht. Ter "Antrag war später von der K. Ba»r. Regierung wieder ausgenom men worden. Voraussichtlich wird der Reichstagüabg. Hosrnth Ackermann einen entiprechenden Antrag bei der Beratbung der Ge- iverbenovelle in der kommenden Herbstiession stellen. Die Stimmen, welche für die Räthlichkeit der Einführung obligatorischer "Arbcits- bücher sich erheben, mehren sich in letzter Zeit. Jetzt hat u. A. die Handclvkamnier von Osnabrück entschieden dafür Stellung genommen, indem sic in ihrem Jahresberichte betont, wie wichtig eine solche Vorschrift für di« Reinigung und Klärung der Verhält nisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sei, und wie die selbe weit weniger den Eharakter einer polizeilichen Vexatiou an sich trage, als vielmehr dem braven, in der Erfüllung des Arbeits- vertrags gewissenhaften Arbeiter eine Anerkennung seines mora lischen Verhaltens gewährleiste, dem Arbeitgeber aber die Möglich keit biete, seinenArbclrcrstamm von unlauteren Elementen freizuhalten. — Der Verband deutscher Bang «Werkmeister bat eine Petition an den Reichstag gerichtet, die in nachstehendem An träge gipfelt: „Die gesetzgebenden Factoren wollen für das Bau gewerbe die Meisterprüfung unter staatlicher Kontrole wieder ein- sübren, mit der Maßgabe, daß von dieser Prüfung die Führung dcü Meistertitels abhängig sei und daß sowohl "Neu- als Reparatur- bautcn nur von geprüften Meistern überuommer werden dürfen, soweit die Ausführung derselben mit wesentlichen Gefahren während der Arbeit und mit bleibenden Nachtheilcu für die Benutzung des Bauwerkes verbunden ist. Die Grenzen, innerhalb derer einer Bau ausführung letztere Eigenschaften zucrkaiint werden sollen, sind durch das Gesetz zu bestimmen". Der Verband umsaßt 4200 Mitglieder. — Mit der Eröffnung der Strecke Gcorgplatz Ncustädter Bahn höfe hat die Pferdebahn eine dem Verkehr sehr dienliche Linie be endet; cs bedarf noch erst des Bekanntwerdens dieser Eröffnung, daß man für 15 Pf. ebenso schnell per Pferdebahn in die Mitte der Altstadt gelangen kan», wie seither für 70 Pf. per Droschke. "Nament lich die ankommenden Fremden müssen die neue Einrichtung erst kennen lernen. Im Ganzen muß man.Herrn Parrish, der nur zwei mal im Sommer liier wohnte, das große Verdienst zuerkenuen, die Lokalbedürfnisse Dresdens überraschend gut begriffen zu haben. Freilich fehlt (und für die Bahnhosslinie besonders) die Krönung des Gebäudes, das ist die Eröffnung der Schloßstra ß e für den Verkehr nach Neustadt. Tie Durch) ahrt durch das Gevrgcuthor ist wohl nur eine Frage der Zeit und nicht schwieriger als die per Om nibus. Erst dann wird die Linie "Alr-Ncusladt völlig dem Bedürf nis; entsprechen und die bisherige Trennung durch die Elbe wird nicht mehr eniitsunden werden. — Die Prcschener sind etwas ungeduldig über die Vcr- schlcppuim, welche ihre Pferdebahn erfährt. Aber die Schuld liegt an dem Schleusen-, nicht am Bahnbau, und die Tirection der Bahn selber bedauert die Verzögerung am meisten. Die dorthin be stimmten Arbeitskräfte hat man unterdessen bei den anderen Strecken verwenden müssen. Nun diese beendet — und es ist in Dresden erstaunlich viel diesen Sommer an Pferdebahnen geschaffen worden — wird Pieschen thunlichst schnell gebaut, und wie wir von eompctenter weite erfahren, womöglich in den nächsten zehn Tagen betriebsfähig hergestellt werden. Mit dieser Mitthcilung der Drcsd. Nachr. wird man in Pieschen wohl recht zufrieden sein. — An einem Pfeiler der Augustusl'rücke havarirte gestern Mittag in der 12. Stunde der mit Braunkohlen geladene große Elbkahn dcS Schiffseigners Friedrich Hossmann in Kötzschcn- broda derart, daß daS Vordcrtbcil entzwei brach und in das Wasser sank. Die Durchfahrt durch die Brückenbogen ist dadurch ganz gesperrt worden. Sachverständige, welche den Schissbruch mit ansahen, haben sich über den betr. Steuermann gewundert, welcher ohne Berücksichtigung der Vermalung in unrichtigem Fahrwasser fuhr und dies unbedingt noch zeitig genug bemerken mußte, so daß das Anfahren an den Pfeiler durch rechtzeitiges „Stellen", d. i. Ankern, vermieden werden konnte. Jedenfalls wäre cS besser ge wesen. einen Lootscn zu nehmen, da gerade hoher Wasserstaud und Wind die Durchfahrt bei der Augustusbräcke sehr erschwerten. Sämmtlicde Schifffahrt, thal- und bergwärts, mußte feiern und wird das Hindernis) auch kaum unter 3—4 Tagen zu beseitigen sein, da der havarirtc Kahn erst entladen werden muß, um dann vom Ketteudampfcr seitlich abgesührt zu werden. Tie Ladung war ver sichert, doch dürste der fehlende Lootse wobl einige Schaden-Anfech tungen herbcisührcu. Geg n Abend waren zwei Kettenschlepper damit beschäftigt, ihre Kette durch Sprengung eines Gliedes aus dem vierten Joch in daS dritte zu verlegen, um dann ihren Dienst wieder aufnchmcn zu können. Eine am Terrnsscnufer aufgchißte rotluveiße Fahne gab der sümmtlichen Schifffahrt das Zeichen, daß die Brücke unpassirbnr sei. — Das große B ri Il a nt s e u crw cr l dcS Herrn Hoftheater- scuerwerkcrs .volze aus Berlin auf dem FeldschIö ß ch c n verlief in jeder Hinsicht prachtvoll. Herr Holze ist dem Dresdner Publi kum kein Fremdling, denn bekanntlich nrrangirtc er noch vor einem Dceennium eine Reibe von Jahren hindurch die Feucrlverke auf der Vogelwiese, deren Großartigkeit noch io Vielen in angenehmer Er innerung stellt. Das vorgestrige Feuerwerk bewies, daß Herr Holze nicht blos sein altes RenommO zu bewahren, sondern auch die Fort schritte auf dem Gebiete der Pyrotechnik mit anerkcnuenswcrther Kunstfertigkeit für seine Darstellungen zu benutzen veryanden hat. Etwas über looo Personen hatten lich zu dem imposanten „feurigen" Schauspiel eingcfunden, dessen Beginn punkt bald 10 Uhr durch eine Bombcniaive angekündigt wurde. PräciS und ohne die ge ringste Störung entwickelte sich nun vor den Augen der"Beschauer ein wunderbares Ensemble, in welchem besonders die Königsrole eu tiliff-r ila 1,,v»u. die Riesensonne, der artesische Brunnen, eine große Horizontalkaskade, die Pyramide und der Hclioswagen die Bewun derung und den stürmischen Applaus des Publikums licrvorriefeu. Neu und von großartiger Wirkung war das "Abbreuneu von amc- riknnischen Kricgsraketen frei aus der Hand, nachdem sie unmittelbar vorher mit einer Pbosphorladung gefüllt wurden und so ein unge mein reizvolles magisches Licht über den Horizont ausitralilteu. Ten Scblußcsfekt bildete der Riesenkomet, den Herr Holze zum I. Male vor dem Kaiser beim Flottenmanöver im Kieler Hafen zur Darstellung brachte und durch seine kolossale Größe und unüber troffene Farbenpracht zu lauten Beifallsrufen hinriß. Hunderte von Raketen. Lustbomben, Leuchtkugeln in selten gesehener Pracht, ING ä ton. Brillantfoutainen, reizende kleine Bicnenscbwärine füllten die Zwischenräume der Hauptpiöccn und verliehen dein abwechselungs- reicbeu Bilde eine prächtige Gesammtwirkung. "Während des Feuer werks führte die Kapelle des Kgl. Fwldattillerie Regiments (Stabs- trompcterBnum) ein gutgcwäliitcS Eoneertprogramin mit gewohnter Präzision aus. Eine Wiederholung des prächtigen Feuerwerkes würde dem rührigen Feldschlößchenwirth, .Herrn Thamm, sicher ein sehr dankbares Publikum zusüliren. — Zu dem Bau der katholischen Kirche in M eiße n hat der jetzt vielgenannte Fürstbischof Dr. Robert Herzog in Breslau Mt Mark gespendet. — Ter Allgemeine Dresdner H andwerte r v erei n hielt vorgestern "Abend in Mcinliold's Sälen eine gut besuchte außer ordentliche Versammlung ab. Es galt, der Tagesordnung nach: Erstattung des Berichts über den."sandiverkertag in Magdeburg und Beschlußfassung über den Beitritt zum allgemeinen deulicheii .Handwerkerbunde. Einer der beiden "Vorsitzenden, welche als "Ab geordnete des Vereins nach Magdeburg entsendet wurden, Herr Ehristoph, referirte über den Gang der Verhandlungen,^ bemerkte, daß diesseits im Sinne der Majorität des "Vereins der Standpunkt vertreten worden sei, daß aus dem "Wege der freien Innungen den bestehenden Mißerfolge» i» begegne» sei und die Slaatsregicruiig
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