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p. l l Eigenlhum. d<n Schlüffe! könne er ab» nicht geben, da- z r, wäre es heute zu spät. Die versiegelten Maaren hatten einen Werth von 99 Thlr. 16 Ngr. 5 Pi. Am 38 März .865 sollte nun der Executor Soulieb Friedrich Grobmarn dis unter Sieget gelebten Sachen abholen, weil die Vrrsei- geiung dir elb:» beantragt war. Da war das Zimmer l,e., die Frau hatte, wie sie sagt, im guten Glauben daß sie über die Sacher veciüg-n du fre. dicselbtn zu den andern Maaren zurückgctragen uns so waren sie theils verkauft worden, theilö lagen sie noch da. Advocnt Hermann Zumpe erklärt, daß er die Erlaubnis über die S-aaren zu verfugen, allerd.ngS r.rcht g-geb.n, sondern nur sein Bedauern ariögesprochui, daß die F.'.n.ili,! durch solch.' Verhältnisse gerate am WeibnachtsablNd gestört se: Er habe den Schlüssel nicht, den habe der Exe- cater G»oz,mann u. s. w. L tzterer erzählt, was wir schon wissen und grebl nur zur Erläuterung noch an, daß außer den mit Beschlag bUe.-tea Sachen noch eine große Menge andere Maaren vorhanden gewesen Aus den obcngma»nt n Primawechsel si .d j tzt nur noch etwa 114 Thlr. zu zahlen. Herr S:ualsa. Walt Held g aubt eie Handlungsweise der An- gcschuldigtrn auf einem errvr laol» beruhrn zu s.hen und läßt vre Ank'age unter solchen Umständen fallen. Herr Ado. Ro bert F.änzel beantragt die vollständige Klagsrc>spr»chung sei ne: Clxntin, da sie wohl im Jrrthum gehandelt. ES rrfolgte die Freisprechung — Angclündigle Gerichtüve Handlung: Heule Vsrmittaa 9 Uhr Wider Ca l Joltlieb Schmidt aus Lchön- bo-rn wegen Diebstahls Vorsitzender: Gerichtsrath Gross. Den 16. Vottmitcus 9 Uhr wider Friedr. Auz. Blumenstock von hier wegen D ebsahls Vorsitzender: G.richtrra.h Eoert. — Oefsentliche Sitzung der Stadtverordneten. M t woch den 15. Nov.mber 1865 Rachmiltaas 5 Uhr: Ta>.ceoib.,re»g: -1. Vortrsg aus der Registrande. It. Mahl cm.s Sradtraihö aus Zeit. L. Fortsetzung d.r Verhandlung über d:e Errichtung eines neuen Schlachthauses. I). Vor träge der Veriassungs-Dtputaiion über: 1. den Erlaß der Amtsprcb: des Herrn Wuisenhaus-Directors Gläsche; 2. die Mahl des Herrn Ltadtrath Peschel in d:n Beiw^'tungeraih der Sächsischen Baak; 3. den Antrag d s Stadtverordneten Herrn Türk, die Einrichtung des diesjährigen Christmarktes betreffend. bi. Vortr-r; rer vereinigten Ve.fassurrgs und Fii.ovz D putat on über den Verkauf des Areals des chema- legen Jaccbshospitales au den hiesigen Gewerbe-Vereen b. Vorträge der Fma: z-D.pulatton über: 1 die mit den Ge- meindeschulen verbundenen Arbnts Anstalten: 3. das Darlehn der Ncastädter Parochie von 6000 Thalcr bei der Sparkasse; 6. die Anstellung eines vierten Cxpcdien en bei der Expedition des Stad'keankenhauses; 4 die Nicht?:; Wendung des Postu lat für Errichtung d.r Brunnen an der großen und kirnen .Rrißncrgasse; 5. die Pensionrrung der Lehrerin Jontz^ch; 6. rnehr.re N.chnungs Ac-gelcg.nheiten. Oesterreich Den Protestanten in und um Meran, Tyrol, welche seit drei Jahren um di: Erlaubnis p-titionir- tea, sich zu einer evangelischen Gemeinde bilden zu dür,en, '.st das G.such endlich avge chlagen worden, um die Glaubens- e:nhe:t Ty:ols nicht zu stören. — Mit einem Consorlrum Pa rese» Bankiers, ohne Rothschild, soll doch nun entl ch eine ueue Anlech: abgeschlossen worden sein Man beabslchti t Oöliaation.n, die 35 F:cs. jährliche Zinsen t agen und in 37 Jahren m.l 500 Fecs. rück ahlbar srno zum Eours von 360 auezugibeii; Licstlbrn sollen an der Pariser Börse osficiell notirt weid.n. Preußen. Am Nhnn hat der Wsinsiock, vorzüglich der Frühburgunre.-, an manchen Orten zweimal reise Trauben d. I. geliefert. — In Hedcrsltden bei Halb:rstabt sind sehr v:ele Personen von dem Genosse des Fleisches eincZ Schweines erkrauir, jo daß u. A die do ligo Zactersteverei rächt mehr iMug gesunde Arbeiter hat. — Der Chef uns eine Anzahl Beamte «er Brrlmr» Feuerwehr haben O.drn für ihre ausopserade Tpät gkeit uui d:r Ur>zlückestätte in der Wasserthorstuatzs cr- hal-en. — Gras Färst-nberg-Stammhun büßt jetzt aut der Fistunz E rnrlucüueiu die wegen des bekannten Duells zuer kannt: Strafe, welche durch rönizliche Gnade aus 6 Wochen Fisiun ehasr ermäßigt wo:Lm rsi. — Frankfurt a. M. Die M g'chioersaer -k:,: Deut-chlants sind m t Bistellurrgea aus Güterwaggons für Eis nbahnen überhäuft, und cs werden sogar nauchafi höh-re G-.bcte o-»han. um kürzere Luserungs- fkistcn zu er»'.ug:u. D»r Verkehr fast aller Bahnen har so rtrst.e Dimer sionrn erreicht, daß das Lialrrial nirgends mehr kargen will Frankreich. In Paris werden am 13. D c.mber die sranzösiichen Wempcovuonkn tagen, um di: Mittel zum loh» "entecen Absatz ihres P-odukreo zu erreichen, welcher weil- wü diz-r Weise seit dem Handelsvertrags mit England abgr- n:mnun hat De, Haupeg.und füll sr-ä ch m drn Mrin- sebriken zu suchen sein, die dem französischen Wern seinen .etz gen schlechten Ruf verschafft haben. — Li: -11 französi. schea Liudcntkn, w.-kche sich auf dem Lütticher Congrstz so lächerlich gemacht haben, sind von den französischen Uni-'rsr- täten rrlegirt worden — Die französische Negierung soll der japanepschsn Ingenieure zum Bau eines großen Krugshafens lechen, zn weichem 200 Millionen FrcZ. verwendet werden rollen. Dtt tranzösisch-n Kriegsschiffe dürfen dafür in Zu kauft ihr: R prraturea i:, demscld-n vornehme». — Der Gouverneur von Algerien. Marschall Mac Mahon, ist rn Paris mit Famrlie. angeblich u.n dem Kais r Bericht zu er statten, angekommen, wnhrschemlich abc um aus diesen un- da» kbaren Post.n n-.cht lried.r zu ück-ukehren. — Las preu- ß.sche Musikchoc hat vor sänsr Abfahit von Pwis auf dem Vahnhos dem Kaiser ein Hoch ausg brach! und darauf die 1!>:ii,e llorwusv gibt,sin. Als der Zug sich in B w-'gung sitzw. le-ß es den Dessau» Marsch ettötrra. — In St Etienne herrscht w gen Arbeuscinsleauug der Lamme arbsäer g>oße Aufregung, so daß Tag und Nacht P.troaill.n lir S.raßcn d.achziryen müsirn. - Jtali.n. Die Mahlstsu» wird wcht erugesührt, ab» 100,000 Mann der Armee werden beurlaubt. Es läuft die» auf di«. Ntde de» Finanzminister» hinaus: „Entweder Geduld, viil Geduld in Betreffs RomS untr Venedigs, oder Geld, un geheuer »ml Geld! — Der Einzug des Königs in dir stark von der Cholera he.mgesucht« Stadt Neapel war ein wahrer Triuntpyzu^ Am 8 RoviMbrr erkrankten daselbst 207 Per sonen und 80 starben. — Rom. D r Papst hat mrhrerrn hunbekt seonzösischeu Soldaten vor ihrer Rückkehr nach Frank, reich aus ihre Bitte um «in Andenken, jedem eine H« ligen- Medaille und seinen p rsönlichen Segen ertk.eilt England. Das bkrüymte Lord MajorS Banket hat am 9 Nov-mb» in d» Gullthall, RathhauS der Cith von a-o.chon statig:sunden. In d n englischen Z:itu»gc» kann man den dab.ä gehcirlchtrn Pomp, sänmtliche Gerichte, die Zrhl der verspeisten Schildkröten und sonstigen Dclic'testen »in kleinsten Detail lesen, Vergebers sucht man aber in den sonst wichtigen Rachtlschreden eine politische Neuigkeit, die Minister habe:» lange Reden gehalten, aber nichts gesagt. — Aus Ostindien lausen Klagen em, weil die dahin gesendeten Baumwollenflcff: nur 66 statt 90 sj Baumwvllfas» enthalten und der Rest aus gegobrcnem Mehl und mineralischen Stoffen besteht Börsennotizen. In der englischen Bank hat vonge Woche der Metallvorr-ih um 73.664 und dir Rotcrrresrrve um 430,64'> Pfd. St zuzenomnun Die Course aus Be.lin sind fest, das Geld aber knapp gern ldet. P-euß. FoneS fallrn, weil ra: Haus Roihschild viele dcrs»lben auf den Marli tvwscv soll. Die Brüsseler Bank hat den Diskont auf 6l P-.cc e höht. An der Dresdner Börse sind Fclsenkellcr- actieu gesucht und östetre.chische Banknot»n fest. AuS Bremen wird Reis, Psttoi-um und Nüböl a's steigend gemeldet. — Dir Ersparnisse im französischen Militärbudget durch Netu- cirunoen von circa 50 Millionen Frcs. geben dcn Börsen eine gewisse Sicherheit. * Ein Sansculotte. Ein Weinhändler von Bou- logne stellt vor dem doriigcn Zuchtpolizei Grrichte Nennen wie nicht seinen Ram.n, er bat den Richter eigens d»num, denn es möchte siinem kaufmännischii, Crcdite' schaden, wenn nirn ihn in ganz Frarlreich, ja sozar in Amerika, dem Lande d» Fnihcit, dem er 'Mäne l'e'ert, den Sansculott n von Bo ilogne nennen würde Unser Memhändlec bekommt am 30 September einen Gast von Paris und will ihm alle H.rilichkä e.l von Boulognr zeigen. So gehen si: dran an den Uiern der Seine, und d.r Pa.ise: ruft au§: Wie h rr- Uch ist Ihre Seine! Wenn man da doch baden dürste! Aber Sie hab.n ja keiee geschlossenen Bade Anstalten, und wenn man keine Badehos n hat ... . Ah, was Badehosen! sagt der Weinländwr. Glauben Sie daß wir in Boulogn.e euch solche Poliz-isllaven sind-, wir Ihr in Paris? Baden wir vhneweitsrrs auch ohne Badehosen, dis nur für Pariser Polizeisclaven gehören. Gesagt, getha» In zwei Minuten sind die Beiden rm Mast»; sie hatten cs so nöthig. sich ab- zukühlrn, das Gab lsrühstück war zu fein, die Weine zu feu rig. Kaum aber sind sie in den kühlenden Flrrih.n der Seine, als sie von lustwandelnd»!! Damen bemerkt werden, und diese ein solches G sicher» erhebe.», daß die wellliche Ob- rigkät von Bculome, vcnreten durch »inen Forstschutzmann, Ac» von diesen W.'hcruttn und ihrer Veranlassung nimmt. Er soreert dis b iden Oh.'.ehoscn auf, sofort zu ihren Fracks und Hosen zurückzlil-hren. Der arme eingcschüchtert: Pariser olgte s.sort dsr Bou!ognrr Pol'zei nicht so der kühne Bou- logncssr. D.r bleibt ruhig wassertrelcnd in der S.inr, strei- chät sich phlegmatisch den Bart uno dis Frisur, und rrft dem Schutzma»an Werte zu, wie man sie selicn vor dem 5 Hlro'uei-G.richr hö r. L» Präsident wacht heute dem Ä: gcllag.en noch den 3aorwurf, daß er, statt das Wasser zu verlassen, grob gegm die Polizei g w»sen sn. — Angekl : Ich grob gegen ein Organ der Obrickert? Was sa,,te ich rhm denn? (Sehr l-.bh »st) „Nicht um 500 Fra cS g he ich au4 dem Wasser. Ich bin 15 Fuß lief im Wasser, das ist Hose genug, und da brauchr's n.cht erst eine Vadscabine! Und sch .imm ich denn auf dem Rücken? W »S machen also dis Damen für ein Z-ter:cschrä' Bleiben Si:. Herr Wach- m nn. bis Mitt »nacht da, dann iv.rdr ich gewiß auesteigsn, früher b-konm«" Sie mich nicht heraus; ich lasse mich lieber itrafcn. als daß ich so bcr hell ichtcm Tage ohne Hose h». austtc.'e und n:ci en Frack erst such:." Sehen Sie rnc.n Herr Präsident, mehr habe ich ihm nicht gesagt; das Wass» hatte mich gm.-g abgekühll, und wenn mein Kopf leine Hitz- ha!, dann gieöt es gewiß in ganz Borr'ozne keinen Menschen, der die Gesetz- de: Moral sich so vor Augur hä.t, wie ich. Präs.: Mag snir, wenn S:s nichts im Kopse haben; aber laut den Protokolle» gab's damals viel mehr Pfeffer in Ihren Steden an den Schutzmann. Angekl: Mr.n Gott, scrS so »i, kleines M>tgli:tz der hohen Obrrgke'.t empfindlich ist! Er hätte Wohl auch ein paa» von meinen Worten ins Wasser fallen lassur können. . . Der Gerichishof vrrurtherlt den si'tsamrn Sankculottcn von Boulogne zu sechs Tagen Gesängniß und zu einer Geicstraje von 50 Francs. Ec ist nun abgekühlt. * In dieser Woche hat rn Wien der Eintritt zweier Novizen rn een Nonnenkloster siatigefunden, der immerhin olä erne ir.trr ss >n'e sociale Erscheinung zu verzeichnen ist. Zw:i Lalle:-Tänzermnen des Theattrs an rer Wien, die Schwesttrn Marir und Ludmilla K.. (die Wiener Blätter deuten nur so d:n Namen ar> N Häven Las kewcglc Covlis- s.nbb.n mit der Einsamkeit des KlostirS vertauscht. P!'t einigen hundert Gulv»n, wslwe sie vor» ihren El-.ean erbten, kaultkn sie ihre A.ictt'euer Die eine d r Schwestern zählt sicbzchn, die and.re neunzehn Jahre. (Ta kann wohl rhr L-bcn srtt.ae „bewegtt , och mch» gewesen sein ) * Am 4 V M. Abends wurden rm O.t: Probe (Böhmm) zwei Lchwrstere., 3l n:r und Ther-.sia Menzd, in gräßlicher Wer» « mordet, u v ihr Neffe Fron; Menzl durch Schläge auf cen Kop? schw r verwundet. Dir Thnt geschah im Wirthshause der Anna Menzl. Der Mörds», e.»n ge wiss» Joseph Walk» aus Wülscorf, blieb, nachdem bereits alle Gäste sich entfernt hatten, zurück und verlangte, nach, dem er die Zeche bezahlt hatte, noch rin Glas, ging dann hinaus, verschloß die Hausthür und drang hierauf mit dem Brodmeffer, welches ihm die unglückliche Wirthin vorgelegt halt:, auf diese ein und bohrte ihr dasselbe mehrmals i« die Brust und drn Hals, so daß die Arme sogleich zusammen- stürzte. Ihr Neffe machte Lärm und wollte zur Hausthür sich flüchten, wurde aber von dnn Mörder im Vorhaus» er eilt und mit einem Stuhle zu. Boden geschlagen. Auf das Geschrei kam dir Schwester vH Wirthin vom Henboden brr- ab. um ebinfalls von der Hand des Mörder« zu sterben. Der nur betäubte Neffe flüchtete sich nnn durch das Stuben» fcnflcr auf die Straße und machte Lärm. Der Mörder sprang dnrch ein Förster au- der Schänkstube und stürzte sich in die Eibe um zu entkommen, wurde aber durch die Tiefe des Wasserö in der Flucht aufgehalten, von den h r- bcigeeilten Leuten ergriffen und d-.r Gendarmerie übergeben. D.r Mörder, we'cher sich des in cmr Tischlade aufbewahr» ren Geldes der Wirthin bemächtigen wollte (Scheiben i-er Kaffeetasse, in welcher das Geld zu lieg»« pflegte, wurden in brssen Taschen aufgrsuirdeo), ist erst 29 Jahre alt. * (Mordversuch aus verschmähter Lieb«) Die in Wien b:dienstcte Mard Eleonora Plewka stand seit Langem zu dem Schneiderei»llcn Anton Swoboda in einem Lieb Soerhättnisse In der letzten Zeit indrß schien dir Liebe der Magd zu verschwinden, und sie erklärte endlich da- Ver- hältnrß für ge'öst. Die Lösung sollte auf eine unerwartete gräßliche Wesie geschehen. In der Nacht des 7. Novbr! wollte Swoboda mit der Magd sprech-n; di»se hätte sich je doch eiiigeschlossen und weigerte sich, ihren cinstzgen Gel eb en zu empfangen Die Hausleute droht,n dem uogestümcn Pocher, welcher sich nicht entsrrnen wollte, ihn orretircn zu lasier;, und um dies zu verhindern, entschloß sich endlich Eleo» nora Plewka, hinauSzukomaun. Der üchne-dergesetle ver langte nun von ihr, sie möge mit ihm spazieren gehen, da ec mit ihr zu sprechen habe. Als sie <S entschieden ab. lehnte, cr„riff er sie, hob sie nach kurzem Ringe» in die Höhr und stürzte sie über da Gairggeländer i» den Hof hrnab. In Folge drs Ucbergeaächieü — > ach einer andern Version absichtlich — stittzte er nach und fiel unten mit den Knien auf die Brust d^s Mädchens Di. Magd wurde lebensge fährlich der etzt in dal, allgemeine Krankenhaus gebracht, und der Tbättr welcher nur le'chre Beschädigungen erlitt, dem Landesgerichtr überliefert. * Für Eisenbahnrestaurationen. Ja Vesail- eine Station an einer sranzösischln Bahn hält der Zug nur äußerst kurze Zeit, und doch kann man daselbst Frühstück und Mittag essen haben. Durch große Anschlagzettel wird man benach richtigt, daß man. falls man zu frühstücken oder ein Mittag essen wünscht, heiße Speisen in Körben am Büffet finde. Die Speisen bestehen gewöhnlich ars drei Schüssiln, einer halben Flasche Wcin, Brod und Defse»t; eine halbe Stunde später auf der nächsten Station giebt mau die leeren Schüsseln nebst Korb ab und zahlt dafür 2 Francs 50 Centimes. Auf manchen Stationen in Deutschland ist Aehnliches eingeführt und eS verdient diese leicht zu bewerkstellig nbe Maßregel allgemein in U»bung zu kommen. * Ein neuer Industriezweig in Wien) Wie die ,Pr." aus Wien berichtet, har sich der Mäusefang da selbst zu eine: Industrie ausgebildet, die den jugenbl chen In dustriellen d:n Tag über oit bis 2 st einbringt. Es sind dies Knaben, welche auf dem noch unbeb -uten Theil des Glacis, sowie aus den Felde.n um Wien Mäusilöcher auf suchen, in welche sie dann einen Strohhalm derart stecken, daß ein Theil davon aus dem Loche hervor»agt. Arber d essn Strohhalm wird gerade auf das Mäuseloch eine Schlinge von sehr stark.m fcstem Zwirn gelegt. Der Knabe bleibt dann in einiger Entsirnuag vor der Öffnung mäus chenstille stehen und hält ein Ende des Zwirns in der Hand. Eine Bewegung teS Strohhalms deutet ihm an, daß die Maus mit dem Kopse an die Öffnung kommt. Sre ist dann mit d-nr Halse gerade in der Schlinge und dirse wirs rasch zugczogen. Manche Knaben sangen auf die Weise 20- 35 Mäuse d>s Tages, deren Pelze zum Auesüttern von Blas- röhrrn von Cpielwaaccnhändlern um 5 kr p:r Stück ge kauft werden, Di? abgehäuteten Mäuse werden als Katzen- futter mit 1 bis 2 kr. pr. Stück brsondcrl gern von den Besitzern solcher Katzen gelaust die sich im Mäusefanz läs sig zeigen, und welche man »-ach dem alten Spruche: „Der Appetit kommt während deS Essens" ausbildcn will * Vor einigen Jahren tauchte an rer Berliner Produkten, bör'e rin Mann auf, d-m cs. bei sehr geringen Fonds, ge. lang, in kurzer Znt sich druch wagha'fige Sp.culationen ein Vermögen von circa 250 — 300 000 Thaler zu erwerben. J,n Herbste setzte er sich zur Ruhe, verließ die gefährliche Arena und legt sein Kapital anderweitig zinstragend an. Bekanntlich standen nun im Frühjahr d I. die Saatfelder sehr schlecht, unser Maun konnte der mächtigen Lockung nicht widerstehen, noch einmal auf die Conjunctur zu speculiren, und noch einmal staad Fortuna ihrem Günstling zur Seite! Hierdurch küh, gemacht, wohl auch veranlaßt durch die ait- haltendc Dürre der letzten Monate, hat unser Spekulant sich in ei». Riesengcschäft eingelassen, das ihn zum Millionär machen, od r seinen und viell.icht vuler Andern Sturz nach sich ziehen kann. Er hat nämlich nicht weniger als 30,060 WiSpel Ge- 1r:ide, zu dem enormen Preise von 48 Thalern pro WiSpel, zu lief rn bis ult. December c, grkauft was ca. die Kkinig. kert von 1,500.000 Thlr. r:v äs »'tirt. da ihm an Spesen für Anfuhr re. noch ca. 3 Thlr pro WiSpel erwachsen. Unter» stützt w rd er bei seinen Operationen durch die Armeelieferanten Ge'or. L—, basirt sind erster« auf dir Hypothese, daß dir zur L:eferung Verpflrchtcten ihren Contract nicht werden erfüllen können. Hier scheint sich jedoch enr error in cvloulo einge schlichen zu haben, denn im Laufe der vergangenen Woche wurden ihm an einem Tage 6000 WUp'l geliefert, auch von ihm abgmommen. wäbrcnd a >f dem Frankfurter Bahn» Hose du noch mir Getreide zu demselben Z uicke befrachteten j Güterwaggons die Fläch: bis Cöpenick b.drckenl ji