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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021010014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902101001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-10
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1902
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Die parlamentarische Campagne in der habsburgischcn Monarchie hat mit einer stürmischen Debatte im ungarischen Ab geordnetenhause begonnen. Die Kossuthpar'ei hat hier zu den, Hauptthema der bevorstehenden parlamentarischen Verband- lungen in Wien und in Budapest, zu der österreichisch-ungarischen AusgleichSfrage, eine Ouvertüre gespielt, deren Leitmotiv dasselbe ist wie in den Präludien, die diesseits der Leitha die Jung- czechen dem neuen Stück vorausgeschickt haben, das auf der politischen Reich-Kühne in Scene gehen soll. Hüben wie drüben erklingen unter mächtigen Posaunenstößen Obstruktionsdroh, ungen: die Kossuthianer wollen daS Zustandekommen deS Aus- gleichSwerkcS gewaltsam verhindern, um die letzten Absichten des ManneS, dessen Andenken die Magyaren soeben gefeiert haben, die vollständige Trennung Ungarns von Oesterreich, zu verwirk lichen, während die lärmende Obstruktionsmusik der Jungczechen wohl nur «inen Erpressungsversuch darstellt, der daraus abzielt, von dem Ministerium Körber weitere nationale Zugeständnisse zu erwirken. Die Erledigung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs soll die wichtigste Aufgabe bilden, die der ungarischen Volksvertretung und dem Wiener Reichsratb, der in acht Tagen zusammentritt, gestellt wird. Vorläufig aber fehlt noch der Schlußstein zu dem AuSgleichswerfe. Die Ausgleichsverhandlungen. die zwischen den beiderseitlgeu Regierungen seit geraumer Zeit geführt werden, sind zum Abschlüsse noch immer nicht gekommen. In ihrem letzten Stadium sie plötzlich in's Stocken geriethcn. Neue Disso nanzen sind aufgetaucht, ohne daß von irgend einer Seite authentische Mittheilungen vorliegen, worin sie bestehen. Aber abgebrochen gelten die Verhandlungen indetz noch keineswegs. Das geht schon daraus hervor, daß man in Wien und in Buda- Pest daS Geheimnih der noch schwebenden Differenzen sorgsam be wahrt, wozu kein Anlaß vorliegen würde, wenn das Scheitern deS Ausgleich- unabweislich geworden wäre. Mit Recht wird darauf hingewiesen, daß die Flucht in die Öffentlichkeit Minister erst dann zu ergreifen pflegen, wenn sie nichts mehr zu verderben oder zu verlieren haben. In Wien wird versichert, daß alle Möglichkeiten der Vermittelung durchaus noch nicht er schöpft sind; auch in Budapest, wo eine etwas pessimistischere Auffassung vorherrscht, hält man noch daran fest, daß die einge- Iretenen Schwierigkeiten nicht unüberwindliche sind, sondern sich im letzten Augenblicke beseitigen lasten. Die Hoffnung,daß die Ausgleichs- konferenzen schließlich zu einem positiven Ergebniste führen, bleibt somit bestehen, zumal allem Anscheine nach die weitaus schwierigste Phase der Ausgleichsverhandlungen, die Einigung über den neuen autonomen Zolltarif für Oesterreich-Ungarn. bereits überwunden ist. Von keiner Seite wird bezweifelt, daß der Zolltarifentwurf so weit fertig gestellt ist, daß er nur noch der parlamentarischen Genehmigung bedarf. Den Ausgleich der entgegenstehenden wirthschastlichen Inter- essen in der Zolltariffrage herbeizuführen, hat jedenfalls lange und harte Kämpfe gekostet. Die Herstellung eines einheitlichen MrthschaftSgebieteS für beide Reichshälften auf der Gmodlage deS gemeinsamen autonomen Zolltarifs gestaltete sich deshalb so schwierig, weil eS galt, gleichzeitig den agrarischen Interessen, di« in Ungarn, und den industriellen Interessen, die in Oester- reich überwiegen, durch Gewährung eines angemessenen Zoll- schutze» dem Auslande gegenüber gerecht zu werden. Der Tarif mußte so eingerichtet werden, daß sich die beiden ReichShälstcn wirthschaftlich ergänzen, daß Ungarn für seine BodciErzeugniste und für seine Biehproduktion einen gesicherten Markt in Oester- reich, und Oesterreich andererseits für seine Jndustricprodukte eine» ebenso gesicherten Markt in Ungarn behält. Zu diesem Zwecke müßten di« Zölle so bemessen werden, daß die inländisch« Produktion, diesseits der Leitha die industrielle, jenseits die land- wirthschaftlich«. befähigt bleibt, mit der ausländischen Produktion, soweit für diese die HerstellungSbedingungen günstigere sind, zu konkurriren. Do sich in den überseeischen Länder», in Ruß- land und in den Balkanstaaten di« Produktionsbedingungen un gleich niedriger stellen, als in Ungarn, so mußten die landwirth- schaftlichen Zölle so hoch normirt werden, daß di« ungarische BolkSwirthschaft nicht Schaden erleidet, während Oesterreichs mehr industrielle« Interest« gebot, di« Einfuhrzölle für Industrie- Erzeugnisse so zu bemessen, daß die österreichische Industrie be- fähigt bleibt, mit der unter günstigeren Verhältnissen arbeitende» ausländischen Industrie erfolgreich ,u konkurriren. Die öster reichische Regierung forderte Jndustriezölle, die ungarische A^carzölle von solcher Höh«, daß der Unterschied der Erzeugung«- kosten zwischen Inland und Ausland ausgeglichen und so die inländische Vütererzeugung im wirthschastlichen Wettkampf« aus eine gleich« Linie mit der ausländischen Produktion gestellt wird. Di« Solidarität der magyarischen Landwirthschaft und der eiS- letchanischen Industrie mußte sich au« der Erwägung ergeben, daß jene «in hervorragende» Interest« daran hat. die österreichische Industrie, die tzauptabuehmerin der ungarischen Agrarprodukt,, kaufkräftig zu erhalten, und daß auf der anderen Seit« der österreichischen Industrie daran liegen muß, nicht die Kaufkraft UnggrnS, des wichtigsten Abnehmers ihrer Erzeugnisse, dadurch zu schwächen, daß die dortige Landwirthschaft einer übermächtigen ausländischen Konkurrenz preisgegeben wird. Nachdem mit der Einigung über de» neuen autonomen Zoll tarif einer der schwersten Steine des Anstoßes beseitigt ist, sollte man erwarten können, daß es der ernste Wille der beiderseitigen Regierungen ist auch über die letzten Disserenzcn, die noch dem Mschluß deS Ausglcichswerkes im Wege stehen, hinweg zu kommen. Allzu lange kann die definitive Lösung der Ausgleichs- frage nicht mehr verzögert werden. Schwerwiegende wirthschasl- liche und politische Gründe erheischen die baldige Entscheidung. In der österreichischen Presse beherrschen die Sorgen wegen der fortwährenden Hinausschiebung des Ausgleichs die Gcmülher. Die Hoffnungen der ganzen Industrie und des Handels sind aus den Ausgleich gestützt. Ueberall kommen die Klagen zum Ausdruck über die hemmenden, lähmenden Wirkungen der Ungewißheit, ob die Ausgleichsverhandlungcn endlich zum Ziele gelangen werden. Der Absatz, die Produktion und alle Verhältnisse vieler Geschäfts zweige leiden unter dem Drucke der Unsicherheit. Es ist ein Zustand, dessen Fortdauer die wirthschastliche Depression noch verschärfen muß. Mit der Feststellung des Ausgleichs steht die Gestaltung der gesammten handelspolitischer) Zukunst Oesterreich. Ungarns im Zusammenhänge. Auch jenseits der Leitha empfindet man die bedenklichen Folgen des langen ungewissen Hangens und Bangens und verlangt, daß endlich dem unsicheren Zustande, der das ganze Erwerbsleben unterbindet, ein Ende bereitet wird, selbst aus die Gefahr hin. daß die vollständige Trennung des WirthschaftsgebieteS der beiden Reichshälsten das Resultat ist. Ein starker Antrieb zur Einigung liegt indcß darin, daß nur auf Grundlage des neuen autonomen Zolltarifs Handelsverträge geschlossen werden können. Scheitert der Ausgleich und damit zu gleich der neue Zolltarif, so Hot das auf Grund des bestehenden Msglcichsgesetzes zur Folge, daß Handelsverträge nicht aus länger als bis zu Ende des Jahres 1907 abgeschlossen werden können, was fast gleichbedeutend ist mit der Unmöglichkeit, überhaupt Handelsverträge einzugehen, deren Werth doch hauptsächlich mit in ihrer Langfristigkeit besteht. Auch darf nicht übersehen wer den, daß die Ausgleichsvorlagcn von den Parlamenten in Wien und Budapest bis zum 1. Januar 1903 erledigt sein müssen, und daß hierzu die Frist von wenigen Wochen ohnehin schon knapp be messen ist und eine weitere Verkürzung kaum noch verträgt. Neueste Drahtmeldungeu vom 9. Oktober (Nachts eingehende Tcveschen befinde» sich Seite 4.1 Berlin. sPriv.-Tel.) Ueber die Vorgeschichte der Audienz- frage der Burcngenerale berichtet ein hiesiges Blatt: Dem Kaiser ist von dem beabsichtigten Besuche der Burengcnerale Meldung in Berlin erstattet worden, wie dies von jedem Ercig- n>ß von politischer Bedeutung psllchtmäßig zu geschehen hat. An diese Mittheilung dürften sich weitere Erörterungen geknüvst haben und hierbei auch gefragt worden sein, wie die Regierung I>ch zu verhalten hätte, saus etwa die Generale um eine Audienz bitten sollten. Daraus ist die bekannte Entscheidung gcsollen, der Kaiser werde sie empfangen, wenn sie sich durch den englischen Botschafter vorstellen ließen. So war die Angelegenheit der eng lischen Regieruim anhe>mgegcben, denn selbstredenv kann der hiesige englische Botschafter nur solche Personen unserem Souverän vorslellen, die seiner, der englischen Regierung, genehm sind."—Ter Bundesrath überwies in seiner heutigen Sitzung den Antrag deS Königreichs Sachsen betreffend Ergänzung der Prüsungs- vorschristen für die Trichinenschauer den zuständigen Ausschüssen. Ferner wurde über den zollfreien Einlaß der von der dies- lähriaen ersten internationalen Ausstellung für moderne dekora- tive Kunst in Turin zurückgelangcnden Güter Beschluß gefaßt. Zuaestimmt wurde einer Abänderung der Vorschriften über die Zulassung ehemaliger Angehöriger des Maschinistenvcrsonals der Kaiserlichen Marine als Maschinisten in der Handclsslotte. Vor schriften über die Einrichtung und den Betrieb von Rohhaar- sprnnereien, Haar- und Borstcnzurichtereien. sowie der Bürsten- und Pinlelsaoriken; ferner einer Verordnung wegen anderweiter Anrechnung des Wohnungsaeldzuschusses bei Bemessung der Pen- sionen für die Reicksbankvcamten und der Vorlage betreffend Ueberschreitung deS BesoldungS- und Pensions-Etats der Reichs- bankbeamten. — Die diesjährige Generalversammlung des Bunde« der Jndustrielen wurde heute Vormittag >m Kaiserhos mit einem Hoch aus den Kaiser, als den Schützer der Industrie, eröffnet. Aus dem Geschäftsberichte ist zu entnehmen, daß dem Bunde u. A. der neu gegründete sächsische Jndustricbund beigetreten ist. Generalsekretär Dr. Wendtland hielt einen Vor- trag über da» Kartellwcsen, besonder» in Amerika und England, da« sich in ungeahnter Weile zum Schaden der deutschen Jndu- strie entwickele, und begründete nachstehende Resolution: „Die Versammlung erblickt in den Jndustriekartellen eine natürliche EntwickelunaSstufe de« Wirthschastsleben«: sie erscheinen berufen, die Güter-Erzeugung dem Bedarfe anzuvassen und einem plan losen Unterbieten, dessen Begleiterscheinung ein« Verschlechterung der Erzeugnisse zu sein pflegt, vorzubeugen. Ihr wirthschostlicher Bortheil kann daher nicht bestritten werden, >ofern sie nicht als ein Mittel zur Ausbeutung unabhängiger Konsumenten, sondern zur Regelung der Produktion zwecks Erzielung einer angemessenen Preislage, vermuthlich aber auch zu einer Äerminderung der Ent- stehungskosten, und zur Verbesserung des Fabrikats ongewendet werden Diejenige Industrie >m Besonderen, welch« sich großen Rohsiosskartellen gegenüber in der Abwehr befindet, muß in deren gegenwärtiger Urbermacht und den sich daraus ergebenden AuS- "uchsen allerdings einen Mißstand erblicken, der Maßregeln zur Herbeiführung eine« wirthschastlichen Gleichgewicht» nochwendig erscheinen laßt. Als solche MaßregÄn empfahl der Referent vor k Allem Selbsthilfe durch Gegenzusammenschluß und staatliche Ver waltungsmaßregeln durch Staatsaufsicht und Intervention deS Staates: in gegebenen Fällen, wie dies in Oesterreich geplant, für den Zusammenschluß aller durch Kartelle, insbesondere der Rohstoff- und Halbstofsfabrikate bedrohten Industriellen, empsabl der Referent den Beitritt zum Bunde der Industriellen. Die Resolution fand nach kurzer Debatte einstimmige Annahme. D>, Stresemann-Tresdcn hielt hieraus Vortrag über die Wirkung der Waarcnhaussleuer auf die Industrie. Es wurde nachstehende Resolution angenommen: „Der Bund spricht sich gegen die Waarcn haussleuer aus. weil sic erfahrungsgemäß fast durchweg aus die Fabrikanlen gewälzt wird und befürchtet werden muß, daß ähn liche Ausnahmebcstrebungen eine präjudizielle Einwirkung der Staatsgewalt in dem Jnteressenstreil anderer wirthschastlichcr Gruppen gewinnen können." Berlin. sPriv.-Tel.) Die „Kreuz-Ztg." schreibt zu dem Richtempfänge der Buren generale durch den Kaiser: „Man mag darüber streiten, ob die Mittheilung, die an die drei Burengenerale wegen der Vorbedingung des Empfanges eMinaen war, einen vorher in »ich. amtlicher Form geäußerten Wunsch derselben zum Anlaß hatte, >der ausschließlich aus der Initiative des Monarchen beruht, unter allen Umständen wird man zu-I « geben müssen, daß in der Stellung lener Bedingungen nichts Un- ? gewöhnliches, sondern lediglich die Wahrung der Pslichlen inter- ° L nationaler Höflichkeit gegenüber einer befreundeten Nation zu erblicken ist. Am allerwenigsten wird man behaupten können, daß in den Bedingungen die Wirkungen der Kundgebungen her vortreten, die ein Theil der englischen Presse an die Mochichkeit des Empfanges knüpfte: denn bie Mittheuung wegen des Em- psanges war bereits am 18. September an bie Generale gelangt, also bevor die betreffenden Blätter sich erdreisteten, dem Kaiser Vorschriften über sein Verhalten zu jenen tapferen Heerführern zu machen." Das Blatt stellt ferner fest, daß über die Gründe. ^ welche die Generale zu ihrer Sinnesänderung, veranlaßt haben, keine Klarheit herrsche: möglich sei, daß sie aus die VermittAuna - * des englischen Botschafters nicht rechnen konnten: andererseits sei es aber auch möglich, daß Einflüsse der Unversöhnlichen die Sinnesänderung veranlaßt haben. In diesem Falle würde man ihrer Anwesenheit in Berlin mit wesentlich anderen Gefühlen, als den bisherigen, entgegensehen müssen Berlin. lPriv.-Tel.I In einer Besprechung der Rede des Abgeordneten Rettich über den Zolltarif äußert die „Kreuz- Zeitung": Bei aller Würdigung, die sic den Ansichten eines so alten ^ und bewährten Mitgliedes der konservativen Porlei, wie Dr. von Ir ege. schulde, hätten seine Ausführungen sie doch nicht über zeugen können und das um so weniger, als Dr. v. Jrege zu lange aus dem Brennpunkte der politischen Aktion sich zurückgezogen habe. Dagegen stellt sich die „Kreuzztg." auf den Standpunkt Rettich's und betont zum Schluß: Man möge sich allerseits von der durchaus irrthümlichen Ansicht sreimochen, als ob uns die An nahme der Zolltarisvorlage in erster Linie am Herzen liege. Andere sino vielmehr daran interessirt. Wir stehen der Sache recht kühl gegenüber, und das ist bei solchen Fragen besser als Erregung. Mit dem Abgeordnete» Rettich warten wir auf ein „Entgegen-* kommen" der verbündeten Regierungen und mit ihm werden wir dann sehen, ob und wie weit wir „nachgebcn" können. Berlin. sPriv.-Tel.) Ter Deutsche Kolonialkon- greß 1902 tritt morgen im Reichstagsgebäude zusammen unter Vorsitz des Herzogs Johann Albreckt zu Mecklenburg. Deran- stalter sind 63 Vereine, davon 25 Missionsaesellschaften und 15 Gesellschaften für Erdkunde. Heute Abend findet ein Begrüßungs- Abend im Reichstaasgebäude, veranstaltet von der Deutschen Kolonialaesellschaft, statt. — Zwischen Berlin und Lonvon schweben Verhandlungen betreffs Räumung Schanghais, dock ist, wie anderweiten Meldungen gegenüber von unterrichteter Seite betont wird, ein bestimmter Zeitpunkt dafür noch nicht festgesetzt worden. — In dem Prozeß gegen die „StaatS- bürger-Zcitung" wegen Beleidigung anläßlich des Könitz er Mordprozesses wird das Unheil erst am Sonnabend gefällt werden. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Direktor der hiesigen Königlichen Sternwarte, Geh. Rath Pros. Dr. Wilhelm Förster, beab sichtigt, zum 1. Oktober 1903 von der Leitung der Sternwarte, oie er ftit 37 Jahren innehatte, zurückzutreten. — In einer Ver- sammlung des Verbandes der Berliner Rollkutscher wurde u. A. beschlossen, die Forderung einer Lohnerhöhung und den Generalausstond bis August nächsten JahreS zu vertagen. — Der Aus st and der Kutscher auf dem Anhalter Tronsvorl- comptoir ist feit gestern durch den Wiedereintritt des größeren Therls der Ausständigen beendet. Leipzig, monumentale Bü lerhanse zur Aus Priv.-Tel.) Klinger'S neuestes Werk, die ie von Friedrich Nietzsche, ist im hiesigen Künst- tellung gelangt. Frankfurt a. M. sPriv.-Tel.) Kongreß zur inter nattonalen Bekämpfung des Mädchenhandels. Börcngcr- Paris beantragt einstweilige Ueberwessung aller Anträge an die Rationalkomitecs. Fron Vincent-Paris wirft dem deutschen Nationalkomitce vor, daß es mit seinen Anträgen die fremd ländischen Abgeordneten förmlich überrumpele und beantragt, die Angelegenheit bis zum nächsten internationalen Kongreß zurück- zustellen. Die Anträge Burckhardt werden dann mit einem Zu sätze Bincent-Burckhardt angenommen, wonach die Anträge den Nationalkomitces zur raschesten schriftlichen Erledigung überwiesen werden. Frankfurt a. M. Die «Franks. Zig." meldet ouS Kon- ftantinopel: Die neuesten Nachrichten aus dem Palast besagen, ver Sultan habe das Jrode, daS endoiltig die Bedingungen der Ottomonbank für daS Konversionsprojekt der Zollanlcihc aenebmige. erlassen. Bisher erhielt jedoch die Bank keine offizielle Nachricht hierüber. Wien. Wie das „Armeeverordnungsblatt" bekannt giebt, er nannte der Kaiser von Oesterreich den König Georg von Sachsen zum Oberstinhaber des 3. Dragoner-Regiments, den Prinzen Johann Georg von Sachsen zum Obersttnhabcr deS 11. Jnsanterie-Reaiments und den Prinzen Ruprecht von Bayern zum Ooerstinhaber des 43. Infanterie-Regiments Wien. DaS Armeeverordnungsblatt meidet die Enlkebung de» Oberstleutnants Grasen Stuerghk von seinem Posten als Militärattachü bei der österreichisch-ungarischen Botschaft in Berlin
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