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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260802024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926080202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926080202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-02
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
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Dresdner Nachrichten Nr. SS« Sette S Montag. 2. August 1S2t OerMches un- Sächsisches. Seilscher Schnei»«!«, »re,»«« lir«. Sn de» Lagen vom »1. Iult bt» 4. ««ans» findet tn Dresden. der diesjährige Deutsche Schneidert«« Katt. Ans allen Gauen de» Meiches sind seit Sonnabend Hunderte von Angehörigen -es Schneidergewerbes aller Gattungen in unserer beliebten Kongreßstadt zusammengeströmt. um neben ernster Arbeit die Schönheiten Dresdens zu genießen und sich der Freude dev Wiedersehens binzuaeben. Im Nahmen bcS sechs Tage umfassenden Festprogramms sand am Sonntag, abend im GewerbehauSsaale eine grobangelegte Be- grllßungSfeter statt, die so stark besucht war. daß sich dt« Räume wieder einmal als viel zu klein erwiesen. Grob war die Zahl der anwesenden Ehrengäste, darunter Stadtrat Reich ardt und Stadtverordneten-Btzevorkeber Hofrat Holst als Vertreter der Stadt Dresden. Neg.-Mat Wechler tn Vertretung des Polizeipräsidenten Kühn, Jnnungsober- metster Landtagsabgeordneter Kund sch als Vorsttzender de» LandeSanSschnsses deS Sächsischen Handwerks. Polizei- oberst Liebe als Vertreter der StaatSpolizetverwaltung. so- wie Vertreter deS GewerbcamteS, der Handwerks kammern, der B'crnfsberatungSstelle. der Staatlichen Akademie sitr Kunstgewerbc und der Europäischen Modenakademte, deS Allgemeinen Deutsche» Arbcitgebcr-VerbanbeS. der GeschäftS- Icituiigcn des Ncichs- un- LandcSverbandeS des Damen- schncidcreigemerbes. der Iunghandwcrkcr und einer Neide besreimdetcr Korporationen. Die ehemaligen Hostrompeter tn ihrer schmucken hisiort- schcn Uniform unter Leitung von Hofobertromveter Schmidt boten ctngaiigs geschichtliche Märsche bar. worauf die Onar- tettvereinigung deS Dresdner Orpheus in gewohnter Meister» Ichaft prächtige Lieder von Becker und Rieb zu Gekör brachte. Umrahmt von weihevollen Trompetenliedern. geblasen von den Hoftrompetern, hielt darauf der erste Vorsibende deS Verbandes der Schncidcrinnnnaen Sachsens. Pflugbeil, die V e g r ti b u n g S a n sp r a ch e. Er betont« die Absicht -es Verbandes, hier in Dresden einen Nerufssamilientag abzuhalten, an dem nicht nur die Schneider, sondern vor allem auch die Sei,Neiderinnen teilnehmen sollten. Brüder liche Hilfe, guten Rat und neue Berussfreude wolle man den Schneiderinnen ans dieser VerbandStaguna vermitteln, da neben aber vor allem das Bewußtsein völliger individueller Freiheit. Gelänge es, das grobe Werk der Einigung zu voll enden. so würde diese Tagung ein Markstein in der Geschichte -es deutschen Schncidcrgewcrbes bleiben. Der Redner be grüßte insbesondere die Brüder aus dem Saargebiet, aus dem Rheinland und Obcrschlcsicn. Sein Dank aalt den Be hörden für Ihr bereitwilliges Entgegenkommen und Vcr- 5"ndnt8 für die Nöte deS Schneidcrgewcrbes. Wer das Handwerk verstehe, der verstehe eine wertvolle Volksschicht, in der Persönlichkeit und Verantwortungsgefühl liege und aus der die Zukunft des Volkes beruhe. Die Versammlung wurde dann willkommen geheißen von Stadtrat N e i ch a r d t. der im Namen der Landeshauptstadt, mm Inniingöobcrmcistcr Witschel. der für die Gcwerbe- kammcrn, und vom Landtaasabgeordncten Kunbsch. der im Namen des gesamten sächsischen Handwerks sprach. Weiter hin «verbrachten Grüße und Wünsche der Vorsibende des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeber-Verbandes. Willy Rudolph, und der Syndikus deS Verbandes des Damen- schncidereigcwcrbeS. Nach weiteren Quartetten des Dresdner Orpheus ergriff noch der Reichsverbnndsvorsibende Kesting das Wort, um unter großem Beifall anszuführen. daß die furchtbaren Nöte der Zeit das deutsche Schnetdergcivcrbe nickt hätten ertöten können, und auch in Zukunft nickt unterkriegen würden. Er dankte den beiden großen Schneiderorganisationen Dresdens und ihren rührigen Vorsitzenden Sckrevvel und Schu mann. sowie insbesondere dem Direktor Pflugbetl als dem Vorstl enden des Sächsischen Landesverbandes, dem vor allem das Verdienst zukomme. an der Gründung deS nun h^h>-„den Neichsvcrbandes wesentlich mitgewirkt zu haben- Noch manch weiteres Wort schallte durch den Saal. Vor allem ernteten stürmischen Beifall mit ihren humoristischen Ausführungen Frau Bergmann (Barmens, die 2. Vor sitzende des Neicksverbandes des DamcnschneidereigcwcrbeS, die Vorsibende des Norddeutschen Landesverbandes und der Snndtkus Dr. Menningen vom Neicksverband. Das tn bezug auf künstlerische Genüsse gewählte und reichhaltige Programm brachte unter anderem ein drei maliges Auftreten der Tanzgruppe Kaufmann-Pratzsch mit zum Teil ganz neuen Darbietungen, die bei den fremden Gälten Helle Freude auslösten. Ein Tanz beschloß die wohl- gelungene Veranstaltung.' Sächsischer Sleuograptzenbun- t« Döbel«. Bom 81. Juli bt» S. August fand tu Döbel« der 28. Bundestag des Sächsischen Steuographenbunde- Stolze- Gchrey statt. Schrtstsreunde au» allen Teilen Sachsen» nahmen a« den Berhaivdlungen teil. Der LandeSbundeSvorstand Emtl Hartifch (Plauens, der 8. RetchsbundeSvorsttzende Gelt- ner (Berlins und Postamtmann Kanitz (Berlins waren zur Tagung zugegen. In ernsten Beratungen und Aussprachen wurde da» vorgesehene Programm durchgesehen. Bon ein- zelnen Beveinen lagen Anträge vor, die eingehend behandelt wurden. Die Neuivahlcn de» Bundesvorstand«» ergaben nach längerer Aussprache dte Wiederwahl der bisherigen BorstandSmttgltrder. Am Sonntagvormtttag fand Wett schreiben und Wett lesen statt,- bet ersterem wurden Leistungen bis »u 880 Silben und beim Wettlesen bis zu 484 Gilben erzielt, was ganz erstaunliche Leistungen sind und von der Güte des Systems Zeugnis ablegten. Der Haupt. Versammlung wohnten als Vertreter der Stadt Ober, inspektor Nühcr. für den Arbeitgeberverband Stadtrat Richter und Syndikus Mangel bet. Oberinspektor Nöher begrüßte dte Versammlung namens der Stadt. Im Mittelpunkt der Hauptversammlung stand der Vortraa deS 8. Verbandsvorsitzendcn (Seltner (Berlin), der für den ver hinderten Parlaineutsstciiograph Höhne (Eharlottenbürgs über das Thema „Kurzschrift, Wirtschaft n»d Wirtschaftlichkeit" sprach. In einstttndigcn Aus führungen hob der Redner den Wert der Kurzschrift für die Wirtschaft und über die Ersparnisse, die durch die Kurzschrift für die Wirtschaft erzielt werden können, hervor. Durch be hördliche ZivangSmaßuahmen könne keineswegs die Wirt schaftlichkeit eines Systems bewiesen werden. Der Redner verlangte freies Spiel der Kräfte, damit das Beste von selbst durchdringt. Ein großer Gabentcmpcl für die Preisträger ivar aufgestellt, u. a. hatte der Arbeitgeberverband einen wertvollen Nauchtisch als Preis gestiftet. —* Todesfall. Sonnabend verschied in Weicha infolge eines Gchirnschlages der Kgl. Sachs. Kammerherr und Major d. N. a. D. des ehem. Kgl. Sachs. Gardereiterrcgtmcnts Werner v. Heynitz auf Weicha. —* Die Verlegung der Insanterieschnle nach Dresden wird Anfang Oktober erfolgen. Die Insanterieschnle der Reichswehr siedelte bekanntlich vor etwa zwei Jahren von München ans politischen Gründen nach Ohrdruf tn Thü ringen über. Die Fähnriche werden jetzt für kurze Zeit be urlaubt, dann finden die Prüfungen statt, und am 1. Oktober erfolgt der Abtransport. Für die Aufnahme der Fähnriche ist die ehemalige Kadettcnanstalt in Dresden hergerichtct worden und für Ossizterswohnnngen wurden von der Stadt Dresden eine ganze Reihe zweckmäßiger Neubauten in der Nähe der Schule bcrcitgcstellt. Dte Insanterieschnle, die unter der Leitung des Generals von Amsberg steht, verläßt Ohrdruf mit 500 Fähnrichen, 60 bis 70 Offizieren und etwa 400 Pferden. — Lcbcnssragcn für Arbeiterinnen. Der Landesverband Evangelischer Arbeitcrinnenvcretne in Sachsen, e. V., wird am 18. und IS. September d. I. seine 7. Vcrtretervcrsammlung mit kurzem Lehrgang in Falkcnstein im Vogtland abhalten. Das Sammclthcma für die drei Vorträge ist „Lebensfragen für Arbeiterinnen". 1. „Berus" (Arbcitertniienschutz usw.s, 2. „Reinheit und Gesundheit", 3. „Glück". Es ist zu erwarten, baß diese Vertreterversammlimg wie die vorhergehenden von Arbeiterinnen aus dem Lande reichlich besucht werden wird. —* Cs brennt noch immer in der Fricdrichstadt. Die Feuerwehr wurde Sonnabend vormittags 8 Uhr nach der Bremer Straße gerufen, wo Ueberreste zusammcn- gcbrochener Nntzholzstgpel »vieder in Brand aeraten waren. Das Feuer wurde mit kleinem Löschgerät gelöscht. —* Großscucr in der Leipziger Natsmiihle. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag entstand in der Leipziger Rats mühle bet Zöschen bei Merseburg ein Großscucr. das die B'etricbsränme bis auf die Grundmauern einäsckertc. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Es sind etwa 8000 Zentner Mehl verbrannt. — Ein Klcingartcndieb inS Zuchthaus. Der dreißigjährige mehrfach vorbestrafte Arbeiter Ernst Oswald Reiche wurde vom Amtsgericht Dresden wegen zahlreicher, in Kleingärten verübter EinbruchSdlcbstähle zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und den üblichen Ncbenstrafcn verurteilt, gleiche hatte tn Dresden und Umgegend in vielen Fällen aus er brochenen Lauben and anderen Behältnissen alles mögliche gestohlen, was ihm verwertbar erschien. —* Mit dem Motorrad gestürzt ist am Montag früh sHl Uhr auf der Nähniygasse ein in Lausa wohnhafter Motorradfahrer: er zog sich schwere Verletzungen zu und wurde mittels Unfallauto ins CarolahauS eingellescrt. —* Königstcin. (L et ch e n I a n d n n gs. Im Laufe des Sonntagvormittag wurde auf dem Elbufer Königstein-- Halbestadt etn männlicher Leichnam am Strauche bär.genb gefunden und geborgen. Der schon stark in Ber» wesuna übergegangene Körper war mit einer Badehose be- kleidet und durch da» wieder einsetzende Hochwasser an scheinend schon von weit her angetrieben worden. — Chemnitz. sEtne gefährliche Situation.» Als in einer im dritten Stockwerke gelegenen Wohnung eines HauseS am Brühl eine Nachlaßverstcigerung abgekalten wurde, zu der sich etwa 70 Personen eingesunken batten, erfolgte plötzlich etn krachendes Geräusch. daS zahlreiche Personen zur Flucht aus dem Zimmer veranlaßte. Im nächsten Augen- blick gewahrten auch schon die unter dem VerstetgerungS- lokal wohnenden Mieter, daß die Decke vollkommen ge- sprungen war und sich durchbog. Es gelang »och, den Raum sofort räumen zu lassen, so daß größeres Unheil verhütet werden konnte. — Hof b. Oschatz. (Schlägerei aufetnem Polen, ball.) Bei einem Polenball kam es hier zu einer wüsten Schlägerei. Neun Arbeiter wurden teils leicht, teils schwer verletzt. Ein Arbeiter erhielt einen Stich, der die Lunge ver lebte und dte sofortige Ueberführung nach dem Krankenhaus notwendig machte. Große Blutlachen im Saale, aus -er Treppe und Straße zeugten von dem erbitterten Kampfe, der sein Ende erst fand, als die Polizei etntrnf. Der Urheber konnte bisher nicht ermittelt werden. Welleniachrichleki aus DeulWan- vom 2. August 1928 «Stationen I —5 von 7 Udr morqrn». Itbrioe Siaüonen non - »n, moroen»: Ort T», FS-- nperaiu Ha,«-. 8 -> o ren Zs« Wm rs s « G17 Weiler 7 i> U5, moraen» <2 >2 8 --§2 Drr»de» . . . ^-14 s-1ü s-18 öi L 7 Niel- -14 -17 -14 4 8 b JiI»»«.«tr,chI»Id, -1b -18 -13 L 8 8 LIiem»i>> .... -13 1ü -11 6 8 « Nonober, . . . -io -14 - v v'5ivc L L 7 glchleldrr, . . . - 7 - - 8 - - 8 ve V 4 7 Brocke» .... - 6 7 - - 8 515t ZV 6 « 7 D»rt>»m .... 16 7 7 SUN 4 zzamburg . . . 16 -1-N» 7 080 1 s 7 Nochen .... - ii -> i« -10 ZV 51 ZV 1 4 Swtnemiindr - -17 -4 LI -18 515,0 L L r Danzl, .... - ^18 LO -16 51 4 s 7 Verl,» - -18 -20 -13 510 4 1 06 De»»!«« .... -c -14 1V -18 51 i Ü 22 gr«nt,s»rl . . . - 14 7 ^-11 Süll r 7 Wiinchen.... -i -12 -s-IS ZV S 4 — Ertönter»»« detr. Wetter r 0 wolkenlos. I Heller. 2ha>dd»d«cki. Z wolktg. 4 bedeckt. 5 Regen. 6 Schnee. 7 Graxpei oder Kogel. 8 D»»P oder Nebel «Sichtweite weniger als 2 km>. 9 Gemüter. Temperaturen! -s- Wärmegrade — Killieyrat«. Beobachtungen an -er Lanüeswesterwarlk Vresöen-N. «tlv m Seeddbe 6 o) 2 ^ s s -1« -? ß s 5 ^ S k- sZ r- r: Miß. WW S L >ä s 1.8. LU. N. 7S5.9 -5 in.» 91 L 10,10 9-4 vorwieo. 1. 8. 9.0. 755.7 -t-14.6 87 ZV 51 ZV 4 10 10 OL-I dedecks m. zeüw r. s. 7 . v«. 7SS.7 4-14,4 92 51 S 8/IV »-« Regensch Köchsle Temp. des geilr. Tao«,: ch 14 s l Sonnenfcheindauer am 1. S.: — Std. Tiesfle Temp. der aeslr. Nacht: -p 18.4 j NieSerichlao: 7,0 mm Tiefst« Temp. am Erdboden: -t- 1i,S 0 j Schneeiiele: — Lnstdrnckvertcilnng. Depression unter 766 Millimeter in Ausfüllung Polen, Rußland; hoher Druck über 765 Millimeter Westeuropa bis Mitteleuropa sowie Skandinavien,- Depression unter 750 Millimeter nordöstlich von Island. Wetterlage. Im Bereiche der feuchten Nordwestströmung, dte zu dem Tief druckgebiet über Polen und Rußland strömt, dauert« bis beute morgen trübe regnerische Witterung an. Die genannte Depression verflacht unter Östwisrlsverlagerniig. Damit haben die andauern den Niederschläge ansgchört und die Wolkendecke zeigt Lücken. Eine durchgretsende Aenderung der Druckverteilung über Europa ist noch nicht erfolgt: das über Westeuropa gelegene Hochdruckgebiet wird auch morgen noch für unser Gebiet Zufuhr von Westluft bedingen, so daß die Wetterlage zunächst noch keine Stabilität aufwciscn wird. Zur Ausbildung einer Schönwetterperiode wäre der Nebertritt deS HochbruckkcrnS auf das Festland erforderlich. Hierfür liegen jedoch heute noch keine sicheren Anzeichen vor. Wettervorhersage. Wechselnd bewölkt: wärmer: örtliche Störunge« «ewitteriger Art nicht ausgeschlossen; abslancnde Winde aus nördlichen Richtungen. Allgemeiner WittcrnngScharakter der nächsten Tage. Weitere Entwicklung heute noch nicht sicher zu beurteile». Wasjersland der Elbe und ihrer Zuslttsj«. Ka< mnlll Mo- drnn Nim. 5>,rc> Laun Brand ei, Niet- nii> U,U. merck AuIIic. Dresden «1. !Zuü ». Aug. 4-IL7 -PILS -1- 92 -j-187 ^ 138 -1-188 86 -1- 100 ^-t79 4223 -,160 ckS8L 4188 4280 417ü 4345 - 58 4178 i* Turgenjews Mohnsitz als Schutzgebiet. Das HanS Turgenjews in Sapaßkvjc-Lntowinowo sGouocrnemeirt Orlows Ist durch das Orlvwer Gouvernementsmusenm r-'N-uricrt worden. Jährlich einmal sollen dort große Volksversamm lungen zu Ehren des Dichters unter Beteiligung von Ge lehrte» und Schriftstellern stattftnden. Di« Akademie der Wissenschaften hat beim Volkskommissariat für BildunaS-vesen beaiuragt, den Herrensitz als Schutzgebiet zu erklären und die Akademie mit der Fürsorg« und mit der Verwaltung des Turgeiiieiv-Musenms zu betrauen. t* Entdeckung einer mittelhochdeutschen Handschrist. Wie die „Ncichspost" aus Waid Hofen a. d. Thaya meldet, ent deckte der Leiter des dortigen städtischen Museums, Professor Rauscher, in einein alten Einband einen Doppelbogen aus Pergament, worauf 240 Verse vom Gedicht .Hartmanns von der Aue „Grcgorius auf Stein" verzeichnet sind. Die Hand schrift dürste aus dem 14. Jahrhundert stammen und ober deutscher Herkunft sein. i* Eine einzigartige Sammlung orientalischer Hand, schristea. Nach tcstamentarsschcr Bestimmung ist der Stadt Genf außer der reichen Bibliothek des verstorbenen Max von Bcrchem auch dessen Sammlung von Orientallen übergeben worden. Diese Sammlung steht tn ihrer Art einzig da. Es handelt (ick um Kopten arabischer Schriftdenkmäler aus dem ganze» islamischen Gebiet, dte Bcrchem selbst entweder an Ort und Stelle oder tn dtn Museen und Sammlungen Europas angcsertigt. oder die er auf Grund der Entzifferung von Photographien, die ihm zwanzig Jahre lang aus ollen Teilen der Erde zngingen, anfgczeichnet hat. Zu drei Ntcrtcln ist das Material unverösscntlicht»- cs ist mit Beschreibung und knappem Kommentar versehen. Was der Sammlung, die jetzt im Musöe dÄrt et d'-vistoire aufbeivahrt wird, besonderen Wert verleiht, ist, baß viele der kopierten Originale in zwischen verloren gegangen sind. s Vergnügungssteuer und „künstlerisch hochstehende Ver anstaltungen". Vom steuerlichen Standpunkt, aber auch grundsätzlich ist ein Erlaß des badischen Ministers des Innern interessant, der bei Veranstaltungen de» Beariss »künstlerisch hochstehend" solgendcrinaßen darlcgt: Unter den Operetten- und Schanspiclansführungen sind solche, die nach Inhalt und Darstellung — cS sind erste Operetten- und Schau- spiclcnicmblcs hierzu vervkltcbtet werden — ans einer aner- kcnncnsivcricn künstlerischen -Höhe stehen. Eine Durchsicht des Verzeichnisses der Vorstellungen des ApollothcaterS zeigt je doch, daß das Varietät,lästige vorherrscht und daß danach nicht der Eindruck erweckt wird, daß daS Unternehmen vorwiegend der Pflege guter Kunst unter Zurückstellung finanzieller Interessen dienen will. Bei der Entscheidung »ach Artikel N §21 der NcichSrntsbcstimmungcn muß aber davon ansgegan- hen werde», daß sitr die Beurteilung der künstlerischen Höhe eines ThcatcrnnicrnchmenS nickt einzelne Darbietungen waßgebcnd sein können, sondern daß dessen künstlerische Ge samtheit ausschlaggebend ist. P Ein Mcdici-Mnscum in Florenz. Der Stadtrat von Florenz hat aus Anweisung des Italienischen Innenministe riums den berühmten Palast der Medici dem MuseumS- komitee zur Verfügung gestellt. Die Säle des unteren Stock werkes werden ihren historischen Charakter wiedererhalten. Tagung für Deutsche Orgelkunsk in Freiburg. Di« Bemühungen der musikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freibnrg i. Br. um die Erforschung mittelalter licher Musik, zumal dte praktischen Vorführungen des dor tigen Collegium Musicum und dte Erstellung der nach dem berühmten alten Theoretiker und Tonsetzer benannten „Prae- torinö-Orgel", sind längst über dte engeren Fachkreise hinaus bekannt geworden. Dte Tagung für deutsche Orgelkunst, die Ende Juli dort vor sich ging, fand also den Boden für ihre Bestrebungen denkbar günstig vorgepflügt, und es rvar kein Wunder, daß die Beteiligung äußerst rege war: man zählte rund 500 Teilnehmer, wovon etwa drei Viertel von auswärts — aus dem Reiche und ans dem Auslande — gekommen waren. Man darf fcststellen, daß dt« Sache, dank der ehrgeizigen fleißigen Vorarbeit Prof. Dr. W. Gurl 1 tts, im ganzen beim richtigen Ende angcpackt worden war: Berichte von Fachlouten über allerhand Orgel- und Organistenfragen wurden durch praktische Vorführungen ergänzt. Hier über die Fachberichte nur ein Ucbcrschlag: In seinem Er ö-f-snungsvor trage ver breitet« sich Gnrlttt über die Wandlungen, denen das Klang- ideal und der Bau der Orgel tm Laufe der Jahrhunderte durch die verschiedenartigsten Einflüsse der Praxis und der Zcitstrvmungen unterworfen waren. Zur Geschichte der Orgelkunst boten weitere Beiträge: Oscar Walckcr, der Erbauer -er Praetorius-Orgcl, in feinem Referat über dte Geschichte der Orgelmensuren und dte Bedeutung für die Kunst deS Orgelbaues, Ernst Fl ade (Plauen) über den Orgelbauer Gottfried Silber in an», Wil- Helm Fischer (Wiens über die konzertierende Orgel im Orchester des 18. Jahrhunderts sein fesselnder Bortrag, der im wesentlichen auf die wichtige Feststellung hiiianslicf, daß Händel recht hatte, dte Orgel dem Orchester als Solvinstrn- mcnt gcgenitberzustellen), Gott hold Frotscher (Danzigs über die Registrierung -es 18. Jahrhunderts, ArnoldSche- rtng (Halle a. S.s über die Orgelbegleitung von Vokal- werten des 15. Jahrhunderts, wobei er an Hand des durch Lichtbild auf die Leinwand geworfenen rechten Flügels des Genier Altarbildes in äußerst anregender Weise sprach; endlich Karl Hasse (Tübingen). Hermann Keller sStnttgart) nnd Hermann Erps sMünstcr i. W.s über neuere Orgel- mnssk sRcger und die Gegenwart). Praktischen Gegenwarts fragen gingen — neben dem teils geschichtlich, teils praktisch eingestellten Walckerschen Vorträge — nach: das Referat Hanns Hcnny JahnnS (Hamburgs über Gesichtspunkte für di« Wahl zweckmäßiger Pfoifenmensnren, wobei übrigens das alte Orgelgebläse gegenüber das moderne, pneumatische System ausgcspielt wurde; die Ausführungen Hermann Jungs (Lndwigsbnrgl über Vorschläge zu einem einheit lichen Aufbau von Disposition und Sssteltisch; die Vorträge Fidelis Böse rs über Orgel und Liturgie; I. M. M U l l c r - B l a 1 t a n s (Königsbergs über Ausbildung der Organisten, und FrihLehmanns (Göttingens über die neue Orgel als Instrument der Volksbildung. Den Or- ganistenberuf betreffende wirtschaftliche Fragen wurden merk würdigerweise nicht berührt. Von den beiden praktischen Vorführungen der PraeioriuS- Orgel nahm man als wichtigste Erkenntnis mit nach Hause: daß das Tonwcrkzeug sich zur Wiedergabe der Musik um 1000 ausgezeichnet eignet, daß es aber schon den klanglichen An forderungen eines Buxtehude oder gar eines Bach gegenüber versagt. Zumal dieser hat bei seinem Schaffen eben schon ganz andere Werke im Auge gehabt. Diese Bemerkung mußte man sogar beim Spiele eines Meisters wie Sittard (Hamburgs machen. Aber jener alten Kunst wird daS klanglich sehr feine Instrument, wie der in jeder Hinsicht meisterliche Vortrag Karl Matthaeis (Winterthur) bcivies, in idealer Weise gerecht. Freilich sei bemerkt, -aß eS keineswegs eine ganz getreue Nachbildung des alten Musters -arstellt, denn eS ist bereits auf verschiedene Weise — besonders durch pneumatischen Antrieb und Negistcrvorbereitnngen — etwas modernisiert. Eine Darbietung zeitgenössischer Orgel« musik in der Martins-Kirche hätte beinahe anssallcn müssen, da Günther Ramin und E. Gatscher, die dafür gewonnen waren, erkrankten. So mußte in letzter Stunde fast die ganze Spielfolgc nmgeworfcn werden, nnd von den vielen ans dem Manuskripte versi>rochencil Werken blieben nur zwei: eine Choralsvnate von Heinrich Kaminsky (gespielt von Körner- Nürnbergs und Elwralvvrspicle von Franz Phlipp (gespielt vom Tonsctzcrl: während jenes Werk die darauf gesetzten Er wartungen nicht erfüllte, sich vielmehr — merkwürdigerweise-, reckt lahm in der Erfindung ansivicS, überraschten die Vor spiele durch ungewöhnliche Feinheiten. Im übrigen erklangen schon bekannte Werke von Karl Hasse, Franz Schmidt und Arno La»dmaun. Eine Vorführung anSgewählter Denkmäler der Musik des späten Mittelalters hätte man sich als Zugabe gern gefallen lassen, wenn die clivristischc und instrumentale Wiedergabe, die daS Collegium Musicnm der Universität tm Verein mit einigen Knaben unter Dr. H. Besselcrs Leitung und mit dessen Einführungen besorgte, künstlerischen An sprüchen genügt hätte. Hier hätten gewiegtere Chorsänger und BcrufSmiisikcr herangezogeu werden müssen. Georg N. Walter (Stnttgarl) wirkte als Solotcnor in bekannt verläßlicher Weise mit. Endlich hätte man uns die Vorführung einer „neuzeitlichen Versnchsorgcl". die vornehmlich als Kino- Universalinstruincnt gedacht ist, »ns verschiedenen Gründe« ersparen können. na.
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