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82S >er f» Sahrgang. 444 Abend-Ausgabe Dienstag, 21. Seplember 192« Gegründet ISS« DradlanlchrM» »achetcht«, gernsprecher. Sammetnummer, 20 2»1 Du» ftir Nachlgelpriich, i SO Oll. o»m IS di» 30. Sepiemder I92S dei liigl. zweimultgerJuftellunj, Ir,i Aau» I SO Md. ^"AUgs- IVLvUyl Poftd-jugepret, lur Monai September 3 Mark odn« Polliuslellungsgebtidr. Siegel»,m«er Id Ps,»,i,. Di» Slnretaen werden nach Sioldmard derechn«!: di» «in'paMg» 30 mm drei!« 3«U» 30 Pia., iür au«wiir>» Pia. yomilien-nzeiaen und Siellenaeiuch» odn» Nadaii IU Pit,., aukerdald SU Pia-, di« so mm drei!» RedlamezetI» ISU Pia.. auiierdaid SOU PI«. ONerlenaedlldr 10 Psg. Au«w. Auiirita» aeoen Pornu«b»iu>HI- Schrtftlittuna und Äoupig»ich!in»li»r»! M»ri»nslr»t>» 38^2. Druch u. Drriaq oan Mrpich » AetcherdI in Dreiden, Poftlchech-Aonla 1068 Dreeden. Dachdnild nur mi, »euiiicher Vueilenanaav» »Dresdner Nachr " zuiüliia Unaerianai» Schriiliiiikd» werden nick, -luidewadrt. Was wird Poincare tun? Widerstände im französischen Kabinett gegen die Berföhnungspolitik Briands Passiviläk -er -euischen Auhenhan-elsbilanz im August. — Die Toien -er Fluikalaslrophe in Flori-a aus 2ÜV0 geschäht. iidri di» -roichn, i , I »« -lila ieria» ,01» m S SM »r» «wider »-HI»,, ^HII. lgs uaö e. ve/e M,r lue» ml,»" leekied «?!»« ,p» >«r.I»d kio-tia ad«" fliiei» »M >p» 1», r»m» oll SlSt- «N«, iert >nilon I,»' ni«i»«l 6» »ni»S re «ii« > Ildr >»,ri«I n «me onellrn »scher. »eiaen! reeden. nender «öderer liinin» a oder »runde ai der preiie«. oe Sr- «zewen »den er mmier eieil'» end'r' «n. Drian-s Bericht im Ministerrat. ID u r ch F u n k i p r u ch.i Paris, LI. September. I« dem hcute vormittag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik abgchaltenen Minister- rat erstattete Austenminister Briaud Bericht über die Haltung und die ArbeUcn der französischen Delegation in Genf. Die Regierung beglückwünschte ihn zu dem er» zielten Resultat. In der nächsten Sitzung des KabincttSrats soll die Prüfung der technischen Probleme vorgenommen wer den. Sin KabinettSrat findet nächsten Donnerstag und ein »euer Ministerrat am 1. Oktober statt. Ucber die zwiespältige Stimmung im Kabinett unter richtet die nachfolgende Diel düng: Paris. 21. Sept. Die Erörterung des Ergebnisses der Unterredung zwischen Briaud und Stresemann dürfte beute im französischen Ministerrat zu lebbaftcn Auseinander setzungen führen. Tardieu. Barthon und Marin haben es ab gelehnt. sich mit der auswärtigen Politik Briands solidarisch zn erklären- Die Entscheidung liegt nun bei PoincarS. Das .Journal des Däbats" meint, dak das Kabinett Poincarä zweifellos die Politik von Locarno und deren Folgen akzeptiere. Diese Folgen aber schlössen keineswegs die Aus gabe der beherrschenden Position Frankreichs ein. Die Ver minderung der sranzösischen BesatzungSstreitkräste müsse alS Gegengewicht die Einrichtung einer Kontrolle erhalte«, die ohne Ermächtigung der Reichsbchörden wirksam anSaeübt «erden könnte. Es wäre auch nicht «»möglich, iür dies« Ueberwachaug die Rheinländer selbst zu interessieren, die be fürchten müsste«, dass eines Tages ihr Land zum Schauplatz bewaffneter Zusammenstöße werde- Frankreich dürfte niemals den Vertrag von Ver sailles zerschlagen, um dafür fragmentarische Zugeständnisse hinsichtlich der Zölle oder etwaiger Vorschusszahlungen zu er halten. Ebenso wäre cs unklug, den Dames-Plan aufs Sviel zu setzen, ohne vorher zum mindesten etwas Gleichwertiges in die Händ- zu bekommen. Es werde überhaupt die Frage erörtert werden müssen, ob der Dawcs-Plan Deutschland die Freiheit lässt, eine Sonderentschädigung zu leisten, von der seit Thoirn vielfach die Rede sei. Als interessantestes Moment einer dentsch-sranzösischcu Zusammenarbeit wird mit Vorliebe die Möglichkeit einer gemeinsamen Front gegen Washington in der Schnldensraae in den Vordergrund gezogen. Sanas veröffentlicht eine Erklärung, in der es heisst: Das Gerücht, dass innerhalb und ausserhalb der Regierung Unstimmigkeiten hinsichtlich der von Vriand eingcleitetcn Ver handlungen bestünden, entbehre jeder Begründung, zumal der Minister Briand bisher den übrigen Kabinettsmitglicdcrn überhaupt noch keine Darstellung über den Verlaus dieser Verhandlungen gegeben hat- Englan- un- Thoiry. London, 20. September. In hiesigen massgebenden Kreisen wird die von gewisser Seite auf dem Kontinent verbreitete Ansicht, die in den letzten Tagen erfolgte AnnäHerung Deutsch lands und Frankreichs sei der britischen Negierung nicht an genehm. da sie eine Spitze gegen England enthalten könnte, als „vollkommen absurd" bezeichnet. Es wird betont, dass ein grosser Teil der Tätigkeit Chamberlains der Erreichung des erwähnten Zieles gewidmet gewesen sei. und hervorgehoben, ein wie grosses Interesse England an allem habe, was zur Förderung des cmropüischcn Friedens und zur Beseitigung einer Kriegsgefahr auf dem Kontinent beitrage. Zu dem hcute in Paris stattstndenden Ministerrat schreibt der „Daily Chroniclc" au leitender Stelle, man habe Poin- carü als den Mann der Ruhr bezeichnet, aber daraus folge nicht, dass er unter anderen Umständen nicht auch eine andere Haltung cinnehmcn könne. Was er indessen denke und was auch Briand denke, sei, dass keine halben Massnahmen ge troffen werden dürsten. Falls Frankreich willens sei, die militärischen Vorsichtsmassrcgelu gegen Deutschland ans- zngcben. müsse cs Deutschland wirklich zu seinem Freunde machen. Es dürfe sich nicht nur um einen Waffenstillstand oder ein Tauschgeschäft handeln, sondern um eine Entente oder vielleicht sogar einBiinduis. Eine solche Entwickelung müsse, wie der französische Instinkt ganz richtig fühle, in Grossbriiannicn Unbehagen erregen, aber es sei nicht britische Tradition, anzunchmcii, dass die Gewinne anderer not wcndigcrweise Verluste für England selbst verursachen müssten. „Daily Telegraph" schreibt: In diplomatischen Kreisen Londons sei man entschieden skeptisch bezüglich der Frage, ob Poincarü eine Politik mitmachen werde, die die sofortige Re vision der Bestimmungen des Versailler Vertrages über die Rheinlandbesetzung einschlicssc. Ausserdem würde er wie die französischen ArmecfUhrer nicht auf die Forderungen gegen geheime militärische Organisationen in Deutschland und wegen der Stellung des Generals v. S e c ck t verzichten wollen. I n finanzieller Hinsicht habe der Plan vielleicht die Unterstützung Louchcurs und der französischen Industrie, aber wenn seine Befürworter für eine Mobilisierung von Eisenbahnobligationcn in Höhe von 250 bis 100 Millionen Pfuyd Sterling und für «ine Annullierung der französischen Kriegsschulden an Amerika eintreten, so beweisen sie, dass sic den politischen und finanziellen Standpunkt Amerikas nicht be griffen hätten. sW. T. B.j Die Gesahr Poirrearö. Der ..Temps" an die englische Adresse. Paris, 2l. September. Der „Temps" geht auf die Frage der Rückwirkungen der deutsch-französischen Annäherung ans die englische Politik ein. Es gäbe politische Gruppen in England, die behaupteten, dass der englische Einfluss in Europa nur dann von Bedeutung sein könne, wenn Deutsch land und Frankreich zum mindesten Rivalen blieben. Auf keinen Fall dürfe die Leutsch-sranzösischc Annäherung zur Folge haben, dass die Bande, die Frankreich, England und Italien verbinden, aufhörten. Es wäre ganz unverständlich, dass in England derartige Befürchtungen nach der Unter redung in Thoirn laut werde» können. Im, übrigen dürste man aber nicht vergessen, dass seit sechs Jahren cs gerade die Engländer gewesen seien, die Frankreich verhindert hätten. Deutschland zur strikten Anhaltung des Versailler Vertrages zu zwingen, und dass durch die Pression der englischen Ne gierung im Jahre 1921 mit dem Dawcs-Plan die Politik der Versöhnung und der Verständigung mit Deutschland cinsctzte. Die englischen Freunde könnten sich also über eine deutsch- französische Annäherungspolitik nicht beklagen, ohne nicht auch ihre eigene Politik in den Nachkricgsjahrcn zu tadeln. <T. U.) Parmenlier in Berlin. Verhandlungen über die Eiseubahnobligationc«. Berlin, 21. Sept. Der französische Parlamentarier und Sachverständige Parmentier, der den Plan über die Ver wendung der Eiscnbahnobligationcn zugunsten der französischen Währung schon vor längerer Zeit in einer ausführlichen Denkschrift behandelt hat. die auch bei den Genfer Verhandlungen eine Rolle spielte und deren Inhalt von Loucheur gebilligt wird, hält sich augenblicklich in Berlin auf, um mit massgebenden Stelle», offenbar auch mit dem ReparationSagenten, über diese Frage zu verhandeln. Die Eingabe -es Memel-Lan-lages in Genf. Juristische Zwirnsfäden. Genf, 21. September. Der Völkerbund behandelte im Laufe deS gestrigen Nachmittags den Bericht des Juristen- komitecS zu der Eingabe des m c m c l l ä n d i s ch c n Landtages an den Völkerbund. Der Präsident teilte mit, dass cS etn Mehrheitsbcricht sei, der hier vorltege, sowie eine kingehende Stellungnahme des schwedischen Juristen S i ö - borg. In dem Bericht wird erklärt, dass das in Frage stehende Vcrsahren der Anrufung des Völkerbundes durch den memelläudischen Landtag den Bestimmungen deS Artikels 17 der Mcmcllandkonvcntion nicht entspreche. Eine Stellung nahme der Einwohner oder Behörden van Memel über einen Bruch der memelläudischen Konvention durch die litauische Regierung müsse ei» z c l n an die R e g i c r u n g e n gerichtet werden, die im VölkerbnndSrat vertrete» seien und nicht an den Völkerbund. Der Artikel 17 sehe eine Intervention des Völkerbundes nur vor. wen» ein Mitglied dcö VölkcrbundS- ratcS dem Rate von einem Bruch der Memeler Konvention Mitteilung gemacht habe. Dies könne icdeö Mitglied de» BölkcrbnndsrateS tun, wenn seiner Ansicht nach genügend Gründe für die Notwendigkeit eines Vorgehens des Völker- bundc» vvrliegen. Nach Verlesung des Berichtes des InristcnkomiteeS ergriff Kußcnmtnister Dr. Stresemann da» Wort. Er erklärte, e« erscheine wesentlich, festzustellen, dass jede Macht im Völker- bundSrat berechtigt sei, Fragen vor den Rat zu bringen, wenn genügend Veranlassung dazu vorzuliegen scheine. ES sei jedoch nur eine Frage zweiter Ordnung, ob die Frage zunächst an das Sekretariat gerichtet würde, ober einer Macht, die im Völkerbund vertreten sei, direkt zugcleitct werde. Lord Robert Secil erklärte. eS sei schwer, über diese Frage zu diskutieren, da eine Einigung im Juristenkomitee nicht erzielt worden sei. Jedenfalls habe jedes RatSmitglied bas Recht, eine Frage vor den Rat zn bringen, wenn ihm das zweckmässig erscheine. Sln-enburg un- -er polnische Aalssih. Keine Weisung des Reichspräsidenten an die benlsche Delegation Berlin, 21. September. Entgegen anderweitcn Meldungen wird von berufener Stelle kategorisch erklärt, dass Reichs präsident von Hindenburg werdcr brieflich noch tele- graphisch noch auf anderem Wege eine Weisung an die deutsche Delegation nach Gens hinsichtlich des polnischen Rats- sItzeö gegeben, oder dass er Einspruch dagegen erhoben habe, dass die Delegation für den polnischen Natösitz stimme. — Wenn behauptet wurde, der Reichspräsident dürfe überhaupt seine Meinung in solchen Fragen nicht änssern, so widerspricht dies der Verfassung. Nach Art. 17 vertritt der Reichspräsident das Reich völkerrechtlich und schließt tm Namen des Reiches Bünd nisse und andere Beiträge mit auswärtigen Mächten. Darnach muss er selbstverständlich das Recht haben, seine Meinung zn äußern. Ebenso selbstverständlich ist cS, dass zwischen dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler ein Meinungs austausch über solche Fragen stattftndet, was auch in diesem Falle geschehen ist. Man müsste sich vielleicht in Deutschland ein wenig mehr darüber klar werden, dass die Konferenz zwischen Stresemann und Briand in Thoiry nicht etn improvisiertes Zusammen treffen war. bei dem zwei schöne Seelen ihre innere Ueber- einstimmung entdeckten, sondern dass diese Besprechung von langer Hand vorbereitet worden ist, durch Unterhandlungen, die sich monalelana zurllckerstrecken. Ter Tag von Thoiry dürste somit auch nicht der Beginn einer neuen Aera sein, sondern — und diese Feststellung kann die Bedeutung der dort gepflogenen Unterhaltung keineswegs herabsetzen — nur ein Schritt weiter ans dem Wege, der von Stresemann am V. Februar 1925 eingcschlagcn wurde, als er mit seiner be kannten Garanticpakt-Note an die Regierungen der Feind- bundstaaten herantrat. Tie Tatsache, dass diese Intention im groben und ganzen den gewünschten Erfolg hatte, hat den Tag der Abscndung der Garantiepakt-Note zum Be ginn einer neuen Aera gemacht, wenn man durchaus vom Be ginn einer neuen Aera sprechen will. Jetzt aber stehen wir mitten in der Entwicklung dessen, was damals eingcleitet worden ist. In seiner grossen Rede vom 23. Okt. 1925 in Karls ruhe hat Stresemann diesen seinen Bcrständigungswillen prinzipiell begründet. Er sagte damals, er sei entschlossen gewesen, „aus einem neuen lengliich-französischeni Bündnis gegen Deutschland eine Verständigung mit Deutschland zu machen", und äußerte über die deutsche Bereitschaft zum Ein- tritt in den Völkerbund: „Da ich der Meinung bin, dass nach Erringuna unserer gleichberechtigten Mitgliedschaft im Völkerbunde ... es von Nutzen sein kann für Deutschland und dann auch für die deutschen Minderheiten draußen, deshalb haben wir uns zur Bejahung entschlossen, ohne Begeisterung und ohne Enthusiasmus, sondern einfach aus der Erwägung heraus: Du kannst damit etwas Gutes tun." Aus diesem selben VcrständigungSwillen sind auch die Verhandlungen mit Frankreich bis Thoiry entstanden, und auf die deutsch-fran zösischen Beziehungen legt ja schon die Note vom 9. Februar 1925 besonderen Wert. An dem Willen zum Frieden ans seiten der deutschen Negierung ist also nicht zu zweifeln. Wie steht cs damit aber auf der anderen Seite des Rheins? In diesen selben Tagen, während deren die deutsch-französische Annäherung der bei derseitigen Außenminister in dem kleinen Städtchen unweit des Ufers des Genfer Sees vorbereitet wurde, spielten sich auf deutschem Boden die Hcrbstmanöver der französischen Ve- satziingsarmee ab. und zwar unter der betont politischen Ten denz der Abwehr eines Vorstoßes der deutschen Truppen über den Rhein. Deutsche Friebensenthusiasten jubeln .über Briands Verständigungswillcn, indessen ein Teil der fran zösischen Armee eine von der Pariser Regierung gebilligte Provokation begeht und die Gegenoffensive am Rheine probt mit der Richtung nach Osten. Eine besondere Note aber er hält diese französische Sicherheitsmaßnahme — Frankreich ist ja um nichts in der Welt so besorgt als um seine Sicherheit — dann, wenn man liest, daß während der deutschen Gruppen- manövcr in der Nähe von Mergentheim ein Fliegerangriff durch losgclassenc Kinderballons markiert wurde. Dort ein Niesenaufwand von Truppen unb allen möglichen modernen Kampfmitteln, hier einige Regimenter und Kinderballons. Dort Tausende von Soldaten, die sich tm Kriegführen gegen eine angcdcntcte deittschc Armee üben, und hier Deutsche, die sich nicht genug tun können, Frankreichs Verständigungs- Willen in den Himmel zu heben, obwohl von seiten der deutschen Regierung mehrere Male eindringlich gewarnt worben ist, an diese Konferenz zwischen Stresemann und Briand n-icht allzu grosse Hoffnungen zu knüpfen. Hat doch erst in diesen allerletzten Tagen, unmittelbar nach -er Zu- sammenkunst ein französischer General anlässlich einer Ge denkfeier auf dem Fort Douaumont eine Propagandared« gegen die Rhctnlanbräumung gehalten und es als Frank reichs oberste Aufgabe bezeichnet, das Heer zu organisieren. Auch die fcierltclx: Enthüllung des Gallieni-Denkmals in Paris ist noch nicht so lange her mit ihren deutschfeindlichen Reden zur Erinnerung an den Befreier Frankreichs, der tn den kritischen Scptcmbertagen 1911 den Anmarsch der Deutschen ans das zitternde Paris zum Stehen brachte. Eines nun ist in diesem Zusammenhang von grösster Be- deutnng. und gerade dieses eine scheinen unsere Friedens- sanatiker nicht zu sehen: in Frankreich herrscht Poin- cars, seinerzeit im Juli als der „Retter" der Nation be grüßt. Poincarö aber ist der Erzieher des französischen Volkes zur Hass- und Revanchepinchose non 1911 nnd hat so» mit eine furchtbare Schuld aus sich geladen. Auch nach dem Kriege haben wir ihn, den SonntagSredncr, nicht als einen Deutschenfreund, als einen durch ein Wunder bekehrten Saulns-Pauluö, kennen gelernt. Ob er das durch die Lobes- hnmncn der deutschen Pazifisten werden wird, ist auch noch nicht klar. Und waS Stresemann. von ihm hält, das hat er tn der erwähnten Rede folgendermaßen z»m Ausdruck gebracht: ..Ich habe eines bis zur Evidenz gemerkt, dass kür das deutsche Volk daS eine gilt, dass der Mensch nichts leichter und nichts lieber vergißt, als it b c r st a n d e n e Gefahren. Was da war. existiert für ihn nicht mehr, -aS nimmt er alS selbstver ständlich bin und weiß nicht. .. . dass eS doch noch nicht lX Jahr her war. dass Poincars den Ton tn Europa angab un erklärte. dass die Frist der Besatzung noch nicht zn laufen be gonnen hätte." Die liberstandene Gefahr Poincars aber ist wieder auferstanden, ihr verdanken wir die Zerschlagung der