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Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-01
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
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Nr. 202 S-Ue « Der neue Vergnügungspark -er Jahresschau. Die Heit der Eröffnung der dieSiährigen Jahreoschau rückt immer näher. Spätestens am l Juni soll die dteS. jährige Pavierauöstellung feierlich eröfsnet werben. ' Schon viel ist geschrieben worden von der unendlichen Viel seitigkeit dieser Ausstellung, die das kurze Wort „Papier" nicht im entferntesten zu umschreibe» vermag. Aber ganz ab gesehen von der unendlichen Fülle bes hochinteressanten Stoffes dieses Knlturfaktvrs unserer Zeit lockt den dies jährigen Fahresschaubeiucher noch etivaS ganz anderes. SS ist der Vergnügungspark, der völlig neu geschliffen - wurde unter den herrlichen Sichen, Platanen und Kastanien im drohen Garten zwischen Stübel-AUee und HcrkuleS- Ailee. die bekanntlich zu dem AuSstellungSgelände gehört. Tie FahreSschau hatte seit ihrem Vestelien de» Ehrgeiz. ihren Vergnügungspark immer schöner und reichhaltiger zu ge. sialten, ihn zu einer wirklichen Erholungsstätte der Frenrüen in Dresden, insbesondere aber auch der einheimischen Ve- völkeruna zu machen. Nun hofft die FahreSschau. ihrem Ziele ».ibergekommen zu sei», es wird keine zweite Stätte in Dresden ' geben, die so schön gelegen und zugleich so amiisant ist. Ikeberall sind neue Gaststätte» hier entstanden. eS locken Musik und Tanz, Theater und Rerue, Gesang und Humor. buben und drüben Aachen und Frohsinn Mitten aber in all den Lustigkeiten das Lustigste, aus eine», groben Platz zuiainmcn- gefasit der ..Rummel". Natürlich ist ein grober Tanzvalast da. in dem sich die „D'uertänzer" das Stelldichein geben, auber- dem noch ein kleinerer Tanzpavtllon mit einer entzückend gelegenen T a n z t e n n e im Freien. Hier wird nach mittags beim 5-Uhr-Tce -er Tanz beginnen und soll nicht mehr wie bisher nur an bestimmten Tagen abends statt- . finden, sonder» täglich bis zum Schlug der Polizeistunde. Eine ganz besondere Neuigkeit stellt ein grobes Tbeater-Eass dar. mit einer Bühne im überdeckten Raum und einer Freilichtbühne, die sich in einem anschliebenden groben Garten befindet, in dem 1000 Menschen Platz finden. Hier werden das Ballett, die Pantomime. Tänze bedeutender Künstler, grobe Modeschauen usw. zu sehen sein. Fm ganzen Gelände deS Vergnügungsparkes ist Wert daraus gelegt, dab man sich so viel wie eben möglich im Freien ausruhcn und erholen kann. ^ Plan soll nicht sagen, dab nur die vorjährige Gartenbau- ^ Ausstellung -em Auge etivaS Unvergebliches geboten hätte. Auch diesmal sehen wir wieder lzcrrliche grobe Schmuck- anlagcn innerhalb der Hallenböse. und der Vergnügungspark ist so angelegt, -ab man allüberall im grünen Laubgedränge daS findet. ivaS man sich wünscht zur Erholung und zum Ausruhen. Auch ein neuerstandeneS Oberbavcrn gibt Ge» legenhcit „n Freien zu sitzen, ebenso wie ein kleineres Bier- . restaurant mit Garten und musikalischen Vorträgen. Ganz neuartig dürste das Kind er eck sein mit einer groben Halle zum Ansenthalt für unsere Kinder, die unter Aussicht von , Kindergärtnerinnen sich mit Schattenspielen, mit Mario netten oder beim Kasperle, mit Spiel- Turn- und Sport geräten die Zeit vertreiben mögen. Aber auch für die Groben, die einmal Kinder sein wollen, gibt es aus dem Rummelplatz eine Menge lustiger Dinge, die nach deS Tages Arbeit »vd in unserer sorgenschweren Zeit uns Aergernisie und Ent täuschungen vergessen lassen. ES sei noch gesagt, dab für die Musiksreunde neben den täglich nachmittags und abends im .Hauptrestaurant stattfindenden Konzerten, für die die be liebte F c i e r e i S - K a p e l l e wiederum verpflichtet wurde, auch öftere in der Woche besondere Konzerte im VergnügunaS- r>ark und Promcnaden-.Kvnzerte >n der HerkuleS-Allee. die sich abends in festlicher Beleuchtung dem Benicker zeigen wird, stattsinden. Durch die Herkules Allee gebt auch ein direkter Weg zum Vergnügungspark, ans dem ein Fährverkehr mit Pferd und Wagen eingerichtet ist. Es ist wobt üb"rsl"ssia. nochmals zu fragen: findet man alle diese ständig statt- ' findenden, wunderschönen Belnstiaunaen und Unterhaltungen E an einer anderen Stätte in Dresden? Dazu aber wird die FahreSschau diesmal mit groben Festen. Feuerwerken. Fllu- , minativncn und Veranstaltungen aller Art in einer Zahl auswarte», wie es bisher noch nicht der Fall gewesen ist. Damit ist nicht etwa nur die grobe FahreSschau woche j geweint, die diesmal Ende Anaust Ank-'na September stett- 'H findet, vielmehr sollen diese Veranstaltungen nKi'hrend der ganzen Dauer der Ausstellung bis Ende Sevteinber in jeder Woche stattsinden. Der Kauf einer Dauerkarte, der für .. Herren 1ö Mark betragt, für Damen 12 Mark, dürste sich schon auS diesen Gründen von selber lohnen. Für icden Ein es heimische», ssir '«den Gast und iedem Fremden wird in diesem sl- Sommer die Parole lauten: Wir treffen uns im Vcr- - nnügnngsvark der FahreSschau! Ofterkagunq der ehemaligen Erucianer. Die Auswirkungen der so glänzend verlaufenen 700- Fahrfcier der altehrwürdigen rlms mator (lruaiava zeigten sich - begreiflicherweise auch bei der setzt im groben Fohanneshof- Saal abgehaltenen Ostertaaung der ehemaligen Kreuzschüler, die in stattlicher Zahl von fern und nah herbeigceilt waren, um ihr Zusammengehörigkeitsgefühl wieder z» betätigen. Fn sechs Fahren ist die Vereinigung von 300 Mitgliedern aus , l 200 angewachlen. was einen schönen Beweis für den Zusammenhalt aller derer, die sich zu dem blauweiben Panier — »Dresdner Xachrtchtea* -» ihrer frühere« Bildungsstätte bekennen, bilbet. De« vor. sitzende Rechtsanwalt und Nota, Tbüme feiert« in seiner Begrüßungsrede diese alte Lruetanertrene und lteti die Fest, tage vvm Oktober vorigen Jahres noch einmal erstehen, während Rektor Prof. Dr. Qelck der Vereinigung und dem um Ne und da» Gelingen de« Jubelfeste» verdienten vor. sitzenden den Dank der Schule abstattete, bie glücklich mär«, in der fest organisierten alten Herrenschast einen solchen starken Rückhalt zu baden. Für die Ehrengäste sprach General Schmidt, der Bor. sitzende der ckiaoipuli quonctom kuckiaaini, welcher dt« Be deutung de» humanistischen Gvmnastum» und dt« Notwendig, krit der Pflege humanistischen Geiste» mit treffenden Morten kennzeichnete. Dr. Brigg», Abiturient rom Jahre 1883. der lange Jahre dauernd in «merika geweilt bat und durch leine Tätigkeit al» auSlänLtscher Journalist sich auch ständig ans AuSlanbSretsen brsinbet. hatte «» sich nicht nehmen kaffen, auch zu diesem festlichen Abend sich wieder etnzusinden In geistvoller Rebe führt« er au», wt« ihn di« Schule gelehrt habe, von höherer Warte au» da» Leben zu leben und wie sich durch diese» ständig die Erinnerungen an seine «rruzschulzeit zöacn. Gebrimrat Gtürenburg. -er allseitta begrüßte frühere Rektor, schilderte mit feinem Humor, wie späterhin die Tagungen der alten Erucianer ein »o ganz andere» AuS- sehen erhalten würden, wenn bi« jetzigen zahlreiche» Kreuz- schulerinnen dann nach Absolvierung der Schule al» aleich- berechtigte Mitglieder deren Zechrr-Reihen „bunt" gestalten würden Noch manches treffliche Wort wurde zum Preise der Schule wie der Bereinigung gesagt und Gesänge ehemaliger An. gehöriger des Kreuzcbore» trugen in Verbindung mit ernsten und heiteren KommerSliedern dazu bet. dast wie stets schon bei den Zusammenkünften der ehemaligen Erucianer. so auch wiederum bei der jetzigen Ostertagung die Begeisterung siir die alten Ideale, dir treue Kameradschaftlichkeit aus dem Boden der gemeinsamen Liebe zur alten Schule, sich in schönstem Lichte zeigte. Professor Klemperer über -a» heurige Frankreich. Vor der Ortsgruppe Dresden der Gewerkschast Sächsischer Staatsbeamten hielt am Freitag abend Professor Dr. Klemperer einen Vortrag über die Psyche de» moderne» Franzosen. Absichtlich in diesem Vortrag den Ton einer Plauderet anschlaaend. ging der Redner von einer Stelle in einem Roman von FuleS Romain aus und erläuterte so die absolute Selbstgewißyeit des Parisers. Parts spielt eine un. endlich größere Rolle al» etwa Berlin oder London. Diese Entwicklung hat sich schon sehr früh angebahnt, sie vollendete sich im 17. Jahrhundert und. obwohl der Hof von Versailles i» der Revolution unterglng. ist bis aus diesen Tag noch immer Paris der Repräsentant Frankreichs. Regionalistische Selbstäiidigkeitsbestrebungen sind unbedeutend: im Gegenteil, der Provinziale strebt nach Paris, insbesondere der Beamte, und da sich Parts sortlausend auS der Provinz eraänzt, zeigt die Weltstadt jo aikch so viel Provinzialismus und Spießertum. Eingehend beschäftigte sich der Redner mit der neuer dings austauchenden Fdee, daß Pari» eigentlich die Haupt, stadt der Welt sei und aus dem europäischen Staatensnstem herausgenommen werden müßte. So stark die internationalen Einwirkungen des FilmS, von Radio und modernen Ber. kehrsmitteln sind, so bleiben doch die besonderen nationalen Eigentümlichkeiten, die traits Sternsl», bestehen. — Bei der Beurteilung deS Franzosen muß man stets im Auge behalten, daß er ein absolut politisches Wesen ist, dabei stet» glühender Patriot nach außen. Der Franzose ist deutschfeind lich gesinnt, weil er sich einfach nicht vorzustellen vermag, daß sich der Deutsche nach dem verlorenen Kriege mit dem Verlust einer Provinz zufrieden geben kann. Dazu ist der Franzose außerordentlich konservativ. Längere Ausführungen be- traicn den Klassizismus, der deutsche romantische Gedanken ausnahin und verarbeitete. Auch I. Romain schreibt in deutsch-romantischem Geist«, aber der Kern seines Wesens ist durchaus französisch, typisierend, das Gemeinsame betonend. Sonderbar ist. wie der Franzose den Begriff des modernen Europg anssaßt. Paul Balöry sagt, daß Europa dort sei, wo Romö katholische Kultur, Roms Staatsordnung und Griechen. landS Harmonie sind. An germanisches Wesen, das doch ebenso zu Europa gehört, denkt er überhaupt nicht. Ungeheuer ist der Einfluß des K a t h o l i z t s m u S ln Frankreich, und zwar eines typisch französischen Katho- liziSmus. Paul Elaudel soKe: .Wenn Gott nicht mehr französisch spricht, dann ist eS nicht mehr Gott." Merkwürdig ist, wie sich in der Verehrung der Perlon der Jeanne d'Arc Klerikale und Antiklerikale begegnen. Im Grunde ge» nommcn ist der Franzose kein Ehauvinist, er ist auch bereit, andere Nationen zu studieren, aber er ist zu sehr Franzose, er kann nicht auS seiner französischen Seele heraus und sich in die Seele des Deutschen eindenken, und hat den zum „Erb feind", vor dem er sich fürchtet. Wir aber müssen trotzdem ver suchen. schon in der Schule, so schwer daS sein mag. im Kultur- kunde-Unterrtcht die Seele de» französischen Volkes kennen- ziilcrnc», denn wir sind Frankreichs, Frankreich ist unser Schicksal. Der Vortrag war zweifellos sehr interessant. Ob aber das geistreiche Urteil, das hier über das sranzösische Volk i.«»«iS« ««fällt «urte. nicht doch et« wenig zu sehr aus den literarischen Produktionen hervorragender Geister beruhte? Un» scheint z. v. »er Machtwille Frankreich», dem alle Mittel recht find, so stark zu kein, dab er nicht nur aus eine passive Kurckt »or Deutschland zurltckgesührt werden kann. Wenn man also auch in einzelnem anderer Meinung sein konnte, so waren doch die hier voraebrachten Gedanken sehr beachtlich und da» um so mehr, al» auch di« Form, in der sie zu Gehör gebracht wurden, so ansprechend, klar und ohne Ueberabftrakthett war. — Denisch« Kolouialaesellschast. Am Donnerstagabend sprach tn der Technischen Hochschule der Direktor de» Vota. Nischen Garten». Prosessor Dr. Tobler, über Rohstoffe und LandeSerzeugntss« im oftasrtkanischen Kleinhandel. Der Vortrag war nicht nur kolontalwtrt. fchastlich, son-Srn vor allem auch volkskundlich sehr wertvoll, da er zeigte, daß gerade die Beachtung -er rohstofslichen Seite der Gebrauchsgegenstände der ethnographischen Forschung wertvolle Dienste zu leiste» vermag. Professor Dr. Tobler schickte seinem Bvrtrag eine allgemeine Einführung über dt« Verteilung der Bevölkerung Deutsch. Ostafrika» voran». Während im Innern de» Lande» die sogenannten vuschleute wohnem wird die Küstengegend von den Suaheli» bevölkert, denen sich die Inder al» zweite» Element -»gesellen, die vor allem die Handel», und Geldgeschäfte regeln. Entsprechend dieser vevölkerungSzusammensetzung sind auch die Bedürf. niffe und deren Besriedtgungsmüglichkeiten verschieden. In Jnderläden wird ausschließlich indische Ware fetlaeboten. Wetter im Innern überwtcgen noch indische Geschäft«, dt« aber schon von Negern bewirtschaftet werden. Schließlich vermittelt der Markt den Umsatz der handwerklichen Erzeug, ntsse. So hat sich ein umfangreicher Handel tn Rohstoffen. Halb, und Fertigwaren entwickelt. — Alle diese «»»führungen wurden an Hand einer Reihe von Lichtbildern gemacht, bei deren Besprechung der Redner auch auf Einzelheiten, so auf die verschiedenen Handelssormen. die Kleidung und deren Herstellung und die wichtigsten GebrauchSgegenstänbe und deren Handhabung hinwte». Schließlich zeigte Professor Dr. Tobler eine ansehnliche Sammlung der wichtigsten Ge- brauchSgegenständ«. die da» Ergebnis einer längeren Reise in Deutsch.Ostafrika ist. An vorhandenen Beispielen besprach er die wichtigsten Nahrungsmittel. Gräser und Hülsenfrücht«, Mehlsvrten, Oelfrllchte und Gewürze. Der Gebrauch der ver. wendeten Genußmittel hat sich größtenteils unter indischem Einfluß eingebürgert. Anschließend besprach der Redner noch «ine Reibe wichtiger handwerklicher Erzeugnisse, vor allem das gebräuchlichste Flecht- und Holzwerk. Der ausgezeichnete Vortrag, der viel Anerkennung fand, brachte auch dem tn de« Kolonien erfahrenen Praktiker wichtige Anregungen. — Der Kreis VU Sachse« im Dentsche« vnchdrnckeroeref» (Prinztpalvereini hält vom 30. April bi» zum 1. Mat seine diesjährige ordentliche Kreisversammlung ab. Ernste Frage« stehen zur Beratung an. Die Frage de» Nachwuchses der beruflichen Ertüchtigung steht im Vordergründe der Berhand. lungcn. — Der 177er RegimeutStag findet am 0. und 10. Juli 1« Dresden statt. ES ist geplant am Sonnabend TotengvdächtntS» feier auf dem Garnilonfriedhos. gemeinsamer Besuch de» Armeemusenm». Kommers mit Ball tm „Waldschlößchen", am Sonntag Fahrt mit Sonderdampser nach der Bastei. Aus künfte durch Kam. Hetnert, DreSden-A.. Kattzer Straß« 148 sTel. 40 403). — Da» rrjährize JatilLn» feiert am 1. Mat die Firma Panl Metzer. Slektro-Grobhandlung, Falkenstr. 12/14. — Trener Mieter. Am t. Mal wohnt kanSgerichtS-Obersekretilr l. R. Oskar Richter 80 Jahre tn dem Krnndftück Psotenhaner. strotze 37. ItaUen-Teilslropke. 2ur Italien-ssrükllnersakrt, 8taact mein v-kkact «ckmuck am Start, Vas mir IVinkier wollte sckenlcen, Sollt' ick pannentrei es lenken KI» IKeapel unct retour, vncl so xina ick auf «iie Tour, pannentrei clock sckreclcerrexenck 8cko8 ick ckurck ctie cieutrcke Oeaenck. Teicker war mein Kack vor änsbacn 8ckulck, ckak eines ktnncke» Scdwanr brach. Unct vor diüncken, nackt» um ckrei, Ki'K ick eine Kud entrwei. vocd mein starker O-Kack-Penner dladm im Plug ckeo stellen Kreimer, 5ckok von koren naek Verona, llnck >etrt ritr ick in kologn». Straüen rot bebaut unck enge. Teicktbesckwingte kogengange. Drunter wanckeln »ckönste Prärien, >Vie Oemälcke anrusckauen; Dock «las plirlen fällt kier sckwer, >ck! mein Sorlussitr bleibt leer, vnck so bleib ick sünckenkrei Unci ckem >Vinkler-l^cken treu. iAerkur. 8 Tief erschüttert sohren wir weiter, entlang dem blut. getränkten Jsonzo. inmitten einer südländisch leuchtenden Landschaft. Um die Reste früherer Wohnstätten wuchern di« blauen Traubenbüschel ber Glyztnenblülrn, und di« Flieder, bäume atmen ihren sühschweren Duft tn den sonntaen Tag. Görz mit dem alten Schloß der Grasen von Gvrz wird sicht- bar. Diese im Kriege säst ganz zerstörte Stadt ist zum aller« größten Teil wieder aufgebaut. Dasselbe gilt von dem eben, salls zerschossenen Monsalcone. Aus der weiteren Fahrt leben wir den Timavo plötzlich aus dem Erdtnnern treten, ber bald daraus tnS Meer mündet. ES ist eines der vielen „Karst- phänome". jener Flüsse, die plötzlich verschwinden und ander», wo wieder auftauchen. Bon Monsalcone biegen wir, da unser tresflicher Steyr» wagen uns wieder vor ber Zeit ans Ziel gebracht hat. noch außerprogrammäßig südwestwärtS ab. um Aquileia, ber Geburtsstadt Grado» und Venedigs, einen kurzen Besuch ab- zustatten. Aus der Fahrt geht es an unzähligen vetonunter- ständen vorbei, die einst von den Italienern angelegt wurden und zum Teil noch völlig erhalten sind, vauernsugenü spielt setzt in den Befestigungen, harmlos wie eben Kinder find. Sie haben die Schrecken des Kriege» ja nicht kennen gelernt. . . . In Aquileia iühlen wir un» 3000 Jahre zurückversetzt. Die italienische Regierung hat die kostbaren Funde au» ber Nömerzeit tn einem Museum zusammenaetragen. da» tdolltsch inmitten eine» Parke» mit schwarzen hohen Zypressen liegt. Wundervolle Skulpturen. Mosaiken, Gläser. Goldschmiede, arbeiten sind hier magaziniert,- leider verbietet eS uns bte Zeit, länger zu verweilen. Zurück über Monsalcone steuern wir nun auf Triest zu. Schon von Nabreiina aus, daS noch Kriegöspuren auswetst, schweift der Blick aus den herrlichen Golf und die Stadt Trtest. Noch Ist die letzte Höhe zu erklimmen, da senkt sich der Weg und wir aletten tm Abendsonnenschetn hinunter nach der Handels- und Hafenstadt, tn der ein wahrer internationaler Verkehr Nutet. Wundervoll ist da» Panorama bei Nacht mit de« vielen Lichtern aus der weiten Wasserfläche und auf den di« Stadt umschließenden Hängen. Der heutige Tag führte uns hinaus nach Miramare« dem herrlichen Schloß zweier unglücklicher gekrönter Menschen« ktnber. und dann tn nur 80 Kilometer langer Etappe über bi« Höhen de» zerkltiNetrn. wtndumtosten. baumlosen Karst mit seinen Höhlen und seiner geringen Knltnr nach dem sonnigen Abbazla. Hier in diesem einzig schönen Weltkurort wollen wir un» an der blauen Adria kür zwei Tage lo recht nach HerzenSlust wohl fühlen Der Empfang war schon viel- versprechend und ganz ander» aU bisher: Fahnen wehenauf allen Straßen und überall steht Wan schwarz-wetß-rot. Mau spürt hier noch da» alte österreichische Her, schlagen. Dr. W t l l, v l a » k. ! Schönheiten ber letzten Tage ermüdet ist. kann sich jetzt er holen. denn es geht ohne besonders Sehenswertes schnur gerade nach Norden durch die fruchtbare, aber eintönige Ebene. Rechts und links, io weil man schaut. Maulbeerbaumplantagen, und zwischen ihnen, pergolaäkpilich gezogen. Weingärten. Zur Herbstzeit muß «s hier wundervoll sein. Schmucke und wohl habende Dörfer und Städtchen, die durch ihre breiten Straßen und ihre Sauberkeit sich von den allerdings viel malerischer ausschauenden alten Gemeinden des nördlichen Italiens unterscheiden, säumen unsere Fahrstraße. Allenthalben weisen die Earabinieri-Zwillinge — man sieht diese theatermäßig nusgeputztcn Landgendarme nie einzeln — den Weg. Die Schuljugend entbietet uns mit auswärts gestrecktem Arm den Faschistengruß, und die Kleinsten rufen begeistert ihr ewirgs Jede Munizipalrerivaltung hat ihre Motorsprengwagen aus die Strecke geschickt oder in den weiter abgelegenen Nestern durch Begießen der Straßen mit Schöpfeimern auS den Gräben kür möglichste Staubfreihcit gesorgt, so baß die Fahrt wirklich ein Genuß ist. Auch der Fahrtleitungswagen, der von dem Italiener vor drei Tagen vor Vicenza so schwer gerammt worden war. ist wieder hergestellt und führt die Kolonne. In Treviso werfen wir einen kurzen Blick aus die alten noch aus der Römerzeit stammenden Bauten, die Festunftstore und Kanäle sowie den her-sichen Dom. Von den Spuren des Weltkrieges, tn dem Treviso besonders das Ziel vieler österreichischer Fliegerangriffe war. merkt man hier kaum noch etivaS. Fast alle Schaben sind wieder aus gebessert. Fe weiter wir aber nach Osten kommen, desto mehr werden wir gewahr, daß wir durch Kampfgebiet fahren. Bei Ponte de Piave überschreiten wir diesen berühmt ge wordenen Fluß und sind bald in Portogruaro. einem größeren Ort. der stark unter dem Kriege zu leiben batte. Der durch seine Blutopser bekannte Tagliamento wird bei Latisana überanert. und San Giorgio, ein an den Lagunen gelegener Hasenort, passiert Von Pakmanova ab. einer ehemals venezianischen Festung, mehren sich die noch sichtbaren Erinnerungen an den Weltkrieg. Die Kasematten sind aus gebrannt. und die ersten Kriegergräber tauchen aus. Gra» diSea. ehemals auch eine nenrztanische Bcsestiguna. sah in seiner Umgebung schwere Kämvse. Noch stehen reretnzelt zerschossenen, rauchgeschwärzten Ruinen, doch bat sich ge- diese Stadt von den Schrecknissen des Krieges schnell olt. wie bie Hunderte von neuen Häuser» zeigen Kilometer südlich liegt Redivuglta mtt dem größten italienischen Kriegersrtedhof Sr. schüttelnd ist sein Anblick. Fm Angesicht der zum Teil aus den H-Hen noch erkennbaren Schützengräben ruhen hier SOOkßoJtastener. Ihr« Gräber steigen ainphttheatraltsch lanb zu einem Hügel auf. der von einer Kapelle und einem ge waltigen Obelisk gekrönt wird. Ganz eigenartig und unserem Empfinden io ganz fremd ist die Art. wie man hier die Ruhe stätten der Gefallenen schmückt. Auf dem Grabe jedes Kriegers ist das Sinnbild seiner früheren Waffengattung ausgertchtet, und zwar tm Original. Den Hügel deö Fliegers krönt ein zersplitterter Propeller oder ein Fluqzeugmotor, dem U-Boots.Matrosen hat man ein Pertskop beigegeben: Uber zwei benachbarten Gräbern schwingt an hohen Masten eine Doppelantenne, deren Drahtabführung vorschriftsmäßig zu den toten Funkern heruntergestreckt ist Ein ganzes Feld «ft mit Lanzen besteckt, deren wcikgebltchcnc Fähnchen geisterhaft im Wind flattern. Dutzend« von Mörsern, Haubitzen. Kanonen. Flakgeschüven. Minenwersern und Maschinengewehren recken ihre Mündungen drohend in die Luft. Und von Hügel zu Hügel zieht sich, unentwirrbar, ein Geflecht von Drahtverhau, so wie wir eS aus dem Krieg« her gewohnt sind, und vereint die stummen Schläfer durch sein Netz zu einer großen Armee. Aber auch di« Beschriftung der Mlhestätten ist so ganz dem Charakter de» Südländers angepaßt. Da findet man nebeneinander zwei Gräber tu Gestalt von zerschossenen Stetnunterstänben. wte man Ne an der Dolomttensront batte. Nus iedem der Trümmerhaufen ragt ein Telegravhenmast empor, dessen Vorzellantsolatoren durch drei Drähte verbunden sind. Von ihnen sind Leitungen herab tn die Unterstände ge zogen. tn denen je «tn Feldfernsprecher steht: hier liegen zwct Telegraphisten begraben. Darauf deutet außer der ganzen Anlage noch die Stetntafel mit folgender Aufschrift: „I'roati! vki pari»? ... Volm» Ilan proso Eima 3 . . . Viva I'Italia!" «Hier Pronti! Wer ruft? . . . Hier Unter, stand Amata: Wir haben soeben die Lima S genommen . . . Es leb Ftalien!"» Für beutsch« Begriffe ist. so sehr auch diese gewaltige Schädel, stätte seelisch ergreift, ein derartiger Aufbau eine» ganzen Frei. licht-ArmeemusrumS reichlich kitschig. Um die Waffen vor Rost und Zerfall zu schützen, hat man sie mit rotbrauner Oelsarbe gestrichen. Die Wege und die einzelnen Gräber sind gut ge pflegt, überall findet man Blumen: Granalhülsen. Gewehr, lause. Malchinengewehrteile und Stahlhelme dienen als Basen. Dreihundert Meter davon lieg» ein anderer Soldatensrted- Hof. aus dem 8000 Deutsche und Oesterreicher scblasen Hier sieht «» allerdings weniger gut an». Zu 8. lo und 20 hat man unsere toten Brüder in den einst deutschen Boden gesenkt. Fn langen Reihen liegt eine Zementtasel mit dem schlichten Eisernen Kreuz neben der anderen Sin verwitterte» Zinkblech auf dem Block kündet, wieviele unter jedem Hügel schlummern. Keine Blume, kein Gruß einer liebenden Hand, nackt und kahl diese» große Totenseld. So schlafen deutsche Helden tn Welsch.
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