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Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-01
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
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Nr. 202 Sette 4 Oertliches und Sächsisches. Der Ärelsauslchuk zu Dresden hielt am Sonnabend nnter Vorsitz von KreiShauptmann Buck eine öffentliche Sitzung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende de» Tod des früheren Kreishauptmanns Dr. v v n Oppen bekannt, dessen Verdienste er mit ehrenden Worte» würdigte. Die Versammlung erhob sich zum Ehren» gcdächtnis des Heimgegangene» von den Plätzen. Hieraus wurde der Ltadtgcmeinde BadSchandau die Uebernahme einer Slnssallsbnrgschast in Höhe von 400 000 Mark bewilligt. Aufwerfung von Darlehen. Die Gemeinde Heidenau hat als Rechtsnachfolge«:«» der Gemeinde Mügeln Antrag ans Auswertung eines der früheren Schulgemeinde Gröba ssetzt Riesa) gewährten Dar lehens in Höhe von ursprünglich lOOMiO Mark gestellt. Ebenso hat umgekehrt die Stadtgemeinde Riesa als RechtSnach- solgerin der Gemeinde Gröba die Aufwertung des der Äe- ineinde Mügeln Netzt Heidenaul gewährten Darlehens von ursprünglich >00 000 Mark beantragt. Da aber nach dem juristischen Gutachten von Oberregiernngsrat Dr. Neu- m a u u die Kontrahenten seinerzeit in beiderseitigem Einver ständnis gebandelt haben, so mutzten beide Anträge abgelehnt werden. Es lag weiter ein Antrag der Landständischen Bank Bautzen ans Aufwertung eines der Schulgemeinde Sayda gewahrten Darlehens von ursprünglich 10 000 Mark vor. Sauda dagegen verlangt die Anerkennung der seinerzeit er folgten Zahlung als zu recht bestehend, also das Zugeständnis, datz die Gemeinde jeder weiteren Zahlung ledig sei. Nach dein Gutachten des gleichen Berichterstatters liegen formale Hehler vor, weshalb der Antrag der Gemeinde Sanda abzu lehnen und demgeniätz dem Antrag der Landständischen Bank srattzugeben war. Die Anträge der Stadtsparkasse Bad Schandau auf Aufwertung eines der Stadtgemeinde Sebnitz gewährten Tar- lchns in Höhe von 3Mt>00 Mark nnd der Landesbrandver- sicherungsanstalt Lachsen ans Auswertung der der Gemeinde boswig zum Betriebe ihres Gaswerks, das jetzt dem Ge- ineindeverband für das Gaswerk .Elbtal" in Kötzschenbrvda gehört, gemährten Darlehen im Gesamtbeträge von ursprüng lich 4.0 000 Mark wurden abgelchnt, da die gesetzlichen Vor behalte bei der Tilgung nicht gemacht worden sind. Nach Befürwortung der Satzung des Gemeindeverbandeö Kreinitz wegen Ausübung der allgemeinen Fleischbeschau nnd Trichinenschau trat man in längere Verhandlungen über eine B ü r g s ch a f t s ü b e r n a h m e durch die Stadt- gemeinde Dresden in Höhe von 250 000 Mark für ein von der Kurhaus- nnd Parklivtel Weitzcr Hirsch-G. m. b. H. !n Dresden bei der Sächsischen Bvdenkreditanstalt anfzu- nehmendcs Darlehen in Höhe von 300 000 Mark ein. Nach dem Gutachten des Neg.-Rats Dr. v. Haase ist die Bürg- Neues HobellLeL. Da streiten sich die Herrn herum Wohl ums Zinanzprogramm. Der ein« heißt den andern dumm, Am End' sind alle klamm. Da ist der allerctrmste Mann Dem andern viel zu reich. Die Steuer setzt den Hobel an Und hobelt alle gleich. Dft schon hat das Finanzamt mir 2ns Haus etwas geschickt. Was alles da steht auf Papier — Man denkt, man wir- verrückt. Und bin ich endlich durch und hob' Geschrieben und erklärt, Beneid ich, selbst bei schärfstem Trab. Das erste beste Pferd. Naht sich die Pleite mit Verlaub Und zupft mich: Brüderl, kumml So stell ich mich im Anfang taub Und schau mich gar nicht um. Doch heißt es: Lieber, '« nützt dir nix! Mach keine Umständ', gehl — Da setzt Las Reichspostamt noch fix Das Porto in die HSH' l Luginsland in den „Dresdner Nachrichten" Vortrag unü Nachdruck nur mit -ieser Duellenanaad, aestattet' unSedenNich. da einerseits die Grundstücke - - - ^ -» Mark «eschStzt cpflichtet hat. für . und da drittens m. L. H. «tt IX Million Mark reSden sich seinerzeit verp die Erhaltung deS Kurortes bemüht zu sein. i das Darlehen um SO 000 Mark höher ist als di« vllr-schast. Letztere wurde demnach genehmigt. Außerdem wurde noch eine länger« Reihe von Bewilligungen von Darlehensauf nahmen verschiedener Gemeinden bekanntgegeben. Eine nichtöffentliche Sitzung schloß sich an. Erhebliche Besserung am Dresdner Arbeißsmarkle. Vom Oeffentllchen Arbeitsnachweis Dresden u. Umg. wind uns geschrieben: „Die Zahl der Arbeitsuchenden geht seit Ende Januar, nw wir den Höhepunkt mit 38 707 erreicht hatten, »war langsam, aber dauernd zurück. Auch in dieser Berichts- ivoche l>at sich durch rege VermittlungStätigkeit ihre Zahl um tS80 vermindert, so daß heute ein Bestand von 35V27 127 4S7) Arbeitsuchende» vorhanden ist. Die Zahl der Arbeitsuchenden l>at sich somit seit Ende Januar um l3 788, das sind 84,0 v. H., gesenkt. Auch die Zahl der aus Mitteln der SrwerbSlosen- und Krlsenfürsvrge unterstützten Erwerbslosen ist — Goldene» Doppelinbillln«. Dr med. »mU Ritter, hier, Johann-Georgrn-Allee, begeht am 1. Mat sein goldenes Doktorjubtläum und außerdem das Fest der goldenen Hoch, zeit. Dr. Ritter wirkt seit vierzig Jahren im Interesse der Unfallverhütung und Unfallversicherung. — Da» Gewitter, da» in der vergangenen Nacht sich Über Dresden entlud und mit heftigen Regengüssen verbünde» war. verursacht« auch einen Alarm der Feuerwehr, dt« nach XIS Uhr nacht» nach der Sretberger Gtr. 18 gerufen wurde, wo durch Blitzschlag ein Schornstein beschädigt worden war. — In Zwickau hat da» Gewitter recht V«. deutenden Schaden angerichtet. Sine gegen 10 Uhr abends einsetzende Windhose hinterließ an vielen Dächern ihre Wir- kung und beschädigte tn der Hauptsache den Turm der be- kannten Marienkirche. — Der Rativualverba»» Deutscher Osstzsere hielt tn den „Drei Raben" seine SNonatSversammlung ab. Nach der Wahl des Rittmeister» Anger zum Schriftführer berichtete der stellpertretende Vorsitzende Dtgbtrat SanitätSrat Dr. Hopf Uber den in Berlin stattgefundenen RetchSvertretertag des Nationalverbande», woran sich eine Anssprache anschloß. Die SMIse ^er>enrv>son fUn unssr-s Raben" abgehalten werden. ^ — Die «iedererSsfnung des Naturtheaters Heide»«»! (Straßenbahnhaltestelle Saloppe) findet am Sonntag, dem l. Mat, X4 Uhr, statt. Zur Aufführung gelangt „Der Erb onkel", Schwank von Kadelburg. ^atiioeiLiis Aiisoagsci aus imssosm Dsssokositzs ver anlassen uns, noeiinials clie Äsle unserer csissjSfirigen s^orienreisen kurr kekanntrugoden: 1. vonsu-irsiL« vom 28.—38. Preis 180 peivlismsrk 2. irsise nsek üsm Sslrkammvrgul vom IS.—28.6uli Preis 248 peieksmsrlr 3. Ss^ern-irsise vom 28. Suü—2. 4ugus1 Preis 228 psivksmsrk 4. Sekwvir kreise vom 1.—13. äligurl Preis 388 Ssioksmsrk ln cisn Kreisen sincs einbegriffen: ösbnssbrt 3. Klasse von Oresben bis rurllok naob Orescien, Dampfer-, Auto- uncl Omnlbusssbrten, Dntsrkunft, Verpflegung (^plliistOck. Mittag- uncl ^bsnclbrot) elnsobl, Prlnkgelcl, In slnfsobsn, aber guten blotels, freie Deslobtigung ber Im Urogramm auigesobrien Zsbensvvürcllgkeiten, sowie Kosten für cisn ^elselelter, /ßNMvIklUNgvN bitten wir wegen 6er not- wenciigen Vorbereitungen mögiiobsi bslci ru bewirken unter Angabe cier genauen Ansobrist, ciss Zerukss unci DsisOgung cier letzten Abonnemsntsqoittung. Svklfuü üsr Tsilnskmvrttstsn: 4^oeksn vor Ssginn cisr sinrslnsn s^sissn. Interessenten sobioken wir bas susfUbrilobe Uro gramm. cias wir in ber Osternummsr vsrüssentiiobten, auf Anforbern nocbmais kostenlos ru. Verlsg cjSp Vi-68cjfi6p fV!srisnstrsös 38 — 42 ssornruk: Samävalvummsx 2S241 iii»IlIIIlIlI»M>IIIII»„IMl,»I»l»«„IM„I„„„„I„»„»«»I»»MlIlNIIIMNN»IUIIItt»Nl«lIII»»» etwa tn gleichem Maße zurückgrgangen. In dieser Berichts- woche hat sich ihre Zahl von 18 512 auf 17 742, d. i. um 4,1 v.H., vermindert. Seit Ende Januar beträgt die Abnahme der unterstützten Erwerbslosen 32,7 v.H. In allen Berufen ist eine lebhaftere Nachfrage nach Arbeitskräften festzustellen. Selbst auf dem Stellenmarkt für kaufmännische und technische Angestellte hat eine gewisse Nachfrage eingesetzt. Mangel besteht an Kräften aller Art für die Landwirtschaft, an Stuhl- Polierern, gelernten Malern, weiblichem Gastwirtspersonal und Kraftfahrern mit längerer Fahrpraxis." — Fiuanzminister Weber stattete gestern in Freiberg der Bergakademie und ihren Lehrinstttuten sowie der Lehr grube „Reiche Zeche" einen Besuch ab. Sodann besuchte er das Oberbergamt. Der Minister wurde an allen Stellen von Sperrung von Slaoksssrahen im Lande. Dt« Staatsstraße Grimma—Waldheim wird zwischen Grlmma und Großbothen tn den Fluren Grimma, Kloster- Nimbschen.Gchadbel und Großbothen von Kilometer 0,988 bis Kilometer 4,200 wegen Ausführung von Bauarbeiten tn der Zeit vom 2. bt» 1l. Mat für allen Fahr- und Reltverkehr gesperrt. Der Berkehr wirb von Grlmma über Großbardau nach Großbothen und umgekehrt verwiesen. Ein langsames Befahren der Umleitungsstrecke ist wegen der scharfen Krümmungen erforderlich. auntkationsweg Mobeudors—SunuerSdori von der «h. Der KommuntkationSwca Mäbendorf—SnnuerSdors zwelgung nach Rlechbergbls zum OrtStell Ziegerhäuser wird während der «erbrelterungsarbelten vom l.Mai bi» l. Augult für den gesamten Lastkrastwagcnverkehr gesperrt. Wegen SchneebesettigungSarbeiten wird die von Ritters- grün nach Oberwtesenthat führende, tm StaatSforstrevler Oberwiesenthal gelgene Tell«rh»»l«r Straße bis auf wettere» für de« Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen gesperrt. Der Srastfahrzeug» verkehr wirb über Raschau, Markersbach, Scheivenberg, Crottendorf» Neudorf, Kretscham-Rothensema, Hammer-Unterwiesenthal und Ober» wlesenthal verwiesen. Infolge Packlagereinbaue» nnd Vornahme von Maffenschüttunge» wird die Staatsstraße Schaeederg—Anerbach zwischen HundShübel und Oberstützengrün auf die Zelt vom S. bt» 18. Mat für alle» Fährverkehr gesperrt. Die Umlettung erfolgt über Schönhelder- hammer, Etbenstock und HundShübel. Dt« Staatsstraße R«»mark—Glaucha« zwischen Kilometer S,08g und 7,S in den Fluren Ruppertsgrün und Leubnitz wird in folge Kletnpslasterherstellung für den gesamten Durchgangsverkehr vom Montag, dem 2. Mai, ab gesperrt. Der Verkehr wird auf dt« Staat»- und Gemeindestraßen Rupertögrün—Fraureuth—Ward«« ver wiesen. Der zwischen Kilometer 80,888 und 92,2 In Flur Ltchtentanne gelegene Teil brr Hofer Staatsstraße wirb tnsolg« Kleinpflaster» Herstellungen für den gesamten Durchgangsverkehr vom Montag, dem 2. Mai, ab bi» auf weitere» gesperrt. Der Fernverkehr wird auf die Staatsstraßen Zwickau—Werdau—Neumark und Zwickau—Lengen- feld—Reichenbach und der Nahverkehr auf die städtische« und Ge- meindestraßen Zwickau—Marienthal—Brand—Lichtentanne verwiesen. Wegen AuSsührung von Maffenschüttunge« werden nachstehende Straßen für allen Fährverkehr gesperrt: 1. Staatsstraße Stolpe»— Höhnst«!« zwischen Bahnhof Gtolpen nnd Haeselicht vom 2. bt« mit S. Mai. Der Berkehr wirb über Langenwolmsdorf ver wiesen. 2. Die Wartenbergftraße bei H»h«ft«i» sSächflsche Schweiz) zwischen Hockstetnschänke und Mays Pappensadrtk im Polrnztal am «. und 7. Mat. Der Verkehr wird über Hohburkersdorf und Haeselicht verwiesen. koseltlßst Vv»lvl»ts- imü storpsriinaro. N„«eem»,«e unä »»»aknllek« kn1k.»nii>p,mtn«l «ntkirnen ou, «N« »mt <j«r tieutoderrlLck« Veet <t»«ren IS»« «i», tl-.r »»4«» «irr dien« «ck. Vee« t,« ein« f«,n p,rküwter««. MÜ6» Crtm«, «Ne «den«, leickt »neuvenäen >,t. »I« »tue <5e»tct>«oee4me d/I-n trixl VeeZ «Ini.ct, ,o, vt« «, »u» 6«r 1°ub« kommt, ,uk »»etet «tn,p« bä Mulen «leckt «e <t»nn «lecier »i> uns <i», ki»»r «,« «l« liurck rauderst v«reck«un-ten v»»t r«»t «eäer kien n».r«uek» NN, nock beeilet «e einen »detoßenäen t-ernck Veet tet viel »npenekmer »I, bet» eenck« kntkeeeuneemtttel unck keeteenä« Neeleemeuee In tertem »Inreinen peil, «leck .ukrieckenetellenlier krtol, reeentleet «xter 6e- Qelri rneüci,«et»tt«t. Oebreuckt uns «mpkokien von ^»ueenäen von Oemen Veet tet rum pretre von kä. r ;o ru keben m eilen ^potkeken. Oeo»«rten uns »näeren »tn- eckltplgen Qeeckskten, cxiee per s>oe« tzeren Vorelneenäun» -ie- lletre^e «tueck äe» Lenreelrtepot von L. kv ^ecke L Lo. biembur» 1» I Kunst un- Wissenschaft. Das „Te-eum" von Braunsels. Crstaufsührung in der Dresdner Kreuzkirche. Das Werk erfreut sich eines hohen künstlerischen NufeS. In der Tat ist es ein Stück von jener Art Musik, die man heute besonders Hochhalten muß: Musik aus Herzcnstiefen, die ungewolltes und ungesuchtes Bekenntnis ist, die Wärme nnd Seele hat und bei aller neuschöpferischen Kühnheit doch auf gute Tradition sich stützt. Wenn bei der hiesigen gestrigen Erstaufführung der Eindruck nicht ganz so stark wie ander wärts mar, so schrieb sich das von begleitenden Neben- umständen her. Die Aufstellung von Chor und Orchester am Altarplatz der .Kreuzkirche hat sich akustisch nicht recht be währt. Vielleicht ist oben aus den Galerien die Wirkung wesentlich besser gewesen,- im Kirchenschiff jedenfalls ging gerade das verloren, wovon diese Tedeumskomposition lebt: die Monumentalität des Klanges. Pianostellen klangen ganz hübsch, aber das Forte und Fortissimo des vereinten Vokal- nnd Jnstrumcntalkörpers zerslatterte, wurde zu einem ver- wischten, marklosen Tonschwall. Auch rein stilistisch, unter dem Gesichtspunkte des Gesamtkunstwerkes, paßt dieses Werk nicht in ein schlichtes evangelisches Gotteshaus. Es ist aus gesprochen katholische Bekenntnismusik, die den barocken tt langprunk der spätrömischen Meister des 17. Jahrhunderts mit neuen Mitteln aufleben läßt: eine goldstrohende, in allen Farben- und Lichteffekten spielende, weihrauchduftende Jesuitenkirche wäre der richtige Rahmen für eine solche Auf führung. Sonst sollte man sie lieber gleich in den Konzert saal verlegen, wo das stimmungsumrahmciide Moment ganz wegfällt nnd dafür die Akustik beherrschbar ist. Dabet ist aber Braunfels' „Tedeum" noch nicht einmal als eigentliche katholische Kirchenmusik zu nehmen. Es ist religiöse Musik, inbrünstig empfundene religiöse Musik sogar, aber nickt kirchliche im liturgischen Sinne. Dazu verfährt es viel zu frei und selbstherrlich mit dem Wort. Unversehens ist es dadurch übrigens auch an eine künstlerische Klippe ge raten; denn indem es jeden einzelnsten Textgedanken mit wahrem Ausdrucksfanatismus musikalisch zu vertiefen sucht, irrt es streckenweise von der gebotenen Grundstimmung des Festlichen und Freudigen allzu lange ab. Die an sich gewiß meisterliche und eindrucksvolle Episode vor allem, die Christus als Weltenrichter schildert, läßt Requiem- und Divs-ir-v-Lüfte hereinwehen, die der Sttleinheil eines hymnischen Lob- gefangeS f— und ein solcher ist das „Tedeum" bochi —) ernst- lich gefährlich werden müssen. Anderseits wird durch diese Art musikalischer Textglteberung natürlich auch wiederum sehr wirksamer Reichtum an Gegensätzen gewonnen. Es lag an den akustischen Bedingungen der Aufführung, wenn diesmal aus den vier Abschnitten des Werkes die lichten und zarteren lyrischen Episoden besonders zur Wirkung kamen, so vor allem der an schönen Tongebanken überreiche dritte Teil, in dem der innige poetische Ueberschwang katholischer Heiligenver- ehrung klangliche Wiedergeburt gefunden hat. Der Wille zur schönen, wenn schon gewählten Melodie, die hier wie auch anderwärts diesem Tedeum eigen ist, erscheint nicht als sein geringster Vorzug. Doch auch von dem großen pompösen Zug des Werkes trat immerhin gar manches bezwingend ins Be wußtsein, so der Begeistcrungsjubel des ersten Teils und das in mächtiger Steigerung aufgebante Schluß-Fugato des letzten. Jedenfalls hatte Möri ke mit der Singakade mie, dem Lehrergesangverein und dem Phil harmonischen Orchester die Neuheit liebevoll studiert und ganz in dem ihr eigene» Stil lebendig ausgearbeitet. Für die eminent schwierigen, hochliegenden Solopartien waren mit Fritz Zohsel fTenor) und Anni Qutstorp iSopran) zwei wohlgeeignete Stimmen zur Stelle. War der Sänger eine hier längst geschätzte künstlerische Kraft, so be deutete die aus Leipzig kommende Sopranistin eine neue Be kanntschaft: ihre leichte, kultivierte Höhe machte von Anfang an aufhorcheii. Der Besuch der Veranstaltung war mäßig gut, doch nicht so, wie man es bei einem immerhin so inter- effaiiteii und bedeutsamen künstlerischen Unternehmen er warten sollte. Dr. Eugen Schmitz. ha Tod , , . „ lingsfahrt" fX4): „Othello" fX8). Residenz-Theater: „Alt-Heidelberg" 1X4): „Die Tanzgräftn" (X8). Dte Komödie: „Nora" (X8). Central-Theater: „An und Ans" (3 und X8). t* Mitteilungen der Sächsische« StaatSttze««rr. Opern- Haus: Montag, am 2. Mai, Anrechtsrethe v, PucctntS „Tnrandot" mit Maria Nemeth von der Wiener StaatSoper in der Titelpartie als Gast, Josef Witt vom Gtadttheater tn BreSlau IKalaf, al» Gast), Angela Kolniak, Paul Schöfsler, Heinrich Teßmer, Ludwig Eybisch, HannS Lange, Willy Bader, Robert Büffel. Musikalische Leitung: Kurt Striegler. An- fang X8 Uhr. Dienstag, am S. Mai, Anrechtsrethe v. „Der Frei- schütz" von Weber mit Elisabeth Retyberg als Gast lÄgathe), Max Hirzel, Erna Berger, Adolph Schvpslin, Rudolf Schmalnauer, Ludwig Ermolb, Julius Puttlih, Ivar Andres««, HannS Lange. Musikalische Leitung: Fritz Busch, Spielleitung: Waldemar Staegemann. Ansang X8 Uhr. Die drei Gastspiele von Eltsabeth Rethberg beginnen am 8. Mai mit einem Auftreten der Künstlerin als Agathe im „Freischütz". Danach singt Frau Rethberg am Donnerstag, dem 5. Mat, die Madeleine in „Andrs Chönter" und am Montag» dem 9. Mat, die Elsa tn „Lohengrin". Die Ausgabe deS S o n d e r - A n r e cht S für die zyklische Aufführung von WagnerS „Ring des Nibelungen" erfolgt, wie schon bekanntgegeben, nur am 8. und 4. Mai an der Kasse des Opernhauses. Bestellungen werden schon jetzt entgegengenommen. Schauspielhaus: Dte Proben zu der Komödie „E t» Narr macht viele" von Fritz Peter Buch haben unter der Spielleitung von J?ses Gielen begonnen. Montag, den 2. Mai (AnrechtSreihe v), die Komödie „Meiseken" von HanS Alfred Kthn. Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang X8 Uhr. s Kathslisch« Hefktrch«. Morgen Sonntag <1.), vormittags 11 Uhr: Ungarische Krönungsmejse von Franz Liszt; GraLuale: Lawbate Dominum von Franz Liszt,- Offertorium (instrumental) von Kran» Liszt. -f Di« Somlidt«. Sonntag 11. Mal) letzte Ausführung von „Nora" mlt Albert Bassermann al« Gast. Montag i2. Mal): Erftauisührung der Somsdl« „Eines Tages" von HanS Chlumberg mit Albert und Else Bassermann als Gäste. Wetter sind beschäftigt dt« Damen Bergmann, Holm, Warstetn, Wesfeky und dl« Herren Felskt, Koch, Rocholl und Wohlbrück. Splelleltung: Paul Lewttt. s «eranstaltnngen. Dienstag: Bortragsabend Th. Däübler: Gesangschul« Elena de Lueo; M. G. B. de« Gcndarmerlekorp». Mitt woch: Deutsche» Requiem: Neu« Musik Aron, 4. Abend. Donners tag: vllndenkonzert. Freitag: Klavierabend Krahl-Schoebß: Vor tragsabend S. Starke. Sonnabend: Haydns „Schöpfung" iFrauen kirche«. -f Dresdner Künstler «nSmärt». Di« jung« Dresdner Altistin Mimt Schmteder, Mitglied des Altenburger LandcStheater». wurde an da» Stabttheater in Chemnitz verpsllchtet. ß «wert, Theater. DaS Wagnis, Shakespeares „Othello" mit den Kräften deS Albert - Theaters heraus« »ubrtnaen, hat Paul Smolny unternommen. Ein Zeichen von Mut, Selbstvertrauen und Rührigkeit. Smolny hat dte Spielleitung geführt, die Entwürfe der Bühnenbilder gemacht und spielt außerdem noch den Othello selbst. Mehr kann ein einzelner bei solcher Gelegenheit kaum leisten. Aber wieder einmal wäre weniger mehr gewesen. Mindestens dte Spielleitung der, von das Ganze . . befangener richten konnte. Run «st es ja so eine Sache mit Klasstkervorstellungen an einem Theater, das seine Tätigkeit ivare weniger meyr gcweien. rvlinoruen» oie >rng hätte Smolny einem anderen überlassen sollen, keiner Rollenaufgabe abgelenkt, sein Augenmerk auf ze und auf die Einzelheiten viel freier und un-
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