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Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-01
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1927
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Nr. 202 Sette IS — .Dresdner Nachrichten" — Sonntag. 1. Mai 1S27 » > « « « L l r ( r L ? c f ü e -7 s <' > » v kj T C n e z- d' 2 r st h E E d 0- b a S Mein Besuch bei Schüser Ask. Bon Ernst L t t t Nl a II n. Im Slcbtzigkilometertempo braust der II Zug Hannover— "„mburg durch die Heide. In Lüneburg steigen nur wenige JahrgaNe ein. — Rechts linschen einige Häuser vorüber, die Bvivoncn eines Tories, das. in stiller Zurllckgezog«nh«lt liegud, sich selbst nicht an die Balm beranlraut. Noch gerade nat man den Name» an dein bescheidenen StattonSgebände leien ko»neu Das also ist ievt Bardowick. die einstmals — vor diewiertei Jahrlausend, ebe sie Heinrich der Löwe zer- ftorte — mächtigste Handelsstadt des deutschen Nvrüenö? — »Gleich daraus links ein Dorf. Radbruch. Äuk dem Bahnsteig erwarlet eine stattliche Menschenmenge den Perionenzug von Marburg. Do ivoiigstenS nmr eS. als ich vor langen Jahren zum erste» Male diese legend durchfuhr — damals, als noch Schaler Alt in Nadbruch ivirkle schnell war sein Ausstieg vom einsamen Heidesckiäier zum weltbekannten „Wunder doklor" gewesen. Bescheiden batte er eins, bei dem Apotheker des Nachbarslädtchens W. angesragt, ob er die Arzneien, die er veiichrieb. Herstellen wolle, er würde ihm auch das Mono pol dasur übertragen. Ter Apotheker hatte stolz abaelelnit und sich ei» M llionengeschäsl entgehen lassen, 's»'ei .Bihr- .elmte ivater naiiiite Ast sü»s Giiter sein Eeigen. und natür lich ivar es im» das leichteste von der Welt, seinen Sohn inS "Ninniaiinm zu schicen und — Medizin studieren zu losten. Sas alles erzählte man sich wenigstens in meiner nnr M gilomeier von Nadbruch entfernten Elariiiionstadt. .'ich selbst rag den „Wunderdoktor" zweimal zu Nate: TaS eisiemal. a!S mein Pscrd Buglähme hatte — daS Mittel. daS er mir aus die eingeiandte» Pserdehaare hin schickte, ivar ein atlgemin gebräuchliches scharieS Fluid. es hals nicht — daS oveitemal suchte ich ihn persönlich und „in eigenen Sachen" aus. Das heisti, ich war nicht etiva krank oder gar schon in »nlüärärzllicher Behandlnug, sondern erhielt bet einem llebuugsrtkt in dortiger biegend, wenn auch nicht den Ani- lraq. io doch die Gelegenheit. Ast zu übersatten. — Mittag ivar gerade vorüber Ein kurzer Galovv über blühende Heide brachte drei übermütige Leutnants schnell an den Nordrand des Tories. — Tie Torsstraste öde, helft und staubig. Endlich aus einem Hose ein «»echt, den wir fragen konnten. „Ganz am Ende des TvrseS. das lebte HauS rechter Hand!" Zwei dichtbesetzte Kremier rumpelten vorüber „Kommen die von Ast?" ,Fl,i. natürlich! Tie wollen znm Zug. — Bon Amerika komme» doch sogar die Leute hierher," setzte er stolz hinzu. Ast gegenüber hatte sich eine grostvrotzige Kneipe ausgetali. Tein Lärm »ach zu urteilen, halte sie gut zn tun. Aui der Strafte grollen zwei hctruukene Burschen. „Halbstarke." wie mau sie in dortiger legend nennt. — Tas winzige Hans rechts loll es sein ?" Wir zweifelten. Wir hatten ein monnmeniales Bauernhaus zu finden erwartet. ..Ja. ja! Ast wohnt hier, geben Tie nur rein! Im HanS- aang die erste Sur links. W>r basten Ihnen die Pferde." er boten sich die „Halbstarken". Enn Wartezimmer »ab eS nicht, auch keinen Borsaal mit E'mpsinigspersonal oder dergl. Man trat vielmehr unmittel bar oom Hausaana in das ..Allerheiligste", ein ziemlich grofteS .Immer ebener Erde mit Jennern nach der Strafte »ud dein «garten an der Seite. Milten im Zimmer ein riesiger Tivloniatenschreibtisch. hinter dem ein älterer Mann mit grofter Hornbrille iaft. Ein intelligenter Bauernkopf Ich hielt den Mann sür Ast und betrachtete ihn aufmerksam. Auster uns waren noch sechs bis acht Personen im Zimmer. Am Fenster stand ein kleiner ergrauter Mann. Iä> Ivurde erst dadurch auf ihn ausmerkiam, dast er deni Man» am Schreibtisch zwei Nummer» zniies. Ter griff in eine Karlei, zog zwei Ietielclien heraus, oeriah sie mit irgend einer Anmerkung und gab sie einem der „Patienten". Jetzt halte ich begriffen: -er Mann mit dem Gelehrtengesickst hinter dem Schreibtisch war nur der „Assistent" AstS, um nicht den in diesem Fall respektlose» Ausdruck: Schreiber zu gebrauchen, und der Plan» am Fenster der Wunderdoktor selbst. Ter wandte sich letzt an den nächsten Patienten, einen zwölf- bis l'ierzehniährigen, roiliaarigen. etwas blöde anstehenden Jungen, den seine Eltern. Leute vom Lande, hergebracht bauen. Er schnitt ihm Haare am Nacken ab, betrachtete sie einige Sekunde» durch seine grostc Lupe, und ihn scharf an- bltckend, entschied er: „Beilstanz". Tazu gab er den Eltern eine kurze Beschreibung der KrankheitSerscheiiiungen. Ter Junge glotzte ihn blöde an, die Eltern nickten in scheuer Be wunderung. Ast nannte dann wieder irgendeine Zahl, der ..Assistent" kritzelte etwas und reichte den kleinen Zettel mit der anigedrucklen Nummer den Ellern des K naben. Tie liesten ein Geldstück in den Kasten fallen der am Eingang hing, und gingen linier Tankesbezeignngen ab. Nun hatten erst die anderen Besucher nbgcsertigt werden müssen, aber Ast nahm unS zuerst dran, ans Rcklamegründen, wie ick, sofort wnstte: er wollte sich die Gelegenheit nicht ent gehen lassen Tffizierc in Uniform vor den Augen staunender Landleilte zn „verarzten". Tieier Mann mit dem glatt- lasierten. inmpathischeii Gesicht, ans dem zwei lebhafte blaue Augen blickten, war viel zu klug, als dast er nickst den wenig ernstha'ren Grund unseres Besuches heranSgesülstl hätte. Aber er tat ganz ernsthast zu nnS. und auch wir machten keine böte Miene zum guten Spiet, liesten uns willig Haare ab- ichneiden -- ich wollte ihm wgar eine damals noch blonde Locke ooicrn, es mussten aber durchaus Nackenhaare sein — und er fuhren untere „Krankheit". „Ber>chlei»iiing und Blntandrcing nach dem Kopf" hatten wir alle drei: — übrigens soll das bei tuitgen. lebenslustigen Menschen nichts Seltenes sein. Ter „«gelehrte" am Schreibtisch händigte unS die Rezepte cniS. Noch ein kurzer Snack in Plattdütich. ein Händedruck, und wir schieden von Baker Ast. dem „Wnnderdokior". Der Kasten am Eingang nahm unsere Spende auf. Nach dem Kriege war „Tailvrisiernng der Arbeit" ein «Sckstagwort. und Ford soll die Arbeit am laufenden Band er funden haben. 'Wirklich? Nicht Ast? Gekannt hat er diese neueste Arbeitsmethode auf alle Fälle. Wie zwangsläufig ging bei ihm der AblaiE der Konsultation! Hiiitrcten dcS Pa tienten Eins, Haarabschncidcn. Bclnpen, Rezeplnummcr nennen. Weiterrücken von Eins znm „Schristgelehrtcn", Bor rücken von Zwei znm „Wunderdoktor", AuShändigcn des Re zeptes an Eins, während Ast die Diagnose an dem Haar büschel von Zwei stellt. Weiterrückcn von Eins zur Kasse, von Zwei zum Schreibtisch, von Trct — aus der Masse der An stehenden — zu Ast. Einige Tage später traf ich den mir befreundeten Tr. Gr., der damals schon einen grostcn Ruf hatte. „Ich habe jetzt einen sehr interessanten Kollegen von Ihnen kennengelernt. So berühmt wie der werden Sic nie werden." „Tho! Sv waS gibt's fa gar nicht!" „Seine Rezepte" — und damit kramte ich sie ans dem Aermelanfschlag hervor — „habe ich mir allerdings nicht machen lassen, aber . . ." „Schäfer Ast", lachte Tr. Gr., „die Zettel mit der Nummer kenne ich schon von weitem." „Sehen Tie. Ihre Rezepte kennt niemand von weitem!" „Ta haben Sie recht! — Zeigen Sie doch mal her. — Aba! Zwei Diagnosen, wie immer! Abführmittel, Hnstenlropfen. Beide sehr harmlos, die können Sie ruhig nehmen." Ich habe sie nicht genommen und bin trotzdem leben ge blieben. »m noch mit Genugtuung zn sehen, dast ich ganz richtig vorarisgcsagt hatte: Tr. Gr. ist jetzt in Hamburg »war »ine Kanone — oder nennt man berühmte Aerzte nicht io —, aber trotzdem, den Weltruf von Schäfer Ast wird er nie haben. Und ich kenne ihn zu genau: er würde das heute auch lachend zngeben. Vermischtes. Tuwelenraub tm o.Jug «ittu^Lerttn AuS Hannover wird gemeldet: Sturm au- Part» kommen, den französischen Geschäftsmann ivurde tm D.Zug Köln — Berlin tm Schlaf «ln« Brieftasche mit ein«m namhaften Geldbetrag in französischen und deutschen Noten und aut» einem Handkoffer l2 goldene Herrenubren sowie ein Dutzend Brtllantrlnge gestohlen. Bon den Tätern hat man bisher keine Spur gesunden. Sin rovoo Jahre alle« Gehirn Ein einzigartiger Fossilien.Fund ist dem Naturforscher Dr. (Srigorowltsch im Herbst 1920 bei Odlnzowo, ln der Nähe von Moskau, gelungen. Wle in der „Umschau" mitgeteilt wird, entdeckte er eine Berstetnernng. dle daS svlsile Gehirn cl n es D i l u v i a l m e » ! ch e n zu iein scheint. Ter Fund wurde von einer wissenschaftlichen Kommission des Biologischen ForschungSinstttutS zu Moskau untersucht, die ln der Ber- stetncruna durch chemische Analiise einen bedeutenden Prvzent- >atz a» Phosphor seststellte. Tadurch erhält die Annahme des Gelehrten eine hohe Wahrscheinlichkeit, denn der starke PboS- phorgehalt ist ein besonderes Merkmal des GehirngewebeS. Tie mikroskopisch untersuchte Struktur der einzelnen Teile sprach ebenfalls für die Annahme, und das Gebilde erinnert in Form und Aussehen durchaus an dle Windungen des Ge- htrns. Tentsche Forscher. die sich cbensalls mit dem sensaliv- nellen Fund beschästigen, teilen die Ansicht Grigorvivitsch'. dnst cS sich hier um ein versteinertes Gehirn ans der EiSzeil Han- üelt, und zwar lassen die geologischen Untersuchungen an der Iundstelle darauf schlieften. dast es der zweite» Zwiicheneiszeit angehört. also etwa 20 OM Jahre alt ist. Gegenwärtig wird der Iund im Pariser Institut für vergleichende Anatomie noch weiter erforscht. ** Der Prozef, geegn Tomela vertagt. Tie Kölner Ge» richtsverhaiidlunci gegen den falschen Hohenzolleriipriiizen Tomela vertagt worden. TaS von der Gerichtsrerhandlunig crivartete Aufsehen dürste anSbleiben. da sich die meisten Zeugen als nicht geschädigt erklärten. ** Im Flugzeug oom Blift erschlage». Bet Norfolk iBir- giniai schlug in ein Marineflugzeug der Blitz ein. Die vier Mann der Beiafturia wurden getötet. *' Ein Hlustdampser aui dem Dnicpr gesunken. — Lü Personen ertrunken. Wie ans Kiew gemeldet wird, ist ans dem Tniepr ein Ilnstdanipfer gesunken, wobet 20 Personen »ins Leben kamen- * Ein Berg verschwunden. In Chile verschwand dieser Tage ini Zusammenhang mit einem lokalen Erdbeben ein dicht bewaldeter Berg nördlich des Elaro-F-lusseö. Gleichzeitig hob sich das Bell des Iluiies aus einer Länge von 150 Meter und einer Breite von M Pieter und bildete eine Insel. * Unter Freundinnen. „Was hast -n denn znm Geburts tag bekommen?" — „Mein Papa hat mir. wie iedesmal, ein schönes Buch geschenkt ..." — „So: ich wnstte gar nicht, das; du eine io grostc Bibliothek hast!" * Wozu die Anstrengung? Planche Menschen sind wirklich zu ordenllich. Kaum haben Post. Eisenbahn, Untergrund und io begonnen, nach der 21-Ltunden-Uhr zu rechnen snaturlich nur im internen Betrieb und i» den Kursbücherni. da fangen die Berliner schon an. nniznlernen. „Kommen Sie heute um 18 Ubr 20 an die Normaluhr?" „Ausgeschlossen, ich habe doch bis >7 Uhr Dienst." Es gibt eine ganze Reihe von Ländern, in denen seit Jahre» die 21-Siunden-Uhr im Gebrauch ist. wo aber kein Mensch 17 Uhr sagt, wenn er 17 Uhr meint. Beim Sprechen können sich ia niemals Irrtttmer ergeben, wenn man hinzusngt, ob man abends oder morgens, mittags oder nachtS meint. Und wenn man die 21-Llnnden-Uhr beim Sprechen ge braucht. wird man. um sicher zu gehen, doch hinziifügen, ob abends oder morgens gemeint ist. Polo Negris neue Derwandlschatt. Wie schon gemeldet, ist die berühmte Iilnifchanspicleriil Pola Ncgri in Paris eingetivsscn. um sich mit dem georgischen Iürsten Sergius Mdivani trauen zu lassen. Georgien ist für Iürslen ein nnwirlliches Land geworden: auch Mdivani hatte es dort nicht auSgehalten und war schon vor Jahren nach Amerika ausgeivandcrt, wo er sich im Telhandel betätigt. Er ivurde dabei ein reicher Mann. Sein Bruder, der ebenfalls in Amerika als Arbeiter ein neues LeLen angesangen hatte — alle amerikanischen NabobS fangen als Arbeiter an — hei ratete vor einiger Zeit die Iilmschanspiclerin Mae Murray. Fürst SerginS ist jetzt in Begleitung seiner zukünftigen Gattin und in Geschäften in Paris cingetrosfen. Er spricht Georgisch, Englisch und Französisch. Pola beherrscht allster diesen drei Sprachen noch Deutsch und Polnisch. Tie Eltern Mdivaniü sollen von den HciralSplänen etwas überrascht ge- wesen sein: wahrscheinlich verstehen sie nicht viel von Kunst. SerginS will sie setzt aussuchen und ihre Bedenken zerstreuen. Als daS Paar in Paris cintraf, fand sich ein unerwarteter Gast im Hotel ein. Polos früherer Schwiegervater, der Fürst Tomski, der der geschiedenen Frau seines Sohnes einen grosten Stranh roter Nelken überreichte. Zurzeit ruht sich die Künstlerin von den Strapazen der Reiie auS. Am 11. Mai ist die Hochzeit, am 21. kehren die Neuvermählten nach Ame rika zurück. — Und der neue Film läuft am xten t!). in Z. nilv. nsw.! Der Schneider als Dramaiiker. In Neunork ist unlängst aus einem Broadivan-Theatcr ein Stück eines Ungarn LaioS Egri aufgesührt worden, der in seinem bürgerlichen Berns ein elegantes Schneideratelier besitzt. Ter Autor benutzt seine dramatische Arbeit als Reklame für sein Atelier und erklärt in der Neuyorker Presse, dast sämtliche Kostüme der im Stück anstreteudeu Personen von ihm selbst angefertigt worden sind. Don einer Wildsau „belagert " .^Schwein must der Mensch haben": aber dieses Wort be deutet nicht, dast es ein besonderes Glück ist. einem aus gewachsenen, angriffslusttgcn Wildschwein tief drinnen im Walde zu begegnen. Bon einem solchen Zusammenstost kann ein GreisSwalder Fuhrmann ein Liedchen singen. AlS er damit beschäftigt war. abseits des Weges lagerndes Holz aus seinen Wagen zu verladen, raschelte es plötzlich hinter ihm. Er wandte sich um und sah sich einem Wildschwein gegenüber, das alle Miene machte, ans den Fuhrmann loszugehen. Ter 'Angegriffene erklomm behende einen Holzstoß, wo er vor den wütenden Angriffen des Tieres sicher war. Aber hier setzte ihn das Wildschwein in eine endlos währende .LZelagerung". Jede Beweguna des Mannes verfolgte das Tier misstrauisch, stets gewärtig, sich sofort aus ihn zu stürzen. Nur durch Zu fall gelang es dem Belagerten, in einem unbewachten Augen blick das Weite zu suchen. Die Armband-Manie. Während man sich früher mit einem feinen .Kettchen ums Handgelenk oder einem dünnen Armband begnügte, schreibt jetzt die Schmuckmodc der Dame geradezu eine Panzerung des Armes vom Handgelenk biö znm Ellbogen vor. Man trägt entweder zollbreite Armbänder, die reich mit Diamanten geschmückt sind und von denen mehrere criretnanüergcretht werden, oder man begnügt sich damit, ein Dutzend oder auch mehr schmaler „indianischer" Armbänder um den Unterarm zn legen. Ten Ln;ns eines echten breiten Tiamant-Arm- bandcS kann sich freilich nur gestatten, wer über einen großen Geldbeutel verfügt. In den eleganten Juwelen- geschäften Neuuorks und Londons sicht man solche Arm- bünder in Preisen von 5000 bis zu 100 000 Mark. Aber da die Mode es mit der Echtheit ja setzt nicht mehr so genau nimmt, so kann man schon sehr schöne Imitationen erhalten, die nicht weniger in die Augen fallen. Die breiten Arm bänder werden hauptsächlich zur grostcn Abendtoilette ge tragen, während inan am Tage die dünneren Spangen vvr- zielst. 'Auch nach Fiistbändern ist grostc Nachfrage: sie wer- den nicht mit Juwelen besetzt, sondern sind einfache Ringe aus Gold in den verschiedensten Färbungen. ES gibt grün«, weihe, rote und gelbe goldene Fustbänüer. und zwar wird die besonder« Farbennuanee dadurch erztelt. bah verschieden« Legierungen mit dem Gold verbunden werden. Wenn erst die wärmer« Jahreszeit die Mäntel und Pelze verbannt und die Damen wieder zahlreicher in ärmellosen Kleidern er» scheinen, erwartet man noch eine Steigerung dieser Armband» Manie. Snlbitllungen Uber dte Monle.Earlo.Provaga«-«. Ans Nizza wird uns geschrieben: Hinter die «nlilien der rasstnierlen, gut maskierten Pro« paganda für dle weltbcrllchtigte Spielhölle in Monte llarlo Iriichlen die folgenden Aufklärungen, die and bestnnterrichtetcu Kreisen stamme»: Die kürzlich beendete Saison von Monte Earlo hat weder die Gesellschaft des Spiclkasinov, noch de» Fürsten von Monaco befriedigt. Die dummen oder neugierigen Deutschen stellen sich immer noch zu spärlich ei». Sie haben vor dem .Kriege fast daS ergiebigste .Kontingent der Monte-Earlo-Neisendcn gestellt. Dle Franzosen leiden unter der Geldknappheit, Eng- iänder und Amerikaner sind seilen oder ttür die Spielbank» zu vorsichtige Kunden. Deshalb greisen der Fürst und seine Spielbankleute immer mehr zur gerissensten Monte-Earlo-- Propaganda. Früher waren eS »iclst nur geschickt lancierte Pressenotizen, die — besonderes im Herbst zum Saisonbeginii — von Riesengewiiine», „Banksprettgiinge»", Episoden und Nomanen erschiene» und Reklame macksten. Besonder» ge fällig erwiesen sich fitr alle mögliche» Gegenleistungen fran zösische Journalisten, aus deren Blättern jene versteckten Reklamenottzcn in die Presse der übrigen Länder gerieten. Neuerdings bedient sich die Monte-Earlv-Reklamc in der ihr eigenen, unaussälligen Welse des Radios, durch das allerlei Lachen und Sächelchen von Monte Carlo verbreitet werben: Ein merkwürdiges, noch nicht aufgeklärtes Gcwinnsystem taucht auf, da» die Bank angeblich beunruhigt: der arme Emigrant Zc. konnte lgstraten. weil er bzw. seine Braut fast eine Million Franken gewann: die Lpiclbankbeanitcn wollten streiken und haben »alürlich sofort die geforderten höheren Bezüge erhalten; die Gräfin NN. hat nach einem Gewinn von vielen Hiiii-derttaufenden nicht rechtzeitig aufgehürt, alles wieder verloren und verfiel darüber in Trübsinn usw. usm. Alles Schwindel, Schwindel und noch einmal Schwindel. Bon den vielen, ja allen Gerupsten, uon den Verzweifelten und von den Selbstmördern schweigen die Propagandalente Monte Carlos. Selbstmovdkandidatcn werden abgeschoben. Kritiker »nd Beobachter bespitzelt und unter irgendeinem Vorwand vom Spielpalast abgehalten oder über Monacos Grenze — und wo ist die nicht! — geleitet. Seit zwei Jahren unterhält die Spielbank geheime Anreister in allen reichen OSesellschasten und Zirkeln Europas. Sie müssen von ihrem Glück in Monte Carlo erzählen, das sic dafür gut bezahlt. In den Sptelfälen selbst spricht inan zögernde Besucher an und verweist sie aus das „Glück" dieses Herrn oder jener Dame, die Lockvögel für die inlernationalcn Gimpel sind. Ten Staatsbürgern von Monaco ist bekanntlich die Lpiclhöhle selbst strengstens ver schlossen. Man warnt z> B. in Tentschland vor dem Eintritt in die Frenidenlegion, warum nickst vor dein Besuche Monte Carlos? Alle Knltnrstnalen unterdrücken die Spielhöhlen. Ter Bölterbnnd sollte das Geschwür am Leibe Europas, die Spielhölile. die LpiellniUc Monte Carlo, beseitigen." l-isgettUKIs ^.I6H68lü^!ö verstellbar, in klink l-axen, mit ^rmlekne unck ksiikrtütre, M ««» i4.50, ll.50, 7.50, mit Frmlebne 8.VV rusammenlexkar, mit Ourt unck tkolrritr, mit unck ohne l,elms «» 4.25, 3.25, 2.25, l.yO, l.3S, V.8S Kvf!l86886! in la peckckik >4.50. >Veicke7.50. 4.28 öbslöHIüüIlöl russmmenlclappbar, leisen . ^ ge;,eil Vänlce 8.50, lisclie ll.OO, 5tülile 4.»v liinlislii'sgsiirs .... ^ic 275. 2.2S 8tüclc l.00, v.vv Ia, clopp. xekäcbt ... qm 1.40 verstellbar, Stück 0 85, 0 65, 8.88 vlUMenHS8lkN von 100- 30 em - — Stück von l.75 bis U.üv nr sckaus unck Eiarten ^ -- Stück 4.25, 3.00, 3.25, 2.50, l.05, l.50, l .25,0 05. U.VS 6sften86keren Stack 2 50. 2.88 8ü88H8l2!l6 xrün lackiert, mit vveisier Spüre - von 125—250 cm. Stück l-25, l.IO, 0.85, 0.75, U.ÜU öIü!D8H8l8ll6 xrün, mit Spüre . 3 Stück 8.88 Wssekekörbs la IVeicke, xeivürkelt ocker xerckicktet xeflocblen, Z 70-40 cm 12.50 bi, 1 M8vllvKl3INMVlI, . . . Schock 030, 8.18 1V886llöIö!363 beste lZuslÜät, ^ «»«» Zu»« . 50 dltr. 4.25, 40 Mir. 2.50, 30 Mir. L.Uv KI»« 50 Mir. 3.00, 40 Mir. 2.50, 20 Mir. 0.05. N «k lO Mir. ^1886^81^80^387 kür ck e Vanck unck ^ —- Decke Stück 2.25, i.25, V.IS 1iVS8vKdf8tt8I' . . . Stück, 05. l 60. 8.88 I^!81l8^8ll6I' mit prima veriiL, 170x30 cm, » -- Stück 4. Sv 8s8-plL1l6N Stück 4.88 ?ls1l8n mit ruleüim« St 0 75.8 75. 7.88 Solr8N?IStt8N Stück 4.28 n. vsrgoii 8ökns MIsltfliffsf 8tr»ös 54, «m postplalr
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