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Zli Freilag, r». Februar 1S27 Gegründet 1836 DreblanIchrM! »«Metchle» »«,»«. Fenvoi^Mk-Sammeimimmer S»S41 Nur ür N-chtaUprach» SO 011. I^VWK ^,1«.. ,»m t«. >»»S» S»»ru»r >SS7 v», >ch,lich jw„mali,e, ZiiUrUum, ir», »au» ÄkäUgA'WLllllys vo»l>»ua»vr,>» ür Man», Yedruar 1 Mar» »da, PaujuU,I1un,»j»düd, «l»,»>»,»»«- «« vlauai,. D» Aa^ia«' ward«« nach voldmar» -»rachnel dt» «n,»al»a, e, mm »r»it» Anzelgen-Pr-Ue: Kr ,ub»rdald ron Ä-> Ptt»v»na»dadr >a V» 1l»»w AuNrda» «am vor->u»d»,a>>«. SchrtM»IIu»a und tzavpIgelchüNatl«»»! «artentlra., SS »«i Druch ». Derlaa oon Utepich » »rtchardt in Dreiden. PoIIIch»ch«»onlo 10SS D-rede». Na<ddn>» nu, n» n„,.ltch„ au»ll»»an ,d> .D-eeon-i Hach," »ilitMn Unv»,ian I- S-dnIMÜ». w»,d»n mch uidrmodrt. kf8tKtS88lg68 ^681SU»'SN1 lügiiek 4 Okf: Isrir-Iss „Lssbesins pi'sgsi' SlraSs / k^sildsknsttsks ^bksicjg S Olis: Vs8 Parkett des ^ttk-sklionsk^ allsi- >/Vslt bin neuer Sieg der Kantontruvven. Die Kämpfe nähern sich immer mehr -er Sla-l. — Eine Entscheidungsschlacht im Gange. Der Bericht -er Saarregierung an -en DMerbun-. - Braun propagier! den Einheiissiaak. - Keine weiteren Amnestien. Groher Krlegsrat -er Kankonslihrer. London. 24. Februar Die erste Phalc der Schlacht um Schanghai hat mit einem Siege der Kanlontruppe« geendet, die KoNghsin, 46 Meilen von Schanghai, an der Eisrn- dahnliuie Schanghai Hanka«, eingenommen haben. Alle Anzeichen wetten daran» hin, dast bei Snnaklanai« eine cnt- ichetdende Schlacht im Gange ist. In Nanking soll gegenwär tig «in grober Kriegsrat der Kantoneicr Führer itattiinden Der Generalstreik in Schanghai ist. wie gemeldet, von de» Arbeitergewerfschasten abgebrochen worden, nachdem etwa 266 Personen verhaftet nnd etngekerkert worden sind. Die Arbektergemerkschaf» kündjgt sür den kommenden Montag sür ,««« Ehina eine« einstündiacn Streik an. Sit»« weitere Meldung besagt, wenn der Vormarsch der Südtruppen andauere. so werde eS vielleicht ein Rennen zwischen Tschang-Tschung.Tschang nnd den Nationalisten um Echauabai geben. Die ausländischen Behörden in Schanghai tretteo durchgrettende Vorsichtsmaßregeln. Alle verfügbaren Streitkräste werden in Bereitschaft gehalten. Di« Arbeiter. Union von Schanghai hat eine Kundgebung veröffentlicht, in der es heißt, der fünftägige Generalstreik habe beträchtliche» Erfolg gehabt. Die Beendigung des Streiks bedeute keines- wcgS. daß die Bewegung vorüber fei, ..weil mir unfcre An strengungen sortsctzen werden, um unsere Ideale zu retten" » Schanghai. 24. Februar. IRenter.s DaS amerikanische Transportschiff „Chaumont" ist mit 1266 Marinesoldaien an Bord hier eingetrosfen Die chinesischen Marinebchördei haben sich gegenüber den Vertretern Frankreichs und Groß britanntcnS offiziell wegen der Beschießung der Konzessione» entschuldigt. Der BerteidigungSkommlssar von S<bane Hai ha« seine Anwctsungen für die Hinrichtung von Agita toren zurückgezogen. Die englische Cftlna-Armee. 26 VW Mann in einer Woche gelandet. Berlin. 24. Februar. Stach einer Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur aus Kanton sind in dieser Woche in den chinesischen Gewässern 20600 englische und indische Soldaten eingetrosfen, und zwar sind in Schanghai 7066 und in Hong- kong 16 666 Mann grlandci worden Im Park der Suiniatic». llniversitäl fand eine Proiestversammlnng statt, die vvn mehr als gooooo Teilnehmern besucht war. 1TU.) Europäische Anli-Englan--Propagan-a -er Chinesen. Berlin. 24. Febr. Die ..B. Z." erfährt: Die chinesische Nevolutionsparlet und die Kantonregierunq entfalten zur. zeit eine rege Propaganda gegen England in Europa. Fm Anschluß an den Brüsseler Kongreß gegen den Kolonial- JmpcrtaliSmus. dem eine starke chinesische Delegation bei- gewohnt hat. unternehmen die Chinesen Propagandareisen durch ganz Europa, die sie zunächst nach Deutschland geführt haben. In den großen deutschen Städten werden mit Unter stützung der Kommunistischen Partei Masseuversamm- lungen abgehalten. in denen die chinesischen Ne» volutlonssührer sprechen. Die Generale Lu und Dchao Lt Tsc. das Mitglied der Kuo Mintang Negierung Haiuna Kwang Sn und Li Kone Tlai vom Gc.wcrklchasts- kartcll Kanton sowie noch mehrere einflußreiche Mitglieder der Kuo Minlang halten in Berlin. Dresden. Hamburg, Remscheid und Stettin Vorträge über den Kamps des jungen Chinas gegen den englischen Imperialismus. Nur zum kleinsten Teile freilich ist die Bewegung bolschewistisch, wenn auch die russische Regierung sie nach Kräften fördert. Der LandcSadcl. die Bauer» und die hervorragendsten Vertreter von Handel und Industrie sind ln der K.intviiregicrung ver trete». deren eifrigste Vorkämpfer allerdings die Jndustric- arbeiter und Studenten sind. General Lu beabsichtigt zufolge der letzten aus Schanglzai eingetrosfcntn Nachrichten, seinen Ausenthalt tn Europa nach Möglichkeit abznkürzen und aus dem schnellsten Wege nach der Heimat zurückznkchrcn, um an dem Kampfe aktiv tcilzunchmen. Sunschuanfang ermordet? Berks«. 24. Februar. Nach einer Meldung der chinesi schen Nachrichtenagentur aus Kanton ist Sunschuan- sang. der Verteidiger Schanghais, von zwei Studenten und einem Arbeiter ermordet worden. Da bis zur Stunde eine Bestätigung dieser Meldung nicht z» erlange» war, ist starker Zweifel an der Richtigkeit der selben berechtigt. Ministerpräsident Braun sür den binheitsstaat. Eine Dolks- Die Länder als Provinien. beweguntz? Verls«. 24. Febr. Aus Einladunq der Bereinigung sozialdemokratischer Studenten sprach der preußische Minister präsident Braun im Audttorium Maximum der Berliner Universität Uber den E i n h e i t s st a a t. Es wird oft. führte er aus der Borwurf erhoben, daß im November 1618 beim Zusammenbruch des alten Reiches und der Abdankung seiner Monarchen, dir bis dahin das größte Hindernis für die Schaffung eine« deutsche» Einheitsstaates darstellten, die Ge legenheit sür die Errichtung eines Einheitsstaates versäumt worden sei. Es sei nicht z» bestreiken, daß man vielleicht damals am leichtesten mit einer parkikularlitttchen Eigen brötelei hätte ausräumen können. Dazu wäre aber etne Harke Reichszentralgewalt notwendig gewesen, die in jenen Tagen nicht vorhanden war. Trotzdem sei eS der Nationalversammlung gelungen, gewisse Einrichtungen unsere» össentlichen Lebens sür daS Deutsche Reich einheitlich zu gestalten. An der Gliederung des gleiches in Einzel- siaaten sedoch habe die Verfassung nicht» geändert. Ob die Länder als Zwischenstufe» noch weiter notwendig seien, da» sei eben die Frage, die entschieden werden müsse. Rein konstruktiv laste sich das Problem unschwer lösen durcb Umbildung der Länder tn Provinzen. Allen landSmann- schafilichen Etgenhelten der BcvölkcrungSteile könnte dabei Rechnung getragen werden. Natürlich müßte ein solche» Ein- heitSrrich den Provinzen. Krctten und Gemeinden die weitestgehende Selbstverwaltung unier einheit- Ucher ReichSzenträlgcwalt ctnräiimen. AIS einziger zurzeit praktisch durchsührdarer Weg schwebt dem preußischen Ministerpräsidenten folgendes vor: Da», Reich muß alle Möglichkeiten die Ihm die Reichs- Verfassung aus legislativem wie administrativem Gebiete gibt restlos auSschöpse». In dteler Richtung kann mich viel ge schehen. allerdings muß da» aned In einer für die Länder finanziell befriedigenden Wett« ourchgefllhrt werden. Daun »erde« d>e Länder mehr nnd «ehr ihrer Eigenstaatlichkeit eutkleidct und tatsächlich z« Verwaltungsorgane« herabgedrückt. Sollte die Umgestaltung znm Einheitsstaat in den zahlreichen Parlamenten und i« den gesetzgebende« Körperschaften dcö Reiches auch dann noch Schwierigkeit«« machen, so würde eö nicht schwer sein, eine mächtige Volks bewegung zu schaffe», die über alle kleinlichen Parti- knlaristcn hinwcggchcn würde. Braun schloß mit dem Worte Prcuß': „In der alten Zeit hat eS ein österreichisches Deutsch- land gegeben das Bismarck Reich war ein preußisches Deutschland, das Deutschland -er Zukunft muß ein deutsches Deutschland sein." Sozialistischer Antrag gegen -ie Miels- erhöhung. Berlin, 24. Februar. Die sozialdemokratische Fraktion hat einen Antrag ctngebracht, der die Reichs- rcgicrung ersucht, den dem RcichSratc zugelcttcten Entwurf einer Verordnung, wonach die gesetzliche Miete vom l. April 1627 ab um ll> Prozent nnd vom l. Oktober 1627 ab um weitere lO Prozent erhöht wird, z u r ü ck z » z i e h e n. Berlin. 24. Februar. Der Beschluß deS ReichSkabinettS über dle Erhöhung der Mieten svom l. AprU IO Proz., vom 1. Oktober 26 Proz.i wird mit allgemeinen wohnungS- politischen Grüwdcn motiviert. Es soll eine Angleichnng der Mieten in den Neubauten «tt denen in den alten Wohnungen hcrbcigesiihrt werden, nwmtt nicht gesagt ist. daß etiva die Neubaumietcn als Norm genommen werden sollen. Die Zuschläge zu den Mieten unterliegen landcSrcchtlichen Bestimm ungen. Sie »»erden also durch den Beschluß de» RcichSkablneltS nicht berührt. Bis zum I. April 1628 soll dann keine weitere Mietserböhnng statlsinden. Durch die beschlossene Erhöhung sollen auch die durch die Hnpothekcn- auswcrtnng sür die vmusbesitzer entstehenden Mehrlasten ab- gegoltcn werden. Die Verteilung der durch die Miels- erhöhnng allslausenden Beträge ist Lache der Länder. Von Reichs ivegen würde eS begrüßt werden wenn ein Teil dieser Beträge dem Wohnungsbau zugute käme. Das Aelch und Re kriegsgeschSdlglen Ausländsdeutschen. Die große Berliner Kundgebung für gerechte Entschädi gung der deutschen Staatsbürger, deren Eigentum im AuS- lande während des Krieges von den Alliierten unter Mlß- achiung des völkerrechtlichen Grundsatzes der Unantastbarkeit des Privateigentums beschlagnahmt und sür Rechnung der verschiedenen feindlichen Staatssäckel liquidiert wurde oder die nach dem Kriege durch fortgesetzte Liquidationen, nament- lieh in den Grcnzländcrn. ihres Besitzes verlustig gingen, hat aus alle dabei vertretenen Parteien und auf die gesamt« für die nationale Pflicht gegenüber unseren hart betroffenen Volksgenossen feinfühlige Oeffentlichkcit starken Eindruck ge- macht. Um die Schwere des Unglücks, das über diese Kreise infolge der Maßnahmen unserer ehemaligen Kriegsgegner .hereingcbrochcn ist, voll zu würdigen, muß mgn bedenken, daß cs sich in ungezählten Fällen nicht bloß um einen einschneiden den Vermöqcnsverlust. sondern um einen Niedcrbruch der ganzen Existenz l>awdelt. um die Vertreibung von Haus und Hof, um den Raub der eigenen Scholle, deren ehemalige In haber nun zum Teil bettelarm ihr Dasein in trübseligster Welse durchfristcn müssen. Ta ist es denn in der Tat die höchste Zeit, daß das Reich endlich seiner Verpflichtung nach- kvmmt und die seit vielen Jahren Entwurzelten auf eine der Billigkelt und Gerechtigkeit entsprechenden Weise abfindet. lieber den Umfang der Werte, die bei diesen Schäden In Betracht kommen, erhält inan einen Begriff, wenn man er fährt. daß auf Grund einer mit aller Sorgfalt ausgemachten Statistik die VerbandSmächte gemäß Artikel 297 -cs Ver sailler Vertrages deutsches aus ihrem Gebiet befindliches Eigentum im Gesamtwerte von 6Z Milliarden Goldmark be schlagnahmt haben. Die Väter des Versailler Diktats hatten aber doch noch einen Rest von Empfinden für die Vü-lkcrrechtS- midrigkcit ihres Vorgehens gegen das Privateigentum, dessen Schutz auch im Kriege bisher als ein unverletzliches Kultur- gebol gegolten hatte und als solches vom Völkerrecht an erkannt worden war. Man wollte in Versailles nicht vor der zivilisierte» Welt das Odium einer entschädigungS- lose» Wegnahme des deutschen Eigentums auf sich laden und verfiel daher aus den bequemen Ausweg, die EntschädigungS. Pflicht vvn ihre» eigentlichen Trägern, den Vcrbandsstaaten, abzuwälzcn und sie zu allen übrigen Lasten auch noch dem Deutschen Reiche aufzuhalsen. Das Reich, so heißt es ln dem Artikel 267 deS Versailler Vertrages, übernimmt die Ver pflichtung. seinerseits die entcigneten Deutschen miS Reichs- mittel» für die erlittenen Verluste zu entschädigen. Die Ge schädigten vertreten nun auf Grund dieser Rechtslage folgen den Standpunkt, -essen grundsätzliche Bedeutung darin liegt, daß er die Entschädigungsfrage mit den Reparationszahlungen in ursächlichen Zusammenhang bringt: 1. Tie Ausländs deutschen haben sür das Reich vorweg eine Reparations zahlung ln Höhe von 8.8 Milliarden Mark geleistet, die bereits vor der Unterzeichnung des DamcS - Abkommens ln daS Eigentum der Alliierten übergesllhrt wurden. 2. Da» Reich hat die auch nach den Londoner Vereinbarungen welter- bcstchcndc Verpflichtung, die von den Ausländsdeutschen gr» wisscrmaßen vvrgcstrccktcn Reparationszahlungen nunmehr selbst an die Vorschuhgeber zurückzuzahlen. Das Reich Hit die ihm ansgezwnngene Entschädigungs pflicht durch seine Unterschrift unter den Versailler Vertrag anerkannt und sic zum ersten Male 1!>2;; gesetzlich geregelt. Danach sollte die Entsck>ädigu»a der entctgneten deutschen Be sitzer ausländischen Eigentums 2 bis 5 Mark sür je 11X16 Mark betragen, also 6,2 bis 6H Prozent. Spätere Nachtragsgesetze brachicn auch nur so geriiigsügtgc Erböl,ungen der Beträge, daß von einer gerechten und billigen Regelung keine Rede sei» konnte. Die betroffenen AiiSIandodeutschc» verschließen sich keineswegs der Einsicht, daß auch sic der Finanzschwach« deS Reiches Rechnung tragen und ihr Teil zu der allgemeinen, durch die Inflation oerbcigefüürten VolkSvcrarmnng bei steuern müsien. WaS sie aber als Mindestmaß mit Fug und Necht fordern dürfen, Ist ihre Gleichstellung mit den übrigen AusivertungSgläubtgcrn des Reiches. Es würde sich dann um eine Erhöhung des Entschädigungssatzes auf 25 Prozent handeln. DaS ergäbe einen (^'a i,übet rag von 6,8 : 4 —2.3 Mil- Norden Goldmark, also säst genau eine volle Jahresrate de» DaweS-PlaneS. Die RcichSregierung hat sich für die Auf bringung dioser bedeutenden Lumme die vorerwähnte plau sible Anfsassnng der ^schädigten zu eigen gemacht, wonach dt«