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irr. S4 Zelte 10 — Dresdner Nachrichten — Irel'ag. 25. Zebrnar 1827 >»« Dt« Tonlmerzet, in Westenrova vom tü. April ab. Rach dem „Petit Journal" ist zwischen der belgtschen, «»«lischt», holländischen und französische» Regier»»« vereinbart worden, in der Nacht von, Sonnabend. dem 0. ans Sonntag, den Ist. Avril, zur Sommerzeit überzugehen. Die Rückkehr zur normale» Zeit werde in der Nacht aus den 3. Oktober statt, linde». ** H«»«r im Kölner Dom. Mittwoch nachmittag brach im Dom beim Lenen einer Lautsprecherlettung tnsvlgc von Kurz, schluß Heuer au», da» durch die Heuerwehr nach kurzer Zeit gelöscht werden konnte Der Schaden ist gering. ' Tragische» Unglück einer Familie. In de», Dorfe Zittoiv bei Schwerin war der N> jährige Svb„ des Lehrers Carmon zuin Schltttschulilanse nach den, Langenbrücker See gegangen. Plötzlich vernalimen die Eltern ans der Richtung de» Sees Hilferufe. Der Vater eilte sofort zur Rettung seines «indes kerbet. -Inch er brach ein und geriet unter das Eis. DaS glciäx Schicksal traf auch die Mutter, alS sie einen Retiungsoerliich unternalim. Vor etntge» Jahren war die Tochter deS Lehrers in der W.irnow ertrunken. Hm Zuge überfallen und beraubt. Aus Düsseldorf wird gemeldet: Am Pkittivvch. abends »M Uhr. ivurde der Schuhmacher Karl Landau ans Diisscldors tin Personen' >ug 210 zwischen Angerinund und Grvßcnlmuin llbcitallen und beraubt. Der Täler har nach den, Uebersall die Nvdbremse aczoiien und ist entkommen. Der Ueberfallcne wurde in das Duisburger Kraiikenimiis gebracht. Die Weichsel zugefroren. Der ausrerordenilich starke Hrost der letzten Tage hat zu einer Vereisung der Weichsel und zii einer Ilnterbrechung des Zchissahrls. und Häkr- »erkehrs geführt. Dte Eisbrecher sind nicht in der Lage, helfend einzugretsen, da sic zu», Teil selbst in der Weichsel- Mündung im Eise sesllicge» und nicht in de, Weichsel ror» wärts kommen können. Der AulvbnSverkehr zwischen Martenburg und Werder sowie Danzig ruht völlig. Der Harke Hrost ha, dte ganze Putziger Stürbt zusrteren lallen, io d,rk eine Einlakrl in die 'Buch! unmöglich ist. Auch an der Helaer Nulle ill durch das Wetter der letzte» Tage erheblicher Schaden augerichtet worden. Die Halbinsel Heia ist bis zu den Eisenbahngleisen insolge des Sturmes überschwemmt worden. ** Wochenendfahrten nach Schweden. Die deutsche und schwedische Eiieiibaliiiverwaliung werden t», Sommer gegen, »eilige Wochenendfahrten zu Tourislenoreiie» ül»er Saknitz- Trclleborg sür deutsche und schwedische Tvurislcn arrangieren. * Wölse in Steiermark? A»S Graz wird gemeldet: In den Waldungen des LiiskeS Rain sind in der »ergangenen Woche 8 Rehe zerrissen worden. Nach der R ei Karl ist an- lUnehmcn. dak cs »ich um einen Wols handelt. " Sprung vom Eiffelturm. Montag früh bemerkten Pariser Polt zcibeamle einen Mann, der am ankeren Gtttcrwerk d.s CtsselturmS hinainklellcrte und. ohne ans die Zurufe der Be. amten z» achten, bis zur zweiten Plattform stieg. Dort zün dete er »ich eine Zigarre an und versank in langes Nachdenken. Um Ubr sprang er in die Tiefe und war iosort tot. Wie verlautet, lmt eine Streitigkeit mit seiner Frau den Unglück lichen zitm Selbstmord getrieben. Der italienische Instizministcr gegen die Milchpantschcr. An» Rom wird genieldei: Der Iustiuninisicr erläßt ein Rund schreiben an alle Gemeinden und LiaaiSbehörde», in dem er darauf aufinerklain macht, dak der Bund für Mutier- und «indeSschntz »ich darüber beklagt habe, dak in verschiedenen Stadien Italiens und besonders in Rom Milch nicht nur! mikklarcmWas i e r. sondern sogar mit schmutzige m > W aller »er », ischt iverde. Ter Instizniinistcr ermahnt! die Behörden, scharf gegen folclic Heinde der öffentlichen Ge- snnddctt oorzugehen. Der CXburteurückgang in England Die englische Gc- burtenziner weist einen weiteren erheblichen Rückgang aus. Im letzten O.uartal des IahrcS >020 waren in England und Wales 111 118 Gcbnrlen weniger zu verzeichnen und 27 050 Todesfälle mehr. Der Geburtenrückgang »nd die Zunahme der Todesfälle halt gegenwärtig noch an. Vom Bauernmädchen <«r vady. Ingrid Christina Hallbera erblickt« tm Nähr« 18t» t» vältrberg in Lüdlchiveden da» Licht der »elt. Ihr Vater war in dielen, kleinen Dorfe Großknecktt in einem Bauernhof«. und bi» zu ihrem dreizehnten Lebensjahr weilte die kleine Christina bei ihren Eltern. Sir ging sleißig zur Schule, hatte aber schon als »Und eine lebhafte Phantasie, und aus grüner Weide zwischen Kälbern und Kühen träumt« sie, dak sie «in« vrr. zauberte Prinzessin lei, ei» Aschenbrödel, da» der verzaubrrtr Prinz erlöse» werde. Al» sie dreizehn Jahr« zählte, wurde ihr die elterliche Hütte zu eng, und sie zog hinan» in dte Welt, um sich Ihr täg» licheo Brot selbst zu verdienen. Lbristina kam zum Schloß de» Grase» Hamilton, da» i» Barsrbäck. zwilchen Landskrona und Malmö, gelegen ist. und in de», zweiten Kapitel ihre» Leben», romanep finden wir sie dort al» KüchenMädchen wieder. Jedenfalls hatte die httblckx Christina etwa» Abenteurer, blut i» ihre» Ader» fliesten, den» ihr weitere» Schicksal ist durchaus nicht alltäglich, Nack einigen Jahren wurde ihr di« Welt in Barscbäck zu eng, »nd ihre Sehnsucht zog sie »ach Stock. Holm, Eine Reise von Lüdschwede» »ach Stockholm war lm Jahre >82.', sür ein arme» Mädchen derselbe Begriff, wie sür ein kill!» unserer Zeit eine Reif« nach Amerika, denn e» gab damals keine Eilenbahn, und das Reisen ln der Postkutsche war sehr teuer. Aber das hinderte Christina nicht, ihre» Traum z» verwirklichen, und an einem schönen Svmmcrtage machte sie sich mit zwei anderen Mädchen von Barscbäck aus nach Stock. Holm, wo sie »ach langer Wanderung auch glücklich eintrascn. I» Stockholm erweckte die schöne Christina Hallbcrg erheb- lichcs Aussehen, und noch ehe sie eine Stellung in dem Wirt». Han» „Aalkistr" antrat, entdeckte sie der englische Diplomat Charles Männer» St George, der sich sterblich in die schwe dische Schöne verliebte. Hier wendete sich da» Schicksal Christina». und da» letzte Kapitel ihre» LebenSroman» endete mit ihrer Trauung mti dem englischen Lvrd in Kopenhagen. Die Che war eine »»gemein glückliche, und als ihr Gatte im Jahre 1802 starb, betrauerte Christina ihn ansrichtlg. und da» Leben hatte sür sic seinen Netz verloren. Sie sehnte sich nach den Verwandten all» ihrer alten Heimat und nahm eine Nichte Petronella Hallberg zu sich nach Hatlcv.Earrick (Irlands. Sie liest ihr eine ausgezeichnete Erziehung zuteil werden und verheiratete sie später mit einem englischen Offizier White. Im Jahre 1873 starb Ladu Christina St. George und hinterliest ihrer Nichie ein Vermögen von zwölf Millionen Kronen. Ten Verwandten ihre» Galten hinterkleb st« da» Ttammschlost Tippcrarn in der Grasschasl TIppcraru. Diese romanlische Geschichie »Vom Bauernmädchen zur Lad»" ist nun dadurch wieder aktuell geworden, dak nach dem Ableben der Petronella White, geb. Hallbera, erneut eine M>l- lioneiierbschast an arme Verwandle in Schweden gefallen ist. Der vorbildliche chinesische Löndevruek. Der Chinese begrübt einen anderen nicht dadurch, bah er ihm die Hand schüttelt, sondern er schüttelt zum Grube sich selbst dte Hände. Diese Art deS Händedrucks wird nun in Amerika sür vorbildlich erklärt, und eS hat sich dort ein Ver ein gebildet, der den chinesischen Händedruck an Stelle de» bei nnS üblichen einsühren will. Ein Vorkämpfer dieser Bewegung, die in Ohio ihre Anhänger besitzt, führt aus, warum man diese Sitte de» fernen Ostens nachahmen soll. „Das Schütteln der Hände, wie es bei uns üblich ist," schreibt er, „hat eigentlich gar keinen Zweck. ES ist wohl nur noch et» Ucberrest uralter Sitten und kann vom hiigienischen Standpunkte au» nie und »immer gut gehciben werden. Das, durch den Händedruck Uebertragnng von Krankheiten möglich ist. beweisen zahlreiche Untersuchungen im Laboratorium Die warme, feuchte Ober- »lache der Hand bietet einen besonders günstige» Ansenthalt für Bakterien aller Art. die keine Hrenndlchast und Verwandtschaft respektieren Der zärtlichste Bater kann seinen Kindern cbensv- gnt eine Krankheit bringen wie irgendein anderer. Nun husten und „lesen die Menschen merkwürdigerweise fast immer in ihre rechte Hand, also in dtetenige. dte sie dann dem andern zu kräftigem Truck rciclxi». Die Bakterien haben also di« zkaft« t-ategen-LU. aus den anderen überzuqaheu. llwsum» stehen, wt« viele SrankhettSerreger sich ander Handfläche an. sammeln, braucht «all imr /inmal «»z be-bachten, »»äs man alles mit den Hand«n an einem Tag« ««faßt und wie vereii. wtlltg man ts». di« Ding«, dte sich a^gesammelt haben, der Familie und den Freunden auszuhängcn. Wir lachen sp gern Uber die Chinesen, aber ost könnten wir »on ihrer alten Weis, hctt großen Nutzen ziehen. Wenn mir ihr« sehr empsthlens. werte Titte übernehme» würden, dir eigenen Hände beim Grntz zu schlltteln. so würden auch unsere Bakterien bet »ns bleiben und nicht zu andere» hinüber spazieren.* Sbtsvn über Len Segen -er raubhe 1. Der achtzigjährige Edison, der seit vielen Jahren stocktaub ist, hat wieder etnmal seinen Optimismus und Ersindergellt bewiese», indem er aus sriue», Mangel einen Vorteil macht und die Taubheit für einen Segen erklärt. In einer An sprack)« sagt« er voran», daß in hundert Jahren tnsolge des immer wachsenden Lärm», besonder» in den Bereinigtest Staaten, jedermann taub sei,, werde. Die Zivllisatto» Haft? »u» einmal die Gewohnheit, überaus lärmen- anszutrcic», und r» lei ein Selbstschutz der Nerve», wen» sie durch V«r, kümmerung de» Gehör» sich gegen diese beständtgtz Inonspriich- nahm« durch den Lärm wehrirn. Eine solche Taubheit nennt er eine Wohltat, und er schreibt sesnen eigene» vorzüglichei, Nervenzustaiid wesentlich dem Umstand zu. dah ihm dir Back pfeife «ine» Ejsenbahiischasj.tcrs schon in seinen Iugendjahren die Hörkrast vermindert habe. Dadurch, daß er nickt durch Geräusche abgesenkt werden konnte, erkläre sich die Samnv lung de» Geiste», di« ihm seine Erfindungen ermöglichten. „Taube solUe» zum Lese» ihre Zuflucht nehmen: da» ist bester alö da» dnimnc Gerede bei den Unierhallungen. Da» Aupk ist die Hauptsache, auf da» Höre» kommt es viel wcnjgcr an. Der Verlust de» Gehör» ist nicht wert, daß man sich darüber ausrcgt." Diese Botschaft Cdisviis über de» Segen der Taub, heit wurde durch den Rundsunk verbreitet und besonder» mit Hilf« von Verstärkern und besonderen Smvsaiigoopparalen nach einem Bankett gesendet, zu dem sich M> Taube NeuyorkS vereinigt hatten. Alle Sprecher bei diesem Heu waren taub »nd ebenso die Zuhörer, die nur mit Hilfe von Hörapparate» Laute ansnrhmen konnten. Aul diese Weile war e» ihnen mög. lich, die trostreichen Worte ihre» berühmte» LeidenSgenosse,, zu vernehmen. Stoischer Selbstmord zweier Ehemänner. Merkwürdige Selbstmord»»ethvden und Delbstmovdmotlvr scheine» in Argentinien tn Geltung z>» sein. Vo-n zevei besow der» ausfälligen Hallen au» den letzte» Tagen erzählen amerii kanikchc Blätter. Antonio Plcvan aus BucnvS Aires hatte hinreichenden Grund zu der Vermutung, daß seine Mitln es mil der ehelichen Treue nicht allzu genau nehme. Als er ihr hierüber sauste Vorwürfe zu machen wagte, packle sie ihre Sachen und verschwand. Darob grämt«! sich Plcvan so sehr: daß er aus dom Loben zu scheiden beschloß. DaS machte er so! Er stellte ein GesäH mit Dnnamit unter einen Stuhl, zllndelk dt« Zündschnur an, setzte sich aus den Stuhl und wartete mit der Ruhe eines stGicbcn Philosophen, bis das Feuer zum Ervlostostosf gelangt war. Er erfolgte eine gewaltige Ex plosion. und Antonio flog, tn hundert Stücke zertrümmert, iss die Luft, mit ihm das ganze Hau». Als besonder» bcinerkcnSt wert erwähnen die Blätter, daß Antonios 'Nase in 200 Meter Distanz von der Erplvstonsstätte gesund«» wurde. — Der Selbstmord, den am gleichen Tage Eugenia Garet« verübte, war nicht ganz Io ungewöhnlich.- »ngewöhnlsch und nicht ganz zeitgemäß war nur die Ursache dieser Selbstpernichiung. EugenioS Gattin hatte cime Schwäche für den B-uihtkops. und zwar gleich für dte radUalstc Horm dieser Kopfmvde. bk» „Herrenschnitt". Eugenia untersagte seiner Hvau den Bubll köpf tm allgemeinen und d«cn Herrenschnitt noch extra. Weraus dte Frau sofort hinging und stch de» Bubikopf wachen k!e^ Al» sie wiederkam. sagte Eugenia keine Silbe, synLerL glit- sofort aus den Bahnhof, um sich ans die Schielten zu lege» »>ü stch von einem ein sali re »den Schnellzuge nüezsghrcn znZojse». Da» gelang ihm durchaus: seiner tSattin wurde der »ersetzt« Leichnam in» Hau» gebracht. ' ^ ? NFL/cch/ nr//» ncxH II<tg«I, s,r»»nt,«» aiMnoMv,. r>t>» e, »»»>>. a»^k.. Maronve. , Pla"tn, g«,rlU>, n«l, <!>n »u.-p,elaap ctuner > t»Ma» Pr.« « oUnlt a» T-azodsimg, zi.tnlt» Mo»>i«»rlv«n. ü/ttvt-pi»nos Eng» INNNN, Marlchi>rrltr»h« r-, >. Liomtor abt« echt «Aä»i Hssssnrimmss-j kikkidMuflg, Dllch»»kdr.. tv»«« »ir.« D'v >S-ta»t»N»0,.r» läck ächr»«!> ch»t c> tzttid«« z> ,»> R>n»ni»,rd«zUt.U>i« >Ur nur V5ü «ß. llllN»! zu orrtiaul»«. M» »>>aori» ä«nl«»a», vat>», AaufttNreii» 20 5/^. ws/-e^ WM» d A v /?///- -.'e y IkSe so F/e//ke 50