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Dresdner Nachrichten : 15.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-15
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1886
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Nr. iS.». Seite 2. IMS Souuadend, IS. Mai 188«! Lande-fosok«. In d« nachdem Herr Oberkofvredig« Dr. Kohlschutt« e» ein Schrecken der Inspektion der tvanaklischei lcsung. in welchem nutgetbeilt wurde, baß »ei n'ir dir Gottesdienste d«e l. und 3. Empor« - Ministerbetsiübchen eingeräunit worden sintz. Li« Ktznode snhr hierauf in der Vornahme der für ihre Konftil fort. In de» Veriassungsausichuß wurden-enAHt: Bürgermeister Dr. Haberkom-Zittau. Supermtendrnt Dr. Aaermann-Meihen. Pfarrer Immisch Goda. Amtshanptman» Dr. Arscher-Freiber» und Superintendent Dr. Panck-Leipziai m den PetlkonsansschM: Geh. Rath vo» Watzdvlf-Drcsden. die Professoren Dr. Luchardt und Dr. Banr-Leipzig. Gras v. Bitzlbmn-Eckstädt und Büre sichle»stein, Tic Kviistilnirnng der beide» Ausschüsse erfolgte so- 'Nit. und zwar wählte der Versa,sungSauSschuß Herrn Dr. Hcibnkorn, der PrtitioiisausschußHcrm Geh. Rath v. Watzdorf zum Vvrsitzendeu. hieran, aad der Sekretär Srrperintendcnt Dr. Richter-Freiberg Vorkraa über die bereits gestern mitgetheilten Erlasse der in evaa- W-Ii>'i>i veauslragte» Herren StaatSmmist«. Hieran knüpfte sich ei« ','Iiuraa des Herrn Pfarrer Jmmifch. für die Revision deS Perikoven» önches eine besondere Deputation von 9 Mitgliedern zu wählen. Die Synode pflirlitct dem 'Antrag bei. Eine an die Synode ein- gegangene Petition des Tiakonus Ebeling in Chemnitz um Rege« Nina der Pfarrbesoldungi verhältnisse wird nach der Geschäftsordnung m der Kanzlei zur Einsichtnahme anSlikgen: eS bleibt den Syno dalen überlasse», ob sich einer aus ihrer Mitte der Petition an- nehinen will. Znin Schluß der Sitzung drückte die Versammlung, einer Anregung deS He '' Herrn Sberhowrediger tiesgrüildliche Predigt du . , , eernnn für die nachite Sitzung konnte nicht festgestellt werden, da noch nicht genügend BerakhunaSstoff vorliegt. — Das gestern Abend erschienene „Tr. Jour»." bringt die sehr umfängliche nimnierielle „Verordnung weiterer Vorschriften zur Ansfnvrung dcS Jmpsge^etzes vom 8. April 1874." — Oesfentliche Stadtverordnetensitzung am 13. Mai unter Vorsitz des Herrn Geh. Hosrath Ackermann. Der ckion inebrerwälmte Ankauf deS GruiidjlüeK SliftSstraße 7 behufs w,e dieser Tage bereits mitgethcilt wurde, beim Rache gebeten darre, ihn von seiner Verkaiissverpslichtung zu entbinden und ihn '.> von dein üblen Schein ;u befrelcn, als wolle er der Stadt sein Grundstück ;u sehr hohem Preise anfdriingen. und als habe er dazu 'eine Stellung als Stadtverordneter benutzt. Die der Ablehnung des Kau's voransgegangcue lange Debatte streifte auch diesen Punkt mehnac!,, und wurde >i. Ä. betont, jeder ein öffentliches Ehrenamt Verleidende Bürger müsse eben ängstlich auch den Schein meiden, als wolle er sich durch dieses Ehrenamt Vortheilc zuwenden. An dererseits nnd besonders vom Nathstische ariS wurde dagegen wie derholt versichert, das; Herrn Türkc's Verhalten in dieser Kaussan- gelegenlieft ein durchaus korrekle-S gewesen sei. letzterer war in der Sitzung nicht anwesend, konnte also nicht selbst zur Sache sprechen. Den Hauptgrund der diesseitigen 'Ablehnung des Ankaufs bildete aber der von allen Seiten als viel zu hoch bezeichnet? Preis cS>,OM ME und die gleichfalls allgemeine Anschauung, daß mit d>m Anslicken dieics Grundstückes au das Versorghaus die nothige Vergrößerung de-S letzteren im Verhältnis; zu dem obigen hohen Preis nur unvollkommen und nur ans kurze Zeit erreicht werde. Es ward auch Verwunderung darüber ausgesprochen, daß der Rath unmer und immer wieder mir dem Ankauf gerade dieics Grund stückes komme, nachdem derselbe im Lause der Jahre bereits vier, nun Male von den Stadtverordneten abaelehnt worden sei. Herrn Siadrrakh Lingke, welcher die Verhandlungen mit Herrn Türke rnigeleiter und nun lebhaik darzuthun bemüht war, daß der Ankaui in hohem Grade vorllfeilhasi und nvthwendig sei, wurde bemerkt, daß er wohl nur aus persönlichem Ehrgeiz bemüht sei, einmal eine, io vielmal vom Rath verlorene Sache doch dnrch^ubringen. Mit dieser Bemcrknng sollte indessen, wie der Redner. Lt.-V. Christoph, aus cm vom Vorsitzenden wegen derielbcn erhobenes Bedenken erklärte, nicht im Mindesten Herrn Stadtraih Lingke zu nahe getreten sein, dessen einige Tbäligkeit im Dienste der Stadt in Anlaß jener Be merkung v ielmebr mehrseitige, ausdrückliche Anerkennung, namentlich auch anS dem Munde des Herrn Oberbürgermeisters. fand. Tie lauge Debatte, die sich drei aus persönlichem Gebiete bewegte, för derte aber etwas zu Tage, was von allgemeinstem Inten,se ist. ES kam zur Svrache. daß daS Bcriorghans m letzter Zeit sehr Viele ausnehmen mußte, die lediglich Ov,cr der WvhiumgSiwth waren de;. noch sind, daninter viel anständige, wenn auch wenig bemittelte Leute. Der Mangel an kleinen LogiS (150, 200 bis AD Mk.) wurde mehrfach konitatlit und beklagt. Herr StuV. Anders I be- mcrkie dazu. ledcniallS sehr richtig, daß diesem in Dresden von Jahr zu Jahr mdlbarer gewordenen Mangel nicht durch Vergrößerung des Vcriorglianies abgehoben werden könne. Damit erziele man höchstens. daß in gewissen Kreisen alles Streben für das Alter aus höre, weil die Anschauung Platz greifen könne: ach ivaS, wenn wir nichts mehr haben, müssen wir doch vcrwrgt werden! Nein, hier könne nur die Baupolizei helfen. Sie müsse einen Pflock von den ictzigen Bciudestimmnngen znrückstecken nnd die Errichtung tlemerer Dachwohnungen znlaiien beziehenilich veranlassen und die Raumverhältnisie nicht io ängstlich wie bisher Vvrschrerbcn. Dann wurden mehr kleinere Wohnungen gebaut werden und die Woh nungsnot!, aufhören. (Zuruie: Sehr richtig! Jawohl!) Das Erfreulichste hierzu sagte Herr Oberbürgermeister Dr. Stübcl. Der Rach habe in einer seiner letzten Sitzungen bereits beschlossen, dcr Baupolizei cuuge Punkte zur Erwägung anheim zu geben, be- deren Berücksichtigung die zahlreichere Herstellung kleiner Woh nungen möglich gemacht werde (vielseitiges Bravo!, — Infolge emcs Antrags dcr St,-B. Rillig u. Gen. wird der! Rath er'ucht, br> Vergebung der Bauarbeitcn, und Material-Lleserniigen m 1« Ortzeiten , der . Kaufmann Mi ^ e» ermSalichen, ei» Pild v« d LLKZN« nähme d« Unternehmens i - heut« Morgen^giebt sich unter inlpektors Riedel der größte Theil d«S L sonalS vom schlesischen Bahnhöfe ab m demselben Zuge werde» sich auch ge Marstalls, welche 20 Wage» und 8 Mi Pagen mit sich nehmen, befinden. — Nach einer im Reichsversicherungöamt gefertigten Uedersicht besteht nur in 17 Berufsgenvssenschaften der Genossm- schastsvorstand auS weniger als 1t» Mitgliedern, während 36 Ge nossen,chaitüvorsiäude 10—20 und vier mehr als 20 Mitglieder zählen. Das Rcichsvcisicherungsamt ist der Ansicht, daß eine all- »ach Sibvllenorr; en -10 Beamte des Kgl. lpserde. sowie Kgl. Egni- und Servatius find, wie Mre» Vaterlandes ^ Mithin ist da- alte dem Landmann viel Verdruß, von Vorstandsmitgliedern den Geschäftsgang inner- lfsgeiiossenschasten erschwert nnd eine bedentende Be lastung ' und Tc durch l. Genossenichastsvorstände aus bereaten Umstand und stellt anheim, evcnt. »ach u»d nach durch AuSloosung eine Bermindenmg der Zahl der Vorstandsmitglieder herheizusühren. — Es ist an der Zeit, wieder einmal daran zu erinnern, daß das Tabakrauchen im Walde verboten ist und dag Zu widerhandlungen «npfindlich bestraft tverden. Denen, die durch Rauchen by. leichtfertiges Weawerfen brennender Eigarrenstummel einen Maldbrand veranlassen, droht Gefänglich. — Das 1. Iägerb ata illon Nr. 13 stellte sich gestem Morgen '/r5 Uhr a>n deni Post- nnd Antonsplatz znm Rückmarsch in seine Garnison Irnberg. — Allem Anschein nach ist die Anschaffung eines Gesang« nen- tra» Sportwagens von dem Polizeiaebäude nach der Kgl. Gesangeiienanstalt in nächster Zeit noch nickt zu erwarten. Andere Städte haben diese Art des Transports schon seit längerer Zeit eingerichtet und dem Publikum ist der Anblick der Uebcnühruna von straffälligen oder oft auch nur verdächtigen Personen durch Gendarmen entzogen worden. Wie eS heißt, sollen fortan die Ge fangenentransporte in Dresden nur noch von Gendarmen in Civil- kleidung aiisgefübrt werden; hoffentlich wird aber diese, immerhin fortschrittliche Anordnung recht bald durch die Anschaffung eines TranSportwagens verdrängt. — Polizeibcricht. In dcr 4. Etage eines Hauses aus der Wachsbleichgaise hat vorverwichene 'Nacht ein Schadenfeuer stattgesimden. Verbrannt sind verschiedene HauSwirthschaftSgegen- stände und Wäsche. Ein jungeS Mädchen, welches sich am Löschen betbeiligre. erlitt Verletzungen an den Händen und mußte in das Stadtkrankenhaus gebracht werden. Veranlaßt wurde das Jener durch unachtsames Wegstellen eines hrcnnenden Lichtes. — Tie ungeheure Menge dcr Billets. welche im Laufe des Jahres aus den Händen dcr Billeteure bei den sächsischen Staats bah neu in diejenigen der Reisenden gelangen, wird von der Billetverwaltung der Bahn znm weitaus größten Theile selbst gedruckt. Im Jahre 1885 hatte diese Billetverwaltung 19,389,081 Billets zu liefern, über 4 Millionen mehr, als im Jahre 1884. Hiervon bekamen die sächsischen Staatseisenbabneii allein 18.781,061 Stück, tvährcnd 608.020 Stück für fremde Bahnen und die, im Staatsbetrieb befindlichen Privatbahnen zu liefern waren «HMD Daneben . . im Jahre 1881. nnd 597 AbviinemenlSkarteii, 141 mehr, hergestellt. Die Billetverwaltung beschäftigt gegenwärtig 12 Druckmaschinen und 7 Billetzühlmaicyinen. — Brennendes Erdreich. Tie Bewohner des Hauses Galeriesiraße 14 können von Glück sagen, die Nacht zum Ireitag ohne Unfall überslanden zu haben. Bei den Pflastcrungsarbeiten daselbst war ein gußeisernes Gasrohr unter dem Trottoir gebrochen, das Gas über Nacht massenhaft entwichen und das Erdreich in weitem Umkreise nnt GaS getränkt. Ein nicht zu ermittelnder Passant hat mm entweder mit einem Zündholz oder weggeworiencn Eigarrenstummel das GaS entzündet, io daß c-S den Amchenr hatte, da,; Straßcnpilaster und Erdreich in cmigcn Meiern Umkreis brennen. > Sobald die Erdarbeiten begonnen, züngelten die Hellen Zlamineii bald hier, bald dort empor, bis endlich das rettende Element, das j Wasser, der intensiven Hitze Einhalt gebot und die Flammen ver löschte. Wie leicht konnte in dem bctr. Hause eine Eprlosion oder Gasvergiftung das Leben dcr Bewohner gefährden. — Im verflossenen Monat kamen bei der kgl. Polizcidireklion hier 7 S e l b st in o rd e und 2 Se l bstm v rd ve ri uch e zur Anzeige. Die Selbstmörder waren : 2 Gewerbsgclsilsen. Restaurateur. 1 GntSauszügler. 1 Rutscher und 1 Schüler. Eine Perion, weib lich. verbcir., versuchte sich zu ertränken, und eine Person, männl., vcrhcir., sich zu erschießen, crstere eine Rutichcrseheirari. letzterer ein Fabrikarbeiter. Unglücks sä llc kamen 82 zur Anzeige (80 männl. und 2 weibl. Personen., Davon waren 21 schwer verletzt (1 starb sväter noch» nnd 61 leichtverletzt. Während die Verletzun gen 68 Personen unverschuldet traten, trugen 11 Perionen selbst Schuld an ihren Verletzungen. — In dcr „Eentralhalle" fand vorgesiern Abend eine überaus zahlreich besuchte Versammlung von Zimmerern uird Maurern statt. 'Als Referent sigurirte ein von Berlin gekommener und in ganz Deutschland tbäliger Agitator, dcr Redakteur eines Fachblat tes für Zimmerer. Nitz. Derselbe suchte ein Gesammtbild über die Lage der deutschen Maurer und Zimmerer zu entwerten, wobei er imMünö ist nur der >ie Wein, auS mehreren ' ' ahr , zwei «Gingen. . h^werden kann, die große Gchiebgasse Wtzhrend de» Vau«» der neuen Häuser zu vassirrn. beweist abermals ein Fall, wo rin Drei durch Ziisall von dem oberen Theile eines Gerüsttt^vorgester« Vormittag hemdstürzte und einen Arbeiter — Das Kammergut Mügeln ist von einem Herrn Rockitroh aus Halle «pachtet werden, und jtvar um 14.000 Mk. billiger als früher. Auch ein Zeichen her Zeit I — Einen Einblick in ganz verthierte Gemüther aiebt nachfol gender unerhörter Vorgang, den daS ,L>nd. Plagw. Wchbl." aus Htndenau meldet. Der Schauplatz war daS HauS am Markt der 2^'ckte in Gemein schaft mit den, in Ncuschleußig wohnenden Grüiiwaarenhändler Kenne den Handarbeiter Fiedler, einen seiner Abmiethrr, in seine Wohnung. Hier wurde Fiedler zunächst mit Schnaps traktirt, dann aber wurden ihm von Beiden die «nfläthiastr» Vorwürfe deshalb gemacht, weil er denselben geringfügige Summen schuldete. Bei diesen Vorwürfen blieb es aber nicht: plötzlich stürzte Kenne aus Fiedler los, würgte ihn am Halse, warf ihn zu Boden, trat ihn nnt Füßen und bearbeitete den Kops des schon halb Bewußtlosen aus s Besrialistischste mit einem Stuhle imd einen« Laib Brvd. Röchelnd ries der ans diese Weise Gemißhandeltc uni .Hilfe, bat auch den Horbat. ihn von seinen» tbierischen Peiniger zu befreien, aber um sonst: Vielmehr schloß Horbat die Thür des Zimmers ab. um dem Fiedler das Verlassen demselben »»möglich zu machen. Erst als die Mißhandlungen dem .vorbat doch auch etwas zu unmenschlich wurde», begab sich dreier auS dem Zninner. schloß aber wiederum die Thür ab. Kenne setzte nun, als er mit Fiedler allein war, die Barbarei fort. Erst durch die von der übrigen Bewohnerschaft des Hauses herbeiaemscne Polizei, welche die Thür mittelst eines Beiles mit Gewalt öffne» mußte, wurde das bedaneniswerthe Ol'ser a»S den Händen Keune'S befreit. Ab« wie sah Fiedler aus? Jin Blute schwimmend lag er ani Boden mit säst völlig zerichlageilem Schädel, nur noch röchelnd. Die Schutzmannschaft »ahm natürlich die beiden unmenschlichen Verüb« dieser Rohheit in Hast und ließ dein Ge- mißhandelten die erste Hille angedeihen. Der Hauptschuldige. Kenne, wurde bereits an die Staatsanwaltschaft abgeliesert, die ihn wegen schwerer Körperverletzung in Anklagezustand versetzen wird. Mit Horbat aemeiinchattlich wird er sich aber auch noch wegen Freiheitsberaubung zu vercnitworten haben. Die Strafe, welche die beiden Uebelthät« treffen wird, wird hoffentlich eine recht exempla rische sein, wie sie die von ihnen an den Tag gelegte bodenlose Rohheit verdient. — Die Döbelner Amtshauptmannichast macht amtlich be kannt, daß im Einversländniß mit dem Bezirksausschüsse und nach dem Vorgänge in anderen Bezirken den Kirichpächtcr» im laufenden Jahre eine Erlaubniß z»m Brcmnttvelirschcmk in den Kirschhütteil nicht ertheilt werden darf. — Der in der Donnerstagsnummer erwähnte Kutscher Taudt, welcher in B u ch Holz bei dem Eggen eines Feldes verunglückie. ist am Mittwoch Abend seinen schweren Verletzungen erlegen. Der BedauernSwerlhe, ein gewissenhafter, tüchtiger Arbeiter, hmterläßt eine Wittwe »nt 4 Kindern. — Ein sonderbarer (ei genthümlicher) Unglücksfall ereignete sich am Dienstag in einer Criminitschauer Familie. Um Hol; zu holen, batte sich die Frau verchel. D. aus den in der Nähe gelege nen Zimnlerplatz begeben und wahrend dieser Zeit ihr halbjähriges Rind, in einem Korbe liegend, ,» der Wohnstube zurückgclasien. Bei ihrer Rückkunft fand die «schreckte Mutter ihr Kind aus den Dielen liegend todt vor. Tie vorgenommene Untersuchung hat an dem Kinde keinerlei äußere Verletzungen «geben. — Der Schulknabe Otto Emil Herrwann in Posta erhielt für seine am 12. Mürz d. I. bewirkte Rettung eines Schulknaben vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung von 25 Mk. — Seiten der Kgl. Kreihauptmaiinschaft Leipzig ist der Fachverei» der Tischler und verwandten Äcrussgenoffen für Leip zig und Umgegend auf Grund 8 1 >» Verbindung 8 6 des Reichs- geietzes gegen die gemcingeiährlichen Bestrebungen der Sozialdemo kratie vom 21. Okiober 1878 verboten worden. — In selbstmörderischer Absicht nahm am Dienstag Vormittag in Radcberg ein Arbeiter Namens Hasse Gift zu sich, starb aber erst am 'Abend. Fortsetzung de» lokalen Theiletz Seite »4 Vergebung der Bauarbeitcn und Material-Ö 2ubiiu"u'u die hierzu nöthigcn Ausichrcubnngcn rechtzeitig, inin- e.'ttcns aber vier Wochen vor Beginn der Ausführung oder vor Beginn dcr verlangten Anlieierungszeit der Materialien zu bewirken. Ferner genehmigt das Kollegium, daß die Sammlung des Vereins '!.r Gc'chichtc nnd Topographie Dresdens und dcr Umgegend m ken Räumen der Stadtbibliorhek — jedoch unter der Bedingung Es Widerrn'S — au'geircllt werde, daß man eine Wärterin für k ie Filiale des Bürgerhospitals anstellt, ferner eine Summe von ,'GMD Mk. nir den Srraßenmatericillonds anS dem Reservefonds ^. Fchußweüe m Bercit'chaft hält, und daß die Straßenbahnkonzeffwn i n 27. April 1882 am die Tramway - Company oi Germany Rinlted übertragen werde, wenn die von dieser Gesellschaft bereits ttuhcr abgegebene Erklärung wiederholt wird, daß sie im Verkehr ntt dem Publikum den Namen „Dresdner Straßenbahnen" an- : mimr und diesen Namen ohne Zustimmung des Rathcs nicht än- aerk. Ferner wird dabei Beruhigung gefaßt, daß der Skadtrath a n der dieS'efts beantragten Vergrößerung deS städtischen Männer- l .ides bei „Antons" abieben will, weil ein Bedürfnis; dcllür nicht emliegi. nnv weiter der Uebernahme einer „LouiS Largo-Stiftung" ttir daS Stadtkrcmkenlimis in städtische Verwaltung beigetrelcn. b ie Ziinen deS Ltiftungskgvitgls sollen nach Wunsch des Stifters iiir Unterstützung von Personen verwandt werden, die ans dem .'ttankenbans entlassen werden und mittellos sind. Einige weitere Ge zenftände der Tagesordnung berühren weniger daS allgemeine Gtterei'e. Ter gegen RI l Uhr geschloffenen öffentlichen folgte cwe kurze geheime Sitzung. — Wie bereits mitgetheilt wurde, findet am 12. Juni hier eine Ausstellung solcher Erzeugnisse der sächsischen Industrie galt, welche sich für den Export eignen. Zur Ausstellung gelangen m Lachsen gefertigte Fabrikate, sowie Must«-Kollektwneii. Kataloge, Preislisten, Photographien und Zeichnungen und wird der Exvort- reiem am Wunsch die Vertretung der einzelnen 'Aussteller über nehmen. Bis zum 20. Mai hat die Anmeldung mittelst eines , --unulars zu «folgen. Tic Einlieserung der Ausstellungsgegenstände >'i bis 81. Mai d. I. direkt in das Prinz Max-Palms aus dcr H straallce zu bewirken. Tie Ausstellung scheint m allen niduitri- cistn Kreist» der lebhaftesten Sympathie zu begegnen. Ueber liD Fumcn der vcr'ckncdensten Branchen haben bereits ihreThellnahmc uigeiagt nnd wird der Erportverem trotz der knappbcmesscncn Vor- hcrectmigssliit das «bossle Ziel, «n möglichst vollständiges Bild dcr 'o manmgialtigen icichsischcn Industrie zur Geiannntdarstellung :>i bringen, wolst erreichen. Namentlich werdcn die im Handels- tammerbezirkc Dresden vertretenen Industriezweige durch die besten Armen rcpräicntirt wnden. So die Pianosortciabrckation, die Stwhhlil- und Blumenindustrie, die Fabrikation lconiichcr Maare», polygraphische Gewerbe und von dn so verichiedenartigcn Metall- maarcnindustrie wird auch die Kunstgicßerei würdig vertreten sein. Ilcbrigcnö wird dcr Charakter der Ausstellung, als einer iür den c- xport berechneten MusterauSstellung streng gewahrt bleiben, sodaß sich nicht dabei um eine glänzende und reichhaltige Vorführung -on Prunkstücken seitens der einzelnen Industriellen handelt, sondern 'mehr »m die Vorsühmna weniger ober charkateristischer Fabri- - und bonvogchlich von Musterkollektionen, welche dem für den Re Entdeckung machte, daß die Dresdner Verhältnisse die ungün- fig verfrüht ist. daß die Öpi«. die eine solche nationale Ausstellung Taaesaeschichte. Deu tsrtic« Reich. Die französische Regierung beabsichtigt, einen Agenten nach Deutschland zu schicken mit dem Amtrage. Stniiiinnig für die geplante Weltausstellung im Jahre 1889 zu machen und die deutschen Unternehmer zur Betheiligung an derselben zu bewegen. Die „Neue Reichs-Korr." bemerkt anscheinend offiziös hierzu: „Soweit wir die Ansichten der deutschen Jndustriellrii kennen, herrscht auch nicht die geringste Neigung vor. die Pariser internationale Ausstellung zu beschicken, und wir möchten deni französischen Agenten vorhertagen, daß seine Bemühungen vergeb lich sein werden. Andrerseits haben sich die Anschauungen üi Be zug aus dir in Berlin für das Jahr 1888 geplante nationale Aus stellung, wenigstens in der Großindustrie, bisher nicht geändert. Man hält nach wie vor an der Ueberzeuguiig fest, daß auch dieses Unternehmen, nachdem Jahrzehnte hindurch säst in icdrm Jahre Territorial- »nd Landesausstellnngen stattgesunden haben, vvrläu stigsten iercn. Daß er dann! bei den. nnt ihrem ncnerdings we'ent- lich gestiegenen Verdienst noch nicht zufriedenen Dresdner Bau- l Handwerkern vollen Glauben fand, kann ebeiiwwemg verwundern, j als der große Beifall, mit welchem die Versammelten die Mittbei- l lung amnaymeu, es könne gegen diejenigen Arbeitgeber, welche sich ! durch Konvcntioiialslraien zur Nichtbeichaftigung gewisser Arbeit« verpflichteten, gerichtlich vorgegangen werden. Die Lolmkommission dcr Maurer und Zimmerer für Dresden und Umgegend brachte ein Flugblatt zur Vertheilung. worin die ungünstige Situation zu einem Generalstreik ani hiesigen Platze betont und zur Sammlung eines Streikfonds amgeiorderl wurde. — Nach dem Bericht über das Ho'pstal derLralonis scii- ci n st a l t in Dresden am das Jahr 1635 sind in diesem Zeiträume l305 Kranke, nämlich 557 niediziniiche, 575 chrrurgiiche nnd 173 oknlistiiche mit 34,393 Pflcgetagcn im Howital verpflegt worden. Nach Geschleckt und Alter Iheilen sich diese Kranken ein in 490 Männer, 462 Frauen und 353 Kinder. Der HcimathSangehörigkeit nach kommen ans die Kreishaiiptmannichaft Dresden 1132, Zwickau 23, Leipzig 41, Bautzen 81, auf nicht iächsischc Länder 25. Gestor ben sind 139 Kranke. Ter Krankcnbestand am 31 Dezember war 85 Kranke. Aus den Freibettcn des Hospitals sind vom 1. Januar bis 3l. Dezember verpflegt worden 337Kraiikc mit 7686Pflegetagen: ans den Staatsbetten 129 Kranke mit -1380 Tagen, zu deren Ver pflegung von Gemeinden pro Tag 50 Pia. zugeschoffen wurden. In der Poliklinik wurden in dem Berichtsjahr 3601 Patienten behandelt. — Von dcr verslordcncn Frau StaatSmimsler v. Earlo- w > tz Ivurde die Anstalt mit einem Legat von 15,«)00 Mk. bedacht. — Von Montag, den 17. d. M. an bis »r,t Montag den 24. d. M. findet im Attstädter Lechhause, Maternistr. 17. die Versteige rung verfallen« Pfänder, bestehend m Uhren, goldenen und silber nen Gegenständen, Stoffen, Kleidern, Betten, Wäsche, Nähma schinen u. s. w. statt. — Bädcriregue >rz. Tie Karlsbad« Kurliste vom 12- d. M. weist 2620 Parieren mit 5333 Personen aus. Hierbei sei auf die vom Karlsbader Stadtrarh herausgegedene Broschüre „Karlsbad" aufmerksam gemacht, welche für die Beiucher des Bades alle Wissens- Zs) s«»»4 T» TR — Ueber die Geheimnisse der Pfesfcrsobrikation gab eine Gerichtsverhandlung in Halle Ausschluß, welche die Inhaberin cm« Gewürzmühlc. Frau Marie Wunder, in Firma Thurm und Wunder, in Lindenaii bei Leipzig wegen Verfälschung gemahlenen Pfeifers zu 1 Monat Gesänaniß und 100 Mk. Geldstrafe ev. noch 20 Tagen Gesänaniß verurlheilte. Der betreffende Pfeffer war an einen Hallenser Kaufmann geliefert worden, dcr ausdrücklich reinen Pfeffer bestellt hatte. Die Untersuchung ergab, daß das Gemenge kaum noch den Namen Pfeffer verdiente. Es bc tand aus Reis- mehl, McuSmebl, Palmkernmehl. Samenlchalcnmeh. DaS Urthcil lautet« auf Gefängnißstrase. da die Angeklagte schon ün vorigen Jahre au» gleichem Anlaß mit SOOMk. Geldbutze belegt Wochen war. — Aus dem Bergkeller, dem so glücklich gelegenen Aus flugsorte in nächster Nahe der Stadt, sollen von moram ab unter Direktion des Herrn R. Bande, welcher während deS Winters die mit sich bringt, in keinem Verhältnisse zu den geringen Lorcheilen stehen, die man zu erwarten hat. und daß die vielen Millionen, welche durch die'e unnützen Schaustellungen den Industriellen und Gewerbtreibcndcn als Last auierlegt werben, eine bessere Verwen dung finden könnten. Es ist vom Standpunkte der Berliner Sladi- verwallung sicherlich gerechtfertigt, wenn sie mit Rücksicht ani die lokalen Interessen einen Fonds von 30,000 Mk für die Vorarbeiten bewilligt hat. Man darf aber auch nicht vergessen, daß ein einziges großes Eisenwerk, wenn es auf der nationalen Ausstellung in wur diger Weste vertreten sein will, hierzu einen Aufwand von 4—500,000 Mk. aus eigenen Mitteln zu machen hat. Wir glauben, daß auch im Reichstage eine günstige Stimmung für die nationale Ausstellung nickt besteht, und daß an Gewährung eine- größeren Zuschusses aus Reichs- oder Staatsmitteln nicht zu denken ist . Der neueste bereits kurz telegraphisch gemeldete Erlaß des preu ßischen Ministers des Innern, v. Puttkamer, beschränkt aus Grund des ß 28 des Sozialistengesetzes das Versammlungsrecht für Berlin nnd Umgegend in emvsindlich« Weise: Danach sollen in der Stadl Berlin, den Stadtkreisen Potsdam und Eharlottenburg, sowie den Kreisen Teltow. Niederbarnim und Ost-Havelland Versammlungen, in welchen öffentliche Angelegenheiten erörtert oder berathen werden sollen, der vorgäiigigeir schriftlichen Genehmigung der Ortsvolizci- behördc bedürfen. Die Genehmigung ist von dem Unternehmer mindestens cichtundvierzig Stunden vor dem Beginn der Versamm lung nachzuilichen. Aus Versammlungen zum Zwecke einer ausge schriebenen Wahl znm Reichstage oder zur Laiidesvertretung erstreckt sich diese Beschränkung nicht, die bis zum 30. September d. I. Giltigkeit behält. — Zum ersten Male macht hier die Regierung von den Vollmachten, die ihr das Sozialistengesetz verleiht, m einer Weise Gebrauch, die über die von ihr selbst gesteckten Grenzen hin- auSgeht. Selbst Herr v. Puttkamer hatte bisher skeng daraus ge halten. daß lediglich sozialdemokratische Bestrebungen von den Be stimmungen des Sozialistengesetzes getroffen wurden. Dir Allge meinheit. mit welcher die neue Verordnung alle Versammlungen in sich schließt, die „öffentliche Angelegenheiten" behandeln, dehnt die Verkürzung der Vcriaimnlunassreiheit selbst aus die gewöhnlichen Versammlungen dcr Bezirksvereine aus und trifft somit alle Par teien. DaS formale Recht zuin Erlaß dieser Verordnung kann nach dem Wortlaut des Sozialistengesetzes nicht bestritten werden. D>c Vermuthuna liegt indessen nahe, daß angesichts der jetzt beginnen den Streikbewegung die Verordnung ihre Spitze hauptsächlich gegen die Ansammlungen richtet, die sich mit Lohnsragen und Arbeits einstellungen beschäftigen. Der ,Dzienn>k PoznanSki" bespricht trums bei dcr Kirchenvorlage und meint. Centrum dadurch, daß sie die Polen im Z den Polen geschadet haben. Die deutsch ersten Male bewies«!, daß der Geist des: das Verhalten des Cen- daß Windthorst und das »tiche ließen, mehr sich als en Katholiken hätten zum itacengegeniatzeS bei ihnen prheit und der christlichen Liebe. .— ^ . ^.wen wrd der deutschen Ordensritter lebe» auch im neunzehnten Jahrhundert fort. Die „Ermländische Zeitung" bringt «men Bericht üb« die In thronisation des Bischofs Dr. Thiel, welche am S. d. M. in Gegen- wart vieler Gäste geistlichen und weltlichen Standes zu Fraucnbma stärk« sei als der Geist der Die Traditionen Heinrich
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