Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-27
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M-WM -?ie MUDEMbk - ^. .. „ ftl>j>»U«VII L»l dN VNdLl « V>« Dovvel-k l» -nnirnn M>n«rst»ds «0 V-«. «MlckMli »oniLo, oixi na» tstma,» » V» Iti oaanliknnachnchl»» >< » V>, nach ft'onder»« tnlwsni»' «ulrria» »,r Vowuadk.avlun« Infüidiaunakn nrk,nn> ISmmkU», nowdo'l, ilnnonr>ndni»a>,, »» Geloidütln werten Nit« K B«, lxi'chn»! Xd ^suta-d« ku-usto ^ückaad» »»„stonk-m L» term kKibwstlcktsts E»»»»l>»v»«titl»u» X«. ll- <1. Jahrgang. ljllornlvsrt»u/ Xttiu«^I»t 2. Dresden. l89ü. S rL.?;- a v» « * rsr- -°Z ?r«i,tt»U,n »Nil .1 traovo. »- c»i?iLui. z Vr»,«,v. VilllLtiiu»« ib. 's k'xrn^pr -Xw< l, kl». 147. H «>AArsu,rj«'^»r»z^ Julius 8eiiütII!ed Lw S— 16. p»n. a. 1.4h. üclkiictillmxj-l/exeoM«!«; tNr «l«tv bäovl. Kblwleum. lt«rr« vlL8VLLrvll »» zscknr XN »u» äon bs-tsntsnäatsn l1!^-zkatv>n ä« l». »»ck Xii^Ianäns, r>Ml>st>KI''N >n mli-bllultig-r Xuavrirl I Hill». Itllil « Kel. >^om«^!»I >1. III». 'rrrs»e<««rakreiirKr»kÄ«r^r<»r»rir^'^r»^4»:^s«e»ÄSUt»«x»« LuVL»IlTlQI»El«»LlL" Oronffeu, ^eonlnu^se 6, r»no»pn^t»«tElI» II17. 7 4»o„ve,o-k.rpe4tl1vo Mr Llls 2«Ullnx«ü. II. V,Uxt-Vxrl»»uk kiti äi« Orvsäoar ItiüLtor. >111. 7 Isxetxv-< oatroix anror IV. («Ueetloo 6xr I.»v<1e«I«,tter1e. § 8«»II«I^, «I« Illxi ls«» I 1 vnis'ffvkll m xt-0dt»nrkix«istr ^uktVttill hllli^8i <1. It. III»»'*«, 20 ZIrzi'ltMKtl'riKftO 20, Loks HiirLillrvtllvn^lrll^v (3 Option). E?» L1/i<2 Briei de-Fürsten Bismarck an den Goiivrrneur von TeraS. Hoinachrichten. 35ftiül,rige Feier der Gründ-! Muthmcißliche Witterung: I X<»« e»vO» Ft>tlglt» ung Neudvrs«^ Speisung bedürsligel Schulkinder. Proleslueliammluiig. ^ Ruhig, trockeir. I ^VIIIItK^, "««* ^»^1» Berlin, Der hiesige anarchistische Au die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auslage der .Dresdner Nachrichten" ist e« nolhwendtg. die MetleLuage» aus du» Vierte Vierteljahr bei dem betreffenden Postainte sofort bewirken zu wollen, da anderniuUS aus ungestörte Fvriliestrunq bcz rcchizeulge Neulieirrung de« Blatte« aichl gerechnet werden könnte Die Bez»ft«g»bnt>i beiiägi de, den Kastell Vostaastulten im Re,a>»qet>,e, »iertrilädrliili E «Vork 7ä Vs., in Lene,»eia, Unaani 2 Zl. Kr. unt im AuSianve 2 Vlart 7K Vs. mit enNprechendem Pvüzuichlaüe Alle Pvhanittilren im Deutschen Reiche, in Oesterreich- Ungarn und im Auslände netaüen Bestellungen aut unier Blakt an. Fül Dresden Nimmt die „niei^eichuiik tNeichllii-helle während der Diensthunden Be»eUui-gen zum Preise von 2 Mark 50 Ps. selnlchiies,- lich Bringerivdni entgegen. Neu und Abden, Uuiigen. iowl, dte Anzeigm llbe, erfolgte Woh- NtinnSvrrSnderuiige», in Dresden, wolle man enlwedei prrs-nitch aiibiingen »>de> schrtstltch — nicht durch Zernlpicchcr — an die Äeschihlü- slclle gelangen lassen. tsftkOr der.Dresdner Nackrtchteu-. ' arirnftratze 3k». Erdgeschoh »es»Sf»si Mo VoltlOche«. Die Deutschen tn den Bereinigten Staaten von Amerika haben, wie tn diesen Tagen bekannt geworden ist, durch ve» Gou verneur von Tqa» Ml Culberson eine An trage an den AttretchS- kanjlet gerichtet, tn de, sie dessen autortlultve Belehrung tn Lachen bei herrschenden WühsungSillrtltgketten erduten. um aut dieser Grundiage ihre Stellungnahme gegenüber bei „.vaiiptplaiite" *> in den „Plnlsormen" der Barteten bet dem großen Wuhikuiiips um die PiäsideiMchasl elnsurichien FüN't Bismarck spricht sich in seinem Anlwv>»chrciben ju Gunsten der .Doppelwährung" aus. Diese mehrfach hervoigehodene Bezrlchniin.i ist heveuningsvoll mir Rücksicht a»i gewisse von der strengen Doppelwährung abweichende Beslietmngen, die in den amerikanischen Parleikämosen ichari hervortreleii und antcheinend von Tag zu Tag an Äusdehiiung gewinnen. Es ist dnhei bei dem weltbewegenden Charakter des amerikanische» WahrnngSkampses vo» allgemeinem 2nier»sse und Hai zugleich sür uns eine engere nnrionaiwirihjchastiiche Wichtig keit. die Bnslassungen des Züriien BiSmurck in ihrerrealpoliliicheu Nutzanwendung aus die alnerikaniicheii Belbältiiisse an der Hand einer Darlegung der dvriigen Währnngswilinisse zu würdigen Eine rein iachjiche. von europäischen Gold- und Siwerinteressen unbeeiiisinßte Belrachtung der ameukaniiche» Balntavoiitik begegnel sreilich erheblichen Schwierigkeiten, weil nut dem in Zrage kommen den finanzpolitischen Kriegsschauplatz? selbst die klaren Begriffe über den Gegenstand durch eine in'S Riesenhaite gesteigerte poli tische Agitation verdunkeln und Ihre testen Grenzlinien durch die unauihörlichk. stets gesteigerte Verwendung zugkräftiger.Schlager" verschoben worden sind. Nach eingehenden Uiliersuchungen, die Herr v. Kardorff angesleüt hat, schält sich aus dem Widerstreit der Interessen und Meinungen aus diesem Gebiete folgender Kern heraus: Die kurovüischk Meinung, bah tn Amerika eine reine GaldwährungSparlel exlslire wie bei uns, ist latsch Thatsächlich gicbl es in den Vereinigten Staaten nur zwei Parteien i» der Münz- und Wähiungsirage. l. die bei internationalen Bimetallisten. dir hiiipljachlich von den Republikanern vertreten wird, zu der aber anch ein kleinerer Theil der Demokraten, u. A. Mr. Cieve- land leibst gehört, und L dte der Anhänger der freien Siiberpräg- ung für Amerika ohne internationale Vereinbarung. Anhänger der leinen Goldwährung sind dagegen in Amerika nicht als Partei, sondern nur ganz vcreirneli z» finden und zwar sind es hallptsäch- lich die Vertreter der Ne.w-?)orker Bankhäuser Außerdem wirkt die kaliiorntlche Luft aus verein zelle Geister ansteckend im Sinne der goldenen Einheiiswährnng. Das ist aber auch Alles. Hieraus erhellt, daß unlrre GoidivährungSpresie durchaus keine Veranlassung hat. sich in der bisher vvn ihr beliebten Weise mit der sogenannten .Gutgrld"- oder .Gc>undgcld"-Pewegung zu idcmtfiziren, weil diese thatsächlich im strengen Worisrnne eine blmetallisriiche ist. Die aiiibämmernde Erkenniniß wahren Sachverhalt« mag vielleicht auch der Grund gewesen Irin, daß ans dem deutschen GvidwähriingSlager .Theodor, der mit dem.Barche", der.Nation" geliebter Herr" sich aus de» Weg nach der großen Republik ge macht hat. um die dortigen Währungsverhältnisse einem gründ lichen Studium zu unirrzichen. Die Erkenniniß der Ziele der amerikanischen Gutgeldleute und ihrer Antipode» im Einzelnen letzt die Bekannlichait mit dem dortigen Müiizsystcm voraus, das zur Zeit folgendermaßen auS- gestaltet ist: Dte UmluufSmItlel der Ver. Staaten bestehen in Goldmünzen. SIlbermünzcn und ü verschiedenen Arten von Papier» geld. die durchgängig direkt in Gold einlösbar sind. Daneben giebt es noch besondere papicnre Umlauismittel der National banken. die von diesen ln .GrerndackS" setnei besonderen Art von Sraalskassenschetnens einlösdar sind. Bezüglich der GrerndackS und der SchatzamiSnoten heißt eS, daß sie von den Staatskassen „in eoin", also wörtlich .in gemünztem Gelbe" einzulöscn seien, d. h. da in Amerika Gold und Silber gleichwcrthlge Zahlungs mittel sind, entweder in Gold oder in Silber. Es ist jedoch eine fcNiiebende Mancc. daß vie Einlösung stets tn Gold ertolgt. sobald der Inhaber einen entiprrchrnden Wunsch äußert. Dies geschieht, uw dir finanzielle Stabilität des Landes und den Staatskredtt unversehrt zu erhalten, und zu dem Zwecke ist dir Regierung be müht stets eine hinlängliche Goidreieive im Schatzamt zur Ver fügung zu haben Dlesc Goldreserve will auch dte Gutgeldpartei, dte im Nebligen völlig aui dem Standpunkte des internationalen Blmetalllsnius steht, tn der Zwischenzeit bis zu dem Abschluß einer tnternattoualen Vereinbarung über Remonetisirung und Weildveidülluiß des Silbers ntchi beeinträchtigt wissen. Da aber unke, den bestehenden Verhältnissen dte Ausrechterhaltung der Goldreserve bei dem billigen Sllderpreisk einen theuren Ankaufs preis für das Gold bedingt, lo ich-tni eS. als ob Vieler Nmilanb den Irrlbum der kontinentalen Goldwähmngspresse betreffs des .goldpaneillchen' Charakters der amerikanische» Gutgeldlcute her- vorgrrusen habe. Zu den genannten Kategorien von ilmIausS- mlktein kommt dann noch ein weiterer Tbpus. der durch das Gesetz von IkM geichaffe» worden ist. Dieses Gesetz ordnet den Ankaus von monatlich 4'/» Millionen Unzen Silber und dir Emilsion vvn Schatzamtsnoten an. die ausdrücklich als entweder tn Gold oder In Silbe, einiösbar erklärt wurden. In Veibindung damit wurde die oifiztelle Erklärung abgegeben, daß es .die seitgegründete Politik der Vereinigten Stauten let. dte beiden Metalle in Parität mit einander zu erhalten und zwar aus Grund deS gegenwärtigen ge setzlichen Veihältnisscs oder eines noch zu bestimmenden Verhält, nisses". Seil vielem Zettvunkt nahm die blmetalliilische Frage ihren akuten Internationalen Charakter an. Im Gegensatz zu de» Vertretern des Gotgeldgedanken« fordert eine grundlegende Umgestaltung des gellenden amerikanischen MüiizsyslemS die denivkralisch-popultsllschk Partei de-.ungesunden Geldes, der .Geldverschlechirrung", aui deren ffnanz- und wirth- schastspvlitische Anschauungen sich der neue demokraitsche Präsident- 'chastskandidal Mr. Bryan verpflichtet hat, der .sunge Riese aus de» Lenden der R'esenrepublik". wie ihn elnei keiner Verehrer ge nannt hal. In der Platiorm dieser Parte! heißt es: .Wir verr langen die freie und uneingeschränkte Prägung sowohl von Silber wie von Gold »um gegenwä,lige» geietziichen Verhältniß vo» 16:1 (d h. >6 Unzen Silbe, tollen als einer Unze Gold gleich- werthig behandelt werdent, ohne aus die Hilse oder die Zustimm ung einer andere» Nalton zu warten." Die völlig freie Prägung vo» Silber aber würde bedeuten, daß Jeder, der ein Quantum Silber zu dem augenblicklichen niedrige» Weltmarktpreise envorben bat. es in den amerikanischen Münzstätten unenigeilljch inLilber- dvllars »mgeprägl bekommt und dann In dieien Silberdollars ein sn seiner Kaufkraft uiigeiähr doppelt »o hohes Umlaassmiltcl erhält. Die unausbleibliche Folge wüide affo sein, daß Jeder sich ein so billiges Zahlungsmittel z» verschaffen suchte Infolgedessen würde das ibenre Gold enlwedei ausgeipeichrrl oder in's Ausland ab gestoßen werden, das Agio träte ein, und das Silber würde zur thatlächl'ch alleinigen Wäbmng. Die reinen Silberleuir fürchten die Erschütterung des gesnmmten inländischen Wirthschaitsver kehrs, den das Goldagio unve>meidlich im Gefolge haben würde, nicht. Sie wiegen sich in dem falschen Glauben, daß Freiprägung die Nachfrage genügend heben würde, um den alten Preis des Silbers wiederberzuffellen, und Ihr Anhang nimmt reißend zu unter dem Einfluß eine, Agitation, dir den Schwerpunkt der Ent scheidung tn dieier wtrthlchasilich-sinanziellen Frage aus das politisch-soziale Gebiet verlegt und die Leidenschaften gegen dir Anhänger der reinen Doppelwährung aufftachclt, indem sie diele schlechtweg als Vertreter des GroßknpitalismnS hiiizuftellen demükr Ist. Das ist ein.Trie". der bei der allgemein gereizten Stimmung der amerikanischen Mittelschichten gegen dte monopoliilischen Aus schreitungen des Großkapitals seiner Wirkung sicher ist. Ein enlicheldendei Sieg der Siibersreivrägung in Amerika wäre sür Europa eine große Gefahr. Dte reinen Silberleute rech nen sicher daraus daß sich dem Vorgehen der Vereinigten Staaten ganz Amerika anschließen würde, und Amerika als billig produ- zirendes Silberland würde dann den ganzen asiatischen Handel den Goldwährungslänbern entreißen. Das heißt mit anderen Worten die Silbersreiprägung bedeutet kür Europa die Ausschließung seiner Erzeugnisse aus den amerikanischen und de» asiatischen Märkten und einen wich:tgen Schritt vorwärts aus der Bahn des Pan amerikanismus. Deshalb ist eS bedeutsam, daß Fürst Bismarck in seinem Schreiben an den Gouverneur von TexaS mehrmals mit ausdrücklicher Betonung von der .Doppelwährung" spricht, womit dir aus einseitige Herrschaft des Silbers gerichteten Bestrebungen in den Vereinigten Staaten alS deSavouirt gelten müssen. ') Der amerikaniltbe knickt englisck«) Ausdruck plstkorm bedeutet io viel wi« .polinickes Parteiploaramm" und plsnlrs nennt man die einzel nen Punkte eines solchen Programm«. -erniksiretd- and ^rnitvrech-vertLte vom 26. Septbr. Berlin. Der Kaffer gedenkt bis Anfang Oktober In Nominier, zu bleiben und brgiebl sich dann mit das Jagdschloß Huberlusitock. Am >8. Oktober wird der Kaffer der Feier an der poi-tn nestpffuffc» beiwohnen — Der.Reichsanzeiaer" pudlizirt dir Verleihung d-s Schwarzen Ablerordens an die Prinzen Albert von Sachirn und Albert von Belgien. — Vom I Avril bis Ende Auaiist d. I. kamen im Deutschen Reiche an Zöllen und gemeintch.fftllchen Verbrauchs steuern einschließlich der Irrditirtrn Beträge 607.676M. M. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres) «chrrlbuna. Die Jfteinnabme abzüglich der Ausiuhiver- und de, Vrrwallungskvste» betrug 27ff.s<.'.JÄ»M iI7.ft86.iW M mehr). Bon den Stempelsteuern erbrachte die Börsensteuer 2.788. ISK M. wrnlaer. Die Etnnabmr der Post- und Telrgraphrn- verwaltuna stellte sich um 4,4>«,04L M. höher. (27.'>46,21, zur Antchrrldun . iae anarchistische .Sozialist" veröffenllicht zwei Znlchrfften, welche Ende Juli von armenffchen Sozialisten den Theilnebmern am Londoner inteinaiionaien Soziaiistenkongrei: übergeben worden sind mii dem auirichtigen Wunsche, daß sic allen europäiichen Sozialisten miigetheffk werden möchlen. Es ergiebt sich daraus, d iß sich die armenischen Revolutionäre mit den Anar chisten identisch kühlen. Die Letzteren werden ausgesordcrt. die Armenier mit Waffen, Munition und Freiwilligen zu umriftützcii. — Die Meldung der .Franks. Ztg>", daß die Vorschläge wegen Konversion der Ivrozentigen prentznchen KoniolS In 3' rprozemige dem Kaiser zur Bestätigung voigeleal worden seien, ist uinutreisend. Das preußische Staatsministerium vat sich, wie die „Voss. Ztg." erfährt, «ebenfalls hierüber noch nicht schlü'sig gemacht. — Aus Wien wird gemeldet: Das Befinde» des erkrankten Fürsten Alcran- der von Schönbiira-Hartrnslein hat sich im Verlaufe der letzten 48 Stunden allmaolich verschlimmert. Das Bewußtsein ist zwar nicht getrübt, doch macht der Schwächezuftand des Kranken besorg- nißerregende Foiftchritle. — Der internationale Frauenkonareß hielt heute seine Schlußsitzung ab. Aus der Tagesordnung stauoen noch Voiträgc über die Belheiliguna der Frauen a» Kunst, Wissen- schast und Litteratur und über die Friedenssrage. Die Vorsitzende Frau Minna Cauer sagte in ihrem Schlußwort: Durch den Kon greß sei erreicht, dte deutsche Frauenwelt ctnziigliedcrn tn die ganze givße Kulturentwickelung. welche man als Frauenbewegung be zeichnet. — Die Urheber des Lichterseldrr Brillantendi.bstahls, der vor etwa 5 Wochen in der Wohnung des Kapitäns zur See Frhrn. v Rö'sing verübt wurde, sind festgcnommen worden. Von den gestohlenen Sachen ist bereits ein großer Theil, darunter die werlhvvllsten Stücke, zur Stelle geschafft. Berlin. Tie Ueberiendung des Bildes der deutschen Kaiser- samille an den Sultan erfolgte nach de, Zusammenkunft des denk, schon Koffers mit dem Ezaren. Dem .Tagebl." wird berichtet- Kaiier Wilhelm, als der am wenigsten an der Orientsrage Bethei- liate. habe cs übernommen, durch den Vertreter des Dentichen Reiches dem Sultan das Ergebniß der Katierbe'prechungen über mitteln zu lassen. Frhr. v. Saurma-Jeirsch habe demnach den Auftrag «hasten, dem Sultan zu erklären, daß die ernst---, - Haltungen, die sich nicht nur aus die armenische Frag:, auch aui Kreta, Makedonien und die übrigen unruhigen rheil- des Türkenreiches bezögen, aus Seiten der diel Mächte keineswegs der Ausfluß persönlicher Gegnerschaft gegen den Sultan seien, im Gegentheil würden die aenannteii Negierungen lediglich von der Soige um die Aufrechteryaltung des Friedens und damit auch um die Ailirechtelhastung des Besitzstandes der Türkei geleitet, welch' letzterer «Doch nur durch eine durchgreifende und schleunige Avstelliing der Beichwe-drn der christlichen Bevölkerung möglich >ei. Wenn hierbei Fcbr. b. Saurma dem Sultan das Bild Ver deutschen Kaffersawili, überreicht habe, so sei die» thaffächlich nur die Ueberzuckerung einer bitteren Pille gewesen. Berlin. Zu der Eröffnung des Effernen Thores schreibt die .Nordd. Allg. Ztg.": Jeder Schritt, den der Verkehr vorwärts lhut, erhöht den Werth des Friedens, io back denn auch das Werk, das von morgen ab in den Dienst des völkerverbindenden Handels tritt, als eine neue Bürgschaft für die Fortdauer des Friedens be grüßt werden, umsomehr, als die Ausführung deS Werkes sich voll zogen hat unter den Auspizien des Kaisers und Königs Franz Joles, den die Völler Europas längst als Hort des Friedens zu ve»eh-en qewohnt sind. — Tie .Kienzztg." äußert ihr Besteniden darüber, daß zu der interparlamentarischen Friedenskonferenz in Pest deutlche Pol tiker wie Dr. Max Hirsch und Tr. v. Bar zu- aeiaffe» wurden, obgleich sie keine Parlamenlarier sind und daß Dr. Max Hirsch sogar zum Vorsitzenden der deutschen Gruppe ge wählt wurde. Die Bcoeulimg der ffiterparlamentarffchen Konteren;, die ohnehin nicht überschätzt werden dürfe, werde dadurch noch empfindlich beeinträchtigt, denn was nicht wiedergewäbltc Ab geordnete meinen und beschließen, bleibe völlig »nmaßgedüch. Wiesbaden. Der frühere freisinnige Reichstagsabgrord- nete und ehemalige Major Hintze ist gestorben. Kiel Das Schulschiff „Stoich" ist heute über Skagen nach dem Mittelmeer abaegangen und wird zunächst Plnmonlh anlansen. Kiel. Er. M uestät Schiil'chiff „Moltke" hal heute Nach mittag die Reiie nach den, Mistclmeerc angetreicn. Das Tchul- ichiff „Gneisenau" wicd Montag nach dem Mittelmeer abgehen. Altona. Vergangene Nacht wurde die große Reis- und Graupenmühle von Oppenheimer u. Eo.-Hamburg vollständig ein- geäichert. Der Schaben beträgt I'/r Millionen Marl. Ein Feuer wehrmann, der vom Dache stürzte, wurde lcbeiisgesährlich, zwei andere Feuerwehrleute leichter verletzt. Köln. Ein ahgestürzker Fclsblock zertrümmerte bei Taben die Lvkomvtive deß PeisvnenzugeS Saarbrücken-Köln Personen wnrden nicht verletzt. — Der gestern Abend 8 Uhr 44 Min. in Borken fällige Personenzug überfuhr kurz vor dem Einlaufcn in den Bahnhos ein Gciäbrt, wobei 3 Personen geködtcr wurden. Paris. .Soleil" erfährt ans Kopenhagen, die Verlobung des Prinzen Christian, ältesten Sohnes des dännchcn Kronprinzen, mit der Prinzclsin Paniine von Württemberg siehe bevor: ebenso sei die Verlobung der Pnnze'sin Ingeborg von Dänemark mii dem Erbprinzen von Wied bcichloffen M a rj/ l ll e. Der Sturm hat sich heute früh noch verstärkt. Etwa 30 schiffe mußten verschiedene Häicn an der Küste Schutz suchend aniausen. London. Der Moskauer Korrespondent des ..Standard" erfährt, ans der Rückreffe des Ezaren wiude eine Begegnung zwilchen zwei, wen» nicht drei Kaisern in Ezernowitz stattfinden London. Tie Dtmamitarden Kearnev und Haines sollen von der niederländischen Regierung aus Grund des BewetSmatcrialS strafrechtlich verfolgt werden. Balmoral Lord Roleberni ist gestern früh zu einem mehr tägigen Ausenchalt hier eingetroffen. Petersburg. Bei dem großen Arbeitcrstreik in den Fabriken zu Petersburg und Moskau wurden 15ft6 Personei:. Leute aller Gesellschaftsklasse», verhaftet. In den letzten Wochen wurden in Moskau noch 100 Personen inhastiri, welche alle den gebildeten Ständen angehörcn unv der sozialistffchen Piopaganda unter den Arbeitern angeklagt werden. — Fürst Werst von Sianderpol fand ein Zusammenstoß zweier nach derselben Richtung abgelasscner Arbesterzugr statt, von denen der erste plötzlich ohne Signal Halt machte. Sechs Waggons wurden zertrümmert, 6 Per sonen getödtkl, >6 verwundet, davon 7 schwer. > Petersburg. Für die Zollichiffe sind besondere Flaggen und Wimpel nach dem Muster der Schiffe des KftegSmiriisleriums eingetührt worden, welche der russischen Handelsflagge ähnlich und mit einem besonderen Abzeichen veiseben sind. Dme Flagge darf nur während der Ausführung deS Zolldienstes geführt werden. a» r-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite